Wider den Rassismus und die abstrakte Gleichheit der Menschen

Flugschrift der Gruppe Eiszeit über den Zusammenhang von Rassismus und der Ideologie seiner üblichen Gegner, die sie an der antirassistischen Kundgebung am 28. Februar 2015 in Zürich verteilten:

Die Biologisierung oder Kulturalisierung gesellschaftlich produzierter Phänomene und Differenzen ist ideologischer und höchst gefährlicher Unsinn. Egal ob man die Ungleichheit pseudowissenschaftlich direkt mit der Natur oder aber, etwas moderner, die bestimmte Kultur zu etwas Unveränderlichem erklärt, beides ist die ideologische Legitimierung und Verdopplung gesellschaftlich hergestellter Differenzen und Praktiken. Dieses Denken steckt auch hinter den momentan landesweit anzutreffenden sozialchauvinistischen Aufwallungen. Wen auch immer je nach Konjunktur des Ressentiments der Hass der Aufgebrachten trifft – also auch wenn gegen die einheimische Unterschicht geschossen wird – von der Logik her ist das Denken mit dem rassistischen Vorurteil eng verwandt. Die gesellschaftlichen Phänomene werden biologistisch oder kulturalistisch verklärt. Man ist sich hier wohl einig: Der Rassismus – auch in seiner moderneren kulturalistischen Variante oder in seiner Abwandlung als Sozialchauvinismus – ist immer wieder tödlich und gehört auf den berühmten Müllhaufen der Geschichte. Einig ist man sich allerdings nicht, wie sich dies bewerkstelligen liesse. Die Organisierenden der heutigen Demonstration, die JUSO, wollen, dass «rechte oder sogar rechtsextreme Organisationen» den Leuten keinen Unsinn über Einwandererinnen mehr «einpflanzen» dürfen und dass alle Menschen «gleich viel wert» sind. Um dies zu erreichen, würden «die einen auf der Strasse, die anderen in den Parlamenten» kämpfen. Eine Kritik an der Konsequenz des Antirassismus der JUSO und ihrer Mutterpartei ist recht günstig zu haben. Vorerst reicht nur schon ein Blick auf die Geschichte der sozialdemokratischen Partei und ihre Rolle bei der Entwicklung der Migrations- und Ausländerpolitik und der Verschärfung des öffentlichen Diskurses durch einige ihrer prominenten Exponenten. Und da gibt’s wahrlich einiges zu finden, gerade wenn man den Begriff des Rassismus wie eingangs beschrieben etwas breiter fasst. Ergänzen kann man das Unterfangen durch die Analyse dessen, wie im Räderwerk der Parlamente politische Fragen verhandelt werden. Mit der Abschaffung jener Umstände, die den Rassismus notwendig hervorbringen, hat das nichts zu tun. Die antirassistische Verlautbarung der jungen Sozialdemokraten blamiert sich schon an der Praxis ihrer Mutterpartei. Aber bei diesen recht banalen Einsichten stehen zu bleiben, hiesse den Kern des Problems nicht mal zu streifen.

Kriminalisierung von Fluchthilfe

Im Kanton Tessin wurde vor einigen Tagen die sozialdemokratische Parlamentarierin Lisa Bosia Mirra, welche in Como mit ihrer Hilfsorganisation Infrastruktur und Essen für die Geflüchteten organisiert, unter dem Vorwurf der Schlepperei verhaftet. Ein sehr interessanter Fall, da auch in den Medien bereits der Bezug zu historischen Beispielen von Fluchthilfe an der Grenze Schweiz/Italien hergestellt wird.

http://www.nzz.ch/schweiz/schleppervorwuerfe-sp-grossraetin-lisa-bosia-mirra-festgenommen-ld.114241
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/man-darf-lisa-bosia-mirra-nicht-als-menschenschlepperin-abstempeln/story/20494623
http://www.express.co.uk/news/world/706772/MP-arrested-African-migrants-Switzerland
Unterstützungspetition «Fluchthilfe ist kein Verbrechen»
https://actionsprout.io/5DD958/initial

Die Kapitalisten im Büezer-Pelz

Das aggressive, kompromisslose Auftreten der SVP in Fragen der Migration ruft eine starke Polarisierung der Bevölkerung der Schweiz hervor. Gerne werden Parallelen zum historischen Faschismus gezogen oder sie wird als rechtspopulistischer und völlig irrationaler Ausdruck des Wutbürgers verkannt. Doch der Schein trügt: Hinter dem Image als Ventil des kleinen Mannes steckt nichts als zynische Profitgier und rationales Kalkül.

Aufruf zur Abgrenzung von salafistischen Strukturen!

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Während in jüngster Vergangenheit die Islamophobie in der Schweiz und auch in ganz Europa immer stärker aufkeimen kann und Muslim*Innen einer neuen Form der Hetze und Diskriminierung ausgesetzt sind, scheinen fundamentale Islamisten genau diese Problematik nutzen zu wollen, um in der Linken ungestört agitieren zu können. Unter dem Vorwand des gemeinsamen Kampfes gegen die SVP und mit dem Verweis auf den Einsatz der Linken gegen Rassismus und Diskriminierung scheinen islamistische Faschisten den Kontakt vermehrt mit Linken zu suchen. 
So wurden vor kurzen Anhänger der salafistischen Lies Kampagne bei der Reitschule gesichtet, jedoch unverzüglich des Platzes verwiesen. Mit der Kampagne eng verknüpft sind beispielsweise die beiden deutschen Prediger Sven Lau und Pierre Vogel. Die beiden Al-Qaida Sympathisanten werden in Verbindung gebracht mit Dschihadreisenden. Ersterer sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. 
Auch Vertreter anderer islamo-faschistischer Organisationen versuchen durch ihre Opferrolle durch die von der SVP angeheizten Islamophobie mit Personen aus der linken anzubandeln und ihre Sympathien für dschihadistische Organisationen wie der Islamischen Front oder der Al-Nusra Front zu verbergen. 
Wir möchten in aller Form einen Trennungsstrich zwischen dem Kampf gegen Islamophobie und islamo-faschistischen Kreisen, welche offen oder verdeckt dschihadistische Gruppen unterstützen oder gar gegen emanzipatorische Bewegungen wie die Revolution von Rojava ankämpfen und mit unseren libertären Idealen absolut nichts zu tun haben.

Antirassismus heisst auch, ausländische Faschisten nicht anders zu behandeln. Kein Fussbreit dem Faschismus, kein Fussbreit dem Dschihadismus!

Gefunden auf revolutionär.ch

Manifestation pour la libération de Mohamed et Abozar

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Venez en nombre CE SAMEDI à 17h00 au Refuge de Mon-Gré (Bvd de Grancy 19) pour protéger/marcher avec ses habitants afin d’exiger LA LIBERATION IMMEDIATE DE MOHAMED ET D’ABOZAR, dénoncer cette attaque directe du Conseil d’Etat contre le Collectif R et rappeler aux autorités vaudoises que les Lausannois et les Vaudois soutiennent UNE VERITABLE POLITIQUE D’ACCUEIL DES REFUGIES.

Petition – Grenzen auf in Como und überall

Das Bleiebrecht-Kollektiv Bern startet eine Petition an Menschen, die das abweisende Grenz- und Asylregime durchsetzen:

“Unterschreibt doch unsere Petition in Solidarität mit den gestrandeten Flüchtenden in Como und helft mit, die Petition zu verbreiten. Eine sehr kleine Geste…aber immerhin, denn die Zeit drängt. Spätestens Mitte September wollen die Behörden von Como das Camp im Park San Giovanni räumen und die dort gestrandeten Flüchtenden in einem Containerlager verschwinden lassen. Es ist ein Rennen gegen die Zeit!”

Hier gehts zur Petition