Von Unterwasser bis Bern – reaktionären Strukturen entgegentreten!

Überlassen wir die Strasse weder den Nazis noch der SVP! Auf die
Strasse gegen den SVP-Aufmarsch im Februar 2017!
Gefunden auf https://www.facebook.com/Gemeinsam-gegen-rechte-Hetze-829002407221959/?fref=ts

Am 15. Oktober 2016 nahmen über 5000 Faschist_innen aus ganz Europa in
Unterwasser (SG) an einem Rechtsrock-Konzert teil. Am Treffen feierten
sich die Nazis selbst und rekrutierten neue Mitglieder für ihre
Strukturen. Die im Zuge des Anlasses erwirtschafteten finanziellen
Mittel dienen der faschistischen Szene dazu, ihre Aktivitäten zu
finanzieren. Selten waren die Neonazis so aktiv wie dieses Jahr.
Brandanschläge, Aufmärsche und Übergriffe gegen Linke, Migrant_innen
und Homosexuelle gehören in Deutschland zur Tagesordnung. Geht es nach
den Faschos soll die Schweiz da nachziehen. In der politischen
Grosswetterlage der Schweiz fühlen sich Rechtsradikale in ihrem
menschenverachtenden Gedankengut bestärkt. Die SVP mit ihren
beträchtlichen finanziellen Mitteln ebnet den Weg für Rassismus,
Nationalismus und ein reaktionäres Klima. So ist es auch nicht
verwunderlich, dass die Partei keinen Laut von sich gibt, wenn sich
tausende von Neonazis im Toggenburg zum Stelldichein versammeln. Die
SVP als stärkste nationalistische und rassistische Kraft will sich im
Februar 2017 in Bern zu einer Grossdemonstration versammeln
(Bewilligung eingereicht aber noch nicht erteilt). Mit dabei sein
werden dann wie immer bei Aufmärschen der SVP auch Faschist_innen, die
am „Rocktoberfest“ in Unterwasser zugegen waren. Wir werden nicht
zuschauen, wie die reaktionären Kräfte sich selbst feiern. In der
aktuellen Krise des globalen Kapitalismus ist es wichtig, die Strasse
nicht den Faschos und Rechtspopulisten zu überlassen, sondern
Widerstand zu leisten und eine eine revolutionäre Perspektive
aufzuzeigen. Eine Perspektive auf eine Gesellschaft ohne Ausbeutung
und Unterdrückung! Sofern der SVP für ihren im Februar 2017 geplanten
Aufmarsch eine Bewilligung erteilt wird, fordern wir alle dazu auf
nach Bern zu kommen und sich gemeinsam der rechten Hetze dem braunen
Pöbel entgegenzustellen!

Antifa Zürich im Oktober 2016

Die extreme Rechte in der Schweiz

Was bisher geschah: Der Rückblick zeichnet – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – die Geschichte der extremen Rechten in der Schweiz seit den 1980er-Jahren nach.
Gefunden auf info.antifa.ch
Vereinzelt tauchten Naziskins bereits in den 1980er-Jahren in diversen Schweizer Städten auf – oft als Schlägertrupps. Von 1987 bis 1991 erlebte das Land einen «kleinen Frontenfrühling» (der Rechtsextremismus-Kenner Jürg Frischknecht in Anspielung an die Frontenbewegung der 1930er-Jahre): Neonazistische Organisationen wie die Patriotische Front um Marcel Strebel (†) gründeten sich und suchten die Öffentlichkeit. Im August 1989 demonstrierten in der Luzerner Altstadt 30 Neonazis gegen den 200. Jahrestag der Französischen Revolution. Es war die erste rechtsextreme Kundgebung in der Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg. Die rechte Szene war auch verantwortlich für eine ganze Reihe von mörderischen Attacken und Anschlägen mit insgesamt sieben Todesopfern.

Nach dem Zusammenbruch des «kleinen Frontenfrühlings» 1991 – etliche Wortführer waren als Gewalttäter verurteilt worden – prägten lokale Naziskin-Cliquen die extreme Rechte. Eine Organisation meldete ab 1994 ihren Führungsanspruch an: die Schweizer Hammerskins (SHS), ursprünglich eine Luzerner Gruppe um Gary Albisser und Patrik Iten. Zwei schlagzeilenträchtige Ereignisse des Herbstes 1995 gingen auf das Konto der SHS: die Randale am Rande von Christoph Blochers Anti-EU-Demo in Zürich und der dreiste Überfall auf das linke «Festival der Völkerfreundschaft» in Hochdorf LU – eine Gewaltaktion, die sie vorübergehend empfindlich schwächen sollte: Die Polizei verhaftete in der Folge über 60 Naziskins.

Neuer Schub

1996/1997 konnte sich die extreme Rechte stark ausbreiten, die Zahl der Naziskins wuchs auf gegen 500 an. Zahlreiche Neugründungen (beispielsweise die Nationale Initiative Schweiz (NIS) in Zürich oder die Nationale Offensive (NO) im Umland von Bern), erste Internet-Auftritte, diverse Zeitschriften, mehrere Versände, aber auch ein «Nationales Info-Telefon» mit Veranstaltungstipps waren Beleg für die gefestigten Strukturen.

Neben den Hammerskins etablierte sich 1997/1998 zunächst in der Deutschschweiz, später in der Romandie eine Schweizer Sektion des internationalen Neonazi-Netzwerks Blood & Honour (B&H). Gleichzeitig mutierte die Schweiz zum Konzertparadies für RechtsrockerInnen: Als gewiefter Party-Organisator tat sich der Neuenburger Naziskin Olivier Kunz hervor. Über 700 Naziskins aus ganz Europa besuchten beispielsweise im März 1998 ein Konzert in Chézard-St-Martin NE.

«Die Schande vom Rütli»

Die öffentlichen Auftritte häuften sich und waren Indiz für das erstarkte Selbstbewusstsein der Neonazis. Am 1. August 2000 störten gut 100 Naziskins die Rede des damaligen Bundesrats Kaspar Villiger auf dem Rütli mit Buhrufen. Ein grosses Medienecho war ihnen gewiss. Die neue Vitalität der rechten Szene manifestierte sich auch in einem frappanten Anstieg an Gewalttaten. Drei Beispiele: Drei Naziskins feuerten Mitte Juli 2000 über hundert Schüsse auf das linke Wohnprojekt «Solterpolter» in Bern. Ende Januar 2001 ermordeten vier Mitglieder des rechtsextremen «Orden der arischen Ritter» in Interlaken ihren 19-jährigen Kameraden Marcel von Allmen, weil dieser das Schweigegelübde der Gruppe gebrochen hatte. Im April 2003 schlug eine Gruppe Naziskins in Frauenfeld einen 15-jährigen Besucher eines SKA-Punk-Konzerts spitalreif. Der Jugendliche trug bleibende Schäden davon.

Zugleich entdeckten die Neonazis die klassische Polit-Arbeit: Im September 2000 gründeten Sacha Kunz und Jonas Gysin, zwei Akteure aus dem Umfeld von Blood & Honour, die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS), die sich rasch in den Vordergrund schob und bis heute – trotz hoher Kaderfluktuation und zahlreicher Gerichtsverfahren – die bestimmende und konstanteste Organisation der extremen Rechten ist. Deutlich kurzlebiger erwiesen sich zwei weitere überregional angelegte und grossspurig angekündigte Projekte: die Nationale Partei Schweiz (NPS) des Berner Naziskins David Mulas (2000/2001) und die Nationale Ausserparlamentarische Opposition (NAPO) des Holocaust-Leugners Bernhard Schaub (2003–2005).

So stark wie nie

Es folgten fette Jahre für die Schweizer Neonaziszene. Nicht nur stieg die Zahl der behördlich registrierten Exponentinnen und Exponenten auf rund 1200 an – ein Höchststand. Die extreme Rechte konnte auch einige Mobilisierungserfolge verbuchen: Das «Sommerfest» der Hammerskins 2002 in Affoltern am Albis ZH etwa lockte rund 1200 Naziskins aus mehreren europäischen Ländern an. Zudem ging die Strategie der Neonazis, patriotische Feiern und Gedenkorte zu vereinnahmen, zunächst voll auf. Am 1. August 2005 standen nicht weniger als 800 Naziskins auf dem Rütli und grölten und pfiffen während der Rede von Bundespräsident Samuel Schmid. In Sempach LU reihten sich die Rechtsextremen regelmässig – und von den Behörden unbehelligt – in den offiziellen Umzug der Schlachtgedenkfeier ein, um im Anschluss eine eigene Kranzniederlegung zu veranstalten.

Eigentliche Wahl-Coups konnte die PNOS landen und somit ihren Anspruch, eine politische Partei zu sein, zumindest zum Teil einlösen: Im Oktober 2004 wurde Tobias Hirschi ins Langenthaler Stadtparlament gewählt, im April 2005 Dominic Bannholzer in den Gemeinderat von Günsberg SO. Fast gleichzeitig etablierte sich in ihrem unmittelbaren Umfeld die Kameradschaft Helvetische Jugend (HJ). Die HJ, in den Kantonen Bern und Luzern beheimatet, sorgte zu Beginn mit militantem Aktionismus für Schlagzeilen: Im Oktober 2004 attackierten HJ-Aktivisten eine Antirassismus-Demo in Willisau LU. Im Berner Oberland fiel derweil die Kleinst-Organisation Bund Oberland um die beiden PNOS-Kader Mario Friso und Michael Haldimann mit einer stark ausgebauten Web-Präsenz, dem Vertrieb holocaustleugnender Literatur und dem Verteilen von «Schulhof-CDs» auf – und mit der Fähigkeit, lange Zeit unerkannt zu bleiben.

Auch die lebendige Rechtsrock-Subkultur, die sich ab 2001 in der Schweiz herausbildete, legte Zeugnis ab von der Stärke und Breite der extremen Rechten. Bands wie Dissens (seit 2001), Indiziert (seit 2001) und Amok (ab 2004) – um nur die Szenegrössen zu nennen – traten regelmässig an einschlägigen Konzerten und Partys im In- und Ausland auf. Und veröffentlichten mehr oder minder fleissig Tonträger, wobei sie für die Produktion teilweise auf lokale Labels (HRD Records in Roggwil BE) zurückgreifen konnten.

Stagnation und Durchhalteparolen

Seit ungefähr 2008 stagniert die extreme Rechte auf hohem Niveau. Die PNOS als wichtigste Kraft ist stark mit sich selbst beschäftigt: Gerichtsprozesse, Rücktritte und Knatsch in den eigenen Reihen haben der Partei zugesetzt. Zwar verteidigte die PNOS ihren Sitz im Langenthaler Stadtrat bei den Wahlen im Oktober 2008 überraschend, ihr gewählter Vertreter Tobias Hirschi hat sich mittlerweile aber aus dem Parlament zurückgezogen. Bei Aufmärschen, Feiern und Parteianlässen konnte die PNOS zuletzt deutlich weniger Teilnehmende mobilisieren. Ein Beispiel: Der Ausflug aufs Rütli 2012 hätte «einer der grössten patriotischen Aufmärsche der Neuzeit» werden sollen. Trotz breitem Aktionsbündnis – PNOS, Kameradschaften, Holocaustleugner und Naziskin-Dachorganisationen – war der Zulauf aber mit knapp 200 Personen ausgesprochen dürftig. Um die Subkultur der Naziskins ist es ziemlich still geworden. Die beiden grössten Netzwerke in der Schweiz, die Hammerskins und Blood & Honour, suchen nur selten die Öffentlichkeit, sind aber nach wie vor aktiv – etwa als Organisatoren von Rechtsrock-Konzerten – und international gut vernetzt.

Dennoch traten in den letzten Jahren neue rechtsextreme Akteure auf den Plan, die zumindest für einige Zeit einen erstaunlichen Aktivismus an den Tag legten: in der Deutschschweiz und in Liechtenstein die Europäische Aktion (EA), das neuste Projekt des Holocaustleugners Bernhard Schaub, in der Innerschweiz die 2008 ins Leben gerufene, PNOS-nahe, mittlerweile in der EA aufgegangene Kameradschaft Waldstätterbund, in Genf die Jeunes Identitaires Genevois, ein 2005 formierter Ableger der französischen Identitaires-Bewegung, und die seit 2010 bestehende Gruppe Genève Non Conforme, zu deren Vorbildern die faschistische, italienische Organisation Casa Pound zählt. Der Berner Oberländer Online-Versandhandel Holy War Records bot zudem jahrelang eine breite Auswahl an CDs und Literatur feil.

Report on the current situation at the border between Como, IT and Chiasso, CH

This report was compiled by activists affiliated to the Welcome to Europe network in Zurich

Eviction of the camp close to the train station
At the end of September, the authorities evicted the makeshift camp in the park close to Como San Giovanni train station, where many refugees had been sleeping and gathering. Afterwards, the people were brought to an official Red Cross/Caritas container camp close to the train station, many against their will but with no other choice. There is also a permanent police presence in the park and around the train station, where the refugees are prevented from sleeping or gathering. Therefore, many people no longer stay in Como, but in and around Milano and just travel to Como when they try to enter Switzerland.
„Report on the current situation at the border between Como, IT and Chiasso, CH“ weiterlesen

Antifa-Demo in Rapperswil: Schweizer Polizisten schützen die Faschisten

Gefunden auf ch.indymedia.org: Nachdem die Polizei letztes Wochenende bis zu 6000 Nazis trotz Hinweisen des Geheimdienstes gewähren liess, stellt sie sich heute mit einem Grossaufgebot gegen diejenigen Menschen, welche ein Zeichen gegen Faschismus und rechte Hetze setzen wollen. Die antifaschistische Demonstration mit gut 150 Menschen wurde verunmöglicht, sogar ein Helikopter war im Einsatz, der den Antifaschist_innen durch den halben Kanton bis nach Zürich nachflog. Währenddessen feiert die faschistische PNOS ihre neuen Sektionen und Faschos pöbeln auf dem Rapperswiler Bahnhofplatz vermeintlich linke Jugendliche an. Auf welcher Seite die Polizei steht, hat sie heute eindrücklich bewiesen. Es ist wichtig, dass wir uns nicht abschrecken lassen, reflektieren wir unser antifaschistisches Engagement gut und weiten wir es weiter aus! Vertrauen wir nicht auf Staat und Bullen, sondern bauen wir auf die eigenen Kräfte! Gemeinsam gegen rechte Hetze!

Verschleppungsstatistik: 3. Quartal 2016

Zwischen dem 1. Januar und dem 30. September verschleppte die Schweiz 772 MEnschen in einen Staat vor dem sie flüchteten. 714 Menschen wurden in einen Dublinstaat ausgeschafft. 60 Menschen schoben die Behörden in irgend einen Staat ab. 2682 Personen tauchten unter oder reisten versteckt in einen anderen Staat weiter.
Weitere Zahlen zum Asylregime der Schweiz: https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/publiservice/statistik/asylstatistik/2016/stat-q3-2016-kommentar-d.pdf

Ausschaffungslager Giffers sabotiert

Gefunden auf ch.indymedia.org
In Giffers im Kanton Freiburg soll 2017 ein neues Bundeslager eröffnet werden. Dort wollen die Behörden Menschen gefangen halten, um sie unbemerkt und effizient auszuschaffen. Wir verurteilen die rassistische Gewalt, die illegalisierte Menschen an diesem Ort treffen wird. Deshalb haben wir uns entschlossen, diese Infrakstruktur zu sabotieren. Wir bekämpfen die Auschaffungsmaschinerie auch im Hinterland.

In der Nacht auf Sonntag 2.10.16 haben wir das Schloss einer Hintertür mit zwei Löchern aufgebohrt und uns so Zutritt zum Gebäude verschafft. In sieben Stockwerken haben wir Wasserleitungen aufgeschraubt, um eine Überschwemmung zu verursachen. Der angerichtete Schaden soll die laufenden Bauarbeiten verzögern und die Kosten für das dreckige Geschäft der Behörden und profitierender Firmen in die Höhe treiben.

Wir denken, dass das Sabotieren von Infrastruktur und das Schaffen von Verwaltungsaufwand und Mehrkosten geeignete Mittel im Widerstand gegen das Asylregime sind. Dieses wollen wir nicht verbessern, sondern abschaffen. Wir verstehen unsere Aktion als Teil des Kampfs für die Überwindung jeder Herrschaft.

PS: An alle die Migration als gefährliche Flutwelle verleumden: Besorgt euch Gummistiefel und einen guten Sanitär.

DAS GRÖSSTE RECHTSROCK-KONZERT DER SCHWEIZ – NEONAZIS FEIERN IM BESCHAULICHEN TOGGENBURG

Medienmitteilung Antifa Bern 16.10.2016

In der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober wohnten weit über 1000 Neonazis aus ganz Europa Konzerten von sechs Rechtsrock-Bands bei.

Bereits Monate im Voraus riefen die Veranstalter_innen über die sozialen Medien zum Konzertabend auf, welcher ursprünglich im Raum
Süddeutschland angekündigt war. In der vergangenen Woche verdichteten sich jedoch die Hinweise, dass das Konzert in der Schweiz stattfinden würde.

Das Lineup, welchem von Beginn weg die Grössen der Szene zu entnehmen war, wuchs in den letzten Tagen um einige prominente Namen an. So
spielten an diesem Abend folgende Bands: Stahlgewitter (DE), Frontalkraft (DE), Confident of Victory (DE), Exzess (DE), Makss Damage (DE), und Amok (CH).

Die Organisator_innen aus dem Umfeld der internationalen Neonazi-Organisation Blood & Honour (B&H) brüsteten sich bereits lange
im Voraus damit, dass der Veranstaltungsort sicher sei und dass sie seit letztem Mittwoch am Aufstellen der Infrastruktur wären. Es ist
anzunehmen, dass der vorbestrafte Sänger der Schweizer Band Amok, Kevin Gutmann, in die Organisation involviert ist. Er ist aktives
Mitglied der Zürcher Sektion von B&H und unterhält gute Kontakte zu Gleichgesinnten im In- und Ausland.

Unsere Recherche hat ergeben, dass das Konzert in der umgebauten Tennis- und Eventhalle in Unterwasser (Gemeinde Wildhaus/Alt St. Johann (SG)) stattgefunden hat. Die Region scheint für die Neonazis sicheres Gebiet zu sein: Bereits 2013 organisierte die Zürcher B&H-Sektion im nahegelegenen Ebnat-Kappel (SG) ein Gedenkkonzert mit mehreren hundert Teilnehmenden.

Obwohl die Behörden Kenntnis des Anlasses hatten, konnten die Konzerte ohne weitere Schwierigkeiten über die Bühne gehen. Auf Anfrage verwies
die zuständige Polizeibehörde lediglich auf die, in Aussicht gestellte, Medienmitteilung vom Sonntag. Erstaunlich in diesem Zusammenhang ist auch, dass eine so grosse Anzahl Rechtsextremisten – teils in Reisecars – derart problemlos in die Schweiz einreisen konnte. Auch die zuständige Ansprechperson der Lokalität wollte sich nicht weiter zum einschlägigen Klientel äussern.

Es ist festzuhalten, dass es sich bei diesem Konzert um eines der grössten Neonazi-Events handelt, welches in der Schweiz je stattgefunden hat. Die Besucher_innen reisten eigens dafür aus ganz Europa an.
Insbesondere Konzerte dienen der extremen Rechten als Vernetzungsplattform, der Rekrutierung von Nachwuchs und zur Finanzierung ihrer Strukturen. An solchen Anlässen wird durch das Ticketing, den Verkauf von Merchandiseartikel und den Absatz – teilweise indizierter – Tonträger viel Geld generiert. Bei einem Anlass dieser Grösse kann von mehreren 10’000 Franken Gewinn ausgegangen werden.

Die Schweiz gilt in der rechtsextremen Szene seit Jahren als Konzertparadies: War der Aufschrei nach dem aufgedeckten Neonazikonzert 2005 im Crazy Palace (VS) (medial) noch immens, hat sich in den letzten Jahren kaum jemand dafür interessiert, dass sich die extreme Rechte Europas immer wieder zum Stell-dich-ein in der Schweiz trifft. Obwohl verdeckte Aufnahmen des Konzertes 2005 beweisen, dass es dabei oft zu Verstössen gegen das Antirassismusgesetz kommt, sehen Behörden und Politik offenbar keinen Anlass, rechtsextreme Konzerte zu verhindern.

Antifa Bern

Flucht, Vertreibung und die Chance der praktischen Solidarität

Die Medien schreiben von «Flüchtlingsmassen», um Ängste zu schüren. Aber eine Massenbewegung sind die Leute, die nach Westeuropa flüchten durchaus – und darin liegt eine Chance. Für revolutionäre Linke stellt sich die Frage, wie wir mit einer widersprüchlichen Situation umgehen.

(az) Neulich, im Treppenhaus einer Berner Genossenschaftssiedlung: Ein Aushang wirbt fürs gemeinsame Deckennähen für Flüchtlingskinder. Damit die Kinder Wärme hätten, «wo immer sie die Reise hinführt.» Jemand anderes, offenbar nicht erfreut über die Hilfsaktion, schrieb auf das Plakat mit Filzstift «peinlich». Die Mobilisierung, die seit Sommer in den Medien «Flüchtlingskrise» genannt wird, setzt hierzulande auch mentale Vorstellungen in Bewegung: Rührselige, distanzierte, kämpferische, abstrakte oder praktische Vorstellungen, wie den Leute, die in Massen nach Europa flüchten, Solidarität entgegengebracht werden soll. Es scheint, als seien die Flüchtenden zunächst mal eine Projektionsfläche. Sie gelten als hilfsbedürftige Opfer für diejenigen, die ihr eigenes Weltbild bestätigen und sich mit ihrer Wohltätigkeit nobel fühlen möchten, wie im Fall des kollektiven Deckennähens. Für andere bedeuten sie das politische Subjekt schlechthin, weil Vertreibung und Entrechtung den verschärftesten Ausdruck globaler Ungleichheit bilden würden. Wer flüchte, so lautet diese Annahme, trage aufgrund des erlittenen Leids automatisch zu einer gesellschaftsverändernden Kraft bei. Sans Papiers und Geflüchtete steigen dann zu einer abstrakten Figur auf, die den Linken die Rettung bringen sollen. Bei all diesen Projektionen bleiben die Geflüchteten selbst aussen vor, sie hat dabei niemand gefragt. Und auch wie Solidarität aussehen, wie sie gelebt und erkämpft werden soll, wird gar nicht erst gefragt.

Solidarität an der Grenze

Dabei gäbe es durchaus Anhaltspunkte für diese Suche nach den Möglichkeiten von Solidarität. Man muss Momente aufgreifen, die zeigen, wie Flüchtlinge als konkrete Subjekte ihrer eigenen Lage sind. Zum Beispiel in der ersten Septemberwoche 2015, als sich die Demo auf Ungarns Autobahnen formierte, die das Dublin-Abkommen zu Fall brachte und den Schengen-Raum ausser Kraft setzte. Dieser Moment hat deutlich gemacht, dass die Macht auf der Strasse liegt. Keine humanitäre Hilfe, sondern Frauen, Männer und Kinder, die sich in Bewegung setzten und sich zu einem Zug formierten, haben die institutionellen Grundpfeiler der Festung Europa geschleift. Allerdings nur für einen Moment – sogleich kam der Rückschlag, und heute sind Zäune und Mauern, nach dem Vorbild der USA und Israels, auch in Europa zuoberst auf der Tagesordnung der Herrschenden. Aber dennoch: der Demo-Zug von September war eine kollektive Aktion, die unter schwierigsten Bedingungen die Stärke der Geflüchteten bewies. In ihr schlug ein sozialer Brennpunkt in eine politische Situation um.

Hier, an der Grenze in Mazedonien oder Ungarn beispielsweise, kann Solidarität praktisch werden – etwa, wenn Linke Infos über den Weiterweg in Westeuropa verbreiten und beim Grenzübertritt unterstützen. Das sind Momente, in denen die GenossInnen aus Europa nicht nur diejenigen sind, die die Infos haben und vermitteln, sondern in denen sie auch von ihren zeitwiligen WeggefährtInnen aus Syrien lernen. Vor allem sind das Erfahrungen, die ebenso den Horizont der GenossInnen aus Europa erweitern. Denn die so genannte «Flüchtlingskrise» hat eben auch Situationen geschaffen, in der Leute verschiedener Herkunft und mit einer enorm unterschiedlichen Lage sich auf Augenhöhe begegnet sind. So barg dieser Sommer in Deutschland, in dem Unterkünfte und Essen organisiert wurden, eben auch ein Potenzial – nämlich, dass ein Teil der Leute, die schon vorher da waren, ihr Bewusstsein dank derer, die flüchteten, ein Stück weit änderten. Eine solche Veränderung im Bewusstsein ist flüchtig und nicht messbar. Trotzdem ist sie möglich. Und diese Veränderung im Bewusstsein beruht auf einer Erfahrung, die nicht so einfach wieder rückgängig gemacht werden kann – die Erfahrung, dass man praktisch etwas tun kann. Sicher, herablassende Wohltätigkeit gibt es viel, Hetze, rassistische Gewalt, brennende Unterkünfte, das gibt es in aller Gefährlichkeit (dazu gleich mehr), aber praktische Unterstützung, in der konkrete Solidarität entsteht, gibt es eben auch.

Eines ist klar: die Geflüchteten werden die Gesellschaft in Westeuropa verändern. Wie diese Veränderung aussieht – ob sie eine Verschärfung rassistischer Hetze, eine vertiefte Spaltung oder eine Zunahme solidarischer Kämpfe bedeutet, das weiss im Moment niemand. Die Klassenlage – die soziale Herkunft der Geflüchteten – und die Klassensituation, in der sie sich vor Ort in Europa befinden, sind unabsehbar. Stimmt es, dass vor allem bürgerliche Leute den Weg nach Europa schaffen, und werden diese mit der Haltung von globalen Expats nun die flexiblen Fachkräfte abgeben, als die sie ein Teil der deutschen Kapital-Ideologen in der Zeitung Die Zeit abfeiern? Ziemlich sicher gilt etwas anderes, nämlich dass, egal, was ihre Lage vorher war, die Leute gesellschaftlich «unten» ankommen werden – in Billigjobs und prekärer Beschäftigung. Wirklich sicher weiss man nur eines – dass die Patrons aus jeder Scheisse auf der Welt eine Gelegenheit machen, um die Löhne zu drücken und die Lohnabhängigen gegeneinander auszuspielen. Und dass die politischen Geiferer, die jammern, der Sozialstaat werde von den Geflüchteten unter Druck gesetzt, genau dieselben sind, die diesen Sozialstaat seit je systematisch zerstören wollen.

Verbindungen aufzeigen

Alle politischen Kräfte bringen sich gegenüber der Flüchtlingssituation in Stellung. Für Angela Merkel war die «Willkommenskultur» ein Manöver, um von Griechenland abzulenken – für ihre Partei mag es dabei schief gelaufen sein, aber von Griechenland spricht in den Medien trotzdem niemand mehr. Für Reformist-Innen wiederum sind Flüchtlinge stumme Opfer, die dem Reden der Helfenden nicht widersprechen. Der Sans Papier ist nicht zuletzt eine zentrale Figur in der Debatte der ReformistInnen, weil mit der Papierlosigkeit rechtliche, formale und erst davon abgeleitet und in zweiter Linie materielle Brennpunkte im Vordergrund stehen: der Sans Papier ist das ideale Phantom, um die Politik der ReformistInnen zu unterstreichen, dass formale Gleichheit der materiellen Gleichheit vorauszugehen habe. Reale Leute aber, die ohne Papiere hier leben und malochen, sind anders. Die sind kein Phantom; manche sind angepasst, andere aufsässig, erheben Ansprüche, haben eigene Vorstellungen.

Für die Reaktionären sind die Geflüchteten schlicht ein Anlass für noch mehr Hetze, für Gesetzesverschärfungen und Gewalt. So wird die Politik von den HetzerInnen vorgespurt – und SozialdemokratInnen bieten sich an, um diese Politik dann praktisch umzusetzen, in der Polizei, im Justizdepartement, im Asylwesen.

Und was heisst das für uns? Die widersprüchliche Lage zu bestimmen, bedeutet vor Ort nach gemeinsamen Kampfmöglichkeiten zu suchen. Leute, die geflüchtet sind, als Subjekte ihrer Lage zu anerkennen, heisst auch aufzuhören mit Zuschreibungen, nach denen diese Leute so zu handeln haben, wie Linke sich das gerne wünschen. Wer sein Leben rettet und die eigene Lage verbessern will, hat mit einem Scheissjob in Westeuropa schon etwas erreicht, zumindest im Vergleich zu vorher. Die «Merkel!»-Sprech-Chöre in Budapest waren nicht Ausdruck von Illusionen, sondern einer widersprüchlichen Lage. Für revolutionäre Linke bedeutet dies, zu bestimmen, wo Interessen zusammenkommen und wie weit ein Stück Weg gemeinsam möglich ist. Denn revolutionäre Linke haben von Grund auf eine enge Verbindung zu Flucht und Exil; ja, man kann sagen, dass der Internationalismus in praktischer Hinsicht auf der Erfahrung von Flucht und Exil beruht. Und die GenossInnen, die sich als revolutionäre Linke engagieren, sind sets auch Leute, die irgendwie ihr Überleben sichern müssen; nicht selten, indem sie migrieren.

So stecken wir heute – die Geflüchtete wie die Anderen – in einer gesellschaftlichen Lage, in der sich systemsprengende Kämpfe aufbauen können, aber nicht zwingend müssen. Solidarität, die über die Nothilfe hinausgeht, wird dort möglich, wo gegen Trennungen – etwa die Lohnklassen oder Aufenthalts-Schemen – etwas Gemeinsames in den Kampf gebracht werden kann. Zur kämpfenden Solidarität gehört auch, dass die wirtschaftlichen und politischen Verwicklungen deutlich gemacht werden, die eine solche Lage herbeiführten. Welche Verbindungen haben das schweizerische Kapital und die Rüstungsfirmen in den Nahen Osten, und wie stehen diese Kräfte, die für ihren Profit den Krieg vorantreiben, zu den HetzerInnen in den schweizerischen Parlamenten und Medien, die Stimmung machen oder eine Politik der brutalen Härte durchsetzen? Wenn wir solchen Fragen nachgehen, können wir jenseits eines abstrakten Humanismus zeigen, wie heute, im Kapitalismus, die Welt in einer Weise verknüpft ist, dass Krise und Profit, Elend und Überfluss, Gewalt und Sicherheit stets auf einander bezogen sind.

Die Identitären

Am Sonntag, 16.10.2016, findet in Zürich das zweite Antifaschistische Vernetzungstreffen statt, mit dem Ziel sich auszutauschen, über die Notwendigkeit antifaschistisch aktiv zu sein. Auch wenn in der Schweiz die SVP viele Programmpunkte der radikalen Rechten auf parlamentarische Weise abdeckt, so gibt es sie doch: die neofaschistischen Randgruppen und Splitterparteien. Die BFS-Jugend nahm diese Veranstaltung zum Anlass, um sich mit neueren Phänomenen der radikalen Rechten auseinander zu setzen.

Gefunden bei der BFS-Jugend Zürich

Die Identitäre Bewegung ist eine Strömung innerhalb der Neuen Rechten. In den 60er Jahren entstanden, hat die Neue Rechte die Absicht, rechten Ideologien einen neuen Anstrich zu geben, um sie so gesellschaftsfähiger zu machen. So distanzieren sich neurechte Gruppierungen vom Nationalsozialismus, später auch von den alten Rassentheorien.

Auch die Identitäre Bewegung steht in dieser Tradition. Durch viele popkulturelle Bezüge, trendig-jugendlichem Internetauftritt und von der Linken abgekupferte Aktionsformen wie Besetzungen, Blockaden und Strassentheater, versucht die Identitäre Bewegung ihre Inhalte ansprechend zu vermitteln, und ein breites, junges Publikum zu erreichen.

Ihr Motto lautet „0% rassistisch, 100% identitär“. Der Begriff der „Rasse“, seit längerem aus der Mode gekommen, wurde bei ihnen abgelöst durch einen absurden Kulturbegriff. Die spezielle kulturelle und ethnische Substanz sei es, welche die „Europäische Identität“ ausmache. Das „Europa der Völker“ gilt es gegen die Bedrohung von aussen zu verteidigen. Denn die Welt ist in ihren Augen nicht aufgeteilt in soziale Klassen, sondern in homogene Völker und Kulturen, die grundsätzlich andersartig und deshalb unvereinbar seien. Diese kulturelle Vielfalt lasse sich nur erhalten, durch eine strenge Trennung der Kulturen, beispielsweise durch Grenzschliessung und „Re-migration“, was so viel heisst wie Rückschaffung all derer, die „nicht von hier“ sind. In diesen Forderungen zeigt sich auch das hässliche Gesicht der Identitären. Denn hinter dem Begriff „Re-migration“ steht nichts anderes als die Absicht, massenhaft Menschen zu deportieren und Gesellschaften ethnisch zu säubern.

Auch wenn die Identitären behaupten, sie würden die Kulturen nicht werten, da diese einander gleichgestellt seien, entsteht diese Wertung durch die blosse Einteilung von Menschen in solche Gruppen von selbst, da sich diese immer in bestehenden Machtkonstellationen befinden.

Auch die Kritik an der Globalisierung verdrehen sie zu einer Kritik gegen die „Vereinheitlichung der Völker“, zur Auflösung der völkischen Identität. Am Kapitalismus wird dann auch nicht die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen kritisiert, sondern der angebliche Wertezerfall, der mit dem Liberalismus einhergehe.

Die Identitären mögen sich auf ideologischer Ebene noch so stark vom Faschismus und der alten Rechten abgrenzen, ein Blick auf ihre Geschichte und ihre Verstrickung mit anderen Teilen der Rechtsradikalen zeigt auf, um was es bei diesen neurechten ideologischen Verrenkungen geht: Ein oberflächliches make-over derselben rassistischen und völkischen Ideologie, die wir nur zu gut kennen.

Dies wird mehr als deutlich, wenn man sich die Geschichte der Organisationen, aus deren Umfeld die Identitäre Bewegung hervorgegangen ist, anschaut. Die „Génération Identitaire“ wurde 2012 in Frankreich gegründet. Sie ging aus der „Jeunesse Identitaire“ hervor, der Jugendorganisation des „Bloc Identitaire“. Dieser „Bloc identitaire“ wiederum wurde 2003 von ehemaligen Führungsmitgliedern der offen neofaschistischen Organisation „Unité Radical“ gegründet. Diese Gruppierung war 2002 unter anderem verboten worden, weil eines ihrer Mitglieder ein gescheitertes Mordattentat auf den damaligen französischen Präsident Jaques Chirac verübt hatte.

Die Verwicklungen mit der (neo)faschistischen Rechten beschränken sich aber nicht auf die französischen Vorgängerorganisationen. Im Gegenteil, trotz der (mal mehr mal weniger) dezidierten Abgrenzung gegenüber der Neonaziszene bestehen sowohl in Frankreich als auch im deutschsprachigen Raum vielfältige Kontakte zwischen Neonazis und den Identitären. So gehörten einige der wichtigsten Kader der Identitären Bewegung in Österreich (z.B. Martin Selnner) zum Alpen-Donau Kreis, welcher die inzwischen verbotene Neonazi-Website alpen-donau.info, das wichtigste Sprachrohr der österreichischen Neonaziszene, betrieb. Personelle Überschneidungen und Nähe zur Neonaziszene lassen sich aber auch bei vielen Ablegern der Identitären in Deutschland oder der Schweiz feststellen (so war etwa der ex-PNOS und jetziger PEGIDA Schweiz Aktivist Ignaz Bearth beim identitären Treffen in Olten diesen Januar anwesend).

In Deutschland werden die Identitären sogar offen von Neonazis als „alternative Aktionsform“ bezeichnet, welche eine niederschwellige Verbreitung völkischer Politik und Ideologie ermöglichen. Dies lässt sich an folgendem Zitat des früheren Vorstands der JN, der Jugendorganisation der NPD illustrieren: „Ob nun als eigenständige, starke Bewegung im großen vorpolitischen Raum, als Türöffner zu neuen Jugendbereichen oder als Durchlauferhitzer für die sich modernisierenden nationalistischen Gruppen. […] Die Identitären sind […] eine Aktionsform, die man nutzen kann, wenn JN- oder NPD-Fahnen nicht passend sind […].“

Doch die Identitären verstehen sich nicht nur mit Neonazis bestens, sie pflegen vielerorts enge Beziehungen zu allen möglichen Strömungen der radikalen Rechten. Innerhalb der europäischen Rechten nimmt die Identitäre Bewegung also potentiell eine Funktion als Schnittstelle und Verbindungspunkt zwischen verschiedenen Strömungen der radikalen Rechten ein. Diese potentielle Scharnierfunktion lässt sich am besten anhand der „Identitären Bewegung Österreich“ veranschaulichen. Dort bestehen personelle Überschneidungen und enge Kontakte sowohl zu der Konservativen Rechten (z.B. Burschenschaften), den Rechtspopulisten (FPÖ, PEGIDA), den Neurechten Intellektuellen (Institut für Staatspolitik) als auch zu der Neonaziszene (z.B. Alpen-Donau Ring).

Während die Identitäre Bewegung in der Schweiz nicht annähernd so gross oder so gut organisiert ist wie etwa in Österreich, zeichnet sich doch ab, dass sie auch in der Schweiz als Scharnier zwischen den Rechtspopulisten der SVP, anderer Rechtsextremer Gruppierungen wie z.B PEGIDA Schweiz und der Neonaziszene fungieren könnte. So waren am identitären Treffen in Olten diesen Januar sowohl ein Vertreter der SVP als auch Ignaz Bearth von PEGIDA Schweiz (und ex-PNOS) anwesend. Auch für das identitäre Treffen in der Innerschweiz vom 14. Mai haben sich auf facebook verschiedene Exponenten der Neonaziszene angemeldet.

Man darf sich von den Schlagworten der Identitären nicht täuschen lassen. Denn was sie tun ist kalten Kaffee neu aufwärmen, um ihn dann in hippe Macciato-Gläser zu füllen.

Entlarven wir ihre rassistische Ideologie. Bekämpfen wir ihre völkische Aufteilung der Welt!

Sommaruga verteidigt das Dublin-System und intensiviert die Repression im deutsch-schweizer Grenzgebiet.

Am heutigen Treffen des Justiz- und Innenministerrats in Luxemburg verteidigte Bundesrätin Sommaruga das Dublin-System einmal mehr. Dies obwohl fast wöchentlich Proteste stattfinden und die Probleme, die für Geflüchtete von den Dublin-Verträgen ausgehen, nicht erst seit der menschenverachtenden Notlage in Como bekannt sind: Das Dublin-System reist Familien auseinander, missachtet die Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit, kettet Menschen an Staaten, lässt verschleppen…
Nebst der bekannten Lobrede auf Dublin wurden heute in Luxemburg rassistische Nägel mit Köpfen gemacht. So beschloss die SP-Bundesrätin zusammen mit dem deutschen Bundesinnenminister Thomas de Maizière einen Aktionsplan, um die Kontrolle von und die Repression gegen Flüchtenden im deutsch-schweizer Grenzraum zu verstärken.
Für den antirassistischen Widerstand ist es wichtig, Einzelheiten über die konkrete Repression gegen Geflüchtete zu kennen. Hier deshalb einige Massnahmen des Aktionsplans Deutschland-Schweiz. Der gesamte Aktionsplan findet sich hier (http://www.ejpd.admin.ch/dam/data/ejpd/aktuell/news/2016/2016-10-13/aktionsplan-d-ch.pdf ):

(Grenz-)Polizeiliche Zusammenarbeit
– „Intensivierung gemeinsamer Streifen/Patrouillen im grenzüberschreitenden Zugverkehr;
– Intensivierung von gemeinsamen grenzüberschreitenden Schwerpunktfahndungen und einsätzen;
– Nutzung und Ausbau der etablierten Kommunikationsstrukturen zum (grenz-)polizeilichen Informationsaustausch auf allen Ebenen (Ministerium/Departement, Bundespolizei/GWK, Verbindungsbüro Basel). Weiterführung der wöchentlichen Telefonkonferenz zwischen dem Abteilungsleiter des Deutschen BMI und dem Chef des Schweizer Grenzwachtkorps.
– Einsatz gemeinsamer Zugstreifen im inländischen Zugverkehr in Richtung der gemeinsamen Grenze;
– Personelle Verstärkung der gemeinsamen operativen Dienstgruppe (GOD) mit Sitz in Basel und des gemeinsamen Einsatzteams (GET) in Kreuzlingen / Konstanz“

Migrationsrechtliche Versprechen der Schweiz
– „Asylsuchende werden umgehend registriert und befragt;
– Um ein Untertauchen zu verhindern, werden die Transporte von grösseren Gruppen von Migranten zwischen den Registrierungs- und Unterbringungszentren, respektive den Infrastrukturen zur Rücküberstellung, begleitet durchgeführt;
– Das Aussteigen sowie der Eintritt in die Empfangs- und Verfahrenszentren in Grenznähe zu Deutschland werden überwacht;
– Asylsuchende, die an der Südgrenze zu Italien aufgegriffen werden, werden prioritär in Zentren gebracht, welche sich weniger nah zur deutschen Grenze befinden.
– Asylsuchende werden verpflichtet, einen Ausgangsschein bei sich zu tragen, wenn sie die Empfangs- und Verfahrenszentren verlassen.“

Um diese rassistischen Massnahmen zu konkretisieren, werden sich die zuständigen Staatssekretäre der beiden Länder demnächst treffen. Auch Italien soll dabei einbezogen werden. Das Treffen soll in der Schweiz stattfinden.