Medienspiegel 24. Januar 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
«Hier bin ich eine Illegale»
Von Tibet über den Himalaja nach Nepal und weiter in die Schweiz. Diesen weiten Weg ging Tsang in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Verbessert hat sich dies aber erst, als sie die Bekanntschaft der Familie Fischer in Thun gemacht hat.
https://www.bernerzeitung.ch/region/thun/hier-bin-ich-eine-illegale/story/28397895


+++SCHWEIZ
Hilfe für minderjährige Flüchtlinge – Rendez-vous
Bundesrätin Karin Keller-Sutter will minderjährige Flüchtlinge aus den überfüllten Lagern in Griechenland übernehmen.
https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/hilfe-fuer-minderjaehrige-fluechtlinge?id=c53fff68-91fe-484c-9531-07b1c4e3a6cf
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/ueberfuellte-lager-schweiz-will-minderjaehrige-fluechtlinge-aus-griechenland-aufnehmen
-> https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/die-schweiz-will-minderjaehrige-fluechtlinge-aufnehmen/story/19555153


+++DEUTSCHLAND
Flüchtlinge: Deutschland nahm 401 aus Seenot gerettete Migranten auf
Malta und Italien forderten im vergangenen Jahr Hilfe im Umgang mit aus Seenot geretteten Migranten. Diese kam auch aus Deutschland – das 401 Geflüchtete aufnahm.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-deutschland-hat-2019-etwa-400-migranten-aufgenommen-a-0eb57e1c-27c9-4c35-b7dd-64d73e25180f


+++BALKANROUTE
Grenzschutz in Kroatien: Mit aller Gewalt gegen Flüchtlinge?
Schläge, Tritte, Diebstahl: Kroatischen Grenzschützern wird massive Gewaltanwendung gegen Flüchtlinge vorgeworfen, die die Grenze überqueren wollen. Kroatien, das den EU-Vorsitz innehat, dementiert.
https://www.tagesschau.de/ausland/kroatien-fluechtlinge-gewalt-grenze-101.html


+++GRIECHENLAND
Eine Hölle inmitten von Olivenhainen
Die Aufnahmelager auf den Inseln vor der türkischen Küste sind hoffnungslos überfüllt. Die Gewalt unter den Flüchtlingen fordert auch Tote.
https://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa/eine-hoelle-inmittenvon-olivenhainen/story/30976255


Das Elend im griechische Flüchtlingslager Samos – 10vor10
Eine eindrückliche Reportage zeigt die üble Situation der rund 7’000 Flüchtlinge auf der griechischen Insel Samos. Ein Beispiel für die vertrackte Migrationspolitik der EU. Mit Einschätzungen von SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck.
https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/fokus-das-elend-im-griechische-fluechtlingslager-samos?id=e1643365-c352-4ded-a289-9ca352b43d7d


Das Elend im griechische Flüchtlingslager Samos
Eine eindrückliche Reportage zeigt die üble Situation der rund 7’000 Flüchtlinge auf der griechischen Insel Samos. Ein Beispiel für die vertrackte Migrationspolitik der EU. Mit Einschätzungen von SRF-Korrespondent Sebastian Ramspeck.
https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/fokus-das-elend-im-griechische-fluechtlingslager-samos?id=e1643365-c352-4ded-a289-9ca352b43d7d


Lesbos, Chios und Samos: Situation der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln
Auch diesen Winter verschärft sich die Lage der Menschen. Auf den griechischen Inseln Lesbos, Chios und Samos sitzen gerade zehntausende Flüchtlinge fest. Menschenrechtsorganisationen schlagen Alarm wegen der unzureichenden Versorgungslage der Schutzsuchenden.
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/_/situation-auf-den-griechischen-inseln.html


Mitleid nervt mehr als Rassismus – und 5 weitere Erkenntnisse aus dem Flüchtlingslager
Auf Samos sitzen zurzeit rund 8000 Flüchtlinge fest. Wie bewältigen sie ihren Alltag? Knackeboul hat die griechische Insel besucht und ein paar Tage bei einem schweizerischen Hilfsprojekt mitgearbeitet.
https://www.watson.ch/international/griechenland/561362276-fluechtlinglager-in-samos-6-dinge-die-mir-geblieben-sind


Albtraum Moria
Während Deutschland und Europa den Deal mit dem autoritären Präsidenten Erdogan im wahrsten Sinne des Wortes um jeden Preis erhalten wollen, erinnern wir mit unserer Partnerorganisation RSA an die menschenverachtenden Auswirkungen des Deals in Griechenland. Der Bericht »Albtraum Moria« dokumentiert die Abgründe europäischer Flüchtlingspolitik.
https://www.proasyl.de/news/albtraum-moria/


+++MITTELMEER
Migration: “Ocean Viking” rettet 92 Menschen vor Libyen
Das Rettungsschiff “Ocean Viking” hat viele Menschen aus einem überfüllten Schlauchboot an Bord genommen. Unter den Geflüchteten sind mehrere Mütter mit Kindern.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-01/ocean-viking-migration-rettungsschiff-libyen-fluechtlinge


+++EUROPA
Mittelmeer: Seehofer offen für EU-Marinemission Sophia
Europäisches Militär könnte bald auf dem Mittelmeer das Waffenembargo gegen Libyen überwachen. Auch die türkische Küstenwache soll Unterstützung erhalten.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-01/mittelmeer-marinemission-sophia-horst-seehofer-eu-militaer-libyen


Asyl-Elend: Keller-Sutter fordert EU-Aktionsplan für Griechenland
Angesichts der prekären humanitären Lage der Migranten und Flüchtlinge auf den griechischen Inseln fordert die Schweizer Justizministerin in Zagreb von der EU-Kommission einen «Aktionsplan für Griechenland».
https://www.luzernerzeitung.ch/news-service/inland-schweiz/asyl-elend-keller-sutter-fordert-eu-aktionsplan-fuer-griechenland-ld.1188421


JI-Rat: Bundesrätin Keller-Sutter am informellen Treffen in Zagreb
Bundesrätin Karin Keller-Sutter, die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), hat am 24. Januar 2020 in Zagreb am informellen Treffen der Justiz- und Innenminister der Schengen-Staaten teilgenommen. Diskutiert wurde am Treffen unter anderem über den verstärkten Schutz der Aussengrenzen, die laufenden Projekte zur Verknüpfung der Informationssysteme im Sicherheitsbereich sowie die Bekämpfung des Menschenschmuggels im Westbalkan. Die Bundesrätin nutzte die Gelegenheit für mehrere bilaterale Treffen und forderte am Rande des Treffens mehr Unterstützung für Griechenland durch die EU-Kommission.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-77898.html
-> https://www.parlament.ch/de/services/news/Seiten/zagreb-efta-eu-2020-01-19-20.aspx


Flüchtlinge in der EU: Die Zeit drängt
Die EU-Innenminister beraten im kroatischen Zagreb einmal mehr über einen Verteilmechanismus für Flüchtlinge. Die Zeit drängt, denn die Lage an den Grenzen des Balkanstaates spitzt sich zu.
https://www.tagesschau.de/ausland/fluechlinge-eu-kroatien-bosnien-101.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/innnenministerkonferenz-eu-migration-100.html


Kommt die komplette Abschottung? EU-Innenminister*innen beraten über Asylrechtsreform
In Zagreb treffen sich die EU-Innenminister*innen, um über die Frage der Verteilung von Flüchtlingen in der EU zu beraten. Doch dahinter verbirgt sich die viel größere Frage nach der Reform des europäischen Asylsystems. Vorschläge aus dem deutschen Innenministerium lassen Schlimmes befürchten: Grenzverfahren und Haftzentren an den Außengrenzen.
https://www.proasyl.de/news/kommt-die-komplette-abschottung-eu-innenministerinnen-beraten-ueber-asylrechtsreform/


Finanziert Deutschland Erdogans Umsiedelungspolitik in Nord- und Ostsyrien?
Heute traf Bundeskanzlerin Angela Merkel den türkischen Präsidenten Recep Tayip Erdogan in Istanbul und stellte Gelder für “feste Unterkünfte” für Flüchtlinge in Aussicht
https://www.heise.de/tp/features/Finanziert-Deutschland-Erdogans-Umsiedelungspolitik-in-Nord-und-Ostsyrien-4645651.html


Treffen mit Merkel: Erdogan warnt vor Chaos im Mittelmeerraum
Der türkische Präsident Erdogan hat Kanzlerin Merkel als “geschätzte Freundin” begrüßt. Doch das Treffen birgt viel Konfliktpotenzial. Mit Libyen kam bereits ein schwieriges Thema zur Sprache.
https://www.tagesschau.de/ausland/merkel-erdogan-165.htmlhttps://www.deutschlandfunk.de/ringen-um-fluechtlingsabkommen-tuerkei-entwickelt-sich.694.de.html?dram:article_id=468697
-> https://www.tagesschau.de/ausland/eu-tuerkei-fluechtlinge-111.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/fluechtlinge-lage-tuerkei-100.html
-> https://www.nzz.ch/international/merkel-deutschland-will-tuerkische-kuestenwache-staerken-ld.1536344
-> https://www.nzz.ch/international/deutschland-tuerkei-merkel-und-erdogan-wollen-sich-annaehern-ld.1536159
-> https://www.jungewelt.de/artikel/371260.merkel-in-ankara-schmutziger-deal.html
-> https://www.deutschlandfunk.de/tuerkei-besuch-von-merkel-erdogan-haelt-syrische.694.de.html?dram:article_id=468741
-> https://www.tagesschau.de/ausland/merkel-erdogan-175.html
-> https://www.tagesschau.de/ausland/merkel-erdogan-171.html
-> https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-01/angela-merkel-tuerkei-besuch-recep-tayyip-erdogan/komplettansicht
-> 10vor10: https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/fokus-schluesselrolle-der-tuerkei-in-der-fluechtlingsfrage?id=285f2382-e045-4e46-be21-fa22adad6a87


+++LIBYEN
Libyen: Gefangen im Alptraum von Zwangsinternierung, Folter und Ausbeutung
Geflüchtete, die in Libyen als Sklaven verkauft wurden – diese Bilder des Fernsehsenders CNN, sorgten 2017 rund um die Welt für Entsetzen. Dem globalen Aufschrei folgte das Versprechen führender Politikerinnen und Politiker in Europa, Afrika und Libyen, Maßnahmen zum Schutz fliehender Menschen umzusetzen. Doch bis heute hat sich nicht viel geändert. Tausende Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete, die interniert oder sich selbst überlassen werden, sind in einem endlosen Kreislauf der Gewalt. Dennoch wurden im vergangenen Jahr nur rund 2.100 Flüchtlinge vom UNHCR aus Libyen in Sicherheit gebracht, aber fast 9.000 Menschen bei einem Fluchtversuch auf dem Seeweg aufgegriffen und zwangsweise zurückgeführt. Die Geschichten von Ahmed und Hamza zeigen, welchen nicht enden wollenden Alptraum Geflüchtete in Libyen durchleben müssen.
https://www.aerzte-ohne-grenzen.at/article/libyen-gefangen-im-alptraum-von-zwangsinternierung-folter-und-ausbeutung


+++FLUCHT
Schutz vor Klimawandel: “Undenkbar, dass Deutschland Menschen auf eine sinkende Insel zurückschickt”
Der Uno-Menschenrechtsausschuss hält es für möglich, dass Staaten bald Klima-Migranten Schutz bieten müssen. Was die Entscheidung bedeutet und wie verbindlich sie ist, erklärt Umweltrechtler John Knox.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/asyl-fuer-klima-migranten-was-der-uno-beschluss-wirklich-bedeutet-a-7b50df15-5ee3-4baa-b664-d7d44df70f85


Rotes Kreuz warnt am WEF – «Der Klimawandel verschlimmert die Flüchtlingsproblematik»
Mehr Wetterextreme, mehr Konflikte, mehr Flüchtlinge: Dieser Zusammenhang ist für IKRK-Präsident Peter Maurer klar.
https://www.srf.ch/news/wirtschaft/rotes-kreuz-warnt-am-wef-der-klimawandel-verschlimmert-die-fluechtlingsproblematik


+++JENISCHE/SINTI/ROMA
200’000 Franken pro Jahr wegen Fahrenden
Polizeieinsätze wegen Fahrenden haben in den letzten Jahren jeweils hohe Kosten verursacht. Lassen sich diese durch einen fixen Transitplatz senken? Die Meinungen sind geteilt.
https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Abstimmung-zu-Transitplatz-in-Wileroltigen-20484470


+++FREIRÄUME
bernerzeitung.ch 24.01.2020

«Rien ne va plus» im Stadtrat

Das Aus der Abstimmungsanlage im Berner Stadtrat lag an einem Systemfehler. Der SVP ermöglichte die Panne einen kleinen Erfolg – für eine Woche.

Christoph Hämmann

Am Donnerstag griff die SVP in der Stadtratsdebatte über die Reitschule wieder einmal zu einem ihrer Lieblingsinstrumente: der Filibusterei, laut Wiki­­pedia die «Taktik einer Minderheit, durch Dauerreden eine ­­Beschlussfassung zu verhindern oder zu verzögern». Für die einsam am rechten Rand politisierende SVP ist sie normalerweise die einzige Möglichkeit, im Stadtparlament einen Erfolg zu feiern – so man gelungene Sabotageakte denn als Erfolg bezeichnen mag.

Dieses Mal werde die Taktik der SVP nicht aufgehen, sagte SP-Sprecher Michael Sutter, als man durchaus noch annehmen konnte, dass am Ende des Abends der Leistungsvertrag 2020–2023 mit dem Kulturzentrum verabschiedet sein wird – 2 Nichteintretens- und 16 Rückweisungsanträgen der SVP zum Trotz. «Ihr könnt ­­filibustern, wie ihr wollt», sagte Sutter. «Wir genehmigen heute diesen Vertrag.»

«Bauernschläue»

Tatsächlich war die Debatte um 22.30 Uhr so ausgereizt, dass nach drei Stunden Palaver endlich hätte abgestimmt werden können. Doch just in diesem Moment eilte der SVP die Technik zu Hilfe. «Rien ne va plus», meldeten alle Apparaturen gleichzeitig, und nach langen Diskussionen und einem Versuch, eine Abstimmung mittels Namensaufruf durchzuführen, beendete Ratspräsidentin Barbara Nyffeler (SP) um 23.30 Uhr den Abend.

Zuerst habe sie gemeint, sich verdrückt zu haben, sagt Nyffeler. «Das hätte man korrigieren können, und spätestens nach einem Neustart wäre die Abstimmungsanlage wieder gelaufen.» Nicht so dieses Mal: Die Anlage habe schon in der ersten Sitzung beim Anmelden der Rednerinnen und Redner nicht perfekt funktioniert, weshalb die Ratsweibelin in der Pause einen Neustart durchgeführt habe. Um 22.30 Uhr klappte aber auch dies nicht mehr. «Wir machten zwei Neustarts, doch die Anlage blieb völlig blockiert.»

Zur Filibuster-Strategie der SVP äussert sich Nyffeler zurückhaltend und attestiert der Partei «eine gewisse Bauernschläue». Das Ratsreglement erlaube es einer Partei, die etwas verhindern wolle, relativ viel Redezeit herauszuholen. «So erregt man viel Aufsehen, was gerade in einem Wahljahr offenbar eine Strategie sein kann.»

Demo-Reglement im Rat

Laut Ratssekretärin Nadja ­­Bischoff handelt es sich um einen Systemfehler, der auch schon im Grossen Rat Abstimmungen blockiert habe. An diesem Punkt lasse sich die Abstimmungsanlage nur mit einem gröberen Eingriff in die Software und nicht mit einem herkömmlichen Neustart wieder in die Gänge bringen. Die Ratsweibelin werde nächste Woche vom Weibel des Grossen Rats instruiert und sollte das Problem bei einem nächsten Mal beheben können. «Trotzdem will die Rathausverwaltung mit dem Hersteller abklären, ob sich dieses Risiko im System nicht beheben liesse.»

Bischoff ist zuversichtlich, dass nächste Woche die Abstimmungen ohne weitere Debatte nachgeholt werden können. Dass die Traktandenliste längst verschickt ist, verhindere dies nicht. «Das Reglement erlaubt es, in Fällen wie diesem die Liste kurzfristig anzupassen.» Filibustern kann die SVP dann allenfalls später wieder: bei der Revision des Kundgebungsreglements.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/rien-ne-va-plus-im-stadtrat/story/26768313)



Leistungsvertrag Berner Reitschule: Gewalt auf der Schützenmatte – Schweiz Aktuell
Ein Zwischennutzungsprojekt sollte die Berner Schützenmatte eigentlich beleben, doch Gewaltdelikte nehmen zu. Der Veranstalter «Verein Platzkultur» und die Berner Regierung sehen Handlungsbedarf.
https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/leistungsvertrag-berner-reitschule-gewalt-auf-der-schuetzenmatte?id=43fad98a-656e-4468-8fc2-7307bc9c314a


Reitschul-Debatte: Leistungsvertrag soll um vier Jahre verlängert werden
Reitschul-Debatte: Leistungsvertrag soll um vier Jahre verlängert werden
Der Kultur-Leistungsvertrag zwischen der Stadt Bern und den Reitschülern soll für weitere vier Jahre verlängert werden. Die Emotionen rund um das umstrittene Kulturzentrum gehen von Rechts bis Links regelrecht durch die Decke.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/reitschul-debatte-leistungsvertrag-soll-um-vier-jahre-verlaengert-werden-136278319


Technik-Fiasko bei Ratsdebatte
Am Donnerstagabend um 22.30 Uhr sollte eigentlich über 22 Punkte rund um den Leistungsvertrag zwischen der Stadt Bern und der Reitschule abgestimmt werden. Die Technik machte dem Stadtrat jedoch einen Strich durch die Rechnung.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/technik-fiasko-bei-ratsdebatte-136278630



derbund.ch 24.01.2020

Reitschuldebatte: «Schikane» im Berner Stadtrat

Auf die chaotische Stadtratssitzung vom Donnerstag folgen Vorwürfe: Die SVP habe das Parlament handlungsunfähig machen wollen, sagt die Ratspräsidentin.

Calum MacKenzie

«Filibustern» nennt man die vor allem aus dem US-Senat bekannte Taktik, mit Dauerreden bestimmte Beschlüsse zu verzögern oder zu verhindern. Dazu ist es am Donnerstag im Berner Stadtrat nicht gekommen: Dass der Entscheid zum neuen Leistungsvertrag mit der Reitschule verschoben werden musste, geht auf eine Störung der elektronischen Abstimmungsanlage zurück. Doch nicht nur die Panne gibt zu reden. Es wird auch der Verdacht geäussert, die SVP habe das Parlament gezielt lähmen wollen. (Lesen Sie hier vom Abstimmungsfiasko im Berner Stadtrat.)

Streitpunkt ist die Forderung nach einer Abstimmung per Namensaufruf, die die SVP-Fraktion nach der Panne durchsetzen konnte. Die einzelnen Abgeordneten zu jedem der 22 geplanten Abstimmungspunkte aufzurufen, versprach Stunden zu dauern. Diese Aussicht erzwang letztlich den Abbruch.

«Es war eine Art Filibusterei – mit geschickten Anträgen den Stadtrat handlungsunfähig machen», sagt Ratspräsidentin Barbara Nyffeler (SP). Erich Hess’ (SVP) Antrag zum Namensaufruf sieht sie als Versuch, das Abstimmungsresultat zu verzögern, um es später wegen Formfehlern beim Regierungsstatthalter anzufechten. «Bei der SVP sieht man das öfters, vor allem bei Debatten zur Reitschule.»

Hess weist dies zurück. «Wer uns unterstellt, wir hätten das Geschäft hinauszögern wollen, hat keine Ahnung von Politik. Wenn das der Fall wäre, hätten wir zu jedem Antrag die volle Redezeit ausgeschöpft.» Bei so einem wichtigen und emotionalen Geschäft sei es wichtig, dass man wisse, wer wie gestimmt habe. Deswegen habe er den Namensaufruf verlangt.

«Von Anlage abhängig»

Ratsvorsitzende Nyffeler will die unterbrochene Abstimmung bei der nächsten Sitzung am 31. Januar zu Ende bringen. Hess kündet jedoch an, in diesem Fall tatsächlich den Regierungsstatthalter einzuschalten: Ein Traktandum gelte nur, wenn es acht Tage vor der Sitzung auf der Traktandenliste publiziert werde. Dass es nun also zu spät sei, gleich nächste Woche wieder über den Reitschule-Leistungsvertrag abzustimmen, bestreitet Ratssekretärin Nadja Bischoff: Man habe in der Vergangenheit immer wieder verschobene Geschäfte wenige Tage später wieder in eine Traktandenliste aufgenommen. «Die Publikation muss laut Reglement nur ‹in der Regel› acht Tage vor der Sitzung erfolgen, aber nicht zwingend.»

Der Leistungsvertrag dürfte bestätigt werden, sobald es zur Abstimmung kommt: Unterstützt wird er bis ins Mitte-Lager. «Ich hoffe, dass wir nächste Woche darüber abstimmen können», sagt Marianne Schild, Co-Fraktionspräsidentin der GLP. «Akzeptiert das die SVP nicht, ist es ein klares Verzögerungsmanöver.» Sie habe das Vorgehen der Partei als «Schikane» erlebt. «Die eigentliche Einsicht ist für mich jedoch, wie stark der Rat von der Abstimmungsanlage abhängig ist», so Schild. In Zukunft müsse es einfacher sein, solche Pannen zu beheben.
(https://www.derbund.ch/bern/reitschuldebatte-schikane-im-berner-stadtrat/story/25174718)



Debatte um Berner Reitschule – Entscheid über Leistungsvertrag nach technischer Panne verschoben
Fiasko im Berner Stadtrat: Die Abstimmung über einen neuen Leistungsvertrag mit der Reitschule scheitert an der Technik.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/debatte-um-berner-reitschule-entscheid-ueber-leistungsvertrag-nach-technischer-panne-verschoben
-> https://www.derbund.ch/bern/abstimmungsfiasko-im-berner-stadtrat-nach-technischem-defekt/story/22529648


+++GASSE
Kleine Anfrage Tom Berger (JF), Oliver Berger (FDP): Welchen strategischen Auftrag hat die Kantonspolizei für den Raum Schützenmatte/Bollwerk?
https://ris.bern.ch/Geschaeft.aspx?obj_guid=4c4ce42eb8e94c3a8e9e1dfb5ed0a8ca


Stadtführung «Wege aus der Sucht» -RaBe-Info 24.01.2020
Seit rund zwei Jahren bietet der Verein Surprise in Bern zwei verschiedene Stadtführungen an – soeben ist nun ein weitere dazugekommen. Auf der Tour «Wege aus der Sucht» erzählen André Hebeisen und Michel Jäggi vom Teufelskreis einer Suchtkrankheit. Er sei bereits in der 6. Klasse zum ersten Mal mit Haschisch in Berührung gekommen, sagt Jäggi. Am Ende der regulären Schulzeit sei er heroinsüchtig gewesen. Der erste Entzug habe er Anfang Zwanzig gemacht, es folgten weitere Rückfälle und Entzüge.
https://rabe.ch/2020/01/24/praemien-kommen-vors-volk/

+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Scherben bei WEF-Partner Uber
Während sich in diesen Tagen die Reichen und Mächtigen am World Economic Forum in Davos treffen, haben wir gestern Abend (23.Januar 2020) einen strategischen Partner des WEF besucht: Bei der Uber-Niederlassung an der Badenerstrasse in Zürich sind nun alle Scheiben kaputt. Uber bietet prinzipiell als strategischer Partner am Gipfeltreffen genügend Gründe für einen Angriff. Wir wollen zudem vertiefter auf die Machenschaften von Uber abseits des WEF eingehen.
https://barrikade.info/article/3119


Dem sexistischen, ausbeuterischen Normalzustand mit Zorn die Wände schablonisieren!
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden die Wände und Böden verschiedener Gebäude der Universität Basel verziert: “HIER WIRD SEXUALISIERTE GEWALT TOLERIERT UND KEIN_E*N INTERESSIERTS!”
https://barrikade.info/article/3118
-> https://www.bazonline.ch/basel/stadt/unbekannte-bespruehen-gebaeude-der-uni-basel/story/14794039


+++WEF
Unterwegs mit den Klimaaktivisten: Davos von unten
Während oben die Helikopter der Milliardäre kreisten, machten sich unten im Tal hunderte Aktivisten auf den Weg in den Schweizer Nobelort. Sie wanderten für radikalen Klimaschutz – und gegen die “rich as fuck”
https://www.derstandard.at/story/2000113718514/unterwegs-mit-den-klimaaktivisten-davos-von-unten


So war Gretas Demo in Davos: Hinter dem Rücken der Klimajugend tauschten WEF-Gäste Visitenkarten
Während des Weltwirtschaftsforums verwandelt sich Davos in eine seltsame Welt. Kommt dann noch Greta Thunberg zu Besuch, wird es surreal.
https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/so-war-gretas-demo-in-davos-hinter-dem-ruecken-der-klimajugend-tauschten-wef-gaeste-visitenkarten-ld.1188493
-> https://www.bzbasel.ch/schweiz/so-war-gretas-demo-in-davos-hinter-dem-ruecken-der-klimajugend-tauschten-wef-gaeste-visitenkarten-136277519?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter
-> https://www.buzzfeednews.com/article/ikrd/vanessa-nakate-greta-thunberg-davos


WEF 2020: Armee-Einsatz beendet – positive Bilanz
Die Armee hat ihren subsidiären Sicherungseinsatz rund um das Jahrestreffen des 50. World Economic Forums (WEF) 2020 in Davos beendet. Korpskommandant Aldo C. Schellenberg, Kommandant des Armeeeinsatzes, zieht eine positive Bilanz. Es gab weder sicherheitsrelevante Zwischenfälle noch gravierende Unfälle. Heute Freitag wurde die Truppe vom Sicherungsauftrag entbunden. Die zivilen Behörden des Kantons Graubünden zeigen sich betreffend den Armee-Einsatz beeindruckt.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-77897.html


+++REPRESSION DE
Prozess um Verbot von Indymedia Linksunten – Bundesinnenministerium ist nicht für den Verbot von Medien zuständig
Seit über 2 Jahren ist die Internet- und Medienplattform Indymedia Linksunten nun verboten. Kürzlich sorgten Aktivist*innen, die erklärten keinerlei Verbindung zu den Menschen zu haben, die linksunten.indymedia.org ursprünglich betrieben haben, für Aufsehen. Unter linksunten.archive.indymedia.org stellten sie die Inhalte der Webseite als Archiv wieder online. Am kommenden Mittwoch (29.01.) wird das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über die Klage gegen das Verbot des konstruierten Vereins entscheiden. Über die Bedeutungdes Verfahrens und des Verbots von Indymedia Linksunten für die Medienfreiheit haben wir mit dem Berliner Juristen John Philipp Thurn gesprochen. Er hat für die Gesellschaft für Freiheitsrechte an einer Stellungnahme zum Indymedia Linksunten Verfahren mitgewirkt.
https://www.freie-radios.net/99528
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1131959.linksunten-indymedia-leipzig-polizeigrosseinsatz-an-tag-i.html


Polizei-Pressearbeit in Leipzig: Die Folgen von Connewitz
Konsequenzen der Silversternacht in Leipzig: Nach Kritik an dessen Pressearbeit tauscht die Leipziger Polizei ihren langjährigen Sprecher aus.
https://taz.de/Polizei-Pressearbeit-in-Leipzig/!5656150/


„Das grenzt an Hetze“
Connewitz und die Folgen: Rafael Behr weiß, warum das Vertrauen in die Polizei schwindet
https://www.freitag.de/autoren/konstantin-nowotny/das-grenzt-an-hetze


+++KNAST
Haftbedingungen in St.Galler Gefängnissen sollen teilweise verbessert werden
Die St.Galler Regierung erklärt bestehende Missstände in den Gefängnissen mit räumlichen und personellen Engpässen. In ihrer Antwort auf eine Interpellation von SP-Kantonsrätin Bettina Surber verweist sie vor allem auf den Erweiterungsbau in Altstätten.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/haftbedingungen-in-stgaller-gefaengnissen-sollen-teilweise-verbessert-werden-ld.1188276


+++BIG BROTHER
Sammelwut beim NDB – 10vor10
Der Nachrichtendienst des Bundes sammelt täglich Daten – offiziell zur sicherheitspolitischen Lagebeurteilung. Politikerinnen kritisieren nun, der NDB sammle zu viele und unnötige Daten. Die Aufsichtsbehörde will Verbesserungsvorschläge aufzeigen.
https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/sammelwut-beim-ndb?id=46d637c8-c6ea-4d6f-be85-b33871f4cbcf


+++POLICE BE
bernerzeitung.ch 24.01.2020

Jede Polizeipatrouille hat einen Taser

Die Kantonspolizei Bern ist jetzt mit 260 Tasern ausgerüstet. Die Elektroschockpistolen kosteten eine halbe Million Franken.

Mathias Gottet

Bislang hat im Kanton Bern nur die Sondereinheit Enzian Elek­troschockwaffen abgefeuert. Insgesamt 11-mal wurden die Taser im Zeitraum von 2008 bis 2018 eingesetzt. Nun gehören die Waffen bei jeder Patrouille der Kantonspolizei Bern zur Standardausrüstung. Mindestens eine Person pro Patrouille sei mit einem Gerät ausgerüstet.

Nach der öffentlichen Ausschreibung 2018 wurden ins­gesamt 260 Destabilisierungs­geräte, wie sie von der Polizeigenannt werden, angeschafft. Kostenpunkt: eine halbe Million Franken. Bis Ende 2019 wurden weitestgehend alle Polizistinnen und Polizisten, die an der Front arbeiten, in der Anwendung der Geräte ausgebildet.

In dieser Woche kam die Waffe in Boll zum Einsatz. Dort musste ein Mann, der mehrfach Drohungen äusserte, angehalten werden. Dabei handelte es sich nicht um den ersten Einsatz der Waffe. Seit der Einführung seien die Elektroschockpistolen bereits mehrfach gebraucht worden, so etwa im Herbst in Thun. Wie oft die Taser bisher zur Anwendung kamen, wollte die Kantonspolizei am Freitag nicht mitteilen.

In der Schweiz ist ein klarer Trend ersichtlich. Zogen Schweizer Polizisten die Elektrowaffen 2010 erst 15-mal, steigerte sich die Zahl bis ins Jahr 2017 auf 40. 2018 wurden die Taser gar 125-mal gezogen. In vielen Fällen reiche es, dass der Einsatz nur angedroht werde. So wurden 2018 insgesamt 45 Stromimpulse abgegeben.

Über 1000 Tote in den USA

In den USA werden die Waffen schon seit den frühen 2000ern eingesetzt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters publik machte, sind dort bereits mehr als 1000 Personen infolge eines Taser-Einsatzes der Polizei gestorben. Auch in Deutschland kam es in den vergangenen Jahren zu vereinzelten Todesfällen im Anschluss von Taser-Einsätzen der Polizei.

Der Mediensprecher der Berner Kantonspolizei Dominik Jäggi sagt, dass es sich bei Tasern um «keine typischerweise lebensgefährdenden Waffen» handle. Dies würden wissenschaftliche Studien belegen.

In anderen Kantonen – so etwa in Luzern, Basel und Zürich – arbeiten die Polizisten bereits seit einiger Zeit mit Elektroschockwaffen. Da in der Schweiz immer mehr Polizeikorps mit diesen Waffen ausgerüstet werden, dürfte die Anzahl an Taser-Einsätzen also weiter steigen.

Die Elektroschockpistolen sind international äusserst umstritten. So verurteilt der UNO-Ausschuss gegen Folter den Einsatz der Taser immer wieder scharf.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/jede-polizeipatrouille-hat-einen-taser/story/15682341)


+++POLIZEI BS
«Gewalttäter sind meist vor der Tat erkennbar»
Mittels Bedrohungsmanagement sollen in Basel potenzielle Gewalttäter frühzeitig erkannt werden. Doch nicht aus jeder Drohung wird ein Fall.
https://www.20min.ch/schweiz/basel/story/Wuerden-Sie-ausrasten-auf-der-Steuerverwaltung–16090674
-> https://www.nzz.ch/schweiz/polizeiliche-frueherkennung-soll-gewalttaten-verhindern-ld.1535951


+++HOMOHASS
«Es braucht Dämme, auch wenn es nur kleine Randsteine sind»
An einem Podium über die bevorstehende Abstimmung zur Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm sorgten vor allem die Argumente der EDU-Politikerin für viel Unverständnis.
https://www.saiten.ch/es-braucht-daemme-auch-wenn-es-nur-kleine-randsteine-sind/


+++RECHTSPOPULISMUS
derbund.ch 24.01.2020

Thomas Fuchs – der Notnagel der Berner SVP

Die Gemeinderatskandidatur von Thomas Fuchs (SVP) zeigt die Personalmisere einer Partei, die in Bern in einer radikalen Sackgasse steckt. Dabei möchte Fuchs das Provokateur-Image abstreifen.

Bernhard Ott

Er wolle der «skandalösen Finanzpolitik» der linken Mehrheit einen Riegel schieben. Was SVP-Kandidat Thomas Fuchs vor zwanzig Jahren bei seiner erstmaligen Nomination für die Wahlen in den Berner Gemeinderat sagte, sagt er sinngemäss auch zwanzig Jahre später beim zweiten Versuch. Daraus nun aber den Schluss zu ziehen, dass er sich seit der Jahrtausendwende nicht gewandelt hätte, wäre voreilig. «Ich bin konstruktiver geworden und erfahrener», sagt Fuchs im «Bund»-Interview. Und da hat er zweifellos recht, auch wenn dies viele politische Gegner nicht recht glauben mögen.

Die 2-Mann-Partei

Fuchs’ Kandidatur ist eigentlich ein Desaster für ihn und seine Partei: Ein Parteipräsident, der am Ende einer aufwendigen Kandidatensuche bekannt gibt, dass er selber kandidiert, hat seinen Job nicht gemacht. Denn zur Kernaufgabe eines Parteichefs gehört die Personalplanung. Muss er bei einer wichtigen Wahl nun sich selber als Notnagel zur Verfügung stellen, wirft dies ein schlechtes Bild auf die parteiinterne Nachwuchsförderung.

Die Kandidatur von Fuchs ist aber letztlich auch die Konsequenz aus der Ausrichtung der Stadtberner SVP auf seine Person und diejenige von Erich Hess, der mittlerweile Nationalrat ist. Bei Fuchs’ erster Gemeinderatskandidatur im Jahr 2000 gab es noch Flügelkämpfe in der Partei. Er war der Provokateur der Jungen SVP auf einer bürgerlichen Einheitsliste, auf der für die Mutterpartei der schon damals gestandene Hans-Ulrich Gränicher und die bisher letzte SVP-Gemeinderätin Ursula Begert antraten.

Fuchs hat die Wahl zwar hochkant verloren. Aber vier Jahre später hatte der Adressen-Sammler «seine» Stammsektion Bümpliz personell so umgebaut, dass diese der amtierenden SVP-Gemeinderätin Begert die erneute Nomination verweigert hatte. Begert trat alleine an, wurde abgewählt und trat aus der Partei aus. Mit ihr hatte aber auch der gemässigte Flügel die Partei verlassen, und die SVP Bern wurde zur 2-Mann-Veranstaltung.

Das späte Erwachen

Der 2-Männer-Verein konnte in der Folge den SVP-Wähleranteil zwar um ein, zwei Prozentpunkte steigern. Bei rund elf Prozent hatte die Partei ihr Limit bei städtischen Wahlen im rot-grün dominierten Bern aber definitiv erreicht. Reelle Chancen auf ein Comeback im Gemeinderat haben sich der SVP seither denn auch nicht mehr geboten.

Für die Wahlen 2020 sieht es kaum anders aus. Es sei denn, Fuchs gelingt es, das Image des ewigen Provokateurs abzustreifen. Aufhorchen liessen diesbezüglich Aussagen in einem Interview, das er nach seiner Wahl zum SVP-Parteipräsidenten im Frühjahr 2018 gab. Die Partei müsse davon wegkommen, einseitig das Thema Reitschule zu beackern, sagte er in der «Berner Zeitung». Sie müsse sich vielmehr für die Bedürfnisse heutiger Stadtbewohner öffnen. Sonst sei die SVP «irgendwann nur noch eine 5-Prozent-Partei.»

Der neue Fuchs

Unter den von Fuchs präsentierten Wahlzielen hat es einige Punkte, die in diese Richtung deuten. Ausländerfeindliche Forderungen kommen darin gar nicht erst vor. Fuchs möchte den Bau von Solaranlagen auf Dächern fördern, die Artenvielfalt erhalten und die Nachbarschaftshilfe in den Quartieren verstärken. Auch der Ausbau des Bahnhofs und des Knotens Wankdorf sowie behindertengerechtes Bauen sind ihm ein Anliegen. Wo Fuchs sich wandeln möchte, sind seine Partei und vor allem die Stadtratsfraktion aber stehen geblieben. Da Fuchs die Partei aber konsequent auf sich selber ausgerichtet hat, bleibt deren Ruf nun an ihm hängen. Die Stadtberner SVP steht nun mal für eine Sparpartei, die gegen die Reitschule und gegen Verkehrsberuhigungen wettert, die für viele Menschen ein Teil der Lebensqualität in dieser Stadt ausmachen.

Von diesem Bild dürfte auch ein Grossteil der freisinnigen Wählerschaft nicht Abschied nehmen und Fuchs’ Namen von der gemeinsamen Wahlliste von SVP und FDP streichen. Es ist daher davon auszugehen, dass es Fuchs auch bei seinem zweiten Anlauf für den Berner Gemeinderat kaum schaffen wird.
(https://www.derbund.ch/bern/thomas-fuchs-der-notnagel-der-berner-svp/story/13604588)



SVP-Politikerin gewinnt gegen die Zürcher «Genderpolizei»
Der Gemeinderat muss einen Vorstoss von Gemeinderätin Susanne Brunner überweisen – obwohl dieser «nicht geschlechtergerecht» formuliert ist.
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/susanne-brunner-gewinnt-gegen-die-genderpolizei/story/28852597
-> https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/svp-politikerin-brunner-siegt-wende-im-zuercher-genderstreit
-> https://www.blick.ch/news/politik/weibliche-form-muss-nicht-beruecksichtigt-werden-svp-politikerin-gewinnt-den-gender-zoff-id15718366.html
-> Schweiz Aktuell: https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/zuericher-politiker-muessen-nicht-geschlechtergerecht-formulieren?id=213a532b-79b4-495f-93c6-06b2f78b614a
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/gemeinderat-zurueckgepfiffen-die-sprachpolizei-hats-uebertrieben-136278834
-> https://www.nzz.ch/zuerich/bezirksrat-pfeift-genderpolizei-zurueck-ld.1536296


+++RECHTSEXTREMISMUS
Für den Fall, dass das Extremismus-Verbot im Kantonsrat scheitert: St.Galler CVP macht mit Initiative Druck
Die St.Galler CVP will extremistische Veranstaltungen im Kanton verbieten – wenn nötig mit einer Volksinitiative. Dies bekräftigte die Partei an ihrer Delegiertenversammlung vom Donnerstagabend in Widnau.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/fuer-den-fall-dass-das-extremismus-verbot-im-kantonsrat-scheitert-stgaller-cvp-macht-mit-initiative-druck-ld.1188488
-> https://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/Nazis-sollen-sich-nicht-mehr-versammeln-duerfen-22612491


+++FORMEL-E ADE
Kleine Anfrage Luzius Theiler (GaP): Konkurs der E-Prix Veranstalterin. Wer kittet den Scherbenhaufen? Hilft die Stadt dem geschädigten Gewerbe?
https://ris.bern.ch/Geschaeft.aspx?obj_guid=5a178651f3414216a6cd7157be6563ec


+++HISTORY
Making of: Exotik
Wie steht’s um die Schweiz und den Kolonialismus? Die Schweiz war nie eine Kolonialmacht und trotzdem ist sie auf vielfältige Weise mit dem Kolonialismus verflechtet. Das koloniale System prägte nicht nur die Schweizer Wirtschaft, sondern auch kulturelle Vorstellungen und Bilder des ‚Fremden‘. Anhand des Archivmaterials vom Filmemacher, Abenteurer und Reisenden René Gardi, versucht Mischa Hedinger in seinem Film „African Mirror“ den kolonialen Blick Gardis auf die ‚Afrikaner*innen‘ zu entlarven. Selina Pfeiffer hat mit Mischa Hedinger über die Kritik und die politischen Forderungen, die im Film formuliert werden, gesprochen.
Der Film „African Mirror“ wird am 24. und am 28. Januar an den Solothurner Filmtagen gezeigt.
Als weiterführende Lektüre empfiehlt sich der Sammelband „Postkoloniale Schweiz. Formen und Folgen eines Kolonialismus ohne Kolonien“ von Patricia Purtschert, Barbara Lüthi und Francesca Falk. Darin enthalten ist auch ein Artikel zu René Gardi.
https://rabe.ch/2020/01/23/making-of-exotik/


Falsche Pässe für Verfolgte und Schweizer KZ-Opfer
Der Nationalsozialismus hinterliess auch in der Schweiz Spuren. Neue Forschungen werfen ein Schlaglicht auf Schweizer KZ-Häftlinge und auf ein geheimes Helfernetzwerk für jüdische Verfolgte. Ein neues Vermittlungsprojekt soll zudem die jüdische Geschichte in der Schweiz Jugendlichen näher bringen.
https://www.srf.ch/sendungen/kontext/falsche-paesse-fuer-verfolgte-und-schweizer-kz-opfer


Holocaust-Überlebende in der Schweiz: Das lange Warten auf Anerkennung
In der Schweiz leben mehrere hundert Menschen, die der Judenvernichtung der Nazis entkamen. Doch die Behörden interessierten sich jahrzehntelang nicht für sie. Erst die Debatten um Raubgold und nachrichtenlose Vermögen führten zu einem Umdenken.
https://www.nzz.ch/schweiz/holocaust-ueberlebende-in-der-schweiz-das-lange-warten-auf-anerkennung-ld.1536066