Medienspiegel 18. September 2022

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel/

+++LUZERN
Beträge über 20’000 Franken pro Monat
Kaum Unterkünfte: Luzerner Gemeinden müssen zahlen
Der Kanton Luzern übt mittels Ersatzabgaben Druck auf die Gemeinden aus, um genug Plätze für Flüchtlinge anbieten zu können. Nur: Mehrere Faktoren machen das für die Gemeinden fast unmöglich.
https://www.zentralplus.ch/gesellschaft/kaum-unterkuenfte-luzerner-gemeinden-muessen-bezahlen-2452539/


+++GASSE
Vor Heiliggeistkirche in Bern: Renitenter Mann unter Waffenandrohung verhaftet
Vor der Heiliggeistkirche in Bern kam es am Samstagabend zu einer Auseinandersetzung. Ein Mann konnte nur unter Androhung der Dienstwaffe angehalten werden.
https://www.derbund.ch/renitenter-mann-unter-waffenandrohung-verhaftet-932049853584
-> https://www.police.be.ch/de/start/themen/news/medienmitteilungen.html?newsID=e19b6260-6906-4e71-abc3-53577c72f490


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Communiqué Gegendemo „Marsch für’s Läbe“ 2022
Wir waren auch heute zahlreich, laut und selbstbestimmt in
Oerlikon und haben den Marsch durch verschiedene Aktionen erfolgreich
gestört.
https://barrikade.info/article/5391
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/verschiedene-meinungen-treffen-am-marsch-fuers-laebe-aufeinander-00194114/


Störaktion beim „Marsch fer z’Läbu“ in der Pfarrkirche Brig
Zwei Aktivist*innen stören die Messe anlässlich des „Marsch fer z’Läbu“: Sie nahmen an der „heiligen Messe“ teil, standen nach einer Anti Choice Rede des Pfarrers auf, sangen den Pro Coice Song „Manhattan, Kansas“ von Susan Werner und hielten einen kurzen Redebeitrag.
https://barrikade.info/article/5390



Walliser Bote 18.09.2022

«Mein Körper, meine Entscheidung!»: Gegenaktion am Marsch fürs Leben

Jedes Jahr nehmen 150 bis 200 Menschen am «Marsch fer z’Läbu» teil. Die Teilnehmenden sprechen sich für die Rechte des ungeborenen Kindes aus. In Brig stösst man auf Gegenwind.

Kay Ebener

Um 20:00 Uhr zünden die Teilnehmenden in der Abenddämmerung Kerzen an und teilen untereinander das Licht. Es häufen sich Kerzenlicht, sakrales Geflüster und Gesänge auf dem Vorplatz der Kirche Brig. Die Kinder, die sich in der ersten Reihe der Prozession befinden, halten ein Schild mit der Aufschrift «Marsch fer z’Läbu» in die Luft. Neben den Kindern sind auch Erwachsene und Jugendliche Teil des Marsches.

Die Teilnehmenden des «Marsch fürs Leben» sprechen sich gegen die Abtreibung aus. Einem ungeborenen Kind werden dabei die gleichen Rechte wie einem lebendigen, menschlichen Lebewesen zugesprochen. Am 17. September macht der Verein «Ja zum Leben Oberwallis» in Brig auf diese Rechte aufmerksam. Begleitet werden sie vom Pfarrer Edi Arnold, der nach dem Gottesdienst beim Marsch fürs Leben mitschreitet.

Vor der Prozession trafen sich die Teilnehmenden um 18:30 Uhr zur Messe. Darauf folgt die Prozession, in der sie mit Lichtern und Plakaten durch die Dunkelheit marschieren. Den Anlass werden sie mit Kaffee und Kuchen im Pfarreizentrum Brig beenden. Der beständige Begleiter ist das Gebet, welches sich nach der Messe durch den gesamten Anlass zieht. Viele flüstern das «Ave Maria» oder das «Vater unser» in Gedanken an die ungeborenen Kinder.

Religion und Politik

Beim Marsch fürs Leben handelt es sich nicht nur in schweizerischen Städten um einen jährlichen Anlass, sondern auch in Paris, London oder München. In Brig findet der Anlass auch jährlich statt. Die Veranstalter zählten in den vorderen Jahren 150 bis 200 Personen. Dabei reichen die Teilnehmenden der Veranstaltungen europaweit von politisch rechtsorientierten Personen bis zu christlichen Fundamentalisten.

Es ist sowohl ein geistlicher als auch ein politischer Anlass. In Zürich hat das Event eine grössere Reichweite als in Brig aufgrund der Einwohnerzahl. Weswegen es in Oerlikon einen grösseren Konflikt zwischen Abtreibungsbefürworter und Gegnern gab als in Brig. Das wurde deutlich, da sich linke Organisationen im Vorfeld für den bevorstehenden Marsch ausrüsteten.

Aus den Gegenbewegungen wurden am 17. September acht Menschen in Oerlikon verhaftet. Einige von ihnen missachteten die Polizeisperre und es liegen Meldungen über Sachbeschädigung und verletzte Personen vor.

In Brig kommt es in einem kleineren Ausmass zu einer Gegenbewegung. Diese geschieht vor der Prozession im Gottesdienst.

Eine Frau täuscht vor, dass die Worte des Pfarrers sie inspiriert hätten. Sie bittet ihn, ein Lied singen zu dürfen. Ihre klare Stimme hallt durch die Kirche, als sie ein englisches Lied anstimmt. Viele Abtreibungsgegner scheinen zuerst von der schönen Melodie berührt und klatschen im Takt des Songs mit.

Die meisten Teilnehmenden jedoch verstehen den englischen Text dieses Songs nicht. Als die Frau das Lied beendet, klärt ihre Freundin die Anwesenden über den Songtext auf. Beide entpuppen sich als Aktivistinnen, die zunächst unauffällig in der Kirchenbank sassen.

Im Lied geht es um eine schwangere Frau in den USA, die sich dafür entscheidet, ihr Kind abzutreiben. Denn ihre momentane Lebenssituation erlaubt es ihr nicht, ein Kind zu bekommen. Ihre Entscheidung wird von Abtreibungsgegnern nicht geduldet, auch wenn es ihr psychisch oder physisch schlecht damit ginge.

Ihr Weg führt sie zu einer Abtreibungsklinik, an deren Eingängen gegen Abtreibung demonstriert wird. Die Gegner versuchen mit Mitteln wie Plakaten und Rhetorik die Frau gegen ihren Willen von einer Abtreibung fernzuhalten. Auch im Lied reden Demonstranten der Protagonistin ein, dass ihre Entscheidung falsch sei. Jegliches Recht zur Selbstbestimmung der schwangeren Person scheint ihnen egal zu sein.

Nachdem die Sängerin ihr Lied beendet, hält ihre Freundin neben ihr eine Rede und demonstriert in der Kirche Brig für die Abtreibung und damit auch für die Rechte der Mutter. Hinter dieser Aktion steht Pro Choice. Sie vertreten den Standpunkt, dass sich das Recht der Mutter niemals einer befruchteten Zelle unterordnen dürfe.

Die Sängerin steht während der Rede ihrer Freundin auf der Bank der Kirche und hält ein Plakat in die Luft mit der Aufschrift: «MEIN KÖRPER, MEINE ENTSCHEIDUNG!» Auf vielen Gesichtern zeichnet sich Empörung und auf anderen ein Lächeln ab.

Ein paar Anwesende des Gottesdienstes versuchen, ihre Rede zu unterbrechen, reissen an ihr und ihrer Kollegin, bis sie von alleine die Kirche verlassen. Dabei spricht die Rednerin den Satz: «Hätt’ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben!»

Die Gegenseite der Aktivistinnen

Die Ärmsten der Gesellschaft seien gemäss Edi Arnold die ungeborenen Kinder. Er sagt, dass das Problem durch Nächstenliebe lösbar sei. Durch finanzielle Unterstützung und Beistand solle es der Familie dadurch besser gehen.

Im Kontrast zu den Aktivistinnen steht Nina Wyden-Bumann, die Präsidentin des Vereins «Ja zum Leben Oberwallis», die am Rednerpult spricht. Das Ziel des Vereins ist es, das gezeugte und noch ungeborene Leben bis zum natürlichen Tod zu schützen. Sie sind der Überzeugung, dass man am Zeitpunkt der Empfängnis dem ungeborenen Kind Rechte zuschreiben soll.

Um Abtreibungen zu vermeiden, unterstützt der Verein Alleinerziehende und Familien in Notsituationen. Der Verein wird mit Spenden unterstützt, damit sie Hilfe gewährleisten können.

Die Aktivistinnen ziehen die Autonomie und Selbstbestimmung der Mutter vor. Ein Kind könnte durch den erschwerten Zugang zu Abtreibungen in einem Umfeld aufwachsen, welches es gar nicht wollte. Dadurch könnten psychische oder physische Schäden an Müttern und Kindern die Folge sein.
(https://new.rro.ch/story/mein-k%25C3%25B6rper-meine-entscheidung-gegenaktion-am-marsch-f%25C3%25BCrs-leben/122349)


+++RECHTSPOPULISMUS
Reaktionärer Biologismus. Was rechte Akteure und ,radikale Feministinnen‘ verbindet
„Was ist eine Frau?“ Mit dieser scheinbar einfachen Frage agitieren gegenwärtig rechte Akteur*innen gegen trans Menschen und ihre Rechte und fordern eine „eindeutige“ biologische Bestimmung von Geschlecht. Doch dieses Beharren auf „Biologie“ hat wenig mit Wissenschaft zu tun.
https://geschichtedergegenwart.ch/reaktionaerer-biologismus-was-rechte-akteure-und-radikale-feministinnen-verbindet/


Korab Rashiti: SVP-Grossrat vergleicht Sozialisten mit Hitler – SPler fordert Rücktritt
Unter einem Beitrag von SVP-Nationalrat Andreas Glarner geht es hoch her. Korab Rashiti (SVP) vergleicht Sozialisten mit Hitler. Für Raphael Racine (SP) hat er damit eine rote Linie überschritten.
https://www.20min.ch/story/svp-grossrat-vergleicht-sozialisten-mit-hitler-spler-fordert-ruecktritt-606603760504