Medienspiegel 16. Juli 2022

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++LUZERN
Wegen Wohnungsknappheit: Meggen plant Containersiedlung für Flüchtlinge
Weil in der Gemeinde Meggen freie Wohnungen für Asylsucherinnen und Flüchtlinge fehlen, prüft der Gemeinderat die Erstellung einer Wohncontainersiedlung.
https://www.zentralplus.ch/gesellschaft/meggen-plant-containersiedlung-fuer-fluechtlinge-2410301/


+++THURGAU
«Die Rösti hat mir geschmeckt»: Ukrainische Flüchtlinge erzählen von ihrem neuen Leben im Weinfelder Pfarrhaus
Die Evangelische Kirchgemeinde Weinfelden hat das leerstehende Pfarrhaus für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Für die Möblierung im Haus gab es aus der Bevölkerung grosse Unterstützung.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/weinfelden/weinfelden-die-roesti-hat-mir-geschmeckt-ukrainische-fluechtlinge-erzaehlen-von-ihrem-neuen-leben-im-weinfelder-pfarrhaus-ld.2317835


+++SPORT
FC Winterthur übernimmt die Hälfte der Polizeikosten
Der Aufstieg des FC Winterthur in die Super League beschert der Stadtpolizei Winterthur mehr Arbeit. Stadt und Club haben nun vereinbart, dass der FCW vorerst die Hälfte der Einsatzkosten übernimmt. Künftig soll der Club dann aber mehr zahlen.
https://www.toponline.ch/news/winterthur/detail/news/fc-winterthur-uebernimmt-die-haelfte-der-polizeikosten-00188888/


+++POLIZEI ZH
Mann zieht Fleischermesser – Polizei schiesst ihm ins Bein
Seit Samstagvormittag läuft in der Züricher Brahmsstrasse ein grosser Polizeieinsatz. Dabei schoss die Polizei offenbar einen suizidgefährdeten Mann ins Bein.
https://www.nau.ch/ort/zurich/mann-zieht-fleischermesser-polizei-schiesst-ihm-ins-bein-66223938
-> https://www.stadt-zuerich.ch/pd/de/index/stadtpolizei_zuerich/medien/medienmitteilungen/2022/juli/schussabgabe_waehrendpolizeieinsatzimkreis3.html
-> https://www.blick.ch/schweiz/zuerich/brahmsstrasse-abgesperrt-polizeigrosseinsatz-in-zuerich-id17666762.html
-> https://www.20min.ch/story/polizeieinsatz-bei-reformierter-kirche-in-zuerich-strasse-seit-stunden-gesperrt-478635056051



tagesanzeiger.ch 16.07.2022

Schussabgabe im Zürcher Kreis 3Mann fügte sich Verletzungen zu, da schoss die Polizei

Ein 60-Jähriger wollte sich mit einem grossen Fleischermesser selbst verletzen. Die Polizei hinderte ihn daran, indem sie ihm ins Bein schoss. Warum kam kein Taser zum Einsatz?

Pascal Unternährer

Am Samstagmorgen ist es an der Brahmsstrasse im Zürcher Kreis 3 zu einem tragischen Vorfall gekommen. Ein Mann hat sich kurz nach 10 Uhr ins evangelisch-reformierte Kirchgemeindehaus Sihlfeld an der Brahmsstrasse begeben – auf dem Areal befindet sich auch die Andreaskirche. Die Stadtpolizei Zürich wurde alarmiert, weil er sich etwas antun wolle.

Als eine Zweier-Streifenwagenpatrouille ankam, zog der 60-Jährige ein grosses Fleischermesser, wie es in einer Mitteilung der Polizei heisst. Die Polizistin und der Polizist versuchten zunächst, ihn mit einem Pfefferspray ausser Gefecht zu setzen. Doch dies misslang.

Nach Schussabgabe arretiert und ins Spital gebracht

Dann begann der Schweizer, sich mit dem Messer im Bauchbereich Verletzungen zuzufügen. Dann kam es zu einer Schussabgabe auf ein Bein des Mannes. Danach gelang es, ihn zu arretieren, wie die Polizei weiter schreibt. Die involvierte Polizistin und der Polizist blieben bei der Aktion unverletzt.

Bis zum Eintreffen von Schutz & Rettung Zürich versorgten sie den Mann medizinisch. Danach wurde er ins Spital gebracht, wo er sofort operiert wurde.

Der 60-Jährige hatte zuvor den Gottesdienst der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten besucht, wie der «Blick» unter Berufung eines Kirchensprechers schreibt. Der Mann habe die Kirche aber noch während des Gottesdienstes verlassen und habe sich in einen Nebenraum der Andreaskirche begeben.

Taser sind heftig umstritten

Warum haben die Polizistin oder der Polizist auf den mit dem Messer bewaffneten Mann geschossen, statt ihn schonender mit einem Taser ausser Gefecht zu setzen? Streifenpatrouillen verfügten nicht über Taser, erklärt Mediensprecherin Judith Hödl. Taser sind der Interventionseinheit vorbehalten.

Taser werden vor allem von linken Politikerinnen und Politikern abgelehnt, weil sie für die Opfer lebensgefährlich seien. Organisationen wie Amnesty International warnen immer wieder vor Tasereinsätzen.

Der Vorfall wird wohl die in Zürich immer noch laufende Diskussion um Taser anheizen. Der abgetretene Polizeikommandant Daniel Blumer forderte in seinem Abtrittsinterview mit dieser Zeitung, dass – analog zu den Patrouillen der Kantonspolizei – die Streifenpatrouillen der Stadtpolizei mit der elektrischen Waffe ausgerüstet werden, die mit Stromschlägen funktioniert. «Es ist nötig, dass jede Patrouille einen Taser hat. In meinen neun Jahren hatten wir zwei Schusswaffeneinsätze mit Verletzungsfolgen. In beiden Fällen wäre der Taser das bessere Mittel gewesen», sagte Blumer.

Erinnerung an Fall aus dem Jahr 2015

Der Vorfall im Kirchgemeindehaus Sihlfeld erinnert an jenen auf der Birmensdorferstrasse in Wiedikon. Ende September 2015 lief frühmorgens ein 42-Jähriger ebenfalls mit einem Küchenmesser durch die Gegend. Und als eine Patrouille der Stadtpolizei ihn aufforderte, das Messer auf den Boden zu legen, ging der Äthiopier auf die Polizisten los und schrie «Kill me!».

Die Polizisten zückten die Waffe und schossen auf den Mann. Es fielen 13 Schüsse, 6 trafen den 42-Jährigen, der an paranoider Schizophrenie litt. Er überlebte knapp. Das Zürcher Obergericht sprach im Jahr 2021 den Polizisten frei, der 11 Schüsse abgegeben hatte.

Staatsanwaltschaft untersucht

Zwecks Tatbestandsaufnahme wurden – wie immer in derartigen Fällen – die Kolleginnen und Kollegen eines anderen Korps, in diesem Fall der Kantonspolizei Zürich, aufgeboten. Die Spurensicherung wurde durch das Forensische Institut Zürich vorgenommen.

Die weiteren Ermittlungen werden durch die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität geführt. Letztere wird – wie stets in solchen Fällen – eine Untersuchung eröffnen.
(https://www.tagesanzeiger.ch/mann-fuegte-sich-verletzungen-zu-da-schoss-die-polizei-363874033934)


+++HISTORY
Diffuse Judenfeindschaft: Ausschreitungen in der aufgeklärten Republik
Jahrhundertelang war jüdisches Leben auf dem Gebiet der heutigen Schweiz von Diskriminierung geprägt. Ab 1798 hofften Anhänger:innen der Aufklärung auf rechtliche Gleichstellung. Doch bis dahin war es ein steiniger Weg.
https://www.swissinfo.ch/ger/diffuse-judenfeindschaft–ausschreitungen-in-der-aufgeklaerten-republik/47748426