Medienspiegel 25. September 2019

+++LUZERN
Flucht in ein neues Leben: So hat der Sport der ersten Siegerin des Lucerne Marathon geholfen
Am kommenden Samstag findet auf der Lidowiese der erste Luzerner Flüchtlings-Solidaritätslauf statt.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/flucht-in-ein-neues-leben-so-hat-der-sport-der-ersten-siegerin-des-lucerne-marathon-geholfen-ld.1155044


+++SCHWEIZ
Flüchtlingshelferin Anni Lanz zieht Urteil an Bundesgericht weiter
Die 73-jährige Aktivistin war Ende August wegen Verstosses gegen das Ausländergesetz vom Walliser Kantonsgericht mit einer Busse von 800 Franken bestraft worden.
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/fluechtlingshelferin-anni-lanz-zieht-urteil-ans-bundesgericht-weiter/story/15567933
-> https://www.watson.ch/schweiz/justiz/207170655-fluechtlingshelferin-anni-lanz-zieht-urteil-ans-bundesgericht-weiter
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/fluchtlingshelferin-anni-lanz-zieht-urteil-ans-bundesgericht-weiter-65589266


Pourquoi la Suisse doit stopper les transferts Dublin vers l’Italie
Selon l’Organisation suisse d’aide aux réfugiés (OSAR) les personnes vulnérables renvoyées en Italie dans le cadre des Accords de Dublin ne sont pas prises en charge de manière adéquate. C’est le constat de la dernière mission d’évaluation de l’OSAR en Italie.
https://blogs.letemps.ch/jasmine-caye/2019/09/24/pourquoi-la-suisse-doit-stopper-les-transferts-dublin-vers-litalie/


Chronique dessinée | Témoignage d’un jeune Afghan [1/3]
Ce mois-ci Renversé s’intéresse aux mineur.e.s en exil et republie une chronique dessinée par Olivia Zufferey à partir du récit d’Ali, jeune réfugié afghan : Témoignage d’un jeune Afghan. De l’Afghanistan à la Suisse. Cette chronique – originellement publiée par la revue Vivre Ensemble – raconte le périple d’Ali. L’adolescent a mis six mois pour arriver en Suisse.
https://renverse.co/Chronique-dessinee-Temoignage-d-un-jeune-Afghan-1-3-2212


+++DEUTSCHLAND
Flüchtlingspolitik: Horst Seehofer verlängert Kontrollen an Grenze zu Österreich
Das Bundesinnenministerium weist auf eine noch immer hohe Zahl an illegalen Grenzübertritten aus Österreich hin. Ziel bleibe aber ein Ende der Kontrollen.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-09/fluechtlingspolitik-grenzkontrollen-horst-seehofer


+++ITALIEN
Kriminalisiert mit allen Mitteln
Vor zehn Jahren fliehen sechs Männer vor dem Regime in Eritrea und schaffen es lebend bis nach Sizilien. Dann geraten sie in die Fänge der italienischen Justiz.
https://desktop.12app.ch/articles/24426860


An der Südgrenze Europas noch ein Sommer des Ertrinkens und der verweigerten Menschenrechte
„Ich sehe Boote wie jenes dort, die an den Küsten zurückgelassen werden“ und er zeigt auf das letzte liegengelassene Boot nach einer sogenannten Geisteranlandung, „und ich denke, dass die Gelandeten Verwandte oder Freunde von mir sein könnten, die, wie wir alle, auf der Suche nach einem würdigen Leben sind. Jedes Mal, wenn ich hier vorbeikomme, tut mir mein Herz weh.“
https://www.borderlinesicilia.org/de/an-der-suedgrenze-europas-noch-ein-sommer-des-ertrinkens-und-der-verweigerten-menschenrechte/


+++MITTELMEER
„Mission Lifeline“: Neue Rettungsaktion im Mittelmeer
Die „Eleonore“ rettet rund 100 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer. Tagelang darf sie in keinen Hafen einlaufen. Nach dem Anlegen in Italien, wird das Schiff wieder festgesetzt: Warum machen die Helfer trotzdem weiter?
https://www.ardmediathek.de/mdr/player/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy81MzA0YjljZS1mN2ZmLTQxMTItYTVlNS1mNWZiNGQ1ZTgzY2I/


Zur Diskussion über Seenotrettung: „Vereinbarter Notfallmechanismus richtiger Weg“
Die Bundesregierung hofft, dass sich an dem Notfall-Programm zur Seenotrettung weitere Länder beteiligen werden. Der Kreis der Willigen werde sich vergrößern, sagte der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Mayer, in der Sendung „Zur Diskussion“ im Deutschlandfunk. Zu der Runde bei Gudula Geuther gehörten neben dem CSU-Politiker die Generalsekretärin der FDP, Teuteberg, Erik Marquardt von den europäischen Grünen und Olaf Kleist vom Deutschen Zentrum für Migrationsforschung.
https://www.deutschlandfunk.de/zur-diskussion-ueber-seenotrettung-vereinbarter.1939.de.html?drn:news_id=1053033
-> Audio: https://srv.deutschlandradio.de/themes/dradio/script/aod/index.html?audioMode=3&audioID=772887&state=


Abschlusserklärung des Malta-Gipfels
Die Abschlusserklärung des Malta-Gipfels betont den Ausbau der Festung Europa im zentralen Mittelmeer. Die NGO-Rettungsschiffe werden mit bekannten rechtsradikalen Fehlinformationen charakterisiert: Sie würden zeitweilig ihre Transponder ausschalten, kommunizierten mit Schleppern über Lichtsignale etc. Die Häfen, die NGO-Schiffe mit Geretteten an Bord anzusteuern haben, müssen – entgegen den Bestimmungen des internationalen Rechts – nicht die nächstgelegenen sicheren Häfen sein. Die EU versucht, nicht nur Libyen, sondern auch die anderen nordafrikanischen Mittelmeerstaaten stärker in das maritime Abwehr-Regime einzubinden.
Wir dokumentieren hier den vollständigen Text.
https://ffm-online.org/abschlusserklaerung-des-malta-gipfels/


+++SYRIEN
In Syrien gibt es weder Schutz und Sicherheit noch dauerhaften Frieden
Immer wieder kocht die öffentliche Debatte darüber hoch, ob der Krieg in Syrien nicht längst vorbei und das Land sicher genug für Abschiebungen ist. Ist es nicht. Jegliche Debatten über Rückkehr führen an der lebensgefährlichen Realität in Syrien vorbei.
https://www.proasyl.de/news/in-syrien-gibt-es-weder-schutz-und-sicherheit-noch-dauerhaften-frieden/


+++TUNESIEN
Tunesien sicherer Hafen? Geschichten von Gewalt und Abschiebungen von der tunesisch-libyschen Grenze
Tunesien bildet eine doppelte Grenze: Die externalisierte europäische Außengrenze und jene mit Libyen, und sie ist der Schauplatz eines ständigen Transits von Tausenden von Migrant*innen: Männer, Frauen und Kinder flüchten jeden Tag aus Libyen, gelangen an die tunesischen Küsten, überqueren das Meer, zertrampeln seine Erde, arbeiten dort und werden ausgebeutet. Ohne Rechte, weder für Lebende noch für Tote, in einem Kommen und Gehen von Körpern und Geschichten, deren Erinnerung und Bewusstsein oft verloren geht.
https://www.borderlinesicilia.org/de/tunesien-sicherer-hafen-geschichten-von-gewalt-und-abschiebungen-von-der-tunesisch-libyschen-grenze/


+++AFGHANISTAN
Afghanistan: Armut, Elend und kein Frieden in Sicht
Afghanistan kämpft weiter mit Armut und Elend. Das Leben der Menschen ist laut einer Studie des US-Forschungsinstituts Gallup von Hoffnungslosigkeit geprägt. Verantwortlich dafür seien die schlechte Sicherheitslage, die politische Instabilität und die Anzeichen einer geringer werdenden internationalen Unterstützung.
https://www.deutschlandfunk.de/afghanistan-armut-elend-und-kein-frieden-in-sicht.1773.de.html?dram:article_id=459555


+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Fahrende in der Schweiz: Geschichte voller Missverständnissen – Schweiz Aktuell
Die Fahrenden haben in der Schweiz immer am Rande der Gesellschaft gelebt – früher genauso wie heute. Ein Rückblick auf die Geschichte und ein Besuch vor Ort auf dem Berner Standplatz.
https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=4685b6f4-7b95-415b-8a5c-cc47933788ef&startTime=436.186


+++GASSE
Interkulturelle Vermittlung auf der Schützenmatt
Die Stadt Bern reagiert in Kooperation mit dem Verein PlatzKultur auf Spannungen, die auf der Schützenmatt über den Sommer zugenommen haben. Als erste Massnahme werden im Auftrag der Direktion für Bildung, Soziales und Sport interkulturelle Vermittlungspersonen junge Migrantinnen und Migranten ansprechen, auf die Regeln für ein friedliches Miteinander auf dem Platz aufmerksam machen und sich ihrer sozialen Bedürfnisse annehmen.
https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/interkulturelle-vermittlung-auf-der-schuetzenmatt
-> https://www.derbund.ch/bern/stadt/stadt-bern-schickt-interkulturelle-vermittler-auf-die-schuetzenmatte/story/10972876
-> https://www.bernerzeitung.ch/news/standard/stadt-bern-schickt-interkulturelle-vermittler-auf-die-schuetzenmatte/story/23274565
-> https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/schuetzenmatte-bern-vermittlungspersonen-sollen-fuer-ruhe-sorgen
-> https://www.srf.ch/sendungen/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/jetzt-kommen-vermittlungspersonen-auf-die-schuetzenmatt



derbund.ch 25.09.2019

«Vermittler haben Migrations- und Fluchterfahrung»

Statt auf mehr Repression setzt die Stadt Bern auf eine «aktive Willkommenskultur», um die Probleme rund um die Reitschule zu lösen. Sozialdirektorin Franziska Teuscher erklärt, wie das gehen soll.

Silvia Staub

Frau Teuscher, Sie wollen auf der Schützenmatte eine «aktive Willkommenskultur» schaffen: Dieser Begriff ist ziemlich vorbelastet.

Ja, und darum haben wir ihn bewusst so gewählt. Wir wollen zeigen, dass auf der Schützenmatte alle willkommen sind. Auch diejenigen Menschen, die persönliche Probleme, keine Arbeitsmöglichkeit und keine Perspektiven haben.

Viele dieser Menschen mit Migrationshintergrund sind schon länger in der Schweiz: Ist es für eine Willkommenskultur nicht zu spät?

Ich hoffe natürlich nicht, dass dieser Dialog der erste Berührungspunkt der jungen Menschen mit Organisationen aus den Bereichen Asylhilfe oder Arbeitsintegration ist. Sollte dies der Fall sein, müssten wir unsere Strukturen überdenken. Wir wollen mit diesen Leuten in einen Dialog treten, herausfinden, ob sie Probleme haben, wie viel sie über die gewünschte Kultur auf der Schützenmatte wissen, sie auch auf Regeln hinweisen und sie allenfalls an geeignete Beratungsstellen weitervermitteln.

Die interkulturellen Vermittler sollen «auf ein friedliches Miteinander auf dem Platz aufmerksam machen». Darüber lachen Drogendealer und organisierte Raubbanden doch nur?

Sich um die organisierten Banden, Gewalt und Diebstahl zu kümmern, ist die Aufgabe der Polizei und des Sicherheitsdienstes. Die interkulturellen Vermittler hingegen sollen verhindern, dass die Jugendlichen, die sich auf der Schützenmatte aufhalten, ebenfalls in die Kriminalität abrutschen. Da muss man ganz klar unterscheiden.

Wird diese Massnahme vielleicht also gar nichts nützen?

Zu erwarten, dass dieser sozialarbeiterische Ansatz von heute auf morgen die Gewaltprobleme löst, wäre falsch.

Sie erwähnen den Sicherheitsdienst, der künftig finanziert werden soll. Was ist konkret geplant?

Das kann ich nicht sagen. Dieses Projekt fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich und ist erst noch in Planung. Der Sicherheitsdienst ist eine von mehreren Massnahmen, welche die Lage auf der Schützenmatte entspannen sollen. Das sozialarbeiterische Projekt ist das erste, das nun bereit ist für den Start.

Macht es denn Sinn, damit schon zu starten, wenn die anderen Massnahmen erst noch in Planung sind?

Das ist eine berechtigte Frage. Doch wir wollten unser Projekt noch vor den kalten Wintermonaten und vor Weihnachten starten. Denn jetzt ist die Zeit, in der die Menschen sich noch draussen aufhalten, aber die Situation nicht mehr ganz so intensiv ist wie in den Sommermonaten. In diesem Rahmen können wir erste Erfahrungen sammeln. Zudem ist unser Projekt auch unabhängig von den anderen sinnvoll. Doch sicher ist es gewünscht und geplant, dass die anderen Massnahmen so schnell wie möglich dazukommen.

Werden die Vermittler auch auf dem Vorplatz der Reitschule unterwegs sein?

Nein, sie sind nur auf der Schützenmatte unterwegs. Anstoss zu den Massnahmen lieferte unter anderen der Verein Platzkultur, der den Platz im Auftrag der Stadt betreibt. Die Verantwortlichen machten uns deutlich, dass sie Unterstützung von der Stadt brauchen, um den Platz weiter bespielen zu können.

Die neu Engagierten sind «geschulte Vermittlungspersonen». Was ist darunter zu verstehen?

Die Vermittler wurden in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Integration rekrutiert. Dieses konnte ein bereits bestehendes Team von Leuten engagieren, das Erfahrungen im Sozial- und Asylbereich hat. Die Engagierten sind nicht mehr ganz junge Leute, die von den Jugendlichen, so hoffen wir, als Respektspersonen wahrgenommen werden. Die Vermittler selber haben entsprechende Ausbildungen, selber Migrationshintergrund und zum Teil Fluchterfahrung. Ihre Aufgabe – junge Leute im Ausgang in ein gutes Gespräch zu verwickeln – ist natürlich anspruchsvoll. Doch ich traue es ihnen zu.

Die Vermittler sollen nur kommunizieren und in Konfliktsituationen nicht eingreifen. Warum?

Die Zurückhaltung in Konfliktsituationen ist sehr wichtig, damit sie ihren eigentlichen Auftrag erfüllen können. Dieser ist: das Führen eines Dialogs, die Beratung und der Austausch. Und nicht, die Leute zu kontrollieren. Nur so können die Vermittler das Vertrauen der Jugendlichen gewinnen.

Das Pilotprojekt läuft bis Ende Jahr. Wie wird es danach weitergehen?

Wir werden das Projekt in Zusammenarbeit mit der Begleitgruppe Zwischennutzung Schützenmatte auswerten. Dazu werden wir auch mit den interkulturellen Vermittlern die jeweils aktuelle Situation regelmässig analysieren. Ob das Projekt erfolgreich ist, wird sich dann weisen. Aber wir müssen den Mut haben, es auszuprobieren.



Ein Sicherheitsdienst auf der Schützenmatte?

Der Hilfeschrei des Vereins Platzkultur, der die Schützenmatte im Auftrag der Stadt belebt, kam Mitte Juli (der Bund berichtete). Die Drogendealer-Szene zog sich nicht wie erhofft zurück. Im Gegenteil: Organisierte Kriminalität breitete sich aus. Die Polizei machte gar die Kunstinstallationen der Belebungsstrategie für die vermehrten Verbrechen verantwortlich. Etwas Entspannung in die Lage brachte ein privater Sicherheitsdienst, der seit Anfang August zu den Spitzenzeiten an den Wochenenden im Einsatz steht. Aus Kostengründen sind dessen Mitarbeiter bislang aber nur wenige Stunden pro Wochenende unterwegs.

Das soll sich durch das neue Massnahmenpaket der Stadt bald ändern. Ein Sicherheitsdienst soll künftig während des ganzen Wochenendes vor Ort sein. Über konkretere Angaben und die Finanzierung gibt die Stadt bislang noch nichts bekannt. Weitere Massnahmen sind der Einsatz von interkulturellen Vermittlern (siehe Interview), die verbesserte Möblierung des Platzes und ein wirksamer Lärmschutz. (sis)
(https://www.derbund.ch/bern/vermittler-haben-migrations-und-fluchterfahrung/story/27890053)


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
bernerzeitung.ch 25.09.2019

Aktivisten stürmten Landhaus Liebefeld

Köniz – Am Mittwochmittag drangen rund 15 Personen in Schutzanzügen in das Landhaus Liebefeld ein. Sie forderten vom Beizer, nicht nur für Gutbetuchte nachhaltiges Essen anzubieten.

Claudia Salzmann
Alles andere als einen normalen Beizentag erlebte das Team des Landhaus Liebefeld diesen Mittwoch. «Wir machten noch Witze am Morgen, dass der Tag ruhig werden würde», sagt Geschäftsleiter Tom Christen. Das Gegenteil war der Fall: Gegen 13 Uhr, als bei ihnen das Mittagsgeschäft in vollem Gang war, stürmten rund 15 Aktivisten in die Gaststube, riefen Parolen, hängten Transparente an die Hausfassade und versprayten den Parkplatz mit dem Schriftzug #ganzodergarnicht.

Mit dieser Störaktion protestierten sie gegen das neue Gourmetlokal Le Caveau, das im Oktober eröffnet wird und rigoros auf regionale Produkte setzt. Ein Fünfgang-Menü im Gewölbekeller kostet 150 Franken, die vegane Option 100 Franken. Wie es in einem Protestschreiben der Aktivisten heisst, sollen nicht nur Reiche sich eine nachhaltige Küche leisten können. «Nachhaltiges Essen für alle statt für wenige», fordern sie in der Mitteilung.

Tom Christen und sein Team waren komplett überrascht von dieser Aktion, hatten erstmals aber keine Zeit, um auf darauf zu reagieren, da sie im laufenden Mittagsservice erwischt wurden. «Als wir dann alle Gerichte serviert hatten, war bereits die Polizei da», sagt er. Angerufen habe wohl ein Nachbar, der den Parkplatz gesehen hatte. Zwar wurden die Personalien aufgenommen, aber von einer Anzeige sah Christen nach einem längeren Gespräch ab.

Der Forderung, das komplette Restaurant umzustellen und nur noch lokale Produkte zu servieren, könne er nicht nachkommen. Die Erklärungen, dass er wegen des Gästeverhalten nicht einfach Entrecote und Filet vom Menü entfernen könne, habe den grösstenteils jungen Aktivisten eingeleuchtet. «Aber wir haben uns darauf geeinigt, dass das Wildmenü mit einer veganen Option ergänzt wird», sagt er.
Alles andere als einen normalen Beizentag erlebte das Team des Landhaus Liebefeld diesen Mittwoch. «Wir machten noch Witze am Morgen, dass der Tag ruhig werden würde», sagt Geschäftsleiter Tom Christen. Das Gegenteil war der Fall: Gegen 13 Uhr, als bei ihnen das Mittagsgeschäft in vollem Gang war, stürmten rund 15 Aktivisten in die Gaststube, riefen Parolen, hängten Transparente an die Hausfassade und versprayten den Parkplatz mit dem Schriftzug #ganzodergarnicht.

Mit dieser Störaktion protestierten sie gegen das neue Gourmetlokal Le Caveau, das im Oktober eröffnet wird und rigoros auf regionale Produkte setzt. Ein Fünfgang-Menü im Gewölbekeller kostet 150 Franken, die vegane Option 100 Franken. Wie es in einem Protestschreiben der Aktivisten heisst, sollen nicht nur Reiche sich eine nachhaltige Küche leisten können. «Nachhaltiges Essen für alle statt für wenige», fordern sie in der Mitteilung.

Tom Christen und sein Team waren komplett überrascht von dieser Aktion, hatten erstmals aber keine Zeit, um auf darauf zu reagieren, da sie im laufenden Mittagsservice erwischt wurden. «Als wir dann alle Gerichte serviert hatten, war bereits die Polizei da», sagt er. Angerufen habe wohl ein Nachbar, der den Parkplatz gesehen hatte. Zwar wurden die Personalien aufgenommen, aber von einer Anzeige sah Christen nach einem längeren Gespräch ab.

Der Forderung, das komplette Restaurant umzustellen und nur noch lokale Produkte zu servieren, könne er nicht nachkommen. Die Erklärungen, dass er wegen des Gästeverhalten nicht einfach Entrecote und Filet vom Menü entfernen könne, habe den grösstenteils jungen Aktivisten eingeleuchtet. «Aber wir haben uns darauf geeinigt, dass das Wildmenü mit einer veganen Option ergänzt wird», sagt er.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/test/story/22422828)

-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/mittwoch-25-september-2019-ganze-sendung-135682587 (ab 08.08)
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/klima-aktivisten-sturmen-restaurant-in-liebefeld-be-65589436



Ausschaffungsarchitektur sabotieren – akkurat bauatelier eingefärbt
Das Schaufenster des akkurat bauatelier in Thun erstrahlt seit heute Morgen 25.9.19 in einem neuen hässlichen Schwarz. Und im Schlüsselloch hat es sich eine Tube Sekundenleim gemütlich gemacht.
https://barrikade.info/article/2650


Monatelange Schilderplage nach Basler Frauenstreik – der Staat zahlt immer noch Reinigung und Ersatz
Überklebte Strassenschilder sorgten für Erheiterung und Aha-Effekte während des Frauenstreiks. Doch die Kleber auf den Strassenschilder waren hartnäckig – und hingen monatelang in Basel. Die neuen Schilder bezahlt der Staat.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/monatelange-schilderplage-nach-basler-frauenstreik-der-staat-zahlt-immer-noch-reinigung-und-ersatz-135681276


Chinesische Spitzel besuchten Zürcher Foto-Ausstellung
Zwei Personen aus dem chinesischen Konsulat besuchten eine Zürcher Foto-Ausstellung über die Proteste in Hongkong. Sie wollten Informationen über den Frauenfelder Aussteller Marcel Sauder erhalten.
https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/chinesische-spitzel-besuchten-zuercher-foto-ausstellung-00120293/


+++KNAST
«Fast wie am Pranger»: Passanten begegnen gefesselten Häftlingen am St.Galler Karlstor – scharfe Kritik wegen mittelalterlicher Haftbedingungen
SP-Kantonsrätin Bettina Surber stellt das strikte Haftregime in den St.Galler Untersuchungsgefängnissen in Frage und fragt die Regierung nach Verbesserungsmöglichkeiten.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/fast-wie-am-pranger-passanten-begegnen-gefesselten-haeftlingen-am-stgaller-karlstor-scharfe-kritik-wegen-mittelalterlicher-haftbedingungen-ld.1154840
-> Interpellation Surber: https://www.ratsinfo.sg.ch/geschaefte/4622#documents


+++BIG BROTHER
Neue «Fichen-Affäre» im Bundeshaus: Auch SP-Mann Wermuth findet heikle Einträge
In den Wandelhallen im Bundeshaus sind selbst Politiker nicht vor einem Eintrag in der Datenbank des Geheimdienstes sicher. Diese Erfahrung machte jetzt auch der Aargauer SP-Nationalrat Cedric Wermuth.
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/neue-fichen-affaere-im-bundeshaus-auch-sp-mann-wermuth-findet-heikle-eintraege-135676377


Nationalrat schwächt Datenschutzgesetz ab
Der Nationalrat brütet weiter über der Vorlage, die dem Schweizer Datenschutzrecht ein Update verpassen will. Bei den allgemeinen Bestimmungen im Gesetz ist die grosse Kammer mehrheitlich ihrer Kommission gefolgt und damit unter den heute geltenden Schutz gegangen.
https://www.parlament.ch/de/services/news/Seiten/2019/20190925105859523194158159041_bsd056.aspx
-> https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/datenschutzgesetz-soll-ans-internetzeitalter-angepasst-werden/story/31508358
-> https://www.zsz.ch/angriff-auf-lgbtiaktivisten-mutmasslicher-taeter-verhaftet/story/14286346
-> https://www.landbote.ch/angriff-auf-lgbtiaktivisten-mutmasslicher-taeter-verhaftet/story/14286346
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/mutmasslicher-lgbti-angreifer-wurde-verhaftet-00120311/
-> https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/abgeschwaechtes-datenschutzgesetz-ein-ja-mit-warnzeichen-ld.1155035
-> https://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/schlecht-fuer-den-datenschutz-schlecht-fuer-die-schweiz/story/16942471


Datenschutzgesetz: Menschen, nicht Daten schützen
Datenschutzgesetz: Schon der Titel ist falsch. Denn Daten brauchen keinen Schutz, Menschen schon. Der Nationalrat hat in dieser Woche ein Gesetz aufgegleist, das in der Tat mehr die Daten als die Menschen schützt. Etwa wenn es um das Profiling geht. Firmen nutzen es, weil sie effizient Geld verdienen wollen. Das schaffen sie, wenn sie die «guten» von den «schlechten» KundInnen unterscheiden können. So gibt es zum Beispiel den sogenannten Customer Lifetime Value. Ein Algorithmus errechnet, was ein Kunde der Firma in der Zukunft ökonomisch bringen dürfte. Eine Person mit einem tiefen Kundenwert landet dann, wenn sie auf eine Hotline anruft, hinten in der Warteschlange. KundInnen mit hohem Wert hingegen kommen sofort dran und werden gehätschelt. Ob eine Firma mit einem Customer Lifetime Value arbeitet, lässt sich aber nicht herausfinden.
https://www.woz.ch/1939/datenschutzgesetz/menschen-nicht-daten-schuetzen


EU-Staaten diskutieren Überwachung von Schiffs- und Zugreisenden
Fluggesellschaften leiten Daten über Reisende an das BKA weiter, das führt vor allem zu Fehlalarmen. Doch in der EU wollen manche Länder die Reisedatensammlung bereits auf Zug- und Schiffsreisen ausweiten. Andere Mitgliedstaaten sind skeptisch, darunter auch Deutschland.
https://netzpolitik.org/2019/eu-staaten-diskutieren-ueberwachung-von-schiffs-und-zugreisenden/


+++POLIZEI BS
Gegen Rassismus – Basler Polizei sensibiliert Personal für Racial Profiling
Die Polizeikorps der Schweiz wehren sich immer wieder gegen den Vorwurf, dass sie häufiger dunkelhäutige Menschen kontrollieren. Die Kantonspolizei Basel-Stadt will nun ihr Personal stärker schulen, um diskriminierende Personenkontrollen möglichst zu verhindern.
https://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/gegen-rassismus-basler-polizei-sensibiliert-personal-fuer-racial-profiling


+++POLIZEI DE
Tod im Gewahrsam: Tatort Polizeistation
Immer wieder sterben nicht weiße Menschen in Gewahrsam. Dem will die antirassistische Kampagne „Death in Custody“ etwas entgegensetzen.
https://taz.de/Tod-im-Gewahrsam/!5630024/


Weniger Rainer Wendt, mehr Bruce Lee!
Warum die Polizei Fehler eingestehen und aufarbeiten sollte, erklärt Oliver von Dobrowolski, Vorsitzender des Vereins PolizeiGrün
Bei der Polizei ist es nicht gang und gäbe, Fehler einzugestehen. Dafür wird sie zu Recht kritisiert. Beamt*innen sollten mit der Kritik offen umgehen und Fehler eingestehen, dann könnte die Polizei auch Vertrauen gewinnen
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1126309.polizeigewalt-weniger-rainer-wendt-mehr-bruce-lee.html


+++ANTIRA
«Eine Guggenmusik mit Negerköpfen»: Satirisches Vorurteil-Theater in Basel wegen Protesten abgesagt
Ein Theaterstück in Basel musste abgesagt werden – zu viele politische Befindlichkeiten stiessen sich an Inhalt und Flyer. Dieser griff den satirischen Ton aus dem Stück auf und nahm auch Bezug auf die Diskussion rund um die Guggenmusik Negro-Rhygass.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/eine-guggenmusik-mit-negerkoepfen-satirisches-vorurteil-theater-in-basel-wegen-protesten-abgesagt-135682439
-> https://antira.org/2019/09/21/worte-antira-reaktionen-auf-das-geplante-theaterstueck-jeder-rettet-einen-afrikaner/


+++RECHTSPOPULISMUS
Nach Rassisumusvorwurf auf Facebook: Florian Vock droht ein Eintrag im Strafregister
Die Aargauer SVP-Grossrätin Martina Bircher erstattete auf Vocks Facebook-Rassismus-Post hin Strafanzeige gegen ihn ein. Die Chancen einer Verurteilung stehen gut.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/nach-rassisumusvorwurf-auf-facebook-florian-vock-droht-ein-eintrag-im-strafregister-135674931


Kino: Steve Bannon, manipulierter Manipulator
Über ein Jahr lang hat die US-amerikanische Dokumentarfilmerin Alison Klayman den früheren Chefstrategen von Donald Trump, Steve Bannon, mit der Kamera begleitet und zeichnet in „The Brink“ ein Portrait des ultrarechten Politaktivisten. Um an ihn ranzukommen, hat sie den Kommunikationsexperten manipuliert. Die Doku lief beim Filmfest in München und kommt jetzt in Frankreich in die Kinos.
https://www.arte.tv/de/videos/092566-000-A/kino-steve-bannon-manipulierter-manipulator/


+++PATRIARCHAT
Klaus Theweleit im Gespräch: Der Feminist
Der Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit war Mitte dreißig, als 1977 sein spektakuläres Buch „Männerphantasien“ erschien. Jetzt wird es im Herbst neu aufgelegt. Ein Gespräch über Werk und Leben.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/klaus-theweleit-im-gespraech-ueber-werk-und-leben-16396720.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2


Angriff auf LGBTI-Aktivisten: Mutmasslicher Täter verhaftet
Eine Gruppe junger Männer hat im Frühling einen Infostand attackiert. Jetzt wurde ein 19-Jähriger festgenommen. Er ist geständig.
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/nach-angriff-auf-lgbtiaktivisten-mutmasslicher-taeter-gestaendig/story/14286346
-> https://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Mann–19–gesteht-Attacke-auf-LGBT-Stand-21433839
-> https://www.nzz.ch/zuerich/nach-attacke-auf-lgbt-aktionsstand-in-zuerich-mutmasslicher-taeter-ist-gestaendig-ld.1511214
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/attacke-auf-lgbt-stand-ist-geklaert-die-polizei-konnte-den-mutmasslichen-taeter-festnehmen-135680432


+++HISTORY
Die Farbe des Kaffees: Rassismus, Gender und Kaffeekonsum im Algerien des 19. Jahrhunderts
Kaffee wird heute überall auf der Welt getrunken; er gilt als ein grosser Gleichmacher (wenn man von seinen neo-kolonialen Produktionsformen absieht). Ein Blick in die Kaffeekultur im Algerien des 19. Jahrhundert erzählt allerdings eine ganz andere Geschichte.
https://geschichtedergegenwart.ch/die-farbe-des-kaffees-rassismus-gender-und-kaffeekonsum-im-algerien-des-19-jahrhunderts/


Internationale Adoptionen – Ein Schweizer Skandal
Von 1980 bis 2000 wurden in der Schweiz ca. 14’000 Kinder aus destabilisierten Ländern wie Sri Lanka oder dem Libanon adoptiert. Während die Adoptiveltern glaubten, dass alles mit rechten Dingen zuging, wussten die Schweizer Behörden jedoch, dass viele Dokumente nicht stimmten.
https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/internationale-adoptionen—ein-schweizer-skandal?id=f61a4aea-0a9a-412c-8394-12ca41fd7fd2
-> https://www.srf.ch/sendungen/dok/gefaelschte-papiere-und-viele-fragen
-> https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/mein-erstes-leben—adoptierte-menschen-ergruenden-ihre-wurzeln?id=cb7c9d76-71da-43ad-89f8-c8d31436e1c2


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