Medienspiegel 18. November 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
«Der Kanton Bern produziert kaputte Kinder»
Der Präsident der Eidgenössischen Migrationskommission, Professor Walter Leimgruber, schlägt Alarm: In einem Interview mit der Zeitung «Der Bund» wirft er dem Kanton Bern vor, er benütze in seinen Rückkehrzentren eingesperrte Kinder als Abschreckungsinstrument und verursache soziale Langzeitschäden. Die angesprochene Behörde reagiert pikiert.
http://www.journal-b.ch/de/082013/politik/3750/%C2%ABDer-Kanton-Bern-produziert-kaputte-Kinder%C2%BB.htm



bernerzeitung.ch 18.11.2020

Projekt City-Card: Schritt für Schritt zur «Stadt für alle»

Die  Zürcher Stadtregierung plant die Einführung eines Ausweises unabhängig  vom Aufenthaltsstatus. Ein Signal auch für Bern – obwohl man hier schon  weiter ist.

Christoph Hämmann

Linke in Zürich feierten es letzte Woche als historischen Entscheid, als ihre Stadtregierung bekannt gab, eine City-Card einführen zu wollen. Dabei handelt es sich um einen Ausweis, der allen Bewohnerinnen und Bewohnern einer Stadt – unabhängig vom Aufenthaltsstatus – offensteht. Überall dort, wo die City-Card als Identitäts- oder Wohnsitznachweis akzeptiert würde – bei städtischen Behörden, aber auch etwa beim Eintritt in einen Club oder der Eröffnung eines Bankkontos –, könnten auch Sans-Papiers neu von Dienstleistungen profitieren, die ihnen heute in der Regel verschlossen sind.

Der «grosse Wurf», als den ein grüner Zürcher Stadtparlamentarier die Neuigkeit bezeichnete, wurde auch in der Stadt Bern wahrgenommen. «Wann zieht Bern nach?», fragte beispielsweise SP-Stadtratskandidatin Lena Allenspach auf Twitter.

Antwort: Auch in Bern treiben linke Parteien sowie Institutionen wie die Beratungsstelle für Sans-Papiers oder das Netzwerk «Wir alle sind Bern» das Projekt einer City-Card seit Jahren voran. Ja, eigentlich war es Zürich, das letzte Woche nachgezogen hat: Während die Berner Stadtregierung die Idee schon länger unterstützt, kam jene in Zürich mit ihrem jüngsten Entscheid auf die Absage zurück, die sie dem Projekt noch vor zwei Jahren erteilt hatte.

Wichtige Punkte noch in Abklärung

Als treibende Kraft wirkt in Bern seit rund fünf Jahren die Beratungsstelle für Sans-Papiers. «Uns geht es darum, die soziale und rechtliche Situation von Sans-Papiers zu verbessern, und die City-Card könnte ein Instrument dazu sein», sagt deren Co-Leiterin Karin Jenni. Im Moment seien jedoch noch wichtige Punkte in Abklärung. Unter allen Umständen gelte es zu vermeiden, dass das gut gemeinte Instrument Sans-Papiers gefährden könnte, etwa dann, wenn die City-Card zum «Sans-Papiers-Ausweis» verkäme und Betroffene dadurch erst als Sans-Papiers erkannt würden.

Um dies zu vermeiden, schwebt den Promotorinnen und Promotoren einer City-Card vor, dass diese in der ganzen Bevölkerung möglichst weitverbreitet wäre – eine Person ohne gültige Aufenthaltsrechte wäre dann eine von vielen, die sich mit einer City-Card ausweisen würden. Dennoch, relativiert Jenni, lasse sich mit einer solchen Karte kein geregelter Aufenthaltsstatus herbeiführen. «Aber sie kann das Leben von Sans-Papiers erleichtern.»

Die Beratungsstelle geht von mehreren Tausend Personen aus, die allein im Kanton Bern ohne Aufenthaltsbewilligung leben, meist in den Städten und oft unter prekären Bedingungen. Bereits die Debatte über Instrumente wie die City-Card könne deren Lebensumstände verbessern, glaubt Jenni. Und sei die Karte erst einmal in verschiedenen Städten eingeführt, könne der Druck auf Bund und Kantone erhöht werden, Sans-Papiers den Zugang zu zentralen Grund- und Menschenrechten nicht weiter zu erschweren.

Geschäft bald im Gemeinderat

Die Berner Beratungsstelle für Sans-Papiers kann die Anliegen der Sans-Papiers in einer Arbeitsgruppe einbringen, die von Susanne Rebsamen vom städtischen Kompetenzzentrum Integration geleitet wird – und in der etwa auch der städtische Bereich Einwohnerdienste, Migration und Fremdenpolizei mitwirkt. Die City-Card sei bloss ein Aspekt der weiter gefassten Debatte der «Urban Citizenship», sagt Rebsamen, einer «Stadtbürger*innenschaft», die von einer einfachen Prämisse ausgeht: Wer in Bern lebt, ist Bernerin oder Berner.

Dass das Projekt City-Card von der Berner Stadtregierung mitgetragen wird, zeigt der städtische Schwerpunkteplan 2018–2021. Darin ist als eines der Ziele definiert, dass sich die Stadt Bern an der Debatte um «Urban Citizenship» beteilige und bestrebt sei, «eine City-Card einzuführen, um damit die Teilhabe aller Bewohnerinnen und Bewohner Berns unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus zu fördern».

«‹Urban Citizenship› ist eine Vision», sagt Rebsamen, «und der Weg dorthin führt über Instrumente wie die City-Card.» Darüber hinaus brauche es eine «transkulturelle Öffnung der Verwaltung» genauso wie eine gesellschaftliche Debatte über gesellschaftliche Diversität. «Fast 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Das sollte sich allmählich als Normalität etablieren.»

Rebsamens Arbeitsgruppe wertet derzeit eine Vorstudie aus, welche die Möglichkeiten und Grenzen einer City-Card darlegt. «Gestützt darauf wird der Gemeinderat über das weitere Vorgehen entscheiden.»



«Wir alle sind Bern» mit Wahlbüro

Ein Viertel der Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Bern wird Ende November nicht an den Wahlen und Abstimmungen teilnehmen können: Das Stimm- und Wahlrecht ist nach wie vor an die Staatsbürgerschaft gekoppelt. Vor den städtischen Wahlen grenzt dies alle aus, die über keinen Schweizer Pass verfügen, schreibt das Netzwerk «Wir alle sind Bern» auf seiner Website. Es richtet am Mittwochabend deshalb ein sogenanntes Wahlbüro ein, in dem Menschen mit und ohne Stimmrecht gemeinsam eine Stimme teilen können. «Sie setzen so ein Zeichen für ein Stimmrecht für alle.» Das Wahlbüro findet im Café Cosmopolis im Progr statt, mit Schutzmaske und wegen Corona ohne Essen. Mehr Infos: wirallesindbern.ch
(https://www.bernerzeitung.ch/schritt-fuer-schritt-zur-stadt-fuer-alle-405986180369)


+++AARGAU
Coronafall in Asylunterkunft: Alle Bewohner stehen unter Quarantäne
Ein Asylbewohner der Unterkunft «Sailistrasse» in Möhlin wurde positiv auf das Coronavirus getestet. In der Folge stehen nun alle 22 dort lebenden Personen unter Quarantäne, wie die Gemeinde Möhlin mitteilt.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/fricktal/coronafall-in-asylunterkunft-alle-bewohner-stehen-unter-quarantaene-139901180


+++SCHWEIZ
Sicherheitskosten Bundesasylzentren: Entschädigung bei vorübergehender Stilllegung geregelt
Der Bund beteiligt sich neu an den Sicherheitskosten der Kantone mit einem Bundesasylzentrum auch dann, wenn das Zentrum vorübergehend geschlossen wird. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 18. November 2020 die entsprechende Änderung der Asylverordnung 2 beschlossen.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-81192.html
-> https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/asylzentrum-bundesrat-unterstuetzt-kantone-finanziell-staerker-139911724


Asylzentren in der Schweiz beinahe voll – hilft nun Graubünden? (ab 09:56)
https://www.suedostschweiz.ch/sendungen/so-informiert/2020-11-18/so-informiert


Klare Kriterien für die Zuteilung ins erweiterte Asylverfahren
Komplexe Asylgesuche gehören gemäss Asylgesetzgebung ins erweiterte Verfahren. Denn dort besteht mehr Zeit für deren eingehende Prüfung. In der Praxis werden komplexe Asylgesuche zu oft im beschleunigten Verfahren abgewickelt. Das birgt die Gefahr falscher Asylentscheide und Grundrechtsverletzungen. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) hat Kriterien erarbeitet, die aus ihrer Sicht für die Zuteilung ins erweiterte Verfahren sprechen.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/publikationen/news-und-stories/klare-kriterien-fuer-die-zuteilung-ins-erweiterte-asylverfahren


Äthiopien am Rande eines Bürgerkrieges
Seit November 2020 eskaliert der Konflikt zwischen der äthiopischen Tigray-Region und der Zentralregierung. Verschiedene Quellen melden Hunderte von Toten und Verletzten; UNHCR berichtet von über 100’000 Menschen auf der Flucht. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) fordert den sofortigen Stopp von Zwangsrückführungen nach Äthiopien.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/publikationen/news-und-stories/aethiopien-am-rande-eines-buergerkrieges


+++BALKANROUTE
Schläge statt Asyl: Prügelnde Grenzwächter an der EU-Grenze – Rundschau
Männer mit schwarzen Masken zwingen Asylsuchende über die Grenze von Kroatien zurück nach Bosnien – teils mit massiver Gewalt. Dokumentiert sind gebrochene Arme, Folter, sexueller Missbrauch. Diese Pushbacks sind illegal, werden von den kroatischen Behörden aber noch immer bestritten – wie die Gewalt gegen Asylsuchende. Doch nun untermauert ein Video erstmals die Gewalt durch vermummte kroatische Sicherheitskräfte an der EU-Aussengrenze.
https://www.srf.ch/play/tv/rundschau/video/schlaege-statt-asyl-pruegelnde-grenzwaechter-an-der-eu-grenze?urn=urn:srf:video:5c67b4c0-6ac1-4cf4-a56e-0617c474d226
-> https://www.srf.ch/news/international/gewalt-gegen-migranten-brutale-pushbacks-eu-schelte-fuer-kroatien
-> https://www.spiegel.de/international/europe/croatia-video-documents-illegal-refugee-pushbacks-a-294b128d-4840-4d6b-9e96-3f879b0e69af


+++GRIECHENLAND
Revealed: Official Greek order to illegally pushback migrants
New evidence of Greek state-sanctioned illegal pushbacks of migrants has emerged in documents obtained by EUobserver.
https://euobserver.com/migration/150099


+++EUROPA
EU-Grenzpolizei Frontex: Keine Untersuchung zu Verstößen gegen Menschenrechte
Im März war die EU-Grenzpolizei Frontex in einen versuchten Verstoß gegen Menschenrechte verwickelt. Wie von uns veröffentlichte Akten zeigen, untersuchte Frontex den Vorfall aber nicht, sondern kehrte ihn unter den Teppich.
https://fragdenstaat.de/blog/2020/11/18/frontex-pushbacks-denmark/
-> Englisch: https://fragdenstaat.de/en/blog/2020/11/18/frontex-pushbacks-denmark-march/


+++JENISCHE/SINTI/ROMA
bernerzeitung.ch 18.11.2020

Ausländische Fahrende: Die Zeche zahlen die Autofahrer

Unter  dem Strich bleibt ein Minus von 838’000 Franken: Das Provisorium auf  dem Autobahnrastplatz Wileroltigen belastet den Bund massiv.

Stephan Künzi

Die  Fahrenden sind weggezogen, seit Anfang November steht der  Autobahnrastplatz bei Wileroltigen wieder voll und ganz den Passanten  zur Verfügung, die mit dem Auto oder dem Lastwagen von der West- in die  Deutschschweiz unterwegs sind. Nun präsentiert das zuständige Bundesamt  für Strassen (Astra) die Abrechnung: Das rund achtmonatige Gastspiel der  ausländischen Gäste, die auf der Suche nach Arbeit und Verdienst den  Sommer in der Schweiz verbracht haben, schlägt mit 850’000 Franken zu  Buche.

Diesem  Aufwand standen Einnahmen von gerade mal 12’000 Franken gegenüber, wie  Sprecher Mark Siegenthaler auf Anfrage weiter schreibt.

Am  Astra bleibt damit unter dem Strich ein Minus von 838’000 Franken  hängen. Es wird aus dem für den Betrieb der Autobahnen bestimmten Topf  finanziert, der seinerseits zum grössten Teil von den Autofahrern selber  geäufnet wird. Über die auf dem Benzin erhobenen Mineralölsteuern. Über  die Autobahnvignette. Oder über die Steuern, die beim Import der Autos  anfallen.
Wieso  die Autobahnnutzer für die provisorische Bleibe der ausländischen  Fahrenden aufkommen müssen? «Der Rastplatz fällt in unsere  Zuständigkeit», antwortet Siegenthaler. Irgendjemand müsse ja für die  entstandenen Kosten geradestehen.

Barriere regelte den Zugang

Offen  lässt Siegenthaler durchblicken, dass selbst das Astra von der Höhe der  Kosten überrascht war. Allerdings lassen sie sich zu einem grossen Teil  recht einfach erklären. Immerhin markierte die ganzen acht Monate über  ein privater Sicherheitsdienst mit zwei Leuten auf dem Rastplatz  Präsenz. Allein dieser Einsatz kostete Monat für Monat 70’000 Franken,  also 560’000 Franken insgesamt.

Dazu  kam der schwierige Start im März. Die Saison der Fahrenden begann  dieses Jahr nicht nur früh, sie brachte die Fahrenden auch gleich in  Scharen auf den Rastplatz bei Wileroltigen. Bereits Mitte März war das  Areal so voll, dass für die Lastwagen kein Platz mehr übrig blieb. Zwei  Monate später musste das Astra die Notbremse ziehen und den Rastplatz vorübergehend komplett dichtmachen.

Eine  solche Schliessung verursache automatisch hohe Kosten, fährt  Siegenthaler fort und erwähnt allem voran die Absperrungen, die erst  nach Wileroltigen gebracht werden mussten. Diese Elemente blieben auch nach der Wiedereröffnung auf dem Platz. Sie trennten den nun deutlich kleineren Bereich für Fahrende von jenem, der den Passanten zu Verfügung stand.

Eine  Barriere – auch sie musste neu aufgebaut werden – verhinderte fortan,  dass mehr als 20 bis 25 Wohnwagen in Wileroltigen haltmachen konnten.  Bei zu grossem Andrang blieb sie einfach unten, und die Fahrenden  mussten woanders nach einer Bleibe Ausschau halten.

Provisorium für drei Jahre

Schon  heute rechnet der Bund damit, dass die Fahrenden auch in den kommenden  Sommerhalbjahren den Rastplatz bevölkern werden. Gerade erst ist im  Anzeiger eine Baupublikation erschienen, in der das Astra um das  Aufstellen eines Sanitärcontainers mitsamt den dazugehörigen Strom-,  Wasser- und Abwasserleitungen nachsucht. Als «Provisorium für die Dauer  von drei Jahren».

Es  wird ein weiterer Schritt hin zu einer besseren Infrastruktur sein, die  ihrerseits mithelfen soll, die Betriebskosten zu senken. Das jedenfalls  stellt Siegenthaler in den Raum, wenn er sagt: Wenn die Fahrenden ihre  eigene Anlage benutzen könnten, komme es automatisch zu weniger  Reibungsflächen mit den Passanten. Dann könne man vielleicht das  Sicherheitspersonal reduzieren – und wohl auch den Reinigungsaufwand in  den Toiletten des Rastplatzes wieder zurückfahren. Diese Arbeiten habe  man, daraus macht Siegenthaler keinen Hehl, im vergangenen Sommer wegen  der Fahrenden intensivieren müssen.

Dazu  kommt, dass die Absperrelemente mittlerweile zwar teilweise weggeräumt  sind, aber immer noch samt und sonders auf dem Platz stehen. Sie können  deshalb mit vergleichsweise wenig Aufwand wieder aufgebaut werden.

Nicht eine Sache der Kultur?

Offen  bleibt, ob das Astra auch in Zukunft die Kosten übernehmen muss. Schon  länger gibt es Stimmen in der Bundesverwaltung, die eigentlich das  Bundesamt für Kultur in der Pflicht sähen. Weil es letztlich darum gehe,  die spezielle Lebensweise einer kulturellen Minderheit zu unterstützen.

Der  Kanton Bern jedenfalls sieht die Sache so. Bis 2024 will er gleich  nebenan für 3,3 Millionen Franken einen fixen Transitplatz für  ausländische Fahrende einrichten, und er rechnet bereits heute damit,  dass er diesen nicht kostendeckend betreiben kann. Die Defizite will er  mit Kulturgeldern decken.

Allerdings  rechnet er nicht mit annähernd so hohen Kosten, wie sie dieses Jahr am  Astra hängen bleiben: Als Regierungsrätin Evi Allemann das Projekt  Anfang Jahr näher erläuterte, sprach sie von 20’000 bis 60’000 Franken  pro Jahr.
(https://www.bernerzeitung.ch/die-zeche-zahlen-die-autofahrer-349850439126)


+++GASSENARBEIT
Gassenarbeit Bern – Unser Winterquartier
Wir sind ab dem 24. November 2020 im Winterquartier an der Belpstrasse 53 beim Eigerplatz!
Die Öffnungszeiten am Dienstag- und Donnerstagnachmittag finden dort statt.
https://gassenarbeit-bern.ch/corona-news-2/


Seltene Einigkeit beim Thema Betteln
Einmal mehr stand die Bettlerdiskussion im Kanton Basel-Stadt auf der Grossrats-Traktandenliste. Wer eine hitzige Diskussion erwartete, wurde enttäuscht.
https://telebasel.ch/2020/11/18/seltene-einigkeit-beim-thema-betteln/?utm_source=lead&utm_medium=carousel&utm_campaign=pos%207&channel=105100


+++SEXWORK
Gibt es bald ein Prostitutionsverbot in der Schweiz?
Andrea Gisler von der GLP fordert ein Umdenken in der Gesellschaft in Bezug auf die Prostitution. Die Coronakrise habe die Missstände im Milieu an die Oberfläche gespült und es sei wichtig, darüber zu diskutieren, sagt sie. Ein Prostitutionsverbot nach dem schwedischen Modell sei eine Option. Dies kommt aber nicht bei allen gut an.
https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/gibt-es-bald-ein-prostitutionsverbot-in-der-schweiz-00145263/
-> https://www.zentralplus.ch/das-bordellverbot-ist-politisch-motiviert-aber-nicht-gesundheitspolitisch-1942515/


+++POLIZEI AG
Künftiger Polizeidirektor Dieter Egli zum Todesschuss von Suhr: «Ein solcher Fall ist extrem tragisch»
Dieter Egli ist Präsident des Kantonspolizeiverbandes und übernimmt am 1. Januar im Regierungsrat das Innendepartement, dem auch die Polizei untersteht. Egli hält fest, es sei sehr selten, dass Polizisten im Dienst ihre Waffe einsetzen – und spricht sich gegen Taser aus.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/kuenftiger-polizeidirektor-dieter-egli-zum-todesschuss-von-suhr-ein-solcher-fall-ist-extrem-tragisch-139902049


+++POLIZEI LU
Rassismus bei der Luzerner Polizei? Regierungsrat wiegelt ab
Polizeigewalt gegen Afroamerikaner ist in den USA immer wieder ein Thema. In Luzern werden die Polizisten regelmässig geschult. Eine Beschwerdestelle ist nicht nötig, befindet der Regierungsrat.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/rassismus-bei-der-luzerner-polizei-regierungsrat-wiegelt-ab-ld.1278884
-> Vorstoss: https://www.lu.ch/kr/mitglieder_und_organe/mitglieder/mitglieder_detail/Geschaeft_Detail?ges=eca8f9d1442b4eaf814d38d27a6d17fe


+++POLIZEI ZH
tagesanzeiger.ch 18.11.2020

Zürcher Polizist zu Racial Profiling: «Ich werde mehrmals jährlich als Rassist beschimpft»

Ein Stadtpolizist sagt im Interview, was eine Kontrolle rechtfertigt, wie viele erfolgreich sind und wie sich die Polizeikultur verändert hat.

Lisa Aeschlimann

Zwei Stadtpolizisten haben einen dunkelhäutigen Schweizer am Hauptbahnhof kontrolliert, weil er den Blick senkte. Er wehrte sich und hat nun vor dem Verwaltungsgericht recht bekommen. Verstehen Sie den Ärger von Dunkelhäutigen, die finden, sie werden unverhältnismässig oft von der Polizei kontrolliert?

Ich verstehe, unabhängig von der Hautfarbe, dass man wütend wird, wenn man sich zu Unrecht kontrolliert fühlt. Wir Polizisten müssen alle gleich behandeln. Und wir kontrollieren nicht einfach, nur damit wir kontrolliert haben. Wir müssen wirtschaftlich mit unseren Ressourcen umgehen, also nur Kontrollen durchführen, die begründet und erfolgversprechend sind.

Wie viele Kontrollen sind erfolgreich?

Im Durchschnitt erhärtet sich bei knapp jeder dritten Kontrolle der ursprüngliche Verdacht.

Das klingt nach wenig.

Das ist eine gute Quote. Man darf nicht vergessen, es sind Menschen, die kontrollieren, und keine Maschinen.

Ein Afrikaner spaziert die Langstrasse entlang. Man weiss, der Kokainhandel in diesem Quartier ist vorwiegend in der Hand von Afrikanern. Kontrollieren Sie ihn?

Es kommt auf die Beobachtung an: Befindet er sich an einem bekannten Deliktsort? Dann ist einer der Kontrollgründe gegeben. Dann kommt es auch auf das Verhalten der Person an: Steht sie dort oder läuft sie nur durch? Ist sie allein? Um welche Zeit hält sie sich dort auf? Mit welchen Personen hat sie Kontakt, und wie sieht der Kontakt aus? All das zusammen über eine gewisse Zeit betrachtet, mündet dann in der Entscheidung, ob ich kontrolliere oder nicht.

Der dunkelhäutige Hockeyspieler Dave Sutter musste sich 2018 auf dem Weg in den Ausgang bei einer Kontrolle durchsuchen und abtasten lassen. Wann dürfen Polizisten so etwas verlangen?

Wenn sich bei einer Personenkontrolle gewisse Sachen konkretisieren, dürfen Polizisten dies tun.

Zum Beispiel?

Bei Taschendieben beispielsweise wissen wir, die sind in Gruppen unterwegs und reichen das Diebesgut weiter, sobald sie es haben. Dann müssen wir beim Beobachten schauen, wer das Diebesgut auf sich hat, wen wir also kontrollieren müssen. Wenn wir wissen, dass Diebesgut am Körper versteckt ist, nehmen wir die verdächtige Person auf die Wache mit, um sie dort eingehender zu durchsuchen. Eine Durchsuchung von Körperöffnungen, beispielsweise bei Drogendelikten, muss immer von einem Arzt gemacht werden.

Seit drei Jahren müssen Polizisten einen Grund für Personenkontrollen angeben und jede Kontrolle elektronisch erfassen – auch, weil sich die Stadtpolizei immer wieder mit dem Vorwurf des Racial Profiling konfrontiert sah. Ein guter Entscheid?

Das Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte hatte nicht festgestellt, dass es bei uns systematische rassistische Kontrollen gibt. Aber ja, es war ein guter Entscheid, denn es macht das System transparenter. Nur so können wir auch die Akzeptanz gegenüber unserem Vorgehen steigern.

Die Handhabung von Polizeikontrollen hat auch viel mit der Polizeikultur zu tun. Sie haben die Zürcher Polizeischule mit aufgebaut. Wie hoch ist die Sensibilität gegenüber Dunkelhäutigen und Minderheiten bei angehenden Polizisten?

Wir haben eine grosse Sensibilität, weil Menschen aus verschiedensten Kulturen bei uns sind. Auch solche mit dunkler Hautfarbe oder mit Eltern, die nicht Schweizer sind. Wir legen beim Auswahlverfahren grossen Wert darauf, dass unsere Polizei möglichst ein Abbild der Bevölkerung ist, denn nur so können wir gute Polizisten sein.

Die Stadtpolizei ist immer noch ein Männerbetrieb, Menschen mit Migrationshintergrund sind die Ausnahme, Ausländer können keine Polizisten werden.

Es gibt auch Dienste, für welche man keinen Schweizer Pass braucht. Dass ein Polizist einen Schweizer Pass braucht, ist aber schlussendlich eine Frage der Politik.

Trotzdem: Ein Abbild der Gesellschaft ist die Polizei nicht.

Als ich Ende der 90er zur Polizei kam, gab es keine dunkelhäutigen Polizisten, über Racial Profiling oder Hate Crimes hat man nie gesprochen. Heute ist nicht nur die Polizeiarbeit vielfältiger, auch die Durchmischung und die Dynamik sind viel grösser: Man bleibt nicht mehr bis zur Pension bei einem Korps. Und schwarze Polizisten sind Alltag geworden.

Seitenwechsel: Gewalt und Drohungen gegen Polizisten nehmen zu. Wie oft hören Sie im Einsatz, Sie seien ein Rassist?

Mehrmals jährlich. Das ist einfach so, wenn man in der Partystadt Zürich im Einsatz ist.

Wie reagieren Sie in einem solchen Moment?

Man muss professionell bleiben und auf keinen Fall darauf eingehen. Ich glaube, diese Personen verhalten sich in diesen Momenten nicht so, wie sie sich nüchtern verhalten würden.

Dann können Sie das einfach so wegstecken?

Solche Situationen gehen im Gegensatz zu einer ernsthaften Diskussion nicht tief. Wenn mich jemand vorsätzlich und ernsthaft als Rassist beschimpft, dann ist das ein Straftatbestand. Aber nach dem tausendsten Mal tut es schon weh. Vor allem, wenn man genau weiss, man möchte eine gute Arbeit machen. Ich habe Freunde und Verwandte mit dunkler Hautfarbe. Wenn mich jemand als Rassist bezeichnet, fühle ich mich falsch verstanden.

Thema Rassismus im Korps: Ein Kollege äussert sich auf der Arbeit mehrmals abfällig gegenüber Schwarzen. Welche Mittel gibt es, etwas dagegen zu tun?

Bei uns hat Rassismus keinen Platz, das ist mir wichtig. Grundsätzlich müssen sämtliche Verfehlungen angesprochen und den Vorgesetzten gemeldet werden.

Haben Sie das schon erlebt und die Person darauf angesprochen?

Ja, leider gibt es solche Fälle, aber es sind Einzelfälle. Selbstverständlich habe ich die Person darauf angesprochen.

Was, wenn das Problem damit nicht gelöst ist?

Dann gibt es administrative Massnahmen: eine Kündigungsandrohung oder gar eine Kündigung. Es wurde auch schon Polizisten gekündigt, die sich rassistisch äusserten.

Auch bei der Stadtpolizei Zürich?

Ja, das Kommando der Stadtpolizei hatte dies nicht gutgeheissen und die entsprechenden Konsequenzen gezogen.

Was ist mit dem «Code of Silence»: Polizisten verpfeifen andere Polizisten nicht?

Die Zeiten, in denen ein Polizist den anderen deckte, sind vorbei. Heute stehe ich bei meiner Arbeit immer unter Beobachtung, etwa wenn Passanten mit dem Handy unsere Einsätze filmen. Das muss nichts Negatives sein: Wenn ich transparent und korrekt arbeite, dann können hundert Kameras auf mich gerichtet sein.



Die Personenkontrollgründe der Stadtpolizei

Seit 2018 müssen Polizisten bei jeder Personenkontrolle einen Grund angeben und diese in einer App protokollieren. Kontrollgründe sind:

– Verhalten und Erscheinen einer Person: Bspw. Taschendiebe, die sich verdächtig verhalten
– Konkrete Situation: Kontrolle in Zusammenhang mit einem konkreten Ereignis, bspw. einer Schlägerei oder häuslicher Gewalt
– Polizeiliche Lage und Bedrohung: Bspw. Hooligans bei einem Fussballmatch, Bombendrohung an der Street Parade
– Objektive Erfahrungswerte: Kontrolle an bekannten Deliktsorten – wie bspw. der Langstrasse
– Ausschreibungen und Fahndungen: Kontrolle von gesuchten Personen, die im Fahndungssystem ausgeschrieben sind



Zur Person

Markus Hollenstein ist seit 22 Jahren bei der Stadtpolizei und Chef des Sonderkommissariats bei der Stadtpolizei Zürich. Die rund 100 Polizisten dieser Einheit sind Tag und Nacht an sozialen Brennpunkten in Zürich wie etwa der Langstrasse oder der Innenstadt unterwegs und unterstützen die regulären Patrouillen bei ihren Einsätzen. Zuvor war Hollenstein als Chef der Instruktion lange für die Aus- und Weiterbildung junger Polizisten zuständig. Der 48-Jährige wuchs im Kreis 5 auf, bei der Polizei begann er als Streifenwagenfahrer.
(https://www.tagesanzeiger.ch/ich-werde-mehrmals-jaehrlich-als-rassist-beschimpft-870276596352)


+++POLICE GB
Officer wasted her time spying on group pushing for equal pay, inquiry told
Ex-police officer tells inquiry she infiltrated lawful meetings of as few as two activists
https://www.theguardian.com/uk-news/2020/nov/18/undercover-police-officer-spied-on-womens-rights-group-inquiry-told


+++RASSISMUS
antira-Wochenschau: Fadenscheinige Aufarbeitungen, Kriminalisierung Betroffener, Terrorismus als Abschottungsvorwand
https://antira.org/2020/11/18/fadenscheinige-aufarbeitungen-kriminalisierung-betroffener-terrorismus-als-abschottungsvorwand/


+++RECHTSPOPULISMUS
Hammer auf Hase
Eine Facebook-Seite macht mit Desinformation Stimmung gegen die Konzernverantwortungsinitiative. Neu ist, dass mit viel Geld und anonym aggressive Politwerbung betrieben wird.
https://www.woz.ch/2047/auf-allen-kanaelen/hammer-auf-hase



derbund.ch 18.11.2020

Kampagne gegen die Konzerninitiative: Wie die Agentur des SVP-Werbers im Abstimmungskampf mitmischt

Über  eine halbe Million Menschen haben auf Facebook die anonymen  Negativ-Clips gegen die Konzernverantwortungsinitiative angeklickt. Art  und Weise dieser Videos sind neu für die Schweiz. Wer dahintersteckt?  Die Spur führt zu einem bekannten Absender.

Philipp Loser

«Eine gute Seite! Die bringen regelmässig knackige Politvideos.  Bitte abonnieren!» Der Stadtzürcher SVP-Gemeinderat Samuel Balsiger  postete das am 19. Mai auf seinem Facebook-Account. Die von ihm gemeinte  Seite heisst «Like Schweiz» und ging am gleichen Tag online.

Auf  dem Facebook-Konto, das nach eigenen Angaben jene Fakten bringt, welche  die «Kartellmedien» totschweigen würden, wird seit Mai gegen links  gehetzt. Islamfeindliche Videos, Tiraden gegen Ausländer und  Flüchtlinge, Trump-Elogen.

Seit  Oktober tauchen auf der Seite vermehrt Beiträge gegen die  Konzernverantwortungsinitiative auf. Der Kampf gegen die Initiative hat  «Like Schweiz» seine grössten Hits beschert. Ein Video, in dem  verschiedene NGOs als mordende Vergewaltiger diffamiert werden, wurde  über 300’000-mal  angeklickt. Ein zweiter Clip, in dem die Unterstützer der Initiative  als «linke Krawallanten» bezeichnet werden, kommt auf über 180’000 Views  – eine ziemlich beachtliche Verbreitung.

«Verbrannte Erde»

Die anonymen Negativ-Videos sind in ihrer Machart und Aggressivität neu für Schweizer Abstimmungskämpfe  – und gehen selbst anderen Gegnern der Initiative zu weit. «Das ist  eine Kategorie, die wir so noch nie erlebt haben», sagt Lorenz Furrer,  der mit seiner Agentur Furrerhugi die Nein-Kampagne zur Initiative  mitkoordiniert. Solche Angriffe, solche Videos würden verbrannte Erde  hinterlassen und seien gefährlich für eine Demokratie. Allerdings sei  der «negative Groove» bewusst Teil dieses Abstimmungskampfs und gezielt  von den Befürwortern etabliert worden. «Die hässige, desavouierende  Tonalität kommt aus dem Ja-Lager.»

Von  der Negativ-Kampagne auf Facebook distanzierte sich Furrer schon  vergangene Woche. Er weiss auch nicht, wer der Urheber der Clips ist.

Hinweise  darauf sind auf der Facebook-Seite selber zu finden. Samuel Balsiger,  der das Portal am Tag seiner Eröffnung bewarb, scheint einen besonderen  Bezug zu «Like Schweiz» zu haben. X Videos wurden quasi zeitgleich auf «Like Schweiz» und seinem privaten Facebook-Konto veröffentlicht.

Der Quellcode verrät es

Balsiger  arbeitet bei der Goal AG, der Agentur von Werber Alexander Segert, der  seit Jahren die aggressiven Kampagnen der SVP entwickelt. Auch bei der  aktuellen Kampagne gegen die Konzernverantwortungsinitiative mischt die  Goal AG mit. Zum einen soll sie, gemäss einer Recherche der «Republik»,  einen Auftrag von der SVP für eine Kampagne gegen die Kovi erhalten  haben. Zum anderen greift der Wirtschaftsverband Swissholdings, in dem  die multinationalen Unternehmen der Schweiz organisiert sind, auf die  Goal AG zurück.

Swissholdings  macht mit der Website «Plattform für fairen Wettbewerb» Stimmung gegen  die Konzernverantwortungsinitiative. Im Quellcode der Seite findet man  den Hinweis auf die Agentur: den Nutzernamen «goalcen», der so auch in  den Quellcodes von mehreren Websites von SVP-Politikern zu finden ist,  die von Goal betreut werden.

Die  «Plattform für fairen Wettbewerb» passt auch inhaltlich und von der  Bildsprache her zum bisherigen Wirken der Agentur. Gabriel Rumo,  Direktor von Swissholdings, will ein Engagement der Goal AG nicht  bestätigen. «Zu Fragen der operativen Umsetzung wie auch der  finanziellen Beteiligung von Swissholdings nehmen wir keine Stellung»,  sagt der Direktor. Auch distanziert sich Rumo explizit von den Videos  von «Like Schweiz». Keine  Auskunft gibt es von Samuel Balsiger oder der Goal AG. Weder Balsiger  noch die Agentur reagierten auf entsprechende Anfragen.

Auf  der Website von Swissholdings gegen die Konzernverantwortungsinitiative  findet sich übrigens ein weiteres Video, in dem gegen die Initiative  Stimmung gemacht wird. Der Clip wurde etwa zur gleichen Zeit wie die  beiden anderen Clips auf «Like Schweiz» geteilt und durch bezahlte  Werbung breitflächig verteilt. Es hat nicht die gleiche brachiale  Bildsprache wie die beiden Quotenhits  auf «Like Schweiz», ist in der Aussage aber nicht weniger zimperlich:  Ein kleines Häschen wird mit einem überdimensionierten «Kovi-Hammer»  kaputt gemacht.
(https://www.derbund.ch/wie-die-agentur-von-svp-werber-segert-im-abstimmungskampf-mitmischt-597726796856)


+++RECHTSEXTREMISMUS
«Junge Tat»: Rechtsextreme Kraftmeierei mitten in der Stadt Luzern
Auf Telegram ist ein Video der rechtsextremen Gruppierung Junge Tat aufgetaucht. Es zeigt maskierte Männer beim Sport, beim Hissen von Plakaten und wie sie mit rechter Literatur posieren. Viele der Bilder wurden in der Stadt Luzern gedreht.
https://www.pilatustoday.ch/zentralschweiz/luzern/rechtsextreme-kraftmeierei-mitten-in-der-stadt-luzern-139909949


Rechte Kriminalität nimmt weiter zu: Bereits mehr als 15.000 Straftaten von Neonazis und anderen Rassisten
2019 war schlimm, 2020 könnte noch härter werden. Die Polizei meldet für die ersten drei Quartale steigende Zahlen bei rechten und antisemitischen Delikten.
https://www.tagesspiegel.de/politik/rechte-kriminalitaet-nimmt-weiter-zu-bereits-mehr-als-15-000-straftaten-von-neonazis-und-anderen-rassisten/26631974.html
-> https://www.tagesspiegel.de/politik/studie-zum-autoritarismus-radikal-und-enthemmt-im-osten/26637304.html
-> https://www.jungewelt.de/artikel/390776.10-autoritarismusstudie-grassierende-mythen.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1144619.rechtsextremismus-einstiegsdroge-in-den-rechtsextremismus.html


Verbot der rechtsextremen Grauen Wölfe: Eine graue Zone
Der Bundestag diskutiert ein Verbot der Grauen Wölfe. Lassen sich türkischer Mainstream und Konsequenzen deutscher Migrationsgeschichte verbieten?
https://taz.de/Verbot-der-rechtsextremen-Grauen-Woelfe/!5725562/
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestag-laesst-verbot-der-grauen-woelfe-pruefen-a-709aeea3-1144-428e-8c2a-ee7f5230bffb
-> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-11/tuerkische-rechtsextremisten-graue-woelfe-verbot-bundestag


Buch über rechtsradikale Anschläge: Ressentiments damals und heute
Der rechte Terror begann längst vor dem Aufstieg der Nazis. Florian Huber zeichnet die Milieus und Gefühlswelten nach, die nicht verschwunden sind.
https://taz.de/Buch-ueber-rechtsradikale-Anschlaege/!5729287/


«Junge Tat» präsentiert sich kampfbereit:  Luzern als Kulisse für rechtsextremes Propagandavideo
Auf der Plattform Telegram kursiert ein Video der Gruppierung «Junge Tat», die rechtsextremen Kreisen zugeordnet wird. Zahlreiche Aufnahmen stammen aus Luzern und zeigen die maskierten Männer beim Boxen oder mit rechter Literatur.
https://www.zentralplus.ch/luzern-als-kulisse-fuer-rechtsextremes-propagandavideo-1942233/
-> https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/rechtsextreme-in-luzern-sorgen-mit-video-fuer-aerger-ld.1814956
-> https://www.tele1.ch/nachrichten/rechtsextreme-posieren-fuer-video-in-luzern-139917161
-> https://www.20min.ch/story/rechtsextreme-trainieren-und-posieren-vermummt-in-luzern-592796758826


+++VERSCHÖRUNGSIDEOLOGIEN
Stuttgart und das Erzgebirge: Wie die deutschen »Bible Belts« die Anti-Corona-Proteste befeuern
Der Protest gegen die Corona-Politik organisiert sich vor allem rund um Dresden und Stuttgart. Die Regionen verbinden Widerstandsidentität, evangelikale Strukturen – und eine verbreitete Liebe zur AfD.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-warum-sachsen-und-stuttgart-zu-den-hochburgen-der-anti-corona-proteste-wurden-a-1d4b9bd8-1bfd-4682-bb83-d6a63efde8c1


Bussen für Maskenverweigerer: Ueli Maurer hält den Corona-Rebellen eine Standpauke
«Protestaktionen bringen einfach nichts», sagt der SVP-Bundesrat. Die Polizei soll Maskenverweigerer neu an Ort und Stelle büssen.
https://www.tagesanzeiger.ch/hier-haelt-ueli-maurer-den-corona-rebellen-eine-standpauke-612522596387
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/medienkonferenz-bundesrat-polizei-kann-maskensuender-jetzt-buessen-139915477
-> https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/ueli-maurer-redet-den-corona-demonstranten-ins-gewissen-65822010


Polizei löst Corona-Demo auf – Wasserwerfer im Einsatz
Zahlreiche Gegner der Corona-Politik demonstrierten ohne Maske im Berliner Regierungsviertel. Die Polizei hat mit der Räumung der Kundgebung begonnen, ein Wasserwerfer ist im Einsatz.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-corona-proteste-treffen-auf-massives-polizeiaufgebot-a-f08fdcda-ebf9-412c-b6f0-1e9045e2c527
-> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-11/bevoelkerungsschutzgesetz-berlin-corona-proteste-abstimmung-corona-politik-regierungsviertel-infektionsschutzgesetz
-> https://www.tagesschau.de/inland/demo-aufgeloest-101.html
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-corona-proteste-treffen-auf-massives-polizeiaufgebot-a-f08fdcda-ebf9-412c-b6f0-1e9045e2c527
-> https://www.tagesspiegel.de/berlin/proteste-gegen-corona-politik-in-berlin-hygiene-regeln-nicht-eingehalten-polizei-droht-mit-wasserwerfern-und-aufloesung/26633970.html
-> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-11/bevoelkerungsschutzgesetz-berlin-corona-proteste-abstimmung-corona-politik-regierungsviertel-infektionsschutzgesetz
-> https://www.volksverpetzer.de/bericht/liveticker-berlin-b1811/
-> Rendez-vous: https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/zunehmender-widerstand-gegen-corona-massnahmen-in-deutschland?id=ed535691-f430-4711-8282-375c350f02de
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-krise-infektionsschutzgesetz-im-bundestag-proteste-in-berlin-der-ueberblick-a-08ed5d22-a621-4177-b697-094a3811ce61
-> https://www.der-postillon.com/2020/11/impfwerfer.html
-> https://www.nzz.ch/international/demos-gegen-das-corona-gesetz-in-berlin-ld.1587625?mktcid=smsh&mktcval=Twitter
-> https://taz.de/Coronaproteste-in-Berlin/!5729786/
-> https://taz.de/Coronaskeptiker-in-Berlin/!5729713/
-> https://www.derstandard.at/story/2000121804305/polizei-loest-demo-gegen-corona-massnahmen-mit-wasserwerfern-auf?ref=rss
-> https://www.morgenpost.de/berlin/article230943154/Polizei-Berlin-Demo-Aufloesung-wird-noch-dauern.html
-> https://www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/11/demonstrationen-corona-gegner-bundestag-infektionsschutzgesetz.html
-> https://www.belltower.news/demonstration-corona-kritikerinnen-demonstrieren-in-berlin-107167/
.> https://www.juedische-allgemeine.de/politik/es-geht-um-systemsturz/
-> https://www.tagesspiegel.de/politik/ermaechtigungsgesetz-im-bundestag-im-ton-und-in-der-zeit-vergriffen/26636382.html
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-fast-200-festnahmen-bei-demonstrationen-gegen-corona-massnahmen-a-62d869a3-6edb-4016-8ed2-6391feab7ed6
-> https://www.20min.ch/story/polizei-setzt-wasserwerfer-gegen-corona-demonstranten-ein-270959048569
-> https://www.blick.ch/ausland/2000-polizisten-im-einsatz-corona-skeptiker-demo-in-berlin-eskaliert-id16201487.html
-> https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/einschuechterung-des-bundestags-das-dreiste-spiel-der-afd-17058754.html?GEPC=s3
-> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-11/proteste-corona-politik-berlin-rechtsextreme-polizei-maskenpflicht-infektionsschutzgesetz/komplettansicht
-> https://www.rnd.de/politik/bundestag-beschliesst-infektionsschutzgesetz-fruh-aufstehen-oder-sich-anpobeln-lassen-so-war-die-stimmung-vor-dem-deutschen-parlament-O6WNHY7WNBC7BONHRPBFTR2MEA.html
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/revolutionsschauspiel-im-spruehregen-a-9a5df53c-ae87-4602-90f8-38dd696ec269
.-> https://www.heise.de/tp/features/Wasserwerfer-Einsatz-vor-dem-Reichstag-4964676.html
-> https://taz.de/Demonstrationen-gegen-Coronapolitik/!5725532/
-> https://taz.de/Proteste-gegen-Corona-Schutzmassnahmen/!5725575/
-> https://taz.de/Coronaproteste-in-Berlin/!5729786/
-> https://www.jungewelt.de/artikel/390762.mobilisierung-gegen-gesetzentwurf-entschlossen-irrational.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1144612.corona-proteste-ausschreitungen-bei-aufloesung-von-querdenken-demo.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1144589.corona-und-soziale-folgen-umstrittene-corona-gesetze-im-bundestag-wasserwerfereinsatz-am-brandenburger-tor.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/demo-berlin-aufloesung-101.html
-> https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-ns-vergleich-101.html
-> https://www.tagesschau.de/faktenfinder/fake-tweets-polizei-berlin-101.html
-> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-11/corona-demonstration-horst-seehofer-polizei-verteidigung-berlin
-> https://youtu.be/uLbfgDXm-Fo
-> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-11/proteste-corona-politik-berlin-rechtsextreme-polizei-maskenpflicht-infektionsschutzgesetz/komplettansicht
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/berlin-notstandsdebatte-fuehrt-zu-protesten?id=761eb884-5738-43bc-a74a-309caefd66a5
-> https://de.euronews.com/2020/11/18/afd-tragt-corona-proteste-in-bundestag-und-schockt-mit-nazi-vergleich
-> https://www.watson.ch/international/coronavirus/717969540-corona-demo-in-berlin-ich-darf-doch-sterben-wenn-ich-will-oder
-> https://www.blick.ch/ausland/2000-polizisten-im-einsatz-corona-skeptiker-demo-in-berlin-eskaliert-id16201487.html


Infektionsschutzgesetz Die Corona-Verirrten erregen sich mit Angstpornos
Die Radikalisierung der Corona-Leugner zeigt sich im Protest gegen das Infektionsschutzgesetz. Genährt wird sie im Netz, wo Verschwörungstheorien bis zum Maximalhorror gesteigert werden.
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/infektionsschutzgesetz-die-selbsterregung-der-corona-verirrten-kolumne-a-e55640c2-8460-4bdc-9a04-f0d4fa242330


Wie Querdenker und Rechte die Deutungshoheit gewinnen wollen
Immer wieder versuchen sogenannte “Querdenker” und Vertreter des rechten politischen Spektrums, mit ihren Verschwörungsmythen über eine vermeintliche “Corona-Diktatur” die Debatten zu bestimmen. Aktuell beim Infektionsschutzgesetz.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/wie-querdenker-und-rechte-die-deutungshoheit-gewinnen-wollen,SGhFRl8


«Querdenker» in Deutschland – Verfassungsschützer: «Hemmungen nehmen immer mehr ab»
Rechtsextremisten stellten etwa einen Drittel an den Protesten gegen die deutsche Corona-Politik, sagt ein Experte.
https://www.srf.ch/news/international/querdenker-in-deutschland-verfassungsschuetzer-hemmungen-nehmen-immer-mehr-ab


Analyse zu VerschwörungstheorienIn Trumps mentalem Bunker blühen stets neue Fantasien
Seine Bemühungen scheinen aussichtslos, das Feld räumen aber will Donald Trump nicht. Denn verantwortlich für seine Niederlage sind die geheimen Machenschaften von Venezolanern und Chinesen.
https://www.derbund.ch/venezuela-und-china-stehlen-trump-den-sieg-169936836400


QAnon-Anhänger glauben an Trumps Sieg. Aber wie lange noch?
Für die Anhänger des Verschwörungskults QAnon ist Trump ein unfehlbarer Messias. Noch glauben die meisten von ihnen nicht, dass er die Wahl verloren hat. Aber was, wenn Biden sein Amt antritt? Eine Spurensuche im Land der Wahnvorstellungen.
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/qanon-anhaenger-glauben-an-trumps-sieg-aber-wie-lange-noch,SGcNCbs


Überfall auf die Faktenlage: Verschwörungstheorien in “Hold-up”
Der verschwörungstheoretische Film zieht in Frankreich und darüber hinaus Millionen Zuschauer an. Das macht ihn allerdings nicht glaubwürdiger
https://www.derstandard.at/story/2000121783459/ueberfall-auf-die-faktenlageverschwoerungstheorien-in-hold-up?ref=rss


Polizei durchsuchte Wohnung von Verschwörungserzähler Attila Hildmann
Staatsschützer wurden vorstellig mit dem Ziel, “weitere Straftaten im Internet zu erschweren”
https://www.derstandard.at/story/2000121792571/polizei-durchsucht-wohnung-von-verschwoerungserzaehler-attila-hildmann?ref=rss
-> https://www.stern.de/panorama/stern-crime/attilla-hildmann-bekommt–besuch—durchsuchung-beim-verschwoerungsideologen-9496168.html
-> https://www.blick.ch/people-tv/international/festplatten-und-handys-konfisziert-polizei-durchsucht-wohnung-von-attila-hildmann-id16201576.html


Treffen mit “Reichsbürgern”: “Querdenker” im “Königreich”
Die “Querdenker”-Bewegung betont, auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen – obwohl ihr Verhalten immer wieder Zweifel daran nährt. Ein Vorfall am Wochenende lässt diese weiter wachsen.
https://www.tagesschau.de/investigativ/querdenken-reichsbuerger-101.html


+++HISTORY
#Neoliberalismus
Corona hat die Grenzen des neoliberalen Wirtschafts- und Politikmodells schonungslos aufgezeigt: Das Gesundheitswesen kann nicht allein nach Profitabilitätskriterien organisiert werden, und um eine tiefe Depression zu verhindern, braucht es staatliche Hilfen. Die neoliberalen Theoretiker hatten sich das ganz anders vorgestellt – nicht zuletzt autoritärer.
https://geschichtedergegenwart.ch/neoliberalismus/


Verdingkinder: Bund prüft weitere 470 Gesuche um Solidaritätsbeiträge
Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen können beim Bund seit 1. November unbefristet Gesuche für Solidaritätsbeiträge einreichen. Der Bund prüft derzeit weitere 470 Gesuche, die seither eingegangen sind.
https://www.watson.ch/schweiz/history/587146421-verdingkinder-bund-prueft-weitere-470-gesuche-um-solidaritaetsbeitraege


Geschichtsstreit: Bührle wird berichtigt
Eine Studie bringt erstmals den Waffen- und Kunsthandel von Emil G. Bührle zusammen. Zwei Gutachten bestätigen, dass es bei der Forschung zu nicht tolerierbaren Einmischungen kam. Warum die Kontroverse der Aufarbeitung des Bührle-Komplexes nicht geschadet hat.
https://www.woz.ch/2047/geschichtsstreit/buehrle-wird-berichtigt