Medienspiegel 30. Oktober 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Der ORS AG sind die Covid-Schutzmassnahmen egal
Gemäss Aussagen von geflüchteten Aktvist*innen der Camp in Aarwangen und Gampelen fördert die ORS AG im Kanton Bern die Verbreitung des Virus und gefährdet somit auch Leib und Leben der Menschen, für die sie verantwortlich wären.
https://migrant-solidarity-network.ch/2020/10/30/der-ors-ag-sind-die-covid-schutzmassnahmen-egal/



derbund.ch 30.10.2020

Enge Platzverhältnisse: Corona-Infektionen in Berner Rückkehrzentren

Mehrere  abgewiesene Asylsuchende haben sich in den kantonalen Rückkehrzentren  mit dem Coronavirus angesteckt. Die Betreiberin ORS sei mit der  Situation überfordert, sagen Kritiker. Der Kanton spricht von  Einzelfällen.

Andres Marti

Die  Tibeterin Karma Lusotsang wohnt im sogenannten Rückkehrzentrun Eschenhof  in Gampelen. Die Verhältnisse dort sind eng. Manche der abgewiesenen  Asylsuchenden teilen sich zu dritt oder zu viert ein Zimmer. Nun ist in  der Unterkunft passiert, womit alle rechnen mussten: Eine Bewohnerin hat  sich mit dem Coronavirus angesteckt, wie Lusotsang dem «Bund»  berichtet. In der Frauenabteilung des Zentrums teilte sich die an Covid-19 erkrankte Frau ein Zimmer mit zwei weiteren Bewohnerinnen.

Laut  Lusotsang wurde die Frau im Eschenhof am Mittwoch mit der Ambulanz ins  Spital gebracht und dort positiv auf das Virus getestet. Inzwischen ist  die Infizierte wieder zurück in der Unterkunft. Bei den Bewohnenden sorgt das für Unmut. Denn um die Quarantäneregeln des BAG korrekt umzusetzen, fehle es an Platz, so die Kritik.

Übernachten mit Kontaktpersonen

So verlange man jetzt von ihr, dass sie mit den zwei Frauen das Zimmer teile, die zuvor mit der infizierten Frau zusammen in einem Raum übernachtet hätten, sagt Lusotsang. Als die Tibeterin ihre Angst vor einer Ansteckung äusserte und das Betreuungspersonal auf die Quarantäneregeln aufmerksam machte, gab es offenbar Streit.  Sie sei angeschrien worden, so Lusotsang. Der Betreuer habe ihr zudem  gedroht, sie beim kantonalen Migrationsdienst zu melden. «Das ist mir aber egal, ich will mich einfach nicht anstecken», sagt Lusotsang. «Lieber schlafe ich draussen in einem Zelt.»

Betrieben  werden die Rückkehrzentren im Kanton Bern seit dem 1. Juli von der  privaten Asylorganisation ORS. Die Sicherheitsdirektion des Kantons  nimmt nur noch eine Aufsichtsfunktion wahr. Wegen der Corona-Pandemie  sind unterdessen drei zusätzliche Unterkünfte in Betrieb genommen  worden, um Platz zu schaffen.

«Gereizte Grundstimmung»

Zu  Aussagen von Einzelpersonen könne und werde man sich nicht äussern,  schreibt das zuständige Amt für Bevölkerungsdienste (Abev) in Absprache mit der ORS. Es  sei ohne Zweifel nachvollziehbar, dass die Angst vor einer Ansteckung –  wie aktuell in der gesamten Schweiz – gross sei und zu einer  «angespannten, teilweise gereizten Grundstimmung» führen könne. Laut der Behörde werde aber diese Grundstimmung «durch Aussenstehende angeheizt». Dies lehne man in aller Deutlichkeit ab.

Der  Migrationsdienst stehe im engen Austausch mit dem Kantonsarztamt und  bestimme geeignete, zum jeweiligen Zentrum passende Massnahmen. «Die  sich in den Zentren aufhaltenden Personen – dies umfasst  Nothilfebeziehende wie auch das Personal der ORS – müssen regelmässig  ihren Gesundheitszustand überprüfen. Nothilfebeziehende mit  Krankheitssymptomen werden konsequent in Isolation versetzt.»

Kanton spricht von Einzelfällen

Wie viele Personen sich insgesamt in den Rückkehrzentren angesteckt haben, war aber weder vom Abev noch von der ORS zu erfahren. Dem Vernehmen nach soll es in mehreren Unterkünften zu Ausbrüchen gekommen sein. Neben Gampelen etwa auch in den Zentren in Biel-Bözingen, Aarwangen und Worb. Das Abev spricht «trotz der aktuell angespannten Situation» von Einzelfällen. Zu einem Massenausbruch sei es nicht gekommen: «Durch die zeitnahe Massnahmenumsetzung in den Zentren konnte bis jetzt ein grossflächiger Covid-19-Ausbruch verhindert werden.»

Kritik an Schutzmassnahmen

Flüchtlingshelfer und Asylsuchende kritisieren jedoch die Umsetzung der Schutzmassnahmen scharf und widersprechen den Behörden. So hätten etwa Personen in Quarantäne, die nicht einkaufen dürfen, zwei Tage lang auf Verpflegung warten müssen. Auch bei der Isolation soll es Probleme geben: Laut dem Migrant  Solidarity Network sind im Rückkehrzentrum Aarwangen mehrere Mitglieder  einer Familie positiv auf Corona getestet worden. «Der negativ getestete  Teil der Familie muss dennoch weiterhin im gleichen Schlafraum mit den  positiv getesteten Personen zusammen wohnen.»

Laut Dagobert Onigkeit von der Arbeitsgruppe Nothilfe dürfen die Bewohnenden in Gampelen das Zimmer nicht verlassen, müssten aber trotzdem die Küche, WC und Bad mit Infizierten teilen. «Die Bewohner der Unterkunft machen auf mich einen verängstigten Eindruck und wissen nicht mehr, wie ihnen geschieht. Die ORS scheint mit der Situation überfordert.»
(https://www.derbund.ch/corona-infektionen-in-berner-rueckkehrzentren-773061585384)


+++GENF
Projekt für Flüchtlinge an der UNI Genf – Schweiz Aktuell
Viele Flüchtlinge haben in ihren Heimatländer studiert. Die Diplome werden aber in der Schweiz nicht anerkannt. Die Universität Genf möchte solchen Akademikern und Akademikerinnen mit einem schweizweit einzigartigen Projekt helfen.
https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/projekt-fuer-fluechtlinge-an-der-uni-genf?urn=urn:srf:video:4d4bf72d-7ed6-4ef8-8cb1-78534efd40a7


+++THURGAU
Asylsuchende bekommen in Sulgen wieder eine Unterkunft
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) nimmt erneut die Anlage für Luftschutztruppen (ALST) an der Auholzstrasse in Betrieb. Das SEM benötigt aufgrund der Coronapandemie vorübergehend zusätzliche Unterbringungskapazitäten für Asylsuchende.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/kreuzlingen/asylsuchende-kehren-in-die-truppenunterkunft-zuruck-ld.1273091
-> https://www.toponline.ch/news/thurgau/detail/news/ab-dezember-werden-bis-zu-60-asylsuchende-in-sulgen-tg-untergebracht-00144083/


+++ZÜRICH¨
Zum Recht verhelfen und Unrecht aufzeigen
Die Freiplatzaktion feiert ihr 35- jähriges Bestehen. Hannes Lindenmeyer hat mit dem Team, der Anwältin Corinne Reber, dem Geschäftsleiter Samuel Haeberli und dem Kommunikationsverantwortlichen Salavtore Pittà, ein Gespräch geführt.
https://www.pszeitung.ch/zum-recht-verhelfen-und-unrecht-aufzeigen/#top


+++SCHWEIZ
Ohne Bewilligung
Protest «ohne Bewilligung» war der Grund, warum die Stadt Bern Polizeibeamte schickte, um eine Demonstration von Flüchtlingen, die in Schweizer Abschiebelagern hausen müssen, zu stoppen. «Keine Bewilligung» war aber auch der Grund, weshalb Flüchtlinge auf die Strassen der Schweizer Hauptstadt Bern gelangten. Am 22. September zeigte sich einmal mehr, dass man sich im Schweizer Migrationssystem nicht sicher fühlen kann.
https://www.pszeitung.ch/ohne-bewilligung


Asylbewerber als Arbeitskräfte in der Solarbranche? – Rendez-vous
In Krisenzeiten ist es schwierig, einen Job zu finden. Besonders schwierig ist die Suche nach einem Arbeitsplatz für Flüchtlinge und Asylbewerber. Immer häufiger gelingt die Integration von Asylsuchenden aber in der Solarbranche. Ein Porträt von Latif aus Afghanistan.
https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/asylbewerber-als-arbeitskraefte-in-der-solarbranche?id=59a2d02f-4858-46d9-aeac-2271ddbb673a


Bundesasylzentren sind zu 90 Prozent ausgelastet
Laut Justizministerin Karin Keller-Sutter sind die Bundesasylzentren momentan zu 90 Prozent ausgelastet. Keller-Sutter sprach von einer “schon fast prekären Situation”. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Wegweisungen aufgeschoben werden.
https://www.parlament.ch/de/services/news/Seiten/2020/20201030170712332194158159041_bsd197.aspx
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/bundesasylzentren-sind-zu-90-prozent-ausgelastet-65812140


+++ITALIEN
Italien: überfordert mit Rückführungen – Rendez-vous
Der Mann, der gestern in Nizza drei Menschen tötete und weitere verletzte, kam erst vor wenigen Wochen auf der italienischen Insel Lampedusa an. Nachdem er auf dem italienischen Festland in Quarantäne kam, hätte er nach Tunesien zurückgeführt werden sollen. Doch die italienischen Behörden haben den Entscheid nicht umgesetzt.
https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/italien-ueberfordert-mit-rueckfuehrungen?id=7a037865-ff3a-45df-b52c-3b961ee4314a
-> https://www.tagesanzeiger.ch/seine-reise-fuehrte-ueber-lampedusa-nach-frankreich-617714364277


+++GRIECHENLAND
Griechenland will kleinere Camps schliessen – Echo der Zeit
Die griechische Regierung will nach dem verheerenden Brand des Lagers Moria alle Flüchtlinge in einem neuen staatlichen Camp unterbringen. Zwei kleinere, alternative und selbstverwaltete Camps sollen geräumt werden, obwohl die Lebensbedingungen dort als gut gelten.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/griechenland-will-kleinere-camps-schliessen?id=e9dcf7f3-ba8c-48bb-991c-b833354fa71b


Flüchtlingscamps in Griechenland: “Hier können wir nicht leben”
Nach dem Brand von Moria sollte alles besser werden. Doch Regen, Corona, Dreck und Krätze sind nur einige der Probleme, die den Menschen in den griechischen Camps gerade zu schaffen machen.
https://www.spiegel.de/panorama/camps-fuer-fluechtlinge-in-griechenland-hier-koennen-wir-nicht-leben-a-b13c66e2-fc41-4ec3-b639-e496e470ed43


PRO ASYL zur Räumung von PIKPA
Brutales Vorgehen des Migrationsministers Mitarakis auf dem Rücken schutzsuchender Menschen
Notis Mitarakis, der griechische Migrationsminister, zieht mit aller Härte die Räumung des Leuchtturmsprojekts PIKPA, einer Oase der Menschlichkeit durch. Sicherheit, Gesundheit, Würde der Geflüchteten spielen keine Rolle. »Mitarakis will mit PIKPA das Symbol der Menschlichkeit zerstören – um jeden Preis«, kritisiert Karl Kopp, Leiter Abteilung Europa bei PRO ASYL.
https://www.proasyl.de/pressemitteilung/pro-asyl-zur-raeumung-von-pikpa/


Lesvos Solidarity – Pikpa
https://www.facebook.com/pikpalesvos/


+++EUROPA
Keine Waffen für Frontex
Die Europäische Union baut erstmals eine Grenztruppe mit einheitlichen Uniformen auf. Ihre geplante Ausrüstung mit Dienstpistolen, Schlagstock und Pfefferspray könnte rechtswidrig sein
https://www.heise.de/tp/features/Keine-Waffen-fuer-Frontex-4943167.html


+++POLIZEI SO
«Masslos übertrieben»: Pro-Komitee des Polizeigesetzes wehrt sich gegen Gegner-Kampagne
Führen neue Ermittlungskompetenzen für die Solothurner Kantonspolizei zum Schnüffelstaat? Für das Befürworter-Komitee «Sicherheit mit Augenmass» sind solche Bedenken an den Haaren herbeigezogen. Den Gegnern wird eine unlautere Propaganda vorgeworfen.
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/masslos-uebertrieben-pro-komitee-des-polizeigesetzes-wehrt-sich-gegen-gegner-kampagne-139652926


+++REPRESSION DE
Drohschreiben gegen Politiker: Zwei mutmaßliche Linksextremisten gefasst
Ein Paar aus Baden-Württemberg soll etliche Minister, Behörden sowie den Fleischunternehmer Tönnies bedroht haben – im Namen einer linksextremen Zelle. Nun wurden die beiden in Berlin festgenommen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/drohschreiben-gegen-politiker-zwei-mutmassliche-linksextremisten-gefasst-a-c71a8602-5ab8-4f3c-afd8-585218058533
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-10/linksextremismus-drohbriefe-politiker-brandsaetze-festnahmen-toennies-villa-stuttgart


Ungeduscht und trotzdem da
Die Berliner Polizei ist zum politisch rechts stehenden Akteur geworden, meint Jeja Klein
Die Räumung der Liebig34 und die gesprengte »Fetischparty« in Berlin sind gleich zwei Beispiele, die klar machen, dass die Berliner Polizei zum politisch rechts stehenden Akteur geworden ist, der Stimmung gegen Queers macht.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1143797.berliner-polizei-ungeduscht-und-trotzdem-da.html


+++ANTITERRORSTAAT
Nationalrat fordert Präventivhaft für Dschihad-Rückkehrer
Dschihad-Rückkehrer und andere Personen, bei denen Hinweise auf die Zugehörigkeit oder Unterstützung verbotener Organisationen vorliegen, sollen in Präventivhaft genommen werden. Der Nationalrat hat eine entsprechende Motion der SVP-Fraktion knapp angenommen.
https://www.parlament.ch/de/services/news/Seiten/2020/20201030172425188194158159041_bsd202.aspx


+++RASSISMUS
«Die ausserparlamentarische Arbeit bleibt wichtig»
Stadtratswahl 2020 – Die Stadträtin Tabea Rai tritt im November für die Alternative Linke zur Wiederwahl an. Im Interview spricht sie über institutionellen Rassismus und die Schwierigkeiten bei der Einführung eines polizeilichen Quittungssystems.
http://www.journal-b.ch/de/082013/politik/3726/%C2%ABDie-ausserparlamentarische-Arbeit-bleibt-wichtig%C2%BB.htm


Q&A zur Reportage «Rassismus in der Schweiz»
Unsere Reportage «Rassismus in der Schweiz» hat für rege Diskussionen in unseren Kommentarspalten gesorgt. Hier im Q&A geht Reporterin Kathrin Winzenried zusammen mit Angélique Beldner auf ein paar eurer Fragen ein.
https://www.srf.ch/play/tv/reporter/video/qa-zur-reportage-rassismus-in-der-schweiz?urn=urn:srf:video:5268e414-8b26-41ce-98ce-4b3bd7e8eeec&aspectRatio=16_9
-> https://www.srf.ch/play/tv/reporter/video/rassismus-in-der-schweiz—der-sommer-in-dem-ich-schwarz-wurde?urn=urn:srf:video:12141d20-b362-4e47-81b9-fbdba0de84ed&aspectRatio=16_9


+++SEXISMUS
bernerzeitung.ch 30.10.2020

Gericht erhöht Strafmass: Rickli-Rapper werden nun doch wegen Verleumdung verurteilt

In einer Neubeurteilung kommt das Berner Obergericht zum Schluss, dass es sich bei dem umstrittenen Song doch um eine Verleumdung gehandelt hat.

Quentin Schlapbach

Natalie Rickli und die Berner Staatsanwaltschaft fahren einen Sieg ein. Das Obergericht erhöhte das Strafmass für die fünf angeklagten Berner Rapper, welche die Zürcher SVP-Regierungsrätin 2014 in einem Song mit Schimpfworten und Äusserungen sexuellen Inhalts diffamiert hatten. Statt bloss der üblen Nachrede werden die Rapper – vier Männer und eine Frau, vier davon Mitglieder des Berner Rap-Kollektivs Chaostruppe – nun der Verleumdung schuldig gesprochen.

Ihr Strafmass wird damit leicht erhöht. Sie alle müssen Geldstrafen zwischen 2700 und 9000 Franken zahlen. Zwar sieht das Gericht die fünf Rapper alle im selben Ausmass schuldig. Weil sich die Geldstrafen jedoch nach dem Einkommen bemessen und auch Vorstrafen berücksichtigt werden, gibt es Unterschiede.

Der Stein des Anstosses

Umstritten war vor allem eine Textpassage im Lied, wo Rickli unterstellt wird, sie habe ihren politischen Erfolg sexuellen Gefälligkeiten zugunsten ihrer Parteikollegen Christoph Blocher und Christoph Mörgeli zu verdanken. Bei seinem ersten Urteil taxierte das Berner Obergericht diese Aussage bloss als üble Nachrede, weil keine objektiven Beweise vorlagen, dass sie unwahr ist.

Das Bundesgericht wertete die Textstrophe jedoch als Tatsachenbehauptung und forderte das Obergericht zu einer Neubeurteilung auf. Die Berner Staatsanwaltschaft argumentierte, dass die Rapper in der Einvernehmung aussagten, dass ihnen bewusst gewesen sei, dass ihre Aussagen nicht der Wahrheit entsprachen.

Aussage «wider besseres Wissen»

Die Anwälte der Rapper stellten sich bei der Verhandlung am Mittwoch jedoch auf den Standpunkt, dass diese Einschätzung bloss einem subjektiven Empfinden entsprach. Da die Staatsanwaltschaft die im Songtext erwähnten Akteure – neben Natalie Rickli also auch Christoph Blocher und Christoph Mörgeli – nicht befragt hatte, liegen keine objektiven Beweise vor, dass die Aussage nicht wahr sein könnte.

Das Obergericht folgt nun also der Argumentation der Staatsanwaltschaft. Dies, weil es für die Diffamierung im Songtext nicht die geringste Veranlassung gegeben habe. Die Rapper hätten ihre Aussage «wider besseres Wissen» gemacht. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen einer Verleumdung und einer üblen Rede.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
(https://www.bernerzeitung.ch/rickli-rapper-werden-nun-doch-wegen-verleumdung-verurteilt-313226422101)
-> https://www.derbund.ch/rickli-rapper-wegen-verleumdung-verurteilt-746910509343
-> https://www.20min.ch/story/das-strafmass-der-rickli-rapper-wird-erhoeht-615287518892
-> https://www.blick.ch/news/prozesse-berner-obergericht-verurteilt-rickli-rapper-wegen-verleumdung-id16170875.html
-> https://www.zsz.ch/rickli-rapper-wegen-verleumdung-verurteilt-888154958220
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/berner-obergericht-verurteilt-rickli-rapper-wegen-verleumdung-00144117/


+++HOMOHASS
Gewalt gegen LGBTQI “Was Zak darstellte, löste Reflexe aus”
Ein griechischer Queer-Aktivist wird verprügelt – erst von Zivilisten, dann von der Polizei. Er stirbt. Nun kommt der Fall vor Gericht. Aufgearbeitet ist sein Tod damit nicht, sagen Aktivisten.
https://www.tagesschau.de/ausland/lgbt-griechenland-101.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
bernerzeitung.ch 30.10.2020

Verfolgung unter den Lauben: Gemeinderatskandidat belästigt Kantonsärztin aufs Übelste

Der  alternative Berner Gemeinderatskandidat Stefan Theiler machte in  letzter Zeit als Corona-Skeptiker von sich reden. Mit einer Aktion gegen  Kantonsärztin Linda Nartey ging er nun zu weit.

Benjamin Bitoun

Bis zur  Corona-Pandemie war Stefan Theiler den meisten Bernerinnen und Bernern  höchstens als harmloser Politquerkopf bekannt. Theiler und seine Partei,  die Swiss Rebel Force (SRF), haben bereits mehrmals an Wahlen in Stadt  und Kanton Bern teilgenommen. Und auch bei den bevorstehenden Wahlen vom  29. November kandidiert Theiler sowohl für den Berner Gemeinderat als  auch für das Amt des Stadtpräsidenten.

In  den vergangenen Monaten ist der 38-Jährige im Netz und auf Kundgebungen  allerdings vor allem als Anhänger abstruser Verschwörungserzählungen  und als lautstarker Gegner der von Bund und Kanton ergriffenen  Corona-Massnahmen in Erscheinung getreten. Bereits mehrmals musste  Theiler bei öffentlichen Anlässen weggewiesen werden. Bei einer  Begegnung mit der Berner Kantonsärztin Linda Nartey hat Theiler  allerdings jetzt die Grenze zwischen legitimem Protest und Belästigung  definitiv überschritten.

Die  Aktion wurde von Theiler und seinen Begleitern selbst gefilmt. Das  Video zeigt, wie die Männer Nartey am Abend nach Einbruch der Dunkelheit  unter den Berner Lauben verfolgen und sie dabei aufs Übelste  beschimpfen. Nebst vielen nicht zitierfähigen, wirren Anschuldigungen  werfen sie Nartey vor, die Gesellschaft bewusst anzulügen, um von der  Pandemie beruflich zu profitieren. «Solche Schwarze brauchen wir nicht»,  ruft Theiler der Bernerin, deren Vater aus dem westafrikanischen Land  Ghana stammt, schliesslich noch hinterher.

Die  Männer verfolgen Nartey während knapp fünf Minuten bis zur  Tramhaltestelle am Kornhausplatz. Dort kommt der Ärztin schliesslich ein  Passant zu Hilfe, der sich schützend zwischen sie und Theiler drängt  und die Männer auffordert, Nartey in Ruhe zu lassen, bevor diese endlich  ein Tram besteigen kann.

Die  Kantonsärztin selbst begegnete der bedrohlichen Situation mit einer  bemerkenswerten, beinahe schon stoischen Ruhe und liess sich gegenüber  Theiler und seinen Begleitern zu keinen Äusserungen hinreissen. Wie sie  auf Anfrage dieser Zeitung mitteilt, möchte sie zu dem Vorfall keine  Stellung nehmen.
(https://www.bernerzeitung.ch/gemeinderatskandidat-belaestigt-kantonsaerztin-aufs-uebelste-528521361559)
-> Video: https://www.youtube.com/watch?v=1GKwwkdnWbU



Bodo Ramelow giftet gegen Corona-Leugner – „Gehen in Richtung Terrorismus“
Mit den steigenden Corona-Infektionen in Thüringen scheint auch die Anzahl der Corona-Leugner zuzunehmen. Für Ministerpräsident Bodo Ramelow ist das eine gefährliche Entwicklung.
https://www.thueringen24.de/thueringen/article230795144/Bodo-Ramelow-Coronavirus-Thueringen-Corona-Leugner-Demonstrationen-Massnahmen-Verordnung-Angela-Merkel-Die-Linke.html


Jan Böhmermann löscht seine Social-Media-Profile – und spricht über Telegram
PR-Masche oder ernstes Anliegen? Jan Böhmermann hat am Freitag seine Profile auf Instagram, Facebook und Twitter gelöscht. Dafür ist ein Account auf Telegram aufgetaucht.
https://www.stern.de/kultur/tv/jan-boehmermann-loescht-alle-seine-social-media-profile-9473628.html


QAnon: Verschwörungs-Bots übernehmen Twitter
Ein Großteil der Mythen wird von Accounts verbreitet, die automatisiert sind
https://www.derstandard.at/story/2000121315833/qanon-verschwoerungs-bots-uebernehmen-twitter?ref=rss


+++HISTORY
Frist für Gesuch um Solidaritätsbeitrag aufgehoben
Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen können neu zeitlich unbeschränkt ein Gesuch um Solidaritätsbeiträge einreichen. Die entsprechende Änderung des Bundesgesetzes über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (AFZFG) tritt auf den 1. November 2020 in Kraft. Das Parlament hatte am 19. Juni 2020 beschlossen, die Frist ersatzlos zu streichen.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-80929.html


Operation «Rubikon»: Das steckt in den geheimen Crypto-Akten aus dem Kommandobunker
In Kürze wird der parlamentarische Untersuchungsbericht zur Crypto-Affäre veröffentlicht. Das Kernstück bilden streng geheime Dokumente aus einem Kommandobunker. Die Spuren führen nicht nur zum Nachrichtendienst, sondern auch in eine kaum bekannte Spezialabteilung der Schweizer Armee.
https://www.nzz.ch/schweiz/operation-rubikon-das-steckt-in-den-geheimen-crypto-akten-aus-dem-kommandobunker-ld.1584366