Medienspiegel 15. August 2022

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel/

+++LUZERN
Rückkehr nach Afghanistan – Trotz grosser Gefahr: Ehemaliger Flüchtling hilft in Afghanistan
Sohail Khan ist einst selbst vor den Taliban geflüchtet. Für Hilfsprojekte reist er in seine Heimat zurück.
https://www.srf.ch/news/schweiz/rueckkehr-nach-afghanistan-trotz-grosser-gefahr-ehemaliger-fluechtling-hilft-in-afghanistan


+++SCHWEIZ
Ausstellung humanitärer Visa für schutzsuchende Afghaninnen und Afghanen erleichtern
Vor einem Jahr ergriffen die Taliban in Afghanistan die Macht und versprachen eine inklusive Regierung sowie die Beachtung der Frauenrechte. Ein Jahr später hat sich die Lage für zahlreiche Afghaninnen und Afghanen verschlechtert, und die Massenabwanderung der schutzsuchenden Bevölkerung setzt sich fort. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) setzt sich weiterhin dafür ein, dass insbesondere die Ausstellung humanitärer Visa durch die Schweiz erleichtert wird.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/publikationen/news-und-stories/ausstellung-humanitaerer-visa-fuer-schutzsuchende-afghaninnen-und-afghanen-erleichtern


Putzen als Überlebenskampf (2): Die Geschichte von Nura B.
Seit 20 Jahren putzt die Bosnierin Nura B. in der Schweiz Treppenhäuser, Wohnungen und Schulen. Und sie ist dankbar für diesen Job.
https://www.infosperber.ch/gesellschaft/migration/putzen-als-ueberlebenskampf-2-die-geschichte-von-nura-b/
-> Teil 1: https://www.infosperber.ch/wirtschaft/arbeit/putzen-als-ueberlebenskampf/


+++GASSE
Luzerner Jungparteien wehren sich gegen mehr Polizeipräsenz
Der Stadtluzerner Sicherheitsdirektor möchte für die Ufschütti einen «Pop-up-Polizeiposten». Damit sollen Probleme mit Drogen und Gewalt beseitigt werden. Die Juso, die Junge Mitte und die Jungfreisinnigen wehren sich gegen diesen Vorschlag.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zentralschweiz/luzerner-jungparteien-wehren-sich-gegen-mehr-polizeipraesenz?id=12237732
-> https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/stadt-region-luzern/luzern-nicht-zweckmaessig-luzerner-jungparteien-kritisieren-idee-eines-pop-up-polizeipostens-auf-der-ufschoetti-ld.2328391


Street Parade: Hochbetrieb bei der mobilen Drogenberatung
Die mobile Drogenberatung der Stadt Zürich hatte während der Street Parade viel zu tun: Ihr Personal testete rund 100 Substanzen von Raverinnen und Ravern. Dies sind leicht mehr als noch 2019.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/street-parade-hochbetrieb-bei-der-mobilen-drogenberatung?id=12237729
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/zuercher-frauenhaeuser-haben-momentan-kaum-plaetze-frei?id=12237915 (ab 04:35)


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Soliaktion für Rojava
Letzten Samstag, beim ersten Heimspiel des FC Solothurn in der neuen Saison, gab es in der Kurve eine kleine Soliaktion für die Revolution in Rojava.
https://barrikade.info/article/5342


+++AUSLÄNDER*INNEN-RECHT
Verwaltungsgericht weist Migrationsamt in die Schranken: Einer Türkin darf der Umzug in den Kanton Solothurn nicht verweigert werden
Auch wenn sie hoch verschuldet ist und lange von Sozialhilfe lebte: Einer Türkin mit Niederlassungsbewilligung darf der Umzug in den Kanton Solothurn nicht verweigert werden.
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/auslaenderrecht-verwaltungsgericht-weist-migrationsamt-in-die-schranken-einer-tuerkin-darf-der-umzug-in-den-kanton-solothurn-nicht-verweigert-werden-ld.2327761


+++POLICE BE
Für den Krisenfall
In Bern wird diese Woche Antiterror-Übung durchgeführt
Armee und Polizei proben bald den Krisenfall. Die Antiterror-Übung «Fides» soll die Armee vor die Aufgabe stellen, wichtige Infrastrukturen zu schützen. Wegen Corona musste sie von 2021 auf dieses Jahr verschoben werden.
https://www.baerntoday.ch/bern/in-bern-wird-diese-woche-antiterror-uebung-durchgefuehrt-147515332


130 Personen bei Gegendemo
Die Kundgebung am Sonntag in der Innenstadt sprach sich «gegen Polizeigewalt, Militarisierung und Überwachung» aus. Anlass für die Demo war die Übung, mit der Polizei und Armee ab Montag im Grossraum Bern den Umgang mit einer ausserordentlichen Lage nach einem Terrorakt trainieren wollen.
https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/202257/


Wem ihre Sicherheit nicht gilt
Beitrag einer Aktivistin zur laufenden Verbundübung „Fides“ von Polizei und Militär in Bern
https://barrikade.info/article/5343


+++FRAUEN/QUEER
Zürcher Frauenhäuser haben momentan kaum Plätze frei
Frauen, die von ihrem Partner geschlagen oder bedroht werden, bleibt häufig nur die Flucht in ein Frauenhaus. Dort herrscht momentan aber Platznot. Wie in der ganzen Schweiz gibt es auch im Kanton Zürich kaum mehr freie Plätze.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/zuercher-frauenhaeuser-haben-momentan-kaum-plaetze-frei?id=12237915


+++RASSISMUS
ANTIRA-WOCHENSCHAU: Blockchain für Geflüchtete, Solidaritätsmechanismus für Mittelmeerstaaten, Militärübung für Terrorfall
https://antira.org/2022/08/15/blockchain-fuer-gefluechtete-solidaritaetsmechanismus-fuer-mittelmeerstaaten-militaeruebung-fuer-terrorfall/


+++RECHTSPOPULISMUS
bzbasel.ch 15.08.2022

«Fähribödeli-Gate»: War alles nur ein grosses Missverständnis?

Eine Gruppe Jung-SVPler wurde am Samstag bei einer Buvette abgewiesen. Über den Grund dafür sind sich die Beteiligten uneinig. Die einen sagen, es sei wegen ihrer politischen Gesinnung, die anderen, wegen einer unklaren Reservierung.

Elodie Kolb

Am Samstagabend soll einer Gruppe Jung-SVPler in der Fähribödeli-Buvette die Bedienung verwehrt worden sein, weil sie von der SVP seien. Der Vorfall sorgte für einen regelrechten Twitter-Sturm. Doch die Beteiligten widersprechen sich in der Darstellung der Ereignisse.

Von Seiten der Jungen SVP heisst es, sie seien nicht bedient worden aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit. Grossrat David Trachsel schrieb auf Twitter, der Barkeeper habe ihm gesagt, dass es nicht mit seinem Gewissen vereinbar sei, jemanden von der SVP zu bedienen. Dieser Darstellung allerdings widerspricht Roger Greiner, Geschäftsführer der Buvette. Er sagt: «Wir halten vehement gegen diese Aussage, das ist nicht wahr». Greiner sagt, es sei vielmehr keine Reservierung auf die Junge SVP gebucht gewesen, weswegen eine solche grosse Gruppe nicht einfach Platz nehmen konnte.

Es gab eine Reservierung, aber nicht auf die Partei

Ein Tweet, den Demi Hablützel am Sonntagabend absetzte, zeigt allerdings, dass eine Reservierung vorlag und vom Geschäftsführer bestätigt wurde. Der bz liegt dieser E-Mailverkehr vor. Jedoch wurde die Reservierung nicht auf die Partei getätigt, sondern auf Demi Hablützel. Daher habe der Barkeeper, der am Samstagabend gearbeitet habe, nicht verstanden, dass die SVP-Gruppe jene sei, die auf Demi Hablützel reserviert habe, sagt Greiner darauf angesprochen. Für diese seien denn auch die einzigen langen Tische noch frei gewesen, erläutert Greiner.

Er sagt: «Es ging nicht darum, dass sie von der Jungen SVP oder einer bestimmten Organisation waren. Es wäre dasselbe gewesen, wenn sie von Novartis gewesen wären.» Die fehlende Reservierung sei aber nicht der einzige Grund für die Abweisung gewesen, so Greiner: «Gäste haben sich aufgrund der Gruppendynamik der rund zwanzig Personen unwohl gefühlt». Es sei zwar erst nach 17 Uhr gewesen, aber die Gruppe sei nach der Fraktionssitzung «in Aufruhr» gewesen. Es habe am Samstagabend keine freien, nicht reservierten Tische mehr gegeben. «Die Leute sassen da, es war ruhig und dann kam eine grosse Gruppe mit einer Dynamik, die nicht im Einklang mit den sitzenden Gästen war.»

Als der Barkeeper dies bemerkte, habe er die Gruppe gebeten, zu gehen. Greiner sagt: «Das ist ja nicht weiter schlimm, wenn das irgendjemand gewesen wäre. Aber blöd, wenn sie natürlich die SVP-Kappe anziehen und davon ausgehen, dass jedes Wort gegen die politische Meinung gerichtet ist». Er betont die Neutralität der Buvette.

«Wir waren keine zehn Minuten auf dem Areal»

Demi Hablützel erzählt derweil, wie sie das Ereignis erlebt habe: Es sei alles sehr schnell gegangen. «Wir waren keine zehn Minuten auf dem Areal», sagt die Präsidentin der Jungen SVP Basel-Stadt. Zur Aussage des Barkeepers könne sie nichts sagen, da sie nicht direkt dabei gewesen sei, als David Trachsel zum Barwagen gegangen sei, um die Bestellungen aufzugeben, da sie sich etwas umgesehen habe. «Als ich zurückkam, war eigentlich alles schon passiert.»

Sie sei «schockiert» über die Vorkommnisse. Es sei dann gar nicht mehr dazu gekommen, dass sie die Reservierung auf ihren Namen erwähnte, sagt sie weiter. Zum Vorwurf, die Gruppe – die laut Hablützel zwischen 14 und 16 Personen gross war – habe ungute Stimmung verbreitet, sagt sie: «Wir waren vergnügter Stimmung und freuten uns auf ein gemütliches Beisammensein am Rhein. Negative Strömungen gingen weder von uns aus, noch verspürten wir solche von anderen Personen vor Ort.»
(https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/faehriboedeli-gate-war-alles-nur-ein-grosses-missverstaendnis-ld.2328484)



Basler Zeitung 15.08.2022

Affäre Fähribödeli«Niemand wird bei uns ausgeschlossen»

Die Junge SVP wolle die Vorkommnisse beim Fähribödeli politisch ausschlachten, moniert der Buvetten-Betreiber Roger Greiner. Parteimitglieder zeigen sich perplex.

Sebastian Schanzer

Ist das überhaupt erlaubt? Eine Gruppe von Personen aufgrund deren politischer Einstellung als Kunden auszuschliessen? Einige Vertreter der Jungen SVP Schweiz (JSVP) hatten sich diese Frage am Samstag gestellt, nachdem angeblich der Barchef der Buvette Fähribödeli den rund 20 Delegierten der Partei seine Dienste verweigert hatte.

«Dies juristisch abklären zu lassen, war ein erster Gedanke, den wir aber rasch verwarfen», sagt Präsident David Trachsel am Montag auf Anfrage. Er entschied sich für die öffentliche Diskussion und setzte am Samstag einen Tweet ab. Denn: «Es geht hier um die Frage, wie wir zusammenleben wollen. Wenn Menschen aufgrund ihrer politischen Gesinnung von einem Barbetrieb ausgeschlossen werden, dann muss man das öffentlich thematisieren.»

Der Vizepräsident der JSVP, Sacha Turin aus dem Kanton Waadt, zeigt sich jedenfalls irritiert durch die angebliche Abweisung. «Ich dachte zuerst, das sei ein Witz. Als ich merkte, dass es der Barchef ernst meinte, fühlte sich das äusserst komisch an.» Auch Demi Hablützel, die Präsidentin der Jungen SVP Basel-Stadt, betont: «Wir sind nicht laut und schon gar nicht aggressiv aufgetreten. Zudem gab es genug freie Tische.» Ein «Unwohlsein» von anderen Gästen, mit welchem der am Abend selbst nicht anwesende Betreiber der Buvette die Massnahme gegenüber der BaZ unter anderem begründete, habe sie auch nicht wahrgenommen.

Parteien werfen sich kindisches Verhalten vor

Dennoch: Auch zwei Tage nach den Vorkommnissen will der Betreiber der Buvette, Roger Greiner, nichts wissen von einer angeblichen Diskriminierung. «Wir sind ein offener Ort. Niemand wird hier aufgrund seiner politischen Einstellung ausgeschlossen», sagt er. Die Aussage Trachsels, der Barchef habe sich ausdrücklich geweigert, Mitglieder der JSVP zu bedienen, weist Greiner entschieden zurück. Man wolle den Kundinnen und Kunden aber ein ruhiges, angenehmes Ambiente bieten, und für eine unangemeldete Gruppe von 20 Personen habe es an diesem Samstag schlicht zu wenig Platz gegeben.

Dabei hatten die JSVP-Delegierten 10 bis 12 Plätze in der Buvette vorab reserviert, wie Demi Hablützel gestern auf Twitter belegte.

Mit dem Nachweis der Reservation konfrontiert, sagt Greiner: «Weder die Ankunftszeit der Gruppe noch die Anzahl Personen stimmte mit der Reservationsanfrage überein. Unser Barchef ging davon aus, dass es sich bei den 20 Personen um eine zusätzliche unangemeldete Gruppe handelte.» Denn Hablützel hatte mit ihrer privaten Mail-Adresse reserviert. Das Wissen, dass es sich bei ihr um eine Vertreterin der JSVP handle, könne nicht vorausgesetzt werden.

Nun werfen sich Trachsel und Greiner gegenseitig kindisches Verhalten vor: Greiner ist überzeugt: «Man hätte das Ganze auch im persönlichen Kontakt lösen können. Aber die JSVP schlachtet dieses Missverständnis lieber aus, um auf Kosten eines kleinen Betriebs ihre politischen Ziele zu verfolgen.» Trachsel kontert: «Anstatt sich einfach zu entschuldigen, baut man jetzt ein Gebäude von Lügen auf, behauptet, es habe an den Platzverhältnissen und der fehlenden Reservation gelegen.» Nach einer Reservation, so Trachsel weiter, sei man gar nicht erst gefragt worden.
(https://www.bazonline.ch/niemand-wird-bei-uns-ausgeschlossen-272650132757)


+++RECHTSEXTREMISMUS
Weshalb der Influencer Andrew Tate brandgefährlich ist: Der König des Frauenhasses wird zum Internet-Star
Explosionsartig verbreiten sich auf Instagram und Tiktok die frauenfeindlichen Videos von Andrew Tate. Damit beeinflusst der Influencer unzählige junge Männer, sagt Sozialpsychologe Rolf Pohl. Eine gefährliche Szene erobert die sozialen Medien.
https://www.blick.ch/news/weshalb-der-influencer-andrew-tate-brandgefaehrlich-ist-der-koenig-des-frauenhasses-wird-zum-internet-star-id17787482.html


Pick-up Artists und Incels: Ein Überblick – Das sind die Verbündeten von Frauenhasser Tate
Internet-Star Andrew Tate (35) ist der berühmteste Vertreter einer frauenfeindlichen Szene in den sozialen Medien. Das sind die verschiedenen Gruppierungen, die unter dem Radar junge Männer radikalisieren.
https://www.blick.ch/news/pick-up-artists-und-incels-ein-ueberblick-das-sind-die-verbuendeten-von-frauenhasser-tate-id17792604.html


Umstrittener Tiktok-Star Andrew Tate: Er will Männer wieder männlich machen
Ganz Tiktok wird von seinen Videos überschwemmt, in denen er offen Gewalt gegen Frauen verherrlicht. Doch hinter Andrew Tate steckt weit mehr als nur ein kalkulierter Provokateur.
https://www.tagesanzeiger.ch/er-will-maenner-wieder-maennlich-machen-741893955462