Medienspiegel 29. Oktober 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++AARGAU
Die Isolierstation für Asylsuchende nimmt den Betrieb wieder auf
Der Kanton hat die Station im ehemaligen A3-Werkhof in Frick am Mittwoch hochgefahren. Die ersten acht Personen wurden bereits verlegt.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/fricktal/die-isolierstation-fuer-asylsuchende-nimmt-den-betrieb-wieder-auf-139638755


+++SCHWEIZ
PETITION: LEGALISIERUNG DER TIBETISCHEN SANS-PAPIERS
Wir von der Bundesrätin Karin Keller-Sutter (EJPD) und vom Staatssekretariat für Migration (SEM):
1. Legalisierung aller Aufenthaltstitel der abgelehnten tibetischen Asylsuchenden
2. Gewährleistung von unabhängigen und rechtsstaatlichen Asylverfahren für tibetische Asylsuchende
3. Sofortiger Stopp der Erneuerung des geheimen Abkommens zwischen der Schweiz und China(*)
Derzeit leben knapp 300 abgelehnte tibetische Asylbewerber als Sans-Papiers in der Schweiz. Die Asylgesuche wurden abgelehnt, weil das Staatssekretariat für Migration (SEM) vermutet, dass sie ausserhalb von Tibet sozialisiert wurden. Diese abgelehnten Asylsuchenden wurden aufgefordert, die Schweiz zu verlassen, was jedoch aufgrund fehlender Papiere nicht möglich ist. Sie erhalten Nothilfe und leben in Notunterkünften. Aufgrund ihres “illegalen” Aufenthalts werden sie mit Geld- und Haftstrafen, in einigen Kantonen auch mit einer Eingrenzung belegt.
https://www.change.org/p/bundesr%C3%A4tin-karin-keller-sutter-legalisierung-der-tibetischen-sans-papiers
-> https://blogs.letemps.ch/jasmine-caye/2020/10/29/tibetains-deboutes-de-lasile-un-expert-pro-chinois-aurait-influence-le-sem/


+++ATLANTIK
Küste vor Westafrika: Mindestens 140 Migranten bei Schiffsunglück ertrunken
Beim Versuch, die Kanaren zu erreichen, fing ein Boot vor der senegalesischen Küste Feuer, dann kenterte es. Die Uno spricht vom schwersten Schiffsunglück des Jahres.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/senegal-mindestens-140-migranten-bei-schiffsunglueck-ertrunken-a-162c7fe3-bd09-4df1-901c-96f26b12a49e


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
AKTIONSTAGE GEGEN ASYLLAGER
Während den Aktionstagen vom 16.-18. Okt. 2020 haben wir unseren gemeinsamen Widerstand gegen die rassistische Gewalt in den Bundesasyllagern und unsere Solidarität mit den Bewohnenden Sichtbar gemacht.
Verantwortlich für diese Gewalt sind Securitas, Protectas, ORS & SEM.
https://barrikade.info/article/3946


ZH: Angriff gegen den Justizapparat
Vergangene Nacht (27.10.) haben wir unsere Solidarität und Verbundenheit mit den Angeklagten von „Basel Nazifrei“ und der „Effi29“ mittels Scherben und Farbe am Gebäude der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich zum Ausdruck gebracht.
https://barrikade.info/article/3959



bernerzeitung.ch 29.10.2020

Das gilt im Kanton Bern: Demonstrieren ja, aber nur mit Maske

Am  Samstag wollen einmal mehr Gegner der Corona-Massnahmen in Bern  demonstrieren. Daran hindern wird sie die Polizei nicht. Eine Bedingung  gibt es jedoch.

Michael Bucher

Das  hatte sich abgezeichnet: Sobald der Bundesrat bei den Corona-Massnahmen  die Schrauben wieder anzieht, wird auch der Protest dagegen zunehmen.  Für Samstag jedenfalls kursiert in den sozialen Medien einmal mehr ein  Aufruf zu einer Kundgebung auf dem Bundesplatz ab 13 Uhr. Bei der Stadt  Bern weiss man um den Demo-Aufruf. Ein Gesuch sei nicht eingegangen,  sagt Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) auf Anfrage. Die  Kundgebung ist folglich unbewilligt.

Bern erlaubt Demos

Es  stellt sich die Frage: Sind Demonstrationen in der derzeitigen Lage  überhaupt erlaubt? Gemäss den am Mittwoch verschärften Massnahmen des  Bundesrates lautet die Antwort: ja. Zwar sind Versammlungen von mehr als  15 Personen im öffentlichen Raum verboten, doch nebst Parlamenten,  Gemeindeversammlungen und Unterschriftensammlungen sollen auch  Kundgebungen eine Ausnahme darstellen.

Theoretisch  könnte der Kanton Bern weiter gehen. Auf den ersten Blick scheint dem  auch so. Denn bei den letzten Freitag beschlossenen strengeren  Massnahmen sind Kundgebungen nicht als Ausnahme aufgelistet. Doch eine  Nachfrage bei der kantonalen Sicherheitsdirektion zeigt, dass sich der  Kanton an den Vorgaben des Bundesrates orientiert und auch dann  Kundgebungen toleriert, wenn mehr als 15 Personen daran teilnehmen. Eine  Bedingung ist jedoch, dass die Anwesenden eine Schutzmaske tragen.

Sechs Wegweisungen, eine Anzeige

Diese  Vorgabe dürfte bei den Demonstrierenden ein Problem sein, so wehren sie  sich doch gegen verordnete Einschränkungen wie etwa die Maskenpflicht.  Einen Vorgeschmack, wie es am Samstag ablaufen könnte, zeigte sich  bereits am Mittwochnachmittag. Während der Medienkonferenz des  Bundesrates versammelten sich ein paar Dutzend Leute auf dem  Bundesplatz, um zu demonstrieren. Eine Maske trug praktisch niemand.

Auch  die Kantonspolizei Bern war vor Ort und intervenierte. «Es ging nicht  darum, die Demonstration aufzulösen, sondern die gesetzliche  Maskenpflicht durchzusetzen», betont Kapo-Sprecher Christoph Gnägi. Doch  es hielten sich nicht alle an die polizeiliche Weisung. Einer davon war  gemäss der Nachrichtenagentur Keystone-SDA der exzentrische  Videothekenbesitzer und Gemeinderatskandidat Stefan Theiler. Laut  Kantonspolizei wurden bei sechs Personen die Personalien aufgenommen und  eine Wegweisung ausgesprochen. Eine Person davon habe sich der  Wegweisung widersetzt und werde nun angezeigt.

Anzeige gegen Bundesrat

Gemäss  dem «Bund» kam der Aufruf zur Demo gegen die «Corona-Diktatur» am  Mittwoch von einer Gruppe namens «Neuer Weltfrieden». Es scheint, als  würden Protestgruppen derzeit wie Pilze aus dem Boden schiessen. Denn  zur Kundgebung vom Samstag ruft wiederum eine neue Gruppe auf, die sich  den derben Namen «Fick Dich Partei» gegeben hat. Die dazugehörige  Facebook-Gruppe zählt 123 Mitglieder (Stand Donnerstagnachmittag).  Gründer ist der 35-jährige Familienvater Christian Weber, der offenbar  in Zürich wohnt. Dort will er jedenfalls gemäss eigenen Angaben Anzeige  gegen Gesundheitsminister Alain Berset einreichen.

Der  Protest am Samstag soll sich gemäss Website der Gruppe gegen die  Einschränkungen im Sport richten. «Gemeinsam gegen die rechtswidrige  Corona-Diktatur und für die Öffnung aller Sportanlagen», steht dort  geschrieben. Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause meint dazu: «Ich habe  grundsätzlich Verständnis für das Anliegen, dass man seine Sportart  ausüben möchte.» Nicht verstehen könne er jedoch, dass man diesen Unmut  derzeit ohne Maske an einer Kundgebung äussern wolle. Nause hält fest:  «Das Tragen einer Maske ist Pflicht. Wer sich an der Demo nicht daran  hält, muss mit einer Anzeige rechnen.»

Es  könnte am Samstagnachmittag eng werden auf dem Bundesplatz. Denn auch  die Gewerkschaft VPOD plant eine Kundgebung. Diese ist jedoch bewilligt.  Protestiert wird gegen die schlechten Arbeitsbedingungen im  Gesundheitswesen.
(https://www.bernerzeitung.ch/demonstrieren-ja-aber-nur-mit-maske-958796559467)



«Dieselben Regeln für alle»: Die Zürcher Regierung fordert eine Obergrenze von 50 Personen auch für Demonstrationen
Sollen an politischen Kundgebungen unbegrenzt viele Leute teilnehmen dürfen? Der Zürcher Regierungsrat findet Nein und interveniert in Bern.
https://www.nzz.ch/zuerich/coronavirus-in-zuerich-regierung-will-obergrenze-fuer-demos-ld.1584228


+++RASSISMUS
„Rassismus kommt heute ohne das Wort ‚Rasse‘ aus“
Rassismus bleibt im US-Wahlkampf bis zuletzt ein dominierendes Thema. Was aber ist das überhaupt, Rassismus? Ein Gespräch mit Historiker Christian Geulen über die Geschichte von Ausgrenzung und Hass.
https://www.swissinfo.ch/ger/rassismusdebatte-rassismus-kommt-heute-ohne-das-wort–rasse–aus-/46122454


+++RECHTSEXTREMISMUS
Medienberichte: Mutmaßlicher Angreifer in Avignon trug Jacke der rechtsextremen Identitären
Nach dem Attentat in Nizza gab es auch im französischen Avignon einen Angriff. Anders als zunächst behauptet, scheint der Angreifer nach übereinstimmenden Medienberichten keinen islamistischen Hintergrund zu haben.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/avignon-mutmasslicher-angreifer-trug-jacke-der-rechtsextremen-identitaeren-a-6bd57189-43cd-4278-8118-de77f3ac7f2e


Rechtsextremismus und Rassismus bei der Polizei? | Possoch klärt | BR24
Hat die Polizei ein Problem mit Rassismus und Rechtsextremismus? Es wird viel geredet über die Polizei, über Rechtsextreme in den eigenen Reihen, über eine wissenschaftliche Studie zu Rassismus und Rechtsextremismus innerhalb der Polizei, die das Innenministerium nicht will. In diesem Video möchte ich diese Debatte darstellen und versachlichen. Denn: Das sind alles nur Einzelfälle, wir haben kein Rassismus oder Rechtsextremismus Problem. Greift wohl genauso zu kurz wie: Alles Nazis da bei der Polizei! Dabei kommt in diesem Video ein Professor und Ausbilder der Polizei zu Wort, ebenso der Vorsitzende des Bund Deutscher Kriminalbeamter, eine Innenpolitikerin der Grünen in Bayern und selbstverständlich auch das Innenministerium. Was sie zu sagen haben, wie groß das Problem mit Rechtsextremismus und Rassismus bei der Polizei ist und welche Lösungen es gibt: Possoch klärt!
https://youtu.be/WEh8gZGnVD4


Verbindungen zu Rechtsextremismus: Völkische Siedler auf dem Vormarsch
In Brandenburg kaufen Anastasia-Siedler Grundstücke. Sie wollen autark und naturverbunden leben, folgen aber auch einer völkischen Ideologie. Kontraste-Recherchen belegen die rechtsextreme Vergangenheit des Anführers.
https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/voelkische-siedler-101.html
-> Was ist die Anastasia-Bewegung?: https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/anastasia-bewegung-101.html
-> https://taz.de/Rechtsesoterische-Anastasia-Bewegung/!5724712/


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
(Der immer verwirrtere Stefan Theiler im Stadtpräsidenten-Wahlkampf.
Oder: Dr. Strangelove stalkt die Berner Kantonsärztin… Übel…)

Das Schweigen der Berner Kantonsärztin Linda Nartey
Gestern nachdem Euer treuer Freund und ehrlicher Erzähler für kurze Zeit ins Gefängnis gesperrt wurde, weil er der Bundesrätin Karin Keller-Suter vor dem Bundeshaus West den wahrscheinlich informativsten Wahlflyer des 21. Jahrhunderts von #ensemblecesttout überreichen wollte, traf er Stunden später zusammen mit den Informationskrieger Yves Betschart und Dario Schiltknecht aus der Innerschweiz unter Berns Lauben die seit 2 Jahren amtierenden Berner Kantonsärztin Linda Nartey.
https://youtu.be/1GKwwkdnWbU


Corona-Kritiker verteilen Flyer in Briefkästen in Merenschwand – Gemeinde informiert die Polizei
Kürzlich kam es an der Gemeindeversammlung in Merenschwand zum Eklat, als Theres Schöni einen Antrag stellte, das Dorf solle die Coronaregeln von Bund und Kanton nicht befolgen. Nun fanden Einwohner einen Flyer im Briefkasten, der Coronamassnahmen kritisiert und einen Slogan der Verschwörungsbewegung QAnon enthält.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/freiamt/corona-kritiker-verteilen-flyer-in-briefkaesten-in-merenschwand-gemeinde-informiert-die-polizei-139648536


Berlin: Gegner der Corona-Maßnahmen zünden Sprengsatz
In Berlin-Mitte explodierte am vergangenen Wochenende ein selbst gebauter Sprengsatz. Nach SPIEGEL-Informationen wird in einem Bekennerschreiben ein Ende der Corona-Maßnahmen gefordert.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/berlin-gegner-der-corona-massnahmen-zuenden-sprengsatz-a-00000000-0002-0001-0000-000173743539


Nach kritischen Corona-Äusserungen: Das Facebook-Profil von Marco Rima ist verschwunden
Der Zuger Komiker Marco Rima lud auf seinem Facebook-Profil einige coronakritische Videos hoch. Nun ist sein Profil plötzlich verschwunden.
https://www.blick.ch/people-tv/schweiz/nach-kritischen-corona-aeusserungen-das-facebook-profil-von-marco-rima-ist-verschwunden-id16169306.html


Corona beschäftigt den Zuger Kantonsrat:  SVP will Maskenpflicht aufheben – «Sind Sie in einer Sekte?»
Die Zuger SVP stört sich an der Maskenpflicht. Und löste damit im Zuger Kantonsrat eine lebhafte Debatte aus. Eine Aufhebung der Massnahme war schnell vom Tisch – nicht aber eine zweite Forderung.
https://www.zentralplus.ch/svp-will-maskenpflicht-aufheben-sind-sie-in-einer-sekte-1928211/


+++HISTORY
Stichwort «Menschenzoo»
Vor dem Haus Luisenstrasse 20 im Kirchenfeld hängt unauffällig, doch nicht zu übersehen, eine feine kleine Ausstellung. Sie mahnt, dass scheinbar Vergangenes nicht vergangen ist. Und sie fordert uns heraus.
http://www.journal-b.ch/de/082013/kultur/3727/Stichwort-%C2%ABMenschenzoo%C2%BB.htm


Mahnmal wider das Vergessen: Haus der Erinnerung soll an Fremdplatzierungen und Medikamententests in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen erinnern
Das Projekt der Münchner Künstlerin Karolin Bräg soll künftig an die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 sowie an die Medikamententests in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen zwischen 1940 und 1980 erinnern. Das hat der Thurgauer Regierungsrat entschieden.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld/haus-der-erinnerung-soll-an-fremdplatzierungen-und-medikamententests-erinnern-ld.1272831