Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
#StopIsolation: Viral gegen die geplanten „Rückkehrzentren“ im Kanton Bern
Trotz Corona wollen wir gegen die geplanten „Rückkehrzentren“ im Kanton
Bern Widerstand leisten. Das Migrant Solidarity Network sammelt
Meinungen und Kritik von abgewiesenen Geflüchteten digital. Musst du
auch in ein Rückkehrzentren ziehen und findest das unwürdig? Schreib
deine Kritik auf ein Plakat und schick uns ein Foto davon und/oder nimm
eine Voicemessage oder Video mit deiner Meinung und Kritik auf. Deine
Meinung ist wichtig.
https://migrant-solidarity-network.ch/2020/03/30/stopisolation-viral-gegen-die-geplanten-rueckkehrzentren-im-kanton-bern/
+++AARGAU
Zwei Coronavirus-Fälle in Aargauer Asylunterkünften – ein Flüchtling liegt im Spital
Zwei Flüchtlinge, die in kantonalen Unterkünften wohnen, haben sich mit
dem Coronavirus angesteckt. Eine betroffene Person ist im Spital, die
andere wird in der Unterkunft isoliert.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/zwei-coronavirus-faelle-in-aargauer-asylunterkuenften-ein-fluechtling-liegt-im-spital-137573706
+++BASELLAND
Coronavirus: Bundesasylzentrum Muttenz wird wiedereröffnet
Im Einverständnis mit dem Kanton Basel-Landschaft und der Gemeinde
Muttenz hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) entschieden, das
Bundesasylzentrum (BAZ) in Muttenz wiederzueröffnen. Damit können
weitere Unterbringungskapazitäten im Asylwesen geschaffen werden, bei
denen die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zum Schutz
vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus eingehalten werden können.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-78632.html
-> https://www.1815.ch/news/schweiz/news-schweiz/bundesasylzentrum-muttenz-wegen-coronavirus-vor-wiedereroeffnung/
+++THURGAU
Thurgauer Regierung gegen Ausnahmeregelung für Flüchtlinge
Um die Aufenthaltsbewilligung schneller zu erhalten, verzichten manche
junge Flüchtlinge darauf, eine Lehre zu absolvieren. Interpellanten
kritisieren die Schlechterstellung der Lehrlinge.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld/thurgauer-regierung-gegen-ausnahmeregelung-fuer-fluechtlinge-ld.1209163
+++ZÜRICH
Massnahmen zum Schutz: Gesonderte Unterkunft für gefährdete Asylsuchende
Der Kanton Zürich hat auch im Asylbereich auf das Corona-Virus reagiert.
In allen kantonalen Zentren wurde eine Reihe von Massnahmen zum Schutz
der Bewohnerinnen und Bewohnern umgesetzt.
https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/massnahmen-zum-schutz-gesonderte-unterkunft-fuer-gefaehrdete-asylsuchende-137573623
+++SCHWEIZ
Zugang zu Asylverfahren an der Grenze muss gewährleistet sein
Die Schweizer Grenzschliessung im Zuge der Corona-Massnahmen trifft auch
Asylsuchende: ihnen droht an der Schweizer Grenze die Abweisung. Die
Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) kritisiert diese Regelung. Denn
der Zugang zum Asylverfahren muss auch in Krisenzeiten gewährleistet
sein.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/news/archiv/2020/zugang-zu-asylverfahren-an-der-grenze-muss-gewaehrleistet-sein.html
Schutzsuchende aus Griechenland sofort aufnehmen
Viele Menschen solidarisieren sich mit den Geflüchteten, die auf den
griechischen Ägäis Inseln festsitzen. Auch Schutzsuchende, denen an der
Schweizer Grenze verwehrt wird, ein Asylgesuch zu stellen, werden mit
Appellen und Petitionen unterstützt. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe
(SFH) engagiert sich mit – eine Übersicht.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/news/archiv/2020/schutzsuchende-aus-griechenland-sofort-aufnehmen.html
+++GRIECHENLAND
Flüchtlingslager Moria: Dem Virus hilflos ausgesetzt
Sollte sich Covid-19 in den Flüchtlingslagern auf den griechischen
Inseln ausbreiten, droht eine Katastrophe. Die Camps sind überfüllt, die
sanitäre Situation ohnehin katastrophal und der Kontakt zu Pflege- und
Hilfspersonal aufgrund der Ausgangssperre massiv eingeschränkt. Unser
Korrespondent Mortaza Behboudi berichtet aus dem Camp von Moria, das
seit dem 23. März unter Quarantäne steht.
https://www.arte.tv/de/videos/094279-037-A/fluechtlingslager-moria-dem-virus-hilflos-ausgesetzt/
Griechenland: Erster Corona-Fall in Flüchtlingslager
In Griechenland ist in einem Flüchtlingslager erstmals eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden.
Nach Angaben des Migrationsministeriums wurde der Erreger bei einer Frau
festgestellt, die im Camp von Ritsona, im Norden Athens, lebte. Sie war
wegen der Geburt ihres Kindes in einem Krankenhaus in der griechischen
Hauptstadt untergebracht.
https://de.euronews.com/2020/03/31/griechenland-erster-corona-fall-in-fluchtlingslager
+++TÜRKEI
Migranten verlassen türkisch-griechische Grenze – Rendez-vous
Die an der türkisch-griechischen Grenze verbliebenen Migranten werden
offenbar von der Türkei zum Verlassen des Gebiets gedrängt. Es kam zu
Ausschreitungen. Die Grenzen zu Griechenland und Bulgarien sind jetzt
zu. Was passiert mit diesen Menschen? Informationen von Christian
Buttkereit, Journalist in Istanbul.
https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/migranten-verlassen-tuerkisch-griechische-grenze?id=37472d1d-775b-43d2-beb4-5c237b22a498
-> https://www.srf.ch/news/international/tuerkei-taktiert-mit-migranten-erdogans-strategie-ist-aufgegangen
+++EUROPA
Positionspapier zu EU-Flüchtlingspolitik: Für einen echten „Neustart“
Deutsche Expert*innen fordern schnelle Hilfe für die Flüchtlinge in
Griechenland. Langfristig müsse endlich eine EU-weite und faire Lösung
her.
https://taz.de/Positionspapier-zu-EU-Fluechtlingspolitik/!5675739/
Migration: Was die EU jetzt tun sollte
Die Lage für die Flüchtlinge in Griechenland und der Türkei wird immer
dramatischer. Sie kann nur entschärft werden, wenn sich die Europäer
entschlossener einmischen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-03/migration-fluechtlinge-syrien-tuerkei-eu/komplettansicht
+++SEXWORK
Coronavirus: Sexarbeiterinnen geraten in der Corona-Krise in Not – Tagesschau
Auch Prostituierte können wegen der Corona-Krise nicht mehr arbeiten.
Viele von ihnen können keine Sozialhilfe beantragen. Die
Frauenberatungsstelle FIZ hat einen Corona-Notfonds geschaffen.
https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/coronavirus-sexarbeiterinnen-geraten-in-der-corona-krise-in-not?id=9062e2dd-8649-446c-8d05-e254ad482b4e
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Aktionstage „Solidarität & Widerstand statt Festung Europa!“
Vom 26. bis 28. März fanden in Basel die Aktionstage „Solidarität und
Widerstand statt Festung Europa“ statt. Verschiedene Gruppen und
Personen sind daraufhin aktiv geworden.
https://barrikade.info/article/3331
+++BIG BROTHER
Zweiter Tätigkeitsbericht der Aufsichtsbehörde über die
nachrichtendienstlichen Tätigkeiten AB-ND: Verbesserungspotential in der
Datenbearbeitung des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB)
Die Nachrichtendienste führen viele ihrer Aufgaben korrekt durch, machen
aber auch Fehler. In Bezug auf den NDB sieht die AB-ND
Verbesserungspotential vor allem im Bereich der Datenverarbeitung,
insbesondere hinsichtlich deren Organisation und Prozesse. So hat er
fallweise zu viele Daten zu lange aufbewahrt oder Berichte unsorgfältig
verfasst. Darüber hinaus muss der NDB transparent erklären können,
welche Informationen zu Personen weshalb in seinen Datenbanken gesammelt
und verwendet werden. Die AB-ND informiert in ihrem zweiten
Tätigkeitsbericht über die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse ihrer
Arbeit und will damit für die Bevölkerung Transparenz über
nachrichtendienstliche Tätigkeiten schaffen.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-78620.html
-> Tätigkeitsbericht 2019: https://www.ab-nd.admin.ch/de/jahresbericht-ab-nd.html
-> https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/aufsicht-bemaengelt-datenverarbeitungspraxis-des-nachrichtendiensts-137570743
Massenüberwachung: Die Privatsphäre als Opfer des Coronavirus
Regierungen weltweit nutzen die Pandemie, um ihre Bürger stärker zu überwachen
https://www.derstandard.at/story/2000116367590/massenueberwachung-die-privatsphaere-als-opfer-des-coronavirus?ref=rss
Was die EU-Kommission mit Handy-Standortdaten machen will
Die EU möchte aus ganz Europa anonymisierte Daten von Handynutzer*innen
sammeln, um die Wirksamkeit der Pandemie-Maßnahmen zu überprüfen. Die
Kommission betont, es gehe nicht darum, einzelne Menschen zu tracken.
https://netzpolitik.org/2020/was-die-eu-kommission-mit-handy-standortdaten-machen-will/
+++GRENZWACHTKORPS + ARMEE
Coronavirus: Soldaten an der Schweizer Grenze – Tagesschau
Die Armee unterstützt das Grenzwachtkorps GWK bei Personenkontrollen.
Sie führen gemeinsame Einsätze an der Schweizer Grenze durch. Seit
Inkrafttreten der Einreisebeschränkungen hat das Grenzwachtkorps fast
31’000 Personen an der Grenze abgewiesen.
https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/coronavirus-soldaten-an-der-schweizer-grenze?id=6ef6fc19-8778-4e41-940a-650c5e6d253a
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/schweizer-armee-an-der-grenze-137574223
-> https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/armee-schickt-bewaffnetes-bataillon-an-die-grenze-65685142
-> https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Hilft-der-Bund-bei-ausstehenden-Mieten–25317324
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
derbund.ch 31.03.2020
Beschwerde und Petition: Corona nur «ein Hype»: Impfgegner wollen Bundesrat stoppen
Das Virus sei «nicht nachgewiesen», behauptet der Wortführer der
Schweizer Impfgegner. Er will, dass der Bundesrat die Corona-Massnahmen
aufhebt.
Markus Häfliger
Die Pandemie sei nur «ein Hype», eine «eigentlich harmlose, aber
aufgebauschte Problematik». Behörden und Medien würden nur «Panik und
Hysterie» verbreiten. Die Grundrechte der Bürger würden von der
Regierung ohne Grund verletzt. Und überhaupt: Ein Virus sei «nicht
nachgewiesen», und die Tatsache, dass sich Viren über Ansteckung
verbreiten, sei «eben nur eine Theorie».
Mit solchen Aussagen schreibt das Netzwerk Impfentscheid, ein Schweizer
Verein von Impfkritikern, auf seiner Website seit Wochen gegen die von
Behörden ergriffenen Massnahmen gegen das Coronavirus an. Wortführer des
Vereins ist der Naturheilpraktiker Daniel Trappitsch, der 2012 schon
beim Referendum gegen das Epidemiengesetz federführend war – jenem
Gesetz also, das dem Bundesrat nun als rechtliche Handhabe gegen die
Pandemie dient.
Auf ihrer Website verlinken die Impfkritiker zudem ein ganzes
Sammelsurium von wissenschaftlich umstrittenen Behauptungen und
Verschwörungstheorien. Doch damit lassen es die Impfkritiker nicht
bewenden: Sie versuchen, die vom Bundesrat gegen die Pandemie erlassenen
Massnahmen auf gerichtlichem Weg zu stoppen. Am 20. März hat der Verein
Netzwerk Impfentscheid beim Bundesverwaltungsgericht gegen die zweite
Covid-19-Notrechtsverordnung des Bundesrats Beschwerde eingelegt.
Den Bundesrat bestrafen?
In ihrer Beschwerde verlangen die Impfkritiker, «den Bund der mehrfachen
Verletzung der verfassungsmässig garantierten Grundrechte zum Nachteil
der gesamten Schweizer Bevölkerung schuldig zu sprechen und angemessen
zu bestrafen». Sie argumentieren, die Covid-19-Verordnung stelle einen
unverhältnismässigen und unrechtmässigen Eingriff in die
verfassungsmässig geschützten Grundrechte dar. Nach Ansicht des Vereins
verstösst der Bundesrat sogar gegen das Strafrecht.
Das Bundesverwaltungsgericht macht mit der Eingabe jetzt kurzen Prozess.
Innert nur fünf Tagen erliess das Gericht einen
Nichteintretensentscheid. In seinem fünfseitigen Entscheid legt
Einzelrichter David Weiss dar, dass die Verordnungen des Bundesrats als
solche gar nicht angefochten werden können, sondern höchstens in einem
konkreten Anwendungsfall. Und einen solchen Fall mit einer geschädigten
Person bezeichnet der Verein in seiner Beschwerde nicht. Zudem sei es
«mehr als fraglich», dass der Verein im vorliegenden Fall überhaupt zur
Beschwerde legitimiert sei, hält der Richter fest.
Materiell musste und konnte der Richter darum gar nicht auf die
Beschwerde eingehen. Trotzdem erlaubt er sich eine inhaltliche Bemerkung
an die Adresse der Beschwerdeführer. Hätte das Gericht die Beschwerde
materiell geprüft, dann «hätte es mindestens dem Umstand Rechnung tragen
müssen, dass der schmerzliche Verlust eines Lebens unersetzlich ist und
eine wirtschaftliche Schädigung begrenzt oder wieder aufgehoben werden
kann», schreibt der Richter, welcher der SVP angehört.
Trotz dieser Abfuhr beim Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen müssen
die Impfkritiker keine Verfahrenskosten tragen. Ebenso wenig erhält der
«obsiegende Bundesrat» (O-Ton Gerichtsurteil) eine Parteientschädigung.
Der Verein kann den Entscheid innert 30 Tagen beim Bundesgericht in
Lausanne anfechten.
Der Verein gibt sich durch seine Niederlage vor Gericht nicht
geschlagen. Er hat nun eine Onlinepetition gestartet, mit der er das
eidgenössische Parlament bewegen will, die bundesrätlichen Massnahmen zu
korrigieren.
Vorbild Brasilien
In welche Richtung es stattdessen gehen soll, beschreiben die
Impfkritiker auf ihrer Website: Dort heisst es etwa, die Schweiz solle
eine «kontrollierte Durchseuchung» prüfen. Als positive Beispiele für
eine solche Strategie nennt das Netzwerk unter anderem Grossbritannien
(das inzwischen längst von diesem Ansatz abgekommen ist) sowie
Brasilien, dessen Präsident Jair Bolsonaro die Epidemie lange
verharmlost und verspottet hat.
Sollte es eines Tages eine Impfung gegen das Coronavirus geben, so werde
er selber sich jedenfalls auf keinen Fall impfen lassen, kündigt
Trappitsch bereits jetzt an. Das Problem sei für ihn nicht das
Coronavirus, sondern «die behördlichen Massnahmen, welche von den
Menschen natürlich auch emotional negativ aufgefasst werden. Denn Angst
schwächt nachweislich das Immunsystem», schreibt er in einem Newsletter
zum Coronavirus.
Es ist nicht das erste Mal, dass Trappitsch mitten in einer Pandemie auf
sich aufmerksam macht. 2014, während des grossen Ebola-Ausbruchs in
Westafrika, verbreitete er ein Video, das für die in vielen Fällen
tödliche Krankheit nur Spott und Hohn übrig hatte.
(https://www.derbund.ch/corona-ist-ein-hype-166659363126)
+++WORLD OF CORONA
Die NZZ will wissen: «Wie senkt man die Kosten pro Leben?»
Die Krise trägt bereits den dünnen Firnis der Zivilisation ab. In
Schweizer Medien wird diskutiert, wie viel ein Menschenleben kosten
darf.
https://www.ajourmag.ch/die-nzz-will-wissen-wie-senkt-man-die-kosten-pro-leben/