UNO-AG kritisiert die Schweiz, EU-Staaten schieben mehr ab, Fascho-Parteien gewinnen Wähler*innenanteile

630 gemeldete Rassismusfälle in einem Jahr - die Schweiz hat ein systemisches Problem (Black Lives Matter Demo, Genf, 2020).
630 gemeldete Rassismusfälle in einem Jahr – die Schweiz hat ein systemisches Problem (Black Lives Matter Demo, Genf, 2020).

Was ist neu?

Ägais und Kanaren: Dutzende neue Todesfälle

Nach wie vor mangelt es an sicheren Flucht- und Migrationsrouten sowie an effektiven Such- und Rettungsoperationen. Deshalb ging das politisch gewollte Sterbenlassen diese Woche weiter:

Menschen auf der Flucht in einem Boot.
Aufgepumpte Reifen als Rettungsringe – Die Flucht über das Meer endet für viele Menschen tödlich.

Südlich von Gran Canaria wurde ein überlebender Mensch geborgen. 30 weitere Menschen gelten als vermisst. Gemeinsam waren sie auf einem Schiff unterwegs, das am 1. Oktober Schiffbruch erlittt. Da war die Gruppe bereits neun Tage lang auf See gewesen. Trotz der extremen Gefahr sind dieses Jahr bereits 11’500 Personen per Boot auf die kanarischen Inseln gelangt. Laut der NGO Caminando Fronteras starben im gleichen Zeitruam mehr als 900 Menschen auf dem Atlantik. In der Ägäis starben Menschen aufgrund der Abschottung Europas. Mindestens 21 Menschen starben, als am 5. Oktober zwei Schiffe sanken. Eines erlitt vor Lesvos Schiffbruch, ein zweites Boot sank bei Kythera, südlich der Peloponnes, nachdem es gegen die Felsen an der Küste geprallt war.

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1167474.asylpolitik-gefaehrliche-fluchtrouten.html
https://www.spiegel.de/ausland/griechenland-zwei-schwere-ungluecke-von-fluechtlingsbooten-a-71c2117e-1550-481c-ae05-48b2f9ba4e38

EU schiebt wieder mehr Menschen ab
96’550 Menschen sollten im zweiten Quartal 2022, also allein im Zeitraum von April bis Juni, aus den 27 Ländern der EU abgeschoben werden. 23’110 Abschiebungen wurden tatsächlich durchgesetzt. Damit steigen die Zahlen nach der Covid-Pandemie nun wieder deutlich an.

Die meisten Menschen werden von Frankreich, Griechenland und Deutschland gezwungen, das Land wieder zu verlassen. Laut der Statistik von Eurostat erhielten vor allem Menschen aus Algerien, Marokko, Albanien und Pakistan Abschiebebescheide. Tatsächlich ausgeschafft wurden am häufigsten Personen aus Albanien, Georgien, Russland und der Türkei. Im gleichen Zeitraum wurden aus der Schweiz 789 Menschen ausgeschafft. Hinter jeder Verwehrung eines Bleiberechts und hinter jeder gewaltvollen Abschiebung aus einem selbst gewählten Aufenthaltsland, steht ein Mensch mit persönlicher Geschichte – und gewaltvoll sind diese Entscheide immer, denn sie sind immer zum Nachteil der betroffenen Menschen.

Was geht ab beim Staat?


UNO-Arbeitsgruppe zu Rassismus: „Die Schweiz hat ein ernstes systemisches Problem“
Die UNO-Arbeitsgruppe für Menschen afrikanischer Abstammung (WGEPAD) hat während ihres „Erkundungsbesuches“ in der Schweiz im Januar 2022 eine Vorgehensweise angewendet, die Behörden nicht mögen: Sie haben mit von Rassismus betroffenen Menschen gesprochen. Der Report ist entsprechend erfrischend kritisch und die offizielle Schweiz musste zu belastenden Daten Stellung nehmen.
 
Im eben veröffentlichten Bericht der Arbeitsgruppe zur Einschätzung der menschenrechtlichen Lage Schwarzer Menschen in der Schweiz wurden nicht nur Stellungnahmen von Behörden reproduziert. Die Arbeitsgruppe hat mit antirassistischen Aktivist*innengruppen über ihre Arbeit, mit Individuen über Rassismuserfahrungen im Alltag, mit Menschen in Strafvollzugsanstalten, mit Polizist*innen sowie mit kantonalen und nationalen Behörden gesprochen. Sie sind zum Schluss gekommen, dass auch wenn es zivile und politische Initiativen zur Bekämpfung von Rassismus gibt, die Lage in der Schweiz „zutiefst besorgniserregend sei“ und ein „ernstes systemisches Problem“ bestehe.
 
Die Arbeitsgruppe dokumentierte die unaufgearbeitete koloniale Vergangenheit der Schweiz, rassistische Hatespeech der politischen Rechten, die strukturelle Diskriminierung in Schulen, im Arbeitsleben, bei der Wohnungssuche, im Gesundheitswesen und wie diese Umstände von der Mehrheit der Schweizer Gesellschaft toleriert werden. Gleichzeitig stellt sie das Fehlen eines rechtlichen Rahmens zur effektiven Bekämpfung rassistischer Diskriminierung fest. Sie käme nicht umhin festzuhalten, dass offensichtlich eine grosse Distanz zwischen den alltäglichen Abläufen in den lokalen Justizverwaltungen und dem Schweizer Sitz im Menschenrechtsapparat der United Nations bestehe und, dass das antirassistische Engagement der Schweizer Politik nur als oberflächlich beschrieben werden könne.
 
Bis zu diesem Punkt haben die Schweizer Verantwortlichen, die auf den Bericht reagieren mussten, genickt und kommentiert, dass mit Dringlichkeit auf diese Lage reagiert werden solle. Ein Dorn im Auge
war den Schweizer Behörden die dezidierte Kritik am Schweizer Strafvollzugs- und Polizeisystem. Als Beispiele für Racial Profiling, Polizeigewalt und rassistische Gewalt des Justizsystems nannte die Arbeitsgruppe unter anderem den Mord an Nzoy und den Umgang mit Brian. Zwei Fälle, die zeigen, welch unfassbare Gewalt Schwarzen Menschen angetan wird, und die laut der Arbeitsgruppe unbedingt aufgearbeitet werden müssten.
 
Die Reaktion der Schweizer Behörden folgte dem altbekannten Narrativ, die Fälle zu individualisieren und sie aus dem Kontext systemischer rassistischer Gewalt herauszureissen. Die Arbeitsgruppe habe die Umstände nicht richtig verstanden und nur einseitig dokumentiert. Auch wenn diese Reaktion nicht überrascht, macht sie wütend und ist dennoch ein kleiner Erfolg: Denn ohne die Arbeit der Familie von Nzoy und antirassistischen Aktivismus im Allgemeinen, wären diese Fälle für eine Arbeitsgruppe der UNO wohl unsichtbar geblieben. Und auch wenn der Bericht in manchen Forderungen an die Schweizer Behörden nicht genügend weit geht und nicht konsequent eine abolitionistische Perspektive verfolgt, ist auch eine Kritik von offizieller Seite für die antirassistische Bewegung in der Schweiz wichtig. Dass die offizielle Schweiz die von der Arbeitsgruppe formulierten Empfehlungen zur Einrichtung einer Ombudsstelle, zur Strafbarkeit von Racial Profiling usw. tatsächlich umsetzt, ist trotzdem kaum wahrscheinlich.
 
 

Was ist aufgefallen?

Supportstrukturen unterstützen Menschen am Grenzzaun im Osten der Festung Europa
Im Sommer diesen Jahres wurde der Grenzzaun an der polnisch-belarussischen Grenze fertiggestellt. Seither soll er Menschen daran hindern, nach Europa zu gelangen. Das «No Borders Team» unterstützt Menschen, die ihn überwunden haben, vor Ort und berichten auf ihrer Infotour auch in der Schweiz von ihrer Arbeit.
 
Soldat*innen am polnisch-belarussischen Grenzzaun.
Soldat*innen am polnisch-belarussischen Grenzzaun.
Er macht die „Festung Europa“ ein weiteres Mal sichtbar: Der Grenzzaun zwischen Polen und Belarus ist ein 5,5 Meter hohes Konstrukt aus Stahl und Nato-Draht. Er ist 187 Kilometer lang und soll die Migrationsbewegung nach Polen, respektive in die EU, verhindern. Gekostet hat das Ganze 336 Millionen Euro.  Es gibt verschiedene Stimmen: Die einen heissen den Zaun willkommen, sehen ihn als Bollwerk in Richtung Russland. Für andere ist dieses Stück „Festung Europa“ die Manifestierung eines unmenschlichen Migrationssystems. Und wiederum andere sind froh, dass durch die Fertigstellung des Zaunes die Sicherheitszone aufgehoben wurde. In dieser Sicherheitszone durften sich nur Anwohner*innen und Menschen mit spezieller Bewilligung aufhalten. Dies führte zur Isolation etlicher Dörfer und deren Bewohner*innen in Grenznähe. Auch Aktivist*innen konnten sich bis zur Fertigstellung des Zauns nur ausserhalb dieser Sperrzone bewegen.
 
Aber auch nach Aufhebung der Sperrzone gibt es weiträumige Kontrollen durch die Border Guards, die Polizei und das Militär. Sie stoppen Fahrzeuge und fragen nach Gründen des Aufenthalts und überprüfen in langen Prozeduren Identitäten von Personen. Es ist verboten, sich dem Grenzzaun näher als 200 Meter zu nähern. Nicht nur Menschen sind betroffen und werden gehindert, sich frei zu bewegen. Der Białowieża-Urwald ist der letzte seiner Art in Europa. Vielen Wildtieren wie Büffeln, Elchen oder Hirschen verwehrt der Zaun, sich in ihren gewohnten und nötigen Mustern zu bewegen. Doch ist der Zaun aus Migrations-Perspektive kein Hindernis, vielmehr eine Verzögerung: Menschen klettern darüber und nehmen dabei Schnittwunden durch den Nato-Draht oder Verletzungen wie Knochenbrüche in Kauf, welche durch Sprünge oder Abstürze vom Zaun verursacht werden. Alternativ zur Überwindung des Zaunes wählen viele den Weg durch Flüsse. Mehr als die Hälfte der Grenzlänge besteht aus fliessenden Gewässern. Entsprechend sind die Menschen nach der erfolgreichen Durchquerung nass, ausgekühlt und erschöpft.
 
Auch Verletzungen durch Schläge von Grenzbeamt*innen beider Länder sind Alltag. Belarussische Grenzbeamt*innen zwingen die Migrant*innen teils gewaltsam dazu, die Grenze zu überwinden. Polnische Beamt*innen gehen ebenfalls gewaltsam gegen Menschen vor, welche sie beim Grenzübertritt erwischen. Es gibt etliche Berichte, dass Smartphones zerstört werden, Geld geklaut wird und Misshandlungen durch Fusstritte und Stockschläge stattfinden. Supportstrukturen unterstützen die Menschen nach ihrer Ankunft in Polen durch Erste-Hilfe-Massnahmen, die Verteilung von trockener Kleidung, Nahrungsmitteln, Smartphones und Guthaben, Powerbanks uvm.. Eine Gruppe, welche vor Ort in direkten Aktionen unterstützt, ist das „No Borders Team“. Das anarchistische Kollektiv ist im Oktober auf Infotour durch Deutschland, die Schweiz, Österreich und Slowenien. Die Veranstaltungen in der Schweiz finden am 21.10. in Luzern, am 23.10. in Bern und am 24.10. in Zürich statt.
Fight Fortress Europe! NO BORDERS – NO NATIONS.
 
 
 
Griechenland: Faschismus im Aufwind

Nach den Wahlerfolgen der „Fratelli d’Italia“ in Italien und der „Schwedendemokraten“ in Schweden sehen sich faschistische Parteien auch in Griechenland im Aufwind. Dies zeigte sich ausgerechnet während der Gerichtsverhandlungen gegen die „Goldenen Morgenröte“, die anlässlich der letzten Wahlen parlamentarisch unterging.

Grafik: Die Kräfteverhältnisse in Griechenland verschieben sich von Rechts nach Rechts aussen.
Die Kräfteverhältnisse in Griechenland verschieben sich von Rechts nach Rechts aussen.

2020 wurde die „Goldene Morgenröte“ als kriminelle Organisation verboten und ihre Parteispitzen verurteilt. Zwei Jahre später finden nun die Berufungsprozesse statt. Diese Verhandlungen werden propagandistisch genutzt. Um der Welt zu zeigen, dass sich die faschistischen Kräfte auch in Griechenland siegessicher fühlen, hob der Morgenröte-Anwalt zum Schluss der Verhandlung den Arm zum Hitlergruss. Zahlreiche Zuschauende im Saal taten es ihm gleich.

Die Episode im Gerichtssaal spiegelt Tendenzen wieder, die sich auch in Meinungsumfragen zu den nächstes Jahr anstehenden Parlamentswahlen wiederfinden. Die regierende Nea Dimokratia verliert trotz ihres so hart rechten Kurses Wähler*innenanteile nach ganz rechts aussen. Zum einen legt die faschistische Partei „Nationale Schöpfung“ zu. In der Führung der Partei findet sich beispielsweise Failos Kranidiotis, der von der Nea Dimokratia ausgeschlossen wurde, weil er zu offen faschistische Positionen vertrat. Zum anderen gewinnen Faschist*innen der „Griechen für das Vaterland“ Anteile. Diese Partei wird von Ilias Kasidiaris, einem früheren Kader der „Goldenen Morgenröte“, aufgebaut. Ihm gelingt dies, obwohl er inhaftiert ist.

Ob es diesen beiden Parteien gelingen wird, die 3%-Quote zu knacken, um im Parlament Einzug zu halten, ist noch offen. Mit hoher Sicherheit bleibt jedoch die rechtspopulistische „Griechische Lösung“ im Parlament vertreten. Nun zieht es die Nea Dimokratia bereits in Betracht mit „Griechische Lösung“ eine Koalition einzugehen. Dies wäre vor vier Jahren noch undenkbar gewesen. Doch um die eigene Macht zu sichern, sind alle Mittel recht. Besonders wenn die Positionen inhaltlich ohnehin ähnlich sind und sich vorwiegend rhetorisch unterscheiden.

https://www.heise.de/tp/features/Aufwind-fuer-griechische-Faschisten-durch-Wahl-in-Italien-7282605.html
https://www.lifo.gr/now/greece/diki-hrysis-aygis-me-nazistiko-hairetismo-apohorise-o-konstantinos-pleyris

Wo gabs Widerstand?

„BLEIBERECHT FÜR ALLE statt Chancenfalle!“

Statement der Kampagne

„Die Bundesregierung plant bis Ende 2023 in insgesamt vier Gesetzespaketen ihre migrations- und flüchtlingspolitischen Versprechungen des Koalitionsvertrags von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP umzusetzen. Am 6.7.2022 hat das Bundeskabinett das erste dieser sogenannten Migrationspakete beschlossen. Ein Gesetz soll den Zugang zum Bleiberecht für lange in Deutschland lebende geduldete Geflüchtete erleichtern und die Praxis der Kettenduldungen beenden. Aber, wenn der Gesetzentwurf der Bundesregierung so wie er jetzt ist verabschiedet wird, werden viele – genau wie bisher – keine Chance auf ein Aufentshaltsrecht haben.

Denn der Gesetzentwurf schließt Flüchtlinge wegen kleinster Straftaten, die bei anderen Bürger*innen noch nicht einmal in ein polizeiliches Führungszeugnis kämen, vom „Chancen-Aufenthaltsrecht“ aus. Auch Flüchtlinge, denen die Behörden unterstellen, dass sie absichtlich keine Dokumente zur „Identitätsklärung“ besorgt haben, werden vom „Chancen-Aufenthaltsrecht“ ausgeschlossen.

Und auch für Jugendliche und junge Erwachsene bleiben die Verbesserungen zu klein: Kinder bis 14 Jahren und ihre Familien bleiben weiterhin pauschal von den Bleiberechtsregelungen ausgeschlossen. Sie müssen weiter mit rechtlichen Teilhabehindernissen und der Angst vor einer Abschiebung leben. Aus den bisherigen Bleiberechtsregelungen geblieben sind auch die hohen Anforderungen an „Schulerfolg“, die die besondere Situation geflüchteter junger Menschen kaum berücksichtigen.

Grafik

https://bleiberecht-statt-chancenfalle.net/about/

Was steht an?

 
Soli Infotour vom Anarchist Black Cross Belarus
 
13.10.22 I 19:00 I Basel, Mattenstrasse 74
14.10.22 I 19:00 I Parkplatz, Zürich
15.10.22 I 18:30 I Bern, Brasssääli
 
2020 erhob sich die belarusische Bevölkerung gegen die Diktatur von Alexander Lukaschenko und dessen Lakai*innen. Monatelang organsierten sich die Menschen, demonstrierten und kämpften für eine gerechte und freie Gesellschaft. Doch der Staat setzte sich durch und begann die Proteste schrittweise zu zerschlagen. Tausende landeten für viele Jahre im Gefängnis. Darunter auch Anarchist*innen und Antifaschist*innen, die gemeinsam mit der Bevölkerung auf der Strasse standen. Inzwischen sind seit Beginn des Aufstands mehr als zwei Jahre vergangen. Trotzdem hält der Staatsterror unvermindert an: Es gibt regelmässig weitere Verhaftungen wegen der Teilnahme an den Protesten 2020, aber auch wegen dem anhaltenden Widerstand gegen das Regime. Das Anarchist Black Cross Belarus organisiert seit 13 Jahren Solidaritätsarbeit für Anarchist*innen und Antifaschist*innen, die von Repression betroffen sind. Auf den Spendenveranstaltungen wird über die Proteste, die anarchistische Bewegung in Belarus und die Geschichten von vom Regime inhaftierten Genoss*innen gesprochen. Bis alle frei sind.
https://barrikade.info/article/5411
Daten Fight Fortress Europe Infotour 2022
 
Infotour zur Situation an der polnisch/belarussischen Grenze!
 
21.10.22 I 19:30 I Luzern, Hello Welcome
23.10.22 I Bern, Warmbächli
24.10.22 I 19:00 I Zürich, Zentralwäscherei
 
Im vergangenen Jahr hat sich die osteuropäische Migrationsroute erneut verändert und mittlerweile etabliert. Noch immer versuchen viele Menschen, die Grenze zu überqueren, trotz massiver Militärpräsenz und der Errichtung eines Hochsicherheitszauns. Menschen, die unterwegs sind, und Aktivist*innen werden von der Regierung mit massiver Repression konfrontiert. Alle Arten von Brutalität, die von anderen europäischen Grenzen bekannt sind, sind auch an der polnisch-belarussischen Grenze Realität. Aktivist*innen, die vor Ort aktiv sind, berichten über die Ereignisse im letzten Jahr, die aktuelle Situation an der Grenze, die Unterstützungsstrukturen und die Herausforderungen, welche in Zukunft auf sie zukommen. Dazu wird ein Film gezeigt mit Aufnahmen aus dem vergangenen Jahr.
 
 
Demo: Antifaschistischer Abendspaziergang
22. Oktober 2022 | 19:30 | Bern Bahnhofplatz
Wir wollen ein bestimmtes, lautes und buntes Zeichen gegen Faschismus, Kriege und Krisen und gegen rassistische und antifeministische Tendenzen setzen! Auf solidarische und kämpferische Zeiten!
Damals wie heute: Kämpfe verbinden – Faschismus überwinden.
https://barrikade.info/event/1812
 
 
Lesung und Gespräch mit Filimon Mebrhatom: «Ich will doch nur frei sein».
24.10.22 I 20:00 I Kleintheater Luzern
Im Alter von 14 Jahren flüchtete Filimon Mebrhatom aus Eritrea über Äthiopien, die Sahara, den Sudan, Libyen, Italien und Österreich nach Deutschland. In seinem Buch «Ich will doch nur frei sein. Wie ich nach Unterdrückung, Gefangenschaft und Flucht weiter für eine Zukunft kämpfe» schildert er seine lebensgefährliche Flucht als Nichtschwimmer übers Mittelmeer. 
https://www.kleintheater.ch/programm#event-11779-hellowelcome
 
 

Lesens -/Hörens -/Sehenswert

 
„Wir fordern eine Gesundheitsvorsorge ohne Diskriminierung“
„Women in Exile“ nimmt Ende Oktober an der Aktionskonferenz zu Care-Arbeit in der Roten Fabrik teil. Im Interview sprechen zwei Mitglieder über ihre Arbeit, die Zustände in den deutschen Lagern und das diskriminierende Gesundheitssystem.
https://daslamm.ch/wir-fordern-eine-gesundheitsvorsorge-ohne-diskriminierung/
 
Proteste im CCAC auf Samos werfen ein Licht auf Verfahrensverletzungen
Am Montag, den 5. September, protestierten Asylsuchende in dem von der EU finanzierten geschlossenen Kontrollzentrum (CCAC) auf Samos gegen ihre Behandlung durch die griechischen Behörden. Mit einem Transparent mit der Aufschrift „Samos Camp – There is no Human Rights #saynorejections“ forderte die Gruppe die Einhaltung ihrer Menschenrechte, wozu auch eine faire Prüfung ihrer Asylanträge gehört.
https://medium.com/are-you-syrious/ays-special-from-greece-protests-on-samos-ccac-shed-light-on-procedural-violations-d5e7bf509c40
 

»Die Menschen sitzen hier fest«
Azizou Chehou von Alarmphone Sahara über die EU-Grenze in Westafrika und die Kriminalisierung von humanitärer Hilfe. Im Juli hat die EU ihre Zusammenarbeit mit Niger intensiviert. Das Land gilt als »Grenzwächter Europas«. Azizou Chehou von Alarmphone Sahara über die Kriminalisierung von humanitärer Hilfe.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1167371.eu-asylpolitik-die-menschen-sitzen-hier-fest.html

Einer von uns
Ein Mann aus prominentem linkem Elternhaus propagiert auf Twitter eine rechts­terroristische Ideologie. Dann sticht er einen Menschen fast zu Tode. Warum bleibt der Fall der Öffentlichkeit so gut wie unbekannt?
https://www.republik.ch/2022/10/06/einer-von-uns
 
Interview mit Katharina Nocun: „Die Verharmlosung der Esoterik ist extrem gefährlich“
In ihrem neuen Buch „Gefährlicher Glaube“ warnen die Autorinnen Pia Lamberty und Katharina Nocun vor der „radikalen Gedankenwelt der Esoterik“. Wir haben mit Katharina Nocun über spirituelle Geldmacherei, esoterische Influencer:innen und braune Traditionslinien gesprochen.
https://netzpolitik.org/2022/interview-mit-katharina-nocun-die-verharmlosung-der-esoterik-ist-extrem-gefaehrlich/