Medienspiegel 13. Juli 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++APPENZELL
Win-Win-Situation: Flüchtling schafft Lehrabschluss
https://www.tvo-online.ch/aktuell/win-win-situation-fluechtling-schafft-lehrabschluss-142918760
-> https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/gais-vom-gefluechteten-zum-textilpraktiker-30-jaehriger-afghane-schliesst-berufsausbildung-ab-jetzt-strebt-er-den-lehrabschluss-an-ld.2163397


+++SCHWEIZ
Vom Inklusions-Erfolg zum Zwangs-Lehrabbruch
Ca. 600 – 800 Menschen mussten nach negativen Asylentscheid ihre Lehre von einem Tag zum anderen zwangsweise abbrechen. Zurück in die Sackgasse der Langzeit-Nothilfe, genötigt auf unabsehbare Zeit in prekärsten Verhältnissen und totaler Perspektivlosigkeit  in der Schweiz zu leben. Den Betroffenen bleibt oft nichts anderes übrig, als einfach zu warten.
Warten darauf gehört zu werden:
Drei Lehrlinge und ihre Lehrmeister berichten im Nothilfe-Protokoll.
https://nothilfe-protokoll.ch/


+++BELGIEN
Hungerstreik in Belgien: Das letzte Mittel der Sans-Papiers
475 Menschen ohne Papiere befinden sich in Belgien im Hungerstreik. Sie fordern ihre Legalisierung und eine Aufenthaltsrechtsreform.
https://taz.de/Hungerstreik-in-Belgien/!5781092/


+++ÄRMELKANAL
Mehr als hundert Migranten an einem Tag aus dem Ärmelkanal gerettet
Die Route über den Ärmelkanal gilt als gefährlich, die Zahl der Überfahrten nahm in den vergangenen Jahren jedoch deutlich zu
https://www.derstandard.at/story/2000128149534/mehr-als-hundert-migranten-an-einem-tag-auf-dem-aermelkanal?ref=rss
-> https://www.nau.ch/politik/international/mehr-als-hundert-migranten-in-einem-tag-auf-dem-armelkanal-gerettet-65963514


+++GRIECHENLAND
Aida-Report: Asylbericht legt systematische Probleme in Griechenland offen
Kritik an Verzögerungen bei der Registrierung, Qualität von Interviews, Pushbacks und Verwaltungshaft. 2020 gab es einen starken Rückgang bei Ankünften und Asylanträgen
https://www.derstandard.at/story/2000128157553/asylbericht-legt-systematische-probleme-in-griechenland-offen?ref=rss


+++MITTELMEER
Italiens Küstenwache rettet rund 100 in Seenot geratene Migranten
Die italienische Küstenwache hat rund 100 in Seenot geratene Migranten gerettet. Bei deren Boot fiel der Motor aus.
https://www.nau.ch/news/europa/italiens-kustenwache-rettet-rund-100-in-seenot-geratene-migranten-65963872


+++LITAUEN
Grenze zu Belarus: Litauens Parlament stimmt Massenverhaftungen von Flüchtlingen zu
Im Konflikt Belarus hat Litauens Parlament Massenverhaftungen von illegal eingereisten Flüchtlingen genehmigt. Nach dem neuen Gesetz dürfen diese erst sechs Monate nach ihrer Ankunft wieder freigelassen werden.
https://www.spiegel.de/ausland/grenze-zu-belarus-litauens-parlament-stimmt-massenverhaftungen-von-fluechtlingen-zu-a-85b0618c-1047-429b-b5ae-73235489c401


+++GASSE
luzernerzeitung.ch 13.07.2021

Pandemie torpediert Planung: Der Verein Jobdach Luzern sammelt nun Geld für die neue Notschlafstelle

Das Jahr 2020 forderte den Verein Jobdach in allen Belangen. Weil die Wärchstatt wegen der Pandemie zeitweise geschlossen werden musste, ging die Anzahl geleisteter Arbeitsstunden stark zurück.

Sandra Monika Ziegler

Der Verein Jobdach an der Bruchstrasse 31 in der Stadt Luzern bietet Überlebenshilfe mit Notschlafstelle an der Gibraltarstrasse, begleitetes Wohnen an der Rosenberghalde und Arbeitsmöglichkeiten in der Wärchstatt an den Standorten Bruchstrasse und Hirschengraben. Im August soll die Baueingabe für das Projekt am Neuweg 3, den Zusammenzug der Notschlafstelle und des Obdachs, erfolgen.

Das Coronavirus beeinträchtigte die Planung diverser Jobdach-Projekte allerdings stark. So musste etwa der Umbau der Wärchstatt – finanziert mit Eigenmitteln – unterbrochen werden. Der Grund dafür: Für die Weiterarbeit in der Wärchstatt mussten Schutzkonzepte erarbeitet werden, deshalb blieb diese während dreier Monate geschlossen. Auch die Personalressourcen wurden durch die Pandemie tangiert. Ältere Personen über dem Pensionsalter, die jahrelang für den Verein arbeiten, mussten zu Hause bleiben, um sie vor dem Virus zu schützen.

Kostendach von 1,8 auf 2,1 Millionen Franken erhöht

Und auch das Kostendach für den geplanten Zusammenzug konnte bei der Erstellung des Jahresberichtes 2020 nicht im Detail erarbeitet werden. Die dafür nötige Summe musste von 1,8 Millionen Franken auf 2, 1 Millionen Franken aufgebessert werden. Dazu sagt der Jobdach-Geschäftsleiter Heinz Spichtig: «Wir werden eine grosse Spendenaktion durchführen, um dieses Geld zu sammeln. Damit sollen die zwei wichtigen Angebote der Überlebenshilfe – Notschlafstelle und Obdach – eine zeitgemässe Infrastruktur erhalten.»

Der Spendenbarometer steigt und zeigte Ende Juni bereits 638’050 Franken an. Neben Geldern von Stiftungen seien auch bereits Kleinspenden eingegangen. Spichtig ist erfreut: «Das beweist eine grosse Solidarität der Luzerner Bevölkerung.» Es zeige auch das Verständnis für Notlagen, denn so Spichtig: «Niemand von uns kann es schlussendlich ausschliessen, in einer Notlage ein Dach über dem Kopf und ein Bett in einem warmen Zimmer zu benötigen.»

In einer zweiten Phase – diesen Herbst – ist ein Crowdfunding in Zusammenarbeit mit funders.ch geplant. Damit soll eine grosse Öffentlichkeit in der Innerschweiz auf das Anliegen aufmerksam gemacht werden. In der dritten Phase werden dann grössere Institutionen wie Kirchen oder Firmen für eine Spende angeschrieben. Eine weitere Spendenzusage hat Jobdach bereits erhalten. Spichtig: «Das alternative Stadtfest vom 26. Juni der Stiftung Luzerner helfen Luzernern hat den Verein Jobdach als unterstützungswürdiges Projekt ausgewählt. Das schätzen wir sehr.»

Alle wollen ein Dach über dem Kopf

Die Pandemie hatte auch ihre Wirkung auf die Auftragserteilung, wie dem Jahresbericht 2020 zu entnehmen ist. Während der Schliessung der Wärchstatt von März bis Juni 2020 konnten zwar Industrieaufträge ausgelagert werden, doch für Jobdach selber verringerten sich dadurch die geleisteten Arbeitsstunden. Die Aufträge gingen von 161 auf 134 zurück. Es wurden 17’354 Stunden Arbeit geleistet. Im Vorjahr waren es 22’727, damit wurde ein Höchststand der letzten Jahre erreicht.



250 Personen nutzten Notschlafstelle

Der Verein Jobdach ist für Wohnen, Arbeit und Beschäftigung zuständig. Damit soll die soziale Integration von sucht- und psychisch kranken Menschen gefördert werden. Die Notschlafstelle nutzten letztes Jahr 250 Personen, 54 Frauen und 196 Männer. Beim betreuten Wohnen wurden 39 Personen begleitet, allein 31 Personen kamen aus der Stadt Luzern.

Der Verein arbeitet mit einem Rahmenvertrag und Leistungsvereinbarungen des Zweckverbandes für institutionelle Sozialhilfe und Gesundheitsförderung (ZiSG). Der Zweckverband wird vom Kanton Luzern und allen Luzerner Gemeinden gemeinsam finanziert. Der ZiSG zahlt jährlich 1,26 Millionen Franken. Dazu kommen für das letzte Jahr Spenden von knapp 117’000 Franken. Das Vereinsjahr 2020 schliesst mit einem Verlust von 18’643 Franken ab. (sam)
(https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/luzern-pandemie-torpediert-planung-der-verein-jobdach-luzern-sammelt-nun-geld-fuer-die-neue-notschlafstelle-ld.2156798)


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Reiniger:innen bei Enzler: „Es wird sich nichts verändern ohne Streik.“
Das Solothurner „Reinigungskollektiv“ erhebt schwere Vorwürfe gegen das Reinigungsunternehmen Enzler Reinigungen AG. An einer Demonstration am vergangenen Samstag wehren sie sich lautstark gegen miserable Arbeitsbedingungen. Und gegen die Unia.
https://daslamm.ch/reinigerinnen-bei-enzler-es-wird-sich-nichts-veraendern-ohne-streik/


«Basel Nazifrei»: Geldstrafe für weiteren Teilnehmer der Anti-Pnos-Demo: Familienvater stellte sich den Behörden selbst
Die Verfahren gegen die Teilnehmer der Gegendemonstration «Basel Nazifrei» vom November 2018 beim Basler Messeplatz gehen weiter, am Dienstag musste sich ein 45-jähriger Familienvater aus Laufen vor dem Basler Strafgericht verantworten.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/basel-nazifrei-geldstrafe-fuer-weiteren-teilnehmer-der-anti-pnos-demo-familienvater-stellte-sich-den-behoerden-selbst-ld.2163386


+++KNAST
Gefängniswärter verurteilt, weil er Brian unnötig schlug – der bekannteste Häftling der Schweiz wird vor Gericht ausfällig
Brian Keller, bekannt geworden unter «Carlos», stand am Dienstag für einmal als Kläger vor dem Bezirksgericht Lenzburg. Ein Wärter der Justizvollzugsanstalt Lenzburg wurde verurteilt, weil er den Häftling unnötig geschlagen hatte. Brian selber war auch am Prozess – hatte sich aber nicht unter Kontrolle.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/bezirksgericht-lenzburg-gefaengniswaerter-verurteilt-weil-er-brian-unnoetig-schlug-der-bekannteste-haeftling-der-schweiz-wird-vor-gericht-ausfaellig-ld.2163127
-> https://www.telem1.ch/aktuell/gefaengniswaerter-verurteilt-er-hat-den-haeftling-brian-in-lenzburg-geschlagen-und-getreten-142918696
-> https://telebasel.ch/2021/07/13/beamter-der-jva-lenzburg-nach-schlaegen-gegen-carlos-verurteilt/?channel=105105
-> https://www.tagesanzeiger.ch/fall-brian-beamter-der-jva-lenzburg-verurteilt-253083493862
-> https://www.toponline.ch/news/schweiz/detail/news/fall-carlos-beamter-der-jva-lenzburg-verurteilt-00161896/



Walliser Bote 13.07.2021

Gefängnis Sitten: Häftling tot in Zelle aufgefunden

Am Montagmorgen wurde im Untersuchungsgefängnis in Sitten ein Häftling tot in seiner Zelle aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eröffnet, um die Todesursache zu klären.

Im Untersuchungsgefängnis in Sitten hat am Montagmorgen ein Beamter einen Häftling leblos in einer Zelle aufgefunden. Bis zum Eintreffen der Ambulanz unternahm der Beamte Wiederbelebungsversuche. Die Rettungskräfte vermochten den Häftling trotz des Ersteinsatzes des Beamten nicht wiederzubeleben.

Das Opfer ist ein 45-jähriger im Wallis wohnhafter Schweizer.

Wie der Kanton Wallis in einer Mitteilung festhält, hat die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung eröffnet, um die Todesumstände des Mannes zu klären.
(https://new.rro.ch/story/hftling-tot-in-zelle-aufgefunden/30475)


+++RECHTSEXTREMISMUS
Brutal und an der Waffe ausgebildet
Recherche beleuchtet Neonazinetzwerk der »Hammerskins«. Scharfe Kritik an Sicherheitsbehörden
Das Rechercheteam »Exif« zeigt in einem Bericht, welche Gefahren von der Neonaziorganisation »Hammerskins« ausgehen. Allein in Deutschland soll es 13 aktive Gruppen geben.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1154438.hammerskins-brutal-und-an-der-waffe-ausgebildet.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Corona-Leugnung auf Telegram: Der digitale Strippenzieher
Frank Schreibmüller hat den Online-Kaninchenbau einer verschwörungsideologischen Bewegung gegraben, die immer mehr nach rechts driftet. Ein analoger Ortsbesuch.
https://taz.de/Corona-Leugnung-auf-Telegram/!5781112/


(Schwurbel-Guru Sucharit Bhakdi + “die (Impf-)Juden”… #Kotz )
„Verstörende Einlassungen Bhakdis, der sich Wissenschaftler nennt und von dem ich auf Veranstaltungen der MaßnahmenkritikerInnen regelmäßig höre, dass er auch in Talkshows eingeladen werden soll. Auszug aus einem Interview mit dem Titel ‘Die Impfung! Die Hölle auf Erden!’“
(https://twitter.com/AnsarBerlin/status/1415052707065380867)


+++HISTORY
INFOété : Anarchismus in St-Imier / TeleBielingue
https://www.youtube.com/watch?v=cC7RU-cHE3c