Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel/
+++BERN
Der Informationsstand für Geflüchtete aus der Ukraine in Bern ist nach wie vor gefragt. Nur der Inhalt der Fragen hat sich verändert (ab 01:48)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/berner-regierung-will-solaranlagen-ueber-parkplaetzen-foerdern?id=12256588
+++LUZERN
Asylunterkunft in Sempach kostet den Kanton bis zu 100’000 Franken
Im alten Bürogebäude der Firma Suisag auf der Sempacher Allmend soll eine Flüchtlingsunterkunft für 50 Personen entstehen. Der Standort ist abgelegen und ist nicht durch den öffentlichen Verkehr erschlossen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/kanton-luzern/asylwesen-asylunterkunft-in-sempach-kostet-den-kanton-bis-zu-100000-franken-ld.2346314
-> https://www.zentralplus.ch/politik/in-sempach-ist-eine-neue-asylunterkunft-geplant-2454081/
Kantonswechsel verwehrt: Bürokratie versus Willkommenskultur
Eine ukrainische Mutter darf trotz Job in der Pharma nicht von Oberkirch (LU) nach Basel ziehen. Das sorgt für Kritik. Sogar SVP-Politikern finden das System so nicht zufriedenstellend.
https://bajour.ch/a/C3TrMcp0KWitFPgt/buerokratie-versus-willkommenskultur
+++SCHWEIZ
Bundesrätin Keller-Sutter an Migrationskonferenz in Sarajevo
Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat am 20. September 2022 in Sarajevo an der Ministerkonferenz „Second Sarajevo Migration Dialogue“ teilgenommen. Im Zentrum der Gespräche stand die anhaltend hohe irreguläre Sekundärmigration auf der Westbalkan-Route. Ziel ist eine verstärkte Zusammenarbeit der Staaten des Westbalkans untereinander sowie deren Unterstützung im Bereich der Rückkehr und Reintegration von Migrantinnen und Migranten in ihre Herkunftsstaaten.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-90421.html
Illegale Migration: Karin Keller-Sutter will strengere Regeln – Echo der Zeit
Zurzeit flüchten wieder deutlich mehr Migrantinnen und Migranten über die Balkanroute nach Europa. Verschiedene Länder äussern den Verdacht, dass Russland dahinter steckt. An einer Migrations-Konferenz in Sarajewo hat Justizministerin Karin Keller-Sutter am Dienstag für strengere Regeln plädiert.
https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/illegale-migration-karin-keller-sutter-will-strengere-regeln?partId=12257266
Interim measures: ein erfolgsversprechendes Instrument zum Schutz der Menschenrechte
Wiederholt ordnen UNO-Vertragsausschüsse vorsorgliche Massnahmen – sogenannte interim measures – gegen die Schweiz an. Damit sollen Personen in laufenden Verfahren vor drohenden Menschenrechtsverletzungen geschützt werden. Der Verein AsyLex hat anhand von Individualbeschwerden bei UNO-Ausschüssen bereits in über 20 Fällen interim measures erwirkt. Sie erweisen sich insbesondere im Asylbereich als hilfreiches Instrument zum Schutz der Menschenrechte, verdeutlichen aber auch die Unzulänglichkeiten der Schweizer Rechtspraxis.
https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/migration-asyl/interim-measures-erfolgsversprechendes-instrument-menschenrechtsschutz
+++DEUTSCHLAND
Wenig Platz im Kirchenasyl: Es wird eng im Gotteshaus
Kirchenasyl ist ein letzter Ausweg für Härtefälle. Einer jungen Mutter drohte die Abschiebung. Sie hatte Glück, eine Münchner Kirche nahm sie auf.
https://taz.de/Wenig-Platz-im-Kirchenasyl/!5879496/
„Diskretionsgebot“ soll fallen: Bundesregierung will queere Asylsuchende künftig besser schützen
Hürden in Asylverfahren sollen laut einem Zeitungsbericht gesenkt werden: Das Bamf soll künftig nicht mehr von queeren Geflüchteten verlangen dürfen, ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität in ihrem Heimatland geheim zu halten.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=43274
+++BALKANROUTE
«Alle Kinder gaben an, Gewalt erfahren zu haben»
Schläge, sexueller Missbrauch und Ausbeutung: Geflüchtete Kinder auf der Balkanroute seien erschreckend häufig mit Gewalt durch Erwachsene konfrontiert. Zu diesem Schluss kommt die Kinderschutzorganisation Save the Children in ihrem Bericht Wherever we go, someone does us harm – zu deutsch «Wo wir auch hingehen, tut uns jemand Gewalt an».
https://rabe.ch/2022/09/20/alle-kinder-gaben-an-gewalt-erfahren-zu-haben/
+++MITTELMEER
Schlepperbanden: Hunderte Migranten auf Boot vor Zypern aufgegriffen
Die 137 Migranten sollen wieder zurückgeschickt werden. Gemessen an der Bevölkerungsgröße verzeichnet die Mittelmeerinsel die meisten Asylanträge der EU
https://www.derstandard.at/story/2000139247050/hunderte-migranten-auf-boot-vor-zypern-aufgegriffen?ref=rss
Bis es nicht mehr geht
Rettungsschiffe mit Asylsuchenden an Bord müssen tage- und wochenlang im Mittelmeer ausharren. Behörden ignorieren Anfragen und Seerecht
https://www.jungewelt.de/artikel/435103.eu-grenzregime-bis-es-nicht-mehr-geht.html
+++EUROPA
Gesetzesvorstoß der EU sendet »verheerendes Signal in die Welt«
Derzeit wird in Brüssel über den Vorschlag für eine neue EU-Verordnung diskutiert, die das europäische Asylsystem grundlegend verändern würde. Josephine Liebl vom Europäischen Flüchtlingsrat ECRE erklärt die schwerwiegenden Folgen. Das Asylrecht als Ganzes steht zur Disposition, wenn EU-Länder nach Belieben Ausnahmeregelungen erlassen können.
https://www.proasyl.de/news/gesetzesvorstoss-der-eu-sendet-verheerendes-signal-in-die-welt/
+++TÜRKEI
Streit um Flüchtlingspolitik: Erdogan kritisiert Griechenland heftig
Erneut hat die Türkei Griechenland illegalen Umgang mit Flüchtlingen im Mittelmeer vorgeworfen. Das Land verwandle die Ägäis in einen „Flüchtlingsfriedhof“, sagte Präsident Erdogan auf der UN-Vollversammlung
https://www.tagesschau.de/ausland/pushback-griechenland-tuerkei-101.html
+++GASSE
Neue Studie der Stadt Zürich: Den Zürcher Randständigen geht es schlechter als früher
Die meisten, die in Zürich auf der Strasse leben, sind abhängig oder psychisch krank. Die Stadt versucht, ihnen in der städtischen Wohnintegration Halt zu bieten.
https://www.tagesanzeiger.ch/den-zuercher-obdachlosen-geht-es-schlechter-als-frueher-906293889472
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/mehr-psychische-erkrankungen-bei-obdachlosen-in-der-stadt-zuerich?id=12256750
-> Medienmitteilung Stadt ZH: https://www.stadt-zuerich.ch/sd/de/index/ueber_das_departement/medien/medienmitteilungen_aktuell/2022/september/220920a.html
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/dritte-gubrist-tunnelroehre-soll-im-april-eroeffnet-werden?id=12257251
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/depressionen-und-schizophrenie-psychische-erkrankungen-bei-obdachlosen-nehmen-zu-00194263/
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
175 Demonstrationen in Basel (ab 03:05)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/dani-von-wattenwyl-uebernimmt-aus-dem-haebse-wird-ein-kulturhaus?id=12256600
Gefährliche Aktion: Klimaaktivisten klettern Fassade des KKL in Luzern hoch
Am Dienstagmorgen sind drei Klimaaktivisten die Fassade des KKL in Luzern hochgeklettert. Dort hängten sie ein grosses Plakat auf, mit der Botschaft «Keep fossils in the ground!» Sie richten sich an die weltgrössten Erdölkonzerne, die aktuell im KKL zusammenkommen.
https://www.20min.ch/story/klimaaktivisten-klettern-fassade-des-kkl-in-luzern-hoch-768374390079
-> https://www.zentralplus.ch/news/aktivisten-beklettern-kkl-luzern-2453709/
-> https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/stadt-region-luzern/luzern-klima-aktivisten-klettern-auf-das-kkl-polizei-fuehrt-sie-ab-ld.2346304
-> https://twitter.com/JPHpress
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derbund.ch 20.09.2022
Posse um Pussy Riot: Polit-Prozess wegen misslungener Sprayaktion?
Die Aktivistinnen von Pussy Riot wehren sich gegen die Anzeige wegen eines Graffitos. Hält Köniz am Strafantrag fest, kommt es zum Prozess.
Andres Marti
Die Posse um Pussy Riot ist um eine Episode reicher. Mit ihren Aktionen gegen das Putin-Regime erlangte das feministische Künstlerinnen-Kollektiv weltweite Bekanntheit. Zwei Aktivistinnen mussten in Russland sogar ins Straflager. Und vielleicht kommt es nun auch in Bern zu einem Pussy-Riot-Prozess: Weil sich drei Aktivistinnen vor einem Konzert in Köniz beim Sprayen erwischen liessen, verurteilte sie die Berner Justiz kürzlich per Strafbefehl zu einer Busse von je 400 Franken.
Gegen diese Strafbefehle haben die Frauen nun aber laut ihrem Anwalt Einsprache erhoben. Das heisst: Zieht die Gemeinde Köniz ihre Anzeige nicht zurück, wird es in Bern an einem Regionalgericht zu einem Pussy-Riot-Prozess kommen.
Die anstehende Wahl ums Könizer Gemeindepräsidium verleiht der Geschichte dabei eine zusätzliche Würze. Verkehrsdirektor Christian Burren (SVP), der wie Tanja Bauer (SP) Gemeindepräsident werden will, musste sich nach der Anzeige und der umgehenden Entfernung des Graffitos bereits rechtfertigen. Etwa, weil auf der Könizer Mauer nur das halb fertige Antikriegsgraffito (ohne Kilometerangabe) weggeputzt wurde, während andere Graffiti unangetastet blieben.
Wenn die Täterschaft auf frischer Tat beim Sprayen erwischt werde, sei dies in Köniz das übliche Vorgehen, so Burren. Dahinter stecke «absolut keine politische Haltung». «Ich distanziere mich in aller Form vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.» Ein andermal hiess es, dass das Graffito so schnell entfernt wurde, sei Zufall. Die Reinigungsfirma sei gerade in der Nähe gewesen und habe den Auftrag unmittelbar erledigen können. Sprayereien mit sexistischem, ehrverletzendem oder politischem Inhalt würden in Köniz so schnell wie möglich entfernt.
Brief vom Anwalt
Weil die Gemeinde an der Anzeige festhält, hat sich der Anwalt von Pussy Riot mit einem Brief an Burren und Bauer gewandt. Die Gemeinde Köniz solle ein Zeichen gegen den Krieg setzen «und nicht wie das russische Justizsystem die Mitglieder von Pussy Riot in Strafverfahren verwickeln und darauf pochen, eine Verurteilung zu erwirken.» Der Anwalt fragt Bauer und Burren, ob sie sich bei einer Wahl ins Präsidium dafür einsetzen würden, die Anzeige zurückzuziehen.
Einfach so die Anzeige zurückzuziehen, kommt für Christian Burren aber nicht infrage. Es gelten für alle dieselben Regeln, Pussy Riot hin oder her. Am korrekten Verfahren gibt es nichts zu rütteln: «Sobald ich ein formal korrektes Rechtsbegehren und die nötigen Vollmachten erhalte, werde ich ein entsprechendes Geschäft selbstverständlich dem Gesamtgemeinderat zur Prüfung vorlegen», so Burren. Oder es kommt zum Prozess.
(https://www.derbund.ch/polit-prozess-wegen-misslungener-sprayaktion-936521912590)
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derbund.ch 20.09.2022
Protestcamp auf dem Bundesplatz: 14 Klimaaktivisten geben sich unbeirrbar
Obwohl der Klimastreik Schweiz empfohlen hat, Bussen zu akzeptieren, wehrt sich eine Gruppe dagegen. Am Dienstag landete der erste Fall vor Gericht.
Michael Bucher
Von den vielen unbewilligten Protestaktionen, die jahrein, jahraus in Bern über die Bühne gehen, war es eine der aufsehenerregendsten. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion besetzten im September 2020 Hunderte Klimaaktivistinnen und -aktivisten den Bundesplatz, wo sie innert kürzester Zeit ein Zeltdorf errichteten. Zwei Tage liess der Gemeinderat die Streikenden gewähren, ehe er das Klimacamp nachts von der Polizei räumen liess.
Trotz polizeilicher Aufforderung, den Bundesplatz zu verlassen, verharrten rund 200 Personen am Boden, teilweise ketteten sie sich an Gitter. Insgesamt 185 Anzeigen reichte die Polizei im Nachgang ein – wegen Hinderung einer Amtshandlung und Ungehorsams gegen amtliche Verfügungen.
Reden tut nur der Anwalt
Am Dienstag sass nun erstmals ein gebüsster Teilnehmer des Klimacamps vor dem Berner Regionalgericht. Gemäss Strafbefehl trug der heute 26-Jährige den Sitzstreik bis zuletzt mit. Er habe sich mit den Armen mit anderen Personen verhakt, sodass ihn die Polizisten «mittels Körperkraft» von den anderen lösen und davontragen mussten. Dies führte zu einer bedingten Geldstrafe von 450 Franken sowie einer Busse inklusive Gebühren von 700 Franken.
Weil sich der junge Mann gegen den Strafbefehl wehrte, muss sich nun das Gericht mit dem Polizeieinsatz, der insgesamt über 400’000 Franken kostete, befassen. Die Befragung des Beschuldigten war jedoch nach rekordverdächtigen zehn Minuten bereits wieder vorbei. Bis auf ein paar Angaben zu seiner Person (ledig, abgeschlossenes Studium, zurzeit auf Arbeitssuche) verweigerte er die Aussage. Das ist sein gutes Recht, Gerichtspräsident Urs Herren war ob des Schweigens allerdings sichtlich irritiert. Es könne ja praktisch nur zu seinem Vorteil sein, wenn er etwas dazu sagen würde, meinte der Richter. Doch sein Appell fruchtete nicht.
Auch die Zeugenbefragung von zwei beteiligten Polizisten war schnell abgehakt. Sie konnten sich nach zwei Jahren weder an das Gesicht des Aktivisten noch an den genauen Ablauf der Personenkontrolle erinnern. Beide bestätigten noch, dass die Stimmung auf dem Platz nicht aufgeheizt gewesen sei, sondern friedlich.
Das Reden übernahm schliesslich der Anwalt des Aktivisten. Sein Mandant sei zwar in besagter Nacht auf dem Bundesplatz gewesen, doch habe er sich nicht mit anderen verhakt, um die Räumung zu erschweren. Auch könne nicht nachgewiesen werden, dass die Aufforderungen der Polizei via Megafon, den Platz zu verlassen, zu seinem Mandanten durchgedrungen sei. Er fordert deshalb einen Freispruch. Am Mittwochnachmittag wird Klarheit herrschen, dann wird das Urteil verkündet werden.
Wer weiterzieht, kriegt kein Geld
Der 26-jährige Klimaaktivist ist nicht der einzige, der sich gegen die Busse wehrt. Laut der Gruppe Klimastreik Schweiz sind es vierzehn Protestcamp-Teilnehmende, die sich für den Gang ans Gericht entschieden haben. Damit schlägt eine kleine Minderheit innerhalb der Klimabewegung eigene Wege ein, denn die Medienstelle von Klimastreik Schweiz hält fest: «Da wir nach Absprache mit unserer Anwältin empfohlen haben, die Klage nicht weiterzuziehen, haben wir die Koordination nicht selbst übernommen.»
Die Untergruppe hat zur gegenseitigen Unterstützung gar einen eigenen Verein gegründet. Im Kampf gegen die Klimakrise und die träge Politik seien sie bereit, «alles zu geben», schreibt der Verein Klimaprozesse in einer Mitteilung, «deshalb gehen wir auch vor Gericht». Das kann jedoch teuer werden, insbesondere bei einer Niederlage. Aus diesem Grund wurde für die Prozesse eigens ein Spendenkonto eingerichtet.
Keine finanzielle Unterstützung erhalten sie von der Mutterorganisation. Man habe nicht die Kapazität, auch noch teure Anwalts- und Verfahrenskosten zu stemmen, heisst es bei Klimastreik Schweiz auf Anfrage. Nur wer der Empfehlung gefolgt sei, die Busse zu akzeptieren, habe eine finanzielle Unterstützung zum Begleichen ebendieser erhalten. Bedienen konnten sich die Organisatoren bei den rund 76’000 Franken, die sie für die Durchführung des Klimacamps via Crowdfunding und private Spenden gesammelt hatten.
(https://www.derbund.ch/14-klimaaktivisten-geben-sich-unbeirrbar-610003260747)
+++AUSLÄNDER*INNEN-RECHT
Armut ist kein Verbrechen
Seit 26 Jahren lebt Mudza E. in der Schweiz. Jetzt droht Kongolesin die Ausschaffung, einzig und allein, weil sie Schulden hat und auf Sozialhilfe angewiesen ist. Das Schicksal von Mudza E. sorgte kürzlich im Kanton Baselland für Schlagzeilen – Ein Einzelfall ist Mudza E. nicht.
https://rabe.ch/2022/09/20/armut-ist-kein-verbrechen/
+++MENSCHENRECHTE
Bekämpfung von Menschenhandel
SKMR-Studie zeigt Verbesserungsbedarf in mehreren Kantonen
Viele Kantone treffen angemessene Massnahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des SKMR. In einigen Kantonen sind aber zusätzliche institutionelle Vorkehrungen und eine bessere Umsetzung der Dispositive notwendig.
https://www.skmr.ch/de/themenbereiche/migration/publikationen/studie-bekaempfung-von-menschenhandel.html?zur=2
+++KNAST
Dokumentation auf Arte: Was Gefängnisse wirklich bringen
Der Dokumentarfilmer Johan von Mirbach hat sich in deutschen und französischen Gefängnissen umgesehen: „Weggesperrt – Bürger hinter Gittern“.
https://taz.de/Dokumentation-auf-Arte/!5879638/
-> https://www.youtube.com/watch?v=JkcxJUrvuLs
+++BIG BROTHER
Europäischer Gerichtshof: Vorratsdatenspeicherung bleibt rechtswidrig
Eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung von Verbindungsdaten der Kommunikation ist grundsätzlich illegal. Erlaubt ist laut Europäischem Gerichtshof, anlassbezogen Daten gezielt zu speichern.
https://netzpolitik.org/2022/europaeischer-gerichtshof-vorratsdatenspeicherung-bleibt-rechtswidrig/
-> https://www.tagesschau.de/inland/eugh-vorratsdatenpeicherung-101.html
-> Rendez-vous: https://www.srf.ch/audio/rendez-vous/vorratsdatenspeicherung-verstoesst-gegen-eu-recht?partId=12257092
-> https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/eugh-urteil-deutsche-regelung-zur-vorratsdatenspeicherung-verstoesst-gegen-eu-recht-a-8f4a22a4-5c65-4fef-9599-9be875583ac7
-> https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2022-09/eugh-anlasslose-vorratsdatenspeicherung-in-deutschland-rechtswidrig?
-> https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/eugh-anlasslose-vorratsdatenspeicherung-ist-rechtswidrig,THxIlUi
-> https://www.srf.ch/news/international/urteil-des-eugh-datenspeicherung-auf-vorrat-verstoesst-gegen-eu-recht
-> https://www.deutschlandfunk.de/eugh-entscheidung-vorratsdatenspeicherung-100.html
-> https://taz.de/Urteil-zur-Vorratsdatenspeicherung/!5879636/
-> https://www.nd-aktuell.de/artikel/1167088.vorratsdatenspeicherung-aus-fuer-deutsche-datensammelwut.html
-> https://www.jungewelt.de/artikel/435086.massen%C3%BCberwachung-viel-beifall-f%C3%BCr-klatsche.html
+++POLIZEI DE
Erschossener 16-Jähriger in Dortmund: Polizei prüft ältere tödliche Einsätze in Nordrhein-Westfalen
Ein jugendlicher Senegalese starb in Dortmund durch Polizeischüsse. Nach scharfer Kritik wollen die Behörden Akten vergleichbarer Einsätzen der vergangenen fünf Jahre auswerten.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/dortmund-erschossener-16-jaehriger-polizei-wertet-nun-auch-aeltere-toedliche-einsaetze-aus-a-1bfba9ff-c373-412a-bb5e-0ce7ae38e3f2
Europarat: Anti-Rassismus-Kommission rügt Deutschland wegen Untätigkeit gegen „Racial Profiling“ bei Polizei
Die Anti-Rassismus-Kommission des Europarates hat Deutschland wegen Untätigkeit gegen sogenanntes Racial Profiling durch die Polizei gerügt.
https://www.deutschlandfunk.de/anti-rassismus-kommission-ruegt-deutschland-wegen-untaetigkeit-gegen-racial-profiling-bei-polizei-100.html
Rassistische Diskriminierung bei Polizeikontrollen
Verdachtsgrund Hautfarbe
»Racial profiling« ist verboten, dennoch praktiziert die Polizei es häufig. Daran haben auch ein paar bescheidene Reformen in Berlin und Bremen nichts geändert.
https://jungle.world/artikel/2022/37/verdachtsgrund-hautfarbe
+++RECHTSEXTREMISMUS
Junge Tat: Neonazi-Gruppierung nimmt an SVP-Burezmorge in Bern teil
Beim Burezmorge der Stadtberner SVP waren auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung Junge Tat anwesend. Parteipräsident Thomas Fuchs gibt an, die Männer nicht erkannt zu haben.
https://www.20min.ch/story/neonazi-gruppierung-nimmt-an-svp-burezmorge-in-bern-teil-689491063840
-> https://twitter.com/antifa_bern/status/1571901996663177223
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Blackouts, Verhaftungen und „Simpsons“: QAnon-Jünger erwarten am 24. September ein Großereignis
Wie aus einem Versprecher des CDU-Politikers Friedrich Merz ein Selbstläufer in der Verschwörungsszene wurde
https://www.derstandard.at/story/2000139217139/blackouts-verhaftungen-und-simpsons-qanon-juenger-erwarten-am-24-september?ref=rss
-> https://www.20min.ch/story/nein-die-politiker-wissen-nicht-was-am-24-september-2022-passiert-466791673787
Privatschule mit Verbindungen zu Neonazis und Reichsbürgern: Kantonsräte fordern Antworten
Der St.Galler Bildungsrat hat eine Privatschule in Uznach bewilligt, die einen verschwörungstheoretischen und nationalistischen Hintergrund haben soll. Nun künden Kantonsräte eine Interpellation zum Thema an.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ressort-ostschweiz/uznach-kantonsraete-fordern-antworten-zur-privatschule-mit-verbindungen-zu-neonazis-und-reichsbuergern-ld.2346448
-> Interpellation: https://www.ratsinfo.sg.ch/geschaefte/5556
+++FUNDIS
Dieses Geheimvideo zeigt, weshalb sich Selecta-Angestellte in einer Sekte wähnen
Derzeit zirkuliert eine Aufnahme unter Mitarbeitenden der Snackautomatenfirma. Darin müssen alle Anwesenden auf Anforderung des Chefs Glaubenssätze aufsagen.
https://www.watson.ch/!889104541
-> https://www.baerntoday.ch/schweiz/kult-aehnliche-szenen-bei-selecta-meeting-148020662
-> https://www.20min.ch/story/ist-selecta-ein-kult-internes-video-zeigt-sektenhafte-szenen-128732302237
High und ausgenutzt: Undercover in der Ayahuasca Sekte
Wie Inner Mastery International mit halluzinogenen Drogen aus dem Amazonas versucht, in der Schweiz neue Mitglieder zu gewinnen.
https://www.srf.ch/news/schweiz/ayahuasca-sekte-in-baselland-wie-ein-drogen-guru-in-der-schweiz-nach-anhaengern-fischt
-> Kassensturz SRF: https://www.srf.ch/play/tv/kassensturz/video/high-und-ausgenutzt-ein-drogen-guru-zockt-ab?urn=urn:srf:video:edcbb152-085b-4202-a6aa-f0990cb716b3
+++ANTI-WOKE/DREADLOCKMANIA/WINNETOUWHINING
Fertig Frau: Feminist*innen spielen Rechten in die Hände
Darf man noch von «Frauen» reden oder diskriminiert man so zum Beispiel nonbinäre Menschen? Darüber streiten Basler Altfeminist*innen und die Queercommunity. Den Rechten kann das nur recht sein. Eine Auslegeordnung.
https://bajour.ch/a/sOIdagTpchqkfScq/in-der-schweiz-kommt-es-zum-streit-zwischen-den-feministen-und-feministinnen
+++HISTORY
Schwarze Selbstorganisation in Deutschland – Karen Taylor
Karen Taylors Vortrag war Teil der Konferenz «Black Europe: Die Anfänge Schwarzer Selbstorganisation in Europa». Veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland e.V. vom 10. bis 12. Juni 2022 in Berlin. Längst haben sich in den meisten europäischen Metropolen Schwarze bzw. afro-europäische Communities etabliert. Ihre Wurzeln reichen oftmals Jahrzehnte, manchmal gar Jahrhunderte zurück. Die Präsenz von Menschen, deren Vorfahren zumindest teilweise afrikanischer Herkunft waren oder sind, ist ein Teil unserer Geschichte und Gegenwart.
https://www.youtube.com/watch?v=W_AiK00ZwdE
Oury Jalloh — Das war Mord!
Wir fordern nicht, wir klären selbst auf.»
Statement der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh über die Notwendigkeit unabhängiger Aufklärungsarbeit
Mit diesem Text möchten wir erklären, warum wir staatlichen Behörden nicht vertrauen können und warum kontinuierliche, selbstorganisierte Aufklärungsarbeit nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig ist. Unsere Haltung resultiert aus unseren jahrelangen Erfahrungen mit der Polizei, diversen Staatsanwaltschaften und Gerichten aber auch mit Sachverständigen und anderen Expert*innen, die den Mord an Oury Jalloh mit allen Mitteln vertuschen und verschleiern wollten. Unsere Aufgabe sehen wir unter anderem darin, durch Gedenk- und Aufklärungsarbeit Ourys Würde wiederherzustellen, indem wir die staatliche Deutungshoheit durchbrechen und die wahren Täter entlarven. Zum einen hat Ourys Familie ein Recht auf die Wahrheit. Zum anderen steht dieser Fall stellvertretend für den juristischen Umgang mit Polizeigewalt, welcher darauf ausgerichtet ist, die Täter*innen in Polizeiuniform zu schützen und die Opfer zu kriminalisieren.
https://antifra.blog.rosalux.de/oury-jalloh-das-war-mord/