Bewilligungen für Sans-Papiers-Härtefälle!

Das Staatssekretariat für Migration heisst drei Härtefallgesuche, die das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt im Herbst überwiesen hat, gut. Damit erhalten die Sans-Papiers nach Jahren des Lebens im Versteckten endlich eine Bewilligung. Die Gutheissung dieser umstrittenen Fälle müsste nun zu Veränderungen der kantonalen Härtefallpraxis führen.

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Die ganze Welt in Zürich

Das dialogische Kunstprojekt „Die ganze Welt in Zürich. Konkrete Interventionen in die Schweizer Migrationspolitik“ zielte darauf ab, mit den Mitteln der Kunst die politische Machbarkeit konkreter Vorschläge einer StadtbürgerInnenschaft (Urban Citzenship) für Zürich auszuloten, diese Vorschläge hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit in Zürich zu überprüfen und öffentlich vorzuschlagen. Zudem schuf es einen Ort, an dem über Sachzwänge hinaus, im Sinne einer sozialen Utopie gemeinsam nachgedacht, verhandelt und politisch agiert werden konnte. Das Projekt wurde im Rahmen des Programms der Shedhalle Zürich von mir in der Funktion als künstlerische Leiterin gemeinsam mit dem Künstler Martin Krenn initiiert und in Zusammenarbeit mit einer transdisziplinär besetzten Arbeitsgruppe umgesetzt. Ein künstlerisch angelegtes Projekt sollte als Intervention in die politischen Verhältnisse und Normalitäten wirksam werden. Zürich sollte zum „sicheren Hafen“ werden: für alle, die in dieser Stadt leben und für alle, die noch dorthin kommen. Die Arbeitsgruppe erarbeitete in nicht-öffentlichen Gesprächen mit EntscheidungsträgerInnen und anderen Involvierten konkrete Projekte zu drei Aspekten von städtischer Citizenship: Aufenthaltsfreiheit, Diskriminierungsfreiheit und Gestaltungsfreiheit. Im Rahmen von drei öffentlichen Hafen-Foren diskutierten lokale und internationale AkteurInnen das Potential von StadtbürgerInnenschaft für die Stadt Zürich. Urban Citizenship wurde so zu einem Thema in der Stadt Zürich.

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Sommaruga verteidigt das Dublin-System und intensiviert die Repression im deutsch-schweizer Grenzgebiet.

Am heutigen Treffen des Justiz- und Innenministerrats in Luxemburg verteidigte Bundesrätin Sommaruga das Dublin-System einmal mehr. Dies obwohl fast wöchentlich Proteste stattfinden und die Probleme, die für Geflüchtete von den Dublin-Verträgen ausgehen, nicht erst seit der menschenverachtenden Notlage in Como bekannt sind: Das Dublin-System reist Familien auseinander, missachtet die Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit, kettet Menschen an Staaten, lässt verschleppen…
Nebst der bekannten Lobrede auf Dublin wurden heute in Luxemburg rassistische Nägel mit Köpfen gemacht. So beschloss die SP-Bundesrätin zusammen mit dem deutschen Bundesinnenminister Thomas de Maizière einen Aktionsplan, um die Kontrolle von und die Repression gegen Flüchtenden im deutsch-schweizer Grenzraum zu verstärken.
Für den antirassistischen Widerstand ist es wichtig, Einzelheiten über die konkrete Repression gegen Geflüchtete zu kennen. Hier deshalb einige Massnahmen des Aktionsplans Deutschland-Schweiz. Der gesamte Aktionsplan findet sich hier (http://www.ejpd.admin.ch/dam/data/ejpd/aktuell/news/2016/2016-10-13/aktionsplan-d-ch.pdf ):

(Grenz-)Polizeiliche Zusammenarbeit
– „Intensivierung gemeinsamer Streifen/Patrouillen im grenzüberschreitenden Zugverkehr;
– Intensivierung von gemeinsamen grenzüberschreitenden Schwerpunktfahndungen und einsätzen;
– Nutzung und Ausbau der etablierten Kommunikationsstrukturen zum (grenz-)polizeilichen Informationsaustausch auf allen Ebenen (Ministerium/Departement, Bundespolizei/GWK, Verbindungsbüro Basel). Weiterführung der wöchentlichen Telefonkonferenz zwischen dem Abteilungsleiter des Deutschen BMI und dem Chef des Schweizer Grenzwachtkorps.
– Einsatz gemeinsamer Zugstreifen im inländischen Zugverkehr in Richtung der gemeinsamen Grenze;
– Personelle Verstärkung der gemeinsamen operativen Dienstgruppe (GOD) mit Sitz in Basel und des gemeinsamen Einsatzteams (GET) in Kreuzlingen / Konstanz“

Migrationsrechtliche Versprechen der Schweiz
– „Asylsuchende werden umgehend registriert und befragt;
– Um ein Untertauchen zu verhindern, werden die Transporte von grösseren Gruppen von Migranten zwischen den Registrierungs- und Unterbringungszentren, respektive den Infrastrukturen zur Rücküberstellung, begleitet durchgeführt;
– Das Aussteigen sowie der Eintritt in die Empfangs- und Verfahrenszentren in Grenznähe zu Deutschland werden überwacht;
– Asylsuchende, die an der Südgrenze zu Italien aufgegriffen werden, werden prioritär in Zentren gebracht, welche sich weniger nah zur deutschen Grenze befinden.
– Asylsuchende werden verpflichtet, einen Ausgangsschein bei sich zu tragen, wenn sie die Empfangs- und Verfahrenszentren verlassen.“

Um diese rassistischen Massnahmen zu konkretisieren, werden sich die zuständigen Staatssekretäre der beiden Länder demnächst treffen. Auch Italien soll dabei einbezogen werden. Das Treffen soll in der Schweiz stattfinden.

Bericht über eine Verschleppung nach Kongo

28. September 2016 im Regionalgefängnis Bern. Es ist drei Uhr in der früh. Sieben Polizisten stürmen in eine Zelle. Sie schreien, verbreiten Stress, packen JD. Für ihn beginnt der tragische vorerst letzte Abschnitt seines fünfjährigen Kampfs gegen Illegalisierung in der Schweiz.

Vers un accueil carcéral des réfugiéEs

À deux pas de l’aéroport de Cointrin, Genève, entre l’autoroute et la piste d’atterrissage, la Confédération prévoit la construction d’un centre de départ pour requérantEs d’asile déboutéEs. Il s’agit de la mise en place de la nouvelle procédure d’asile prévue par Simonetta Sommaruga et passé en votation le 5 juin 2016. L’idée est d’accélérer le traitement des demandes d’asile. Pour cela on n’hésite pas à incarcérer des personnes dont le seul délit est d’avoir fui les guerres et la misère qui sont les conséquences des politiques impérialistes menées par l’Occident à travers le monde et l’Histoire.

Grenzstadt Como – Wo stehen wir?

Am 19. September 2016 wurde das neue staatliche Flüchtlingslager bzw. Container-Dorf eröffnet, das direkt vom Roten Kreuz und der Caritas verwaltet werden soll. Am selben Tag versammelten sich ab Tageseinbruch, ca. 100 MigrantInnen im Bahnhofspark San Giovanni, um entschlossen Widerstand gegen die bevorstehende Räumung zu leisten. Gegen 9 Uhr traf Roberto Bernasconi, Diakon und Direktor der Caritas Como, ein, begleitet von einigen Vertretern vom Roten Kreuz und der Caritas und dutzende Journalisten. Alle wurden natürlich von der Polizei eskortiert.

Kriminalisierung von Fluchthilfe

Im Kanton Tessin wurde vor einigen Tagen die sozialdemokratische Parlamentarierin Lisa Bosia Mirra, welche in Como mit ihrer Hilfsorganisation Infrastruktur und Essen für die Geflüchteten organisiert, unter dem Vorwurf der Schlepperei verhaftet. Ein sehr interessanter Fall, da auch in den Medien bereits der Bezug zu historischen Beispielen von Fluchthilfe an der Grenze Schweiz/Italien hergestellt wird.

http://www.nzz.ch/schweiz/schleppervorwuerfe-sp-grossraetin-lisa-bosia-mirra-festgenommen-ld.114241
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/man-darf-lisa-bosia-mirra-nicht-als-menschenschlepperin-abstempeln/story/20494623
http://www.express.co.uk/news/world/706772/MP-arrested-African-migrants-Switzerland
Unterstützungspetition «Fluchthilfe ist kein Verbrechen»
https://actionsprout.io/5DD958/initial