Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Soli-Aufruf: “Wir bleiben in Biel“ – Es braucht dringend Häuser, Wohnungen oder einzelne Zimmer
Heute versammelten sich Aktivist*innen aus dem Nothilfe-Camp Bözingen der Gruppe Stop Isolation und weitere Menschen aus dem Migrant Solidarity Network in Biel, um die Forderung «Wir bleiben in Biel» auf die Strasse zu tragen. In der Aktion heute wurde dem Stadtschreiber der Stadt Biel eine Petition übergeben, in der mit 56 Unterschriften gefordert wird, dass die Bewohnenden des Nothilfe-Camps in Biel bleiben können. Die Petition wurde von „Stop Isolation Bözingen“ – einer Gruppe von Bewohnenden – gestartet und vom Migrant Solidarity Network unterstützt.
https://migrant-solidarity-network.ch/2022/03/25/soli-aufruf-wir-bleiben-in-biel-es-braucht-dringend-haeuser-wohnungen-oder-einzelne-zimmer/
—
ajour.ch 25.03.2022
Biel: Asylsuchende wollen nicht weg
Deutschsprachige Familien mit Kindern müssen vom Rückkehrzentrum Bözingen nach Worb ziehen. Der Umzug kommt schneller als geplant.
Carmen Stalder
«Wir bleiben in Biel», sagen Bewohnerinnen und Bewohner des Rückkehrzentrums Bözingen. Gestern haben sich einige von ihnen im Garten der Stadtkanzlei eingefunden. Mit im Gepäck hatten sie eine Petition, die 56 von ihnen unterschrieben haben. Diese fordert von der Stadt, dass den in Bözingen untergebrachten abgewiesenen Asylsuchenden Häuser, Wohnungen oder Zimmer zur privaten Unterbringung zur Verfügung gestellt werden. Die Betroffenen wehren sich dagegen, «an einem abgelegenen Ort isoliert zu werden» und wollen, dass ihre Kinder weiter hier zur Schule gehen können.
Unfreiwillig hat das Anliegen diese Woche eine akute Dringlichkeit erhalten. «Sie werden am 11.04.2022 in das Zentrum von Enggistein umziehen. Wir bitten Sie, all Ihre Sachen vorzubereiten», steht in einem Schreiben, das manche von ihnen am Donnerstagmorgen erhalten haben. Betroffen vom Umzug sind fünf Familien, deren Kinder in deutschsprachige Kindergärten und Klassen eingeschult sind. Neu ist die Nachricht, dass sie auf den Gutshof Enggistein in der Gemeinde Worb umziehen, nicht. Doch rechneten sie bisher damit, dass der Umzug erst in den Sommerferien stattfinden würde. Über den Grund für den früheren Umzug wurden sie bis gestern nicht informiert.
«Die betroffenen Familien sind entsetzt», sagt Rudolf Albonico vom Verein Alle Menschen, der sich für die abgewiesenen Asylsuchenden einsetzt. Denselben Eindruck hat Albrecht Hieber: Der Bieler Seelsorger war am Donnerstag im Zentrum. Die Nachricht über den baldigen Umzug sorge für grosse Verunsicherung. «Ich bin einer Frau begegnet, die völlig aufgelöst war», sagt Hieber. Mehrere Bewohnende hätten ihm erzählt, dass ihre Kinder bereits vier- oder fünfmal die Schule wechseln mussten. Dies nehme ihnen jegliche Stabilität. Das sieht auch der Bieler Schulleiter Stefan Allemann so, in dessen Schule eines der Mädchen geht: «Ein erneuter Umzug kann für das Kind eine weitere Belastung darstellen und ist aus unserer Sicht nicht empfehlenswert.»
Schuljahr beenden
Rückblende: Seit Sommer 2020 nutzt der Kanton die Containersiedlung im Bözingenfeld als Rückkehrzentrum für abgewiesene Asylsuchende. Die von der Stadt Biel erteilte Bewilligung für das Zentrum wäre ursprünglich im vergangenen Oktober abgelaufen. Auf Drängen des Kantons hat die Stadt einen Aufschub bis zum 31. Juli 2022 genehmigt. Damit sollte insbesondere vermieden werden, dass Kinder während des Schuljahres umgesiedelt werden müssen.
Der Kanton musste also nach neuen Standorten suchen, an denen die Bewohnenden untergebracht werden können. Mitte Januar hat die bernische Sicherheitsdirektion schliesslich bekannt gegeben, dass im Februar ein erstes Rückkehrzentrum für Familien mit Kindern und alleinstehenden Frauen in Enggistein eröffnet wird.
Regierungsrat Philippe Müller (FDP) versicherte damals, dass in einem ersten Schritt nur alleinstehende Frauen nach Enggistein ziehen sollen. Familien, deren Kinder in Biel zur Schule gehen, sollten erst im Sommer nachkommen – damit die Mädchen und Jungen nicht mitten im Schuljahr die Klasse wechseln müssen. Diese Haltung bekräftigte Müller Mitte März erneut: Er beantwortete eine Petition des Vereins Alle Menschen, die eine verbesserte Containeranlage auf Bieler Stadtgebiet einforderte. Müller hielt unter anderem fest, dass die Kinder und Jugendlichen nicht durch einen Schulwechsel belastet werden sollen. «Ein Schulwechsel im laufenden Schuljahr soll wann immer möglich vermieden werden.»
Der unerwartete Kurswechsel sorgt nun nicht nur bei den betroffenen Familien für Irritation. Noch bevor der Kanton seine Mitteilung verschickt hatte, bezeichnete die Bieler SP-Stadträtin Anna Tanner das Vorgehen des Kantons als «absolut widersprüchlich», da Regierungsrat Philippe Müller versprochen habe, alles dafür zu tun, damit die Kinder das Schuljahr in Biel beenden können. Nur aus diesem Grund sei der Gemeinderat überhaupt bereit gewesen, die Bewilligung des Betriebs doch noch bis im Sommer 2022 zu verlängern.
Die Stadt Biel sei in den Entscheid, Familien bereits früher zu zügeln, nicht involviert worden, sagt Biels Sicherheitsdirektor Beat Feurer (SVP). Er habe zwar über Umwege erfahren, dass die Belegung des Containerdorfs abnehme, über offizielle Kanäle seien aber keine Informationen geflossen. «Der Kanton kommuniziert entweder gar nicht oder er kommuniziert schlecht, das ist eine leidige Sache», sagt Feurer, der damit den bereits mehrere Monate andauernden Zoff des Bieler Gemeinderats mit dem zuständigen Regierungsrat Philippe Müller anspricht. Da die Unterbringung letztlich Sache des Kantons sei, sei dieser aber auch nicht verpflichtet, die Stadt Biel in alle Entscheidungen einzubeziehen.
Auf Kosten der anderen
Die linken Parteien haben am Donnerstagabend zusammen mit der EVP und der Mitte im Bieler Parlament die Stadtregierung aufgefordert, die Bewilligung für das Rückkehrzentrum im Bözingenfeld doch noch bis Sommer 2023 zu verlängern. «Alle Abgewiesenen und ihre Kinder, die bisher in Biel waren und noch sind, sollen hierbleiben oder zurückkehren können. Es sollen keine Umsiedlungen nach Enggistein oder andere Orte vorgenommen werden», heisst es in der Fraktionserklärung.
Im Zuge der Flüchtlingswelle aus der Ukraine käme es einem Schildbürgerstreich gleich, eine einigermassen geeignete Kollektivunterkunft zu zerstören. Es müsse Platz für Ukrainerinnen und Ukrainer gefunden werden, aber nicht auf Kosten anderer Flüchtlinge. Und weiter: «Die Stadt Biel soll dem Kanton vorschlagen, dass Enggistein kein Rückkehrzentrum wird, sondern vielmehr einigen ukrainischen Familien Schutz bieten soll.»
Genau davon hält Regierungsrat Philippe Müller jedoch nichts. Auch die Idee, die ukrainischen Flüchtlinge sowohl nach Bözingen zu den abgewiesenen Asylsuchenden als auch nach Enggi-stein zu bringen, erachtet er als schlechte Lösung. «Man sollte die Leute nicht vermischen. Es sollen diejenigen zusammen sein, die sich sprachlich verstehen. Vor allem aber wollen wir absehbare mehrfache Ortswechsel der Ukrainerinnen wenn möglich vermeiden.»
Angesprochen auf den baldigen Umzugstermin räumt er zwar ein, ursprünglich etwas anderes gesagt zu haben. Doch das sei eine andere Zeit gewesen – aufgrund des Ukrainekriegs befinde man sich in einer völlig neuen Ausgangslage. Der Kanton müsse nun möglichst viele Unterkünfte freispielen.
Widersprüchliche Politik
Die Bewilligung für das Containerdorf für abgewiesene Flüchtlinge in Bözingen läuft Ende Juli ab. Laut Müller befindet sich der Kanton im Gespräch mit der Stadt Biel, um den Standort für ukrainische Flüchtlinge über diesen Termin hinaus betreiben zu können. «Ich bin zuversichtlich, dass das klappt», so der Regierungsrat.
Klar ist: Geht es um die Verwendung als Rückkehrzentrum, schliesst Beat Feurer eine Verlängerung der Bewilligung bis Sommer 2023 aus. Der Sicherheitsdirektor spricht von einer widersprüchlichen Hü-hott-Politik der linken Parteien: Eben jene Kreise, welche die Unterbringung im Containerdorf als menschenunwürdig angeprangert hätten, forderten nun deren Verlängerung.
Feurer kann sich dennoch einen Betrieb der Containersiedlung über den Sommer hinaus vorstellen – für die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge. Wieso Ukraine-Flüchtlinge, nicht aber abgewiesene Asylsuchende? Feurer sagt, die Ausgangslage sei eine andere. Während es sich bei den Kriegsflüchtlingen um eine notfallmässige Übergangslösung handle, blieben die abgewiesenen Asylsuchenden meist über mehrere Jahre in den Zentren. Für eine längerfristige Unterbringung seien die Container jedoch ungeeignet.
–
Abgewiesene Flüchtlinge wollen in Biel bleiben
https://www.youtube.com/watch?v=RX58NDSuzUQ
–
Flüchtlinge im Zollhaus?
Während die deutschsprachigen Familien teilweise bereits gezügelt werden und spätestens im Sommer alle umgezogen sein werden, ist die Frage nach der Unterbringung der französischsprachigen Familien unbeantwortet. Laut Feurer sei es am Kanton, die Stadt in dieser Frage zu kontaktieren – was bislang nicht geschehen sei. «Und solange wir keine Anfrage erhalten, gehen wir davon aus, dass der Kanton auf anderen Wegen eine Lösung findet», sagt der Sicherheitsdirektor.
Das BT weiss allerdings, dass sehr wohl Kontakt zwischen der Bieler und der kantonalen Verwaltung betreffend einer konkreten Lösung für die französischsprachigen Familien besteht.
Offenbar hat Biel Offenheit signalisiert, das Zollhaus in Bözingen zur Verfügung zu stellen. Das Haus im Besitz der Stadt liegt nur rund 500 Meter Luftlinie von der Containersiedlung im Bözingenfeld entfernt. Es wird heute als Covid-Isolationsstation für Randständige genutzt, dürfte aufgrund der bevorstehenden Aufhebung der Isolationspflicht jedoch bald für eine neue Nutzung verfügbar sein.
Feurer will die Abklärungen betreffend Zollhaus zwar nicht bestätigen, offenbar hat der Kanton aber bereits erste Abklärungen zur Eignung des Gebäudes getätigt.
Regierungsrat Philippe Müller spricht davon, dass sich eine Lösung abzeichnet. Man befinde sich in konstruktiver Zusammenarbeit mit der Stadt Biel. Die Option Zollhaus will er zwar nicht kommentieren. Dennoch zeichnet sich ab, dass sich zumindest im Fall der französischsprachigen abgewiesenen Asylsuchenden eine Anschlusslösung in Biel abzeichnet.
(https://ajour.ch/story/asylsuchende-wollen-nicht-weg/3558)
—
Beschleunigte Verlegung von Familien mit Kindern
Im Zusammenhang mit dem zunehmenden Bedarf an Unterkünften für Flüchtlinge aus der Ukraine hat die Sicherheitsdirektion die geplante Verlegung von deutschsprachigen Familien mit Kindern in das kürzlich eröffnete Rückkehrzentrum für Familien und Frauen in Enggistein beschleunigt. Damit sollen Kapazitäten für die Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen in Biel-Bözingen freigegeben werden.
https://www.be.ch/de/start/dienstleistungen/medien/medienmitteilungen.html?newsID=7152d0c4-4856-40e4-a375-0bae68be964c
—
derbund.ch 25.03.2022
Plätze für Ukraine-FlüchtlingeDer Kanton sucht Unterkünfte und Container
Weil Betten fehlen, sollen Geflüchtete aus der Ukraine im Bieler Rückkehrzentrum unterkommen. Der Kanton sucht zudem Land für eine weitere Containersiedlung.
Naomi Jones, Andres Marti
Der Bedarf an Unterkünften wegen des Ukraine-Kriegs steigt und steigt. Am Freitag zählte der Bund bereits 14’500 eingereiste Flüchtlinge. Im Kanton Bern sucht ein Sonderstab fieberhaft nach Möglichkeiten, wo und wie man diese künftig unterbringen kann. In Biel will man Ukraine-Flüchtlinge nun in einem Containerdorf am Stadtrand unterbringen, wie aus einer Mittelung der Sicherheitsdirektion hervorgeht.
Aktuell wird das als Rückkehrzentrum betriebene Camp aber noch von abgewiesenen Asylsuchenden bewohnt. Laut dem zuständigen Sicherheitsdirektor Philippe Müller (FDP) sollen diese nun bereits nach Ostern in andere Zentren verlegt werden. Die Männer sollen in Gampelen, die Frauen und Kinder in Enggistein (Gemeinde Worb) platziert werden.
Dass in den Containern am Bieler Stadtrand auch Familien mit Kindern wohnen, sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Streit. Die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter kritisierte die Unterbringung von Familien gar als «menschenunwürdig». Auch die Stadt Biel fand die Wohnnutzung der Container an dieser Lage nicht längerfristig zumutbar, «auch nicht für abgewiesene Asylsuchende». Der Bieler Gemeinderat erlaubte den Betrieb des Containerdorfs deshalb nur noch bis in den Sommer. Laut Müller laufen nun aber Gespräche, damit Biel dem Betrieb des Zentrums nochmals zustimmt.
Suche in Ostermundigen
Der Kanton sucht zudem nach einem weiteren Standort für ein Containerdorf für Geflüchtete aus der Ukraine. Dem Vernehmen nach sollen sich Kantonsangestellte bereits in Ostermundigen nach einer Parzelle umgeschaut haben. Dort liesse sich ein Containerdorf für rund 400 Menschen einrichten.
Der Ostermundiger Gemeindepräsident Thomas Iten (parteilos) bestätigt, dass Vertreter des Kantons kürzlich eine Parzelle Bauland geprüft hätten, die dem Kanton selbst gehört. Für ein Containerdorf sei sie aber ungeeignet gewesen. Andere freie Flächen gebe es in Ostermundigen nicht. «Es sind Fruchtfolgeflächen, und die brauchen wir angesichts des Kriegs ebenfalls.»
Auch die Sprecherin der kantonalen Gesundheitsdirektion, Catherine Arber, bestätigt, dass der Kanton «ein Containerdorf ebenfalls in Betracht zieht». Allerdings sei es nicht einfach, einen geeigneten Standort zu finden, da dieser mit Strom, Wasser und Abwasser erschlossen werden müsse. Noch gebe es mit keiner Gemeinde eine entsprechende Vereinbarung. Zudem seien die Container derzeit Mangelware, «weil andere dieselbe Idee haben».
Gemeinden sollen Unterkünfte melden
Der Kanton bereite sich auf die Ankunft von vielen Menschen aus der Ukraine vor und suche deshalb in allen Gemeinden nach Unterkünften, sagt Arber.
Die Regierungsstatthalterämter haben deshalb alle Gemeinden angeschrieben. Sie wollen von den Gemeinden bis Ende März wissen, ob es ausser den bekannten Zivilschutzanlagen mögliche oberirdische Unterkünfte wie etwa leer stehende Häuser oder Pfadiheime oder andere Ferienhäuser gebe.
Ostermundigen kann im Moment rund ein Dutzend Wohnungen in Aussicht stellen, wie Iten sagt. «Wir klappern gerade alle Liegenschaften ab, von denen wir wissen, dass eine Veränderung ansteht.» Allerdings sei noch sehr unsicher, was die Gemeinde überhaupt erwarte. «Im Moment ist es sehr schwierig, die Situation abzuschätzen, und wir wissen nicht, was noch kommt.»
Ja die Gemeinde weiss nicht einmal, wie viele Ukrainer und Ukrainerinnen sich bereits in Ostermundigen befinden. Denn sie müssen sich bei ihrer Ankunft nicht als Erstes melden. Iten weiss aber von Privaten, die ukrainische Flüchtlinge bei sich aufgenommen haben. «Bereits besuchen sieben ukrainische Kinder unsere Integrationsklasse», sagt er.
Ukrainische Lehrperson in Wohlen
Dass plötzlich ukrainische Kinder in der Schule auftauchen, scheint auch in anderen Gemeinden vorzukommen. Wohlen hat deshalb eine ukrainische Lehrperson angestellt, wie der Gemeindepräsident Bänz Müller (SP plus) auf Anfrage schreibt. «Die Person spricht ausgezeichnet Deutsch und unterstützt die Schulen ab nächster Woche.»
Wohlen habe zudem einen Sonderstab Ukraine gebildet und eine Koordinationsstelle für die Fragen rund um die Ukraine-Krise geschaffen. Die zuständige Person beschaffe Informationen zum Thema, suche grössere Unterbringungsmöglichkeiten in der Region, spreche sich auch mit den Nachbargemeinden Frauenkappelen, Bremgarten, Kirchlindach und Meikirch ab und sei für die Kommunikation zuständig. Die Gemeinde verlinkt auf ihrer Website prominent zu den gesammelten Informationen.
(https://www.derbund.ch/der-kanton-sucht-unterkuenfte-und-container-131990999288)
—
Das Reka-Feriendorf an der Lenk wird zur Flüchtlingsunterkunft. Dabei wird im Feriendorf auch eine Schule aufgebaut – mit bis zu vier Klassen.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/freiburg-will-kein-pilztourismus-bussen-kann-man-aber-umgehen?id=12166001
Eine Million Franken: Katholische Kirche Bern schnürt Ukraine-Hilfspaket
Die Katholische Kirche Bern und Umgebung will humanitäre Hilfe im Kriegsgebiet und die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen hierzulande unterstützen.
https://www.derbund.ch/katholische-kirche-bern-schnuert-ukraine-hilfspaket-737151718625
Lauterbrunnen – Gemeinde sucht Freiwillige für die Koordination
Letzte Woche sind rund 80 Personen aus der Ukraine im Dorf eingetroffen. Unterschlupf fanden sie im Hostel AlpineBase. Die Gemeinde sucht nun Spenden und Helferinnen und Helfer für die Koordinationsaufgaben.
https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/198292/
+++AARGAU
Mühlau AG: Konservatives Dorf nimmt Ukraine-Flüchtlinge auf – Schweiz Aktuell
Mühlau im Aargau ist eine ländlich-konservative Gemeinde – sie engagiert sich besonders stark für Flüchtlinge aus der Ukriane.
https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/muehlau-ag-konservatives-dorf-nimmt-ukraine-fluechtlinge-auf?urn=urn:srf:video:e13028f5-bf0f-41a5-8f3a-289a6ad61c25
—
aargauerzeitung.ch 25.03.2022
Warum ukrainische Frauen und Kinder nicht in Badener Asylunterkünfte einziehen können
Die vor dem Krieg geflüchteten Menschen aus der Ukraine sind in Baden und Wettingen vorwiegend privat untergebracht. Und auch wenn die Stadt freie Betten in bestehenden Unterkünften hat, so können diese nicht genutzt werden – weil sie auf Männer ausgerichtet sind. Die Belegungen werden nun optimiert.
Claudia Laube
Auch in der Region Baden und Wettingen sind die ersten Menschen aus der Ukraine angekommen, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflüchtet sind. Darunter grösstenteils Frauen und Kinder, da Männer wegen des Kriegs nicht ausreisen dürfen. Am Freitag vor zwei Wochen waren es zum Beispiel rund 50 Personen, die von Helfern in einem Bus nach Baden gebracht wurden. Weil Unterkünfte fehlten, wurde Frau Vizeammann und Sozialvorsteherin Regula Dell’Anno (SP) um Unterstützung gebeten. Sie half dabei, dass alle kurzfristig einen Platz fanden.
Bei den Unterkünften handelt es sich um Wohnungen, Hotels und Privathaushalte. Jedoch seien das meist Zwischenlösungen. «Anschlusslösungen müssen aktuell gesucht werden», sagt Dell’Anno. Die bestehenden Unterkünfte der Stadt seien momentan nicht ganz ausgelastet, sagt sie. Da es sich jedoch mehrheitlich um Männerunterkünfte handelt, müssten die Belegungen in den nächsten Tagen optimiert werden, «damit eine der Liegenschaften für Frauen und Kinder zur Verfügung gestellt werden kann», so Dell’Anno.
Warum es sich zumeist um Männerunterkünfte handelt, dafür hat Judith Bühler eine Erklärung. Sie ist die Leiterin der Fachstelle Integration Region Baden, die von den sechs Gemeinden Baden, Ennetbaden, Neuenhof, Wettingen, Würenlos und neu auch Gebenstorf getragen wird. «Wir haben jetzt eine ganz andere Situation», sagt Bühler. In der Vergangenheit seien mehr Männer auf der Flucht gewesen, weil sie bei widrigen Bedingungen weniger vulnerabel seien. «Bei Frauen und Kindern besteht die grössere Gefahr, Menschenhandel und massivem Missbrauch durch Schlepper ausgesetzt zu sein», auch wenn das Männern natürlich auch passieren könne.
Frauen und Kinder könnten unmöglich in einer Unterkunft untergebracht werden, in der bisher nur Männer lebten: «Ihnen ist nicht zumutbar, mit mehreren fremden Männern auf engem Raum zusammenzuleben.»
Unter den Männern könne es durchaus auch ruppig zu- und hergehen.
Ausserdem sei diesmal auch anders, dass geflüchtete Menschen aus der Ukraine kein Visum für einen unter 90-tägigen Aufenthalt im Schengenraum benötigen. So sind in Wettingen aktuell ukrainische Flüchtlinge hauptsächlich in Privathaushalten untergebracht, wie Gemeinderat und Sozialvorsteher Markus Haas (FDP) sagt. Ansonsten befinde man sich in Wettingen im Stand-by-Modus – wie so viele anderen Gemeinden auch – und warte, bis der Bund beziehungsweise der Kanton ihnen weitere Flüchtlinge zuweise. Er wie auch Stadträtin Dell’Anno verweisen bei Fragen zum weiteren Vorgehen und zu Hilfsangeboten auf die Integrationsstelle.
Deren Aufgabe war beim Start Anfang 2020 hauptsächlich die Beratung von Personen, Gemeinden und Projektanbietern zu den Themen Integration und Migration. Aktuell sind die Tage gefüllt mit der Koordination von Freiwilligen im Bereich «Flucht und Asyl», den die Fachstelle am 1. Februar dieses Jahres vom Schweizerischen Roten Kreuz Aargau zusätzlich übernommen hat. Das weitet das Wirkungsgebiet aus und betrifft alle Gemeinden im Bezirk Baden und nicht nur die eingangs erwähnten Verbundgemeinden.
Hier können sich Freiwillige melden, die sich für geflüchtete Menschen engagieren wollen, zum Beispiel mit Deutschunterricht, aber auch solche, die Menschen aus der Ukraine bei sich zu Hause aufgenommen haben. «Die benötigen ja auch eine Ansprechperson», sagt Bühler. Das Problem der Fachstelle: die Ressourcen. Eigentlich sind es nur 55 Stellenprozente für den Bereich Flucht und Asyl. Und die seien auch noch auf unterschiedliche Aufgaben aufgeteilt. Aktuell aber ein Ding der Unmöglichkeit. Insgesamt fünf Personen in Teilzeitpensen bearbeiten die zahlreich eingehenden Anfragen.
Nicht jeder Privathaushalt kann auf seine Legitimität überprüft werden
Die Integrationsstelle leitet die Freiwilligen an die richtigen Orte weiter und bringt sie zum Beispiel mit den Sozialdiensten der Gemeinden in Kontakt, wenn sie für die Lebensmittel der geflüchteten Menschen, die sie bei sich zu Hause aufgenommen haben, nicht alleine aufkommen können. «Diese Menschen haben ein Recht auf Nothilfe», sagt Bühler.
Bei den Freiwilligen in den Privathaushalten erkundigt sich die Stelle derweil, wie lange sie die Menschen bei sich aufnehmen können und welche Art der Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden, «damit keine prekären Bedingungen wie zum Beispiel ein Bett im Keller herrschen». Mehr als fragen ist aber nicht möglich.
So besteht auch die Gefahr, dass nicht alle privaten Unterkünfte für die Menschen aus der Ukraine sicher sind. Bühler spricht ein Problem beim Zürcher Hauptbahnhof an, wo Geflüchtete angekommen seien und auch vereinzelt Männer mit Schildern gewartet hätten, die auf der Suche nach alleinreisenden Ukrainerinnen waren. Aber jeden Privathaushalt nach seiner Legitimität zu überprüfen, das sei leider nicht machbar, sagt Bühler. «Dass es Menschen gibt, welche die Notlage von solch vulnerablen Menschen ausnutzen, ist traurig.»
Die Gemeinden sind nun aber in erster Linie froh, dass so viele Private, aber auch Hotels Plätze anbieten. Bereits würden zudem erste Kinder in verschiedenen Gemeinden im Bezirk eingeschult.
Stadträtin Dell’Anno rechnet damit, dass die kantonalen Unterkünfte in den nächsten Wochen ausgelastet sein und bald Zuweisungen vorgenommen werden. «Aktuell werden alle sich bietenden weiteren Unterbringungsmöglichkeiten geprüft und laufend dem Kanton gemeldet», so Dell’Anno.
(https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/baden/region-warum-ukrainische-frauen-und-kinder-in-baden-nicht-in-die-asylunterkuenfte-einziehen-koennen-ld.2265951)
—
aargauerzeitung.ch 25.03.2022
«Für Frauen mit Kindern braucht es mehr Wohnlichkeit» – das sagt ein Asylspezialist zur Flüchtlingsunterkunft im A3-Werkhof
Im ehemaligen A3-Werkhof in Frick werden Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Rolf Schmid sagt im Interview, was zu beachten ist, damit sich die Geflüchteten dort wohlfühlen. Er verrät, wie sich Fricktalerinnen und Fricktaler dort einbringen können und worauf es jetzt bei der Betreuung der Menschen ankommt.
Thomas Wehrli
In den nächsten Wochen wird die ehemalige Asylunterkunft im A3-Werkhof in Frick wieder in Betrieb genommen. Sie dient in den nächsten Monaten als Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine.
Wie viele Personen in Frick untergebracht werden, ist laut Kanton derzeit noch unklar. Bis 2020 lebten bis zur 150 Asylbewerber in der Unterkunft. Damals lebten allerdings allein reisende Männer in Frick. Aus der Ukraine fliehen vor allem Frauen und Kinder.
Viel Erfahrung im Umgang mit Asylbewerbern hat Rolf Schmid. Er selber wohnt mit zwei Flüchtlingen in Frick zusammen und ist zugleich Präsident von Netzwerk Asyl Aargau. Mit der Kontaktgruppe Asyl Frick hat er die Asylbewerber, die im ehemaligen A3-Werkhof lebten, auch begleitet.
Sie kennen die Asylunterkunft im ehemaligen A3-Werkhof. Für wie geeignet halten Sie ihn für die Unterbringung für Frauen und Kinder?
Seit der Schliessung im Januar 2020 war ich nicht mehr direkt vor Ort. Die Einrichtung war seit Beginn relativ trist, viel Beton und Metall. Für Einzelpersonen, die tagsüber unterwegs sind, scheint dies zweckmässig. Für die Unterbringung von Frauen mit Kindern braucht es meines Erachtens unbedingt Räume im Innern und im Freien, um sich zu bewegen und zu spielen.
Worauf muss geachtet werden?
Das Areal des ehemaligen Werkhofs ist ein Industriegelände. Es ist einfach vorzustellen, dass es für einen längeren Aufenthalt mehr Wohnlichkeit benötigt. Diese Herrichtung kann aber auch Schritt für Schritt, womöglich unter Einbezug von Freiwilligen und der Bewohnenden erfolgen.
Was kann die Kontaktgruppe Asyl Frick beitragen?
Im Moment warten wir auf mehr Information seitens der kantonalen Behörden, damit wir mit der Planung von neuen Angeboten oder dem Ausbau von bestehenden Angeboten anfangen könnten. Wir könnten uns vorstellen, wieder Deutschkurse anzubieten. Dies ist davon abhängig, ob der Kanton diese zur Verfügung stellen oder auf Freiwilligenarbeit setzt.
Wie ist die Kontaktgruppe Asyl Frick aktuell eingebunden?
Im Moment geht es primär um die Unterbringung, deshalb sind wir noch nicht eingebunden. Wir haben beim Gemeinderat und den kantonalen Behörden jedoch platziert, dass wir gerne mehr in die Planung einbezogen werden möchten. Bereits bei der ersten Nutzungsphase konnten wir viel zum erfolgreichen Betrieb beitragen.
Werden Sie vor Ort aktiv sein?
Einige Freiwillige sind seit der ersten Stunde unserer Gründung 2016/2017 dabei. Wir sind weiterhin motiviert mitzuwirken. Nach Möglichkeit organisieren wir wieder Angebote. Wichtig ist uns, dass die Angebote für alle geflüchteten Menschen zugänglich sind. Für Exklusivangebote, die sich nur an Menschen aus der Ukraine richten, stehen wir aber nicht zur Verfügung.
Viele Frickerinnen und Fricker wollen ebenfalls helfen. Wie können sie das?
Sobald es losgeht mit der Planung und dem Auf- beziehungsweise Ausbau von Angeboten, sind wir auf Freiwillige angewiesen. Diese können sich gerne bei mir oder der Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit im Asylbereich melden.
Braucht die Kontaktgruppe für den A3-Werkhof noch Material oder Unterstützung?
Der Bedarf an Material ist noch nicht bekannt. Darum nehmen wir aktuell keine Waren an. Die Erfahrung zeigt auch, dass es nur bedingt Nachfrage nach Kleidung gibt. Die meisten Angebote sind Kleider und deren Verteilung – Sortierung, Lagerung, Transport etc. – ist für Freiwillige relativ aufwendig. Darum verzichten wir auf Sammlungen.
Eine Klippe ist die Sprache. Wie ist damit umzugehen?
Es gibt zahlreiche Menschen im Fricktal, die Ukrainisch oder Russisch sprechen. Diese sollten sich nach Möglichkeit bei kantonalen und kommunalen Behörden melden, damit ein Kontakt hergestellt werden kann, wenn es zu Fragen kommt. Aus Erfahrung wissen wir, dass jedoch (fast) jede sprachliche Hürde überwunden werden kann.
Eine Frage ist die Beschulung der Kinder. Was halten Sie für einen guten Weg, was muss beachtet werden?
Die integrative Beschulung ist aus meiner Sicht sehr zentral. Den meisten Gemeinden wird dieser Weg auch gelingen. Gleichzeitig wird der Druck auf die Schulen in Gemeinden, die viele Menschen aufnehmen, wie beispielsweise Frick, natürlich gross. Hier muss der Kanton sich um Speziallösungen bemühen.
Sind sich die Behörden dessen bewusst?
Ich bin überzeugt, dass das Departement Bildung, Kultur und Sport sich dieser Aufgabe bewusst ist. Aktuell werden ja bereits Menschen gesucht, die im Alltag den Kindern mit Übersetzungen helfen können. Das ist eine wichtige Massnahme.
Etliche Fricktalerinnen und Fricktaler haben bereits Flüchtlinge bei sich privat aufgenommen, andere helfen finanziell oder materiell. Wie erleben Sie das Engagement der Bevölkerung?
Die Solidarität ist gross und sie freut mich sehr. Persönlich habe ich aber meine Zweifel, wie lange diese «Welle» anhält. Ausserdem bereitet es mir grosse Sorgen, dass nun politisch und gesellschaftlich vieles möglich ist, wofür wir Freiwilligen im Asylbereich seit vielen Jahren kämpfen. Menschen aus der Ukraine können kostenlos den ÖV nutzen, kostenlos ins Ausland telefonieren und dürfen mit ihrem Status reisen.
Was stört Sie daran?
Den Menschen aus Syrien, Afghanistan, dem Irak oder generell Bedürftigen aus der Schweiz bleibt das alles verwehrt. Die Erklärung mit der Nähe zur Ukraine greift für mich zu kurz. Die Betroffenheit wird vielleicht dadurch ausgelöst, aber die Tatsache, dass manche Menschen «echte» und «unechte» Geflüchtete unterscheiden, ist aber nur eins: rassistisch.
(https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/fricktal/frick-fuer-frauen-mit-kindern-braucht-es-mehr-wohnlichkeit-das-sagt-ein-asylspezialist-zur-fluechtlingsunterkunft-im-a3-werkhof-ld.2267639)
+++BASELLAND
Gastfamilien sollen finanziell entschädigt werden
Wer privat im Baselbiet Flüchtlinge aus der Ukraine aufnimmt, soll Geld bekommen – mehr als die derzeitige 100-Franken Pauschale für Nebenkosten.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/gastfamilien-sollen-finanziell-entschaedigt-werden?id=12166013
+++LUZERN
Bis zu 5’000 Flüchtlinge werden in Luzern erwartet: Guido Graf: «Niemand muss mehrere Monate im Bunker sein»
Bis zu 5’000 ukrainische Flüchtlinge erwartet der Kanton Luzern bis im Juni. Nach Corona ist das die zweite grosse Krise, die das Gesundheits- und Sozialdepartement in kürzester Zeit stemmen muss. Im Video sagt der Luzerner Regierungsrat Guido Graf, wie lange die Kriegsflüchtlinge in Bunkern verharren müssen.
https://www.zentralplus.ch/politik/guido-graf-niemand-muss-mehrere-monate-im-bunker-sein-2330971/
-> https://www.20min.ch/story/darum-werden-gefluechtete-in-luzern-trotzdem-in-bunkern-einquartiert-722213495492
+++ZUG
Flüchtling aus der Ukraine findet Job
https://www.tele1.ch/nachrichten/fluechtling-aus-der-ukraine-findet-job-145929659
«Wir brauchen euch»: Regierungsrat Andreas Hostettler zählt auf die Bevölkerung, damit ukrainische Flüchtlinge gut aufgefangen werden können
Die Regierung rechnet damit, dass dem Kanton Zug pro Tag mehr als zehn Flüchtlinge zugewiesen werden. Die Betten müssen zügig bereitgestellt werden, zeigt sich Regierungsrat Andreas Hostettler an einer Infoveranstaltung überzeugt.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/zug/kanton-zug-wir-brauchen-euch-regierungsrat-andreas-hostettler-zaehlt-auf-die-bevoelkerung-damit-ukrainische-fluechtlinge-gut-aufgefangen-werden-koennen-ld.2268178
+++ZÜRICH
Auf Flüchtlinge spezialisierte Berater
Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer bekommen Unterstützung bei ihrer Arbeitssuche. Wenn sie einen Job suchen, können sie sich auf den regionalen Arbeitsvermittlungsstellen im Kanton Zürich an einen speziell auf Flüchtlinge ausgebildeten Berater wenden.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/auf-fluechtlinge-spezialisierte-berater?id=12166022
+++SCHWEIZ
«Viele wollen nur junge, hübsche Ukrainerinnen bei sich wohnen lassen»
Nicht alle Ukraine-Geflüchteten erfahren dieselbe Solidarität: «Ältere Männer, Muslime und Menschen mit Behinderungen will fast nie jemand aufnehmen», sagt Sigita Barvida, die in Zürich Flüchtlinge vermittelt.
https://www.20min.ch/story/viele-wollen-nur-junge-huebsche-ukrainerinnen-bei-sich-wohnen-lassen-905100751591
Dürfen geflüchtete Studenten in der Schweiz einen Uni-Abschluss machen? – Schweiz Aktuell
Bei den rund 1’000 Flüchtlingen, welche täglich aus der Ukraine in die Schweiz kommen, sind auch Studierende dabei. Viele von ihnen werden in der Schweiz an einer Uni weiterstudieren. Einen Uni-Abschluss zu machen ist aber nicht möglich. Genau dies findet die Berner Studentenschaft unfair und fordert deswegen einen erleichterten Zugang für Flüchtlinge an die Uni Bern.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/duerfen-gefluechtete-studenten-in-der-schweiz-einen-uni-abschluss-machen-145930161
Mehr Menschenwürde
In einem Offenen Brief kritisieren Therapeutinnen und andere Fachpersonen die Lebensbedingungen für Geflüchtete in der Nothilfe. Simon Muster hat mit Erstunterzeichnerin Dr. Fana Asefaw über alltägliche Zermürbung im Asylsystem gesprochen.
https://www.pszeitung.ch/mehr-menschenwuerde/#top
«Really emotional»
In der Ukraine werden Menschen von Putins Raketen getötet. Darum ist Solidarität mit den Geflüchteten jetzt wichtig. Aber nicht, weil es «europäische Menschen mit blauen Augen und blonden Haaren» sind.
https://www.saiten.ch/really-emotional/
Bundesrätin im Bundesasylzentrum: «Wir hatten Anlaufschwierigkeiten, aber niemand musste auf der Strasse schlafen»
Am Donnerstagnachmittag besuchte Bundesrätin Karin Keller-Sutter das Bundesasylzentrum Basel. Sie wollte sich ein Bild der Lage der ukrainischen Geflüchteten machen und informierte über den aktuellen Stand.
https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/krieg-in-der-ukraine-bundesraetin-im-bundesasylzentrum-wir-hatten-anlaufschwierigkeiten-aber-niemand-musste-auf-der-strasse-schlafen-ld.2267711
+++MITTELMEER
„Ocean Viking“ rettet 30 Flüchtlinge im Mittelmeer
Die Flucht aus der Ukraine steht derzeit im Zentrum der europäischen Flüchtlingspolitik. Doch auch die Flucht aus Afrika geht weiter. Die „Ocean Viking“ hat im Mittelmeer weitere 30 Menschen aus Seenot gerettet.
https://www.migazin.de/2022/03/25/flucht-ocean-viking-fluechtlinge-mittelmeer
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
KLIMASTREIK
BE:
Protest auf dem Bundesplatz: Eine kleine Klimademo gegen Gaskraftwerke
Am Freitag hat in Bern ab 17 Uhr eine Klimademo stattgefunden. Ein paar Hundert Teilnehmende wehrten sich gegen den Bau von Gaskraftwerken.
https://www.derbund.ch/eine-kleine-klimademo-gegen-gaskraftwerke-138310076521
BS:
Velo-Demonstration in Basel: 300 Aktivisten radeln gegen die Klimaerwärmung an
Hunderte, mehrheitlich junge Menschen protestierten am frühen Freitagabend gegen die Nutzung fossiler Energien.
https://www.bazonline.ch/300-aktivisten-radeln-gegen-die-klimaerwaermung-an-357946146580
-> https://telebasel.ch/2022/03/25/hunderte-nehmen-am-klimastreiktag-an-velo-demo-teil/?channel=105100
GR:
-> https://www.blick.ch/schweiz/graubuenden/fuers-klima-sitzstreik-in-davos-id17349775.html
-> https://www.toponline.ch/news/schweiz/detail/news/sitzstreik-und-unterschriftensammlung-fuers-klima-00179264/
SG:
-> https://www.tvo-online.ch/aktuell/nach-coronapause-jugend-streikt-wieder-fuers-klima-145929819
ZH:
Klimastreik und Critical MassKlima- und Veloaktivisten in Zürich unterwegs
Am Freitagabend sind in der Stadt Zürich gleich mehrere Protestzüge unterwegs.
https://www.tagesanzeiger.ch/klima-und-veloaktivisten-in-zuerich-unterwegs-459223596797
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/zurcher-demonstrieren-fur-das-klima-66139970
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/bunter-protest-gegen-abhaengigkeit-von-fossilen-energien-00179294/
+++SPORT
Politiker und Experten über Kokain-Rausch im Stadion: Braucht es Drogenspürhunde in den Kurven?
Das investigative Rechercheformat «Undercover» befasst sich in der neuen Staffel mit dem Drogenkonsum in den Fankurven von Fussball- und Eishockeystadien. Im Studio diskutieren SP-Nationalrätin Min Li Marti, SVP-Nationalrat Mauro Tuena und Hooliganexperte Maurice Illi.
https://www.blick.ch/video/specials/randalieren-fans-im-drogenrausch-politiker-und-hooligan-experte-diskutieren-ueber-massnahmen-id17348940.html
+++PSYCHIATRIE
Wegen Medienberichten zu Zwangsmassnahmen in der Psychiatrie: Der Berufsverband der Pflegefachangestellten fordert eine kantonale Untersuchung. (ab 03.10)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/greyerzersee-anwohnende-machen-sich-sorgen-wegen-massentourismus?id=12166334
+++POLIZEI AG
Eine Gefängniszelle in Rosarot: So sieht es in den Räumen von Stadtpolizei und Sozialen Diensten aus
Nachdem die Stadt letzten Sommer einen Einblick in ihre Räumlichkeiten in der Altstadt gewährte, öffnete sie dieses Mal die Türen der Verwaltungsräume an der Poststrasse. Dort befinden sich die Sozialen Dienste und die Stadtpolizei.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/aarau/aarau-eine-gefaengniszelle-in-rosarot-so-sieht-es-in-den-raeumen-von-stadtpolizei-und-sozialen-diensten-aus-ld.2267378
+++POLIZEI DE
Vor allem Klima-Aktivisten in Langzeitgewahrsam
Das Polizeigesetz in NRW ermöglicht der Polizei, Personen länger festzuhalten – begründet wurde dies mit Terrorismus. Vier Jahre später stellt sich heraus: Die größte Einzelgruppe in Langzeitgewahrsam sind Menschen aus der Klimabewegung.
https://netzpolitik.org/2022/polizeigesetz-nrw-vor-allem-klima-aktivisten-in-langzeitgewahrsam/
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Warum viele Querdenker nun prorussische Propaganda verbreiten
Ein großer Teil der reichweitenstarken, verschwörungsideologischen Kanäle in den sozialen Medien positioniert sich derzeit pro Putin. Was sind die Gründe für diese Nähe? Und warum äußern sich Rechtsextreme unterschiedlich? Ein #Faktenfuchs.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/warum-viele-querdenker-nun-prorussische-propaganda-verbreiten,T10vAvf
Kein Verbot russischer Sender – Bundesrat entscheidet mit dem Kopf, nicht mit dem Herzen
«RT» und «Sputnik» werden in der Schweiz nicht verboten. Zurecht, es wäre der Schritt zur Gesinnungspolizei.
https://www.srf.ch/news/schweiz/kein-verbot-russischer-sender-bundesrat-entscheidet-mit-dem-kopf-nicht-mit-dem-herzen?wt_mc_o=srf.share.app.srf-app.twitter
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/bundesrat-gegen-verbot-von-rt-und-sputnik?partId=12166385
-> https://www.derbund.ch/nur-zwei-bundesraetinnen-wollten-russische-sender-verbieten-992840955626
-> https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/eu-sanktionen-sputnik-und-russia-today-putins-propaganda-sender-werden-nicht-gesperrt-ld.2268038
—
derbund.ch 25.03.2022
Deutschsprachiger Propaganda-Kanal: Selenski-Bashing und Roger Köppel: Was auf Putins Sendern läuft
Der Bundesrat sieht von einem Verbot von «Russia Today» ab. Was läuft auf dem Kanal, der eine Sondersitzung nötig machte?
Thomas Knellwolf, Charlotte Walser
Ausgesprochen betulich wirkt das Programm von RT. Nicht wie etwas, das den Schweizer Bundesrat zu einer Sondersitzung zwingt. Doch genau dies war am Freitag der Fall.
Während die Schweizer Regierung ein Verbot des Kanals erörtert, läuft eine Dokumentation über einen Russen, der Kosmonaut werden will, was dessen Frau ziemlich Sorgen bereitet. Nach dem Happy End folgt zur Mittagszeit eine heldenhafte Geschichte über Eistaucher, die sich mit Selbstmassagen und Atemübungen auf neue Rekorde vorbereiten.
Man könnte fast meinen, die Programmverantwortlichen wollten durch demonstrative Harmlosigkeit einen Bann durch die Schweizer Regierung in letzter Minute abwenden.
Doch RT, bekannter unter seinem früheren Namen «Russia Today», hat auch seine andere Seite. Jene Seite, welche die EU dazu brachte, das Programm als «giftige und schädliche Desinformationen» zu taxieren.
Dazu passen die prominentesten Schlagzeilen auf der deutschsprachigen RT-Webseite, während der Bundesrat tagt: «Flüchtende aus Mariupol: Das muss die ganze Welt wissen – Ukrainische Soldaten schiessen auf Kinder» sowie «Zahlung in Rubel: Kurs steigt, während der Westen über eigene Sanktionen stolpert».
Der Bundesrat teilt die EU-Einschätzung, dass es sich um Propaganda und Desinformation handelt. Doch es gab in den vergangenen Tagen in Bern Meinungsverschiedenheiten, was der richtige Weg zur Bekämpfung sei. Schliesslich hat sich die Regierung gegen ein Verbot von RT und dem inhaltlich ähnlichen Kanal Sputnik entschieden. Sie weicht von der EU ab, die RT verboten hat. Ausser Verteidigungsministerin Viola Amherd und Medienministerin Simonetta Sommaruga habe sich niemand dafür starkgemacht, heisst es. Das Gremium hält es für wirksamer, unwahren Äusserungen mit Fakten zu begegnen.
Falsches aus dem Bundeshaus
Ausgewogenheit strebt RT nicht an. Chefredaktorin Margarita Simonjan, die den russischen Präsidenten ihren «Vorgesetzten» nennt, sieht ihren Sender als eine Art «Verteidigungsministerium».
Die aktuellen «Top-Artikel» zeugen davon: «Ukraine vergleicht sich mit Nazideutschland» oder «Ukraine-Teilung? Polen will ein Stück vom Kuchen». Simonjan, die persönlich auch von der Schweiz sanktioniert wurde, macht kein Geheimnis daraus, dass RT einen «Informationskrieg» führt – und zwar «gegen die gesamte westliche Welt».
Auch auf die Schweiz wird immer wieder Bezug genommen – momentan zum Beispiel im Artikel «Berge von Leichen russischer Soldaten: Die Welt des Wladimir Selenskij» (womit natürlich Wolodimir Selenski gemeint ist). Darin wird zuerst darüber spekuliert, dass sich der ukrainische Präsident gar nicht in Kiew aufhalte, und der «Realitätsbezug seiner Botschaften» wird angezweifelt. Am Schluss desselben Textes steht, «der Kriegspräsident» habe sich «mit einer Videobotschaft an das Schweizer Parlament gewandt – und auch dort Applaus und Ovationen geerntet». Doch es gab keine solche Botschaft an National- oder Ständerat.
RT empfängt auch immer wieder prominente Gäste aus der Schweiz, unter anderen den Zürcher SVP-Nationalrat Roger Köppel. Zuletzt trat er am 12. Dezember dort auf, also Wochen vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Sendung ist nicht mehr online abrufbar. Thema war gemäss der RT-Webseite die neue deutsche Regierung.
Köppel kritisierte demnach «verbale Breitseiten» der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock gegen Russland. Diese zeugten davon, dass der Moralismus in der Aussenpolitik regiere. Weiter sprach sich Köppel damals für Nord Stream 2 aus. Die Erdgas-Pipeline von Russland nach Deutschland wird wegen des Überfalls auf die Ukraine nun nicht fertiggestellt.
RT-Gastgeber wird «Weltwoche»-Korrespondent
Der mit Kreml-Millionen finanzierte Sender räumt Politikerinnen und Politikern vom – teilweise extremen – rechten oder linken Lager viel Platz ein, die demokratische westliche Regierungen harsch kritisieren und bisweilen autokratische Machthaber loben. Köppel ist hier keine Ausnahme. In einer Sendung vom Juni 2021 zollte der «Weltwoche»-Chef dem russischen Präsidenten Respekt. Wladimir Putin habe Russland Stabilität gebracht. Er sei der letzte Realist in Europa. «Wir haben in Europa einen eklatanten Mangel an Realpolitik», fand Köppel weiter. Er kritisierte die «Moralbetrunkenheit» und das «Gutmenschentum». «Dieses Gutmenschenzeug ist einfach eine Seuche, die sich in die Hirne frisst», sagte Köppel. Darob gehe die Interessenpolitik vergessen.
Gastgeber Köppels war Thomas Fasbender, ein deutscher Journalist mit eigener RT-Sendung und ebenfalls viel Verständnis für Putin. Seit kurzem wird Fasbender auch als Moskau-Korrespondent von Köppels «Weltwoche» aufgeführt.
Verschwörungstheoretiker als Gast
In der Corona-Pandemie spielt «Russia Today» eine besondere Rolle: Während die Staatssender in Russland zum Impfen aufrufen, sät RT im Ausland Zweifel. So lässt der Sender zum Beispiel Experten zu Wort kommen, die vom wissenschaftlichen Konsens abweichen und behaupten, die Impfung verursache Schäden an Organen. Prominent berichtete RT jeweils über Demonstrationen von Massnahmengegnern in westlichen Ländern.
Nicht weit ist es bei solchen Positionen beim Covid-Thema zu einem weiteren gern gesehenen Schweizer Interview-Partner bei RT: zum Friedensforscher und populären Verschwörungstheoretiker Daniele Ganser. Dieser verurteilte zwar vergangene Woche auf dem Kanal die russische Aggression; er zeigte aber auch ein gewisses Verständnis dafür: «Die rote Linie Moskaus wurde überschritten.»
Jüngst durfte sich bei RT der russische Botschafter in Bern, Sergei Garmonin, beschweren über «die Gehirnwäsche durch westliche Massenmedien, die Russland gegenüber feindlich eingestellt sind»: In der Schweizer Presse, so sagte er, gebe es «immer mehr offensichtliche Fake News, immer mehr verlogene Zeitungsartikel (…), die ganz dem Mainstream der westlichen Propaganda entsprechen». Er sagte dies zu einem Zeitpunkt, als sein Land leugnete, dass es die Ukraine angreifen wolle.
(https://www.derbund.ch/selenski-bashing-und-roger-koeppel-was-auf-putins-sendern-laeuft-600153966343)
—
Maskengegnerin Prisca Würgler gründet Verlag mit Sitz im Kanton Uri
Die Erstfelderin, die wegen ihres Engagements gegen die Maskenpflicht 2020 ihre Stelle als Primarlehrerin in Emmetten verlor, ist nun unter die Verlegerinnen gegangen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/uri/altdorf-maskengegnerin-prisca-wuergler-gruendet-verlag-mit-sitz-im-kanton-uri-ld.2267486
+++HISTORY
Tanzstück «Résisdanse!»
Das Tanzstück «Résisdanse!» läuft im Rahmen des BETA Stage Festivals. Während vier Wochen, vom 4. März bis zum 3. April 2022 bespielen über 200 Tanzschaffende gewohnte und ungewohnte Räumlichkeiten in und um die Stadt Bern. Der Slogan des Festivals «Mehr Tanz. Mehr Raum.» steht nicht nur für mehr Raum für Tanz, sondern auch für mehr Sichtbarkeit der Berner Tanzszene. Das Spezielle daran: Das Festival ist seit seiner Entstehung 2018 unkuratiert und lässt den Tanzschaffenden viel Freiraum.
Die antirassistische Aktivistin und Tänzerin Pascale Altenburger hat das Tanzstück «Résisdanse!» mitgestaltet und tanzt selbst auch mit. Monika Hofmann hat sich mit ihr darüber unterhalten, weshalb der Treffpunkt in der Kirche St. Peter und Paul ist, warum das Kollektiv eine Mischform aus Tanz, Musik und Performance gewählt hat und wie das Stück die Schweiz als Profiteurin kolonialer Ausbeutungen thematisiert.
https://rabe.ch/2022/03/25/tanzstueck-resisdanse/
Aargauer Geheimbunker der Widerstandsgruppe P26 wird zum Museum: Ab April ist die Festung Rein für Besuche geöffnet
Seit 2018 wurde an der Restaurierung und originalen Ausrüstung der Festung Rein in Rüfenach gearbeitet. Zusätzlich wurde ein Museum zur einst geheimen Widerstandsorganisation P26 eingerichtet. Ab April ist die Anlage für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/brugg/villigerfeld-festung-rein-ab-fruehling-2022-fuer-besuche-offen-ld.2267820