Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Inbetriebnahme der kantonalen Rückkehrzentren: Kantonale Rückkehrzentren sind in Betrieb
Der Kanton Bern hat in Aarwangen und Konolfingen zwei weitere
Rückkehrzentren (RZB) in Betrieb genommen. Sie sind Teil der
Neustrukturierung des Asyl- und Flüchtlingsbereichs des Kantons Bern
(NA-BE). Damit stehen insgesamt vier Unterkünfte für abgewiesene,
ausreisepflichtige Asylsuchende zur Verfügung.
https://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2020/07/20200701_0819_kantonale_rueckkehrzentrensindinbetrieb
-> https://www.bernerzeitung.ch/kanton-bern-schafft-zwei-neue-rueckkehrzentren-401247030323
-> https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/kanton-bern/kantonale-rueckkehrzentren-sind-betrieb
+++DEUTSCHLAND
EU-Ratspräsidentschaft soll für mehr Flüchtlingsschutz sorgen
Die Bundesregierung soll sich in Zeiten von Corona mehr für Flüchtlinge
einsetzen. Dies fordert das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
UNHCR. In der aktuellen Zeit seien Vertriebene einem noch höheren Risiko
ausgesetzt.
https://www.toponline.ch/news/welt/detail/news/eu-ratspraesidentschaft-soll-fuer-mehr-fluechtlingsschutz-sorgen-00137309/
+++BALKANROUTE
Pushbacks an bosnisch-kroatischer Grenze: Enthemmte Gewalt und erniedrigende Behandlung
Während der Corona-Pandemie gehen brutale Pushbacks an der
bosnisch-kroatischen Grenze weiter. Von der EU Kommission erhält die
kroatische Regierung Rückendeckung. Mit einem Appell richten sich
Menschenrechtsorganisationen an die deutsche EU-Ratspräsidentschaft,
sich für die Einhaltung von Menschenrechten an den EU-Außengrenzen
einzusetzen.
https://www.proasyl.de/news/pushbacks-an-bosnisch-kroatischer-grenze-enthemmte-gewalt-und-erniedrigende-behandlung/
+++ITALIEN
80.000 Migranten beantragen in Italien Legalisierung ihrer Position
Erntehelfer, Haushaltshilfen und Pflegekräfte hoffen auf Aufenthaltsgenehmigungen
https://www.derstandard.at/story/2000118437107/80-000-migranten-beantragen-in-italien-legalisierung-ihrer-position?ref=rss
+++TÜRKEI
Flüchtlinge in der Türkei: Tote und Vermisste nach Bootsuntergang auf Gebirgssee
Mutmaßlich 60 Migranten sind im Osten der Türkei auf einem See gekentert. Mindestens sechs von ihnen ertranken.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/tuerkei-tote-und-vermisste-nach-bootsuntergang-auf-gebirgssee-a-d4509705-306f-4473-bd03-35d3b5215dcc
+++FREIRÄUME
Von Wohlgroth bis Juch: Zürichs besetzte Areale in der Übersicht
Die Räumung des Juch-Areals während der Corona Pandemie hat für Unmut in
der Zürcher Bevölkerung gesorgt. Die Geschichte des Juch ist keine
Ausnahme. Denn die Liste der besetzten Areale Zürichs ist lang. Wir
werfen einen Blick zurück auf die grössten.
https://tsri.ch/zh/von-wohlgroth-bis-juch-zurichs-besetzte-areale-der-ubersicht/
—
tagesanzeiger.ch 01.07.2020
Besetztes Areal in Zürich: Auf dem Koch-Areal wird frühestens 2022 gebaut
Es geht vorwärts mit der Planung der neuen Überbauung in Albisrieden. Die Besetzer können noch rund zwei Jahre bleiben.
Martin Huber
Seit 2013 ist das Koch-Areal an der Grenze von Albisrieden und
Altstetten besetzt, immer wieder stand es im Zentrum von Kontroversen
rund um die Stadtzürcher Wohnbaupolitik. Bis Ende 2013 gehörte das
ehemalige Gewerbeareal der Grossbank UBS, dann kaufte ihr die Stadt
Zürich das Gelände für 70 Millionen Franken ab.
Die Stadt will dort bis 2024 einen neuen Stadtteil hochziehen – mit 340
Wohnungen, einem Park sowie Raum fürs Gewerbe. Vor einem Jahr
präsentierten die Stadträte Daniel Leupi (Grüne), André Odermatt (SP)
und Richard Wolff (AL) die Siegerprojekte des Architekturwettbewerbs.
Entstehen soll unter anderem auch ein 70-Meter-Hochhaus. Die Kosten für
die gesamte Neuüberbauung belaufen sich auf knapp 200 Millionen Franken.
«Hohe Dichte, neuer Freiraum»
Am Mittwoch hat die Stadt die nächste Planungsphase eingeläutet: Der
Private Gestaltungsplan und die Teilrevision der Bau- und Zonenordnung
für das Koch-Areal werden für zwei Monate öffentlich aufgelegt. Sie
schaffen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Überbauung. Im
Koch-Areal soll es «eine hohe Dichte mit vielfältigen Nutzungen und
einem neuen Freiraum» geben, teilt die Stadt mit.
Bereits 2017 hatten die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich, die Bau-
und Wohngenossenschaft Kraftwerk 1 sowie die Immobilienentwicklerin Senn
Resources AG den Zuschlag für die Realisierung der beiden
gemeinnützigen Wohnbauten respektive des Gewerbehauses erhalten. Grün
Stadt Zürich wird den Quartierpark bauen, in dem die ehemalige
Kohlelagerhalle erhalten bleibt.
Anfang 2021 im Gemeinderat
Der Gestaltungsplan und die BZO-Teilrevision werden nun bis am 1.
September im Amtshaus IV öffentlich aufgelegt und sind zudem auf der
Webseite des Amts für Städtebau abrufbar. Während dieser Zeit kann sich
die Bevölkerung zu den Vorlagen äussern.
Anschliessend werden die beiden Planungsinstrumente überarbeitet und
dann voraussichtlich Anfang 2021 dem Gemeinderat vorgelegt, sagt Fabian
Korn, Sprecher des Amts für Städtebau. Anschliessend wird das konkrete
Bauprojekt ausgearbeitet. Die Bauarbeiten auf dem Koch-Areal sollen laut
Korn «im Verlauf des Jahres 2022» beginnen.
Bis dann können, gemäss gängiger Praxis der Stadt Zürich, die Besetzer
auf dem ehemaligen Gewerbeareal bleiben. «Das Koch-Areal dürfte
frühestens 2022 geräumt werden», sagt Korn. Also ein Jahr später, als
nach der Abstimmung zum Bauprojekt verkündet. Im Juni 2018 stimmten 72,7
Prozent der Stadtzürcher Stimmberechtigten den drei Hochhäusern und dem
Park zu,
Das neue Koch-Areal wird frühestens 2024 bezugsbereit sein.
(https://www.tagesanzeiger.ch/auf-dem-koch-areal-wird-fruehestens-2022-gebaut-968996987154)
-> https://www.landbote.ch/ueberbauung-des-zuercher-koch-areals-ist-einen-schritt-weiter-600424604737
-> https://www.zsz.ch/ueberbauung-des-zuercher-koch-areals-ist-einen-schritt-weiter-600424604737
+++GASSE
derbund.ch 01.07.2020
Zwischennutzung Schützenmatte: Gassenarbeit statt Barbetrieb
Für den Platz bei der Reitschule werden neue Lösungen gesucht. Der
Verein Medina will verstärkt Sozialarbeit betreiben, statt die Probleme
mit Bars zu überspielen.
Mathias Streit, Calum MacKenzie
Die Schützenmatte soll kurz- bis mittelfristig «sportlich» genutzt
werden. Das kündigte Stadtpräsident Alec von Graffenried (GfL) vor rund
zwei Monaten an. Seine Idee: ein Basketballplatz, Tischtennis und
«Töggelikasten» statt Essgelegenheiten und Bars. Bloss: Passiert ist
seither kaum etwas. Nun nehmen die Akteure auf dem Platz das Heft selbst
in die Hand. In einer Aktionswoche soll ab Donnerstag eine eigene
Vision für die Schützenmatte erarbeitet werden.
Als während der Corona-Krise sämtliche Angebote im Umfeld der Reitschule
schliessen mussten, verblieb einzig der Verein Medina auf dem Platz. In
seinem «mobilen Gemeinschaftszentrum» – einem ausrangierten Container –
verteilten die Freiwilligen kostenlos Essen an Randständige. Wenn es
nach Dragana Draca geht, soll das künftige Angebot die bestehenden
Probleme nicht einfach mit Konsumangeboten überspielen, sondern aktiv
angehen. Die Sozialarbeiterin ist Mitbegründerin von Medina. Ihre
Vorstellung für die künftige Nutzung: «Theater, Workshops, oder auch mal
ein Fussballspiel.» Hauptsache, das Angebot sei möglichst
niederschwellig.
Bisherige als Warner
Draca kennt den Platz wie wenig andere. Als Platzwartin war sie 2018
beim Neustadtlab, danach bei Platzkultur tätig. Nun will sie ihre
Erfahrungen bei Medina in der Aktionswoche einbringen. Die Menschen, die
oft den ganzen Tag auf der Schützenmatte verbringen, solle die neue
Belebungsstrategie direkt ansprechen, sagt sie. «Wenn diese Leute etwas
tun können, anstatt einfach rumzuhängen, werden sie auch ganz anders
wahrgenommen.» Diese «soziokulturelle Animation» könne Medina übernehmen
– und damit der Gewalt und Kriminalität entgegenwirken, die bisher für
negative Schlagzeilen sorgten.
Eher im Hintergrund bleiben will dabei der Verein Platzkultur. Dieser
betreut aktuell die Bespielung der Schützenmatte. «Wir finden es super,
dass Menschen mit einem breiten Horizont und frischen Ideen das Thema
angehen wollen», sagt Christoph Ris von Platzkultur. Sein Verein wolle
den anderen helfen, deren Ideen umzusetzen. Dabei kann er auf seine
eigene Erfahrung als Zwischennutzer zählen: «Wir wissen vor allem gut,
was auf dem Platz nicht möglich ist», sagt Ris mit Verweis auf die
konfliktträchtigen letzten Jahre. Nach jahrelangen Einsprachen stellte
Platzkultur im April sein eigenes Angebot abrupt ein.
Kritik an der Stadt
Die Stadt will sich zurzeit nicht zum Thema äussern. Bekannt ist, dass
sie mit Platzkultur Gespräche über eine mögliche Form der
Zwischennutzung führt. Ein runder Tisch hatte Anfang Juni Stadtpräsident
von Graffenried in seinen Umgestaltungsplänen bestärkt. Ob eine Lösung
noch vor den Sommerferien kommt, ist unklar.
«Die Präsidialdirektion um Alec von Graffenried steht in der
Öffentlichkeit zu wenig für das Schütz-Dossier ein», findet Rafael
Egloff von «Wir alle sind Bern», das die Aktionswoche mit organisiert.
Egloff sitzt zudem für die Juso im Stadtrat. «Es gibt viele Leute mit
guten Ideen, um die Schütz als urbanen und gleichzeitig sozialen Ort
gestalten zu können – die Aktionswoche ist die ideale Möglichkeit, um
diese zusammenzutragen.»
Zuletzt war die «Schütz» als Ort einer grossen, unbewilligten Party im
Fokus. «So etwas wollen wir künftig verhindern», sagt Dominik Jäggi,
Sprecher der Kantonspolizei im Hinblick auf die derzeitige
Corona-Situation. Die Polizei prüfe deshalb Massnahmen wie präventive
Präsenz, zusätzliche Sensibilisierung für das Thema vor Ort und nicht
zuletzt auch polizeiliche Zwangsmassnahmen. «Wir stehen darüber hinaus
mit der Stadt im Austausch», so Jäggi.
(https://www.derbund.ch/gassenarbeit-statt-barbetrieb-867122437766)
—
Zürcher Vermieter verurteilt – Gammelhäuser: Monatlich 12’500 Franken zu viel kassiert
Der Ex-Eigentümer der schäbigen Häuser im Kreis 4 hat seine Mieter
ausgenommen. Vor Gericht bekannte er sich des Wuchers und der Nötigung
schuldig. Das kommt ihn teuer zu stehen.
https://www.tagesanzeiger.ch/gammelhaeuser-monatlich-12500-franken-zu-viel-kassiert-480253701938
-> https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/kurzprozess-am-bezirksgericht-milde-strafe-fuer-zuercher-gammelhausbesitzer
-> https://www.nzz.ch/zuerich/gammelhaeuser-zuerich-investor-steht-wegen-wucher-vor-gericht-ld.1564060
-> https://www.swissinfo.ch/ger/vermieter-der-zuercher–gammelhaeuser–erhaelt-bedingte-strafe/45873066
-> https://www.watson.ch/schweiz/wirtschaft/530838053-der-vermieter-der-zuercher-gammelhaeuser-steht-heute-vor-gericht
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/zuerich/prozess-wegen-wucher-vermieter-der-gammelhaeuser-vor-bezirksgericht-zuerich-id15963518.html
-> https://www.zsz.ch/vermieter-der-zuercher-gammelhaeuser-erhaelt-bedingte-strafe-653133204473
-> https://www.landbote.ch/vermieter-der-zuercher-gammelhaeuser-erhaelt-bedingte-strafe-653133204473
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/bedingte-strafe-fuer-vermieter-der-zuercher-gammelhaeuser-00137265/
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/zuercher-gammelhaeuser-besitzer-zu-freiheitsstrafe-verurteilt-138330048
Stadtrat will Angehörigenvereinigung Drogenabhängiger Zürich weiterhin unterstützen
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, die Angehörigenvereinigung
Drogenabhängi-ger Zürich für die Jahre 2021 bis 2023 mit einem
leistungsabhängigen Beitrag von jährlich maximal 105 000 Franken zu
unterstützen.
https://www.stadt-zuerich.ch/sd/de/index/ueber_das_departement/medien/medienmitteilungen_aktuell/2020/juli/200107a.html
Zeitzeugen erzählen: Ein «Drogenparcours» führt über den Platzspitz
In den 1980er- und 1990er-Jahren sorgte der «Needle Park» in Zürich
weltweit für Schlagzeilen. Ein digitaler Rundgang führt die Besucher nun
an die damaligen Schauplätze zurück.
https://www.landbote.ch/ein-drogenparcours-fuehrt-ueber-den-platzspitz-304898905824
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Lena blockiert eine Grossbank – Teil 3, Der Blick in die Zukunft
Im Juli 2019 kämpfte Lena mit ihrem Körper vor der UBS gegen den
Klimawandel. Sie betonierte ihren Arm in ein Fass. Wie weit geht ziviler
Ungehorsam – und was passiert dann? Eine Reportage in drei Teilen.
https://bajour.ch/a/4jN5rtvkfqT6G01Z/lena-blockiert-eine-grossbank-teil-3-der-blick-in-die-zukunft
+++KNAST
«Sie wollen an meinem Beispiel beweisen, dass es keine Kuscheljustiz gibt, dass sie hart sind»
Der Kampf von Brian, der als Jugendstraftäter «Carlos» bekannt wurde,
geht weiter. Gegen Isolationshaft, für seine Menschenwürde, gegen
Schikanen, für seine Zukunft. Besuch bei Brian im Gefängnis Pöschwies.
https://www.republik.ch/2020/07/01/sie-wollen-an-meinem-beispiel-beweisen-dass-es-keine-kuschel-justiz-gibt-dass-sie-hart-sind
++BIG BROTHER
Wie die US-Polizei Demonstranten via Social Media überwachte
„Blueleaks“, eine Sammlung an Daten, die zuletzt geleakt wurde, offenbart die Methoden der Behörden
https://www.derstandard.at/story/2000118439637/wie-die-us-polizei-demonstranten-via-social-media-ueberwachte?ref=rss
+++POLIZEI ZH
Unter Verdacht allein wegen der Hautfarbe?
Polizei – Geraten Menschen mit dunkler Hautfarbe mehr in polizeiliche
Ausweiskontrollen als Weisse? Das so genannte «Racial Profiling» wird
aktuell in der Schweiz kontrovers diskutiert.
https://reformiert.info/de/recherche/geraten-menschen-mit-dunkler-hautfarbe-mehr-in-polizeiliche-ausweiskontrollen-als-weisse-19063.html?fbclid=IwAR13RVSfJ4-GGu5nG-4ada4VnBOPfa7cqaaJc2Mg07a70o16GmfMGSb4nB8
+++RASSISMUS
Basler Zeitung 01.07.2020
Eine Betroffene zu Rassismus: «Polizisten helfen uns mehr als radikale Linksaktivisten»
Alima Diouf aus Senegal setzt sich seit Jahren gegen Rassismus in Basel
ein. Weisse Extremisten würden die Schwarzen dabei oft bevormunden, sagt
sie.
Katrin Hauser
Frau Diouf, Sie haben am vergangenen Samstag eine Veranstaltung
durchgeführt, bei der Polizisten mit Dunkelhäutigen zusammensassen.
Kommt das nach dem Tod von George Floyd und den Demonstrationen der
«Black Lives Matter»-Bewegung nicht fast einer Verbrüderung mit dem
Feind nahe?
Was nach dem Tod von George Floyd geschah, war heftig. Meine
Whatsapp-Chats quollen über von Anekdoten aus der Kolonialzeit und wie
wir Schwarze damals gelitten hatten. Die Leute reissen alte Wunden auf.
Ich wollte das irgendwann nicht mehr lesen. Wir müssen doch einen Weg
finden, wie wir jetzt und heute in Basel gemeinsam leben können.
Viele Dunkelhäutige sehen das anders. 5000 Menschen gingen am 6. Juni in
Basel auf die Strasse, um gegen Polizeigewalt und für die Rechte von
Schwarzen zu kämpfen.
Ich war zwar nicht dort, aber ich bin mir sicher, die Mehrheit dieser
Leute war weiss. So ist es immer. Vor allem die Radikalen unter ihnen
haben eine innere Wut, die sie in solchen Momenten ausleben wollen. Sie
schüren den Hass gegen die Polizei – auch in unseren Kreisen. Meinen
Leuten habe ich gesagt, sie sollen nicht zu dieser Demonstration gehen.
Einige von ihnen haben einen illegalen Aufenthaltsstatus. «Während die
weissen Aktivisten abends nach der Demonstration zu Hause gemütlich
ihren Tee trinken, seid ihr in Ausschaffungshaft», habe ich ihnen
gesagt.
Sie organisieren Anlässe mit der Polizei und schützen gleichzeitig
Migranten mit illegalem Aufenthaltsstatus. Das ist eine heikle
Gratwanderung.
Ich mache nichts Illegales. Ich gehe nicht zu Demonstrationen, bei denen
randaliert wird, und verstecke niemanden vor der Polizei. Ausserdem
sind wir immer im Gespräch miteinander: Ich habe sogar mit der Basler
Polizei vereinbart, dass keine Personen kontrolliert werden in der
Gegend, in der wir gerade eine Veranstaltung durchführen.
Wieso diese positive Einstellung gegenüber Polizisten, wo doch Schwarze
tatsächlich häufiger kontrolliert werden als der Durchschnitt? Immerhin
war das der Grund für das Treffen im Klybeck.
Was bei dieser Diskussion einfach nie gesagt wird, ist: Die Polizei in
unseren Ländern, in Senegal zum Beispiel, geht viel härter vor. Hier
gibt es einen Aufstand, wenn Frauen auf der Johanniterbrücke
kontrolliert werden. Bei uns in Senegal wurden kürzlich demonstrierende
Mütter mit Schlagstöcken in Busse getrieben. In Basel sitzen die
Polizisten mit uns zusammen, um über Rassismus zu sprechen. Sie helfen
uns damit mehr als radikale Linksaktivisten. Diese wollen uns sogar
davon abhalten, das Gespräch mit der Polizei zu suchen. Einer von ihnen
hat mir im Vorfeld der Veranstaltung vom Samstag eine lange Mail
geschrieben, dass das nichts nütze. Daraufhin habe ich ihn ausgeladen.
Es ist wieder eine Bevormundung: Weisse wollen uns Schwarzen
vorschreiben, wie wir unseren Kampf zu führen haben. Dasselbe Problem
habe ich auch mit Beauftragten vom Kanton.
Wie meinen Sie das?
Früher habe ich bei der Rassismuswoche des Kantons mitgewirkt. 2018
hiess es, wir müssten uns einer anderen Organisation anhängen. Die Idee
war plötzlich, dass weisse, studierte Leute vorne auf einem Podium
sitzen und wir Schwarzen im Publikum. Da mache ich nicht mit. Diese
Menschen sind mir schlicht zu weiss, um bei einem Rassismuspodium oben
zu sitzen.
Diese Aussage ist auch rassistisch.
Ja, natürlich. Jeder Mensch ist ein Rassist. Sie sind einer, genauso,
wie ich einer bin. Wir wachsen damit auf, es wird uns anerzogen. Es gibt
auch Rassismus unter Schwarzen: Wenn ein Senegalese nicht möchte, dass
seine Tochter einen Nigerianer heiratet zum Beispiel.
Sie setzen sich seit Jahren gegen Rassismus ein. Was würden Sie sagen, wie stark ist dieser in Basel verbreitet?
In den 26 Jahren, die ich schon in Basel lebe, kann ich mich nicht an
einen Monat ohne abwertende Äusserungen erinnern. Sei es im leeren Tram,
in dem ich aufgefordert werde, aufzustehen, oder seien es ältere
Schweizer, die mir ins Gesicht sagen: «Geh mal nach Hause, du hast hier
nichts verloren. Ihr kostet uns nur Geld.» Solche Erlebnisse rauben mir
die Energie, manchmal gehen sie mir noch lange nahe.
Womit wäre den Schwarzen aus Ihrer Sicht am besten geholfen?
Die Leute sollen uns unterstützen, zum Beispiel, indem sie an unseren
Veranstaltungen teilnehmen und ihre Meinung sagen. Auch Basler Politiker
sind sehr willkommen. Je mehr Menschen dabei sind, desto besser. Die
Leitung sollte aber bei denen bleiben, die auch wirklich betroffen sind.
–
Das sagt die Basler Polizei dazu
Toprak Yerguz bestätigt, dass die Einsatzzentrale über den Anlass im
Klybeck vom Samstag informiert war – wie dies immer der Fall sei, wenn
Mitarbeiter der Kantonspolizei teilnehmen. In diesem speziellen Fall
achte man tatsächlich darauf, dass nicht unmittelbar während der
Veranstaltung oder gleich danach auf dem entsprechenden Gelände
Personenkontrollen durchgeführt werden. «Das wäre völlig
kontraproduktiv. Schliesslich geht es darum, ein Vertrauensverhältnis
aufzubauen.»
–
Migranten helfen Migranten
Alima Diouf hat 2015 den Verein «Migranten helfen Migranten» gegründet.
Seitdem organisiert sie Anlässe und wirkt an Projekten gegen Rassismus
mit. Ihre Arbeit wird vom Kanton Basel-Stadt, Stiftungen und der
Bürgergemeinde finanziert. Die 47-Jährige wurde in Senegal geboren, lebt
nun schon 26 Jahre in Basel-Stadt und hat die Niederlassungsbewilligung
B.
(https://www.bazonline.ch/polizisten-helfen-uns-mehr-als-radikale-linksaktivisten-945228868014)
—
(DE/EN) Tear this down! – Kolonialismus jetzt beseitigen
Diese Initiative sammelt koloniales Erbe in Deutschland auf einer Karte,
eine solche Karte und damit eine Auseinandersetzung mit dem kolonialen
Erbe ist auch in der Schweiz bitter nötig.
Gefunden und weitere Infos auf: https://www.tearthisdown.com/de/
https://barrikade.info/article/3649
+++RECHTSEXTREMISMUS
In Wien liefern sich türkische Rechtsradikale und linke Gruppen Strassenkämpfe – das steckt dahinter
Strassenschlachten zwischen «Grauen Wölfen» und Linken halten Österreich
in Atem. Die Politik verharmloste das Problem lange – und will nun doch
handeln.
https://www.luzernerzeitung.ch/international/in-wien-liefern-sich-tuerkische-rechtsradikale-und-linke-gruppen-strassenkaempfe-das-steckt-dahinter-ld.1234427
Die Grauen Wölfe. Woher kommen sie und warum sind sie so gefährlich?
Die Grauen Wölfe sind die größte faschistische Organisation in
Österreich. Tausende sind in ihren Vereinen organisiert. Wie gefährlich
sind die Wölfe und wie eng arbeiten sie mit Erdoğan zusammen? Teil 1 der
neuen Serie.
https://www.bonvalot.net/die-grauen-woelfe-woher-kommen-sie-und-warum-sind-sie-so-gefaehrlich-872/
Die Grauen Wölfe: Wie ihr sie erkennen könnt und warum der Wolf so wichtig ist
Die Grauen Wölfe verstecken sich oft hinter Tarnvereinen und verwenden
geheime Codes und Symbole. Ein mythischer Wolf ist dabei besonders
wichtig. Wie ihr die Faschisten erkennen könnt. Teil 2 der neuen Serie.
https://www.bonvalot.net/die-grauen-woelfe-ihre-symbole-und-wie-ihr-sie-erkennen-koennt-821/
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
reality check. Wie die Corona-Krise kritische und weniger kritische Theorien auf den Prüfstand stellt
Nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit begannen in der
Corona-Krise die Verschwörungstheorien zu blühen. Was zeichnet diese
konspirativen Erklärungsmodelle aus? Und welche Herausforderungen stellt
das Pandemiegeschehen für kritische Theorien dar?
https://geschichtedergegenwart.ch/reality-check-wie-die-corona-krise-kritische-und-weniger-kritische-theorien-auf-den-pruefstand-stellt/
Das ist kein Liebesbrief, das ist die Abrechnung – Offener Brief an die “Corona Rebellen”
Hallo «Corona Rebellen»,
Hallo Vincent Fusca, Einfach Nö, Zugeri, Bree, Elvetia, Chuckys Braut,
Mrs. Yoruby, Heli Vogu, Mäse, Cat Empire und wie ihr euch alle nennt.
Ich bin’s, eine von euch. Denkt ihr zumindest. Ich würde euch ja den
Namen nennen, unter dem ihr mich kennt, aber es sind viele. Ich bin seit
dem Anfang in euren Telegram-Chats dabei, lese mit, beobachte,
dokumentiere, habe persönliche Chats mit euch, stifte Unruhe.
https://coronarebellen.noblogs.org/
+++WORLD OF CORONA
Coronavirus: Registrierungspflicht in Bars und Clubs
Der Regierungsrat begrüsst den Entscheid des Bundesrats, eine generelle
Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr einzuführen. Der Regierungsrat hat
heute im Grundsatz entschieden, dass sich Besucherinnen und Besucher
von Bar- und Clubbetrieben in einer noch zu definierenden Art ausweisen
und registrieren lassen müssen. Der Regierungsrat wird die entsprechende
Verordnung erarbeiten und den formellen Beschluss nächste Woche fassen.
Der Regierungsrat hat auch festgelegt, wie die vom Bundesrat gelockerte
Covid-19-Verordnung im Kanton Bern umgesetzt werden soll. Bei
Veranstaltungen hält der Regierungsrat an seiner restriktiven Praxis
fest: Er wird keine Ausnahmen zur Covid-19-Verordnung mit mehr als
tausend Teilnehmenden bewilligen, auch nicht bei 1. August-Feiern.
https://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2020/07/20200701_1531_registrierungspflichtinbarsundclubs
-> https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/kanton-bern/registrierungspflicht-bars-und-clubs
Coronavirus: Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr, Quarantäne für
Einreisende aus Risikogebieten, Aufhebung gewisser
Einreisebeschränkungen ab dem 20. Juli
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 1. Juli 2020 verschiedene
Massnahmen getroffen, um eine erneute Ausbreitung des Coronavirus zu
verhindern. Angesichts des zunehmenden Reiseverkehrs und der seit Mitte
Juni ansteigenden Zahl der Neuansteckungen hat er entschieden, für den
öffentlichen Verkehr ab Montag, 6. Juli schweizweit eine Maskenpflicht
einzuführen. Zudem müssen sich Einreisende aus gewissen Gebieten in
Quarantäne begeben. Die Aufhebung von Einreisebeschränkungen für erste
Drittstaaten ist für den 20. Juli vorgesehen.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-79711.html
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/maskenpflicht-im-oeffentlichen-verkehr-ab-6–juli?id=b61e0819-0ba1-4c4a-9c59-c1a9635bfe95
-> Schweiz Aktuell: https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/maskenpflicht-kommt-nun-auch-in-der-schweiz?id=40f811cb-5fd4-43db-abb4-4128fb97fe64
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/sendung/tagesschau?id=ff969c14-c5a7-44ab-ab72-14d4c9e427a9