Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel/
+++ZUG
Der Kanton Zug richtet auf dem Zugerberg ein Zentrum für 30 unbegleitete minderjährige Asylsuchende ein (ab 03:56)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zentralschweiz/neues-bergwelten-filmfestival-startet-in-stans?id=12400522
-> https://zg.ch/de/news/news~_2023_6_-sennhuette-am-zugerberg-wird-unterkunft-fuer-unbegleitete-minderjaehrige~
-> https://www.zentralplus.ch/gesellschaft/30-minderjaehrige-asylsuchende-kommen-auf-den-zugerberg-2551644/
-> https://www.pilatustoday.ch/zentralschweiz/zug/auf-dem-zugerberg-kommen-unbegleitete-minderjaehrige-unter-151905223
-> https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/zug/asylwesen-sennhuette-am-zugerberg-wird-zur-unterkunft-fuer-unbegleitete-minderjaehrige-ld.2469251
+++ZÜRICH
Unbestimmte Verzögerung beim Bau der provisorischen Notunterkunft in der Gemeinde Seuzach. (ab 04:07)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/das-wahrzeichen-schaffhausens-wird-attraktiver?id=12400195
+++SCHWEIZ
Nationalratskommission will Kompromiss zu Containerdörfern retten
Die Finanzkommission des Nationalrates (FK-N) sucht in der Frage der geplanten Containerdörfer für die Unterbringung von Asylsuchenden den Kompromiss. Sie nimmt den Vorschlag ihrer ständerätlichen Schwesterkommission auf, die Hälfte der vom Bundesrat bewilligten Gelder zu bewilligen.
https://www.parlament.ch/de/services/news/Seiten/2023/20230607095940567194158159038_bsd059.aspx
-> https://www.blick.ch/politik/doch-noch-geld-fuer-container-nationalrats-kommission-will-asylplan-mit-kompromiss-retten-id18644756.html
-> https://tv.telezueri.ch/talktaeglich/kein-geld-fuer-asylcontainer-151348483
+++DEUTSCHLAND
Kirchenasyl in Deutschland: Engagiert in der Grauzone
Häufig kann Kirchenasyl bei Härtefällen eine Abschiebung verhindern. Dabei stoßen engagierte Helfer*innen immer wieder an Grenzen.
https://taz.de/Kirchenasyl-in-Deutschland/!5936136/
»Die Polizei holte sie ab und fuhr sie über die Grenze«
Illegale Pushbacks gegen Ayslsuchende an deutsch-österreichischer Grenze. Ein Gespräch mit Katharina Grote
https://www.jungewelt.de/artikel/452310.repressionen-gegen-migranten-die-polizei-holte-sie-ab-und-fuhr-sie-%C3%BCber-die-grenze.html
+++EUROPA
Asylregeln: EVP-Chef Weber fordert EU-Staaten zu Einigkeit in Asylpolitik auf
Bei den geplanten schärferen Asylregeln will die Bundesregierung eine Ausnahme für Minderjährige erwirken. EVP-Chef Manfred Weber sieht darin einen Anreiz für Schleuser.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-06/eu-asylregeln-manfred-weber-evp-oesterreich-solidaritaet-asylpruefung
-> https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/neuer-asyl-und-migrationspakt-darum-geht-es-bei-den-eu-verhandlungen,TgPf5RA?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter
Gewalt an EU-Grenzen: Menschen auf der Flucht streamen brutale Pushbacks auf TikTok
Mehr als 25.000 Fälle von Gewalt an den Außengrenzen der EU, das ist die aktuelle Bilanz des Border Violence Monitoring Projects. Grenzbeamt:innen zerstören dabei reihenweise Smartphones, berichtet Milena Zajović auf der re:publica – auch weil Geflüchtete damit die Verletzung ihrer Menschenrechte dokumentieren.
https://netzpolitik.org/2023/gewalt-an-eu-grenzen-menschen-auf-der-flucht-streamen-brutale-pushbacks-auf-tiktok/
Harte Migrationsabwehr
Die von der Europäischen Union diskutierten Asylrechts-Verschärfungen im Überblick
Die EU-Mitgliedstaaten planen massive Entrechtungen Asylsuchender. Auf dem Treffen der 27 Innenminister in Luxemburg steht sogar zur Debatte, ob Menschen für ihren Asylantrag überhaupt in die EU einreisen dürfen.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1173825.gemeinsames-asylsystem-harte-migrationsabwehr.html
-> https://www.tagesschau.de/eu-asylreform-100.html
-> https://www.deutschlandfunk.de/eu-asylrechtsreform-migration-gefluechtete-europa-100.html
-> https://taz.de/Innenministerinnen-zu-EU-Asylreform/!5936290/
-> https://www.jungewelt.de/artikel/452307.europ%C3%A4ische-abschottungspolitik-arbeit-am-n%C3%A4chsten-asylkompromiss.html
EU-Asylpolitik: Die Verrechtlichung von Unrecht
Franziska Grillmeier hat eine erschütternde Anklage gegen die EU-Asylpolitik verfasst
Migrationsmanagement oder Closed-Controlled Access Centre nennt die EU euphemistisch ihre Abwehrmaßnahmen gegen Flüchtlinge, Migranten, Asylbewerber. Die Journalistin Franziska Grillmeier deckt auf.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1173809.eu-asylpolitik-eu-asylpolitik-die-verrechtlichung-von-unrecht.html
Griechische Verhältnisse – bald überall in Europa?
Auf den Ägäis-Inseln ist seit Jahren real, was mit der EU-Asylrechtsverschärfung flächendeckend droht: Haftlager, Schnellverfahren ohne Prüfung der Fluchtgründe und gewaltvolle Zurückweisungen. Ein Bericht unserer Partnerorganisation Refugee Support Aegean (RSA) zur Situation auf den Ägäis-Inseln verrät, auf was wir uns gefasst machen müssen.
https://www.proasyl.de/news/griechische-verhaeltnisse-bald-ueberall-in-europa/
++++UGANDA
Todesstrafe für homosexuelle Handlungen in Uganda
Vor rund zehn Tagen hat Ugandas Präsident Yoweri Museveni ein Gesetz verabschiedet, das sich gegen homosexuelle Personen richtet. Seither kann die ugandische Justiz bei sexuellen Handlungen zwischen Personen des gleichen Geschlechts die Todesstrafe verhängen, und Menschen, die sich für die LGBTQ-Community einsetzen, können mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden. Das Gesetz wird von weiten Teilen der Bevölkerung unterstützt.
Joseph Kiggundu, LGBTQ-Aktivist aus Uganda, engagiert sich in der Gruppe Lets walk Uganda, die unter anderem obdachlosen queeren Menschen ein Dach über dem Kopf bietet. Das Radio Corax in Halle hat ihn gefragt, was die Ursachen für den Hass und die Ablehnung gegen queere Menschen in Uganda seien.
https://rabe.ch/2023/06/07/todesstrafe-fuer-homosexuelle-handlungen-in-uganda/
+++FREIRÄUME
«Nicht viele Gebäude, die in Frage kommen»: Darum gibt es immer weniger Hausbesetzungen in Biel
Bern kämpft gegen etliche Hausbesetzungen – während es in Biel nur eine Einzige hat. Zuletzt kam es nicht nur in Köniz, sondern auch im Berner Gymnasium Kirchenfeld zu illegalen Hausbesetzungen. In der Stadt Biel hingegen nimmt die Anzahl der Neu-Besetzungen ab.
https://www.baerntoday.ch/bern/kanton-bern/darum-gibt-es-immer-weniger-hausbesetzungen-in-biel-151890050
-> https://www.baerntoday.ch/bern/kanton-bern/darum-gibt-es-immer-weniger-hausbesetzungen-in-biel-151890050
„Communiqué erhalten: Trotz allen Bemühungen wurde das Haus an der Luisenstrasse 16a in #Bern heute geräumt. Bis heute wurde noch immer kein Baugesuch eingereicht, das Haus wird demnach mindestens weitere Monate wenn nicht gar Jahre leerstehen. #besetzt“
(https://twitter.com/ag_bern/status/1666542091130773504)
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Pink eingefärbte Brunnen in Zürich – das steckt dahinter
In der Zürcher Innenstadt sollen mehrere Brunnen pink eingefärbt worden sein. Das steckt hinter dem «Farbanschlag».
https://www.watson.ch/schweiz/z%c3%bcrich/123138026-pink-eingefaerbte-brunnen-in-zuerich-das-steckt-dahinter
-> https://www.blick.ch/news/es-hat-nicht-mit-dem-klima-tun-darum-sind-die-brunnen-in-zuerich-ploetzlich-pink-id18645517.html
Deeskalierende Gespräche im Vorfeld des Frauenstreiks
Die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann sucht das Gespräch mit den Organisatorinnen des bevorstehenden Frauenstreiks. Das kommt gut an: Alle Beteiligten wünschen sich eine friedliche Demonstration.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/deeskalierende-gespraeche-im-vorfeld-des-frauenstreiks?id=12400516
Abstand zu Vermummten: Grosser Rat fordert Distanzierungs¬pflicht an Demos
Der Grosse Rat hat einen Vorstoss durchgewinkt, der an Kundgebungen eine «prinzipielle» und «örtliche» Distanzierung friedlicher Teilnehmer von Vermummten verlangt.
https://www.bazonline.ch/grosser-rat-fordert-distanzierungspflicht-an-demos-728550908753
-> https://www.baseljetzt.ch/demonstrierende-sollen-von-vermummten-abstand-halten-muessen/70029
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/deeskalierende-gespraeche-im-vorfeld-des-frauenstreiks?id=12400516 (ab 05:41)
-> https://telebasel.ch/sendungen/punkt6
Mit spektakulären Bildern und Stinkefingern: Juso Aargau fordert zu Teilnahme am feministischen Streik auf
In Lenzburg haben mehrere Personen den Esterliturm bestiegen, um auf den feministischen Streik Mitte Monat aufmerksam zu machen. Mit involviert ist auch die Juso Aargau.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/lenzburg-mit-spektakulaeren-bildern-juso-aargau-fordert-zu-teilnahme-am-feministischen-streik-auf-ld.2469361
+++REPRESSION DE
LTO liegt Beschluss vor Durfte die Polizei „letztegeneration.de“ kapern?
Warum wurde die Webseite der „Letzten Generation“ im Zuge der Razzia komplett abgeschaltet – und war das verhältnismäßig? Darf die Polizei eine Webseite für ihre eigene Warnung nutzen? Ein Gerichtsbeschluss wirft neue Fragen auf.
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/letzte-generation-webseite-beschlagnahmt-gekapert-warnung-polizei-staatsanwaltschaft-muenchen-razzia/
+++REPRESSION FRA
Repression gegen Umweltbewegung in Frankreich
15 Personen nach Razzien durch Antiterror-Einheiten in Untersuchungshaft
Die Bewegung »Aufstände der Erde« soll bei dem Zement-Unternehmen Lafarge im Dezember hohen Sachschaden angerichtet haben. Nach weiteren ähnlichen Aktionen holt nun der Staat zum Schlag aus.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1173800.aufstaende-der-erde-repression-gegen-umweltbewegung-in-frankreich.html
-> https://www.jungewelt.de/artikel/452328.paris-macht-ernst-staatsterror-gegen-aktivisten.html
-> https://renverse.co/infos-d-ailleurs/article/appel-a-soutien-suite-a-une-vague-d-arrestations-en-france-en-lien-avec-le-4052
+++SPORT
Teil 2: St. Galler Fans kritisieren Luzerner Polizei – Knapp an Massenpanik vorbei: Zuspitzung an der Zentralstrasse
Im Nachgang des FCL-Heimspiels vom 20. Mai kam es am Bundesplatz und an der Zentralstrasse zu heftigen Ausschreitungen. Aus Sicht der Gästefans aus St. Gallen trägt die Luzerner Polizei eine Mitschuld am Ausmass der Eskalation. Die Polizei weist die Kritik zurück. Teil 1 spielt sich am Bundesplatz ab. Im zweiten Teil werden die Ereignisse in der Zentralstrasse erneut aus mehreren Perspektiven geschildert.
https://www.zentralplus.ch/sport/fc-luzern/knapp-an-massenpanik-vorbei-zuspitzung-an-der-zentralstrasse-2551373/
-> Teil 1: https://www.zentralplus.ch/sport/fc-luzern/st-galler-fans-kritisieren-einsatz-der-luzerner-polizei-stark-2550472/
+++KNAST
Wer sich in der Schweiz zum Gefängniswärter oder zur Gefängniswärterin ausbilden lassen will, macht seine Ausbildung in Zukunft in Marly bei Freiburg. (ab 00:57)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/nach-17-saisons-der-fc-sion-steigt-in-die-challenge-league-ab?id=12400171
Biel: Gefängnisinsasse im Spital verstorben
Am Dienstagmorgen ist im Regionalgefängnis Biel ein Insasse in kritischem Gesundheitszustand in seiner Zelle aufgefunden worden. Er wurde umgehend ins Spital eingeliefert, wo er am Nachmittag verstarb. Ermittlungen zu den Umständen des Todesfalls sowie zur Todesursache wurden aufgenommen.
https://www.police.be.ch/de/start/themen/news/medienmitteilungen.html?newsID=1f5719aa-0121-4e9b-8b83-fb3df1ce3f5d
-> https://www.blick.ch/schweiz/bern/zweiter-fall-innert-zwei-wochen-insasse-36-von-bieler-regionalgefaengnis-gestorben-id18645631.html
-> https://www.baerntoday.ch/bern/kanton-bern/in-untersuchungshaft-gefaengnisinsasse-im-spital-gestorben-151906936
-> https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/210666/
-> Telebielingue Info: https://www.youtube.com/watch?v=PgqhDYf9378
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ajour.ch 06.06.2023
Zweiter Todesfall in Folge – Regionalgefängnis Biel: Der zweite verstorbene Mann in U-Haft ist ein 36-jähriger Schweizer
Bei dem Insassen, der im Regionalgefängnis Biel in seiner Zelle in kritischem Zustand aufgefunden wurde, handelt es sich um einen 36-jährigen Schweizer. Er war in Untersuchungshaft.
Redaktion ajour
Wie die Kantonspolizei Bern am Mittwoch per Medienmitteilung ausführt, handelt es sich bei dem Mann, der am Dienstagmorgen in kritischem Zustand in seiner Zelle aufgefunden wurde, um einen 36-jährigen Schweizer. Er befand sich in Untersuchungshaft. Kurze Zeit später ist er trotz der eingeleiteten Sofortmassnahmen im Bieler Spitalzentrum verstorben (ajour.ch berichtete).
Das Regionalgefängnis Biel muss folglich innert kurzer Zeit einen weiteren verstorbenen Insassen melden, der in die Untersuchungshaft überführt wurde. Bereits vor zwei Wochen wurde ein 58-jähriger Schweizer leblos in seiner Zelle aufgefunden.
Wie der Sprecher der Kantonspolizei Bern auf Anfrage erklärt, sind die Ermittlungen zur Todesursache des 36-Jährigen noch im Gange. Weitere Angaben zu den Umständen könne er daher nicht machen.
(https://ajour.ch/de/story/97214/regionalgef%C3%A4ngnis-biel-der-zweite-verstorbene-mann-in-uhaft-ist-ein-36j%C3%A4hriger-schweizer)
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Gefängnis statt Psychiatrie – Warum die Messerstecherin von Lugano noch immer in U-Haft sitzt
Immer wieder erhalten Verurteilte nicht die vom Gericht angeordnete Unterbringung. Denn es gibt zu wenige Plätze in geschlossenen Psychiatrien.
https://www.srf.ch/news/schweiz/gefaengnis-statt-psychiatrie-warum-die-messerstecherin-von-lugano-noch-immer-in-u-haft-sitzt
Arrestzellen im IndustriequartierZürcher Stadtpolizei setzt im Gefängnis auf private Sicherheitsleute
Die Stadtpolizei betreibt im neuen Gebäude der Kriminalabteilung am Mühleweg ein Dutzend Arrestzellen. Für Sicherheit sorgen dort nicht nur Polizistinnen und Polizisten.
https://www.tagesanzeiger.ch/zuercher-stadtpolizei-setzt-im-gefaengnis-auf-private-sicherheitsleute-370013322790
+++POLIZEI TG
Extrarunde für Thurgauer Polizeigesetz
Das Kantonsparlament stimmte einem Rückweisungsantrag der SVP einstimmig zu. Es soll unter anderem abgeklärt werden, ob das präventive Durchsuchen von Handys und anderen elektronischen Geräten mit dem Bundesrecht kompatibel ist.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-ostschweiz/extrarunde-fuer-thurgauer-polizeigesetz?id=12400354
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-ostschweiz/kanton-glarus-investiert-in-velowege?id=12400552
-> https://www.toponline.ch/news/thurgau/detail/news/thurgauer-grosser-rat-stoppt-neues-polizeigesetz-00213991/
-> https://www.derbund.ch/polizei-soll-handy-chats-lesen-duerfen-jetzt-krebst-der-thurgau-zurueck-471307702895
+++POLIZEI DE
Autorin über Rassismus bei der Polizei: „Eine diskrete Art der Tötung“
Wenn sie einen Schwarzen Menschen sehen, greifen Polizist*innen schnell zur Waffe, sagt Georgiana Banita.
https://taz.de/Autorin-ueber-Rassismus-bei-der-Polizei/!5936164/
Polizeigewalt gegen Schwarzen: Beschwerde im Fall Mutombo
Nach dem Tod eines psychisch kranken Schwarzen nach einem brutalen Polizeieinsatz wirft die Anwältin des Bruders den Behörden Ermittlungsversagen vor.
https://taz.de/Polizeigewalt-gegen-Schwarzen/!5936183/
»Wir nehmen die, die Macht ausüben, in den Blick«
Polizeigewalt und Armut in Deutschland bleiben für Herausgeber von »Grundrechtereport« Schwerpunkte. Ein Gespräch mit Rosemarie Will
https://www.jungewelt.de/artikel/452340.grundrechtsverletzungen-in-der-brd-wir-nehmen-die-die-macht-aus%C3%BCben-in-den-blick.html
+++FRAUEN/QUEER
Gosteli-Stiftung: Schweizer Frauenbewegungs-Archiv bekommt Insta-Kanal
Ein Projekt der Gosteli-Stiftung will im Hinblick auf den Frauenstreik am 14. Juni darauf aufmerksam machen, dass Frauen im Verbund die grössten Erfolge feiern – das auf Instagram, ihrer Website und Plakaten.
https://www.baerntoday.ch/bern/region-bern/schweizer-frauenbewegungs-archiv-bekommt-insta-kanal-151883609
+++RASSISMUS
tagblatt.ch 07.06.2023
«Ich will, dass es Kinder of Color in Zukunft besser haben»: Dozentin für Soziokultur spricht in St.Gallen über rassismusfreien Unterricht
Die Zürcherin Rahel El-Maawi hat Rassismus erlebt und sie weiss: Auch an Schulen kommt er vor. Wie sich das verbessern lässt, erklärt sie am Donnerstag in St.Gallen.
Diana Hagmann-Bula
Wochenplan, Projektstunden, Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Schwierigkeitsniveaus, inklusive Klassen. Man könnte meinen, in der Schule von heute hätten alle Kinder gleiche Chancen auf eine individuelle Entwicklung.
«Haben sie nicht», sagt Rahel El-Maawi, Dozentin für Soziokultur. Und meint damit: die Kinder of Color, schwarze Schülerinnen und Schüler, die benachteiligt sind. Am Donnerstagabend referiert sie im Raum für Literatur und anlässlich der Veranstaltungsreihe Fokus Integration über rassismuskritische Schulkultur. Sie hat mit den zwei Co-Autoren Mani Owzar und Tilo Bur ein Buch dazu geschrieben.
Die meisten Lehrpersonen seien Kindern of Color zwar zugewandt, dennoch seien sie rassistisch sozialisiert worden, «wie wir alle». Wer sind die Reichen? Wer gehört zu den Armen? «Sie haben einen defizitären Blick auf diese Bevölkerungsgruppe. Sie grenzen diese Kinder und Jugendlichen unbewusst aus», sagt El-Maawi.
Anhand des Beispiels vom Internationalen Roten Kreuz versucht sie zu verdeutlichen. «Zeigt es in seinen Kampagnen weisse Ärztinnen und Ärzte, gehen in Europa deutlich mehr Spenden ein, als wenn eine chinesische Ärztin oder ein ecuadorianischer Arzt abgebildet ist. Obwohl die Einsatzkräfte aus fast allen Weltregionen stammen.»
«Viele Kinder of Color werden automatisch therapiert»
Das weisse Europa habe Wissen, könne andere Gebiete unterstützen, laute noch immer die verbreitete Meinung. Sie mache vor dem Klassenzimmer nicht Halt. Verhalte sich ein solches Kind anstrengend, werde das oft auf «zu wenig Zivilisierung» zurückgeführt. «Viele von ihnen werden per se therapiert. Sie brauchen das ohnehin, ein weit verbreitetes Vorurteil.»
Auch weissen Kindern werden Therapien verordnet, kontert man. «Dann heisst es aber, die Familie des Kindes mache wohl gerade eine schwierige Zeit durch», sagt El-Maawi. So würden sich falsche Annahmen und das Machtgefälle in den Schweizer Schulalltag einschleichen.
Natur- und tiernah dargestellt
Auch die Lehrmittel seien nicht frei von Rassismus, fährt die 46-jährige Zürcherin fort. Werde darin über Menschen of Color berichtet, so lebten sie oft in einem fernen Land. Und nicht hier in der Schweiz. «Viele Geschichten stellen sie ausserdem natur- und tiernah dar. Als würden alle diese Menschen noch immer im Dschungel und von der Flora bedrängt leben. Als hätten sie nichts im Griff.» Das wirke sich negativ auf das Selbstbewusstsein von rassifizierten Kindern aus.
«Die rassistischen Annahmen beeinflussen auch die Noten.» El-Maawi spricht damit eine Studie der Universität Mannheim an. Die Wissenschafter fanden heraus, dass Lehrpersonen Kinder mit ausländischen Wurzeln in Deutsch schlechter benoten als Kinder ohne Migrationshintergrund. «Und das bei gleicher Leistung im Diktat. Wir als Gesellschaft glauben noch immer eine Idee davon zu haben, wo Murat seinen Platz hat und wo Max», sagt sie.
Migros-Kasse statt Gymnasium
Gerade vor ein paar Wochen erst habe ihr eine Familie mit Migrationshintergrund folgende Episode zugetragen: Das Kind habe dem Lehrer eröffnet, dass es ins Gymnasium wolle. Wer gehe dann an der Migros-Kasse arbeiten, habe der Lehrer nur geantwortet. «Es gibt noch immer Lehrpersonen, welche die Schulselektion an rassifizierte Merkmale binden.» Ein Thema, mit dem sich die Gesellschaft befassen müsse. «Leider entwickeln sich die Lösungen sehr langsam.»
Ihre Ideen für das Problem? Grössere Gruppen von Expertinnen und Experten, wenn Lehrmittel produziert würden. Und dass die Lehrpersonenausbildung das Problem aufgreife. «Vielleicht erkennt man dann endlich auch hochbegabte schwarze Kinder und fördert sie.» Geschieht das bisher nicht? Sie kenne viele reflektierte Fachleute, die nicht bezeugen könnten, dass ihnen das gelingen würde. «Weil man bei diesen Kindern so viel anderes sieht. Die Hautfarbe, vermeintliche Defizite.»
Sie fordert Nulltoleranz bei Beschimpfungen in der Schule
El-Maawi, Tochter einer Schweizerin und eines Kenianers, hat selber Rassismus erfahren. Als Kind, als Erwachsene. Das habe ihre Sinne dafür geschärft. Heute berät sie NGO, Schulen, Hochschulen und Betriebe dabei, eine diversitätsorientierte Organisationskultur zu entwickeln. «Ich habe in meiner Familie gelernt, dass man sich deswegen nicht kleinmachen muss.»
Doch genau das geschehe noch immer: Kinder of Color würden oft geduckt durch ihr Schulleben gehen. Oder, ganz im Gegenteil, sehr laut. «Weil sie sich nicht gesehen und verstanden fühlen. Ich will bewirken, dass es diese Kinder in Zukunft besser haben.»
116 Fälle von Rassismus an Schulen verzeichneten die Schweizer Beratungsstellen im vergangenen Jahr, wie SRF berichtete. Wenn ein Bub ein schwarzes Mädchen eine Sklavin nenne, spiegle das unsere Gesellschaft, meint El-Maawi. Und das Kind suche Grenzen. Nulltoleranz fordert die Dozentin für Soziokultur in solchen Momenten. «Doch wie wir das machen, muss eingeübt werden. Eine gemeinsame Haltung erleichtert es, einzugreifen.»
Auch deshalb hätten sie und ihre Co-Autoren zugesagt, als der HEP Verlag sie für ein Buch angefragt habe. Es ist eigentlich ein Werk für Lehrpersonen und andere Schulakteure. «Aber auch für alle anderen. Rassismus geht uns alle an.» Vielleicht komme der Tag doch noch, an dem sie bei einem Apéro nach einer Theateraufführung nicht gefragt werde, woher sie eigentlich komme, sondern wie ihr die Darbietung gefallen habe. «Wie Weisse es halt unter sich tun.»
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Die Autorinnen Rahel El-Maawi, Mani Owzar und Tilo Bur stellen am Donnerstag, von 18 bis 19.30 Uhr, im Raum für Literatur ihr Buch «No to Racism – Grundlagen für eine rassismuskritische Schulkultur» vor.
(https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/zu-gast-ich-will-dass-es-kinder-of-color-in-zukunft-besser-haben-dozentin-fuer-soziokultur-spricht-in-stgallen-ueber-rassismusfreien-unterricht-ld.2468846)
+++RECHTSEXTREMISMUS
Artem Pivovarov: Das sagt der ukrainische Popstar zu den Rechtsextremismus-Vorwürfen
Weil ihm Kontakte zu Rechtsextremen nachgesagt wurden, wurden zwei Zürcher Konzerte von Artem Pivovarov abgesagt. Im Interview wehrt er sich nun gegen die Anschuldigungen.
https://www.20min.ch/story/das-sagt-der-ukrainische-popstar-zu-den-rechtsextremismus-vorwuerfen-533141178502?version=1686120349466
„1/x Achtung! Rassistische Demonstration in Wildegg, Aargau geplant: Rechtsextremist*innen wollen am kommenden Samstag, der 10.6 am 14:00 am Bahnhof Wildegg demonstrieren. Der Aufruf kommt gem. gesicherten Quellen von der Jungen Tat, wird aber auch in Schwurbelkreisen geteilt.“
Mehr: https://twitter.com/informantifa/status/1666403492544561153
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Freedom Festival findet nicht in Münsingen statt
Im August hätte auf dem Schwand in Münsingen das erste «Freedom Festival» durchgeführt werden sollen. Hinter dem Anlass stehen staatskritische Gruppierungen, was zu grossen Diskussionen führte. Grosse Erleichterung in Münsingen, denn das Event findet nicht dort statt.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/freedom-festival-findet-nicht-in-muensingen-statt-151912383
-> https://www.baerntoday.ch/bern/region-bern/gemeindepraesident-moser-anlass-haette-zu-grosses-konfliktpotenzial-gehabt-151906507?autoplay=true&mainAssetId=Asset:151906511
-> https://www.derbund.ch/skeptiker-festival-findet-nicht-in-muensingen-statt-476054580422
Urteil gegen Corona-Demonstranten: Bezirksgericht Aarau bestätigt Strafbefehle gegen vier Männer, die im Mai 2021 an einer Corona-Demo Polizisten angegriffen haben.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-aargau-solothurn/wildkatzen-im-solothurner-bucheggberg-in-gefahr-durch-kreuzungen?id=12400192
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Eidgenössische Wahlen: Hier kandidieren Massnahmen-Gegner für das nationale Parlament
Sie wurden während Corona laut – und teils bekannt. Nun wollen viele der Covid-Massnahmenkritiker direkt aus Bundesbern mitwirken und kandidieren für die Wahlen im Herbst.
https://www.20min.ch/story/schweizer-wahlen-diese-corona-kritiker-kandidieren-fuer-das-nationale-parlament-644357292019?version=1686112298731
+++HISTORY
Restitutionen: Guter König, böser König
Die jüngste Kontroverse um die Beninbronzen zeigt, dass das koloniale Denken noch nicht verschwunden ist. Die Schweizer Museen sind aber auf der Höhe der Zeit.
https://www.woz.ch/2323/restitutionen/guter-koenig-boeser-koenig/!KQG6P8QYB9YZ
«Raiffeisen bewegt sich»: Bank bestätigt Recherche zu ihrem Gründer, der als Antisemit seinen Platz verlieren soll
Eine Gruppe fordert die Umbenennung des St.Galler Raiffeisenplatzes zum Recha-Sternbuch-Platz. Die Bank lässt ihre Schweizer Geschichte in Bezug auf Antisemitismus recherchieren – einschliesslich des deutschen Bankgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ressort-ostschweiz/erinnerungspolitik-raiffeisen-bewegt-sich-bank-bestaetigt-recherche-zu-ihrem-gruender-der-als-antisemit-seinen-platz-verlieren-soll-ld.2469634
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luzernerzeitung.ch 07.06.2023
«Das Thema Wagner und Antisemitismus nehmen wir sehr ernst»: Museumsleiterin wehrt sich gegen Kritik
Ein Vorstoss im Luzerner Stadtparlament kritisiert die neue Dauerausstellung im Richard-Wagner-Museum. Leiterin Monika Sigrist sagt, Wagners Schattenseiten würden schon thematisiert – in Zukunft sogar noch stärker.
Robert Knobel
Seit die neue Dauerausstellung im Richard-Wagner-Museum im April eröffnet worden ist, muss das Museum Kritik einstecken. Der Vorwurf: die Ausstellung verkläre die Person Richard Wagners und blende die problematischen Seiten des Komponisten – insbesondere dessen Antisemitismus – aus. Jetzt ist sogar die Stadtluzerner Politik aktiv geworden. In einem Postulat im Stadtparlament fordern SP und Grüne, die Stadt als Besitzerin des Museums solle die neue Ausstellung kritisch überprüfen. Wir haben mit Monika Sigrist, Leiterin des Richard-Wagner-Museums in Luzern, gesprochen.
Richard Wagner lebte von 1866 bis 1872 auf Tribschen. Dort komponierte er nicht nur berühmte Opern, sondern schrieb auch sein berüchtigtes Pamphlet «Das Judentum in der Musik». Wie wird diese problematische Seite im Museum thematisiert?
Monika Sigrist: Das Thema Wagner und Antisemitismus nehmen wir sehr ernst. In unserem neuen Audioguide gibt es ein eigenes Kapitel dazu. Und das erwähnte Pamphlet ist im Museum ausgestellt. Im Museumsshop gibt es zudem weiterführende Literatur. In allen unseren Führungen wird auf das Thema Antisemitismus eingegangen. Zudem bieten wir ab Oktober eine 45-minütige Spezialführung dazu an.
Trotzdem ging es bei der Neukonzeption der Dauerausstellung vor allem darum, Wagners Wohnung originalgetreu zu zeigen. Kritiker sagen, das führe zu Personenkult statt kritischer Reflexion …
Ziel der Neukonzeption war, dass die Besucherinnen und Besucher ganz in «Wagners Welt» eintauchen können. Die meisten Gäste kommen wegen der speziellen Atmosphäre zu uns – und weil sie sehen wollen, wo Wagner gelebt und komponiert hat. Die Vermittlung von Wagners Tribschener Zeit ist uns ein Anliegen. Deshalb haben wir einen neuen Audioguide erarbeitet, der diese «Welt» mit all ihren Facetten, Geniestreichen – und Schattenseiten darstellt.
Das Museum hat in früheren Sonderausstellungen auch brisante Themen aufgegriffen – von der Homosexualität von Wagners Sohn bis zur innigen Freundschaft der Familie zu Hitler. Wann kommt die nächste Sonderausstellung – zum Beispiel über Wagners Antisemitismus?
Eine eigene Ausstellung zum Thema Antisemitismus wäre sicher eine Möglichkeit. Allerdings können wir nur alle zwei Jahre Sonderausstellungen durchführen. Die nächste ist 2025. Kurzfristig gibt es wie erwähnt die neue Themenführung Antisemitismus. Falls sie – was gut möglich ist – auf grosses Interesse stösst, werden wir gerne auch Zusatzführungen anbieten. Zudem wollen wir die nächste Winterpause dafür nutzen, spezielle Vermittlungsangebote für Schulen zu erarbeiten. Wir sind ein kleiner Kulturbetrieb mit begrenzten Ressourcen. Für die Umsetzung unserer Pläne brauchen wir etwas Zeit.
(https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/stadt-region-luzern/wagner-museum-luzern-das-thema-wagner-und-antisemitismus-nehmen-wir-sehr-ernst-museumsleiterin-wehrt-sich-gegen-kritik-ld.2469324)