Medienspiegel 3. Mai 2018

+++BERN
Asyl: Plötzlich kosten Minderjährige weniger
Der Kanton Bern wird 2019 mindestens 5 Millionen Franken weniger für minderjährige Asylsuchende ausgeben als erwartet. Das könnte es für die SVP schwieriger machen, ihr Referendum durchzubringen.
https://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/asyl-ploetzlich-kosten-minderjaehrige-weniger/story/20129096
-> https://www.derbund.ch/bern/kanton/kanton-bern-muss-weniger-geld-ausgeben-fuer-junge-asylsuchende/story/29083938

Regierungsratsantwort auf Interpellation (SVP) „Bleiberecht von Asylpersonen infolge Mutterschaft“
http://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-514b2053e50b45feb966053a9a3bd03b.html

Regierungsratsantwort auf Interpellation (SVP) „Identität von Personen des Asylbereichs“
http://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-49f1982a9f2542368437611d7e115138.html

+++ST. GALLEN
Weitere Ideen für Integration von Asylbewerbern sind willkommen
GAMS ⋅ Die CVP-Ortspartei hatte am Dienstag zu einem Informationsabend zum Thema Asylwesen eingeladen. Sozialamt-Mitarbeitende sowie Repas-Leiter Rudolf Lippuner berichteten, was in Gams in diesem Bereich angeboten wird.
http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/werdenberg/weitere-ideen-fuer-integration-von-asylbewerbern-sind-willkommen;art395293,5282945

+++WAADT
Une femme et sa fille renvoyées en Grèce
Un témoignage tiré de Droit de rester Lausanne.
https://renverse.co/Une-femme-et-sa-fille-renvoyees-en-Grece-1517

+++ZÜRICH
Schnellere Asylverfahren – «Der Kanton Zürich ist bereit»
Der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr ist überzeugt, dass der Kanton Zürich startklar ist für das neue Asylgesetz.
https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/schnellere-asylverfahren-der-kanton-zuerich-ist-bereit
-> https://www.nau.ch/politik-wirtschaft/regional/2018/05/03/zurich-uberpruft-abgewiesene-fluchtlinge-doppelt-65331275
-> https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/bei-uns-wird-es-kein-oberwillieli-geben/story/27834864
-> https://www.nzz.ch/zuerich/die-zuercher-gemeinden-muessen-gleich-viele-asylsuchende-aufnehmen-wie-bisher-ld.1382764
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/zuerich/mario-fehr-stichelt-gegen-andreas-glarner-im-kanton-zuerich-gibt-es-kein-oberwil-lieli-132524903
-> https://www.zsz.ch/ueberregional/kanton-zuerich-ist-bereit-fuer-das-neue-asylgesetz/story/11662668
-> https://www.landbote.ch/ueberregional/kanton-zuerich-ist-bereit-fuer-das-neue-asylgesetz/story/11662668
-> http://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/der-kanton-zuerich-hat-genuegend-asylplaetze-0087518/
-> https://www.zh.ch/internet/de/aktuell/news/medienmitteilungen/2018/erfolgreiche-haertefallpruefungen.html
-> Schweiz Aktuell: https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=9a5875ed-5953-409b-813e-f5e97364a0a7
-> https://www.telezueri.ch/62-show-zuerinews#zuerich-ueberprueft-abgewiesene-asylbewerber-doppelt
-> http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Asyl-10951730
-> https://www.nzz.ch/zuerich/mario-fehr-will-sein-hardliner-image-korrigieren-ld.1382968

30 Eritreer nehmen das Heft in die eigene Hand
Asylsuchende Eritreer kämpfen vielfach mit dem Vorurteil faul und schlecht intergriert zu sein. Mit einem Workshop in Winterthur wollen deshalb nun 30 Eritreer zeigen, dass sie durchaus Motivation und Engagement haben.
http://www.toponline.ch/news/winterthur/detail/news/30-eritreer-nehmen-das-heft-in-die-eigene-hand-0087549/

+++SCHWEIZ
Härtere Asylpraxis trifft nur wenige Eritreer
Nach einer Praxisverschärfung des Bundes könnten bis zu 3200 Eritreer ihren Aufenthaltsstatus verlieren. Tatsächlich dürfte die Zahl der Betroffenen weit tiefer ausfallen.
https://www.derbund.ch/schweiz/standard/haertere-asylpraxis-trifft-wohl-nur-wenige-eritreer/story/26338217

Migration: Bruch oder Kontinuität?
Während für Mitarbeitende internationaler Unternehmen mit Sitz in der Schweiz Anreize unterschiedlichster Art bestehen, sorgen die Gesetze und Verfahren, die das Asylsystem regeln, dafür, dass die Migration für Geflüchtete sehr schwierig wird
https://www.fluechtlingshilfe.ch/fakten-statt-mythen/beitraege-2018/migration-bruch-oder-kontinuitaet.html

18’000 Franken pro Flüchtling: Wofür genau?
Pro Asylsuchenden mit Bleiberecht erhalten die Kantone für Integrationsmassnahmen vom Bund künftig 18’000 Franken statt wie bisher nur 6000. Was macht zum Beispiel der Kanton Bern mit diesem Geld? Kompliziert ist nicht nur die Antwort auf die einfache Frage, sondern auch die Kontaktsuche mit dem zuständigen kantonalen Amt.
http://www.swissinfo.ch/ger/mehr-geld-fuer-integration_18-000-franken-pro-fluechtling–wofuer-genau-/44090618

+++DEUTSCHLAND
Innenminister Seehofer zu Ellwangen: „Schlag ins Gesicht der rechtstreuen Bevölkerung“
CSU-Minister Seehofer befürwortet das harte Durchgreifen der Polizei, nachdem Flüchtlinge in Ellwangen eine Abschiebung gewaltsam blockierten. Die Grünen kritisieren dessen geplante Rückführungszentren für Asylbewerber.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ellwangen-gruene-kritisieren-seehofers-geplante-rueckfuehrungszentren-a-1206016.html

Neuer Blick auf Vorfall in Unterkunft: Was geschah in Ellwangen?
Polizei und Politik sprechen von Angriffen, Gewalt und womöglich versteckten Waffen. Unsere Recherche zeigt: Kaum ein Vorwurf erhärtet sich.
http://taz.de/Neuer-Blick-auf-Vorfall-in-Unterkunft/!5500584/
-> http://taz.de/Kommentar-Abschiebung-in-Ellwangen/!5500564/
-> https://www.jungewelt.de/artikel/331879.heimat-der-hardliner.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1087223.abschiebeprotest-in-ellwangen-debatte-um-polizeirazzia-in-fluechtlingslager.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1087165.ellwangen-ungehorsam-schuetzt-recht.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1087242.wer-ist-hier-gewalttaetig.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1087137.abschiebungsversuch-in-ellwangen-polizeieinsatz-in-gefluechtetenunterkunft.html
-> http://taz.de/Nach-gescheiterter-Abschiebung/!5503125/
-> https://www.afp.com/de/nachrichten/26/gesuchter-togolese-bei-grossrazzia-ellwanger-fluechtlingsheim-gefasst-doc-14i3yz2
-> https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/Landeserstaufnahmestelle-Ellwangen-Erneuter-Polizeieinsatz-in-Fluechtlingsunterkunft,erneut-polizeieinsatz-in-lea-ellwangen-100.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute/fluechtlingsunterkunft-ellwangen-polizei-schnappt-fluechtigen-togolesen-100.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/razzia-in-fluechtlingsunterkunft-100.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/strukturen-aufbrechen-sgs-linke-ellwangen-100.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute/asylbewerber-verhindern-abschiebung-eines-afrikaners-100.html
-> http://www.tagesschau.de/inland/ellwangen-107.html
-> http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ellwangen-polizei-wieder-an-fluechtlingsunterkunft-im-einsatz-a-1205916.html
-> http://www.sueddeutsche.de/panorama/grosseinsatz-in-ellwangen-polizei-findet-gesuchten-asylbewerber-aus-togo-1.3965563
-> https://www.derbund.ch/ausland/europa/fluechtlinge-verhindern-gewaltsam-abschiebung-eines-togolesen/story/19371257
-> http://www.20min.ch/ausland/news/story/Polizei-Grossaufgebot-stuermt-Fluechtlingsheim-26099393
-> https://www.focus.de/politik/deutschland/der-einsatz-laeuft-erneut-polizeieinsatz-in-ellwanger-fluechtlingsunterkunft_id_8867194.html
-> https://rdl.de/beitrag/was-ist-gewalt-abschiebung-und-sammellager-oder-gemeinsamer-ungehorsam-dagegen
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1087165.ellwangen-ungehorsam-schuetzt-recht.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute/polizei-zu-debatte-nach-gescheiterter-abschiebung-104-100.html
-> http://www.deutschlandfunk.de/diskussionen-nach-ellwangen-rechtsstaat-statt-markiger.720.de.html?dram:article_id=417144
-> http://www.deutschlandfunk.de/ellwangen-unterschiedliche-reaktionen-auf-grosseinsatz-in.1939.de.html?drn:news_id=878731
-> https://www.derbund.ch/ausland/europa/dieser-angriff-auf-polizisten-muss-geahndet-werden/story/23252815

Gerichtsurteil Kirchenasyl schützt nicht vor Abschiebung
Flüchtlinge, die sich in Kirchenasyl begeben, können abgeschoben werden. Das entschied das Oberlandesgericht München. Zugleich bestätigte das Gericht aber den Freispruch für einen Mann, der kirchlichen Schutz gesucht hatte.
http://www.tagesschau.de/inland/kirchenasyl-107.html

Wohnraum für Geflüchtete – Göttinger Aktivisten besetzen Haus
In Göttingen besetzen Aktivisten ein leer stehendes Wohnheim und fordern, dass Flüchtlinge einer nahe gelegenen Unterkunft dort einziehen können.
http://taz.de/Wohnraum-fuer-Gefluechtete/!5500285/

+++FRANKREICH
Les jeunes Genevois détenus à Marseille vont sortir de prison
France – Poursuivis pour avoir aidé des migrants en situation irrégulière à entrer en France, deux Genevois et une Italienne vont pouvoir quitter la prison des Baumettes.
https://www.tdg.ch/geneve/actu-genevoise/trois-briancon-liberes/story/31440125

+++UNGARN
Ungarn: Verfassungsänderung soll Aufnahme von Flüchtlingen verhindern
Gegen die Flüchtlingsquoten der EU plante Orbán 2016 eine Verfassungsänderung, scheiterte aber im Parlament. Mit einer neuen Mehrheit will er es nun wieder versuchen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-05/ungarn-verfassungsaenderung-fluechtlinge-verteilung

+++GRIECHENLAND
Lesbos – Tausende Griechen protestieren gegen Flüchtlingspolitik
Mehr als jeder zehnte Einwohner auf Lesbos ist zugewandert, die Flüchtlingslager sind überfüllt. Tausende Menschen zogen auf die Straße, um für sofortige Lösungen in der Migrationspolitik zu protestieren.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-tausende-protestierten-auf-lesbos-gegen-migrationspolitik-a-1206123.html
-> https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-05/lesbos-alexis-tsipras-griechenland-demonstrationen-asylsuchende

+++MITTELMEER
Mediterranean Coalitions of Struggle
+++ 587 Deaths at Sea in 2018 +++ Alarm Phone Actions and Campaigns +++ Situation in the Western Mediterranean, Central Mediterranean, and Aegean Sea +++ Summaries of 40 Alarm Phone distress cases
https://alarmphone.org/en/2018/05/02/mediterranean-coalitions-of-struggle/?post_type_release_type=post

Evangelische Kirche in Deutschland unterstützt weiterhin zivile Seenotrettung – Suchflugzeug entscheidender Faktor bei der Rettung von Menschenleben
Allein im letzten Jahr sind auf dem zentralen Mittelmeer weit über 3000 Menschen ertrunken; 2018 sind bereits über 500 Menschen ums Leben gekommen. Ohne das Suchflugzeug “Moonbird” – betrieben von Sea-Watch und der Schweizer Humanitären Piloteninitiative (HPI) –, wären es im 2017 mindestens 1000 Tote mehr gewesen. Immer wieder konnte das Flugzeug, das mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angeschafft wurde, sinkende Schlauchboote in letzter Sekunde entdecken und zivile Rettungsorganisationen informieren.
Sea-Watch freut sich über die Entscheidung der EKD, das Aufklärungsflugzeug „Moonbird“ in den kommenden drei Jahren weiterhin zu fördern und damit alle zivilen Seenotrettungsschiffe auf dem Mittelmeer zu unterstützen.
https://sea-watch.org/ev-kirche-in-deutschland-unterstuetzt-weiterhin-zivile-seenotrettung/

+++LIBYEN
Libyen: „Manche sind 24 Stunden, sieben Tage die Woche eingesperrt“
Schreckliche Zeugnisse von Misshandlung und Menschenhandel in Flüchtlingslagern zwangen die EU vergangenes Jahr, der Situation in Libyen mehr Priorität einzuräumen. Sebastian Jung war als Projektkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Tripolis und berichtet im profil-Interview von seinen Erfahrungen.
https://www.profil.at/ausland/libyen-lager-migranten-10050598

+++ERITREA
In Eritrea verschwinden Journalisten ohne Anklage hinter Gittern Im Würgegriff der Zensur
In kaum einem Land werden Medien so massiv zum Schweigen gebracht wie in Eritrea. Seit 2001 sind dort alle privaten Zeitungen verboten. Das Internet wird überwacht – und selbst im Ausland werden eritreische Journalisten bedroht.
https://www.domradio.de/themen/ethik-und-moral/2018-05-03/eritrea-verschwinden-journalisten-ohne-anklage-hinter-gittern

+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Kanton kommt nicht vom Fleck mit den Durchgangsplätzen
Der Kanton St. Gallen möchte Fahrende vorübergehend auf unbenutzten Militärarealen unterbringen. Die im letzten August eingereichte Anfrage beim Bund war jedoch derart missverständlich, dass der Kanton in Sachen Durchgangsplätze wieder zurück auf Feld eins ist.
https://www.zsz.ch/obersee/kanton-kommt-nicht-vom-fleck-mit-den-durchgangsplaetzen/story/12177278

+++FREIRÄUME
Quartierplätze im Wankdorf und in der Länggasse werden aufgewertet
Die Berner Länggasse erhält einen neuen Quartierplatz. Der Tellplatz im Wankdorf wird verschönert.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/quartierplaetze-im-wankdorf-und-in-der-laenggasse-werden-aufgewertet/story/26577409
-> https://www.derbund.ch/bern/stadt/zwei-plaetzen-neues-leben-einhauchen/story/26650026
-> http://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/der-tellplatz-wird-umgestaltet-und-aufgewertet
-> http://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/neuer-quartierplatz-an-der-mittelstrasse

derbund.ch 03.05.2018

Länggasse will «zweite Grosse Schanze» verhindern

Der Platanenhof der Unitobler zieht immer mehr Jugendliche an – auch nachts.

Christian Zellweger

Studenten, Petanque-Spieler, Familien: Der Platanenhof bei der Unitobler mitten im Länggass-Quartier ist vielseitig belebt – auch am Abend. 30 bis 50 Jugendliche versammelten sich derzeit an den Wochenenden auf dem Platz, im letzten Jahr seien es bisweilen gar etwa 120 gewesen, sagt Silvio Flückiger von der mobilen Interventionsgruppe Pinto der Stadt Bern.

Letzten Sommer hatten Abfallberge und Lärm bis weit in die Nacht für Ärger gesorgt, die Möglichkeit einer nächtlichen Abriegelung des Platanenhofes lag auf dem Tisch. Dazu kam es nicht, denn im Winterhalbjahr entschärfte sich die Situation. Gibt es nun, wo es warm wird, neue Konflikte? «Die Gefahr besteht, dass der Platanenhof zur zweiten Grossen Schanze wird, wenn es so weitergehen sollte», sagt zumindest eine Anwohnerin. Zu den «Stammgästen» aus dem Quartier kämen auch immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene von ausserhalb. Es sei nun schon das dritte Jahr, in dem es im Platanenhof nachts immer lauter werde. Bisher seien die Anwohner geduldig und kulant gewesen, doch sie würden im Sommer «gerne wieder mit offenen Fenstern schlafen können».

«Wir wollen für den Erhalt des öffentlichen Freiraumes einstehen», sagt die Quartierarbeiterin Nina Müller von der Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit (VBG). Nach ersten Gesprächen im vergangenen Winter hat die IG Platanenhof, in der Müller die VBG-Vertretung stellt, letzte Woche ein Podium zur Situation auf dem Platanenhof organisiert. «Das war der Startschuss auf dem Weg zu einer Lösung.» Dabei kamen viele Akteure zusammen: die Unitobler als Nutzerin des Platzes, Jugendliche, Pinto, Vertreter der offenen Jugendarbeit (TOJ) und der Stadt. Zumindest im Publikum waren auch Anwohner vertreten. Es sei ein «respektvolles Miteinander» gewesen, sagt Müller. Die Jugendlichen hätten die Anliegen der Anwohner ernst genommen. Auch Flückiger findet, das Podium sei wertvoll gewesen: «Der direkte Kontakt mit Anwohnern ist für die Jugendlichen immer am eindrücklichsten.»

Gefragter Freiraum

Munir Hamid, der gemeinsam mit einem Kollegen am Podium teilgenommen hat, bestätigt Flückigers Aussage. Der 21-Jährige gehört zu den jungen Erwachsenen in der Länggasse, die im «Pärkli», wie sie den Platanenhof nennen, ihren Freiraum gefunden haben. «Hier spielen wir Tischtennis oder treffen uns vor dem Ausgang», sagt er. Der Platanenhof sei einer der wenigen Freiräume im Quartier. Er finde es gut, dass die Quartierarbeit versuche, Jugendliche und Anwohner zusammenzubringen. «Das Podium hat uns für die Anliegen der Nachbarn sensibilisiert», sagt er.

Auch Hamid hat beobachtet, dass in den letzten Jahren mehr Leute auf den Platanenhof kamen, auch von ausserhalb des Quartiers. Er und seine Kollegen wollten sich bemühen, dass es nach Mitternacht im «Pärkli» ruhiger werde, so wie es im Rahmen des Podiums mit den Nachbarn abgemacht worden sei. Eins sei aber auch klar: «Wir können nicht allen sagen, sie sollen jetzt still sein.» Dennoch sei er positiv gestimmt: «Wir Jugendliche aus der Länggasse wissen, was wir mit einer Schliessung verlieren würden.»

Auch für Flückiger ist klar, dass mit dem Podium längst nicht alle Jugendlichen erreicht worden sind, welche den Platanenhof als «Wohnzimmer» nutzen. Deshalb seien auch weitere Aktionen – etwa gemeinsame Besuche des Platanenhofes von VGB, TOJ und Pinto – geplant. Derzeit sind sämtliche Massnahmen noch nicht konkret. Die IG Platanenhof, bestehend aus Vertretern von Pinto, der offenen Jugendarbeit (TOJ), der Quartierarbeit und dem Restaurant Provisorium 46 der Stiftung Blindspot in der Nachbarschaft, will nun ein Nutzungskonzept mit Regeln erarbeiten, welche von allen akzeptiert werden sollen, sagt Müller. «Die Anwohnenden brauchen schnell Verbesserungen.»

Zumindest in Sachen Reinigung und Toiletten ist eine Lösung gefunden worden: Der Kanton hat sich bereit erklärt, die Toiletten am Gebäude auf dem Platanenhof zur Verfügung zu stellen. Die Reinigung übernimmt die Stadt. Die Uni wiederum verzichtet auf die Erfassung sowie Weiterverrechnung der Strom- und Wasserkosten, wie Susanna Krähenbühl, Leiterin Abteilung Bau und Raum der Universität, sagt. Zusätzlich wird das Tiefbauamt in den Sommermonaten den Platanenhof neu auch an Wochenenden reinigen, wie es bei der Stadt heisst. Diskutiert wird derzeit noch, wer welche Kosten übernimmt
(https://www.derbund.ch/bern/stadt/laenggasse-will-zweite-grosse-schanze-verhindern/story/20909986)

Goldgrube Bahnhof – 10vor10
Die Schweiz ist ein Land der Einkaufscenter. Fast 200 gibt es insgesamt. Doch mit dem Online-Shopping oder dem Einkaufstourismus stagnieren die Umsätze. Das bestätigen heute die neusten Zahlen des Marktforschungs-Institutes GFK. Immer besser läuft hingegen das Geschäft in den Bahnhöfen.
https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=3ccdd6e0-f4de-48cd-b96f-3905ff972b1d

+++DROGENPOLITIK
Darknet-Dealer lassen Drogen in Zürich testen
Onlinehändler versprechen Konsumenten Gratismüsterchen – wenn sie dafür bei staatlichen Stellen Tests einholen.
https://www.derbund.ch/schweiz/standard/DarknetDealer-lassen-Drogen-in-Zuerich-testen/story/20895236

Medikamenten-Missbrauch – Hustensaft als Partydroge: Kommt die Rezeptpflicht?
Berauschender Hustensaft wird immer wieder als Partydroge missbraucht. Suchtfachleute verlangen nun eine Rezeptpflicht.
https://www.srf.ch/news/schweiz/medikamenten-missbrauch-hustensaft-als-partydroge-kommt-die-rezeptpflicht

Immer mehr Kokain auf Churer Strassen
Hat Chur ein Kokainproblem? Davon muss man ausgehen, wie Recherchen von Radio Südostschweiz zeigen. Das weisse Pulver wird weltweit als Rauschdroge konsumiert – eine Droge mit hohem psychischem Abhängigkeitspotenzial.
https://www.suedostschweiz.ch/sendungen/2018-05-03/immer-mehr-kokain-auf-churer-strassen

+++SOZIALABBAU
Kanton Bern: Sparmassnahmen im Sozialwesen
Immer mehr Menschen ersuchen Hilfe bei den Sozialstellen. Die Kirche soll als Auffangbecken für Hilfesuchende helfen.
https://www.telebaern.tv/118-show-news/23691-episode-donnerstag-3-mai-2018/57247-segment-kanton-bern-sparmassnahmen-im-sozialwesen#kanton-bern-sparmassnahmen-im-sozialwesen

+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Kill-Erdogan-Tram fährt durch Basel
Wir haben am Abend des 29.04.18 ein Tram mit der Parole „KILL ERDOGAN“ bemalt. Damit wollen wir einen Beitrag leisten, die Ignoranz in der Schweiz zu durchbrechen.
https://barrikade.info/Kill-Erdogan-Tram-fahrt-durch-Basel-1079

Zwei Wagen einer Sicherheitsfirma in Flammen
Thun – Auf einem Kiesparkplatz in Thun sind in der Nacht auf Dienstag zwei Fahrzeuge einer Sicherheitsfirma ausgebrannt. Die Polizei schliesst Brandstiftung nicht aus.
https://www.bernerzeitung.ch/region/thun/sicherheitsfirmaautos-in-flammen/story/13997743
-> http://www.police.be.ch/police/de/index/medien/medien.meldungNeu.html/police/de/meldungen/police/news/2018/05/20180503_1707_thun_zeugenaufrufzweiautosausgebrannt
-> https://barrikade.info/Securitas-angreifen-1074

+++AUSLÄNDER_INNEN-RECHT
Kantonsrat Zug – Zahl der Ausschaffungen wird künftig publiziert
Der Grund dafür ist die Ausschaffungs-Initiative, die nach Ansicht der SVP nicht wie versprochen umgesetzt wird.
https://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/kantonsrat-zug-zahl-der-ausschaffungen-wird-kuenftig-publiziert
-> http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/zug/zahl-der-ausschaffungen-wird-im-kanton-zug-kuenftig-publiziert;art93,1245709

+++KNAST
Häftling im Bois-Mermet-Gefängnis in Lausanne VD tot aufgefunden
In der Nacht auf Donnerstag haben Gefängniswächter bei einem Kontrollgang in einer der Zellen eine Leiche entdeckt. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile ein Verfahren eingeleitet, um der Todesursache des Häftlings auf die Spur zu kommen.
https://www.nau.ch/nachrichten/schweiz/2018/05/03/haftling-im-bois-mermet-gefangnis-in-lausanne-vd-tot-aufgefunden-65333336
-> http://www.20min.ch/ro/news/vaud/story/Un-detenu-retrouve-mort-dans-la-prison-du-Bois-Mermet-16173836
-> http://www.rts.ch/info/regions/vaud/9541477-un-detenu-retrouve-mort-dans-sa-cellule-du-bois-mermet-a-lausanne.html
-> https://www.24heures.ch/vaud-regions/lausanne-region/detenu-retrouve-mort-boismermet/story/22747714
-> https://www.tdg.ch/suisse/detenu-retrouve-mort-boismermet/story/22747714

+++BIG BROTHER
Mehr Notsuchen, weniger Überwachungsmassnahmen
Im Jahr 2017 haben die Schweizer Polizeibehörden beim Dienst Überwachung Post- und Fernmeldeverkehr (Dienst ÜPF) rund 20 Prozent mehr Notsuchen als im Vorjahr angeordnet. Insgesamt waren es 618 Notsuchen. Die Anzahl der Überwachungsmassnahmen, die der Dienst ÜPF für die Schweizer Strafverfolgungsbehörden und den Nachrichtendienst des Bundes (NDB) umsetzte, ging gegenüber dem Vorjahr hingegen um 7 Prozent zurück.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-70650.html
-> https://www.nzz.ch/schweiz/die-strafverfolger-haben-weniger-telefonueberwachungen-angeordnet-ld.1382830

Vorlagen zur Weiterentwicklung von Schengen
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat sich mit verschiedenen Vorlagen des Bundes zur Weiterentwicklung von Schengen befasst. Die Sicherung des Schengen-Vertragswerks ist für den Regierungsrat von oberster Priorität, das Abkommen trägt zu einer erheblichen Stärkung der öffentlichen Sicherheit in der Schweiz und Europa bei. Das Ein- und Ausreisesystem (EES) und das Erleichterungsprogramm (NFP) sollen unter anderem die stetig steigende Anzahl der Grenzübertritte erleichtern, die Grenzverwaltung modernisieren und die Sicherheit des Schengen-Raums erhöhen. In seiner Stellungnahme zur Vernehmlassung des Bundes begrüsst der Regierungsrat die beiden Vorlagen. Das EES bringe jedoch bei einer Ersteinreise einen Mehraufwand, weil ein Gesichtsbild erstellt und die Fingerabdrücke erfasst werden müssen. Dies erfordert unter anderem die Beschaffung von Kameras und Investitionen bei der Informatik. Der Regierungsrat verlangt, dass die entsprechenden Kosten mehrheitlich vom Fonds für die innere Sicherheit im Bereich Aussengrenzen und Visa übernommen werden.
Gewisse Vorbehalte äussert der Regierungsrat bei der Übernahme der EU-Verordnung über die Europäische Grenz- und Küstenwache. Er unterstützt zwar, dass die Kantonspolizeien die Begleitpersonen im Rückkehrbereich zur Verfügung stellen. Die vorgesehene Aufwandentschädigung von 300 Franken pro Tag liegt jedoch deutlich unter den effektiven Kosten. Der Regierungsrat verlangt, dass der Bund die vollen Kosten für diese Aufgabe übernimmt.
Federführung: Polizei- und Militärdirektion
http://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2018/05/20180502_1444_kurzinformation_ausdemregierungsrat#portalnavrrcsubeleme

Ueli Buri wird als neuer Datenschützer vorgeschlagen
Die Justizkommission des Grossen Rates und der Regierungsrat beantragen dem Kantonsparlament, den 49-jährigen Juristen Ueli Buri zum neuen kantonalen Datenschutzbeauftragten zu wählen. Ueli Buri soll auf Anfang März 2019 die Nachfolge von Markus Siegenthaler antreten, der in den Ruhestand tritt.
http://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2018/05/20180503_0818_ueli_buri_wird_alsneuerdatenschuetzervorgeschlagen
-> https://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/ueli-buri-soll-neuer-berner-datenschuetzer-werden/story/27907967
-> https://www.derbund.ch/bern/kanton/jurist-soll-im-kanton-bern-die-daten-schuetzen/story/29316614

+++POLIZEI ZH
Staatenlos – Klaus Rózsa, Fotograf
Der Fotograf und Politaktivist Klaus Rózsa war den Schweizer Polizeibehörden jahrzehntelang ein Dorn im Auge. Bei den Jugendunruhen der 80er Jahre griff er zum Megaphon und fotografierte gleichzeitig die Auseinandersetzungen mit der Polizei auf der Strasse. So wurde er zur Zielscheibe der Polizei.
https://www.srf.ch/sendungen/ch-filmszene/staatenlos-klaus-rozsa-fotograf

+++POLIZEI CH
Unabhängige Beschwerdestellen und Untersuchungsinstanzen zu polizeilichem Fehlverhalten
Wird man in der Schweiz Opfer von übermässiger Gewaltanwendung oder rassistischem Profiling durch Polizisten/-innen, so stehen die Chancen für die Betroffenen schlecht. Es fehlt an unabhängigen Beschwerdestellen und oft auch an der nötigen Unabhängigkeit der Untersuchungsinstanzen. Trotz regelmässiger internationaler Kritik geschieht in der Schweiz nun seit beinahe zwei Jahrzehnten so gut wie nichts, um dauerhafte Lösungen für diese Problematik zu institutionalisieren.
https://www.humanrights.ch/de/menschenrechte-schweiz/inneres/strafen/polizei/polizei-beschwerdestellen-unabhaenige-untersuchung

+++ANTIFA
Böhmermann geht gegen Schweizer Politiker vor
Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann will gegen rechte Hetze im Internet vorgehen. Auf seiner schwarzen Liste sind auch Schweizer Accounts.
http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Boehmermann-geht-gegen-Schweizer-Politiker-vor-18367804

Das Comeback lässt nicht lange auf sich warten
Seine Grossratskarriere endet Ende Monat. Nun soll Thomas Fuchs neuer Präsident der SVP Stadt Bern werden.
https://www.derbund.ch/bern/das-comeback-laesst-nicht-lange-auf-sich-warten/story/31011355

Fuchs, Hess und Hofer übernehmen Stadtberner SVP
Thomas Fuchs soll Rudolf Friedli als Präsident der SVP Stadt Bern ablösen. Erich Hess und Stefan Hofer werden seine Stellvertreter.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/fuchs-hess-und-hofer-uebernehmen-stadtberner-svp/story/26512841

Homophober Kommunalpolitiker – SVP-Politiker Daniel Regli noch immer besessen vom schwulen „Analmuskel“
Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Stadtparlament von Zürich macht sich der homophobe Rechtspopulist noch Sorgen um die Analmuskeln von schwulen Männern.
http://www.queer.de/detail.php?article_id=31105

+++ANTIRA
„Der Selbstmord Europas“: Europäische Werte? Ach, egal
Er ist der Einwanderungskritiker, den Morrissey seinen Fans empfiehlt: Douglas Murrays Polemik gegen Europas Einwanderungspolitik zeigt, wie aus Liberalen Rechte werden.
https://www.zeit.de/kultur/literatur/2018-04/der-selbstmord-europas-douglas-murray-einwanderungskritik-liberal-rechts/komplettansicht