Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel/
+++BERN
Massnahmen wegen Rachendiphtherie im Bundesasylzentrum Bern aufgehoben
Der Kantonsärztliche Dienst des Kantons Bern (KAD) hat seit Anfang August 2022 wegen mehreren positiven Rachendiphtherie-Fällen im Bundesasylzentrum (BAZ) Bern im ehemaligen Zieglerspital für rund 175 Personen auf zwei Stockwerken eine Quarantäne verhängt. Für die anderen im BAZ untergebrachten Personen wurden ebenfalls schützende Massnahmen angeordnet.
https://www.be.ch/de/start/dienstleistungen/medien/medienmitteilungen.html?newsID=1493186b-ffb6-46ad-b4d1-8140877f98a1
-> https://www.baerntoday.ch/bern/stadt-bern/diphterie-massnahmen-in-bundesasylzentrum-aufgehoben-147425758
-> https://www.derbund.ch/bundesasylzentrum-bern-kann-wieder-asylsuchende-aufnehmen-961499612376
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/infektionskrankheit-bundesasylzentrum-bern-massnahmen-wegen-diphtherie-aufgehoben
+++FREIRÄUME
hauptstadt.be 08.08.2022
Eine Alternative zu Reitschule und Gaskessel
Nach dem «Tanz dich frei» 2013 wollte Bern mehr Ausgehmöglichkeiten für Junge schaffen. Passiert ist seither wenig. Ein neues Kulturlokal auf der Grossen Schanze soll das bald ändern.
Von Mathias Streit
Wie lange dauert es, bis ein politisch unumstrittenes Projekt in der Stadt Bern umgesetzt wird? Das Beispiel eines geplanten Jugendclubs zeigt: Es können auch mal fast zehn Jahre vergehen.
2013 beschliesst die Stadt unter dem damaligen Präsidenten Alexander Tschäppät (SP), dass es für junge Erwachsene in Bern mehr Ausgehmöglichkeiten braucht. Festgehalten wird das im «Konzept Nachtleben». Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Wenige Monate vorher endete die dritte Ausgabe von «Tanz dich frei» in wüsten Ausschreitungen. Bereits ein Jahr zuvor hatte eine grosse Demo unter demselben Motto mehr Freiraum fürs Berner Nachtleben eingefordert. Wiederholt hatten Lärmklagen aus der Nachbarschaft Clubs und Restaurants in die Knie gezwungen.
Die Politik war sich einig: Das Ausgehangebot in Bern ist zu schmal – insbesondere für Personen im Alter von 16 bis 18 Jahren; es braucht einen Jugendclub.
Ein Lokal für alle
Gegen Ende dieses Jahres soll das Vorhaben nun endlich umgesetzt werden. «Wir planen ein Kulturlokal, das sich zwar an junge Erwachsene richtet, in dem aber alle willkommen sind», sagt Philippe Eggenschwiler. Gemeinsam mit Tobias Moser ist er Geschäftsführer des Vereins «Tankere», der das neue Lokal betreiben wird. Den beiden schwebt ein «Ort des generationenübergreifenden Austauschs vor, an dem alle akzeptiert sind». Mitfinanziert wird das Projekt von der Stadt, die mit dem Verein einen Leistungsvertrag abgeschlossen hat. Als Standort ist der ehemalige «Passion Club» auf dem Zwischendeck der Grossen Schanze vorgesehen. Jenes Lokal, das bis 2015 als Mad Wallstreet bekannt war.
Der von der Stadt erwünschte Jugendclub wird dabei nur ein Teil des Ganzen sein. Vorgesehen sind auch ein Gastronomieangebot sowie kulturelle Events. «Im neuen Lokal wird den ganzen Tag über Betrieb sein», sagt Moser beim Treffen vor Ort. Bereits bei früheren Ideen für ein neues Jugendlokal waren Workshops, Theaterauf- oder Filmvorführungen Teil des Konzepts.
Platz wird dafür reichlich vorhanden sein. Allein der Club wird mehreren hundert Leuten Raum bieten. Um das Lokal einladend zu gestalten, soll zudem die heute blickdichte Fassade zu grossen Teilen durch Glasscheiben ersetzt werden. Und während der warmen Jahreszeit wird die Terrasse Platz zum Verweilen bieten.
Reitschule, Gaskessel – und sonst?
«Es gibt in Bern grossen Bedarf an weiteren Orten für Menschen zwischen 16 und 18 Jahren», sagt Jacqueline Brügger. Sie ist Co-Präsidentin der Bar- und Clubkommission. Es brauche aber mehr als nur ein grösseres Ausgeh- und Partyangebot, sondern auch Raum in Form von Bandräumen oder Ateliers, so Brügger. «Orte wie beispielsweise das Jugendkulturhaus Dynamo in Zürich.»
Tatsächlich ist das Programm für Jugendliche und junge Erwachsene in der Stadt Bern dürftig: Einzig der Gaskessel und die Reitschule mit ihrem Vorplatz bieten Raum für Interessen und Aktivitäten von Jugendlichen. Ein mageres Angebot, wenn man bedenkt, dass allein in der Stadt Bern rund 4‘000 junge Menschen im Alter von 16 bis 19 Jahren leben und Bern als regionales Zentrum noch viel mehr Ausgänger*innen aus den umliegenden Gemeinden anzieht.
Eggenschwiler und Moser möchten deshalb lieber heute als morgen mit dem Umbau des neuen Kulturlokals beginnen: «Die Pläne dazu liegen fixfertig in der Schublade», so Moser. Vorerst bleibt diese Schublade aber noch zu. Ein laufender Rechtsstreit zwischen den Vormietern des «Passion Club» und der Vermieterin, der Grossen Schanze AG, verhindert den Umbau. Die Betreiber des Clubs haben sich nämlich geweigert, das Lokal pünktlich zum – bereits einmal verschobenen – Auszugstermin Ende April 2022 zu verlassen.
Es ist ein weiteres Kapitel im langwierigen Kampf für ein Jugendlokal in der Stadt Bern. Ein Kampf, der bisher zu frustrierten Jugendlichen, hässigen Nachbar*innen und überraschten städtischen Behörden geführt hat – nicht aber zu einem dauerhaft bestehenden Jugendlokal (siehe Box).
Der Jugendclub als Sprungbrett
Solange unklar bleibt, wann der Umbau tatsächlich beginnt, solange halten Eggenschwiler und Moser weitere Details zum künftigen Kulturlokal unter Verschluss. Zum Beispiel, was das gastronomische Angebot umfassen wird. Oder auch das Logo und den Namen des neuen Lokals. Anders als beim Club «Einspruch», der 2018 als temporäre Lösung in der Aarbergergasse eröffnet und in diesem Juni wieder geschlossen wurde, wird es künftig keinen Bezug zur Vorgeschichte mehr geben. «Wir wollen einen Neustart und mit der leidigen Vergangenheit abschliessen», sagt Eggenschwiler.
Zwei, die sich besonders auf das neue Lokal freuen, sind Thierry Riedo und Dario Gyger. Die beiden sind 21 und 24 Jahre alt und organisierten während der Zeit im «Einspruch» regelmässig House-Partys. Ihr Hauptpublikum: Junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 21 Jahren.
«Der Jugendclub war für uns eine ideale Chance, um erste Erfahrungen in der Eventorganisation zu sammeln», sagt Riedo. Weil ihre Partys auf grossen Zuspruch stiessen, gründeten sie mit «Affekt» vor einem Jahr ihr eigenes Label. Seither verfolgen sie das Ziel, dereinst von ihren Tätigkeiten als Partyveranstalter leben zu können.
Von der Party in den Zug
Im Gespräch betonen Riedo und Gyger die Notwendigkeit eines zusätzlichen Jugendlokals in der Stadt Bern. «Während der Pandemie wuchs unter Jungen der Bedarf nach Ausgang», sagt Gyger. Er beobachte das an seiner 17-jährigen Schwester, die bereits im «Einspruch» Stammgast war.
Ein grosser Pluspunkt des geplanten Kulturlokals sei der zentrale Standort, sind sich die beiden einig. Tatsächlich könnte das neue Lokal insbesondere für jene Jugendliche attraktiv sein, die mit dem letzten Zug wieder nachhause müssen. So beträgt die Gehdistanz vom Gaskessel zum Bahnhof rund eine Viertelstunde, vom geplanten Lokal auf dem Schanze-Zwischendeck hingegen keine zwei Minuten. Ein Fakt, der auch eher ängstlichen Personen entgegenkommt, da künftig der Heimweg durch dunkle Gassen entfällt.
Dass es nun – anders als ursprünglich geplant – nicht bereits im in einigen Wochen losgeht, sei ärgerlich, finden Riedo und Gyger. «So oder so wird das neue Kulturlokal aber eine coole Sache.»
Eine konkrete Prognose, wann das Lokal eröffnen wird, wagt derzeit niemand. «Wir sind diesbezüglich gebrannte Kinder», sagt «Tankere»-Co-Geschäftsführer Philippe Eggenschwiler. Eine nachvollziehbare Haltung, wenn man die lange Leidensgeschichte des Projektes bedenkt.
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Die Leidensgeschichte des Berner Jugendclubs
Herbst 2013:
Die Stadt Bern beschliesst, dass in der alten Fahrzeughalle der Sanitätspolizei an der Nägeligasse ein Jugendclub entstehen soll. Junge sollen das Konzept aktiv mitgestalten. Weil auf dem Platz vor der Fahrzeughalle eine Tanksäule steht, wird der Verein «Tankere» genannt – auch der künftige Club soll so heissen.
Februar 2017:
Das Konzept des neuen Clubs wird präsentiert: Maximal 450 Gäste, Kulturveranstaltungen unter der Woche und Partys am Wochenende, kein Konsumzwang, Kosten von ca. zwei Millionen Franken und Eröffnung im Frühsommer 2018.
März 2017:
Rund 15 Anwohnende besuchen den Infoanlass zum neuen Club. Es herrscht gereizte Stimmung: Der geplante Club sei grösser als ursprünglich angenommen, von einem Aussenraum sei nie die Rede gewesen. Die Bewohner*innen der gegenüberliegenden Aare-Seite fürchten Lärm und drohen – trotz Beschwichtigungsversuchen – mit Einsprachen und dem Gang bis vor Bundesgericht.
April 2017:
Das Stadtberner Parlament sagt deutlich «Ja» zum Jugendclub: Mit 62 zu 1 Stimmen genehmigt es den Baukredit über 1,95 Millionen Franken. Die «Tankere» soll zu einem alternativen Treffpunkt für junge Erwachsene werden. Nur wenige Wochen zuvor war es im Umfeld der Reitschule zu Ausschreitungen gekommen.
Mai 2017:
Der Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) verteidigt den geplanten Jugendclub an einer Versammlung gegenüber den Anwohnenden. Die städtischen Behörden gehen nach wie vor davon aus, dass die «Tankere» bewilligungsfähig ist.
Oktober 2017:
Das Baugesuch wird publiziert. Es umfasst zusätzliche Massnahmen zur Reduktion von Lärmemissionen, wie beispielsweise mobile Schallschutzwände. Vorgesehen war bereits zuvor eine Lärmschutzschleuse, damit kein Konzertlärm nach draussen dringen kann.
November 2017:
Die Anpassung des Baugesuchs führt zu einer Verzögerung. Neu kann der Jugendclub frühestens Ende 2018 eröffnet werden. Die Stadt organisiert den jungen Erwachsenen deshalb ein Lokal im Calvinhaus im Kirchenfeld-Quartier. Partys sind während der mehrmonatigen Zwischennutzung nicht erlaubt.
März 2018:
Mit Ablauf der Frist sind 72 Einsprachen gegen den geplanten Jugendclub eingegangen. Das sind deutlich mehr als einst Personen den Infoanlass des Vereins besucht hatten. «Wir können nicht verstehen, wie viele Leute sich dem Dialog verweigern und dann einfach Einsprache machen», sagt Nadia Hamouda. Sie und weitere junge Erwachsene haben in den vier vorangegangenen Jahren etliche Stunden in die Konzepterarbeitung für den neuen Club gesteckt – nun droht das ganze Projekt zu scheitern.
(https://www.hauptstadt.be/a/kulturlokal-grosse-schanze)
+++GASSE
nzz.ch 08.08.2022
Genfer Justiz billigt Betteln mit Einschränkungen
Weil ein absolutes Bettelverbot gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstösst, musste der Kanton Genf handeln. Nun ist das Betteln lediglich an stark frequentierten Orten untersagt. Doch eine Anwältin hält das Gesetz für nicht anwendbar.
Annegret Mathari, Genf
Im Kanton Genf besteht seit einiger Zeit ein Streit um ein Gesetz gegen das Betteln. Das Genfer Verfassungsgericht hat das Gesetz nun gutgeheissen, welches das Betteln beschränkt zulässt und vom Grossrat letzten Dezember verabschiedet wurde. Die Anwältin Dina Bazarbachi hatte das Gesetz angefochten und kündigte gegenüber dem Westschweizer Radio RTS an, jetzt vor Bundesgericht zu gehen.
Das von der FDP im Kantonsparlament eingebrachte Gesetz untersagt das Betteln an stark frequentierten Orten wie in Einkaufszonen, Bahnhöfen und vor Banken. Weiter sieht der Text vor, das Betteln in Begleitung von Minderjährigen sowie das organisierte Betteln zu bestrafen. Dieses Gesetz ersetzt ein früheres, das 2008 in Kraft trat und das Betteln im ganzen Kanton verbot.
Nötig wurde die Revision aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR). Die Strassburger Richter hatten einen Rekurs der Anwältin Bazarbachi gutgeheissen und die Schweiz im Januar 2021 wegen der unverhältnismässigen Bestrafung einer rumänischen Bettlerin in Genf verurteilt. Denn ein absolutes Bettelverbot verstosse gegen Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK), also den Schutz des Rechts auf Achtung des Privatlebens.
Die rumänische Bettlerin aus armen Verhältnissen, die der Roma-Gemeinschaft angehört, wurde 2014 von der Genfer Justiz mit einer Busse von 500 Franken belegt. Weil die Frau die Busse nicht bezahlen konnte, musste sie als Ersatzstrafe für fünf Tage ins Gefängnis. Im Anschluss an das Urteil der Strassburger Richter hatte der Kanton Genf das geltende Bettelverbot ausser Kraft gesetzt.
Öffentlichem Interesse entsprochen
Die Genfer Justiz war nun der Meinung, die neue Gesetzgebung entspreche dem öffentlichen Interesse und verletze die Grundrechte von bettelnden Personen nicht. Das kantonale Sicherheitsdepartement begrüsste den Entscheid der Justiz. Er bestätige, dass die Massnahmen zur Begrenzung des Bettelns einem öffentlichen Interesse entsprächen, das über dem persönlichen Interesse einer bettelnden Person stehe, teilte das Departement auf Anfrage mit und betonte, in Genf bettelten fast ausschliesslich Personen, die keinerlei Beziehungen zum Kanton oder zur Schweiz hätten.
Aus Sicht der Anwältin Bazarbachi hat die Genfer Justiz zwar theoretisch geprüft, ob das Gesetz mit der EMRK übereinstimme. So sei das Betteln offiziell nicht im ganzen Kanton verboten. In der Praxis laufe es jedoch auf ein vollständiges Verbot hinaus. Denn erlaubt sei das Betteln praktisch nur noch in den Weinbergen beziehungsweise auf dem Land, sagte sie der NZZ.
Die Anwältin hält das Gesetz zudem nicht für anwendbar. Denn die Richter hätten festgehalten, man könne einer Bestrafung entgehen, wenn man eine Notlage geltend mache. Zudem könne man sich auf Artikel 52 des Strafgesetzes berufen, wonach die Behörden von einer Strafverfolgung absehen können, wenn Schuld und Tatfolgen geringfügig sind. Demnach könne man jeder Sanktion entgehen, hält Bazarbachi fest. Daher sei eine Anwendung dieses Gesetzes völlig absurd.
Dagegen hält der FDP-Grossrat Murat Alder, der Hauptautor des neuen Gesetzes, dieses für anwendbar. Der Entscheid des Verfassungsgerichts zeige, dass die Genfer Bestimmungen mit den Überlegungen der Mehrheit der Länder des Europarats in Übereinstimmung seien.
Bei der Erarbeitung des Gesetzes habe man sich auch am Kanton Basel-Stadt orientiert, der seit einem Jahr ein bedingtes Bettelverbot kenne, führte Alder aus. Seit dem 1. September 2021 ist dort das Betteln in «aufdringlicher oder aggressiver Art und Weise» verboten. Auch Betteln im öffentlichen Raum ist untersagt, wenn es die Sicherheit, Ruhe und Ordnung beeinträchtigt.
Keine verstärkten Interventionen
In Genf soll das Gesetz womöglich vor allem abschrecken. So sieht das Sicherheitsdepartement keine verstärkten Interventionen vor. Das Gesetz werde bereits angewendet. Aufmerksame Beobachter hätten feststellen können, dass die Präsenz von bettelnden Personen in der Nähe von Läden und touristischen Orten stark abgenommen habe, hiess es.
Nur vorläufige Festnahmen durch die Polizei seien bis zum Gerichtsentscheid suspendiert gewesen. Das bedeute jedoch nicht, dass es jetzt vermehrt zu Polizeiinterventionen komme. Denn Betroffene würden bevorzugt ermahnt statt sanktioniert, sofern die Polizei nicht mit einem offensichtlichen Widerstand konfrontiert werde.
Unterdessen sind auch andere Kantone wie etwa die Waadt daran, ihr Bettelgesetz anzupassen, um es mit der Rechtsprechung des EGMR in Einklang zu bringen. Und in Basel will die Regierung als flankierende Massnahmen zum bedingten Bettelverbot zwei Roma-Projekte in Rumänien unterstützen. Damit soll unter anderem die Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen der Roma-Bevölkerung gefördert werden.
Auch der Bund unterstützt Projekte in Rumänien, die den Roma einen besseren Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung geben. Nach Angaben des Aussendepartements nahmen bisher mehr als 40 000 Roma an entsprechenden Programmen teil, unter ihnen über 25 000 Kinder, die etwa den Kindergarten oder Zusatzprogramme nach der Schule besuchen konnten.
(https://www.nzz.ch/schweiz/genfer-justiz-billigt-betteln-mit-einschraenkungen-ld.1696731)
-> https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/genfer-urteil-stuetzt-basler-bettelverbot-ld.2325948
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Das Beste mit Resten: Lebensmittel für Bedürftige
16 Tonnen überschüssige, einwandfreie Lebensmittel sammelt die «Schweizer Tafel» täglich ein. So ermöglichen Supermärkte wie Coop Armutsbetroffenen ausgewogene Mahlzeiten. Helferinnen und Helfer schwärmen aus, um Waren abzuholen und auszuliefern.
https://www.blick.ch/life/essen/das-beste-mit-resten-lebensmittel-fuer-beduerftige-id17677127.html
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Aktivisten besetzen Haus im Mätthäus-Quartier erneut
Aktivisten wehren sich gegen die geplante Aufwertung einer Liegenschaft an der Ecke Markgräflerstrasse/Müllheimerstrasse. Das Haus wird wieder besetzt.
https://telebasel.ch/2022/08/08/aktivisten-besetzen-haus-im-maetthaeus-quartier-erneut/
+++KNAST
Zweite Flucht im Kanton Bern: Mann aus Gefängnis Witzwil geflüchtet
Am Sonntag ist einem 41-Jährigen die Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Witzwil gelungen. Er sitzt dort im offenen Vollzug wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz.
https://www.derbund.ch/mann-aus-gefaengnis-witzwil-gefluechtet-925993635793
-> https://www.be.ch/de/start/dienstleistungen/medien/medienmitteilungen.html?newsID=94d44a8f-6dde-4391-a465-4aec043c8859
-> https://www.blick.ch/schweiz/bern/keine-gefahr-fuer-bevoelkerung-algerier-41-fluechtete-aus-berner-gefaengnis-id17773421.html
-> https://www.20min.ch/story/immer-wieder-inhaftiert-und-wieder-freigelassen-jetzt-ist-er-gefluechtet-908098105260
-> https://www.baerntoday.ch/bern/kanton-bern/durch-die-suppenklappe-41-jaehriger-fluechtet-aus-der-jva-witzwil-147423964
+++POLICE GB
Protest von Kinderschutzbeauftragter: Londoner Polizei führte Leibesvisitationen bei Hunderten Minderjährigen durch
Manche Betroffene waren erst zehn Jahre alt: Die Zahl der Leibesvisitationen bei Kindern und Jugendlichen durch Londons Polizei ist zuletzt gestiegen. Menschenrechtsaktivisten beklagen »systemische Probleme«.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/grossbritannien-london-polizei-fuehrte-leibesvisitationen-bei-hunderten-minderjaehrigen-durch-a-02e294f4-5a03-4869-ac1e-732b2d75f988
-> https://taz.de/Uebergriffe-durch-Londons-Polizei/!5870352/
+++RASSISMUS
Berner Podcast «Gesprächsstoff»: Kulturelle Aneignung: Wie «woke» ist Bern wirklich?
Nach dem Abbruch des Konzert einer einer Mundart-Reggaeband in Bern dominiert europaweit die Empörung. Warum uns die Diskussion um kulturelle Aneignung überfordert.
https://www.derbund.ch/kulturelle-aneignung-wie-woke-ist-bern-wirklich-905855539400
ANTIRA-WOCHENSCHAU: Rassistischer Mord in Italien, Abschiebung nach Griechenland, Don’t forget Afghanistan
https://antira.org/2022/08/08/rassistischer-mord-in-italien-abschiebung-nach-griechenland-dont-forget-afghanistan/
+++RECHTSEXTREMISMUS
Un UDC à une conférence d’extrême-droite
Le vice-président de l’UDC Vaud et conseiller communal lausannois Yohan Ziehli a participé le 18 juin à Lausanne à une conférence organisée par le blog d’extrême-droite La Hallebarde lors de laquelle sont intervenus le militant néofasciste Jean-Eudes Gannat et le prêtre catholique intégriste Matthieu Raffray.
https://renverse.co/infos-locales/article/un-udc-a-une-conference-d-extreme-droite-3633
Kampf gegen Krebs verloren: Schweizer Neonazi-Jäger Heinz Kaiser (†73) ist tot
Sein halbes Leben verbringt Heinz Kaiser (†73) mit dem Kampf gegen Rechtsextreme. Nun ist der Neonazi-Jäger gestorben.
https://www.blick.ch/schweiz/mittelland/aargau/kampf-gegen-krebs-verloren-schweizer-neonazi-jaeger-heinz-kaiser-73-ist-tot-id17772823.html
-> https://www.blick.ch/schweiz/mittelland/aargau/dj-meili-verstecker-und-neonazi-jaeger-heinz-kaiser-73-aus-frick-ag-schwer-an-krebs-erkrankt-ich-habe-nicht-erwartet-dass-es-mich-so-trifft-id17610359.html
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Lehren aus der Pandemie – Was hilft gegen tiefe Corona-Gräben in der Gesellschaft?
Umstrittener Lockdown, Demonstrationen gegen Massnahmen: Eine Bündner Untersuchung will Lehren aus der Pandemie ziehen. Doch das Unterfangen ist schwieriger als gedacht.
https://www.srf.ch/news/schweiz/lehren-aus-der-pandemie-was-hilft-gegen-tiefe-corona-graeben-in-der-gesellschaft
+++FUNDIS
landbote.ch 08.08.2022
Abtreibungsgegner in Winterthur: Piusbrüder beteten gegen Abtreibung
Am Samstag demonstrierten in Winterthur christliche Fundamentalisten gegen Abtreibungen. Anders als vor zwei Jahren blieben die Lebensschützer praktisch ungestört.
Delia Bachmann
Am Samstag demonstrierte in Winterthur die Gruppe «Ja zum Kind» gegen Abtreibungen. Rund 40 Personen versammelten sich am Nachmittag beim Graben. Dazu gehörten drei Priester der erzkatholischen Piusbruderschaft in schwarzen Soutanen. Pater Lukas Weber, Mitglied der Piusbruderschaft, verurteilte Abtreibungen in seiner Rede als «Frevel» und «Verbrechen» und prangerte den Feminismus an. Ein anderer trug in sonorem Singsang das Gebet «Gegrüsset seist du, Maria» vor. Auch auf Lateinisch wurde gebetet.
Zur Gruppe gehörten auch viele Kinder. Diese verteilten «wundertätige Medaillen» und Flyer. «Jedes Kind ist ein Geschenk Gottes und hat ein Recht auf Leben», heisst es da etwa. Oder: «Abtreiber und ihre Helfer werden über kurz oder lang von ihren Verbrechen eingeholt. Auch für sie gibt es eine Barmherzigkeit und Verzeihen, wenn sie bereuen.» Andere trugen Schilder mit Aufschriften wie «Danke, Mama, dass ich leben darf!».
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Video: Delia Bachmann
https://unityvideo.appuser.ch/video/uv445894h.mp4
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Auf Anfrage erklärt Pater Lukas Weber, der die Kundgebung angeführt hat, dass es keinen speziellen Anlass dafür gegeben habe. Seit 2008 führe die von den Piusbrüdern gegründete Organisation «Ja zum Kind» jedes Jahr neun Kundgebungen durch. Quasi eine pro Schwangerschaftsmonat der Muttergottes. Die Städte wechseln und werden im Vorfeld nicht öffentlich bekannt gegeben: «Wir hatten in der Vergangenheit schon unangenehme Begegnungen. Es gab physische Angriffe, wir wurden mit Sachen beworfen und brauchten Polizeischutz.»
Keine Beschwerden
In Winterthur gab es laut Weber während der Kundgebung kaum Probleme: «Es gibt immer ein paar Leute, die schreien.» Dass die Abtreibungsgegner kaum gestört wurden, ist keine Selbstverständlichkeit: Vor zwei Jahren lud das Kongresszentrum Gate 27 die Organisatoren des «Marsch fürs Läbe» nach massiven Drohungen wieder aus. Am Ende der Kundgebung wurde es gemäss Weber doch noch laut. Mehrere «junge Leute» hätten angefangen zu diskutieren und dabei durcheinandergeschrien: «Die Umstände haben eine sachliche Diskussion erschwert», so Weber.
Laut der Stadtpolizei Winterthur war die Kundgebung bewilligt. Es habe keine Beschwerden aus der Bevölkerung gegeben. Die katholische Kirche in Winterthur wusste nichts von der Kundgebung in der Altstadt. Michael Weisshar steht der Kirche St. Marien in Oberwinterthur vor und ist als einziger Gemeindeleitender der Stadt momentan nicht in den Ferien.
Weisshar weist auf den speziellen Status der Piusbrüder hin. Diese wurden von der katholischen Kirchenführung in Rom erst exkommuniziert, dann wieder aufgenommen, jedoch nicht mehr voll anerkannt. Die Gemeinde hier in Winterthur sei weniger strikt in Bezug auf die katholischen Lehre, wonach ein Mensch ab der Zeugung ein Mensch sei: «Es gibt verschiedene Meinungen, die nicht alle exakt der offiziellen Lehre entsprechen.»
(https://www.landbote.ch/piusbrueder-beteten-gegen-abtreibung-890037199038)