Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++SCHWEIZ
Gastkommentar zur Migrationspolitik: Sans-Papiers legalisieren – aber nur, wenn Arbeitgeber mitziehen
Eine Legalisierung ist möglich. Aber nur, wenn gleichzeitig die Strafen
für das Beschäftigen von untergetauchten Migranten verschärft werden.
https://www.derbund.ch/legalisierung-der-sans-papiers-411424450618
+++EUROPA
Die EU erkauft sich von Ankara kurzfristig Ruhe an der Aussengrenze,
aber die nächste Migrationskrise ist nur eine Frage der Zeit
Eine weitere halbe Milliarde Euro überweist die EU an die Türkei, damit
sie ihre 3,6 Millionen syrischen Flüchtlinge weiter unterstützen kann.
Aber das reicht nicht, um auf Dauer eine neue Flüchtlingswelle zu
verhindern. Ein verbindliches Abkommen mit Ankara ist unabdingbar.
https://www.nzz.ch/international/die-eu-und-die-tuerkei-brauchen-einen-neues-fluechtlingsabkommen-ld.1563124
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Farbe in Solidarität mit Internationalistinnen
In der vergangenen Woche wurden in zwei koordinierten Aktionen die
britische Handelskammer in Zürich sowie das italienische Konsulat in
Basel mit Farbe markiert. Dies aus Solidarität mit den
Internationalist*Innen, die von der Justiz der jeweiligen Ländern
verfolgt werden.
https://barrikade.info/article/3633
+++POLIZEI CH
Rassismus in Polizei und Justiz: Wenn verdächtig ist, wie man aussieht
Wie kommt es, dass sich die Polizei in Fällen von Racial Profiling immer
wieder einer rechtsstaatlichen Kontrolle entziehen kann? Und dass kaum
je ein Verstoss gegen das Diskriminierungsverbot festgestellt wird? Die
Gründe liegen auch bei der Justiz.
https://www.woz.ch/2026/rassismus-in-polizei-und-justiz/wenn-verdaechtig-ist-wie-man-aussieht
+++POLIZEI DE
Racial Profiling bei der Polizei: Ein Gefühl der Ohnmacht
Die Hautfarbe kann darüber entscheiden, ob die Polizei einen
kontrolliert oder festnimmt. Es mangelt an einer Fehlerkultur bei der
Polizei.
https://taz.de/Racial-Profiling-bei-der-Polizei/!5697146/
Linke Medien und die Polizei: Eine vertane Chance
Die Institution Polizei gilt als sakrosankt. Medien wie die taz sollten aber die herrschenden Verhältnisse hinterfragen.
https://taz.de/Linke-Medien-und-die-Polizei/!5692814/
Rolle der Polizei bei G20 in Hamburg: Gewalt „gerechtfertigt“
Die Aufklärung der Polizeigewalt beim G20-Gipfel nähert sich ihrem
traurigen Abschluss. 120 der 157 Ermittlungsverfahren wurden bereits
eingestellt.
https://taz.de/Rolle-der-Polizei-bei-G20-in-Hamburg/!5692769/
+++POLICE FR
In Frankreich ist die Polizei manchmal Feind, manchmal Helfer
Nicht zum ersten Mal sieht sich Frankreichs Polizei in diesen Tagen dem
Vorwurf des übermässigen Gewalteinsatzes und eines latenten Rassismus
ausgesetzt. Im europäischen Vergleich verwendet sie andere Strategien –
und andere Waffen.
https://www.nzz.ch/international/blm-in-frankreich-ist-die-polizei-manchmal-feind-oder-helfer-ld.1562938
+++RASSISMUS
Rassistische Schaufenster in Luzern
Ein offener Brief von kritischen Kund*innen an die Pfistergassoptik in Luzern und ein Gedankenanstoss für alle weissen Menschen.
https://barrikade.info/article/3634
Beim Spiel in St. Gallen: Schwarzer FCZ-Stürmer als «Scheiss Mohrechopf» beschimpft
Der FC Zürich gewann am Donnerstag in St. Gallen gegen den Leader 4:0.
FCZ-Stürmer Aiyegun Tosin wurde dabei schwer beleidigt. Der Nigerianer
wehrte sich mit einer bekannten Geste.
https://www.derbund.ch/schwarzer-fcz-stuermer-als-scheiss-mohrechopf-beschimpft-806510448306
-> https://www.derstandard.at/story/2000118361410/rassistischer-vorfall-bei-geisterspiel-in-der-schweiz?ref=rss
-> https://www.20min.ch/story/der-wird-dafuer-buessen-816960053403
-> https://www.srf.ch/sport/fussball/super-league/fcz-tosin-verbal-attackiert-der-fcsg-verurteilt-rassistischen-vorfall-scharf
Warum die DNA der christlichen Missionierung rassistisch ist
Die Missionierung von Naturvölkern trägt auch heute noch den Kern von Kolonialisierung und Rassismus in sich.
https://www.watson.ch/blogs/sektenblog/613451149-warum-die-dna-der-christlichen-missionierung-rassistisch-ist
+++RECHTSPOPULISMUS
Linke Demos werden toleriert – 1. August Feiern abgesagt!
Die Schweiz spinnt. Während sich Linke, Extremisten und Fanatiker über
alle Regeln hinwegsetzen, sollen rechtschaffene Bürgerinnen und Bürger
auf die traditionellen Feierlichkeiten zum 1. August verzichten. Dabei
ist Tradition gerade in schwierigen Zeiten wichtig.
https://www.svp-zuerich.ch/artikel/linke-demos-werden-toleriert-1-august-feiern-abgesagt/
-> https://www.nzz.ch/zuerich/velo-und-kurden-kundgebung-in-zuerich-svp-will-lieber-1-august-ld.1563516
+++RECHTSEXTREMISMUS
Krawalle haben Konsequenzen: Botschafter soll zum Gespräch
Nach Zusammenstößen von Kurden und rechtsextremen Türken in Wien-Favoriten soll sich Botschafter verantworten.
https://kurier.at/chronik/wien/krawalle-haben-konsequenzen-botschafter-soll-zum-gespraech/400954775
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Berichte auf Twitter:
-> https://twitter.com/__investigate__
-> https://twitter.com/berngegenrechts
-> https://twitter.com/__investigate__
-> https://twitter.com/edi_schwarz
-> https://twitter.com/ag_bern
-> https://twitter.com/PoliceBern
-> https://twitter.com/bwg_bern
Corona-Demos enden im Katz-und-Maus-Spiel mit Polizei
Am Samstag haben gleich zwei Demonstrationen im Zusammenhang mit Corona
stattgefunden. Davon bewilligt war aber nur Eine – die der
Lockdown-Gegner. Weil Linksautonome jedoch ein rechtsextremes Spektrum
befürchteten, veranstalteten sie eine Gegen-Demo – Ganz zum Ärger der
Polizei.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/corona-demos-enden-im-katz-und-maus-spiel-mit-polizei-138295493
Protest gegen Corona-Massnahmen: Nur wenige Demonstranten auf dem Bundesplatz
Heute protestieren in Bern die Lockdown-Gegner zum ersten Mal mit einer Bewilligung. Auch die Gegendemonstranten sind unterwegs.
https://www.derbund.ch/noch-kaum-demonstranten-auf-dem-bundesplatz-443734684994
-> https://www.bernerzeitung.ch/polizei-verhindert-mit-grossaufgebot-konfrontation-698277735601
-> https://www.bernerzeitung.ch/polizei-faehrt-grosses-aufgebot-auf-850695458306
-> https://www.20min.ch/story/lockdown-gegner-demonstrieren-in-bern-aktivisten-rufen-zur-gegendemo-638214633231
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/lockdown-gegner-demonstrieren-ohne-masken-auf-bundesplatz-65732594
-> https://www.luzernerzeitung.ch/news-service/inland-schweiz/polizei-beobachtet-unbewilligte-demonstration-in-bern-ld.1233124
-> https://www.luzernerzeitung.ch/newsticker/schweiz/grosses-polizeiaufgebot-wegen-kundgebungen-in-bern-ld.1233127
—
derbund.ch 27.06.2020
Kundgebung gegen Corona-Massnahmen: Misstrauensvotum gegen Regierung
Etwa 300 Personen verlangten auf dem Bundesplatz die Rückkehr zur vollen
Demokratie. Die Regierung habe während der Corona-Pandemie masslos
übertrieben, dafür sei sei zur Verantwortung zu ziehen.
Markus Dütschler
Natürlich ist es eine Demonstration. Oder doch ein kultureller Anlass?
Dank dieses Kniffs liess sich sich die Kundgebung «Zrügg zur Schwiiz!»
bewilligen – mit einem aussergewöhnlichen Schutzkonzept. Die meisten der
200 bis 300 Frauen, Männer und Familien, die auf den Bundesplatz kamen,
trugen keine Masken.
Maximal 900 wären zulässig gewesen. Doch die Veranstalter hielten sich –
wie von den Behörden offenbar verlangt – beim Mobilisieren in den
sozialen Netzwerken zurück. Und manchen Unterstützern missfiel wohl die
Vorstellung, ihre Personalien am Eingang hinterlegen zu müssen –
zuhanden des Staates, dem sie misstrauen.
Verschiedene Rednerinnen und Redner, darunter der Zürcher SVP-Politiker
Daniel Regli, kritisierten den Lockdown mit allem, was damit verbunden
war: Besuchsverbot in Altersheimen mit einsamem Sterben ohne Beistand,
Verbot der Gottesdienste, Milliardenschäden in der Wirtschaft. Und dies
wegen einer Krankheit, die weniger gefährlich sei als behauptet. Der
Staat hätte zu einem früheren Zeitpunkt klügere und zielgerichtetere
Massnahmen ergreifen können, anstatt kopflos zu agieren und blind andere
Länder nachzuahmen.
Wasserschaden ohne Feuer
Zwar gab es Teilnehmer, die Impfungen misstrauen oder eine Verschwörung
der «Bilderberger» am Werk sehen. Doch im Vergleich zur unbewilligten
Spontankundgebung vom 9. Mai, bei der Verschwörungstheoretiker aller
Couleur den Ton angaben, brach bei dieser Kundgebung eher das
vaterländische und demokratische Selbstbewusstsein von Bürgerinnen und
Bürgern hervor, die es ablehnen, den Gesslerhut grüssen zu müssen. Der
Komiker Andreas Thiel, ohne schrill-farbige Haartolle, sagte, durch den
Lockdown habe die «Feuerwehr» einen ungeheuren Wasserschaden
angerichtet, ohne dass es gebrannt habe.
Mehrmals brandeten Buh-Rufe auf, wenn der Übereifer der Regierung
angeprangert wurde. Diese Handlungen müssten untersucht werden, damit
sich ein solch gravierender Fehler nie mehr wiederhole. Jetzt heisse es
wachsam bleiben, damit die Bevormundung nicht mittels Notrecht in
Verordnungen hineingeschmuggelt werde.
Der Bundesplatz blieb von allen Seiten her rigoros abgesperrt. Linke
Gegner (»Kein Platz für rechte Hetze») hatten angekündigt, den Anlass
stören zu wollen. Von der unbewilligten Gegendemonstration war auf dem
Bundesplatz kaum etwas zu vernehmen, ausser dass sich die zum Schutz
anwesenden Polizeikräfte manchmal in jene Richtung verschoben, von wo
Störungen zu erwarten waren.
(https://www.derbund.ch/misstrauensvotum-gegen-regierung-922898655946)
—
bernerzeitung.ch 27.06.2020
Die Demos sind vorbei – Bernmobil fährt wieder
Heute sollen gleich drei Demonstrationen in Bern stattfinden.
Sicherheitsdirektor Nause rechnet mit einem «mühsamen und aufwendigen
Polizeieinsatz».
Die Gegendemonstranten skandieren gegen die Lockdown-Demo
https://unityvideo.appuser.ch/video/uv425809h.mp4
16:42 Uhr
Bermobil fährt wieder normal
Die Kantonspolizei und Bernmobil sind sich einig: Die Demostationen sind vorbei.
15:54 Uhr
Lockdown-Gegner-Demo beendet
Nun ist Veranstaltung der Lockdown-Gegner offiziell beendet: Zum Schluss
spielt nochmals ein Alphorn-Trio auf. Organisator Daniel Reglo
appelliert an die Teilnehmenden, sich nach Verlassen des Bundesplatzes
auf dem Heimweg nicht provozieren zu lassen.
15:53 Uhr
Polizei bewacht leeren Bundesplatz
15:51 Uhr
Velodemo abgesagt
Gemäss gut unterrichteten Quellen ist die Velodemo auf dem
Reitschulvorplatz abgesagt worden. Dies zu Gunsten der Gegendemo gegen
die Lowckdown-Gegner.
Maximal 200 Demonstranten
Im Vorfled wurden drei Sektoren für die Lockdown-Gegner eingerichtet.
Doch die brauchts gar nicht. Denn: Es hat maximal 200 Personen, die
demonstrieren. Da reicht ein Sektor. (cha)
15:44 Uhr
Soeben ist Satiriker Andreas Thiel an der Veranstaltung der Lockdown-Gegner aufgetreten.
https://cdn.unitycms.io/image/ocroped/1200,1200,1000,1000,0,0/GAIGyLl4Ybs/1-ZZgsbAad389kT-HQl6NH.jpg
15:28 Uhr
Gegendemo erneut abgefangen
Jetzt hat es die Antifa auch noch von der anderen Seite versucht – über
die Kocher-Gasse. Aber auch dort steht die Polizei weit vor dem
Bundesplatz. Die Reaktion der Demonstranten: Rückzug.
So äussern sich die Lockdown-Gegner und ihre Gegendemonstranten
https://unityvideo.appuser.ch/video/uv425805h.mp4
15:16 Uhr
Lockdown-Gegner spielen die Schweizer Nationalhymne und schwenken dazu Schweizer Fahnen und Exemplare der Bundesverfassung.
https://unityvideo.appuser.ch/video/uv425807h.mp4
15:13 Uhr
Antifa-Zug mehrmals aufgehalten
Nach dem gescheiterten Versuch über die Schauplatzgasse hat der
Antifa-Zug zunächst noch versucht, über die Spitalgasse in Richtung
Bundesplatz vorzurücken. Auch dort zwang die Polizei ihn jedoch zum
Rückzug. Danach probierten sie es noch via Bundesgasse, jedoch ebenfalls
ohne Erfolg.
15:12 Uhr
Dieser Demo-Teilnehmer aus Zürich sagt: «Diese Pandemie ist schon lange
vorbei, sie war eigentlich nie eine. Und doch werden nach wie vor
Grundrechte aufgehoben.» Er sei hier, um sich dagegen zu wehren, dass
die Grundrechte dauerhaft aufgehoben würden. Und: «Die Zahlen zeigen,
dass es kein Killervirus ist.»
https://cdn.unitycms.io/image/ocroped/1200,1200,1000,1000,0,0/mkkMIpHEbX0/0u4b24XOqx7BlU-XILtkPk.jpg
14:54 Uhr
Antifa-Zug auf dem Bundesplatz angekommen
Der Antifa-Zug der Gegendemonstration ist soeben vom Baldachin her die
Schauplatzgasse zum Bundesplatz gegangen. Polizei ist ihnen sofort
entgegen gelaufen. Daraufhin ist der Zug mit Vermummten umgekehrt.
14:37 Uhr
Buhrufe werden laut
Inzwischen sind vereinzelte Buhrufe von Leuten zu vernehmen, die sich
vor den Absperrungen aufgestellt haben. Zum Beispiel diese beiden jungen
Frauen aus der Stadt Bern. Sie sind überzeugt, dass Corona bei der
Veranstaltung nur ein Vorwand ist und sich viele vermeintliche
Lockdown-Gegner hier tatsächlich am rechten Rand bewegen und ihre
Ideologie verbreiten wollen «Das ist doch der eigentliche Sinn und Zweck
dieser Demo.»
https://cdn.unitycms.io/image/ocroped/1200,1200,1000,1000,0,0/EQyyDwHoCzU/8zbpAZgaao79Bm4ktIb0wn.jpg
14:54 Uhr
Alec Gagneux
«Es kann nicht sein, dass die Menschen in einem freien Staat zu einer
Impfung gezwungen werden», sagt Alec Gagneux. Er, der die Mahnwache
sozusagen ins Leben gerufen hat, ist natürlich auch an der heutigen
Kundgebung vor Ort:
https://unityvideo.appuser.ch/video/uv425805h.mp4
Mundschutz brauchen sie keinen, aber jeder Teilnehmer soll eine
Bundesverfassung auf sich tragen: Gegner der Corona-Prävention
versammeln sich auf dem Bundesplatz zu einer bewilligten Demo.
Video: cho/20 Minuten
12:52 Uhr
Bundesplatz abgeriegelt
Über eine Stunde vor dem Beginn der Anti-Lockdown-Kundgebung auf dem Bundesplatz wird dieser von der Polizei abgesperrt.
12:42 Uhr
Polizei markiert Präsenz
Ausgangslage
Für den Samstag sind gleich mehrere Demonstrationen in Bern angekündigt.
Die Lockdown-Gegner rufen erneut zu Protesten auf dem Bundesplatz auf.
Unter dem Motto «Let’s make Switzerland great again» sind ab 14 Uhr
Reden, Musik und ein Flashmob angekündigt. Die ist von der Stadt Bern
bewilligt – allerdings als Veranstaltung und nicht als Kundgebung. Die
Teilnehmerzahl ist daher auf 900 Personen beschränkt.
Gegen die Aufforderung regt sich Widerstand. Auf Twitter kündigt die
Antifa Bern eine Gegendemonstration an. Diesen Umstand bezeichnete
Sicherheitsdirektor Reto Nause gegenüber dieser Zeitung als
«unglückliche Konstellation». Er rechne mit einem «mühsamen und
aufwendigen Polizeieinsatz».
Um 15 Uhr ist ausserdem eine Velodemo der Anarchistischen Gruppe Bern
geplant. Die Besammlung ist um 15 Uhr auf dem Vorplatz der Reitschule
vorgesehen.
(ske)
Beginn des Live Tickers
(mb)
(https://www.bernerzeitung.ch/drei-kundgebungen-in-der-stadt-bern-angekuendigt-171831321308)
—
Attila Hildmann ausser Rand und Band: Wie die Aluhut-Bewegung die Macht ergreifen will
Seit Wochen versuchen Anhänger der QAnon-Bewegung, Reichsbürger und
paranoide Impfgegner, in der Coronakrise einen «Systemsturz» in
Deutschland anzustossen. Mittendrin ist Verschwörungsideologe Attila
Hildmann mit einem vorgeblichen Panzergrenadier.
https://www.watson.ch/!308664359
-> https://www.nau.ch/news/europa/attila-hildmann-200-beteiligte-an-anti-corona-autokorso-65732691
-> https://twitter.com/JFDA_eV/status/1276956142535675904?fbclid=IwAR1jml-EDgZSsNJkp062uDhJzjKyA6W94svJBqVI5MXxEps_TNLzl9oO_O0
+++USA
Der Moment, auf den «Black Lives Matter» gewartet hatte
Das Ansehen der «Black Lives Matter»-Bewegung hat sich innerhalb weniger Wochen rasant gewandelt – wie kommt das?
https://www.nzz.ch/international/usa-das-ansehen-fuer-die-blm-bewegung-hat-sich-gewandelt-ld.1563502
+++WORLD OF CORONA
Vorstoss der Clubbetreiber – Corona-App als Eintrittsticket in Zürcher Clubs?
Die Zürcher Clubs möchten die neue Corona-Tracing-App nutzen, um Ansteckungen in Clubs zu vermeiden.
https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/vorstoss-der-clubbetreiber-corona-app-als-eintrittsticket-in-zuercher-clubs
+++HISTORY
Das Verhältnis der Linken zur Polizei: Antifa, weil die Polizei nicht kam
In den 80er Jahren entsprangen die antifaschistischen Aktionen nicht den
Hörsälen oder der Critical-Whiteness-Lektüre. Es ging um handgreifliche
Probleme.
https://taz.de/Das-Verhaeltnis-der-Linken-zur-Polizei/!5697127/
Die unappetitliche Vergangenheit der Schweizer Textilindustrie
Die Schweiz hatte keine Kolonien, profitierte aber vom Kolonialismus.
Das zeigt die Geschichte der Indiennes, bunten Baumwolltüchlein: Der
lukrative Handel mit ihnen war verbunden mit kolonialer Ausbeutung,
religiöser Bekehrung und Sklavenhandel.
https://www.swissinfo.ch/ger/die-unappetitliche-vergangenheit-der-schweizer-textilindustrie/45855368
Linke wollen «Friedhof» für «rassistische» Denkmäler errichten
Durch die Black-Lives-Matter-Bewegung ist auch die Diskussion über
Statuen aus der Kolonialzeit neu entbrannt. Die Alternative Linke (AL)
der Stadt Bern will diese nun auf einem Abstellplatz für Denkmäler
entsorgen.
https://www.20min.ch/story/linke-wollen-friedhof-fuer-rassistische-denkmaeler-errichten-213539064020
-> https://al-be.ch/ballenberg-der-denkmaeler-auf-der-grossen-allmend
Von Bären und Kranichmorden
Humorlose Politikhochburg und Hort der Langsamkeit? Bern hat weit mehr
zu bieten. Wichtiges, Überraschendes und Kurioses aus über 800 Jahren
Stadtgeschichte.
https://www.studizytig.ch/ausgaben/ausgabe-20/von-stadtoriginalen-baeren-und-kranichen/
—
derbund.ch 27.06.2020
Sechs Fragen zum Sklavenhandel: 172’000 Versklavte mit Schweizer Beteiligung – woher kommt diese Zahl?
Im Zug der Black-Lives-Matter-Bewegung rückt die Rolle der Schweiz im
Sklavenhandel in den Fokus. Ein Buch zeigt, welche Unternehmen beteiligt
waren.
Andreas Tobler
Seit dem Mord an George Floyd, den weltweiten
Black-Lives-Matter-Protesten und einigen Denkmalstürzen ist in der
Schweiz ein neues öffentliches Interesse am Kolonialismus, der
Geschichte des Rassismus und des Sklavenhandels entstanden. Dabei ist
von 172’000 Afrikanerinnen und Afrikanern die Rede, an deren Handel
Schweizer beteiligt waren. Historikerin Tanja Hammel geht sogar von
einer höheren Zahl aus, wie sie im Interview mit dieser Zeitung sagt.
1. Woher stammt die Zahl?
Erstmals erwähnt wird die Zahl von 172’000 Versklavten im Buch «Schwarze
Geschäfte», das ein dreiköpfiges Team aus Lausanne 2005 auf Französisch
und kurz darauf auch auf Deutsch veröffentlichte. «Eine umfassende
Bilanz, die sowohl die direkte als auch die indirekte Teilhabe von
Schweizerinnen und Schweizern am Sklavenhandel berücksichtigt, ergibt
die Zahl von 172’000 deportierten Schwarzen», heisst es da.
2. Was heisst «indirekte» Beteiligung?
Mit «indirekten» – oder auch «passiven» – Beteiligungen sind
Expeditionen von Chartergesellschaften gemeint, an denen Schweizer
Aktien hielten. Über solche Beteiligungen waren Schweizer Institutionen
und Bürger finanziell beteiligt an mindestens drei Firmen, die mit
Versklavten gehandelt hatten.
South Sea Company: Die Stadt und die Republik Bern hielten zwischen den
Jahren 1719 und 1734 Anteile an der englischen South Sea Company, die in
dieser Zeit mit 64’000 Schwarzen handelte.
Compagnie des Indes: Mehrere Finanzinstitute, darunter die Zürcher Bank
Leu, waren an der französischen Compagnie des Indes beteiligt, die
45’000 Schwarze zwischen 1719 und 1756 verschleppte – mit «offenbar mehr
als 30 Prozent der Anteile», wie es in «Schwarze Geschäfte» heisst. Zu
den Anteilseignern zählt auch der Zürcher Theologieprofessor Leonhard
Meister und der Winterthurer Johann Jakob Sulzer.
Pernambuco e Paraíba: Besondere Aufmerksamkeit erhielt zuletzt der
Neuenburger David de Pury (1709–1786), von dem es in seiner Heimatstadt
ein heute umstrittenes Denkmal gibt. De Pury, der sich in Lissabon
niedergelassen hatte, war als Aktionär an der portugiesischen Pernambuco
e Paraíba beteiligt, die 42’000 Schwarze zwischen 1761 und 1786 über
den Atlantik geschafft hatte.
3. Wie viele Versklavte wurden «direkt» von Schweizer Unternehmen verschleppt?
Zwischen 18’000 und 25’000 Afrikanerinnen und Afrikaner wurden zwischen
1773 und 1830 von Sklavenunternehmen verschleppt, bei denen Schweizer
«als Ausrüster oder als Anteilseigner direkt involviert waren», wie man
in «Schwarze Geschäfte» liest. Von einer direkten Beteiligung kann
gesprochen werden, wenn die Schweizer «einen Teil der für eine
Expedition nötigen Mittel» bereitstellten. Insgesamt ist so von 100
Sklavenexpeditionen auszugehen, an denen Schweizer in dieser Form
«direkt» beteiligt waren.
Zu den Direktbeteiligungen zählen 21 Expeditionen, an denen die Firma
Burckhardt mitgewirkt hatte: 1790 hatte die Basler Firma in Nantes ein
Tochterunternehmen gegründet, um mit «Indiennes» (bedruckte und gefärbte
Baumwollstoffe) den afrikanischen Markt zu beliefern. «Indiennes»
gehörten zu den wichtigsten Handelsgütern, gegen die in Afrika die
Versklavten getauscht oder gehandelt wurden. Die Firma Burckhardt
erhielt durch den Export der Stoffe wiederum Anteile für die Ausrüstung
von Schiffen, mit denen Versklavte über den Atlantik verschleppt wurden.
Zählt man die Angaben der indirekten und direkten Beteiligungen
zusammen, kommt man auf total 169’000 bis 176’000 Versklavte, an deren
Deportation Schweizer beteiligt waren. Bei der Zahl von 172’000
Versklavten handelt es sich also um einen abgerundeten Mittelwert.
4. Ist die Zahl von 172’000 eine reine Schätzung?
Nein, für einzelne Firmen sind detaillierte Angaben zu
Sklavenexpeditionen dokumentiert. Im Fall der Burckhardt-Firmen gibt es
Angaben zu 21 Expeditionen, mit denen zwischen 1783 und 1815
nachweislich insgesamt 6580 Versklavte verschleppt wurden. Bei fünf der
21 Expeditionen fehlen Angaben zu den gehandelten Versklavten. Bei der
Angabe zu den direkten Beteiligungen von Schweizer Unternehmen an
Sklavenexpeditionen handelt es sich also um Hochrechnungen auf solider
Zahlenbasis.
5. Sind 172’000 Versklavte «viel»?
Zwischen elf und zwölf Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner wurden von
Anfang des 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts über den Atlantik
verschleppt. 172’000 deportierte Versklavte entsprechen somit 1,5
Prozent aller verschleppten Afrikanerinnen und Afrikanern.
6. Lohnte sich der Sklavenhandel für die Schweizer?
Die zugänglichen Zahlen «lassen keine kategorische Aussage zu», heisst
es dazu in «Schwarze Geschäfte». Anders gesagt: Mal lohnte es sich, mal
nicht. Zwei gegensätzliche Beispiele – die Expedition der Intrépide von
1791 und der Cultivateur von 1787 des Schweizer Unternehmens Burckhardt –
werden in «Schwarze Geschäfte» erwähnt: Während bei der Intrépide
Krankheiten 80 Prozent der insgesamt 240 an Bord gebrachten Versklavten
sterben lassen und ein finanzieller Verlust von «mindestens 125’000
Livres» resultiert (bei einer Investition von 194’000 Livres), wird die
Expedition der Cultivateur mit einem Gewinn von 20 Prozent
abgeschlossen. In Nantes, von wo aus die meisten Versklavten unter
Schweizer Beteiligungen gehandelt wurden, lag die Profitrate
«wahrscheinlich bei fünf bis sieben Prozent», wie es in «Schwarze
Geschäfte» heisst. Zum Vergleich: Bei Investitionen in Grundstücke oder
Staatsanleihen konnte in der damaligen Zeit mit einer Rendite von vier
bis fünf Prozent gerechnet werden. Mit anderen Worten: Der Sklavenhandel
war durchaus ein einträgliches Geschäft.
–
Thomas David, Bouda Etemad, Janick Marina Schaufelbuehl: Schwarze
Geschäfte. Die Beteiligung von Schweizern an Sklaverei und Sklavenhandel
im 18. und 19. Jahrhundert. Limmat-Verlag, Zürich 2005.
(https://www.derbund.ch/172000-versklavte-mit-schweizer-beteiligung-gehandelt-woher-kommt-diese-zahl-146075039170)