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+++BERN
Schnegg vor Asylunterkunft Gurnigelbad: «Die Situation ist überall angespannt»
Seit Januar 2023 sind im Hotel Gurnigelbad in Rüti bei Riggisberg Asylsuchende untergebracht. Am Samstag konnte sich die Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür ein Bild von der Kollektivunterkunft machen. Auch Regierungsrat Pierre Alain Schnegg war dabei.
https://www.baerntoday.ch/videos/schnegg-vor-asylunterkunft-gurnigelbad-die-situation-ist-ueberall-angespannt-153317359?autoplay=true&mainAssetId=Asset:153317330
+++SCHWEIZ
Demonstration beim Glattpark mutiert zur Massenschlägerei
Bei einer Demonstration beim Glattpark in Opfikon ist es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung gekommen. Hunderte Personen waren beteiligt, dutzende mussten verletzt ins Spital. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.
https://tv.telezueri.ch/zuerinews/demonstration-beim-glattpark-mutiert-zur-massenschlaegerei-153336929
-> https://www.tagblatt.ch/limmattal/zuerich/kommentar-wie-die-situation-mit-eritrea-die-schweiz-ueberrumpelt-ld.2507880
-> https://www.nzz.ch/zuerich/eritreer-pruegeln-sich-im-glattpark-zwoelf-verletzte-ld.1754492
-> https://www.zueritoday.ch/videos/es-ist-peinlich-dass-so-etwas-passiert-ist-153327079?autoplay=true&mainAssetId=Asset:153327074
-> https://www.blick.ch/ausland/nicht-nur-in-opfikon-zh-gewaltausbrueche-zwischen-eritreern-in-europa-haeufen-sich-id18906427.html
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tagesanzeiger.ch 03.09.2023
Massenschlägerei in Opfikon: «Das Dümmste, was geschehen konnte – am Ende leidet der Ruf aller Eritreer»
Hunderte von eritreischen Geflüchteten haben sich am Samstagabend in der Nähe von Zürich geprügelt. Shalom Habte wollte das verhindern – und war überrascht vom Gewaltpotenzial.
Christian Zürcher
In der Polizeimeldung steht: Drei Verhaftungen und 12 Verletzte, fünf leicht und sieben mittelschwer. Zwei Helikopter. Ein Grossaufgebot der Polizei.
Shalom Habte war vor Ort und sagt: «Es war schlimm.» Habte ist Eritreer und wollte einer Eskalation zuvorkommen. Er hat mit seinen Kollegen Dutzende Male die Polizei angerufen und gesagt, sie solle kommen. Im Glattpark bei Opfikon braue sich etwas zusammen.
Was es dann auch tat. Hunderte Menschen aus Eritrea haben sich am Samstagabend in einem öffentlichen Park der Zürcher Agglomerationsgemeinde zu einer «Auseinandersetzung» getroffen, wie die Kantonspolizei schreibt. Augenzeugen sprechen von einer Massenschlägerei.
Zwei Lager aus dem gleichen Land
Auf Videos in den sozialen Medien ist zu sehen, wie Männer mit Stangen und Fäusten aufeinander einprügeln sowie Polizisten Pfefferspray einsetzen. Habte spricht von Messern und Steinen, die eingesetzt wurden: «Von den anderen, von den Anhängern des Regimes.»
Habte wollte zwar einer Eskalation vorbeugen, doch er ist in dieser Sache nicht neutral. Er ist ein Regimegegner. Und diese prügelten sich mit Eritreas Regimeanhängern. Dass zwei Lager aus dem gleichen Land in einem dritten Land wie der Schweiz aufeinander einprügeln, hat mit der zerrütteten Geschichte Eritreas zu tun.
Auf der einen Seite: Die Anhänger des Staatsgründers Isaias Afewerki, der dem Land 1993 die Unabhängigkeit brachte, aber auch als Diktator regiert und noch nie Wahlen durchgeführt hat.
Auf der anderen Seite: die Gegner des Regimes Afewerki. Sie wurden von ihm unterdrückt und sind wegen der schlechten Menschenrechtslage aus dem Land geflüchtet. So auch Habte, er flüchtete als Zehnjähriger mit seinen Eltern in die Schweiz. Der 22-Jährige ist Sprecher beim Eritreischen Medienbund, der sich für die Interessen der Landsleute in der Schweiz engagiert. Er hat die Brisanz des Tages antizipiert.
Die einen wollten feiern, die anderen stören
Der Samstag markiert für die Regimeanhänger den Tag des Unabhängigkeitskriegs in ihrem Land, ein Grund zum Feiern. «Für viele von uns sind diese Feiern ein Hohn», sagt Habte. «Sie sind über die Sahara und das Mittelmeer vor der Diktatur geflüchtet, haben zum Teil keine richtige Aufenthaltsbewilligung. Sie halten das nicht aus, wenn das Regime sie bis hierhin verfolgt.» Daraus wachse bei manchen eine Gewaltbereitschaft.
Durch das Einwirken von ihm und seinen Kollegen sei im Vorfeld eine Veranstaltung in Rüfenacht BE abgesagt worden. Nun wollte er am Samstag nach Oberuzwil SG reisen. Dort haben Regimeanhänger eine Feier angekündigt – und die Gegner eine Störaktion.
Laut dem «St. Galler Tagblatt» war in Oberuzwil auch die Gruppe «Eri Blood» vor Ort. Diese soll mit Gewalt und im Auftrag des eritreischen Machthabers Regimegegner im Ausland einschüchtern. Die Feier wurde schliesslich durch die St. Galler Kantonspolizei abgesagt.
Habte war im Auto unterwegs nach Oberuzwil, als er von der Absage erfuhr. In den sozialen Medien sah er zudem, wie die Regimeanhänger Opfikon als nächstes Ziel der Feierlichkeiten ausgaben und gleichzeitig die Regimegegner verhöhnten, dass sie keine Eritreer seien.
Habte und seine Freunde drehten um und riefen die Polizei an, damit sie ausrückte. Als er in Opfikon ankam, sah er, dass die Regimeanhänger in Überzahl waren. «Dann eskalierte es und alle schlugen aufeinander ein.» Als die Polizei dann endlich gekommen sei, seien die beiden Lager sofort auseinandergegangen, sagt Habte.
Der Spendenanlass im Wallis
Rund 30’000 Eritreer leben in der Schweiz. Die meisten sind laut der Schweizer Flüchtlingshilfe wegen der «miserablen Menschenrechtssituation» und der unbefristeten Zwangsrekrutierung in den eritreischen Nationaldienst geflüchtet.
Als im vergangenen Jahr Regimeanhänger einen Spendenanlass im Wallis durchführten, fragte FDP-Ständerat Damian Müller den Bundesrat, ob diese zu einer Heimkehr bewegt werden könnten, da sie vom Regime nichts zu befürchten hätten.
Der Bundesrat antwortete, dass eine Teilnahme an einem Anlass der Diaspora «weder einen Beendigungsgrund für das Asyl noch einen Aberkennungsgrund für die Flüchtlingseigenschaft» darstelle. Überhaupt sei er in der Angelegenheit ziemlich machtlos, da Eritrea keine Zwangsrückführung akzeptiere.
Für den Eritreer Shalom Habte ist es zudem ein Rätsel, weshalb Regimeanhänger überhaupt aus ihrem Land geflüchtet sind. Er beschreibt den Vorfall von Opfikon als «das Dümmste, was geschehen konnte – am Ende leidet der Ruf aller Eritreer».
(https://www.tagesanzeiger.ch/massenschlaegerei-in-opfikon-das-duemmste-was-geschehen-konnte-am-ende-leidet-der-ruf-aller-eritreer-832362497702)
+++ÄRMELKANAL
Britische Behörden: Höchstzahl an Bootsflüchtlingen auf dem Ärmelkanal
Britische Behörden haben gestern die bislang höchste Zahl an Flüchtenden gezählt, die den Ärmelkanal queren. 872 Menschen erreichten am Samstag in kleinen Booten die Küsten.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/fluechtlinge-aermelkanal-108.html
+++SPORT
Teil 2. FCL-Fan verliert sein linkes Auge: Darum wird die Luzerner Polizei wohl weiter mit Gummischrot auf Fussballfans schiessen
Mindestens sechs Schwerverletzte in eineinhalb Jahren, darunter ein FCL-Fan, der auf dem linken Auge erblindet ist: Die Luzerner Polizei steht wegen ihrer Gummischroteinsätze in der Kritik. Ein Experte der Universität Bern erklärt, wieso Schweizer Polizeikorps trotz grosser Verletzungsgefahr wohl auch künftig Gummischrot einsetzen werden.
https://www.zentralplus.ch/sport/fc-luzern/darum-wird-die-luzerner-polizei-wohl-weiter-mit-gummischrot-auf-fussballfans-schiessen-2575839/
-> Teil 1: https://www.zentralplus.ch/sport/fc-luzern/gummischrot-in-luzern-eine-chronologie-des-schreckens-2573473/
Der 33-jährige Fabian Achermann leitet die Fanarbeit des FCL. Als Sonntagsgast gibt er im Interview seine Einschätzung zu den Ausschreitungen zwischen Fans und der Luzerner Polizei. (ab 08:20)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zentralschweiz/jazzfestival-willisau-bot-breites-und-kontrastreiches-programm?id=12447838
+++POLICE FRA
Polizeigewalt in Frankreich: Die Akte Traoré wird geschlossen
Noch immer sind die Umstände, unter denen Adama Traoré 2016 nach einer Festnahme starb, ungeklärt. Der Verdacht liegt nahe, dass das so bleiben soll.
https://taz.de/Polizeigewalt-in-Frankreich/!5957595/
+++RASSISMUS
Wo Satire endet und Rassismus beginnt
Ein unbelehrbarer Verleger aus Davos kann es nicht lassen: Auf seiner Witz-Seite veröffentlicht er regelmässig grob Rassistisches.
https://www.infosperber.ch/medien/medienkritik/wo-satire-endet-und-rassismus-beginnt/
-> https://www.blick.ch/schweiz/hinter-der-gipfel-zytig-steckt-heinz-schneider-69-seine-zeitung-hetzt-mit-kot-cover-gegen-juden-id18901886.html
+++RECHTSPOPULISMUS
Politik nach dem «Erika-Prinzip»: Wie Entscheide der Stadt Bern auf Kantonsebene gekippt werden
Das revidierte Polizeigesetz würde dem Kanton erlauben, gegen den Willen der Stadt Kameras zu installieren – zum Beispiel bei der Reitschule.
https://www.derbund.ch/politik-nach-dem-erika-prinzip-wie-entscheide-der-stadt-bern-auf-kantonsebene-gekippt-werden-673637373188