Medienspiegel 29. Juni 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++FRIBOURG
Requérant·e·s violenté·e·s dans le Centre Fédéral d’Asile de Giffers
COMMUNIQUE DE PRESSE – Solidarité Tattes 18.06.2020
Après les violences des Protectas contre les mineurs du Foyer de l’Etoile (GE), puis contre les réquérant-e-s du CFA de Bâle, voici venu le tour des requérant-e-s du CFA de Giffers (FR) :
https://renverse.co/infos-locales/article/requerant-e-s-violente-e-s-dans-le-centre-federal-d-asile-de-giffers-2664


+++GROSSBRITANNIEN
Das Geschäft mit der Privatisierung und der Umgang mit Asylsuchenden in Großbritannien
100 in einem Hotel in Glasgow untergebrachte Asylsuchende weigern sich derzeit, die ihnen angebotenen Mahlzeiten – teilweise verschimmelt – anzunehmen. Sie protestieren auch gegen mangelnden Corona-Schutz
https://www.heise.de/tp/features/Das-Geschaeft-mit-der-Privatisierung-und-der-Umgang-mit-Asylsuchenden-in-Grossbritannien-4797318.html


+++MITTELMEER
Zahl der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer steigt an – Echo der Zeit
In den letzten Monaten, während der Pandemie, ist das Thema Migration in den Hintergrund gerückt. Doch weiterhin sind Menschen auf überfüllten Booten übers Mittelmeer gekommen seit Jahresbeginn waren es laut der internationalen Migrationsorganisation IOM 22’000 Personen.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/zahl-der-bootsfluechtlinge-im-mittelmeer-steigt-an?id=091b63e1-697b-49e2-897b-a44ba922e5df


Ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer: Mit welchen Schikanen Seenotretter behindert werden
Behörden erschweren mit absurden Fallstricken die Seenotrettung im Mittelmeer. Das Bundesverkehrsministerium ist vorn dabei. Es folgt einer Logik.
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/ertrinkende-fluechtlinge-im-mittelmeer-mit-welchen-schikanen-seenotretter-behindert-werden/25957388.html


Migrationsabwehr: EU zahlt Überwachung im Golf von Tunis
Eine neue Anlage zur Kontrolle tunesischer Küsten soll die irreguläre Migration über das Mittelmeer verhindern. Auch das Bundesinnenministerium ist im Land aktiv. Ein ähnliches Projekt in Libyen ist inzwischen beendet. Menschenrechtsorganisationen sehen darin eine völkerrechtswidrige Beihilfe zu „Pull backs“.
https://netzpolitik.org/2020/eu-zahlt-ueberwachung-im-golf-von-tunis/


Seenotretterin Rackete kritisiert “rassistische Grenzpolitik” Europas
Zum Jahrestag ihrer unerlaubten Einfahrt im Hafen von Lampedusa erhebt die Aktivistin schwere Vorwürfe an die EU.
https://www.derstandard.at/story/2000118366693/seenotretterin-rackete-kritisiert-rassistische-grenzpolitik-europas?ref=rss
-> https://www.stern.de/politik/deutschland/seenotretterin-rackete-kritisiert–strukturellen-rassismus-der-europaeischen-behoerden–9317926.html?utm_campaign=stern_fanpage&utm_medium=posting&utm_source=twitter


+++GASSE
Derzeit sprechen alle von Schutzkonzept – nun gibt es auch ein Schützkonzept. Der Name steht für eine Aktionswoche, welche vom 2. bis zum 7. Juli die Berner Schützenmatt zum Begegnungsort macht, wo gemeinsam darüber nachgedacht werden kann, in welche Richtung sich die Schütz entwickeln soll. Dabei stehen für einmal nicht Kultur, Kulinarik und Party im Zentrum, sondern vielmehr die alltäglichen Anliegen von Menschen, die sonst wenig Gehör finden in unserer Gesellschaft.
https://rabe.ch/2020/06/29/wir-platzieren-die-zukunft-das-schuetzkonzept/


Party vor Reitschule macht Berns Stapi sauer
Die grosse Party vor der Reitschule ohne Schutzkonzept erzürnt Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried. So etwas dürfe sich auf keinen Fall wiederholen.
https://www.nau.ch/news/schweiz/party-vor-reitschule-macht-berns-stapi-sauer-65733334
-> https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/illegale-partys-dicht-gedraengtes-feiern-ohne-coronaschutz
-> https://www.blick.ch/news/mega-party-ohne-ruecksicht-auf-corona-berner-polizei-laesst-illegale-partygaenger-raven-id15960847.html
-> https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/kantonsaerztin-zur-berner-party-viel-zu-viele-leute-zu-nahe-beieinander
-> https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/schweiz-aktuell-vom-29-06-2020-1900?id=fdcf0b33-fe44-49a1-9c99-b868331bc317
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/stapi-ist-entsetzt-das-sind-die-folgen-der-illegalen-techno-party-vor-berner-reitschule-138311127
-> https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/illegale-partys-dicht-gedraengtes-feiern-ohne-coronaschutz
-> https://www.20min.ch/story/wir-sind-von-der-party-ueberrascht-worden-802979823540



derbund.ch 29.06.2020

Illegale Feiern: Behörden drohen mit neuem Lockdown

Auf eine unbewilligte Party auf der Berner Schützenmatte reagieren Behörden und Clubbesitzer verärgert. Der Kanton erwägt neue Verbote, Berns Stadtpräsident will klarer kommunizieren.

Selina Grossrieder, Calum MacKenzie

Zum Berner Sommer gehört für viele trinken und tanzen an selbstständig organisierten Partys gewöhnlich dazu. Wegen der Coronavirus-Pandemie ist dies allerdings kein gewöhnlicher Sommer. Trotzdem zeigte das vergangene Wochenende, dass unbewilligte Raves Realität sind: Auf der Schützenmatte im Stadtzentrum feierten Hunderte am Samstagabend, gleichzeitig fanden im Bremgartenwald mindestens zwei kleinere Partys statt, wie Anwesende dem «Bund» bestätigen.

Besonders die Fete auf der Schütz sorgt nun für Empörung: Sie fand gänzlich ohne Pandemie-Schutzkonzept statt; die vielen Nachtschwärmer sind bei einem Infektionsausbruch unmöglich rückverfolgbar. Nun werden sie in den sozialen Medien als «dümmliche, asoziale Penner» gerügt, die an einem zweiten Lockdown schuld sein könnten. Auch die Reitschule, neben deren Vorplatz sich das Bacchanal abspielte, kritisierte den «unvernünftigen und unsolidarischen» Event, obwohl sie viel Verständnis für Menschen habe, die endlich wieder feiern möchten.

Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) ist am Montag ebenfalls verärgert. «Niemand, aber auch gar niemand will einen neuen Lockdown», sagt er. «Genau solche Anlässe steuern aber darauf hin.» Dass solche Vorfälle inakzeptabel seien, müsse nun klar kommuniziert werden. Von Graffenried räumt ein, dass der Gemeinderat mit raschen Lockerungsschritten möglicherweise ein falsches Signal ausgesendet habe. «Wenn man in der Stadt oder an der Aare ist, hat man vermutlich den Eindruck, alles sei wieder normal.» Deswegen hätten die Zecher auf der Schütz wohl auch normal Party machen wollen. «So weit sind wir aber noch nicht, und das müssen sie berücksichtigen.»

Frustrierte Clubbetreiber

Die Kantonspolizei war in der Nacht auf Sonntag auf der Schützenmatte ursprünglich aufgrund von Lärmklagen eingeschritten. Am frühen Morgen habe man eine Musikanlage sichergestellt und zwei Personen angehalten, schreibt sie in einer Medienmitteilung. Die zwei Angehaltenen würden nun angezeigt – es stehe nicht nur Nachtruhestörung, sondern auch Widerhandlungen gegen die Covid-Verordnung im Raum, sagt Sprecher Dominik Jäggi.

Bei Anlässen, die mutmasslich gegen die Verordnung verstiessen, suche man grundsätzlich zuerst mit den Veranstaltern das Gespräch, so Jäggi. «In aller Regel werden dann Korrekturen vorgenommen.» Bei der Party auf der Schützenmatte habe jedoch zunächst kein Veranstalter identifiziert werden können. «Diesbezüglich laufen die Abklärungen noch.» Die Partygänger selbst werden nicht geahndet. «Sie haben die Abstandsempfehlungen des Bundes missachtet, und das ist bedenklich», sagt Jäggi. «Anders als während der ausserordentlichen Lage ist das aber für den Einzelnen nicht mehr strafbar.»

Während unbewilligte Partys auf Unmut stossen, feiert man in den Clubs fleissig weiter. Das ist auch gut so, findet Max Reichen, Co-Präsident der Berner Bar- und Clubkommission, denn die Betreiber wiesen ein Schutzkonzept vor und seien dazu verpflichtet, die Personalien der Partygänger zwecks Contact-Tracing festzuhalten.

Tatsächlich bestätigte sich am Samstag, dass Feiern in Zeiten von Corona auch in regulären Clubs gefährlich sein kann: Sechs Besucher eines Zürcher Clubs wurden positiv auf das Coronavirus getestet, dreihundert weitere haben sich nun in Quarantäne begeben müssen. Zudem gab es grosse Probleme beim Contact-Tracing. In besagtem Zürcher Club war ein Drittel der angegebenen Personalien falsch.

Reichen räumt ein, dass es auch in den Berner Clubs vereinzelt zu Regelverstössen kommen könne. Bei «offensichtlich falschen Angaben» müssten die Clubs künftig «näher hinschauen». Eine systematische Täuschungsabsicht könne er aber nicht feststellen. «Meiner Erfahrung nach schauen die Berner Clubs gut.»

Doch die Fete auf der Schützenmatte könnte ihnen nun einen Strich durch die Rechnung machen – Reichen befürchtet, dass regelkonforme Clubs und illegale Partys von der Öffentlichkeit in den gleichen Topf geworfen würden. Dass in der Nacht zum Sonntag so viele die Partylaune gepackt habe, könne er verstehen – «die Veranstaltung war gratis, das Wetter schön». Kein Verständnis hat er für die Veranstalter. «Wir bezahlen jetzt den Preis für die illegale Party.»

Neue Verbote erwägt

Die Anstrengungen während der letzten Monate hätten gute Voraussetzungen für Grossveranstaltungen geschaffen, sagt Gundekar Giebel von der bernischen Gesundheitsdirektion: «Heute können wir die Ansteckungsketten positiver Fälle lückenlos nachvollziehen.» Noch sei es also möglich, mit Contact-Tracing die Fälle zurückzuverfolgen. Unkontrollierte Feten würden aber genau dies verhindern, «und machen so alles zunichte, was wir bisher erreicht haben». Laut Giebel sollte Eigenverantwortung im Zentrum der Corona-Massnahmen stehen. «Wenn das nicht funktioniert, wird es vielleicht notwendig sein, Verbote wieder durchzusetzen, Veranstaltungen zu reduzieren oder Clubs zu schliessen.»

Alec von Graffenried hofft, dass es nicht so weit kommt. Bisher hätten sich Jugendliche sehr konform verhalten. «Die Party am Wochenende war ein Ausrutscher.» Er erwartet nicht, dass sich die Szenen auf der Schützenmatte wiederholen.
(https://www.derbund.ch/behoerden-drohen-mit-neuem-lockdown-587648451930)



bernerzeitung.ch 29.06.2020

«Solche Anlässe führen direkt zurück in den Lockdown»

Eine illegale Party wie am letzten Samstag einfach laufen zu lassen, das dürfe nicht noch einmal passieren, sagt Alec von Graffenried – und übt damit auch Kritik an der Polizei.
Stefan SchnyderBenjamin Bitoun

Benjamin Bitoun, Stefan Schnyder

Alec von Graffenried, eine illegale, 20-stündige Party, Hunderte von Leuten auf engstem Raum, mitten in Bern – und das in Zeiten von Corona. Was geht Ihnen da durch den Kopf?

Wir reden hierbei von sogenannten Superspreader-Anlässen, von denen grosse Gefahr für eine rasche Verbreitung des Virus ausgeht. Wir müssen unbedingt schauen, dass wir solche Anlässe künftig verhindern können, und es ist sehr bedauerlich, dass uns das am Wochenende nicht gelungen ist.

Aber warum liessen es die Behörden überhaupt so weit kommen? Erste Partygänger fingen ja bereits am Samstagnachmittag an, mit lauter Musik zu feiern.

Warum nicht früher eingegriffen und die Musikanlage nicht beschlagnahmt wurde, werden wir gemeinsam mit der Polizei abklären. Tatsache ist, dass die Polizeikräfte nach Mitternacht merkten, dass es dafür nun zu spät war. Klar ist: Sollte es wieder zu so einer Party kommen, muss sie früher aufgelöst werden.

Ist das Nichteingreifen der Polizei auch eine Reaktion auf Stuttgart, wo sich kürzlich Jugendliche Strassenschlachten mit den Ordnungshütern lieferten?

Nein, meines Wissens nicht. Aber die Polizei sagte deutlich, dass ein Auflösen der Party mit 1000 Menschen auf dem Platz nur mit unverhältnismässig harten polizeilichen Zwangsmitteln wie Wasserwerfern möglich gewesen wäre. Zumal die Menge ja nicht nur lärmig, sondern auch stark alkoholisiert war. Mit gutem Zureden hätten die Einsatzkräfte da mutmasslich nichts erreicht.

Wer ist bei Veranstaltungen in Bern zuständig dafür, zu kontrollieren, dass die Massnahmen der Covid-Verordnung eingehalten werden?

Die Verantwortung für die Sicherheit in Bern trägt die Stadt. Für die Kontrolle der Einhaltung der Corona-Massnahmen ist die Kantonspolizei verantwortlich. Aber selbstverständlich immer in Absprache mit der städtischen Sicherheitsdirektion, welche Anlässe bewilligt oder nicht. Wir pflegen diesbezüglich einen sehr engen Austausch.

Aber hat nicht gerade die Stadt mit ihren weitgehenden Lockerungsmassnahmen den Eindruck vermittelt, dass Corona überstanden ist – etwa dadurch, dass sie die Besucherzahlbegrenzung in den Badis aufgehoben hat?

Die Lockerungsmassnahmen des Bundes und ein Besuch in der Stadt oder einer Badi können tatsächlich den Eindruck erwecken, alles sei wieder normal. Dementsprechend wollten die Jugendlichen wohl an dieser Party auch feiern, als wäre alles normal. Nur ist es das eben nicht. Wir befinden uns immer noch in der besonderen Lage. Deshalb müssen wir auch klarer signalisieren, dass ein solches Verhalten nicht geht.

Sind konkrete Schritte zu einer erneuten Verschärfung der Regeln geplant?

Vorerst schärfen wir sicher unsere Kommunikation. Denn was wirklich niemand will, ist eine Wiederholung des Lockdown. Und solche Anlässe wie am vergangenen Samstag führen direkt zurück in den Lockdown. Die offiziellen Veranstalter und Clubbesitzer haben das begriffen und führen ihre Anlässe mit entsprechenden Schutzkonzepten und unter Einhaltung der Vorsichtsmassnahmen durch. Aber illegale Partys mit Partygängern, die sich an keinerlei Regeln halten: Das geht einfach nicht.

Sind partielle Lockdowns wie zurzeit in Deutschland auch für Bern denkbar?

Die Schweiz ist so kompakt, dass das kaum vorstellbar ist. Aber es ist zentral, dass wir ein gutes Contact-Tracing haben und auch mithilfe der Tracing-App Kontakte zurückverfolgen können. Doch das ist eben gerade bei solchen illegalen Partys wie am Samstag nur schwer möglich. Und ausserdem werden wir über Ansteckungen, die an dem Anlass passiert sind, erst in rund zehn Tagen Bescheid wissen.

In einer Stellungnahme verurteilte die Reitschule den Anlass und dementierte ihre Beteiligung. Bleibt die Frage, wer bei solchen Anlässen vor der Reitschule genau die Verantwortung trägt.

Die Reitschule war tatsächlich geschlossen. Wir, damit meine ich die Stadtbehörden und die Polizei, müssen beim nächsten Mal besser hinsehen, wenn etwas geplant ist. Anscheinend wurde der Anlass auf Instagram angekündigt. Das hätte eigentlich erkannt und eine entsprechend Intervention geplant werden müssen. Denn präventiv eingreifen ist immer besser, als am Morgen um 2 Uhr dort zu stehen und zu sagen: Jetzt können wir nichts mehr machen.

Sie regen sich spürbar darüber auf, dass Sie nicht früher über den Anlass informiert wurden.

Mich nervt, dass ich mir nicht wie üblich selbst vor Ort ein Bild machen konnte. Es kann nicht sein, dass ich erst am Sonntagmorgen erfahre, dass die halbe Stadt nicht schlafen konnte.

Schon vor einer Woche soll es in der Lorraine zu einer illegalen Party mit Hunderten Leuten gekommen sein. Wissen Sie darüber Bescheid?

Die Polizei hat uns darüber informiert. Wir erhielten jedoch keine Hinweise, dass es zu Verstössen gegen die Covid-Verordnung gekommen ist.

Blüht uns nun ein Sommer der illegalen Partys?

Das würde mich überraschen. Ich würde das eher als einmaligen Ausrutscher bezeichnen, der vielleicht auch als Warnruf dienen kann. Denn bis jetzt hat sich die Jugend sehr verantwortungsbewusst verhalten, so wie die restlichen Bernerinnen und Berner auch.



Illegale Party: Das sagt die Reitschule

Die illegale Party vom Samstag fand zwar auf der Schützenmatte vor der Reitschule statt. Doch organisiert worden war sie von jemand anderem, wie die Reitschule in einer Mitteilung auf Twitter betont. Darin distanziert sich die Reitschule in deutlichen Worten von den Organisatoren und dem Partyvolk. Sie schreibt: «So viel Verständnis wir haben für Menschen, die endlich wieder feiern möchten, erachten wir es zurzeit als unvernünftig und unsolidarisch, ohne Schutzmassnahmen solche Grossveranstaltungen durchzuführen.» (bit)
(https://www.bernerzeitung.ch/solche-anlaesse-fuehren-direkt-zurueck-in-den-lockdown-607287243977)



Party auch in Basel – auf dem Nordstern-Schiff ging die Post ab
Fünf Ansteckungen an einer Party in Zürich und ein illegaler Rave in Bern sorgten für nationale Schlagzeilen. Aber auch in Basel wurde gefeiert.
https://telebasel.ch/2020/06/29/party-auch-in-basel-auf-dem-nordstern-schiff-ging-die-post-ab


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Ein hässiger Liebesbrief an meine Freunde aus der “linken Szene”
Jungs ich liebe euch, aber ihr macht mich manchmal verdammt wütend.
https://barrikade.info/article/3638


Zürich: Stonewall was a Riot
Als vor 51 Jahren beim Stonewall Inn in New York eine Polizeirazzia stattfand, antworteten die queeren Massen mit Widerstand: Menschen versammelten sich vor dem LGBTQIA+ Pub und wehrten sich gegen die Repression der Polizei gegen die LGBTQIA+ Community. Die Stonewall-Riots brachen aus, unter wesentlicher Beteiligung von BIPoC (Schwarze Menschen, Indigene und People of Color). Die Pride bzw. der Christopher Street Day gedenken seither am 28. Juni jedes Jahres, um diesem Tag der Repression und des Widerstand zu gedenken.
https://barrikade.info/article/3644


STOP FEMIZID!
Winterthur reagiert auf Femizid in Emmenbrücke.
Wir tolerieren keine Gewalt gegen Frauen!!!!
https://barrikade.info/article/3627


5-Jahre Suruç-Attentat
Genau vor 5 Jahren am 20. Juli 2015 traf eine Bombe unsere Herzen und hat unser Wut vergrössert!
Basel: 4.7. Filmabend – 18.7. Kundgebung
https://barrikade.info/article/3639


+++JUSTIZ
Nur 58 Prozent der Ausschaffungen werden tatsächlich ausgesprochen – die Richter machen regen Gebrauch von der Härtefallklausel
Neue Zahlen zeigen, wie die Gerichte die verschärften Regeln zu den Landesverweisen umsetzen. Diebe oder Dealer werden sehr häufig ausgeschafft, Sozialbetrüger fast nie. Jeder zweite Einbrecher darf bleiben.
https://www.nzz.ch/schweiz/ausschaffungen-haertefallklausel-kommt-haeufig-zur-anwendung-ld.1563730


Entscheidsuche.ch – RaBe-Info 29.06.2020
Wer Urteilssprüche von Schweizer Gerichten sucht, muss oft verschiedene Stellen angehen. Vor allem auf kantonaler Ebene sei vieles nur schwer zugänglich resp. gar nicht publiziert. Um eine Plattform aufzubauen, welche Gerichtsurteile sammelt, hat sich der Verein entscheidsuche.ch gebildet. Entscheidsuche.ch will Gerichtsurteile von allen Schweizer Instanzen online zugänglich machen, bequem über eine Suchmaske. «Urteile können ihre Wirkung im Rechtsstaat nur dann entfalten, wenn sie bekannt sind. Bekannt ist ein Urteil nach unserer Auffassung dann, wenn es der Öffentlichkeit zur Verfügung steht» so der Verein in seinem Crowdfunding.
Daniel Hürlimann, Assistenzprofessor für Informationsrecht an der Uni St. Gallen und Vorstandsmitglied bei Entscheidsuche.ch hat mit RaBe über das Projekt gesprochen:
https://rabe.ch/2020/06/29/gerichtsentscheide-einfach-finden/


+++KNAST
Unschuldig im Gefängnis: «Innocence Project» als letzte Hoffnung – Echo der Zeit
Justizirrtümer machen immer wieder Schlagzeilen. In den USA nimmt sich die Organisation «Innocence Project» dieser Fälle an. Ein solches Projekt hat jetzt auch in der Schweiz die Arbeit aufgenommen.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/unschuldig-im-gefaengnis-innocence-project-als-letzte-hoffnung?id=89abf38f-208b-4563-b1d5-8ea85a0e0bfc


+++SICHERHEITSFIRMEN
Polizei ermittelt: Mann vor Pub in Brig VS verprügelt
Vor dem Britannia Pub in Brig VS spielten sich am Samstag wüste Szenen ab. Ein am Boden liegender Mann wurde verprügelt. Ein Video zeigt den Angriff.
https://www.blick.ch/news/schweiz/westschweiz/polizei-ermittelt-mann-vor-pub-in-brig-vs-verpruegelt-id15961442.html


+++BIG BROTHER
FCZ-Fan scheitert vor Bundesgericht
Das Bundesgericht hat die Beschwerde eines Fans des FC Zürich abgewiesen. Er wehrte sich gegen die Durchsuchung seines Handys. Die Zürcher Staatsanwaltschaft kann nun die Daten von zwei Handys sichten, die bei einer Hausdurchsuchung beim 25-Jährigen sichergestellt wurden.
https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/fcz-fan-scheitert-vor-bundesgericht-00137138/
-> Urteil Bundesgericht: https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://17-06-2020-1B_564-2019&lang=de&zoom=&type=show_document



bernerzeitung.ch 29.06.2020

Politische Linke will Videoüberwachung verhindern

Mehrere Organisationen aus dem politisch linken Spektrum wehren sich gegen die geplante Videoüberwachung in Thuner Sportanlagen. Doch sind sie dazu auch legitimiert?

Gabriel Berger

Ende Mai verfügte der Thuner Gemeinderat für die Eingangsbereiche der vier Sportanlagen Lachen, Progymatte, Gotthelf und Buchholz Videoüberwachung. In der Vergangenheit war es wiederholt zu Sachbeschädigungen und Einschleichdiebstählen gekommen, die dank Kameras künftig verhindert werden sollen. Die Einbrüche ereigneten sich vor allem ausserhalb der regulären Betriebszeiten – also dann, wenn die Anlagen insbesondere von Sportvereinen genutzt werden. Weil immer wieder Gegenstände aus den Garderoben verschwinden, nehmen Trainierende ihr Hab und Gut laut der Stadt inzwischen sogar mit in die Hallen.

«Repressive Massnahmen»

Die Überwachungskameras sind bereits in den Sportanlagen installiert. In Betrieb sind sie dagegen noch nicht. Und das bleibt vorerst auch so. Gegen die Verfügung sind nämlich vier Beschwerden bei der kantonalen Sicherheitsdirektion eingegangen. Sie stammen von der SP Thun, den Thuner Grünen, der Juso Thun-BeO sowie vom Verein Freund*innen des Freiraums, hinter dem das Kollektiv des Alternativen Kulturzentrums Thun (Akut) an der Seestrasse steht.

Sämtliche Beschwerdeführenden beziehen sich in ihrer Stellungnahme unter anderem auf ein Postulat, das der Thuner Stadtrat vergangenes Jahr angenommen hat. Der Vorstoss zielte darauf ab, ein Jugendleitbild auszuarbeiten, aufsuchende Jugendarbeit zu betreiben und niederschwellige Anlaufstellen für Jugendliche in schwierigen Situationen zu schaffen. Davon sei noch wenig spürbar. «Erstaunlich schnell umsetzbar erscheinen dagegen altbekannte Massnahmen, die sich auf eine Überführung und Bestrafung von Täter*innen beschränken», schreibt der erwähnte Verein in einem Communiqué.

Ähnlich klingt es in der gemeinsamen Medienmitteilung von SP und Grünen. Die Parteien vermissen ebenfalls die aufsuchende Jugendarbeit: «Bis zum heutigen Zeitpunkt ist der Gemeinderat nicht aktiv geworden und setzt weiterhin vorwiegend auf repressive Massnahmen.» Der geplante Einsatz von Kameras sei gemäss Polizeigesetz rechtlich gar nicht zulässig, denn «der Gemeinderat hat in seiner Verfügung nicht glaubwürdig und schlüssig aufgezeigt, weshalb in den Sporthallen von einem erhöhten Schutzbedürfnis auszugehen ist und welche alternativen Massnahmen zur Videoüberwachung geprüft wurden». Bei den Delikten handle es sich um Bagatellen, «wie sie im Rahmen von jugendlichem Verhalten oft vorkommen».

Legitimation gegeben?

Naturgemäss beurteilt die Gegenseite den Sachverhalt etwas anders. Laut dem Thuner Bauvorsteher, Gemeinderat Konrad Hädener (CVP), haben die Beschwerdeführenden «keinen Bezug zur Nutzung der fraglichen Sporthallen». Die Argumentation richte sich ganz generell gegen die Videoüberwachung des öffentlichen Raums – und ziele damit am konkreten Sachverhalt vorbei. «Überwacht werden sollen nämlich nur die Innen-Eingangsbereiche von vier Sporthallen, die in der fraglichen Zeit exklusiv an bestimmte Sportvereine vermietet sind», hält Hädener fest.

Überdies habe der Gemeinderat bei den erwähnten Delikten «nie die Jugend unter Generalverdacht gestellt». Was den Vorwurf der fehlenden Jugendarbeit betrifft, gibt der Bauvorsteher zu bedenken, dass die Ausdehnung der Hallenöffnungszeiten gerade auch im Namen der Jugendsportförderung geschehen sei.

Laut Konrad Hädener haben die Beschwerdeführenden nun bis Mitte Juli Zeit, ihre Legitimation für eine Beschwerde nachzuweisen. Hierzu müsse eine besondere oder persönliche Betroffenheit geltend gemacht werden können. Geführt wird das Verfahren vom Rechtsdienst der kantonalen Sicherheitsdirektion. Wie viel Zeit dieser zur Beurteilung des Sachverhalts benötigt, ist offen. Daher kann und will Hädener auch nichts dazu sagen, wann die allfällige Inbetriebnahme der Überwachungskameras erfolgt. Er sagt lediglich: «Wenn die Beschwerdelegitimation nicht gegeben ist, kann es sehr schnell gehen.»
(https://www.bernerzeitung.ch/politische-linke-will-videoueberwachung-verhindern-610921509297)


+++POLIZEI BS
Nach Frauendemo in Basel – Linke fordern unabhängige Beschwerdestelle für Polizei
Wer sich über die Polizei beschweren will, landet bei einer Stelle im Sicherheitsdepartement. Dies soll sich ändern.
https://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/nach-frauendemo-in-basel-linke-fordern-unabhaengige-beschwerdestelle-fuer-polizei


+++POLIZEI ZH
Polizeigewalt? Ausgang endet auf Polizeiposten
https://www.telebielingue.ch/de/sendungen/info/2020-06-29#chapter-e735e469-7ab2-476f-8205-5dc786f1123d


+++POLIZEI CH
derbund.ch 29.06.2020

Datenanalyse zur Polizeigewalt – Amtsmissbrauch: Nur jeder siebte Polizist wird verurteilt

Wer Gesetzeshüter wegen Vergehen im Amt anzeigt, hat kaum Chancen vor Gericht. So schütze sich die Polizei, sagen Kritiker. Ganz anders sieht es aus, wenn es um Gewalt und Drohung gegen Beamte geht.

Svenson Cornehls, Dominik Balmer

Der neunminütige Todeskampf von George Floyd unter dem Knie eines Polizisten hat die Welt erschüttert. Seither sind weltweit Hunderttausende Menschen gegen Polizeigewalt auf die Strassen gegangen. Auch hierzulande kam es zu grossen Kundgebungen.

In der Schweiz existiert diese Art von rassistischer Polizeigewalt wie in den USA glücklicherweise nicht. Allerdings gibt es immer wieder Fälle, die für Schlagzeilen sorgen. Erst letzte Woche sprach ein Gericht in Zürich einen Polizisten frei: Er war 2015 von einem psychisch kranken Äthiopier mit dem Messer angegriffen worden. Der Polizist schoss weiter, selbst nachdem sich der Angreifer bereits abgewandt hatte.

Der Fall ist insofern typisch, als Polizisten kaum je für ihre Handlungen verurteilt werden. Das zeigt sich am Beispiel des Amtsmissbrauchs – mit diesem Vorwurf sehen sich Polizisten oft ausgesetzt: Über die letzten zehn Jahre hinweg wurden insgesamt 945 Personen beschuldigt, diese Straftat begangen zu haben. Es kam aber nur gerade zu 132 Verurteilungen. Das entspricht einer durchschnittlichen Quote von 14 Prozent. Kommt hinzu, dass die Anzeigen wegen Amtsmissbrauchs in den letzten Jahren gestiegen sind – die Verurteilungen hingegen sind konstant tief geblieben. Die Quote sinkt daher mittlerweile auf gegen zehn Prozent.

Das ist laut Strafrechtsexperten sehr auffällig. Denn im Schnitt gibt es bei knapp 50 Prozent aller Anzeigen auch ein Urteil. Beim Delikt «Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte», einer Art Gegenstück zum Amtsmissbrauch, beträgt diese Quote gar 88 Prozent.

Für die Polizeigewerkschaft ist die tiefe Quote beim Amtsmissbrauch ein Beleg dafür, dass vor allem «nicht strafbare Handlungen angezeigt werden». Das sagt Max Hofmann, der Generalsekretär des Verbands Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB). «Diese Anzeigen aufgrund von Amtsmissbrauch sind ein perverses Spiel geworden. Sie dienen allein der Verzögerung der tagtäglichen Arbeit eines Polizisten.»

Hofmann sagt, die tiefe Quote komme zustande, weil die Leute ein falsches Bild von der Polizeiarbeit hätten. Manchmal gehöre «physische Kraftanwendung» eben dazu, um den Anspruch des Staates durchzusetzen – «das ist aber noch lange kein Amtsmissbrauch».

Tatsächlich entscheiden die zuständigen Staatsanwaltschaften bei Anzeigen wegen Amtsmissbrauchs oft, die Sache gar nicht erst vertieft abzuklären – weil angeblich zu wenig Fleisch am Knochen ist. Das würde die These mit den Bagatellen stützen.

Strafrechtsprofessor kritisiert den Polizeiapparat

Das sieht jedoch der Berner Strafrechtsprofessor Jonas Weber anders. Er sagt: «Die tiefe Zahl der Anzeigen zeigt, wie gross die Hürden für Private sind, eine solche Anzeige einzureichen.» Das Problem sei, dass die Betroffenen bei derjenigen Instanz eine Strafanzeige einreichen müssten, gegen die sich die Anzeige richte. Weber fordert deshalb: «Es sollte unabhängige Instanzen geben, die Amtsmissbrauchsfälle untersuchen.»

Für Weber ist die tiefe «Verurteilungsquote» beim Amtsmissbrauch vielmehr «ein Indiz dafür, dass sich der Polizeiapparat selber schützt». In ihren Aussagen wollten sich die Polizisten in der Regel nicht gegenseitig belasten. Auch werde den Aussagen der Polizisten de facto mehr Glauben geschenkt als Privaten. Und wenn es dann zu einer Untersuchung komme, hätten Polizeirapporte ein starkes Gewicht: «Diese Rapporte werden von den an einem Vorfall beteiligten Polizisten vor einer Einvernahme gelesen und bilden so etwas wie die offizielle Version der Geschehnisse», sagt Weber.

Wie schmal der Grat sein kann, zeigt der Fall eines Ferrari-Fahrers, der im April 2015 von zwei Polizisten in Bülach ZH angehalten wurde, nachdem er unter anderem in einem Kreisel den Blinker nicht gestellt hatte. Die anschliessende Kontrolle lief aus dem Ruder. Irgendwann zerrten die Polizisten den Fahrer aus seinem Ferrari, führten ihn bäuchlings zu Boden, blockierten ihn mit einem Knie auf dem Rücken und legten ihm Handschellen an.

Der Mann wurde mehrfach verletzt, obwohl er, wie er angab, die Polizisten auf seine nicht ausgeheilte Halswirbelverletzung aufmerksam gemacht hatte. Die Bezirksrichterin kam zum Schluss, der Ferrari-Fahrer sei «unvermittelt und ohne Notwendigkeit» aus dem Auto gezerrt worden. Es handle sich um einen Fall von Amtsmissbrauch.

Die Polizisten jedoch gelangten ans Obergericht – und wurden freigesprochen. Im Urteil heisst es, der Ferrari-Fahrer habe sich die Verletzungen durch sein «renitentes Verhalten selber zuzuschreiben». Wenn es bei einer Verhaftung Gegenwehr gebe, würden nun mal grosse Kräfte freigesetzt. Die Verletzungen seien «sehr bedauerlich», aber eine «durchaus mögliche Nebenfolge».

Polizist drückt Mann in den eigenen Urin

Wie krass die Taten sein müssen, damit ein Gericht den Amtsmissbrauch als erfüllt betrachtet, zeigt ein weiteres Urteil: Ein polizeilich bekannter Mann, der unter Drogen stand, urinierte 2015 in der Stadt Bern auf einem Polizeiposten in den Warteraum, nachdem er dort eingesperrt worden war.

Die Polizisten verlangten von ihm, den Boden zu reinigen. Er weigerte sich, und da drückte einer der Polizisten den Kopf des Mannes in den Urin und forderte ihn zum Auflecken auf. Schliesslich schleifte ihn ein Polizist auch noch an den Beinen durch die Urin-Pfütze.

Auch in diesem Fall gelangten die verurteilten Polizisten ans Obergericht – der Schuldspruch der ersten Instanz wurde aber im Wesentlichen bestätigt. Und das Opfer kassierte, wie häufig in ähnlichen Fällen, im Gegenzug eine Anzeige wegen «Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte», wurde aber deswegen nicht verurteilt.
(https://www.derbund.ch/amtsmissbrauch-nur-jeder-siebte-schweizer-polizist-wird-verurteilt-152007137208)


+++POLIZEI DE
Rassistische Polizeigewalt Was keiner zählt, das gibt es nicht
In Deutschland existieren kaum Zahlen zu rassistisch motivierter Polizeigewalt. Einzelfälle, heißt es aus den Behörden. Doch woher soll man wissen, ob es ein strukturelles Problem gibt, wenn niemand es erfasst?
https://www.spiegel.de/panorama/rassistische-polizeigewalt-was-keiner-zaehlt-gibt-es-nicht-a-93602045-9bdd-4d03-8ec9-b11d410a9f3f


“Die haben mich komplett durchgefilzt”– schwarze Männer und ihre Erfahrungen mit der Polizei
Sechs Geschichten über Racial Profiling und die Dämonisierung des schwarzen Mannes
https://www.bento.de/politik/polizeigewalt-schwarze-maenner-sprechen-ueber-ihre-erfahrungen-danach-habe-ich-viel-geweint-a-b199b9de-9998-4b56-9fe7-d9df436146d6


Interview mit Cop Watch Frankfurt zu Racial Profiling
Racial Profiling beschreit die diskriminierende Verwendung von Zuschreibungen wie ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe, nationale Herkunft u.a. als Grundlage für polizeiliche Identitätskontrollen und Durchsuchungen ohne konkretes Indiz. In Freiburg ist diese Praktik rassistischer Polizeikontrollen in den letzten Jahren vorallem im Zusammenhang mit Kontrollen auf dem Stühlinger Kirchplatz, einem von Freiburgs selbsternanten Gefahrengebieten, kritisiert worden.
Über das Thema Racial Profiling und darüber welche Möglichkeiten der solidarischen Intervention es gibt, haben wir mit Daniel und Miguel von Cop Watch Frankfurt gesprochen. Copwatch Frankfurt ist eine politische Gruppe die sich zusammengeschlossen hat, um Racial Profiling etwas entgegenzusetzen indem sie konkrete Unterstützung für Betroffene, solidarische Aktivierung von Passant*innen und politische Öffentlichkeitsarbeit anbieten.
https://www.freie-radios.net/103198


»Wir müssen uns aus dem polizeilichen Blick herausarbeiten«
Warum identifizieren sich so viele Menschen mit der Polizei? Das erklären Vanessa E. Thompson und Daniel Loick im Interview
https://wirkommen.akweb.de/bewegung/rassismus-und-die-identifikation-mit-dem-blick-der-polizei/


+++RASSISMUS
bernerzeitung.ch 2906.2020

Berg nach Rassist benannt: Der Namensstreit ums Agassizhorn flammt neu auf

Grindelwald und Guttannen geraten erneut unter Druck, den Berg vor ihrer Haustür umzubenennen. Er ist benannt nach Louis Agassiz, einem Naturforscher und Rassisten.

Quentin Schlapbach

Am 25. Mai kniete Derek Chauvin, ein Polizist aus der amerikanischen Grossstadt Minneapolis, acht Minuten und 46 Sekunden lang auf dem Hals das Afroamerikaners George Floyd. Der 46-jährige Familienvater verlor bei dem Vorfall sein Leben. Das Video der brutalen Polizeiaktion ging in Folge viral, weltweit kam es zu Demonstrationen und Protesten.

Am 10. Juni, gut zwei Wochen nach Floyds Tod, traf auf den Gemeindeverwaltungen von Grindelwald, Guttannen und Fieschertal ein Brief ein. Absender des Schreibens ist das Komitee «Démonter Louis Agassiz» rund um den St. Galler Historiker und ehemaligen SP-Politiker Hans Fässler. «Wir ersuchen Sie dringend, Ihre Position betreffend der Umbenennung des Agassizhorns in Rentyhorn nochmals zu überdenken», schreibt die Interessensgruppe darin den drei Gemeinden.

Zwischen dem Tod von George Floyd und dem nach Louis Agassiz benannten Berg im Jungfrau-Aletsch-Gebiet sieht das Komitee einen unmittelbaren Zusammenhang. Naturforscher Agassiz habe mit seinen Rassentheorien einen wesentlichen Anteil an der jahrzehntelangen Abwertung und Ausbeutung afro-amerikanischer Menschen, heisst es im Schreiben. «Man könnte es bildhaft sagen: Der Namensgeber des Agassizhorns kniete zusammen mit dem weissen Polizisten Derek Chauvin auf dem Hals von George Floyd.»
Glaziologe, Zoologe, Rassist

Die Forderung zur Umbenennung des Berges ist nicht neu. Seit 2007 tobt der Streit rund um das Agassizhorn mittlerweile. Der Brief von Mitte Juni markiert darin das neueste Kapitel.

Es geht um die Namensgebung der 3946 Meter über Meer gelegenen Bergspitze nordwestlich des Finsteraarhorns. Der Gipfel markiert den Grenzknoten zwischen den Gemeinden Grindelwald, Guttannen und Fieschertal. Seinen heutigen Namen trägt der Berg zu Ehren Louis Agassiz’, der im Grimselgebiet für einige Monate seinen Studien nachging. Der 1807 geborene Freiburger war einer der bedeutendsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts. Er gilt als der «Entdecker der Eiszeiten» und als «erster Zoologielehrer Amerikas». Agassiz war aber auch ein Rassist.

1846 wanderte der Schweizer in die USA aus. Dort widmete er sich fortan seinen kruden Rassentheorien. Agassiz entwickelte unter anderem eine rassistische Rangfolge der Menschheit. In dieser bestritt er, dass Schwarze überhaupt Teil der Völkerfamilie seien. Agassiz war der Auffassung, sexuelle Beziehungen zwischen den Rassen müssten unbedingt untersagt werden. Durch die Messung von Hirnvolumen sowie durch Fotografien versuchte er, die «Minderwertigkeit der schwarzen Rasse» zu beweisen.

Agassiz erhielt 1848 einen Lehrstuhl an der renommierten Harvard-Universität. Heute gilt er als der bedeutendste Vertreter des «wissenschaftlichen Rassismus» im 19. Jahrhundert und als Vordenker der Nazis und der Apartheid.

«Es ist eine Frechheit»

Der St. Galler Historiker Hans Fässler war einer der Ersten, der die Abgründe des gefeierten Schweizer Naturforschers thematisierte. Als er und sein Komitee 2007 eine Umbenennung des Agassizhorns forderten, suchten sie nach politischen Verbündeten. Sie wurden fündig im Genfer Nationalrat Carlo Sommaruga und dem damaligen Grossrat und heutigen Regierungsrat Christoph Ammann. Die beiden SP-Politiker reichten in ihren jeweiligen Parlamenten einen Vorstoss ein und schlugen darin sogleich vor, wie der Berg neu heissen soll: Rentyhorn, benannt nach einem kongolesischen Sklaven, den Louis Agassiz 1850 in South Carolina für seine Rassenstudien fotografieren liess.

Bald aber stellte sich heraus, dass weder Bund noch Kanton die richtigen Ansprechpartner für eine Umbenennung des Gipfels sind. Zuständig für topografische Namensfragen sind als erste Instanz die Gemeinden. Dass ein paar Unterländer und Linke ihre Berge umtaufen wollen, löste im Grimselgebiet aber wenig Begeisterung aus. «Fässlers Vorpreschen ist eine Frechheit gegenüber einem unserer verdienstvollen Pionierväter», sagte 2007 etwa der damalige Grindelwalder Gemeindepräsident Dres Studer gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Zuletzt fordere gar jemand eine Neubenennung des Mönchs, weil dieser angeblich die Jungfrau lüstern anstarre.

Der Ton zwischen den Streitparteien wurde in der Folge zwar etwas gemässigter. In der Sache blieben die drei Gemeinden aber hart. Zweimal, 2010 und 2016, lehnten sie eine Petition ab, die eine Umbenennung forderte. Dies verursache bloss unnötig hohe Kosten, da man die topografischen Landeskarten anpassen müsse, argumentierten die drei Gemeinderäte in einer gemeinsamen Erklärung. Ausserdem sorge eine neue Namensgebung für Verunsicherung bei den Berggängern.

Fässler ist zuversichtlich

Im Zuge der aktuellen Rasissmus-Debatte und der damit verbundenen Bewusstseinssteigerung startet Fässler nun seinen dritten Anlauf. Er habe die Hoffnung nie aufgegeben, dass bei den drei Gemeinden doch noch die Einsicht einkehre, dass man einem Vordenker der Apartheid kein Naturdenkmal widmen sollte, so der Historiker. «Mit einer Umbenennung könnten die Gemeinden ja eigentlich nur gewinnen.»

Insbesondere von Grindelwald, der grössten der drei Kommunen und durch seinen Tourismus weltweit vernetzt, erhofft sich Fässler nun ein Umdenken. Ende 2019 wurde der Gemeinderat neu besetzt, die FDP hält seither mit fünf der sieben Sitze die Mehrheit. Wenn Grindelwald den ersten Schritt machen würde, könne das für die beiden anderen Kommunen wegweisenden Charakter haben, glaubt Fässler. Dass der Berg irgendwann umbenannt wird, stehe für ihn sowieso ausser Frage. «Für mich persönlich war bisher die Frage, ob ich das noch erleben werde.» Nun sei er zuversichtlicher denn je, so der 66-jährige Historiker.

«Endlich Ruhe haben»

Bei den drei Gemeinden löste das Schreiben des Komitees wenig Begeisterung aus. Es sei «ein bisschen mühsam», dass dieses Thema nun schon wieder auf Tapet gebracht werde, sagt Grindelwalds Gemeindepräsident Beat Bucher (parteilos). Er sass bei den Stellungnahmen zu den beiden Petitionen 2010 und 2016 noch nicht im Rat. «Ich gehe aber davon aus, dass diese Frage damals im Gemeinderat sehr ausführlich und fundiert diskutiert wurde», so Bucher. Dass man nun schon wieder alles hinterfragen müsse, dafür habe er wenig Verständnis.

Grindelwalds Gemeinderat werde das Anliegen aber prüfen, verspricht Bucher. Er habe die Partnergemeinden von Guttannen und Fieschertal bereits um eine Stellungnahme gebeten. Die beiden Gemeindepräsidenten Werner Schläppi (Guttannen) und Peter Bähler (Fieschertal) sagen auf Anfrage, dass das Thema bei den kommenden Sitzungen Anfang Juli traktandiert sei. In Grindelwald wird das Anliegen voraussichtlich am 7. Juli im Rat besprochen.

Eine abschliessende persönliche Meinung zum Agassizhorn habe er sich noch nicht gebildet, sagt Bucher. Aber ja, vielleicht wäre es einfach das Beste, wenn man das Problem mit einer Namensänderung aus der Welt schaffen würde. «Damit wir in dieser Sache endlich Ruhe haben», so Bucher. Dass damit irgendein Rassismus-Problem auf dieser Welt gelöst werde, glaube er zwar nicht. Aber es lehre für die Zukunft zumindest, dass man Berge besser nicht nach Persönlichkeiten benenne. «Im Nachhinein kommt bei manch einem noch eine dunkle Seite zum Vorschein», glaubt Bucher.

Was macht der Bundesrat?

Der Druck auf die drei Gemeinden dürfte sicher nicht kleiner werden. Carlo Sommaruga – mittlerweile Ständerat für den Kanton Genf – hat am 18. Juni erneut eine Interpellation zum Agassizhorn eingereicht. Es ist bereits sein dritter Vorstoss in dieser Sache. Während der Bundesrat 2007 in seiner ersten Stellungnahme noch keine eigene Meinung zum Thema äusserte, antwortete er 2015, dass er es begrüssen würde, «wenn sich die zuständigen Gemeinden zu weiterführenden Schritten bewegen liessen».

Hans Fässler ist der Überzeugung, dass der Bundesrat es eigentlich selbst in der Hand hätte, eine Namensänderung zu vollziehen – wenn er denn will. Im Falle der Dufourspitze (1863) sowie der Dunantspitze (2014) wurden Berge aufgrund von bundesrätlichen Initiativen jeweils innert kürzester Zeit unbenannt, um Persönlichkeiten zu ehren. Dass es sich die Schweizer Regierung im Zuge der aktuellen Rassismus-Debatte leisten kann, weiterhin auf regionale Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen, kann sich Fässler kaum vorstellen. Er würde es aber bevorzugen, wenn die drei Berggemeinden selbst zum Schluss gelangten, dass der Name dieses Berges von der Landkarte verschwinden muss.
(https://www.bernerzeitung.ch/der-namensstreit-ums-agassizhorn-flammt-neu-auf-897478567666)
-> https://www.20min.ch/story/berg-steht-im-kreuzfeuer-wegen-rassistischem-name-966650641106



tagblatt.ch 29.06.2020

Nach dem Rassismus-Skandal von St.Gallen: «Man gibt seine Gesinnung nicht vor dem Stadion ab» +++ Polizei will alle Mittel ausschöpfen, um den Übeltäter zu finden

«Scheiss-Mohrechopf»: Die Verbalattacke eines St.Galler Zuschauers gegen FCZ-Spieler Aiyegun Tosin hallt nach. Im Vergleich zu früher haben rassistische Strömungen in der Anhängerschaft des FCSG zwar massiv abgenommen – ganz verschwunden sind sie aber nie. Derweil gibt es viel Lob dafür, wie der Club mit dem Vorfall umgeht.

Daniel Walt

Frühsommer 2000: Die Fussball-Ostschweiz hat einen Helden – und er ist schwarz. Mit 25 Toren ist Angreifer Charles Amoah einer der Hauptverantwortlichen für den ersten Titelgewinn der Espen seit 96 Jahren:

Frühsommer 2020: Auch der aktuelle Liebling der St.Gallen-Fans ist schwarz. Er heisst Lawrence Ati Zigi und steht im Tor der Ostschweizer:

Der Meisterheld von damals ein Schwarzer, der aktuelle Torhüter ein Schwarzer – das hat einen Zuschauer am vergangenen Donnerstag im Kybunpark nicht davon abgehalten, FCZ-Stürmer Aiyegun Tosin nach dessen Treffer als «Scheiss-Mohrechopf» zu beschimpfen.

Bei Christian Wandeler, Geschäftsleiter von Fanarbeit Schweiz, löst der Rassismus-Eklat vom Kybunpark Unverständnis aus. «Leider ist es aber nie ganz auszuschliessen, dass es zu solchen Vorfällen kommt. Denn der Fussball ist ein Abbild unserer Gesellschaft», sagt Wandeler. Er warnt aber davor, automatisch anzunehmen, der Übeltäter von St.Gallen gehöre zur aktiven Fanszene, die normalerweise im Espenblock steht: «Rassistische, diskriminierende Äusserungen kommen nicht nur in den Fankurven vor. In allen Sektoren der Stadien nehme ich Leute wahr, die solches Gedankengut äussern.»
Affenlaute, Bananenwürfe und der Hitlergruss

Noch in den 80er- und 90er-Jahren wurde in der St.Galler Fanszene Rassismus offen ausgelebt. War ein schwarzer Spieler des Gegners am Ball, ertönten Affenrufe aus dem Fanblock im Espenmoos, teils flogen gar Bananen auf den Rasen. Gewisse Anhänger zeigten während der Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung des Heimteams zudem offen den Hitlergruss, und es wurden Fanlieder zum Thema Auschwitz angestimmt. Solche Tendenzen gab es nicht nur in St.Gallen, sondern bei vielen Schweizer Vereinen – Christian Wandeler kennt sie aus eigener Anschauung auch aus dem Umfeld des FC Luzern, wie er sagt.

All dies gehört seit vielen Jahren der Vergangenheit an. Wandeler erklärt: «Ab Mitte der 2000er-Jahre entstanden die ultra-orientierten Fankurven. Diese setzten auf Selbstregulierung, und politische Äusserungen wurden aus den Stadien verbannt.» Die aktuellen Fussball-Fanszenen in der Schweiz verstehen sich demnach als apolitisch, sodass die offensichtlichen, organisierten rassistischen Äusserungen gegen schwarze Spieler massiv zurückgegangen sind. «Es gibt aber natürlich Leute in unserer Gesellschaft, die ein solches Menschenbild haben. Und seine Gesinnung gibt man nicht vor dem Stadion ab», sagt Christian Wandeler.

Dabei muss es für solche Anhänger auch nicht zwingend eine Rolle spielen, dass für das eigene Team ebenfalls schwarze Spieler auflaufen. Wandeler fühlt sich dabei an frühere Diskussionen über Gastarbeiter erinnert: «Jene paar, die man irgendwann näher kennengelernt hat, waren dann halt die Guten. Und die anderen eben nicht.»

«Raus mit den Rassisten!»

Der FC St.Gallen reagierte am Samstag, als der Skandal um den «Scheiss-Mohrenkopf»-Rufer publik wurde, schnell. Und überaus deutlich: Der Club distanzierte sich in aller Schärfe vom entsprechenden Fan und kündigte eine Strafanzeige an. Espen-Präsident Matthias Hüppi hielt fest: «Ich möchte diese Person nie mehr bei uns im Kybunpark sehen.»

Zudem schaltete der Club im unmittelbaren Vorfeld der Partie vom Sonntag gegen Thun auf Facebook und Instagram folgendes Posting auf:

Christian Wandeler begrüsst diese klare Haltung, wie er sagt. Und auch die grosse Mehrheit der Fans scheint zufrieden, wie der FC St.Gallen mit dem Vorfall umgeht: Auf Instagram wurde der entsprechende Beitrag fast 3000 Mal geliked, und es gab Rückmeldungen wie «Gute Reaktion!» oder «Raus mit den Rassisten!»

Kapo-Sprecher: «Werden alle Mittel ausschöpfen»

In seiner Ankündigung, Strafanzeige zu erstatten, zeigte sich St.Gallen-Präsident Matthias Hüppi sehr zuversichtlich, dass der fehlbare Anhänger identifiziert werden kann. In die Karten spielt dem Club, dass derzeit gerade einmal 750 handverlesene Fans in den Kybunpark dürfen. Jeder der Glücklichen, die per Losentscheid Zutritt zum Stadion erhalten, muss ein Formular mit seinen Personalien ausfüllen, bevor er ins Stadion darf, und wird dann entweder auf die Haupt- oder die Gegentribüne gewiesen.

Hanspeter Krüsi, Chef Kommunikation der St.Galler Kantonspolizei, nimmt erfreut zur Kenntnis, dass der FC St.Gallen den Ermittlern Zugriff auf die Videoüberwachung im Stadion gewähren will. «Wir pflegen gute Kontakte zum FCSG und ziehen am selben Strick. Es ist natürlich ideal, wenn man auf diese Art zusammenarbeiten kann», so Krüsi. Es sei zudem denkbar, dass die Polizei Besucher des Heimspiels gegen den FC Zürich befragen werde, welche die rassistische Beleidigung allenfalls direkt mitbekommen hätten.

«Wir werden alle Mittel ausschöpfen, um diesen Vorfall aufzuklären», betont Krüsi. Manchmal brauche es bei Ermittlungen mehr, manchmal etwas weniger Aufwand. «Am einfachsten wäre es natürlich, wenn sich die entsprechende Person selber melden würde. Das würde von einer gewissen Einsicht zeugen.»
(https://www.tagblatt.ch/sport/fcstgallen/nach-dem-rassismus-skandal-von-stgallen-man-gibt-seine-gesinnung-nicht-vor-dem-stadion-ab-polizei-will-alle-mittel-ausschoepfen-um-den-uebeltaeter-zu-finden-ld.1233558)
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/schweiz/nach-dem-rassismus-skandal-von-st-gallen-man-gibt-seine-gesinnung-nicht-vor-dem-stadion-ab-138309436
-> https://www.tagesanzeiger.ch/rassismus-gibt-es-im-fussball-auch-innerhalb-von-teams-483037491183


Jean-Luc Addor will Freispruch vom Bundesgericht
Jean-Luc Addor, Anwalt und SVP-Nationalrat, will nicht als Muslimfeind gelten. Nun soll ihn das Bundesgericht freisprechen.
https://www.tachles.ch/artikel/news/jean-luc-addor-will-freispruch-vom-bundesgericht


antira-Wochenschau: Nationalismus gewinnt in Serbien, Rassismus beschäftigt Gerichte, Antirassismus auf der Strasse
https://antira.org/2020/06/29/antira-wochenschau-nationalismus-gewinnt-in-serbien-rassismus-beschaeftigt-gerichte-antirassismus-auf-der-strasse/


+++RECHTSPOPULISMUS
Zürcher Restaurant verweigert SVP-Politiker zMittag
Das «Du Théâtre» im Zürcher Seefeld weist eine Reservation der SVP-Politiker Ulrich Schlüer und Hanspeter Amrein ab. Man sei «gegen extreme politische Haltung».
https://www.nau.ch/politik/regional/zurcher-restaurant-verweigert-svp-politiker-zmittag-65734048


+++RECHTSEXTREMISMUS
Spannungen zwischen Ankara und Wien
Die wiederholten Ausschreitungen und Angriffe türkisch-ultranationalistischer Gruppen bei Kurdendemos in Wien-Favoriten haben am Montag auf diplomatischer Ebene für Spannungen zwischen Österreich und der Türkei gesorgt. Die beiden Länder beschuldigen sich gegenseitig, unangemessen auf gewalttätige Zusammenstöße reagiert zu haben, und luden am Montag wechselseitig die Botschafter vor. Dabei blieben die Fronten aber verhärtet.
https://orf.at/stories/3171612/


Podcast: Graue Wölfe – Wiens Problem mit türkischen Nationalisten
Wieso nach Übergriffen in Favoriten Faschisten auch politisch in den Fokus rücken
https://www.derstandard.at/story/2000118384838/podcast-graue-woelfe-wiens-problem-mit-tuerkischen-nationalisten?ref=rss


Wien-Favoriten: Wie AKP und FPÖ voneinander profitieren
Am 24. Juni 2020 griffen Erdogan-Anhänger, Graue Wölfe und selbsternannte „Wächter von Favoriten“ eine Kundgebung zu Frauenrechten an. Die Frauenkundgebung, die von verschiedenen Frauenorganisationen in Wien organisiert wurde, richtete sich gegen Femizide, patriarchale und systematische Gewalt. Auf dem Reumannplatz wollten die Frauenrechtlerinnen vor allem auf die zunehmende Gewalt gegen Frauen während der Corona-Krise aufmerksam machen. Gastbeitrag von Berîvan Aslan.
https://www.stopptdierechten.at/2020/06/29/wien-favoriten-wie-akp-und-fpoe-voneinander-profitieren/
-> https://www.derstandard.at/story/2000118375943/demos-in-favoriten-tuerkei-zitiert-oesterreichs-botschafter-ins-aussenministerium?ref=rss
-> https://mosaik-blog.at/graue-woelfe-favoriten/


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Attila Hildmann ist der am schlechtesten vorbereitete Verschwörungstheoretiker Deutschlands
Gegen die “Pharmamafia”, gegen die “Kommunistin Merkel” oder doch gegen China – wer die Angriffe seiner Lakaien wegsteckt, stellt fest: Hildmann ist erstaunlich einfach schachmatt zu setzen.
https://www.vice.com/de/article/akzkyk/attila-hildmann-ist-der-am-schlechtesten-vorbereitete-verschwoerungstheoretiker


Über Verschwörungstheorien und Antisemitismus
Hassparolen, Angriffe, Einschüchterung und Gewalt: Antisemitismus gehört für viele in Deutschland lebende Juden zum Alltag. Die Corona-Krise hat bekannte Feindbilder verstärkt. Extremisten verbreiten alte Verschwörungslegenden.
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/ttt-28062020-antisemitismus-corona-100.html


+++HISTORY
Wie Schweizer Söldner zur Verbreitung des Kolonialismus beitrugen
Im 19. Jahrhundert kämpften junge Schweizer Männer aus armen Verhältnissen für ausländische Kolonialkräfte in Asien und Afrika. Während die Rolle der Schweizer Söldner in Europa bekannt ist, haben Forscher jetzt Dokumente entdeckt, wie sich Schweizer Kämpfer bis zum Ersten Weltkrieg an der kolonialen Herrschaft in Übersee beteiligten.
https://www.swissinfo.ch/ger/schweiz-kolonialismus-soeldner-kolonialarmee-rassismus/45855318


«Denkmal nach! Abreissen, stehen lassen oder neu denken?»
Woran erhitzt sich die Debatte um Denkmäler, Symbole und Bezeichnungen, die auf kolonialistische, rassistische Vergangenheit hinweisen?
https://www.srf.ch/sendungen/kontext/denkmal-nach-abreissen-stehen-lassen-oder-neu-denken