Medienspiegel 12. März 2023

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel/

++++BERN
Kompass UniBE – Eine neue Praxis der «Integration»?
Dieses Jahr lanciert die Uni Bern das neue Kompass-Projekt und öffnet damit den tertiären Bildungsweg für geflüchtete Menschen. Der Enterhaken der Bildungsgerechtigkeit ist geworfen. Doch das Projekt hängt am kantonalen Faden.
https://www.studizytig.ch/allgemein/kompass-unibe-eine-neue-praxis-der-integration/


+++ZÜRICH
Wochengast: Kirchenratspräsident Michel Müller. Immer mehr Flüchtlinge erreichen die Schweiz. Wie können die Kirchen helfen? (ab 10.24)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/auch-schaffhausen-erlaubt-heimunterricht-nur-noch-mit-lehrdiplom?id=12349813


+++SCHWEIZ
https://www.derbund.ch/die-solidaritaet-ist-verflogen-768239077048

Sonntagszeitung 12.03.2023

Bürokratie im Asylwesen: Behörden verursachen Wirrwarr bei Ausweisen von Ukraine-Flüchtlingen

Ein Jahr nach der Flucht müssen Tausende Menschen aus dem Kriegsgebiet ihre Aufenthaltspapiere erneuern. Das hat seine Tücken.

Adrian Schmid

Der Brief kommt in bestem Beamtendeutsch daher. Im Titel ist von einer «Verfallsanzeige» die Rede, und danach heisst es: «Die Kontrollfrist Ihres vorübergehenden Schutzes läuft demnächst ab. Eine Verlängerung ist mit diesem Dokument spätestens 2 Wochen vor Ablauf der Bewilligung mit dem Ausweis bei der zuständigen Behörde zu beantragen.» Absender ist die Schweizerische Eidgenossenschaft, wie auf dem Couvert vermerkt ist – genauer gesagt das Staatssekretariat für Migration (SEM) in Wabern bei Bern.

Viele Flüchtlinge aus der Ukraine dürften im ersten Moment keine Ahnung haben, um was es hier geht. Fakt ist, dass sie demnächst ihre Aufenthaltspapiere verlängern müssen. Vor genau einem Jahr hat der Bundesrat für sie den Schutzstatus S aktiviert. Dieser wird zwar bis 2024 gewährt. Die Ausweise sind aber nur für ein Jahr gültig und müssen danach erneuert werden.

Bund verschickt Standardbriefe

Das SEM schreibt auf Anfrage: «Eine Verlängerung ist spätestens 14 Tage und frühestens drei Monate vor Ablauf der Gültigkeitsdauer des Ausweises S zu beantragen.» Zuständig für die Verlängerung seien die Kantone. Unlängst hat der Bundesrat diese aufgerufen, die Papiere zu erneuern.

In der Regel erhalten die Flüchtlinge Post von einem kantonalen Migrationsamt oder der Gemeinde. Da und dort ist aber auch das SEM involviert. Dieses verschickt im Auftrag vieler Kommunen kurz vor Bewilligungsablauf die Verlängerungsunterlagen an die Ausländerinnen und Ausländer. Dafür gibt es einen Standardbrief, der vom SEM in Abstimmung mit den kantonalen Migrationsämtern verfasst wurde.

Stadt Zürich ortet Fehler beim Bund

In Anbetracht der knapp 80’000 Ukraine-Flüchtlinge, die in die Schweiz gekommen sind, ist die Aufdatierung der Ausweise mit einem beachtlichen Aufwand verbunden. Jetzt zeigt sich, dass das Prozedere nicht einwandfrei funktioniert. So ging ein SEM-Brief, welcher der SonntagsZeitung vorliegt, an eine Adresse in Zürich. Die Stadtverwaltung schreibt aber, dass dies «auf einen Fehler beim SEM zurückzuführen ist». In Zürich würden die Flüchtlinge direkt vom städtischen Personalmeldeamt informiert.

Zudem ist der Text des SEM-Standardbriefs nur auf Deutsch, Französisch und Italienisch geschrieben – nicht aber auf Ukrainisch, obwohl die Schweizer Behörden gerade im Internet viele Informationen auch in dieser Sprache verbreiten. «In der Regel ist die Verfallsanzeige, wie bei anderen Aufenthaltstiteln, in einer Landessprache verfasst», teilt die Bundesstelle mit.

Ohne Verlängerung droht Ausweisung

Die Flüchtlingshilfe findet, dass es «besser gewesen wäre», den Text auch auf Ukrainisch zu schreiben. Es gebe heutzutage zwar einfache Übersetzungsmöglichkeiten. In solchen Fällen würden aber auch juristische Begriffe verwendet, die sich schwer übersetzen liessen.

Das SEM sagt, dass sich die Betroffenen im Falle von Unklarheiten an die kantonalen Behörden wenden könnten. Die Stadt Zürich lässt verlauten, die Kreisbüros würden beim Ausfüllen der Gesuche helfen.

Ukraine-Flüchtlinge, welche die Ausweisverlängerung verpassen, müssen mit Konsequenzen rechnen. In solchen Fällen könnten «Massnahmen zur Überprüfung des anhaltenden Aufenthaltes getroffen werden», schreibt das SEM.
(https://www.tagesanzeiger.ch/behoerden-verursachen-wirrwarr-bei-ausweisen-von-ukraine-fluechtlingen-396116941022)



Sonntagszeitung 12.03.2023

Asylwesen der Schweiz am Anschlag: Solidarität mit Ukraine Flüchtlingen nimmt ab

Knapp 80’000 Menschen aus der Ukraine sind seit dem Angriff Russlands in die Schweiz geflüchtet. Probleme mit den Unterkünften und der Betreuung häufen sich. Gemeinden sind am Anschlag. Jetzt greift die Armee ein.

Cyrill Pinto, Adrian Schmid

Die Schweiz stösst bei der Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten zunehmend an ihre Grenzen. Um das Personal in den Empfangszentren des Bundes zu entlasten, beantragte das Justiz- und Polizeidepartement einen Assistenzdienst der Armee. Am Montag gab der Nationalrat grünes Licht für den Einsatz von 500 Soldaten zugunsten des Staatssekretariats für Migration (SEM).

Die Armeeangehörigen unterstützen die Behörde bei der Einrichtung und der Verwaltung von militärischer Infrastruktur. Und sie helfen beim Transport von Schutz- und Asylsuchenden. Der Einsatz ist bis Ende März befristet. «Angesichts des massiven Zustroms von Asylsuchenden, kombiniert mit dem Fachkräftemangel, ist es dem SEM nicht gelungen, genügend Personal für die Unterbringung der Asylsuchenden zu rekrutieren», begründete Kommissionssprecher Alois Gmür den Antrag für den Einsatz. Neben dem Personal stellt die Armee rund 2000 Plätze für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung.

Unterbringung bei Gastfamilien nur eine Scheinlösung

Nicht nur auf Bundesebene stossen die Behörden an ihre Grenzen. Immer mehr Gastfamilien drängen Geflüchtete aus der Ukraine dazu, sich eine eigene Wohnung zu suchen. «Die Konflikte nehmen zu. Nach über einem Jahr verlieren die Gastfamilien langsam die Geduld», sagt Julia Peters vom Verein Good Friends for Ukraine im Gespräch mit der SonntagsZeitung (lesen Sie hier das gesamte Interview). Viele Geflüchtete mussten aus Privatunterkünften in Flüchtlingsunterkünfte ziehen. Betroffene melden sich beim Verein und suchen Hilfe.

«Im Nachhinein war die Unterbringung vieler Schutzsuchenden aus der Ukraine in privaten Wohnungen nur eine Scheinlösung», sagt der Vizepräsident des Gemeindeverbandes, Jörg Kündig. Gastfamilien hätten im ersten Moment zwar geholfen, den Ansturm zu bewältigen. «Doch Bund und Kantone hofften zu lange darauf, dass die Leute rasch wieder nach Hause gehen», so Kündig. «Die Suche nach Alternativlösungen und der Druck auf dem freien Wohnungsmarkt wurde unterschätzt. Das rächt sich jetzt.»

Kapazitäten in einzelnen Kantonen ausgeschöpft

Die Situation ist insbesondere für kleine Gemeinden eine grosse Herausforderung, wie Tamara Schmocker, parteilose Gemeindepräsidentin von Pfungen ZH bei Winterthur, sagt: «Wir sind an unsere Grenzen gestossen und konnten den Aufwand für die Wohnungssuche und vor allem die Betreuung von Geflüchteten kaum mehr stemmen.»

Das 4000-Einwohner-Dorf Pfungen gilt unter Ukrainern als Vorbild für den Umgang mit Geflüchteten. Doch im vergangenen Jahr hat die Belastung für den Bereich Soziales enorm zugenommen, wie Schmocker sagt. Die Gemeinde hat deshalb das Privatunternehmen ORS Service AG zur Betreuung der Flüchtlinge engagiert. Die Mindestlaufzeit des Vertrages ist ein Jahr. Man nutze die Zeit und die Ressourcen, um sich neu zu organisieren und Zeit für ebenso wichtige Themen im Bereich Soziales zu haben.

«Wir müssen uns neu finden», sagt Schmocker. Neben den Menschen aus der Ukraine kamen im vergangenen Jahr auch rund 25’000 Geflüchtete aus anderen Ländern in die Schweiz. «Die Lage ist aktuell aufgrund der vielen Menschen aus der Ukraine und der Zunahme der Asylgesuche verständlicherweise weiterhin sehr angespannt», heisst es bei der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH). Der Bund habe seine Kapazitäten für die Unterbringung erhöht, und auch die Kantone und Gemeinden schafften stetig neuen Wohnraum. «In einzelnen Kantonen sind die Unterbringungskapazitäten aber knapp oder gar ausgeschöpft», sagt Lionel Walter von der SFH.

Auf der Suche nach Unterkünften nahmen einzelne Kantone auch unterirdische Anlagen in Betrieb, wie es bei der SFH heisst. «Wichtig ist, dass diese Notfallstrukturen nur so lange wie notwendig betrieben werden und so rasch wie möglich Alternativen geschaffen werden», sagt Walter. «Familien und unbegleitete Minderjährige sowie vulnerable Personen sollten wenn immer möglich nicht in Notfallstrukturen und auf keinen Fall unterirdisch untergebracht werden.» Zuerst sollten Alternativen geprüft werden.

Kleine Gemeinden prüfen Bau von Sozialbauten

Weil immer mehr Geflüchtete in die Schweiz kommen, waren die Kantone zuletzt gezwungen, die Aufnahmequote der Gemeinden zu erhöhen. So gilt etwa im Kanton Zürich ab Juni eine neue Quote von 1,3 Geflüchteten pro 1000 Einwohner. Bis vor einem Jahr lag diese noch bei 0,5. Für Gemeinden wie Pfungen bedeutet dies einen Anstieg von 20 auf 52 Geflüchtete, die man unterbringen und betreuen muss. «Für die Städte ist die Betreuung und Unterbringung von Geflüchteten vielleicht einfacher, kleinere Gemeinden wie die unsere können dies kaum mehr bewältigen», sagt die Gemeindepräsidentin von Pfungen, Tamara Schmocker. Man diskutiere nun verschiedene Varianten zur Unterbringung, auch Sozialbauten seien eine Möglichkeit, sagt Schmocker. «Wichtig ist, dass wir eine gute Lösung für alle finden, sonst wird die Fremdenfeindlichkeit geschürt.»
(https://www.tagesanzeiger.ch/von-der-privatunterkunft-zurueck-in-den-bunker-575687315884)
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/ukraine-krieg-nur-bei-jeder-zehnten-gastfamilie-gabs-probleme-66429491
-> https://tv.telezueri.ch/zuerinews/solidaritaet-mit-ukraine-fluechtlingen-broeckelt-150500287


+++ITALIEN
aargauerzeitung.ch 12.03.2023

Mit Kuscheltieren gegen die Regierung: Am Ziel der neuen Flüchtlingsroute nach Italien zeigen die Kalabresen Herz

72 Menschen starben, darunter 28 Kinder – zuletzt zeigte das Schiffsunglück bei Crotone, wie gefährlich die neue Route der Migranten von der Türkei nach Kalabrien ist. CH Media traf vor Ort auf viel Mitgefühl und grosse Skepsis.

Virginia Kirst, Crotone

In Crotone nennen sie es den «naufragio dei bambini», den Schiffbruch der Kinder. Das Bootsunglück, bei dem vor zwei Wochen vor der kalabrischen Küste 72 Migranten – darunter 28 Kinder – gestorben sind, hat die ganze Nation schwer getroffen. Zeugnis davon trägt der Zaun vor der Sporthalle, in der die Leichen aufgebahrt sind: «Verzeiht uns», steht dort auf einem Plakat, «dass unser Strand eure Kinder nicht mit dem Leben, sondern mit dem Tod empfangen hat.»

Alle hier kennen den Unglücksstrand: Der Steccato di Cutro liegt 30 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt Crotone. Dass hier so viele Menschen gestorben sind, ist für die Einwohner unfassbar. Antonio de Biase, 66, der an diesem Morgen seinen Hund am Lungomare spazieren führt, sagt: «Diese Tragödie ist uns allen sehr nah gegangen.» Dabei blickt er auf das Meer, das ruhig vor ihm liegt. Nichts erinnert mehr an den nächtlichen Sturm, der zum Unglück beigetragen hat.

Das Meer ist hier zentral, als Nahrungsquelle und als Bindeglied der Kontinente. Migration sind die Kalabrier seit je her gewohnt. Doch zuletzt sind die Ankünfte deutlich angestiegen: So kamen im vorigen Jahr 55 Prozent mehr Menschen an als 2021. Ihre Boote legten etwa in Ägypten ab, im Libanon, in Syrien oder – wie im Fall des verunglückten Holzboots – in der Türkei. Die Überfahrt über das östliche Mittelmeer nach Italien ist lang und gefährlich. Dass die Menschen sie trotzdem wagen, liegt daran, dass die Grenzen an Land zunehmend dichtgemacht werden.

«So kann es nicht weitergehen» – was also ändert?

«Nach dem Unglück von Lampedusa hatten alle gesagt, dass so etwas nie wieder passieren dürfte. Und nun es ist doch geschehen, direkt vor unserer Haustür», sagt de Biase in Bezug auf den letzten grossen, tödlichen Schiffbruch an Italiens Küste, bei dem 2013 Hunderte Migranten starben. Zehn Jahre sind seither vergangen. Geändert hat sich nichts. Noch immer geben Migranten ihr Schicksal in die Hände von Menschenschleppern und hoffen, dass deren Holzboote sie sicher nach Europa bringen. Aber allein 2022 hat diese Hoffnung sich für 1368 von ihnen nicht erfüllt. Sie ertranken im Mittelmeer. «So kann es nicht weitergehen», sagt de Biase stellvertretend für die italienische Bevölkerung, die seit dem Unglück über nichts anderes diskutiert.

Die rechtsnationalistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte die Wirkkraft des Unglücks anfangs unterschätzt: War Staatspräsident Sergio Mattarella unmittelbar angereist, kritisierte ihr Innenminister die Reise der Migranten als verantwortungslos. Eine Empörungswelle brach los, die Opposition forderte seinen Rücktritt. Als Reaktion legte Meloni eine Sitzung ihres Ministerkabinetts nach Cutro, um neue Massnahmen in der Migrationspolitik zu beschliessen. Denn sie wird ihre guten Zustimmungswerte nur halten können, wenn sie auch bei der Migration spürbare Fortschritte macht – und weitere Tragödien verhindert. Die Politik der geschlossenen Häfen, die ihr Koalitionspartner Matteo Salvini einst medienwirksam propagierte, kann indes kein Teil der Lösung sein, weil sie niemanden vorm Ertrinken rettet.

«Es fühlt sich an, als hätte diese Tragödie uns passieren können»

Dass die alten Antworten für die komplexe Situation nicht reichen, zeigt auch ein Spaziergang durch den 9000-Seelen-Ort Cutro. Hier sitzen zur Mittagszeit Grüppchen älterer Männer unter schattenspendenden Bäumen. Junge Menschen sieht man nicht, sie sind zum Studieren oder Arbeiten weggezogen. Denn Kalabrien ist eine der ärmsten und strukturschwächsten Regionen des Landes. Doch anstatt auf die Migranten zu schimpfen, die kommen und etwas vom Kuchen abhaben wollen, der für die Einheimischen schon zu klein ist, hat man Verständnis für sie.

«Wir sind ein Dorf der Emigranten», sagt Bernardo Cristofalo, 73, auf Deutsch. Sein hessischer Akzent ist stärker als sein italienischer. Jahrzehntelang hat er bei Frankfurt gearbeitet und ist erst mit der Rente zurück in sein Heimatdorf gezogen. «Wir sind damals zwar nicht mit dem Boot nach Deutschland gefahren, sondern mit dem Zug. Doch trotzdem fühlt sich es an, als hätte diese Tragödie auch uns passieren können.»

Diese Sicht ist in Kalabrien verbreitet. Klar, gibt es auch hier fremdenfeindliche Kommentare, weil manche Einwohner sich von den Fremden gestört fühlen. Doch die Mehrheit plädiert dafür, legale Migrationswege zu öffnen und den Schleppern das Handwerk zu legen.

Die Entscheidungen, die Meloni und ihre Minister am Donnerstagabend nach ihrer Kabinettssitzung verkündet haben, gehen in diese Richtung: Die Strafen für Menschenschlepper werden erhöht und mit dem «Blutbad im Meer» ein neuer Straftatbestand eingeführt, der mit bis zu 30 Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Gleichzeitig wird das Immigrations-Gesetz erweitert, das die legale Arbeitsmigration regelt.

Doch nicht alle Bürger sind einverstanden: Protestierende warfen Meloni vor, nicht nach den Verantwortlichen des Schiffbruchs zu suchen und sich zu wenig für die Opfer zu interessieren. Sie bewarfen ihren Konvoi mit Kuscheltieren – als Erinnerung an den Schiffbruch der Kinder.
(https://www.aargauerzeitung.ch/international/mittelmeer-mit-kuscheltieren-gegen-die-regierung-am-ziel-der-neuen-fluechtlingsroute-nach-italien-zeigen-die-kalabresen-herz-ld.2426283)


+++MITTELMEER
Aus überfüllten Fischerbooten gerettetI: talien nimmt über 1300 Bootsflüchtlinge auf
Hunderte Migranten sind aus überfüllten Booten gerettet worden. In Kalabrien nahmen derweil Tausende an einem Gedenkmarsch für die Opfer des Flüchtlingstragödie von Ende Februar teil.
https://www.derbund.ch/italien-nimmt-ueber-1300-bootsfluechtlinge-auf-365748484752
-> https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-03/mittelmeer-italien-boot-fluechtlinge-hafen-giorgia-meloni
-> https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/mehr-als-1300-gerettete-bootsfluechtlinge-finden-schutz-in-italienischen-haefen-18742098.html?GEPC=s30


Tausende in Not
Asylsuchende erreichen Italien. Rassismus in Tunesien verschärft Lage
https://www.jungewelt.de/artikel/446670.seenotrettung-mittelmeer-tausende-in-not.html


Mittelmeer: Frauen unterwegs auf einer der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt
Der Weg über das Mittelmeer ist eine der gefährlichsten Routen, die geflüchtete Menschen auf sich nehmen. Die Geo Barents, das von Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) gecharterte Schiff zur Seenotrettung, wurde im Februar 2023 von der italienischen Regierung festgesetzt. Unsere Befürchtungen, dass dieses neue Gesetzesdekret Rettungsbemühungen auf See behindert und zu weiteren Todesfällen führen wird, hat sich leider fast zeitgleich bewahrheitet: Die Nachrichten des schweren Bootunglücks vor Crotone, in dem mindestens 62 Menschen gestorben sind, haben uns erschüttert. Geflüchtete Frauen* sind eine besonders vulnerable Gruppe. Hier berichten sie von ihren Erfahrungen.
https://www.msf.ch/de/neueste-beitraege/artikel/mittelmeer-frauen-unterwegs-auf-einer-der-gefaehrlichsten-fluchtrouten


Mittelmeer: 30 Vermisste nach Unglück mit Migrantenboot vor libyscher Küste
Im Mittelmeer ist wohl ein weiteres überfülltes Flüchtlingsboot bei hohem Wellengang in Seenot geraten. 17 Menschen sind gerettet worden, viele weitere werden vermisst.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-03/migranten-boot-unglueck-mittelmeer-vermisste
-> https://twitter.com/seawatchcrew/status/1635001433073549312
-> https://www.derbund.ch/offenbar-erneut-dutzende-tote-bei-fluechtlingsunglueck-im-mittelmeer-353241400745


+++TUNESIEN
Migrant:innen in Tunesien: Ohne Perspektive
In Tunis eskaliert auf den Straßen Gewalt gegen Migrant:innen aus der Subsahara. Es ist ein Versuch der Regierung, von der eigenen Schwäche abzulenken.
https://taz.de/Migrantinnen-in-Tunesien/!5917526/


+++FLUCHT
Die Geschichte der syrischen Schwimmerin Sara Mardini
Erst wurde sie als Menschenretterin gefeiert, dann inhaftiert. Sara Mardini ist ehemalige Schwimmsportlerin aus Syrien. Der Dokumentarfilm „Sara Mardini – Gegen den Strom“ von Regisseurin Charly Wai Feldman erzählt ihre Geschichte.
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/mardini100.html


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
ZÜRICH:
Zürich: Kämpferische FLINTAQ-Demonstration gegen „Kapital und Patriarchat“
In Zürich haben mehr als 2.000 FLINTAQ mit einer unbewilligten Demonstration anlässlich des feministischen Kampftags 8. März gegen „Kapital und Patriarchat“ demonstriert. Vertreten war auch der Verband der Kurdischen Frauenbewegung in der Schweiz.
https://anfdeutsch.com/frauen/zurich-kampferische-flintaq-demonstration-gegen-kapital-und-patriarchat-36627


BASEL:
Showdown am Bummelsonntag: Frauen gehen in Basel wieder auf die Strasse
Die Einkesselung und der Gummischrot-Einsatz an der diesjährigen Demonstration zum Frauentag am 8. März führte heute Sonntag zu einem erneuten Demonstrationsaufruf. Dabei kam es zu heiklen Situationen in der Innenstadt, weil gleichzeitig der Bummelsonntag statt fand.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/demonstration-frauen-gehen-wieder-auf-die-strasse-ld.2428346
-> https://www.20min.ch/story/grosses-polizeiaufgebot-an-zweiter-frauen-demo-556476295315
-> https://www.bazonline.ch/frauen-laufen-durch-falknerstrasse-202876308870
-> https://www.baseljetzt.ch/demonstration-und-bummelsonntag-in-der-innenstadt/29720
-> https://www.nau.ch/ort/basel/erneute-frauen-demo-in-basel-polizei-begleitet-protest-66444896
-> https://primenews.ch/news/2023/03/demo-gegen-das-partriarchat-scheiben-von-tesla-filiale-verschmiert
-> https://primenews.ch/news/2023/03/basel-nervt-sich-ueber-geplante-demo-am-bummelsonntag
-> https://twitter.com/RaimondLueppken
-> https://twitter.com/Kapo_BS
-> Demoaufruf: https://twitter.com/basel_nazifrei/status/1634516945499193344
-> Kurzvideos: https://twitter.com/RaimondLueppken
-> Hintergrund: https://barrikade.info/article/5695


„Eine Angriffsszene vom letzten Mittwoch aus anderer Perspektive. Hooliganmässig😳#basel #InternationalerFrauentag #InternationalWomansDay #demo #polizeigewalt #stephanieeymann“
(https://twitter.com/BaselBlock/status/1634874647090180096)


GENF:
Conseils antirep avant la manif anti-UDC
Les tips du Groupe Antirep Genève pour se préparer à la manif anti-UDC du 18 mars 2023.
 https://renverse.co/infos-locales/article/conseils-antirep-avant-la-manif-anti-udc-3923


+++RECHTSEXTREMISMUS
Chris Ares – RechtsRap straight outta Niederbayern
Als Christoph Zloch alias Chris Ares im September 2022 ein Video auf Instagram hochlädt, jubeln seine Fans – denn zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren veröffentlichte er einige gerappte Zeilen. Statt in einem Tonstudio sitzt der bekannteste extrem rechte Rapper dabei in der Wohnung seiner Freundin in Bad Abbach (Lkr. Kelheim) nicht weit von Regensburg, denn dort hat Zloch seit einiger Zeit seinen Lebensmittelpunkt.
https://anitaf.net/2023/03/12/chris-ares-rechtsrap-straight-outta-niederbayern/


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
„1/ Gestern fand in Bern die von Mass-Voll organisierte „Friedensdemo“ statt. Wie wurde für Frieden plädiert? Schauen wir kurz rein.“
Mehr: https://twitter.com/marko_kovic/status/1634880953809088512
-> https://twitter.com/farbundbeton