Medienspiegel 3. Oktober 2022

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel/

+++AARGAU
Kanton passt Sozialhilfe-Regelung für ukrainische Geflüchtete an: Geld und Wertgegenstände werden neu dem Vermögen angerechnet
Der Aargauer Regierungsrat hat beschlossen, die Schutzbedürftigen- Verordnung für Geflüchtete aus der Ukraine aus dem April zu revidieren. Neu müssen Geldmittel sowie verfügbare Wertgegenstände bei der Prüfung des Sozialhilfe-Anspruchs angerechnet werden.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/revision-kanton-passt-sozialhilfe-regelung-fuer-ukrainische-gefluechtete-an-geld-und-wertgegenstaende-werden-dem-vermoegen-angerechnet-ld.2353662


+++BASELLAND
Kanton Baselland eröffnet in Hölstein ein Erstaufnahmezentrum für Geflüchtete aus der Ukraine (ab 02:52)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/matt-sause-wird-neuer-diagnostik-chef-der-roche?id=12264031
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/in-hoelstein-koennte-der-kanton-ein-neues-erstasylzentrum-eroeffnen?partId=12264301


+++SCHWEIZ
Am Bahnhof Buchs/SG stranden täglich Dutzende Migranten – Rendez-vous
Die Schweiz spürt an der Ostgrenze einen zunehmenden Migrationsdruck. Derzeit reisen wöchentlich bis zu 1000 Migranten von Österreich her in die Schweiz und fahren sofort weiter Richtung Frankreich. Der Grund für die deutliche Zunahme ist in der Visumspolitik Serbiens zu suchen.
https://www.srf.ch/audio/rendez-vous/am-bahnhof-buchs-sg-stranden-taeglich-dutzende-migranten?partId=12264016
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/wiederaufleben-der-balkanroute-schleust-serbien-bewusst-migranten-nach-europa
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/schweiz-wird-zum-transitland-wieso-die-schweiz-migranten-passieren-laesst
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-ostschweiz/ueber-100-000-besucherinnen-an-der-wega?id=12264319 (ab 08:03)


+++FREIRÄUME
Jugend- und Gesundheitszentrum? – TeleBielingue-Info 03.10.2022
Biel plant per Ende Jahr ein Gesundheitszentrum hinter dem Bahnhof. Nun kämpft das Alternative Jugendzentrum um sein Provisorium. (ab 03:47)
https://www.youtube.com/watch?v=lSOeXrFR1sI



ajour.ch 03.10.2022

Hinter dem Bieler Bahnhof: AJZ und Ensemble Stark müssen raus – doch wohin?

Hinter dem Bieler Bahnhof soll bis 2026 ein Gesundheitszentrum entstehen. Das zwingt das AJZ und das Ensemble Stark zu einem baldigen Umzug.

Hannah Frei


Hinter dem Bieler Bahnhof soll ein neues Gesundheitszentrum entstehen – und das schon bald. Bereits Anfang 2024 soll neben der Residenz au Lac und dem Bieler Medienhaus das Fundament für den Neubau gelegt werden. Dafür muss weg, was über 22 Jahre lang ein wichtiger Ort für Jugendliche und Kulturschaffende aller Art war. Einst diente das Gebäude an der Aarbergstrasse 72 der Swisscom, 2000 zog das X-Project ein und seit Mitte April ist dort unter anderem das Chessu-Provisorium daheim.

Dass das Gebäude Anfang 2023 abgerissen werden könnte, sei ihnen seit dem Einzug bewusst gewesen, schreiben das Autonome Jugendzentrum (AJZ) und das Ensemble Stark in einer gemeinsamen Mitteilung. Letzteres ist das Kollektiv, das mit der Stadt Biel den Vertrag zur Bespielung der Räumlichkeiten an der Aarbergstrasse 72 abgeschlossen hat.

Eine geeignete Alternative in Biel zu finden, sei jedoch schwierig. Schliesslich gehe es nicht nur um das Chessu-Provisorium, sondern um das gesamte Maison Trüc, das zurzeit an der Aarbergstrasse 72 untergebracht ist: Vereine, Ateliers, Tanz- und Sportgruppen sowie Organisationen nutzen die Räume. Insgesamt sind dort über 40 verschiedene Projekte und Nutzerinnen daheim. Sie alle müssen Ende Jahr raus, sofern der Stadtrat Mitte Oktober der Vergabe des Baurechts an die Investorin, die Kimball AG, zustimmt. «Mit dem bevorstehenden Abriss ist nicht nur der Fortbestand des Chessu-Provisoriums, sondern sind all die oben gelisteten Angebote akut gefährdet», heisst es in der Mitteilung.

Die Zeit reiche nicht aus

Die Zeit, um eine neue Bleibe zu finden, reiche nicht aus, finden das AJZ und das Ensemble Stark. Zwar habe man bereits mögliche Liegenschaften in Biel geprüft, konkrete Verhandlungen hätten jedoch noch nicht stattgefunden. «Wir erwarten, dass der Abriss des Gebäudes auf den spät möglichsten Termin erfolgt, wie in diversen Verhandlungen versprochen, und das Gebäude somit nicht auf Vorrat abgerissen wird.» Gebaut werden soll ab 2024.

Der Zwischennutzungsvertrag mit der Stadt Biel für das Gebäude läuft Ende Jahr aus. Das AJZ und das Ensemble Stark hoffen, dass dieser Vertrag verlängert wird. Dürfte das gesamte Maison Trüc ein Jahr länger bleiben, könnte das AJZ wohl sogar ohne weitere Zwischenlösung in die frisch renovierte Kuppel ziehen – der Chessu-Umbau soll im Herbst 2023 fertig sein. Und für die restlichen Institutionen und Gruppen würde genug Zeit bleiben, um ein neues Zuhause zu finden, finden das AJZ und das Ensemble Stark. «Damit würde sichergestellt, dass das Maison Trüc und das damit einhergehende zivilgesellschaftliche Engagement nicht gefährdet ist.»

Kaum Chancen zu bleiben

Doch dass das Maison Trüc noch bis im Herbst hinter dem Bieler Bahnhof bleiben darf, ist unwahrscheinlich. Im sogenannten «Haus der Gesundheit» sollen 2026 die ersten Patientinnen und Patienten begrüsst werden. Vor dem Baustart wird der Kanton noch archäologische Ausgrabungen durchführen. Gemäss der zuständigen Gemeinderätin Silvia Steidle (PRR) kann dies mehrere Monate dauern. Darauf folgt die Altlastensanierung. Daher sei eine Verlängerung des Vertrags mit dem AJZ nicht möglich, sagt Steidle.

Aber weshalb muss nun alles Schlag auf Schlag gehen? Hätte mit dem Abriss des Gebäudes an der Aarbergstrasse nicht zugewartet werden können, bis der Chessu-Umbau im Oktober 2023 abgeschlossen wird? Nein, findet Kristian Schneider, Direktor des Bieler Spitalzentrums. «Jeder Monat Verzögerung hat das Potenzial, sich negativ auf die Qualität der Gesundheitsversorgung für die Stadt und die Region auszuwirken.» Der Neubau sei unter anderem für die Rekrutierung von Fachkräften zentral. Aber es gehe auch ums Geld. Und davon hat das Bieler Spitalzentrum nach den Pandemiejahren nicht gerade zu viel. «Fakt ist: Die SZB AG braucht eher gestern als morgen moderne, leicht erreichbare Arbeitsplätze.» Der Fachkräftemangel sei massiv. Darunter leide die Leistungserbringung. Zudem verliere das Spital zurzeit auch aufgrund der sanierungsbedürftigen Infrastruktur im Beaumont weiter an Mitarbeitenden, so Schneider. «Wenn die SZB AG ihre ambulanten Leistungen nicht schnellstmöglich in Bahnhofsnähe erbringen kann, wird sie im Markt nachhaltig geschwächt.»

Alternativen werden diskutiert

Man sei zurzeit dabei, Alternativen für das Chessu-Provisorium und die Sitzungen des AJZ zu diskutieren, so Gemeinderätin Silvia Steidle. Eine Frist, bis wann eine Alternative gefunden werden muss, gibt es nicht. Was die Projekte des Ensemble Stark betrifft, sei von Anfang an klar gewesen, dass die Nutzung nur wenige Monate gewährleistet werden könne. Es bleibt also unklar, ob für diese Projekte überhaupt eine gemeinsame Folgelösung gefunden werden kann.

Die Stadt wolle sich aber weiterhin daran beteiligen, Zwischennutzungen für kulturelle Projekte zu ermöglichen, «wenn sich die Gelegenheit dazu bietet».
(https://ajour.ch/story/ajz-und-ensemble-stark-m%25C3%25BCssen-raus-doch-wohin/31642)


+++GASSE
derbund.ch 03.10.2022

Folge der Wirtschaftskrise: In Bern betteln vermehrt auch Spanier, Französinnen und Italiener

Im Sommer baten mindestens zwei Dutzend Personen aus Spanien, Italien und Frankreich Passanten in Bern um Geld. Es ist ein neues Phänomen.

Rahel Guggisberg

Es ist 9.30 Uhr am Bahnhof Bern an einem Morgen im September. Vor dem Discounter Lidl steht ein junger Mann mit dunklen, kurzen Haaren und einem Rollkoffer. Er bittet Passanten um Geld und erzählt, er sei aus Málaga in Südspanien, habe dort seinen Job verloren und wolle mit etwas Geld aus der Schweiz ein Startkapital aufbauen und dann ein Internet-Business lancieren. Weitere Fragen will er nicht beantworten.

Szenenwechsel: In der Berner Zeughausgasse sprechen zwei junge Männer Passanten an. Sie sagen, sie seien aus Marseille und bräuchten Geld fürs Essen und für die Notschlafstelle. Solche Begegnungen gab es in den letzten drei Monaten in der Bundesstadt viele. Zahlreiche Bernerinnen und Berner sowie Politikerinnen und Politiker haben sich bei der Fremdenpolizei der Stadt Bern gemeldet und gesagt, sie würden derzeit relativ oft und teilweise forsch von Bettlern angesprochen.

Neue Herkunftsländer

Die Fremdenpolizei machte in den Monaten Juni, Juli und August Personenkontrollen. Alexander Ott, Vorsteher der Fremdenpolizei der Stadt Bern und Co-Polizeiinspektor, sagt: «Es ist ein neueres Phänomen, dass Staatsangehörige aus westlichen EU-Ländern in die Schweiz einreisen und um Geld bitten. In Bern betteln neu auch Spanier, Französinnen und Italiener.» Seine Mitarbeitenden hätten in diesem Sommer mindestens 25 Westeuropäer angesprochen, die in Bern bettelnd unterwegs gewesen seien. «Wir beobachten diese Entwicklung sehr genau», fügt er an. Der Anteil der Westeuropäerinnen und Westeuropäer unter den bettelnden Personen in Bern ist aber trotzdem immer noch relativ gering. Ott schätzt diesen auf 10 Prozent.

Zum Vergleich: Der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer macht 20 Prozent auf. Sie haben einen festen Wohnsitz, sind nicht organisiert, und es steht ihnen frei, in der Stadt Bern um Almosen zu fragen.

«Tragische Schicksale»

Silvio Flückiger, Leiter der mobilen Sozialarbeit Pinto, beobachtet schon seit längerem eine leichte Zunahme an Bettelnden aus diesen Ländern. «Viele von ihnen hatten bis vor drei Jahren ein Leben wie Sie und ich. Jetzt haben sie in der Pandemie den Job und damit die Lebensgrundlage verloren.» Es steckten tragische Schicksale hinter diesen Geschichten. Viele schämten sich für ihre Situation. Flückiger erzählt, dass viele ihre Familie verlassen, um hier etwas Geld zu verdienen, weil die Situation in ihrer Heimat aussichtslos sei.

Sie kommen laut Ott beispielsweise, weil sie in der Heimat wegen der Teuerung die Miete nicht mehr bezahlen können oder weil ihre Jobs im Gastgewerbe, in der Tourismus- oder der Verpackungsbranche weggefallen sind. Es habe auch solche, die als Erntehelfer tätig gewesen seien. Weil Felder wegen des Wassermangels nicht bestellt werden konnten, gab es viel weniger Anstellungen. Kommt hinzu, dass in Ländern wie beispielsweise Spanien die Sozialhilfe nur sehr rudimentär ausgestaltet ist.

Auf einer Tour durch Europa

Die bettelnden Personen übernachten oft in ihrem Auto in einem Aussenquartier, auf einem Autobahnrastplatz wie dem Grauholz oder in der Nähe eines Waldes. Das zeigten die Ermittlungen der Fremdenpolizei. Viele sind zwischen 20 und 50 Jahre alt, oft sind sie verheiratet und haben Kinder. Ott sagt: «Diese Europäer ziehen im Rahmen einer Tour durch ganz Europa und versuchen, sich mit Gelegenheitsjobs und Betteln den Lebensunterhalt zu sichern.»

Als europäische Staatsangehörige könnten sie eigentlich in der Schweiz im Rahmen der Personenfreizügigkeit problemlos eine Stelle antreten. Einige wollen laut Ott einen Job, andere aber auch nicht. Oft reichten ihre Qualifikationen für eine Anstellung gar nicht aus. «Es kommen vor allem Europäer aus sozial tieferen Schichten».

Teilweise versuchen sie auch, direkt bei Hilfsorganisationen Unterstützung zu erhalten. «Grundsätzlich gilt jedoch, dass ausländische Personen, welche in der Schweiz in Not geraten, sich bei der zuständigen Botschaft in Bern melden sollten, um Überbrückungsgelder zu beziehen», sagt Ott. Oftmals zeigten sich die Botschaften allerdings gegenüber ihren Staatsangehörigen nicht kulant.

Roma sind die grösste Gruppe

Die meisten Bettler in Bern kommen aber immer noch aus Bulgarien und Rumänien, es sind die Roma. Ott schätzt ihren Anteil an den bettelnden Personen in Bern auf 70 Prozent. Sie zogen auch in diesem Sommer in kleinen und grossen Gruppen durch die Stadt. Sie sind gut organisiert, vernetzt und haben in ihren Gruppen eine straffe Hierarchie. Betteln wird systematisch betrieben.

Diesen Sommer haben verschiedene Gruppen von rumänischen Staatsangehörigen erstmals in der Stadt Bern im Kocherpark Zelte aufgestellt, um dort zu übernachten. «Dank Hinweisen aus der Bevölkerung konnten wir handeln und die Gruppe darauf hinweisen, dass wildes Campieren in Bern verboten ist», sagt Ott.

Dass die Gruppen einen hohen Organisationsgrad aufweisen, zeigt die folgende Beobachtung der Fremdenpolizei. Vor ein paar Tagen befragten Beamte eine rumänische Gruppe. Darunter war eine Analphabetin, und die Kommunikation war laut Ott auch mit einem Dolmetscher sehr schwierig. Sie telefonierte dann mit ihrem «Chef». Als er eintraf, kam es plötzlich zwischen dem «Chef» und einem der Männer zu Handgreiflichkeiten. Es ging darum, wem das erbettelte Geld der Frau gehöre.

Alexander Ott sagt: «Menschenhandel ist im Kontext von Betteln nur schwer nachzuweisen. Die vermeintlichen Ausgebeuteten sehen sich nicht als Opfer und wollen auch nicht gegen Clanmitglieder aussagen.» Die Roma-Bettler haben meistens das gleiche Vorgehen: Sie kommen gemeinsam und verteilen sich dann an den verschiedenen neuralgischen Punkten. Genauso schnell, wie sie gekommen sind, verschwinden sie gemeinsam wieder. «Viele Roma gehen regelmässig ins Ausland, um zu betteln, und ziehen dann von Stadt zu Stadt. Mit dem Geld ernähren sie ihre Familien», sagt Ott. Die Alten bleiben zu Hause und hüten die Kinder.

Etwa 80 Prozent der Roma leben unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle ihres jeweiligen Landes; jeder dritte Rom hat in seiner Unterkunft kein fliessendes Wasser.

Pinto versucht zu helfen

Die Mitarbeiter der mobilen Sozialarbeit Pinto sprechen alle Bettler in Bern an und bieten Beratungen, den Zugang zu Schliessfächern, die Möglichkeit zu duschen und sagen ihnen beispielsweise, wo sie kostenlos essen und trinken können. Sie klären ihre Situation ab, führen auch Telefonate mit den Verwandten und unterstützen sie, wieder in die Heimat zu gehen. Es komme beispielsweise vor, dass Pinto diesen Menschen helfe, ein Ticket für den Flixbus zu bezahlen.

Pinto versucht auch, den bettelnden Roma in Bern zu helfen. Sie wollten aber fast nie von kostenlosen Lebensmitteln oder Übernachtungsmöglichkeiten profitieren. Wenn Pinto-Mitarbeiter mit Roma sprechen, kommen oft ein bis zwei andere dazu, die weitere Gespräche verhindern. Flückiger sagt: «Wir haben beobachtet, dass diesen Bettelnden das erbettelte Geld von Zeit zu Zeit abgenommen wird. Sie stehen unter einem immensen psychischen Druck, genug Geld an die Chefs abzuliefern.»

Betteln mit Twint

Abgesehen von ganz wenigen, die an einem Stammplatz sitzen und von einer Stammkundschaft zwar weniger, aber dafür grosszügigere Spenden erhalten, ist die Lage für die meisten bettelnden Personen schwieriger geworden. Silvio Flückiger sagt: «Viele Passantinnen und Passanten haben heute kein Kleingeld bei sich und geben darum nichts.» Denn sie bezahlen ihre Ausgaben mittlerweile per Twint oder mit Kreditkarten. In Bern nehmen darum erste Bettler die Spenden über die Smartphone-App Twint entgegen.
(https://www.derbund.ch/in-bern-betteln-vermehrt-auch-spanier-franzoesinnen-und-italiener-222760802643)
-> https://tv.telebaern.tv/telebaern-news/bettler-kommen-vermehrt-aus-westeuropa-spanier-franzosen-und-italiener-fragen-nach-geld-in-bern-148218156



Drogen mitten im Quartier: Das Crack-Problem in Genf – Echo der Zeit
Genf hat ein Crack-Problem. Seit Anfang Jahr hat sich der Handel und der Konsum der Droge rasant verbreitet. Die Genfer Politik diskutiert intensiv darüber, wie mit den Süchtigen umzugehen sei.Denn das Problem ist auf den Strassen schnell sehr offensichtlich geworden.
https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/drogen-mitten-im-quartier-das-crack-problem-in-genf?partId=12264310


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Besetzung ZH:
-> https://twitter.com/__investigate__/status/1576825174392901634


+++POLIZEI DE
Linken-Anfrage zu Racial Profiling: Kontrollen außer Kontrolle
Praktiziert die Bundespolizei an der deutsch-tschechischen Grenze Racial Profiling? Die Bundesregierung will davon nichts wissen.
https://taz.de/Linken-Anfrage-zu-Racial-Profiling/!5884903/


+++RASSISMUS
Nach kritischem Uno-Bericht: Schweiz wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe
Die offizielle Schweiz hat die Kritik einer unabhängigen Uno-Expertengruppe zum Thema Rassismus zurückgewiesen. Ein entsprechender Bericht enthalte Missverständnisse. Die Expertengruppe hatte unter anderem Gesetzeslücken geortet und deren Schliessung gefordert.
https://www.blick.ch/politik/nach-kritischem-uno-bericht-schweiz-wehrt-sich-gegen-rassismus-vorwuerfe-id17930579.html
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/uno-bericht-schweiz-weist-rassismus-vorwuerfe-zurueck


+++RECHTSPOPULISMUS
Lokalpolitiker Wilhelm Wyss (23) feierte Annexion ukrainischer Gebiete: Baselbieter Putin-Freund kommt SVP-Rausschmiss zuvor
Ein Lokalpolitiker aus dem Kanton Baselland verehrt Putin in den sozialen Medien und freut sich über die völkerrechtliche Annexion ukrainischer Gebiete. Das hat Konsequenzen.
https://www.blick.ch/politik/lokalpolitiker-feierte-annexion-ukrainischer-gebiete-baselbieter-putin-freund-droht-svp-ausschluss-id17930383.html
-> https://www.nau.ch/politik/regional/svp-baselbieter-wilhelm-wyss-tritt-wegen-putin-nahe-aus-partei-66294539
-> https://twitter.com/__investigate__/status/1576918803363291137
-> https://www.svp-bl.ch/svp-baselland-verurteilt-russische-annexionen%ef%bf%bc/
-> https://www.bzbasel.ch/basel/baselland/russland-versteher-baselbieter-svp-mitglied-tritt-nach-pro-annexions-tweet-aus-der-partei-aus-ld.2353745#login
-> https://weltwoche.ch/daily/russland-zu-unterstuetzen-kostet-svp-politiker-die-karriere-die-medien-sind-ausser-sich-und-hyperventilieren-vor-allem-auch-weil-sich-der-mann-als-christ-und-eidgenoss-beze/
-> https://telebasel.ch/2022/10/03/jubel-ueber-annexion-wird-baselbieter-svp-jungpolitiker-zum-verhaengnis/?channel=105100
-> https://www.onlinereports.ch/News.117+M56c8d2915f4.0.html


Tamara Funiciello: Kritik an Ueli Maurer wegen Transgender-Aussage!
Seit 14 Jahren dient Ueli Maurer im Bundesrat, am Freitag verkündigte er seinen Rücktritt. In seiner Abschiedsrede teilte der Zürcher noch einmal richtig aus.
https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/tamara-funiciello-kritik-an-ueli-maurer-wegen-transgender-aussage-66294381


+++RECHTSEXTREMISMUS
“Kugel ins Hirn” – Die Schattenwelt rechter Netzwerke
“Kugel ins Hirn” nennt der ehemalige ARD-USA-Korrespondent Klaus Scherer sein jetzt erscheinendes Protokoll einer Deutschlandreise – in die Schattenwelt rechter Netzwerke und zu deren Idolen: Donald Trump und Wladimir Putin.
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/mdr/rechte-netzwerke-scherer-trump-putin-100.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
landbote.ch 02.10.2022

Corona-Demo in Winterthur: Die Wut treibt sie noch immer auf die Strasse

Am Sonntag wurde der Neumarkt zum Sammelbecken der Hässigen. Hunderte Corona-Skeptiker gingen auf die Strasse, um gegen den Staat und alles Mögliche zu demonstrieren.

Delia Bachmann

Das Coronavirus ist noch da, doch die nationalen Covid-19-Massnahmen sind seit Monaten aufgehoben. Man könnte also meinen, die Gegner dieser Massnahmen hätten ihr Ziel erreicht. Trotzdem trafen sich am Sonntag Hunderte Corona-Skeptiker auf dem Neumarkt in Winterthur für eine Kundgebung. Organisiert wurde diese vom Verein «Public Eye on Science», präsidiert von Urs Hans: Der Biobauer und Kantonsrat aus Turbenthal ist seit seinem Rauswurf bei den Grünen parteilos. In seiner Rede bezeichnete er die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg als Inszenierung: «Wer diesen Winter in Europa friert, friert für die USA und nicht für die Ukraine», so Hans.

«Ich gehe sonst nicht an Demos, aber das hier braucht eine Aufarbeitung», antwortete eine ältere Winterthurerin auf die Frage, warum sie beim Umzug mitläuft. Der Grund: «Ich kenne viele Geimpfte, die genauso stark an Corona erkrankt sind wie Ungeimpfte.» Ein Mann trug zwei Ledergurte mit Schellen so gross wie Äpfel übers Kreuz, ein weisses Stirnband und einen Weidekorb mit Schöggeli im Arm. Er sagte, er sei für den Frieden da: «Wir brauchen keinen Krieg im 21. Jahrhundert.» Eine Frau drückte der Journalistin als Antwort ein Flugblatt einer deutschen Organisation für ein sofortiges Impfmoratorium in die Hand: «Werden Sie mündig», sagte sie dazu.
Potpourri an Themen

Ein Zentralschweizer hatte eine mit Filzhut, Maske und Plastikspritze verzierte Schweizer Fahne mitgebracht. Er beklagte die Zensur in den sozialen Medien und riet, sich auch in anderen Quellen zu informieren: «Warum kommt die Kritik an Corona vor allem von älteren Ärzten?», fragte er und gab sich die Antwort gleich selbst: «Weil ihre Karriere nicht mehr auf dem Spiel steht.» Ein anderer Mann drückte der Autorin eine Schnur in die Hand und zeigte auf einen Stapel mit laminierten Plakaten: «Sie finden sicher eins, das zu Ihnen passt.» Tatsächlich schienen die Themen breiter, die Wut aber nicht kleiner geworden zu sein.

An der Spitze des Demozugs, der sich um 12 Uhr in Bewegung setzte, hielten zwei Männer die Bundesverfassung hoch. Eine Trachtenfrau verteilte Flugblätter, die vor «Behördenkriminalität» warnten und behaupteten, die Schweiz sei eine Firma. Danach kamen die Freiheits-Trychler und der violette «Mass-Voll»-Block. «Nein zum WHO-Pandemiepakt», hiess es auf ihrem Banner. Auf einem weiteren Banner, das sich nicht klar zuordnen liess, war die Botschaft breiter gefasst: «Kein Bock auf eure Krisen.» Mit von der Partei war auch der «Kein Sex mit den Geimpften»-Hutträger, der in Winterthur öfters zu sehen ist. Wohl wegen des Regens trug er einen Metallhelm statt der üblichen Kopfbedeckung.

In der Mitte des Umzugs mischten sich die Trychler-Töne mit alten Techno-Stücken wie «Sing Hallelujah» oder «What Is Love». Zudem waren auch viele «Schweiz Macher»-Fahnen zu sehen. Laut einer Frau aus dem Weinland mit Andelfingen-Flagge ging die neue Gruppe aus älteren Bewegungen hervor. Sie setze sich für die Bargeld-Initiative ein und dafür, dass der Bundesrat alle zwei Jahre gewählt wird. Am Schluss des Demozugs fuhr ein Wagen mit den «Wanted»-Fotos von prominenten Personen aus Politik, Wirtschaft, Medien und Verwaltung. Darauf sang Sam Moser seine Lieder. Mit dem Titel «S’Mass isch voll» schaffte es der Musiker auf Platz eins der Schweizer iTunes-Charts.
Wütende Reden

Zurück auf dem Neumarkt begannen die Reden, die das Themen-Potpourri noch vergrösserten. Richard Koller etwa warnte vor einer allfälligen Abschaffung des Bargelds. Er ist überzeugt, dass diese zur totalen Überwachung führe: «Vom ersten Kaugummi, den wir kaufen, bis zum letzten Fünfer für den Sarg.» Die Reden richteten sich etwa gegen die «Plandemie» («das vorgeplante Verbrechen»), die WHO, 5G («Strahlenwaffe aus dem Zweiten Weltkrieg»), Zensur, oder die Politik («von den Mainstream-Medien herumgereichte Schauspieler»).

«Es ist gar nichts vorbei», schrie Nicolas Rimoldi von Mass-Voll in die Menge. Die Massnahmen könnten wieder kommen, zudem gelte es, die «Verbrechen an uns und unseren Kindern» aufzuarbeiten. Man werde nichts vergeben oder vergessen. Dann beteuerte er, er wolle die Spaltung der Gesellschaft rückgängig machen. Nur um Momente später eine bekannte Schweizer Politikerin als «Faschistin» zu beschimpfen und die Schweiz als «abgehalfterte Hafennutte». Das System lasse sich nicht von innen retten, darum werde er, Rimoldi, auch nicht für ein Amt kandidieren: «Wir hören nicht auf, bis sie in der Kiste sind.»
(https://www.landbote.ch/die-wut-treibt-sie-noch-immer-auf-die-strasse-167563399109)


+++FUNDIS
Interview mit Katharina Nocun: „Die Verharmlosung der Esoterik ist extrem gefährlich“
In ihrem neuen Buch „Gefährlicher Glaube“ warnen die Autorinnen Pia Lamberty und Katharina Nocun vor der „radikalen Gedankenwelt der Esoterik“. Wir haben mit Katharina Nocun über spirituelle Geldmacherei, esoterische Influencer:innen und braune Traditionslinien gesprochen.
https://netzpolitik.org/2022/interview-mit-katharina-nocun-die-verharmlosung-der-esoterik-ist-extrem-gefaehrlich/


+++ANTI-WOKE/DREADLOCKSMANIA/WINNETOUWHINING
Stanford-Professor Hans Ulrich Gumbrecht über Moralismus: «Ich möchte ein Stachel im Fleisch der Gutmenschen sein»
Shitstorms, Bevormundung, Tugendterror. Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht (74) kritisiert im grossen Interview «die neuen Moralisten». Diese hielten sich für Erleuchtete, die mehr begriffen haben als das gemeine Volk.
https://www.blick.ch/politik/stanford-professor-hans-ulrich-gumbrecht-ueber-moralismus-ich-moechte-ein-stachel-im-fleisch-der-gutmenschen-sein-id17928254.html



ajour.ch 03.10.2022

Film: «Winnetou» kommt nicht ins Kino – das sagt die Bieler Kinobetreiberin Edna Epelbaum dazu

In Deutschland und in Österreich läuft «Der junge Häuptling Winnetou» seit August. Weshalb wird der Film in der Schweiz nicht gezeigt? Und was bedeutet das für die Kinos in der Region?

Aline Studer|

Der Film «Der junge Häuptling Winnetou» wird nicht in die Schweizer Kinos kommen. Wegen der klischeehaften und respektlosen Darstellung der indigenen Bevölkerung Amerikas war der Film, der in Deutschland und in Österreich seit August in den Kinos zu sehen ist, in die Kritik geraten. In der Schweiz hat der Verleiher Ascot Elite den Film aus dem Programm genommen, wie «20 Minuten» berichtete.

Welche Rolle spielt die Kritik?

Was sagt Edna Epelbaum, Bieler Kinounternehmerin und Besitzerin der Cinevital AG sowie Präsidentin des Schweizerischen Kinoverbandes, zum Entscheid von Ascot Elite, den Film in der Schweiz gar nicht zu verleihen? Steckt die aktuelle Woke-Bewegung dahinter? Epelbaum glaubt, dass die aktuelle Woke-Diskussion gewiss eine Rolle spiele, wie sie gegenüber «Canal 3» sagt. Dies sei aber nicht der einzige Grund, dass der Film in den Deutschschweizer Kinos nicht gezeigt werde. Es steckten immer auch wirtschaftliche Überlegungen dahinter, wenn ein Film vom Verleih zurückgewiesen werde, so Epelbaum. Der Film sei in Deutschland und Österreich nicht sonderlich erfolgreich gewesen. «Der Verleih muss sich überlegen: Lohnt es sich finanziell, einen solchen Film in die Kinos zu bringen? Findet er sein Publikum neben allen anderen Familienfilmen, die jetzt im Kino laufen?»

«Ohnehin kein Meisterwerk»

Ob sie den Film in Biel gezeigt hätte, kann Epelbaum nicht abschliessend sagen. «Jetzt während der Herbstferien haben wir genügend Filme, die wir für Familien anbieten können.» Epelbaum bezweifelt, dass der Film für Biel erfolgreich gewesen wäre – wegen der aktuellen Diskussionen, aber auch wegen des Films selbst, der «sicher nicht unbedingt ein Meisterwerk» sei. Der Film wäre auch nur auf Deutsch gelaufen und hätte die französischsprachige Bevölkerung nicht angesprochen, was für Biel auch nicht ideal ist.



Helfen die Regentage? Kommen mehr Menschen ins Kino?

«Wir sind nicht unglücklich, wie es im Moment läuft», sagt die Bieler Kinobetreiberin Edna Epelbaum. Das Wetter helfe nach einem solchen schönen, langen Sommer. Auch die Vielfalt der Filme, die man momentan zeigen kann, sieht die Bieler Kinobetreiberin als ein Vorteil. Dies sei in der letzten Zeit nicht immer so gewesen. Insgesamt brauche man aber weiterhin Zeit und Geduld, bis sich alles nach der zweijährigen Pandemiezeit wieder eingependelt habe. Gemäss Epelbaum rechnet man in der Branche damit, dass 2022 und 2023 noch Übergangsjahre sind, und die Situation sich dann 2024 wieder auf Vor-Corona-Niveau präsentiere – wenn nicht noch eine Energiekrise oder eine weitere Coronakrise dazwischenkomme.
(https://ajour.ch/story/winnetou-kommt-nicht-ins-kino–das-sagt-die-bieler-kinobetreiberin-edna-epelbaum-dazu/31677)


+++HISTORY
Reparationen für Sklaverei: Wer zahlt die offene Rechnung?
Erstmals seit 1865 hat in den USA eine ernsthafte Debatte um Entschädigungen für die Opfer der Sklaverei begonnen.
https://www.zeit.de/2022/40/reparationen-sklaverei-usa-georgetown-university-1619-project/komplettansicht


Cem Kaya: “Wir sind angekommen. Aber es hat 60 Jahre gedauert”
In “Liebe, D-Mark und der Tod” erzählt der Regisseur Cem Kaya die Geschichte der türkischen Migration nach Deutschland. Es geht um Musik, Hochzeiten und brennenden Rakı.
https://www.zeit.de/kultur/film/2022-09/cem-kaya-liebe-d-mark-und-tod/komplettansicht