Medienspiegel 30. April 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++SCHWEIZ
Das Bundesgericht hat entschieden: Separate Gefängnisse für Ausschaffungshäftlinge
Personen, die ausgeschafft werden sollen, müssen grundsätzlich in eigens dafür vorgesehenen Gefängnissen inhaftiert werden.
https://www.bernerzeitung.ch/separate-gefaengnisse-fuer-ausschaffungshaeftlinge-379938526444
-> Medienmitteilung Bundesgericht: https://www.bger.ch/files/live/sites/bger/files/pdf/de/2C_447_2019_2020_04_30_T_d_15_35_17.pdf
-> Urteil Bundesgericht: https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://31-03-2020-2C_447-2019&lang=de&zoom=&type=show_document


Neue Podcast-Reihe «Wir sind hier». 50 Jahre Schweizer Migrationshintergrund – Begegnungen in neun Stationen
Anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums wagt die Eidgenössische Migrationskommission EKM mit der Podcast-Reihe «Wir sind hier» eine Standortbestimmung der Migrationsgesellschaft Schweiz. «Wir sind hier» lässt den Schweizer Migrationshintergrund für einmal in den Vordergrund treten. In neun Begegnungen diskutieren Betroffene von damals und heute zusammen mit Fachpersonen Zäsuren der Schweizer Migrationsgeschichte von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart, greifen regionale Brennpunkte auf und werfen einen Blick in die Zukunft.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-78959.html


+++ÖSTERREICH
Geflüchtete wehren sich gegen Ausgangsverbot in Traiskirchen
Einen Monat lang durften Asylwerber das Areal nicht verlassen. Vier davon haben nun eine Maßnahmenbeschwerde gegen die Polizei eingebracht
https://www.derstandard.at/story/2000117219054/gefluechtete-wehren-sich-gegen-ausgangsverbot-in-traiskirchen


+++EUROPA
Konfrontation am Evros: Türkische Soldaten sollen auf deutsche Frontex-Beamte gezielt haben
Am griechischen Grenzfluss Evros stehen sich türkische und europäische Grenzschützer gegenüber. Nun ist es nach SPIEGEL-Informationen zu einem gefährlichen Zwischenfall gekommen. Auch ein Schuss fiel.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkische-soldaten-sollen-auf-deutsche-frontex-beamte-gezielt-haben-a-ad7bd4ca-d7df-430e-b40a-7cf7e59bd92a?d=1588255977
-> https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-04/frontex-tuerkei-griechenland-grenze-schuss
-> https://www.nzz.ch/international/ein-tuerkischer-soldat-soll-auf-frontex-polizisten-geschossen-haben-ld.1554466


+++GASSE
Zürcher Drogensüchtige weichen auf den Strichplatz aus
Da viele Anlaufstellen für Drogensüchtige infolge der Pandemie geschlossen wurden, hat die Stadt Zürich kurzerhand Altstetter Sexboxen in Drogenkonsumräume umfunktioniert.
https://www.watson.ch/schweiz/z%C3%BCrich/713878581-zuercher-drogensuechtige-weichen-auf-den-strichplatz-aus
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/zuercher-drogensuechtige-weichen-auf-strichplatz-aus-00133423/
-> https://www.20min.ch/story/drogenkonsum-statt-sex-auf-dem-zuercher-strichplatz-311074920601


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
tagesanzeiger.ch 30.04.2020

Einschränkung von Grundrechten: Demonstrieren verboten

Die Zürcher Stadtpolizei unterbindet wegen der Pandemie politische Aktionen jeder Art. Das Bundesamt für Gesundheit sagt: Es gäbe Handlungsspielraum.

Corsin Zander

Am 1. Mai zeigt sich eindrücklich, wie die Corona-Verordnung die Grundrechte einschränken kann. Normalerweise ziehen am Tag der Arbeit weit über 10’000 Menschen durch Zürichs Strassen. In diesem Jahr ist alles anders. Das 1.-Mai-Komitee hat entschieden, die Demonstration sowie das traditionelle mehrtägige Fest abzusagen.

«Wir haben alle politischen Veranstaltungen, die sonst am 1.-Mai-Fest stattfinden, ins Radio gezügelt», sagt Luca Maggi, Sprecher des Komitees und grüner Gemeinderat. Alle geplanten Reden und Diskussionen werden im Radio LoRa gesendet, die Demonstration werde nicht stattfinden. «Wir haben das aus Solidarität mit allen Menschen entschieden, die durch eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus gefährdet wären», sagt Maggi.

Der Gewerkschaftsbund will um 11 Uhr auf den Balkonen Lärm machen. Nach dem Applaus für die Arbeiterinnen in systemrelevanten Berufen müsse man nun den Forderungen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen Gehör verschaffen.

Revolutionäre geben sich kämpferisch

Ein Zusammenschluss von «Revolutionären Organisationen und Einzelpersonen aus Zürich» ruft hingegen dazu auf, die Strassen nicht aufzugeben. Dies sei gerade in der aktuellen Krise wichtig, da sich «die herrschenden Ausbeutungsverhältnisse» weiter verschärften und «bestehende gesellschaftliche Bruchlinien» noch offensichtlicher würden. Ähnliche Aufrufe gibt es auch in Winterthur. Es ist also am 1. Mai mit Aktionen einzelner Gruppen auf der Strasse zu rechnen. Zugleich sagen Vertreter verschiedener autonomer Gruppierungen dem TA, sie würden die Corona-Vorschriften durchaus ernst nehmen.

In den vergangenen Wochen wurden allerdings mehrere Versuche gestoppt, unter Einhaltung der Corona-Richtlinien zu demonstrieren. Am 18. April kamen unbewilligt über 100 Personen in Fünfergruppen im Auto oder auf ihrem Fahrrad zusammen, um «Sicherheit für alle Flüchtlinge» zu fordern. Die Stadtpolizei nahm drei Personen fest und büsste weitere 30.

Am 23. April planten Frauen auf dem Helvetiaplatz, in zeitlichem und räumlichem Abstand Blumen und pinke Wollfäden zu hinterlegen. Unter dem Motto «Ni una menos» (Nicht eine weniger) wollten sie der Femizide in der Schweiz gedenken, der Ermordung von Frauen. Eine Aktivistin sagt, sie habe allein und mit Mundschutz den Helvetiaplatz betreten – «da bin ich bereits umringt von Polizisten, die mich anschnauzen, was das Ganze solle, und eine Identitätskontrolle anordnen.» Die Polizei wies fünf Personen mit Verweis auf die Covid-Verordnung weg.

Am 24. April demonstrierte eine Handvoll Klimaaktivistinnen auf dem Sechseläutenplatz. Sie stellten zahlreiche Paar Schuhe auf, stellten sich im Abstand von über zwei Metern hin und spannten Transparente. Auch hier fuhr die Polizei vor und liess eine Tonbanddurchsage laufen, welche die Aktivistinnen aufforderte, sich zu entfernen. Sieben Personen wurden weggewiesen.

«Dürfen Gesuch nicht bearbeiten»

Eine Bewilligung hatten die Aktivistinnen nicht. Sie hätten auch keine erhalten. Ein 57-jähriger Lehrer wollte am 1. Mai mit einer weiteren Person und einem Fotografen für fünf Minuten ein Transparent ausrollen. Das Büro für Veranstaltungen der Stadt Zürich beschied ihm: «Wir dürfen Ihr Gesuch nicht weiter bearbeiten.» Dabei bezog es sich auf die Covid-Verordnung, die solche Aktionen untersage.

Karin Rykart verteidigt die Einsätze der Polizei. Mit der Covid-Verordnung gelte ein weitgehendes Veranstaltungsverbot, sagt die grüne Sicherheitsvorsteherin: «Wir vollziehen hier Bundesrecht und haben nur einen winzigen Spielraum.» Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beschreibe in den Erläuterungen zur Verordnung eine Veranstaltung als «ein geplantes Ereignis, an dem mehrere Personen teilnehmen und das einen definierten Zweck» habe. Deshalb seien die politischen Aktionen im bundesrätlichen Sinn eine Veranstaltung gewesen. «Dass die Polizei die Teilnehmer abgemahnt hat, war korrekt», sagt Rykart.

Bundesamt widerspricht Stadträtin

Dieser Ansicht widerspricht allerdings das BAG auf Anfrage: Die Behörden hätten einen Handlungsspielraum, «insbesondere wenn sich nur einzelne Personen an einer Aktion beteiligen». Dabei listet es sogar konkrete Beispiele auf: «Denkbar sind alle Formen von politischen Äusserungen, bei denen es zu keinen Menschenansammlungen kommt (beispielsweise Aufstellen von Plakaten im öffentlichen Raum).» Nicht zulässig sei jedoch eine Demonstration mit einer grossen Anzahl Teilnehmer, auch wenn Social Distancing und Hygienevorschriften eingehalten werden. Den Spielraum der Behörden bestätigte auch Bundesrat Alain Berset am Donnerstag anlässlich einer Pressekonferenz in Zürich.

Auf die Stadt übersetzt, heisst das: Die Autodemo wäre nach Ansicht des Bundesamts verboten, die Aktionen auf dem Sechseläutenplatz und dem Helvetiaplatz hätten aber toleriert werden können. Rykarts Mediensprecher Mathias Ninck sagt, man prüfe bei jeder Aktion, ob es sich um eine verbotene Veranstaltung nach Definition des Bundesrats handle. «Immer wenn dies aus Sicht des zuständigen Einsatzleiters gegeben ist, mahnt die Stadtpolizei die Teilnehmer einer Veranstaltung ab.»

Es herrscht offensichtlich Unklarheit, wie die bundesrätlichen Regeln auszulegen sind. Klar hingegen scheint, dass hart angepackt wird, wer am 1. Mai demonstrieren will. Die Behörden haben ihre Praxis gar noch verschärft. Während die Demonstranten der Autodemo noch mit Bussen davonkamen, drohen bei einer vergleichbaren Aktion künftig Strafverfahren.

Kaum eine Debatte über Grundrechte

Für AL-Gemeinderat Walter Angst ist die Unklarheit symptomatisch: «Offenbar fehlt das Interesse in Politik und Verwaltung an einer ernsthaften Debatte über Grundrechte.» Angst organisiert seit vielen Jahren die 1.-Mai-Demonstration mit. Man spreche ausführlich über die Öffnung von Restaurants und Seilbahnen, sagt er, und das sei wichtig. «Aber genauso sensibel müssten wir über Grundrechte diskutieren.»

Dass dies in der Schweiz kaum geschehe, erklärt Oliver Diggelmann, Rechtsprofessor an der Universität Zürich, so: «Es hat mit unserer Geschichte zu tun. In Deutschland ist die rechtsstaatliche Sensibilität viel grösser.» Dort findet seit Wochen eine breite Debatte über das Verbot von Demonstrationen statt. Verschiedene Gerichtsentscheide stiessen Verbote von Demonstrationen um, bei denen der Sicherheitsabstand eingehalten worden wäre.

In der Schweiz hingegen muss ein Demonstrationsverbot in einem lang andauernden Verfahren angefochten werden. Das stärkt faktisch die Macht der Exekutive. Diese ist in der Corona-Krise noch grösser, weil auch die Parlamente zeitweise ausgesetzt wurden. Am Mittwoch tagte der Zürcher Gemeinderat erstmals wieder. Dabei zeigten sich Parlamentarier wie Maggi oder Angst erfreut darüber, der Exekutive einen Teil ihrer Macht wieder zu nehmen. Bis sie im Parlament aber die Praxis im Umgang mit politischen Aktionen ändern können, dürfte die Corona-Krise bereits überstanden sein.
(https://www.tagesanzeiger.ch/demonstrieren-verboten-975932464133)



tagesanzeiger.ch 30.04.2020

Wegen Covid werden illegale Demos härter bestraft

Die Teilnehmer der unbewilligten Autodemo von Mitte April hatten Glück: Sie kommen mit Bussen davon. In Zukunft drohen aber Strafverfahren.

Lisa Aeschlimann

Demonstrieren ist beim derzeitigen Versammlungs- und Veranstaltungsverbot kaum möglich. Viele Bewegungen müssen sich anders behelfen: Die Klimajugend verlagerte ihren globalen Streiktag ins Internet, wo sie Livestreams veranstaltete, und der Gewerkschaftsbund hat für den 1. Mai dazu aufgerufen, am Fenster oder auf dem Balkon Lärm zu machen für soziale Anliegen. Anders Zürichs Linksautonome: Sie wollten am 18. April trotz allem demonstrieren. Unter dem Motto «Safety for all refugees» riefen sie zu einer Autodemo auf. Mit Autos sei das Versammlungsverbot sowie die Zweimeterabstandsregel einzuhalten, so der Gedanke.

Dennoch stoppten Stadtpolizisten die Autos an der Heinrichstrasse, bevor die Demonstration starten konnte. 30 Personen ignorierten die Lautsprecherdurchsagen, dass man die Gruppe verlassen und nach Hause gehen solle. Sie wurden kontrolliert und kassierten eine Wegweisung. Die Polizisten verzeigten sie wegen Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration, wie Polizeisprecher Michael Walker auf Anfrage schreibt.

Laut einer Weisung der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft hätte die Polizei die Teilnahme an der Autodemo als Verstoss gegen die Covid-Verordnung taxieren müssen. Doch mit Ausnahme der Demo-Organisatorin wurde niemand deswegen angezeigt. Laut Walker haben alle Teilnehmer die nötigen Abstände eingehalten. Hätte die Polizei anders entscheiden, wären die Demonstrierenden deutlich härter bestraft worden.

Die Teilnahme an einer unbewilligten Demo gilt laut Polizeiverordnung der Stadt lediglich als Gesetzesübertretung. Es gibt in der Regel eine Busse, in leichten Fällen nur einen Verweis. Ein Verstoss gegen die Covid-Verordnung, was eine Versammlung momentan ist, ist rechtlich gesehen aber ein Vergehen. Ein wichtiger Unterschied, denn ein Vergehen zieht eine Geld- oder Freiheitsstrafe nach sich. Die Staatsanwaltschaft eröffnet ein Verfahren, es gibt einen Eintrag im Strafregister.
Polizisten war unklar, was bei Demos gilt

Dass es für die Demoteilnehmer glimpflicher ausging, liegt daran, dass es Unklarheiten bei der Anwendung der Strafbestimmungen gab. Stadt- und Kantonspolizei hätten bei der Oberstaatsanwaltschaft um konkrete Anweisungen gebeten, wie sie bei Demos vorzugehen hätten, wie die NZZ schreibt. Die Oberstaatsanwaltschaft erliess dann auch zusätzliche Erläuterungen – allerdings erst vier Tage nach der Autodemo. Sie stellte dabei klar: Auch Mitläufer können unter bestimmten Voraussetzungen ein Vergehen begehen.

Für die Autodemonstranten ist es Glück im Unglück: Rückwirkend könnten sie nicht verzeigt werden, schreibt der Stapo-Sprecher. Zukünftige Demonstranten dürfen aber wohl nicht mehr auf eine milde Bestrafung hoffen: «Die Stadtpolizei formuliert nun die Abmahnungen so, dass das Veranstaltungsverbot gemäss der Covid-Verordnung rechtsgenügend auf Demonstrationsteilnehmende angewandt werden kann.» Mit anderen Worten: Wer während der Pandemie demonstriert, dem droht eine härtere Strafe.
(https://www.tagesanzeiger.ch/wegen-covid-werden-illegale-demos-haerter-bestraft-945923398918)
-> https://www.nzz.ch/zuerich/coronavirus-demonstranten-kommen-wegen-polizei-glimpflich-davon-ld.1554006


Ungewöhnlicher Tag der Arbeit: Viele Kundgebungen online
Der Tag der Arbeit ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. 2020 wird er das erste Mal seit 70 Jahren ohne Kundgebungen und Demonstrationen gefeiert.
-> https://www.nau.ch/news/europa/ungewohnlicher-tag-der-arbeit-viele-kundgebungen-online-65700962


Kritik am Demoverbot wegen Corona: «Das Bedürfnis zu demonstrieren ist auch in Krisenzeiten gross»
Der Jurist Patrice Zumsteg findet es heikel, dass am 1. Mai wegen der Corona-Bestimmungen kein Protest im öffentlichen Raum möglich ist. Auch sonst ortet der Experte in Zürich Mängel.
https://www.nzz.ch/zuerich/1-mai-in-zuerich-jurist-kritisiert-demoverbot-ld.1554031
-> https://www.schulthess.com/buchshop/fachkatalog/detail/ISBN-9783725581078/Zumsteg-Patrice-Martin/Demonstrationen-in-der-Stadt-Zuerich
-> http://www.revmob.ch/


Demonstrationen in der Stadt Zürich
Verwaltungsrecht und Behördenpraxis am Massstab der Versammlungs- und Meinungsfreiheit
Demonstrationen in der grössten Stadt der Schweiz sind ein sehr häufiges Phänomen. Das kantonale und kommunale Polizeirecht in Zürich sowie die Praxis der Sicherheitsbehörden bildeten aber bis jetzt nicht Gegenstand der rechtswissenschaftlichen Forschung. Die vorliegende Dissertation schliesst diese Lücke, wobei aus der Optik der Versammlungs. und Meinungsfreiheit sämtliche Phasen einer Kundgebung analysiert werden – von der Erteilung der Bewilligung bis zu allfälligen verwaltungsrechtlichen Sanktionen. Auf der Grundlage dieser Untersuchung werden Hinweise für den Rechtsanwender und den Rechtssuchenden dargestellt und Vorschläge für die Änderung und Erweiterurng des geltenden Rechts präsentiert.
https://www.schulthess.com/buchshop/fachkatalog/detail/ISBN-9783725581078/Zumsteg-Patrice-Martin/Demonstrationen-in-der-Stadt-Zuerich


Trotz Corona-Versammlungsverbot: Linksextreme rufen zu 1. Mai-Demos auf der Strasse auf
Gewerkschaften und Parteien wollen die klassischen 1.-Mai-Kundgebungen dieses Jahr ausfallen lassen und stattdessen im Internet auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Extremistische Gruppierungen rufen dagegen trotz Corona und Versammlungsverbot zu Demos auf.
https://www.blick.ch/news/schweiz/trotz-corona-versammlungsverbot-linksextreme-rufen-zu-1-mai-demos-auf-der-strasse-auf-id15869116.html


Demos im Internet: Corona hin oder her: Basler Aktivisten planen 1.-Mai-Aktionen auf der Strasse
Die Gewerkschaftsreden gibt es dieses Jahr online, die Solidarität am Fenster. Doch in Basel kursiert auch ein Aufruf für eine illegale Demo im Freien – mit Masken und Abstand.
https://www.bazonline.ch/waehrend-gewerkschaften-digitalen-1-mai-planen-wollen-aktivisten-trotzdem-auf-die-strasse-708643999441
->


Ging der 1. Mai schon einen Tag früher los?
Am Freitag ist Tag der Arbeit. Am Rande von Demonstrationen kommt es an diesem Tag immer wieder zu Krawallen. In Zürich gab es bereits in der Nacht auf Mittwoch eine Aktion.
https://www.20min.ch/story/ging-der-1-mai-schon-einen-tag-frueher-los-407326973429


Farbe gegen Kapitalismus und Rassismus
Im Vorfeld des 1. Mai 2020 haben wir die Volkswirtschafts- und Sicherheitsdirektion des Kanton Zürichs mit Farbe verschönert. Dieser Angriff ist Ausdruck eines revolutionären antikapitalistischen Kampfes.
https://barrikade.info/article/3451


Hausbesetzung im Friesenberg (Zureich) am 30.04
Am 30.04.2020 wurde ein Haus in der Region Friesenberg (Zureich) besetzt.
https://barrikade.info/article/3447


Luft raus bei Europcar! Gesundheit für alle!
Gestern Nacht (28.4.20) haben wir bei zwei Fahrzeugen von Europcar in Bern die Reifen zerstochen und das Büroschloss mit Sekundenleim verklebt. Diese Aktion geschieht in Solidarität mit allen Menschen die in Asyllagern leben müssen und keinen genügenden Zugang zu Gesundheitsversorgung haben.
https://barrikade.info/article/3444


1.-Mai-Kleingruppen Demos in Zürich: Safety For All Refugees!
Vor gut einer Woche waren wir an der Autodemo trotz massiver Repression auf der Strasse und wir wollen das auch am 1. Mai wieder tun! Denn geändert hat sich nichts: gefährliche Zustände in Schweizer Asyllagern, katastrophale Situation in den griechischen Geflüchteten-Lagern, Tote auf dem Mittelmeer – all dies ist weiterhin Realität.
https://barrikade.info/article/3441


Explosion bei Rheinmetall
Heute Nacht sind wir bei Rheinmetall Airdefence in Zürich Oerlikon vorbei und haben mit Pyrotechnik ihren Haupteingang angegriffen. Wir stellen diese Aktion in dreierlei Zusammenhänge. Erstens: Solidarität mit Rojava, nieder mit dem türkischen Faschismus! Zweitens: Rüstungskonzerne angreifen – Krieg dem imperialistischen Krieg! Drittens: Heraus zum 1. Mai, internationaler Kampftag!
https://barrikade.info/article/3445


+++KNAST
Erste Lockerung der Massnahmen im Strafvollzug
Der Regierungsrat hat an seiner Sitzung vom 29. April erste schrittweise Lockerungen für den Justizvollzug beschlossen. Dank der zuvor ergriffenen Massnahmen und deren konsequenter Umsetzung konnten Ansteckungen mit dem Coronavirus bei eingewiesenen Personen im Kanton Bern bisher fast gänzlich vermieden werden.
https://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2020/04/20200429_1602_erste_lockerung_dermassnahmenimstrafvollzug
-> https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/kanton-bern/erste-lockerung-der-massnahmen-im-strafvollzug


Update „Freiheitsentzug“
Quartalsweise Übersicht über die internationale und nationale Rechtsprechung und Entwicklungen im Bereich des Freiheitsentzugs
Der Themenbereich Polizei und Justiz erstellt quartalsweise eine Sammlung der relevanten nationalen und internationalen Rechtsprechung sowie politischer Vorstösse im Bereich des Freiheitsentzuges im Auftrag der Nationalen Kommission zur Verhütung von Folter (NKVF). Der Fokus liegt dabei auf der Ausgestaltung eines Freiheitsentzuges (Haftbedingungen) und nicht auf der Rechtmässigkeit eines Freiheitsentzuges.
https://www.skmr.ch/de/themenbereiche/justiz/publikationen/update-freitheitsentzug.html?zur=2


+++BIG BROTHER
Corona-Krise: Digitales Contact Tracing – Tagesschau
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus wird auch über die Anwendung des sogenannt digitalen Contact Tracing via Smartphone-Applikation diskutiert. Die EPFL in Lausanne entwickelt die App für das Bundesamt für Gesundheit. Jetzt wird die App getestet.
https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/corona-krise-digitales-contact-tracing?id=ee164560-401a-4ae1-a677-4125dd882669
-> 10vor10: https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/die-corona-detektive?id=2d424a2b-5956-463d-9d01-3f80af9e2f4d


Apple und Google bringen Beta für Corona-Tracking-Schnittstelle
Mit der API, die auch das Rote Kreuz nutzen möchte, soll Kontakt-Tracing, die Nachverfolgung von Berührungspunkten mit Infizierten, ermöglicht werden
https://www.derstandard.at/story/2000117208793/apple-und-google-bringen-beta-fuer-corona-tracking-schnittstelle


(Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates (SGK-S))
Gesetzliche Grundlage der Proximity-Tracing-App kritisch hinterfragt
Eingehend beschäftigte sich die Kommission mit der geplanten Proximity-Tracing-App. Diese verwendet die Bluetooth-Funktechnik und informiert ihre Nutzer, wenn sie sich zu lange in der Nähe einer mit dem Coronavirus infizierten Person aufgehalten haben. Die Kommission nahm zur Kenntnis, dass die Nutzung dieser App in jedem einzelnen Schritt freiwillig sein soll. Zudem soll sie keine Gesundheitsdaten, sondern nur anonymisierte Daten über Kontakte speichern, und zwar dezentral bei den einzelnen Nutzern. Die Verwaltung stellte in Aussicht, dass das Programm öffentlich gemacht und von Hackern auf Schwachstellen getestet werden soll. Noch nicht überzeugt zeigte sich die Kommission bezüglich der gesetzlichen Grundlage für die App, die nach Auskunft der Verwaltung neu nicht in einer Notrechtsverordnung, sondern in einer ordentlichen befristeten Verordnung geregelt werden soll, die auf das Epidemiengesetz sowie auf das Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz abgestützt würde. Die Kommission möchte sich wenn möglich vorgängig zu dieser Verordnung konsultieren lassen.
https://www.parlament.ch/press-releases/Pages/mm-sgk-s-2020-04-30.aspx


So hilft eine App beim Contact-Tracing
Wie kann man ansteckende Personen früh genug isolieren? Eine App des Bundes soll den Weg zu einem normalen Leben mit dem Coronavirus vereinfachen – in unserer interaktiven Erklärung zeigen wir ihre Wirkung.
https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/2020/so-wirkt-die-coronavirus-contact-tracing-app/


Die Corona-Detektive nehmen ihre Arbeit wieder auf
Am Mittwoch hat der Bundesrat verfügt, dass bei allen Corona-Fällen die Infektionskette systematisch zurückverfolgt wird. Nur wenn dies gelingt, sind in den kommenden Monaten weitere Lockerungen für den Alltag möglich. Die Kantone rüsten deshalb auf.
https://www.nzz.ch/schweiz/contact-tracing-die-kantone-ruesten-auf-ld.1553958?mktcid=smch&mktcval=twpost_2020-04-30


Deutsche Contact-Tracing-App: Kein Vertrag, kein Gesetz, keine Kostenschätzung
Der Weg zu einer nationalen Corona-Tracing-App bleibt weiter holprig, zeichnete sich bei einer Sondersitzung des Digitalausschusses des Bundestags ab.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Deutsche-Contact-Tracing-App-Kein-Vertrag-kein-Gesetz-keine-Kostenschaetzung-4712503.html


Überwachungsfirmen werben für ihre Spyware gegen das Coronavirus
Cellebrite, NSO, Clearview und Co erhoffen sich, mit Staaten weltweit ins Geschäft zu kommen
https://www.derstandard.at/story/2000117212371/ueberwachungsfirmen-werben-fuer-ihre-spyware-gegen-das-coronavirus


Eine geplante Corona-App soll Daten dezentral speichern
Vier gegen eins
Über eine »Corona-App«, die helfen soll, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wird viel diskutiert und gestritten. Dabei geht es um vier verschiedene Apps, und zwei von ihnen müssen erst noch ¬entwickelt werden.
https://jungle.world/artikel/2020/18/vier-gegen-eins?page=all


+++POLICE BE
Bundesgerichtsurteil zum Berner Polizeigesetz – RaBe-Info 30.04.2020
Das neue Polizeigesetz des Kantons Bern hat einen langen Weg hinter sich. Erst wurde seine Totalrevision im Grossen Rat mit 123 zu 23 Stimmen klar gutgeheissen. Dann ergriff ein Komitee aus links-alternativen Kreisen und Fahrenden-Organisationen das Referendum. Das bernische Stimmvolk winkte das umstrittene Gesetz durch mit über 76% Ja-Stimmen – trotzdem trat es Anfang dieses Jahres nur teilweise in Kraft. Denn ein Zusammenschluss aus 21 Einzelpersonen und Gruppierungen (darunter z.B. humanrights.ch, schäft qwant und die Kirchliche Gassenarbeit) zog wegen mehreren umstrittenen Gesetzesartikeln bis vor Bundesgericht. Gestern fällte dieses sein Urteil.
https://rabe.ch/2020/04/30/polizeigesetz-teilweise-ausgebremst/


Überbordendes Polizeirecht – höchstes Gericht stutzt Berner Gesetz zurecht
Wenn kantonale Polizeigesetze vom Bundesgericht überprüft werden, bleibt fast immer etwas hängen. Beim neuen Berner Erlass hebt das höchste Gericht gleich vier Regelungen in drei Bereichen auf – unter anderem zu weitreichende Überwachungsbefugnisse.
https://www.republik.ch/2020/04/30/ueberbordendes-polizeirecht-hoechstes-gericht-stutzt-berner-gesetz-zurecht


+++ANTIRA
Rassismus ist Alltag, auch in der Schweiz
In seinem Jahresbericht 2019 meldet das Beratungsnetz für Rassismusopfer erneut mehr Fälle rassistischer Diskriminierung, die Taten richteten sich vorwiegend gegen Menschen schwarzer Hautfarbe und Muslime.
https://www.tachles.ch/artikel/schweiz/rassismus-ist-alltag-auch-der-schweiz
-> https://www.tachles.ch/artikel/schweiz/diskriminierung-nimmt-zu


+++VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN
Corona-Krise: Rechte nutzen Verschwörungstheorien
Verschwörungstheoretiker und Rechte nutzen die Corona-Krise, um Stimmung gegen die Maßnahmen der Staatsregierung zu machen. Skurrile Theorien zum Virus scheinen ihnen dafür ein willkommenes Werkzeug zu sein. Das zeigen Recherchen von BR und NN.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-krise-rechte-nutzen-verschwoerungstheorien,Rxa3uxd


Podcast: Wie Verschwörungstheoretiker von Corona profitieren
Bestimmte Gruppen wollen in Zeiten der Unsicherheit ihre Agenda vorantreiben – und greifen dazu auf alte Vorurteile zurück
https://www.derstandard.at/story/2000117220057/podcast-wie-verschwoerungstheoretiker-von-der-krise-profitieren-wollen


‚Jews Control Chinese Labs That Created Coronavirus‘: White Supremacists’ Dangerous New Conspiracy Theory
Far right theories on a Jewish-Chinese COVID-19 cabal are breaking out of the infamously anti-Semitic dark web, with a helping hand from mainstream politicians
https://www.haaretz.com/us-news/.premium-the-jews-control-the-chinese-labs-that-created-coronavirus-1.8809635


+++WORLD OF CORONA
Schweigen als neue Kernkompetenz: Öffentliche Behörden in Zeiten von Corona
Das Coronavirus hat die Öffentlichkeit fest im Griff. Während die Zivilgesellschaft sich nicht mehr versammeln kann, kommt es zu Skandalen um Asylzentren, und der Stadtrat Raphael Golta entscheidet unter Ausschluss der Öffentlichkeit wider den Grundsatz des Öffentlichkeitsprinzips über die Zukunft des besetzten Juch-Areals. Kurz: Die Exekutiven hinterlassen den Eindruck, demokratiemüde zu sein.
https://daslamm.ch/schweigen-als-neue-kernkompetenz-oeffentliche-behoerden-in-zeiten-von-corona/


Wo unsere Rechte eingeschränkt werden
Die Republik schreibt das laufende Protokoll einer überhaupt nicht normalen Zeit.
https://www.republik.ch/2020/04/30/watchblog-wo-unsere-rechte-eingeschraenkt-werden


Corona-Genesene erhalten Immunitätsausweise
Die chilenische Regierung vergibt «Carnet Covid-19»-Dokumente, die freies Bewegen erlauben. Für die Weltgesundheitsorganisation ist das keine gute Idee.
https://www.tagesanzeiger.ch/corona-genesene-erhalten-immunitaetsausweise-357750441172