Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Wegen Containerdorf: Stadt Bern rechnet mit 30 Schulklassen
Auf dem Stadtberner Viererfeld entsteht ein Containerdorf für bis zu 1000 Flüchtlingen aus der Ukraine. Darunter sind auch maximal 400 Kinder. Deshalb rechnet die Stadt Bern mit 30 zusätzlichen Klassen. Diese benötigen aber Personal, das zurzeit schwer zu finden ist.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/wegen-containerdorf-stadt-bern-rechnet-mit-30-schulklassen?id=12190044
-> Schweiz Aktuell: https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/einschulung-von-ukrainischen-kinder-im-containerdorf-in-bern?urn=urn:srf:video:9f2a2b26-f395-42e4-adb9-c20ae8992688
+++AARGAU
3500 Flüchtlinge aus der Ukraine wohnen im Aargau
Der Aargau hat am Donnerstag erstmals die Zahl der Personen publiziert, welche mit Schutzstatus S im Kanton leben. Anfang Woche waren es 3521 Personen. 74 Prozent der ukrainischen Flüchtlinge leben bei Privaten, 11 Prozent in Kantonsunterkünften. Pro Tag kommen rund 80 Personen im Aargau an.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-aargau-solothurn/3500-fluechtlinge-aus-der-ukraine-wohnen-im-aargau?id=12189816
+++APPENZELL
Zu Besuch in Appenzell-Ausserrhoden, dem Flüchtlingskanton
Das Kinderdorf Pestalozzi in Trogen AR hat seit Beginn des Ukraine-Krieges hunderte Geflüchtete aufgenommen. Es ist Sinnbild für den Einsatz von Privaten, ohne die man in Bern ein Problem hätte – auch wenn man dies nicht zugeben will.
https://www.watson.ch/!541453482
+++BASEL
Wegen Ukraine-Krieg: Hilfsverein bittet um Spenden
Seit Jahren versorgt der Basler Verein DaN – «Dienst am Nächsten» Familien mit Essen, Kleidern und Hilfestellungen. Nun ist er dringend auf Hilfe angewiesen.
https://telebasel.ch/2022/05/13/wegen-ukraine-krieg-hilfsverein-bittet-um-spenden
+++LUZERN
Macht der Kanton Profit auf Kosten der Ukrainer? – Luzern: Flüchtlinge haben nicht genug Geld zum Leben
Die finanzielle Hilfe für ukrainische Flüchtlinge liegt in Luzern weit unter dem Existenzminimum. Und das, obwohl der Kanton vom Bund monatlich 1’500 Franken pro Person bekommt. Wie kann das sein? zentralplus hat nachgefragt.
https://www.zentralplus.ch/politik/luzern-fluechtlinge-haben-nicht-genug-geld-zum-leben-2366249/
+++ZUG
Der Kanton Zug kauft einen Occasions-Modulbau als Unterkunft für über 400 Frauen, Männer und Kinder, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind. (ab 00:55)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zentralschweiz/feusisberg-in-baugrube-verschuettete-arbeiter-tot-geborgen?id=12190065
+++ZÜRICH
Nekane Txapartegi: «Ich werde nicht still sein»
Nach fünfzehn Jahren im Exil ist die politisch verfolgte Aktivistin Nekane Txapartegi ins Baskenland zurückgekehrt. Die spanische Justiz hat die wichtigsten Anklagepunkte fallen gelassen, Txapartegis Kampf geht jedoch weiter.
https://www.woz.ch/2219/nekane-txapartegi/ich-werde-nicht-still-sein
Angst vor Sirenen
In Zürich leben rund 10 000 Sans-Papiers, Maria ist eine davon. Sie würde von der Einführung der Zürich City-Card profitieren, doch längst nicht alle ihre Probleme wären bei einem Ja am 15. Mai gelöst.
https://www.pszeitung.ch/angst-vor-sirenen/#top
+++SCHWEIZ
Bis zu 120’000 Geflüchtete erwartet – Politik äussert sich besorgt
Der Bund rechnet bis Ende Sommer mit über 100’000 Schutzsuchenden aus der Ukraine. Nationalrätinnen und Nationalräte sehen darin grosse Herausforderungen.
https://www.20min.ch/story/bis-zu-120000-gefluechtete-erwartet-politik-aeussert-sich-besorgt-514482125706
Ukraine-Krieg: Maria (28) muss zurück nach Russland
Wegen dem Ukraine-Krieg flüchtete Maria (28) in die Schweiz. Nun muss sie zurück in ihr Heimatland Russland, wo ihr bis zu 15 Jahre Haft drohen.
https://www.nau.ch/news/schweiz/ukraine-krieg-maria-28-muss-zuruck-nach-russland-66176950
-> https://www.blick.ch/politik/petition-eingereicht-russische-deserteure-sollen-asyl-erhalten-id17486344.html
-> 10vor10: https://www.srf.ch/play/tv/10-vor-10/video/10-vor-10-vom-12-05-2022?urn=urn:srf:video:9b5e56e1-1400-49c3-9827-2a837e06f738
«Die Idee»: Gratis online Deutschkurs für Ukraine-Flüchtende – 10vor10
Die online Plattform Lolingu ermöglicht gratis Deutschkurse für Flüchtlinge. Die Sprachkurse sind extra auf die Bedürfnisse von Flüchtenden aus der Ukraine zugeschnieten. Mehrere Hochschulen und Universitäten machen mit und engagierte Studierende und Dozierende bieten ihre Dienste an.
https://www.srf.ch/play/tv/10-vor-10/video/die-idee-gratis-online-deutschkurs-fuer-ukraine-fluechtende?urn=urn:srf:video:c7488437-0304-4b1e-aaab-13c65d7b72df
+++FREIRÄUME
ajour.ch 13.05.2022
Chessu und Stadt haben sich geeinigt: Im Chessu-Provisorium darf nun offiziell gefeiert werden
Die Stadt Biel und das Autonome Jugendzentrum AJZ haben sich gefunden. Bis dahin war es ein langer Weg mit Hürden, die niemand gestellt haben will.
Hannah Frei
Nun ist passiert, was vor genau einem Monat noch schier unmöglich schien: Die Stadt und das Autonome Jugendzentrum AJZ haben sich geeinigt. Es geht um das vom AJZ-Kollektiv betriebene Chessu-Provisorium hinter dem Bieler Bahnhof. Dort darf das AJZ ab sofort Partys und Konzerte organisieren, und zwar ohne gastgewerbliche Bewilligung, wie Sicherheitsdirektor Beat Feurer (SVP) auf Anfrage schreibt. Ausschlaggebend für diesen Entscheid sei gewesen, dass der Chessu während Jahrzehnten keine solche Bewilligung benötigte. Geeinigt habe man sich nun darauf, dass für die sogenannte Coupole Temp dieselben Regeln gelten wie für das X-Project, das früher an der Aarbergstrasse daheim war.
Grundsätzlich darf in der Coupole Temp also gleich gefeiert werden wie im Chessu, jedoch in einer etwas reduzierten Form: An jedem Wochenende ist ein Barbetrieb mit Sitzmöglichkeiten, Tischfussball, Musik in Barlaut-stärke und allenfalls mit kleineren Konzerten oder Filmvorführungen möglich. Mindestens einmal pro Monat kann dann richtig gefeiert werden, mit bis zu 500 Personen. Da dürfe es auch laut werden, schreibt Feurer.
Kein Grund, um einzugreifen
Wie aber kam es zu dieser Kehrtwende? Schliesslich verhandelten die Stadt und das AJZ-Team vor der Eröffnungsveranstaltung der Coupole Temp monatelang über die rechtlichen Rahmenbedingungen, ohne Resultat. So kam es, dass die Eröffnungssause am Osterwochenende über die Bühne ging, ohne die rechtlichen Rahmenbedingungen festgelegt zu haben. Als das Polizeiinspektorat kurz vorher vom Fest erfuhr, habe es das AJZ aufgefordert, das Ganze abzublasen, so Feurer. Dies, weil zum damaligen Zeitpunkt unklar gewesen sei, ob das AJZ nun eine Bewilligung benötigt oder nicht. Um die Situation nicht zu «verhärten», wie Feurer es nennt, habe das Polizeiinspektorat davon abgesehen, die Party aufzulösen. Zudem sei das Fest friedlich verlaufen, weshalb eine Überwachung vor Ort ausreichend gewesen sei. Die öffentliche Sicherheit sei nicht gefährdet gewesen. Und diese Frage liege schliesslich im Fokus der Sicherheitsdirektion.
Was führte denn aber jetzt zu dieser raschen Einigung? Zum einen sei es die Zeit, die dränge, da dem AJZ vor der Sommerpause nicht mehr viele Wochenenden bleiben, um Partys zu veranstalten, schreibt Feurer. Das Provisorium wird ohnehin nur bis im nächsten Jahr betrieben, solange soll der Chessu-Umbau dauern. Zum anderen hänge die rasche Einigung mit den Arbeiten zusammen, die am Gebäude an der Aarbergstrasse noch gemacht werden mussten, um die Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Diese seien in der Woche vor Ostern abgeschlossen worden. Erst danach habe man die rechtlichen Fragen klären können. Auf diese Arbeiten habe die Stadt keinen Einfluss gehabt, so Feurer weiter.
Einfluss hatte die Stadt aber sehr wohl auf die Verhandlungen mit dem AJZ über die rechtlichen Rahmenbedingungen. Dies hätte jedoch auch unabhängig von den Arbeiten gemacht werden können. Dazu schreibt Feurer: Verfahren zu gastgewerblichen Fragen landen zuerst bei der Stadt, bevor sie dem Regierungsstatthalteramt weitergegeben werden. «Im vorliegenden Dossier sind wir nie über die erste Phase hinausgekommen.» Sprich: Bei den Verhandlungen hat es gestockt.
AJZ-Team atmet auf
Das ist, was das AJZ-Team bereits vor der Eröffnungssause im April in seiner Stellungnahme kritisierte. Und dieses Stocken sei auch der Grund gewesen, weshalb man sich dazu entschlossen habe, das Fest ohne Einwilligung der Stadt durchzuführen.
Nun aber zählt für das AJZ, was erreicht werden konnte: «Wir freuen uns, unseren Leistungsauftrag wieder erfüllen zu können», schreibt das Kollektiv auf Anfrage.
In zwei Wochen wird die nächste Party in der Coupole-Temp steigen, und zwar unter dem Titel «On s’éclate autour du feu», organisiert vom welschen Teil des Kollektivs. Auftreten werden unter anderem die Rockband «Dream Pilot» und die Rapperin «Bshariroxanne end Co». Das Juni-Programm sei in Bearbeitung, so das AJZ-Team.
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Die Stadt sucht Ausreden
Das Autonome Jugendzentrum AJZ in Biel hat seit Jahrzehnten einen Sonderstatus. Eine gastgewerbliche Bewilligung braucht es schon lange nicht mehr, um im Chessu Partys zu veranstalten. Verständlich also, dass das AJZ-Kollektiv davon ausging, auch in der Coupole Temp ohne Bewilligung feiern zu können. Unverständlich ist jedoch, dass die Stadt Monate brauchte, um dies festzustellen. Laut der Bieler Sicherheitsdirektion musste zuerst das Gebäude sicher gemacht werden, bevor über die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb gesprochen werden konnte. Das klingt nach einer Ausrede. Über die rechtlichen Rahmenbedingungen hätten sich das AJZ und die Stadt auch unabhängig von den Bauarbeiten einigen können. So hätte man pünktlich zum Ende der Bauarbeiten legal mit dem Feiern beginnen können, was dem AJZ nach all der Wartezeit durchaus zugestanden wäre. Die Sicherheitsdirektion räumt ein: Man sei in der ersten Phase eines Bewilligungsverfahrens stecken geblieben. Weshalb, lässt die Direktion offen. Das wird wohl nicht an den Arbeiten am Gebäude gelegen haben. Dass das AJZ-Team ungeduldig wurde, ist nachvollziehbar. Deshalb aber ohne Einwilligung der Stadt zu feiern, ist der falsche Weg. Das nagt an deren Stellung als seriöses Jugendzentrum. Doch schlimmer ist: Die Stadt gab dem AJZ mit seinem falschen Weg recht, indem danach umgehend bewilligt wurde, was vorher als ach so unmöglich schien.
Hannah Frei, Redaktorin Region, hannah.frei@bielertagblatt.ch
(https://ajour.ch/story/chessu-und-stadt-haben-sich-geeinigt-im-chessuprovisorium-darf-nun-offiziell-gefeiert-werden/10585)
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Nouvelle Brochure ; La Boîte-à-Outils Juridique
Une nouvelle brochure pour faire face à la répression vient de sortir. Son vernissage aura lieu ce mercredi 18 mai à Lausanne. Vous trouverez ci-dessous son texte d’introduction.
https://renverse.co/infos-locales/article/nouvelle-brochure-la-boite-a-outils-juridique-3556
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bzbasel 13.05.2022
Massenschlägere: Basler Behörden hatten das türkische Kinderfest nicht auf dem Radar
Die Bewilligung des Anlasses vom Sonntag hätte nur unter strengen Auflagen erteilt werden dürfen, kritisiert SP-Grossrat Mahir Kabakci.
Nora Bader
Am Sonntag kam es auf dem Basler Marktplatz im Rahmen des türkischen Kinderfests zu einer Massenschlägerei. Medien berichteten von einem «Kurden-gegen-Türken»-Konflikt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Seit Wochen bombardiert die Türkei Stellungen im Shingal im Nordirak. Das beschäftigt auch hier. Kürzlich fand eine grosse Demonstration der Kurden-Community in Basel statt. Die Polizei war vor Ort. Es stellt sich die Frage, weshalb das beim türkischen Kinderfest vom Sonntag nicht auch von Anfang an der Fall war. Zumal der Organisator, der Türkische Schulverein Basel und Region als nationalistisch gilt. Die Ausschreitungen am Kinderfest schienen die Behörden zu überraschen.
«Der Kantonspolizei lagen im Vorfeld keine Hinweise vor»
«Die Kantonspolizei ist nach Eingang der Meldungen über eine Auseinandersetzung auf dem Marktplatz sofort mit mehreren Patrouillen ausgerückt», stellt Mediensprecher Adrian Plachesi klar. Und weiter: «Der Kantonspolizei Basel-Stadt lagen im Vorfeld keine Hinweise auf eine Störung dieses Anlasses vor.» Er habe zum ersten Mal nach einer pandemiebedingten Pause wieder stattgefunden, die Jahre zuvor sei die Veranstaltung aus Sicht der Polizei jeweils problemlos verlaufen.
«Die Bewilligung der Veranstaltung erfolgte durch die Allmendverwaltung, die Kantonspolizei Basel-Stadt war wie üblich in das Verfahren involviert.» Die Ereignisse vom Sonntag würden nun in die künftige polizeiliche Beurteilung dieser Veranstaltung einfliessen, so Plachesi.
Das Präsidialdepartement ordnet ein: «Es ist offensichtlich, dass die türkisch-kurdischen Konflikte in Basel mit derjenigen in der Türkei und im Nordirak zusammenhängen.» Es gebe seit Mitte April ein verstärktes militärisches Vorgehen des türkischen Militärs gegen Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK, was sich wie gewohnt auch auf die Basler Community auswirke, so Sprecherin Melanie Imhof.
Man beobachte dies immer wieder; etwa bei kleineren Sachbeschädigungen gegen eine türkische, staatsnahe Moschee. Aber: «Die Aktion auf dem Marktplatz war verglichen mit den Handlungen der letzten Jahre doch eine Ausnahme in ihrem gewalttätigem Ausmass.» Und gemäss Recherchen waren die Störenfriede nicht aus Basel.
Mögliche Konflikte hätten erkannt werden können
Fakt ist, dass es in Basel-Stadt diverse Fachstellen, etwa für Integration, Analyse und Gewaltprävention gibt oder eine Taskforce zur Observation und Vorsorge, in Kontakt zum Bund. In all diesen Behörden arbeiten Fachleute zu Länderanalysen und Austausch zusammen.
«In Basel leben 163 Nationen. Die Gemeinden, Bund und Kantone müssen Konflikte in den Heimatländern dieser Menschen stets im Auge haben und allenfalls proaktiv werden», so der Basler Integrationsexperte Thomas Kessler darauf angesprochen gegenüber der bz.
Auch unter den Grossrätinnen und Grossräten waren die Vorfälle vom Sonntag an der Mittwochs-Sitzung Thema. Der Tenor unter einigen Befragten ist ähnlich wie die Aussage von Basler SP-Grossrat Mahir Kabakci: «Das Justiz- und Sicherheitsdepartement hätte aufmerksamer sein müssen in Anbetracht dessen, was gerade im Shingal passiert.»
«Die Bewilligung für das Fest hätte unter diesen Umständen nur unter strengen Auflagen erteilt werden dürfen», sagt er und das sage er in seiner Funktion als Grossrat. Es liege nun am Justiz und Sicherheitsdepartement für zukünftige Veranstaltungen und Aktionen eine Strategie auszuarbeiten, auch wenn er die Schuld nicht der Polizei, sondern den Tumult-Stiftern gebe, so Kabakci.
(https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/massenschlaegerei-basler-behoerden-hatten-das-tuerkische-kinderfest-nicht-auf-dem-radar-ld.2289423)
+++PSYCHIATRIE
Berner Psychiatrie: GPK hat Fragen an Regierungsrat Schnegg
Die Geschäftsprüfungskommisson des Kantonsparlaments wird aktiv: Wegen Vorwürfen von Patientinnen und Patienten ans Psychiatriezentrum Münsingen hat sie Regierungsrat Pierre Alain Schnegg einen Brief geschrieben. Dies bestätigte GPK-Präsident Siegenthaler dem Regionaljournal.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/berner-psychiatrie-gpk-hat-fragen-an-regierungsrat-schnegg?id=12190245
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/kritik-an-psychiatriezentrum-pzm-muensingen-politik-will-antworten-zu-kirschbluetlern
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/nachhaltig-ist-die-expo-02-vor-allem-in-den-koepfen?id=12190404
+++POLIZEI DE
Haben wir ein Polizeiproblem, Oliver von Dobrowolski?
Podcast – Rechte Netzwerke, Polizeigewalt, Rassismus: die Polizei hat ein strukturelles Problem. Oliver von Dobrowolski kämpft dagegen an – als Polizist. Wo liegen die Probleme und was können Lösungen sein? Darüber spricht er im Podcast
https://www.freitag.de/autoren/podcast/oliver-von-dobrowolski-im-podcast-gespraech-ueber-probleme-bei-der-polizei
+++FRAUEN/QUEER
Wochenende der feministischen Streikkollektive
Im Gaskessel steigt dieses Wochenende das erste gesamtschweizerische Treffen des Kollektivs. Es werden rund 200 Feministinnen und Feministen aus der ganzen Schweiz erwartet.
https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/199620/
Feministisches Streikkollektiv will Luke Mockridge aus Hallenstadion werfen
Nach einer Pause wegen Vergewaltigungsvorwürfen kehrt der deutsche Comedian Luke Mockridge zurück auf die grosse Bühne. Vor dem Auftritt in Zürich formiert sich von feministischer Seite Widerstand.
https://www.20min.ch/story/feministisches-streikkollektiv-will-luke-mockridge-aus-hallenstadion-werfen-173508958930
+++RASSISMUS
Urteil Bundesgericht – Es gibt keine Pflicht, sein Social-Media-Konto zu überwachen
Das Bundesgericht hat entschieden: Wer einen Text auf Facebook stellt, ist nicht verantwortlich für Kommentare darunter.
https://www.srf.ch/news/schweiz/urteil-bundesgericht-es-gibt-keine-pflicht-sein-social-media-konto-zu-ueberwachen-1
-> Medienmitteilung Bundesgericht: https://www.bger.ch/files/live/sites/bger/files/pdf/de/6b_1360_2021_2022_05_13_T_d_11_41_59.pdf
-> https://www.watson.ch/schweiz/svp/559617038-svp-perrin-vom-vorwurf-der-rassendiskriminierung-erneut-freigesprochen
-> https://www.blick.ch/politik/vorwurf-der-rassendiskriminierung-svp-nationalrat-perrin-erneut-freigesprochen-id17486486.html
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/bundesgericht-faellt-urteil-zu-facebook-kommentaren?urn=urn:srf:video:4e770c69-4371-4557-b338-2f42dfb1f4ae
+++RECHTSEXTREMISMUS
Er soll ein Reichsbürger sein: Bündner wollten Deutschen nicht einbürgern
Die Bündner Bürgergemeinde Zillis-Reischen muss bei der verweigerten Einbürgerung eines deutschen Staatsbürgers über die Bücher. Das Bundesgericht rügt, die Verweigerung sei ohne genügende Begründung erfolgt. Im Raum steht eine Nähe des Kandidaten zu Reichsbürgern.
https://www.blick.ch/politik/er-soll-ein-reichsbuerger-sein-buendner-wollten-deutschen-nicht-einbuergern-id17486179.html
-> Urteil Bundesgericht: https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://26-04-2022-1D_5-2021&lang=de&zoom=&type=show_document
Daniel Mullis / Judith Miggelbrink (Hg.)
Lokal extrem Rechts – Analysen alltäglicher Vergesellschaftungen
Seit dem Aufstieg der AfD und der Selbstenttarnung des NSU werden Ursachen und Hintergründe für das Erstarken extrem rechter Politiken in Deutschland intensiv diskutiert. Doch dabei fehlt es zumeist an qualitativen Analysen und differenzierten räumlichen Betrachtungen jenseits von Stadt-Land- oder Ost-West-Polarisierungen. Die Beitragenden des Bandes verstehen das Lokale als Ort individueller und emotionaler Aneignungsprozesse und analysieren lokale Vergesellschaftungen im Kontext politischer Transformation. Ihre Analysen ermöglichen einen vergleichenden Blick auf lokale Konstellationen. Damit leisten sie einen komplementären und innovativen Beitrag zur empirisch fundierten und theoretisch orientierten Analyse gesellschaftlicher Regression.
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5684-8/lokal-extrem-rechts/
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Antisemitismus: Mainzer Ministerium prüft Professorentitel von Sucharit Bhakdi
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte Sucharit Bhakdi wegen Volksverhetzung angeklagt. Nun könnte der Mikrobiologe und Autor seinen Professorentitel verlieren.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-05/antisemitismus-sucharit-bhakdi-pruefung-professorentitel
Mit diesen vielen Faktenchecks widerlegt ihr alle Bhakdi-Anhänger
Desinformationsverbreiter Dr. Sucharit Bhakdi, einst respektierter Professor für Mikrobiologie, hat sich wie so manche andere „Querdenker“ seinen wissenschaftlichen Ruf im Ruhestand in der Corona-Pandemie gehörig ruiniert. Unbeirrt verbreitet er seit Monaten eine Falschinformation über Corona nach der anderen. Er machte unbelegte Behauptungen, stellt wissenschaftlich unhaltbare Thesen auf und wird wieder und wieder von Kolleg:innen – und von der Realität – widerlegt.
https://www.volksverpetzer.de/querdenker/vielen-faktenchecks-bhakdi/
+++HISTORY
Krieg in der Ukraine – Putins Lager nach Stalins Vorbild
Filtrationslager gehören zum dunkelsten Kapitel russischer Geschichte. Im Ukraine-Krieg werden sie wieder eingerichtet.
https://www.srf.ch/news/international/krieg-in-der-ukraine-putins-lager-nach-stalins-vorbild
Entzauberung einer Journalisten-Legende: Der «Stern»-Chefredaktor, der die Juden hasste
Neue Recherchen zeigen: Henri Nannen, Gründer des «Sterns», verbreitete für die Nazis rasende antisemitische Propaganda.
https://www.derbund.ch/der-stern-chefredaktor-der-die-juden-hasste-926353050484
-> https://www.deutschlandfunkkultur.de/verschwiegen-henri-nannen-und-seine-antisemitische-propaganda-in-der-ns-zeit-dlf-kultur-32ff718d-100.html
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bernerzeitung.ch 13.05.2022
Analyse zu Zunftnamen: Der «Mohr» ist passé
Die Berner «Zunft zum Mohren» stimmt über eine Namensänderung ab. Das offenbart ein ermutigendes Umdenken in unserer Gesellschaft.
Mirjam Comtesse
Die Diskussionen in der «Zunft zum Mohren» vor der grossen Versammlung am Samstag zeigen: Es ist schwierig, mit lieb gewordenen Gewohnheiten zu brechen. Vor allem ältere Semester scheinen Mühe damit zu haben, wie ein Blick in das Zunftblatt «Der Mohr» erkennen lässt. Sie finden, man müsse sich nicht dem «hypermoralisierenden Zeitgeist» beugen, der hinter allem Diskriminierung vermute – auch hinter einem harmlosen Zunftnamen. Jüngere dagegen erklären, sie hätten Hemmungen, vor Gleichaltrigen von «Mohr» zu sprechen. Für sie ist der Name historischer Ballast.
Wer relevant sein will, passt sich an
Die Zeiten und unsere Vorstellungen, was angemessen ist, haben sich gewandelt. Der «Mohr» wirkt heute deplatziert. Und das nicht erst seit der Black-Lives-Matter-Bewegung, die den Blick für die Anliegen der «people of color» nochmals geschärft hat.
Dabei spielt es gar keine grosse Rolle, ob das Wort «Mohr» an sich einen rassistischen Hintergrund hat oder nicht, es ist so oder so ein Anachronismus. Wer gesellschaftlich relevant bleiben möchte, tut gut daran, sich aktuellen Gepflogenheiten anzupassen.
Dass die Zunft nach jahrelangem Zögern bereit ist, über eine Namensänderung überhaupt nachzudenken und jetzt sogar darüber abstimmt, ist ein ermutigendes Zeichen. Auch der Tradition verhaftete Institutionen können sich offenbar wandeln – und müssen dabei gar nicht vollständig mit der Vergangenheit brechen. Denn als künftiger Name ist «Zunft zur Schneidern» angedacht – so hiess die Zunft in ihren Anfängen.
Dass die Bezeichnung gleichzeitig geschlechtsneutral ist, wirkt nicht nur vorausschauend, es impliziert auch Offenheit gegenüber neuen Mitgliedern ausserhalb rigider Geschlechternormen. Frauen sind – im Unterschied zu den meisten Zürcher Zünften – ohnehin willkommen.
Bereicherung für alle
Natürlich sind Namensänderungen nur ein kleiner Schritt hin zu einer grundlegenden Veränderung. Aber das Argument, man müsse lieber Strukturen überarbeiten als die Sprache, unterschätzt die Bedeutung von symbolischen Akten.
Falls die Zunftversammlung am Samstag einem neuen Namen und der Ausarbeitung eines neuen Logos zustimmt, wäre das eine klare Botschaft: Es würde bedeuten, dass wir nicht mehr unreflektiert hinnehmen, wenn Menschengruppen auf ein Klischeebild wie das des «Mohren» reduziert werden. Davon profitieren nicht nur Minderheiten, sondern wir alle, weil Vielseitigkeit jede Gesellschaft bereichert.
(https://www.bernerzeitung.ch/der-mohr-ist-passe-921683735658)