Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Integration via Kochtopf – Sie erkochen sich einen Platz in der Gesellschaft
Seit 20 Jahren werden im Berner Schulrestaurant la Cultina Migrantinnen und Migranten ausgebildet.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/integration-via-kochtopf-sie-erkochen-sich-einen-platz-in-der-gesellschaft
+++ZÜRICH
Kieferbruch und Knast – eine Geschichte aus dem Bundeslager Embrach
Bereits im November 2019 geriet das Bundesalylzentrum auf dem
Duttweilerareal in Zürich ins Kreuzfeuer der Kritik. Der repressive und
gewaltvolle Umgang mit den Menschen im Asylprozess ist jedoch kein
Stadtzürcher Unikum. Im Bundesasylzentrum Embrach kam es Mitte Januar
2020 zu einem gewalttätigen Übergriff: Sicherheitsleute haben einem
Bewohner den Kiefer gebrochen.
https://www.ajourmag.ch/kieferbruch-und-knast/
+++SCHWEIZ
Asylstatistik 2019
Im Jahr 2019 wurden in der Schweiz 14 269 Asylgesuche gestellt, 6,5
Prozent weniger als im Vorjahr. Letztmals wurden 2007 weniger
Asylgesuche gestellt. Für 2020 rechnet das Staatssekretariat für
Migration (SEM) mit 15 000 neuen Asylgesuchen (± 2000 Gesuchen).
https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/aktuell/news/2020/2020-01-31.html
-> https://www.nzz.ch/schweiz/zahl-der-asylgesuche-auf-tiefstem-stand-seit-2007-ld.1537722
+++DEUTSCHLAND
Griechische Flüchtlingslager: Deutsche Städte wollen bis zu 250 Kinder holen
Viele deutsche Städte würden nach SPIEGEL-Informationen unbegleitete
Minderjährige aus Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln
aufnehmen. Nun kommt es auf Bund und Länder an.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-in-griechenland-deutsche-staedte-wollen-bis-zu-250-kinder-holen-a-7dc9e5bd-9425-4f01-8400-52d0bf267a5c?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph
+++MITTELMEER
Drei Jahre Malta-Erklärung: Aufbau der libyschen Küstenwache durch die EU hat die Lage im Mittelmeer verschlimmert
Vor drei Jahren, am 3. Februar 2017, haben die europäischen Regierungen
die Malta-Erklärung unterzeichnet. Damit ebneten sie den Weg zum Aufbau
der libyschen Küstenwache im zentralen Mittelmeer. Eine libysche Such-
und Rettungsregion wurde festgelegt und eine libysche
Rettungskoordinierungsstelle eingerichtet – finanziert von der EU. Zuvor
hatte die italienische Rettungsleitstelle die Verantwortung für die
Koordinierung von Seenotfällen in internationalen Gewässern vor der
libyschen Küste übernommen. Nun wurde die libysche Küstenwache offiziell
zuständig.
https://sosmediterranee.de/press/drei-jahre-malta-erklaerung-aufbau-der-libyschen-kuestenwache-durch-die-eu-hat-die-lage-im-mittelmeer-verschlimmert/
Rettungsschiff Open Arms mit 363 Menschen bittet um Hafenerlaubnis
Flüchtlinge bei fünf Einsätzen in 72 Stunden gerettet – 86 Syrer dank humanitärem Korridor in Rom eingetroffen
https://www.derstandard.at/story/2000114012932/rettungsschiff-open-arms-mit-363-menschen-bittet-um-hafenerlaubnis
Christliche Seenotrettung im Mittelmeer: „Poseidon“ kann auf Kurs gehen
Um Menschen im Mittelmeer zu retten: Ein von der Evangelischen Kirche in
Deutschland mitgegründetes Bündnis kauft ein früheres Forschungsschiff.
https://taz.de/Christliche-Seenotrettung-im-Mittelmeer/!5661540/
„Offenbarungseid“: Griechenland plant schwimmende Barriere gegen Flüchtlingsboote
Griechenland will offenbar eine schwimmende Barriere gegen
Flüchtlingsboote errichten. Flüchtlingshelfer und Forscher kritisieren:
Die Abschottung Europas erreiche damit eine neue, unmenschliche
Dimension.
https://www.migazin.de/2020/01/31/offenbarungseid-griechenland-plant-schwimmende-barriere-gegen-fluechtlingsboote/
+++GASSE
Notschlafstelle Olten – Wie viele Obdachlose gibt es in der Stadt?
Eine Studie sollte Klarheit bringen, konkrete Zahlen gibt es aber nicht. Trotzdem macht der Verein «Schlafguet» weiter.
https://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/notschlafstelle-olten-wie-viele-obdachlose-gibt-es-in-der-stadt
-> https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/olten/ein-podiumsgespaech-gab-einsicht-in-die-notwendigkeit-einer-notschlafstelle-in-der-stadt-136310259
-> https://www.schlafguet-olten.ch
+++DROGENPOLITIK
Grünes Licht für Cannabis-Studien
Cannabis zu Genusszwecken soll im Rahmen von Forschungsstudien
kontrolliert abgegeben werden können. Im zweiten Anlauf legte die
Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates
(SGK-NR) die Bedingungen für die Studien im Sinne des Bundesrates fest.
Sie beantragt jedoch, dass nur Cannabisprodukte aus Schweizer Biohanf
verwendet werden dürfen.
https://www.parlament.ch/press-releases/Pages/mm-sgk-n-2020-01-31.aspx
-> https://www.blick.ch/news/politik/cannabis-studien-kiffen-ja-aber-nur-bio-id15728495.html
-> https://www.toponline.ch/news/schweiz/detail/news/fuer-cannabis-studien-soll-nur-schweizer-biohanf-verwendet-werden-00128182/
-> https://www.tagblatt.ch/news-service/inland-schweiz/cannabis-studien-gesundheitskommission-gibt-gruenes-licht-fuer-pilotversuche-ld.1190667
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Critical Mass in Basel: «Es ist eine sehr offene Bewegung»
Was sind das für Leute, die jeweils am letzten Freitag des Monats mit ihren Velos durch die Stadt ziehen?
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/critical-mass-in-basel-es-ist-eine-sehr-offene-bewegung-136309702
Gegen die Arbeit – Brand bei Adecco-Auto gelegt
In der Nacht auf Dienstag (28. Januar) wurde bei einem Adecco-Auto ein Feuer gelegt.
Gegen 2 Uhr 15 in der Nacht auf Dienstag bemerkte eine
Polizeipatrouille, dass der vordere Teil eines Firmenfahrzeuges an der
Neubadstrasse in Basel brannte. Die Polizei konnte den Brand löschen und
das Auto somit vor dem Totalschaden bewahren. Dies schreiben die
regionalen Medien.
https://barrikade.info/article/3135
Grüne sehen Anti-WEF-Demo-Postulate der SVP kritisch
Im Nachgang zur Anti-WEF-Demonstration in Zürich hat die SVP ein
Vorstosspaket im Gemeinderat Zürich eingereicht. Sie möchte unter
anderem die Schlagkraft der Zürcher Polizei stärken. Die Grünen halten
davon wenig.
https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/gruene-sehen-anti-wef-demo-postulate-der-svp-kritisch-00128187/
+++WEF
Beruhigtes Hinterland
Seit Jahrzehnten wird gegen das WEF protestiert, seit Jahrzehnten
verhallen die Proteste mehrheitlich im Getöse der Berichterstattung über
den Kapitalist*innentreff im Tiefschnee selbst. Dabei stehen die
Protestformen in einem schwierigen Spannungsverhältnis zwischen den
Erwartungen linker Bewegungen und der Öffentlichkeit.
https://www.vorwaerts.ch/news/beruhigtes-hinterland/
+++SPORTREPRESSION
Kommt die ID-Kontrolle für Fussball-Fans?
Das Wallis verschärft den Umgang mit Fussballfans – Fachleute fürchten
mehr Gewalt im Eingangsbereich. Am Sonntag zwischen Sion und dem FCZ
werden die neuen Massnahmen bereits greifen.
https://www.derbund.ch/sport/fussball/kommt-die-idkontrolle-fuer-fussballfans/story/20227733
+++BIG BROTHER
Weitere Kritik wegen gesammelten NDB-Daten – Tagesschau
Der Nachrichtendienst verstösst beim Datensammeln nicht nur gegen das
Gesetz, zusätzlich werden grundlegende Mängel bei der Datenbearbeitung
festgestellt. Politiker und Rechtsexperten kritisieren, dass
unvollständige Auskünfte erteilt wurden.
https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/weitere-kritik-wegen-gesammelten-ndb-daten?id=14d3f7ab-df98-46f6-bfee-0994c032b04d
Wie gehabt: Politische Betätigung und Ausübung der Meinungs-, Koalitions- und Versammlungsfreiheit wird fichiert
Auch fast 30 Jahre nach dem Fichenskandal überwachen die Staatsschützer legale politische Tätigkeiten
http://grundrechte.ch/Home.html
Big Data – ohne Sinn und Gesetz
Der Nachrichtendienst des Bundes häufe unrechtmässig Daten an und
erteile unvollständige Auskünfte. Der Chef des Nachrichtendienstes,
Jean-Philippe Gaudin, wehrt sich.
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Big-Data–ohne-Sinn-und-Gesetz/story/25535727
+++POLICE BE
EINFAHRT IN WORBLAUFEN BE ZUGEPARKT: POLIZEI REISST RENTNER R.G. (65) ZU BODEN
R. G.* (65) hatte eine Auseinandersetzung mit der Berner Polizei. Weil
er sie bat, das Einsatzfahrzeug umzuparken, kam es zum Streit: Die
Polizisten rissen ihn brutal zu Boden und nahmen ihn fest. Als wäre dies
nicht genug, wurde G. jetzt auch noch angezeigt.
https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/einfahrt-in-worblaufen-be-zugeparkt-polizei-reisst-rentner-r-g-65-zu-boden-id15727452.html
+++POLIZEI DE
Social Media – Noch twittert die kritische Polizei
Es gibt sie, die reflektierenden Polizisten. Aber wie lang werden sie sich noch öffentlich äußern?
https://www.freitag.de/autoren/bennyk/noch-twittert-die-kritische-polizei
+++ANTIRA
Asien-Schweizer leiden unter Corona-Rassismus
Das Coronavirus brach in China aus. Nun leiden Chinesen und Asiaten in
der Schweiz unter Aggressionen. Das sei extrem besorgniserregend, so ein
Experte.
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Sie-schrien-mir-im-Bahnhof–Corona–hinterher–26424857
+++HOMOHASS
Statistische Erfassung von Hassdelikten
Die Kommission hat mit 6 zu 3 Stimmen bei 1 Enthaltung beschlossen, die
Motion 17.3667 dem Ständerat zur Annahme zur beantragen. Mit der Motion
wird der Bundesrat beauftragt, Hassdelikte aufgrund von sexueller
Orientierung, Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck oder
Geschlechtsmerkmalen statistisch zu erfassen. Die Kommission erachtet
eine statistische Grundlage in Form einer effizienten, einheitlichen und
für alle Kantone verbindlichen Datenerfassung als zentral, um den
Schutz des im Titel der Motion erwähnten Personenkreises zu stärken. Die
Erhebung der Daten soll allfälligen Handlungsbedarf aufzeigen sowie
Anhaltspunkte liefern, wo Prävention ansetzen könnte. Auch im Kontext
der am 9. Februar 2020 bevorstehenden Volksabstimmung «Verbot der
Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung» sieht die
Kommission die Motion als weiterführenden Schritt, um gegen Homo- und
Transphobie vorzugehen.
https://www.parlament.ch/press-releases/Pages/mm-wbk-s-2020-01-31.aspx
-> https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/homophobe-delikte-sollen-statistisch-erfasst-werden-136310053
Zuger Homosexueller versteckte sich: «Ich habe jahrelang dafür gebetet, dass ich heterosexuell werde»
«Ein Leben im Versteck»: Mehr als 20 Jahre verheimlichte ein
Homosexueller seine wahren Gefühle. Unproblematisch war sein Outing auch
vor wenigen Jahren nicht. Der Zuger Matthias Ebneter sagt, weshalb die
kommende Abstimmung einen fundamentalen Beitrag für die Akzeptanz von
Schwulen leisten könnte.
https://www.zentralplus.ch/ich-habe-jahrelang-dafuer-gebetet-dass-ich-heterosexuell-werde-1705325/
Open Air Frauenfeld kämpft gegen Homophobie
Mit einem geposteten Bild setzt das grösste Hip-Hop-Openair Europas ein
klares Statement. Das Festival stehe für den Schutz und gegen Hass von
Homosexuellen.
https://www.toponline.ch/news/thurgau/detail/news/open-air-frauenfeld-kaempft-gegen-homophobie-00128190/
+++RECHTSPOPULISMUS
Schulstoff in Muttenz: SVP zählt zu rassistischen Parteien
Muttenz – Die Junge SVP reagiert schockiert auf ein Aufgabenblatt an einem Baselbieter Gymnasium.
https://www.bazonline.ch/basel/gemeinden/schulstoff-in-muttenz-svp-zaehlt-zu-rassistischen-parteien/story/25702732
-> https://www.bzbasel.ch/basel/baselbiet/junge-svp-ist-empoert-ueber-vergleich-mit-der-afd-136311016
SVP ler: «Kirchen-Chefs lassen sich zu nützlichen Idioten machen»
Die Evangelisch-Reformierte Kirche Schweiz zahlt tausende Franken an die
Seenotrettung im Mittelmeer. Das finden Nationalräte der SVP komplett
falsch.
https://www.nau.ch/news/schweiz/svp-ler-kirchen-chefs-lassen-sich-zu-nutzlichen-idioten-machen-65654661
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tagesanzeiger.ch 31.01.2020
Anatomie einer Schmutzkampagne
Wer ist für die Anti-FDP-Plakate verantwortlich? Die Berner Justiz rückt
Milliardär Gaydoul in die Nähe des Egerkinger Komitees. Dieser wehrt
sich vehement.
Markus Häfliger, Philipp Loser
Es war, selbst für die Verhältnisse des Egerkinger Komitees, heavy
stuff. Das Komitee, das gegen die «schleichende Islamisierung» der
Schweiz kämpft, liess kurz vor den Wahlen im Herbst 460 Plakate drucken
und schweizweit aufhängen. Kostenpunkt: 82’480.50 Franken. Inhalt: eine
Breitseite gegen den Freisinn. «Die FDP schützt radikale Islamisten in
der Schweiz!» stand ganz oben. Darunter die vier Porträts von
FDP-Präsidentin Petra Gössi, Fraktionschef Beat Walti und den
Nationalräten Christian Wasserfallen und Christa Markwalder. Garniert
war das Plakat mit fünf dunklen Burkafiguren und einer stilisierten
Kalaschnikow.
Kaum hingen die Plakate, mussten sie auch schon wieder abgehängt werden.
Die FDP hatte am Bezirksgericht Andelfingen eine superprovisorische
Verfügung erwirkt, die in einem Urteil vom 10. Dezember bestätigt wurde.
Das Plakat beschädige den Ruf der Dargestellten. Der Vorwurf, die FDP
schütze Islamisten, «entbehrt jeder Grundlage», befand der Richter.
«Das ist kein gutes Zeichen für die Meinungsfreiheit in unserem Land»,
sagte SVP-Nationalrat Thomas Matter dazu auf seinem Youtube-Kanal. «Es
muss doch möglich sein, das Volk darüber zu informieren, wie ihre
Volksvertreter im Bundeshaus abstimmen!»
Worauf Matter anspielte, war eine Motion von SVP-Kollege Walter Wobmann,
dem Präsidenten des Egerkinger Komitees. In seinem Vorstoss hatte
Wobmann verlangt, sämtliche Moscheen in der Schweiz präventiv zu
überwachen. Der Vorschlag wurde – unter anderem – von der FDP in der
Herbstsession 2019 abgelehnt. Begründung der FDP: Wobmanns Forderungen
seien entweder bereits erfüllt oder nicht zweckdienlich dabei,
gefährliche Islamisten wirksam zu bekämpfen.
Und damit gelangt die Geschichte an ihr Ende. Plakat aufgehängt, Plakat verboten, Fall geschlossen.
Fast.
Weil nicht alle Plakate innerhalb der gesetzten Frist von 24 Stunden
überklebt worden waren, klagte die FDP erneut – diesmal wegen
«Ungehorsam gegen eine amtliche Verfügung». Die Berner
Staatsanwaltschaft eröffnete ein Verfahren, stellte es aber am 23.
Januar wieder ein. Gleichzeitig liefert die Staatsanwältin in ihrer
Einstellungsverfügung überraschende Einblicke in die Organisation der
Kampagne.
«Keinen Rappen»
So war es gemäss Verfügung eine Mitarbeiterin der Jet Set AG, eines
Anbieters für Luxussportmode, gewesen, die die Offerte für die Plakate
bei der Firma Clear Channel AG eingeholt hatte. Bei der besagten
Mitarbeiterin «dürfte es sich um die Tochter von SVP-Nationalrat Thomas
Matter handeln, der sich seinerseits pointiert zum Verbot der
Plakataktion äusserte», schreibt die Staatsanwältin in ihrer Verfügung.
Und sie weist darauf hin, dass der Verwaltungsratspräsident der
«auftraggebenden Jet Set AG» Philippe Gaydoul sei.
Gaydoul, dessen Vermögen die aktuelle «Bilanz» auf 1 bis 1,5 Milliarden
Franken schätzt, und der Banker und SVP-Nationalrat Thomas Matter
(gemäss «Bilanz» 150 bis 200 Millionen schwer) sind langjährige Freunde.
Gaydoul ist an der Helvetischen Bank von Matter beteiligt, gemeinsam
engagierten sie sich beim Kursaal Arosa, bei der Uhrenmarke Hanhart und
dem EHC Kloten.
Und jetzt beim Egerkinger Komitee?
«Keinen Rappen habe ich bezahlt. Keinen. Und gewusst habe ich davon auch
nichts», sagt Gaydoul, der Enkel von Denner-Gründer Karl Schweri, am
Telefon. Eine Mitarbeiterin habe «unbefugt» und «unautorisiert» von
ihrem Geschäftsaccount aus die Korrespondenz dieser Kampagne geführt.
«Weder die Gaydoul Group noch die Jet Set AG, noch Philippe Gaydoul als
Privatperson haben diese Plakatkampagne in Auftrag gegeben, geschweige
denn finanziert. Sie hatten auch keine Kenntnis von den Vorgängen
bezüglich dieser Kampagne», heisst es in einem später verschickten
Statement.
Thomas Matter sei sein Freund, sagt Gaydoul. «Ich wähle meine Freunde
nicht nach ihrer Parteizugehörigkeit aus.» Er habe sich schon mehrmals
von politischen Ansichten seines Freundes distanziert.
Auch Matter ist es ein Anliegen, die Plakate weit weg von Gaydoul und
dessen Firma zu halten. Er habe am Rand der Herbstsession von der
Kampagne des Egerkinger Komitees erfahren – und danach seine Hilfe
angeboten, sagt er. Ein Bekannter seiner Tochter arbeite bei der Clear
Channel AG und habe ihr schon früher einen Rabatt für allfällige
Plakatkampagnen angeboten.
Tatsächlich gewährte die Plakatfirma dem Egerkinger Komitee (das auch in
allen Offerten als Absender figuriert) für die Anti-FDP-Kampagne einen
stattlichen «Spezialrabatt» von 63,97 Prozent. Auch mit Rabatt kostete
die Plakatkampagne noch 82480.50 Franken.
«Meine Tochter handelte in meinem Auftrag. Mit der Jet Set AG oder der
Gaydoul-Gruppe hat das nichts zu tun», so Matter. Zur Frage, ob er
selber in die Entwicklung des Plakatsujets involviert war, ob er gar
selber die Idee gehabt habe, möchte er sich nicht äussern.
Der Vorgang wirft ein Schlaglicht auf eine Gruppe, die die Schweizer
Politik seit Jahren in Atem hält. Zunächst lancierte sie die Initiative
für ein Minarettverbot, die 2009 angenommen wurde. Dann doppelte sie mit
der Burkaverbotsinitiative nach, über die wir wohl im März 2021
abstimmen. Sie verlangt ein weiteres Verbot: «Niemand darf sein Gesicht
im öffentlichen Raum verhüllen.»
Sehr verhüllt gebärdet sich das Egerkinger Komitee selber. Es hat keine
Website, keinen Handelsregistereintrag, keine öffentlichen
Versammlungen, es macht weder seine Mitglieder bekannt noch seine
Geldquellen. Nur zwei Informationen sind öffentlich zugänglich: der
Name des Präsidenten und eine Postfachadresse in Flaach ZH.
Kein Kommentar
Auf Anfrage gibt Wobmann preis, dass das Komitee als Verein organisiert
ist und einen Vorstand mit fünf weiteren Mitgliedern hat: dem
SVP-Politiker Ulrich Schlüer, Anian Liebrand, Patrick Freudiger, Nils
Fiechter sowie dem EDU-Vertreter Roland Haldimann.
Und wer hat die Plakate bezahlt? «Wir waren der Auftraggeber, wir haben
die Kampagne über unsere Kasse bezahlt», sagt Wobmann. Wer die Kasse
füttert? Kein Kommentar.
Stattdessen ärgern sich Wobmann und Matter, dass ihnen die Verfügung
noch nicht zur Verfügung gestellt wurde. «Das wird Folgen haben!», sagt
Matter. Bereits am Freitagabend war es so weit. Medienanwalt Andreas
Meili drohte der Staatsanwältin rechtliche Schritte an, sollte sie die
Gaydoul-Gruppe erneut mit dem Egerkinger Komitee in Verbindung bringen.
–
Schadenersatz für die FDP?
Der Rechtsstreit um die Anti-FDP-Plakate des Egerkinger Komitees geht
weiter. Zwar kommt die Berner Staatsanwaltschaft zum Schluss, das
Komitee habedie Entfernung der Plakate rechtzeitig veranlasst, nachdem
das Bezirksgericht Andelfingen dies am 3. Oktober 2019 angeordnet hatte.
Dass die Plakatgesellschaft danach fast eine Woche brauchte, um alle
Plakate zu überkleben, sei nicht die Schuld des Komitees. Deshalb hatdie
zuständige Staatsanwältin ihr Strafverfahren am 23. Januar
eingestellt.
Noch nicht abgeschlossen ist der Fall jedoch am Bezirksgericht
Andelfingen. Zwar hat das Gericht vorsorglich festgestellt, dass die
Plakate widerrechtlich waren und den Ruf der vier abgebildeten
FDP-Politiker «beschädigt» haben. Noch offen ist jedoch, ob das
Egerkinger Komitee dafür Konsequenzen tragen muss. Die FDP hat noch bis
zum 2. März Zeit, beim Gericht eine ordentliche Klage einzureichen und
Schadenersatz oder Genugtuung zu verlangen. Ob die FDP dies tun werde,
sei noch nicht entschieden, sagt Parteisprecher Martin Stucki. (hä/los)
(https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/anatomie-einer-schmutzkampagne/story/19112329)
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Umstrittener Schweizer Historiker bekommt Friedenspreis in Sachsen: Deutsche Stadt zofft wegen Daniele Ganser
Der Schweizer Historiker Daniele Ganser ist umstritten. Für manche ist
er ein Verschwörungstheoretiker, für manche ein brillanter
Geschichtskenner. In deutschen Städtchen Bautzen wurde ihm nun ein Preis
überreicht. Einige Politiker sind entsetzt.
https://www.blick.ch/news/ausland/umstrittener-schweizer-historiker-bekommt-friedenspreis-in-sachsen-deutsche-stadt-zofft-wegen-daniele-ganser-id15728125.html
-> https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/abbruch-stadtrat-bautzen-100.html
-> https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/goldener-chemtrail-verschwoerungstheorien-100.html
-> https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/goldener-chemtrail-verein-bautzner-frieden-100.html
Fledermaussuppe ist nicht schuld am Coronavirus
Während Mediziner weltweit versuchen, die Verbreitung des neuen
Coronavirus zu stoppen, drehen Verschwörungstheorien munter ihre Runden.
Ein Überblick.
https://www.20min.ch/wissen/news/story/Fledermaussuppe-ist-nicht-schuld-am-Coronavirus-31074792
-> https://www.stern.de/gesundheit/coronavirus–diese-absurden-verschwoerungstheorien-kursieren-9114612.html