Medienspiegel 9. Juli 2022

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BASEL
Langsam, aber stetig: Immer mehr ukrainische Flüchtlinge arbeiten in beiden Basel
88 Arbeitsbewilligungen hat Basel-Stadt mittlerweile an Personen mit dem Schutzstatus S ausgestellt, in Baselland sind aktuell 89 erwerbstätig. Damit liegen die beiden Basel leicht über dem nationalen Schnitt.
https://www.bzbasel.ch/basel/baselland/erwerbsquote-langsam-aber-stetig-immer-mehr-ukrainische-fluechtlinge-arbeiten-in-beiden-basel-ld.2315431


+++LUZERN
Geflüchtete zieht es aus der Zentralschweiz zurück in die Ukraine
In der Ukraine tobt nach wie vor Krieg – doch seit rund einem Monat beobachten die Zentralschweizer Kantone Geflüchtete, die zurück in die Heimat reisen. Aus Luzern etwa sind 70 Familien zurückgekehrt, aus Obwalden, Zug und Schwyz reisen wöchentlich je rund 10 Personen ab.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zentralschweiz/gefluechtete-zieht-es-aus-der-zentralschweiz-zurueck-in-die-ukraine?id=12220429


+++ZUG
Landwirtschaft, Gastro und an der PH: So arbeiten ukrainische Flüchtlinge im Kanton Zug
Ukrainische Flüchtlinge leben bereits mehr als drei Monate in der Schweiz. Nach der Ankunft wollen viele möglichst rasch eine Arbeit finden. Und das haben auch schon einige im Kanton Zug geschafft. zentralplus hat sie besucht. Trotz fröhlichen Gesichtern bleibt ein mulmiges Gefühl.
https://www.zentralplus.ch/arbeiten/so-arbeiten-ukrainische-fluechtlinge-im-kanton-zug-2404345/


+++ITALIEN
Überfüllt und vermüllt: Flüchtlingslager auf Lampedusa wird geräumt
In der für 350 Menschen vorgesehenen Einrichtung sind rund 1.800 Personen untergebracht. Bis Montag soll das Lager komplett evakuiert werden
https://www.derstandard.at/story/2000137315719/ueberfuellt-und-vermuellt-migranten-camp-auf-lampedusa-wird-geraeumt?ref=rss


+++GASSE
ajour.ch 09.07.2022

Hochreines Kokain in Biel, Risiko einer Überdosis steigt

Auf dem Bieler Drogenmarkt wird das Kokain immer reiner. Diese Entwicklung der letzten Jahre birgt Risiken.
Dedardel Matthieu|Elisa Cavaglion
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Das Kokain, das in Biel im Umlauf ist, wird immer reiner. Dies teilt die Stiftung für Suchthilfe «Contact» mit. Sie bezieht sich dabei auf Analysen von 800 Proben, die von Konsumenten im Rahmen des Angebots «Drug Checking» abgegeben wurden. Dabei handelt es sich um einen Service der Stiftung, durch den Konsumentinnen ihre Drogen kostenlos und anonym testen lassen können.

Die Ergebnisse zeigen, dass der durchschnittliche Kokaingehalt im letzten Jahr weiter gestiegen ist. Der Reinheitsgrad liegt aktuell bei durchschnittlich 82 Prozent, was eine Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015 bedeutet.

Der Wohlstand der Schweiz

Wie Alexandre Brodard gegenüber Radio Canal 3 ausführt, ist eine solche Entwicklung auf kulturelle Faktoren zurückzuführen. Er ist der Leiter von «Contact Nightlife» und sagt: «Der Reichtum, den wir in der Schweiz kennen, ermöglicht es den Konsumenten, sich teure Produkte von einer gewissen Qualität leisten zu können.»

Eine reinere Droge bedeutet, dass sie weniger anderen Mitteln gestreckt wurde, was die Wirkung der Droge verstärkt. Dies wiederum erhöht gemäss Brodard das Risiko einer Überdosierung.

Bei den Drogen, welche die Stiftung in Biel untersucht hat, habe man nur wenige mit gefährlichen, zugemischten Inhaltsstoffen gefunden, so Alexandre Brodard. Bei 1,3 Prozent der Proben seien andere Substanzen gefunden worden, als der Konsument in seiner Ware erwartet habe. Der Experte sagt zu den gestreckten Produkten, dass die zugemischten Inhaltsstoffe zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich seien, aber trotzdem eine Gefahr für die Gesundheit darstellen können.

Andere Entwicklung bei Ectasy

Bei MDMA, der in Ecstasy vorkommenden Substanz, zeigt der durchschnittliche Wirkstoffgehalt einen leichten Rückgang, was seit Jahren das erste Mal der Fall ist. Die Entwicklung verläuft hier also anders als bei Kokain.

Bei den Drogen mit hohem Reinheitsgrad warnt die Stiftung die Konsumenten vor der Gefahr der Überdosierung. Generell setzt sie auf Aufklärung, was die kurz- und langfristigen Risiken des Drogenkonsums angeht. «Ein wichtiger Rat an die Konsumentinnen ist zudem, dass sie nie zögern sollen, sich Hilfe zu holen», so Alexandre Brodard.



Contact Anlaufstelle Biel

Brauchen Sie Hilfe? Angebot für Erwachsene aus Biel und der Region Biel-Seeland-Berner Jura bietet Contact an der Murtenstrasse 68 in Biel.

Telefon: 032 321 50 90
anlaufstelle.biel@contactmail.ch

Link zur Webseite: https://www.contact-suchthilfe.ch/standorte/#biel/contact-anlaufstelle


Drug Checking

Das Angebot «Drug Checking» der Stiftung Contact befindet sich an der Alfred-Aebi-Strasse 82 in Biel. Immer dienstags von 18 bis 20 Uhr (für alle Substanzen). Kontakt: 031 378 22 32, dib@contactmail.ch
(https://ajour.ch/story/hochreines-kokain-in-biel-risiko-einer-berdosis-steigt/17802)


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Basler Polizei löst unbewilligte Kundgebung am Rhein auf
Die Basler Kantonspolizei hat am Samstagabend nach Sprayereien und einer unterbundenen Banneraktion auf einer Rheinbrücke Personenkontrollen durchgeführt.
https://telebasel.ch/2022/07/09/basler-polizei-loest-unbewilligte-kundgebung-am-rhein-auf


+++BIG BROTHER
Wie europäische Polizeibehörden zur Massenüberwachung ermächtigt werden
Die EU will den Behörden mehr Möglichkeiten zur Überwachung geben. Das steht im Widerspruch zu der kommunizierten Sorge vor künstlicher Intelligenz
https://www.derstandard.at/story/2000137291787/wie-europaeische-polizeibehoerden-zur-massenueberwachung-ermaechtigt-werden


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
nzz.ch 09.07.2022

Führender Kopf der Impfgegner und «Don Quijote vom See» wollen für die Corona-Skeptiker politische Mandate erobern

Von Buchs bis Schwyz: Die Kritiker der Corona-Massnahmen treten mit schillernden Figuren zu Wahlen an und sorgen damit für eine Belebung der Politlandschaft.

Erich Aschwanden

Nach der Aufhebung sämtlicher Massnahmen ist es ruhig geworden um die Corona-Skeptiker. Für etwas Aufregung sorgte immerhin Nicolas Rimoldi, der Gründer der massnahmenkritischen Vereinigung Mass-Voll, als er während des Bundesratsreislis das Gespräch mit seinem Erzfeind Alain Berset suchte. Ebenfalls noch aktiv sind die Freiheitstrychler, die vor kurzem mit ihren Glocken in Aarau einen Gerichtsprozess gegen einen Maskenverweigerer störten, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet hat.

Harzig ist der Einstieg in die Politik, der es den Massnahmekritikern ermöglichen soll, ihren Protest gegen die angeblich nicht mehr funktionierende Demokratie in der Schweiz auf institutioneller Ebene weiterzuführen. Den einzig nennenswerten Erfolg konnte bisher Patrick Jetzer, der Präsident des massnahmenkritischen Vereins Aufrecht Schweiz feiern – und dies auch nur auf kommunaler Ebene. Der 50-Jährige schaffte im März den Einzug ins Stadtparlament Dübendorf und will dort für die «Wiederherstellung der Grund- und Menschenrechte» kämpfen.

Zentrale Figur der Impfgegner-Szene

Die Kandidaturen von Massnahme-Kritikern für die Regierungen und Kantonsparlamente in Bern und Nidwalden in diesem Frühling hingegen blieben erfolglos. Die Corona-Proteste und Kritik am Staat zogen bei den Wählern nicht, so dass die Kandidatinnen und Kandidaten von Aufrecht Schweiz mit ihren Stimmenzahlen zum Teil weit hinter anderen politischen Aussenseitern zurückblieben.

Doch Aufrecht Schweiz gibt nicht auf und nimmt auf verschiedenen Staatsebenen weitere Anläufe mit Exponenten aus der Corona-Szene. So treten die Corona-Skeptiker sowohl bei den Schwyzer Regierungsratswahlen wie auch bei der Wahl zum Stadtpräsidenten von Buchs im St. Galler Rheintal an. Beide Wahlgänge finden am 25. September statt.

Beim potenziellen neuen Stadtpräsidenten von Buchs handelt es sich um den wohl bekanntesten Impfgegner der Schweiz. Der Naturheiler Daniel Trappitsch gehört zu den Stars der Szene, auf dessen Webseite diverse Wortmeldungen von Verschwörungstheoretikern aus ganz Europa verlinkt sind. Der 57-Jährige führt seit Jahren einen Kreuzzug gegen das Impfen, die Schulmedizin und die Pharmabranche. Er war der Frontmann im Referendumskampf gegen das Epidemiengesetz und das Tierseuchengesetz. Zudem ist er Präsident des Netzwerks Impfentscheid und tritt als solcher an zahlreichen Veranstaltungen auf.

Trappitsch ist gegenwärtig Geschäftsführer der Libertarian AG, die unter anderem von ihm entwickelte Wasserreinigungsgeräte produziert. Seine breite Erfahrung aus verschiedenen Branchen werde in seine Arbeit mit dem Buchser Volk und der Wirtschaft einfliessen, hält Aufrecht Schweiz in einer Medienmitteilung fest. «Es braucht ihn für die sich in naher Zukunft anbahnenden grossen Probleme weltweit und die sich daraus ergebenden Erneuerungen», heisst es in der Mitteilung weiter.

Ob Trappitsch an seinem Wohnort den Einstieg in die Politik schafft, die er bei den Nationalratswahlen 2015 vergeblich anstrebte, wird sich zeigen müssen. In der seit vielen Jahren von einem SP-Vertreter regierten Stadt mit 12 500 Einwohnern dürfte dies für den Aussenseiter nicht ganz einfach werden. Bisher haben drei Kandidaten ihr Interesse für das Amt angemeldet.

Eine absolute Hochburg der Massnahmen-Kritiker ist der Kanton Schwyz. So lehnten die Schwyzerinnen und Schwyzer 2021 beide Versionen des Covid-Gesetzes ab. Ausserdem zogen Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen in Schwyz besonders viele Leute an. Angesichts dieser Tatsache erstaunt es nicht, dass Aufrecht Schweiz mit einem eigenen Kandidaten für die Ersatzwahlen antritt, die nach den vorzeitigen Rücktritten der Regierungsräte Kaspar Michel (FDP) und Andreas Barreau (SVP) notwendig geworden sind.

Störefried im Steuerparadies

Jürg Rückmar, den Aufrecht Schweiz als Bewerber ins Rennen schickt, kennt man zumindest im äusseren Kantonsteil ziemlich gut. Im Steuerparadies Freienbach kandidierte der 63-jährige Unternehmer, der unter anderem Wildlachs aus Alaska importiert, 2013 als Gemeindepräsident. Rückmar gehörte damals dem Bürgerforum Freienbach an, das berühmt dafür war, so ziemlich alle grösseren Bauvorhaben in der Gemeinde am unteren Zürichsee zu torpedieren. Der «Tages-Anzeiger» bezeichnete den politischen Aussenseiter und Störefried damals als «Don Quijote vom See».

Bereits vor neun Jahren erklärte Rückmar in einem Interview, er verstehe seine Kandidatur als «Kampf gegen die Diktatur der Exekutive». Die Art und Weise, wie der Staat die Corona-Pandemie bekämpfte, haben ihn in dieser Überzeugung bestärkt. So begründete er seine aktuelle Kandidatur gegenüber der Zeitung «Bote der Schweiz» mit der Aussage: «Was sich in den letzten beiden Jahren passierte, darf sich nicht nochmals wiederholen. Die Schwyzerinnen und Schwyzer sind nicht einfach Untertanen der Regierung.»

Das Antreten Rückmars kommt insofern überraschend, als es im Kanton Schwyz einen Kandidaten gibt, der bei den Massnahme-Kritikern einen grösseren Bekanntheitsgrad hat. Es handelt sich um Josef Ender, den Sprecher und Aktuar von Aufrecht Schweiz. Noch Anfang Jahr hatte Ender in der NZZ erklärt, er könne sich ein Antreten bei den regulären Regierungsratswahlen von 2023 vorstellen. Die erste Möglichkeit in die Politik einzusteigen, nutzt Ender nun jedoch nicht.

Chancen auf einen Sitz in der Schwyzer Exekutive hat Rückmar aller Voraussicht nach keine. Neben der FDP und der SVP, die ihre Sitze verteidigen wollen, treten auch SP und GLP mit eigenen Kandidatinnen und Kandidaten an. Ausserdem steigt ein Parteiloser ins Rennen.
(https://www.nzz.ch/schweiz/trappitsch-und-juerg-rueckmar-ld.1692741)


+++FUNDIS
Hunderte Menschen besammeln sich um “Massengrab” auf Bundesplatz
Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag auf dem Berner Bundesplatz an einer Kundgebung gegen weltweite Christenverfolgung teilgenommen, die Organisatoren nannten 500 Teilnehmende. Diese versammelten sich im Kreis um 500 Kreuze, die ein Massengrab symbolisierten.
https://www.swissinfo.ch/ger/hunderte-menschen-besammeln-sich-um–massengrab–auf-bundesplatz/47740394