Medienspiegel 5. März 2022

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Berner wollen Flüchtlinge aufnehmen
Weit über eine Million Ukrainer und Ukrainerinnen sind seit dem Beginn des russischen Angriffs bereits aus ihrem Land geflüchtet. Die meisten finden für den ersten Moment Zuflucht in einem der Nachbarländer. Langsam kommen aber die ersten Flüchtlinge auch in der Schweiz an und hier ist die Solidarität gross. Nicht nur bei den Behörden laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, damit die Menschen unkompliziert aufgenommen werden können. Auch viele Bürger und Bürgerinnen wollen helfen. Die Organisation Campax hilft beim Vermitteln von Plätzen für die Flüchtlinge und spricht von einem überwältigenden Erfolg.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/berner-wollen-fluechtlinge-aufnehmen-145709116


+++ZUG
Private wollen Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen
https://www.tele1.ch/nachrichten/private-wollen-fluechtlinge-bei-sich-zu-hause-aufnehmen-145708460


+++MITTELMEER
Hilfsorganisationen retteten mehr als 100 Menschen im Mittelmeer
Die Schiffscrew rettete 80 Menschen von einem Schlauchboot. Heuer sind bisher bereits fast 5.500 Migranten und Migrantinnen allein in Italien angekommen
https://www.derstandard.at/story/2000133867167/hilfsorganisationen-retteten-mehr-als-100-menschen-im-mittelmeer?ref=rss
-> https://www.spiegel.de/ausland/mittelmeer-ueber-hundert-menschen-aus-seenot-gerettet-a-1e8512ec-536e-415e-95ed-4ea1b39723d6


+++DEMO/AKTION/REPRESSION

«Dini Mueter kämpft mit ois!» – Das war die Demonstration zum 8. März in Zürich
Heute Samstag demonstrierten in Zürich bis zu 3000 Menschen gegen Sexismus und Patriarchat.
https://www.ajourmag.ch/8mrz-2022/
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/wasserwerfer-eingesetzt-ausschreitungen-bei-frauendemo-in-zurich-66123839
-> https://www.blick.ch/schweiz/zuerich/polizei-setzt-wasserwerfer-ein-hunderte-personen-an-unbewilligter-frauendemo-in-zuerich-id17292487.html
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/wasserwerfer-gegen-unbewilligte-demonstration-in-zuerich-00177238/
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/zehntausende-ziehen-fuer-den-frieden-durch-zuerich?id=12153987 (ab 02:23)
-> https://www.stadt-zuerich.ch/pd/de/index/stadtpolizei_zuerich/medien/medienmitteilungen/2022/maerz/bilanz_zu_den_demonstrationeninderstadtzuerich.html
-> https://twitter.com/femstreikzh
-> https://twitter.com/ajour_mag
-> https://twitter.com/astiagrahmani
-> https://twitter.com/StadtpolizeiZH
-> Demo-Aufruf: https://8mrzunite.ch und https://barrikade.info/article/5030



tagesanzeiger.ch 05.03.2022

Vorgezogener Frauenkampftag: Hohe Beteiligung an Frauendemo

Am Samstagnachmittag verläuft eine unbewilligte, aber tolerierte Demonstration zum Internationalen Frauenkampftag vom 8. März lautstark – und nicht immer friedlich.

Thomas Hasler, Urs Jaudas(Fotos)

«Kein Krieg, kein Staat, kein Patriarchat», hallt es lautstark durch die Zürcher Bahnhofstrasse. Die Frauen in der ersten Reihe, wie für den Strassenkampf mit Schutzbrillen und Masken ausgerüstet, halten ein Transparent wie ein Schutzschild. «Wir fragen nicht, wir kommen», steht darauf. Doch für den Moment, der Demonstrationszug in der Bahnhofstrasse hat noch keine 200 Meter zurückgelegt, kann von Kommen keine Rede sein.

Wasserwerfer eingesetzt

Die Polizei hat die Bahnhofstrasse in beide Richtungen sowie die Uraniastrasse Richtung Limmat abgeriegelt. Den Demonstrierenden bleibt nach einer kurzen Sitzblockade und verbalen Provokationen gegenüber der Polizei («Eure Kinder werden so wie wir!») nur die Uraniastrasse Richtung Sihlporte.

Die Polizei toleriert den Zug, solange er friedlich bleibt – und sich in den Kreis 4 verzieht. Der Versuch, via Seiden-/Gerbergasse/Löwenstrasse doch Richtung Bahnhof zu gelangen, findet nach einem Wasserwerfereinsatz beim Löwenplatz denn auch ein schnelles Ende. Laut Stadtpolizei beteiligten sich mehrere Hundert Personen an der Kundgebung, Medienvertreter gehen eher von etwa 1500 Personen aus.

«Gegen Ökozid und Femizid»

Abgesehen von diversen Sprayereien («Patriarchalen Kapitalismus zerschlagen»), verläuft die Demonstration durch den Kreis 4 zwar sehr lautstark, aber friedlich. Als ihr vor der Langstrasseunterführung ein Wasserwerfer den Weg Richtung Limmatplatz abschneidet, dreht der Zug ab und kehrt nach einigen Umwegen durchs Quartier wieder auf den Helvetiaplatz zurück.

Unterwegs lassen die mehrheitlich jungen Frauen während einer Stunde mit einstudierten Gesängen und schlecht verständlichen Parolen aus technisch überforderten Boxen und Megafonen die internationale Solidarität und den Feminismus hochleben. Auf Plakaten wenden sich die Frauen aber auch «gegen Ökozid und Femizid» und fordern den überarbeiteten, unterbezahlten und ungehörten Teil der Gesellschaft zum Hässigsein und Kampf auf.

Mit Hammer und Sichel

Gut zwei Stunden nach Beginn der Demonstration kommt diese auf dem Helvetiaplatz zum Stehen und löst sich langsam auf. Zuvor hat die revolutionäre Jugend Zürich (RJZ) an der Ecke Stauffacher-/Langstrasse an einem Baugerüst ein Transparent befestigt. Slogan: «Frauekampf isch Klassekampf». Das von der revolutionären Jugend Zürich (RJZ) gestaltete Transparent ist mit dem Hammer-und-Sichel-Zeichen versehen, dem wohl bekanntesten Symbol des Kommunismus. Zu den Ereignissen in der Ukraine war kein Transparent zu sehen.

Für den eigentlichen Frauenkampftag am 8. März wird zu einer Kundgebung in Winterthur aufgerufen.
(https://www.tagesanzeiger.ch/hohe-beteiligung-an-frauendemo-828750485542)


derbund.ch 05.03.2022

Antikriegskundgebung in Bern: «Ich bin ein Ukrainer»

m Samstag protestierten über 1000 Personen gegen den Krieg in der Ukraine auf dem Berner Bundesplatz. Höhepunkt waren die Reden der Botschafter der Ukraine und Georgiens sowie der Botschafterin Polens.

Sie hätte nie gedacht, dass sie als Botschafterin Polens in der Schweiz auf dem Bundesplatz gegen einen Krieg in der Ukraine reden würde, sagte die polnische Botschafterin in Bern, Iwona Kozlowska.

Ihr georgischer Kollege Irakli Kurashvili erinnerte an den russischen Angriff auf die georgische Provinz Südossetien im Jahr 2008 und war emotional sichtlich bewegt. Er schloss seine Ausführungen mit dem Satz «Ich bin ein Ukrainer. Wir sind Ukrainer», unter Anspielung auf den berühmten Satz «Ich bin ein Berliner» des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy. Dieser hatte den historischen Satz in einer Rede im Sommer 1963 vor dem Rathaus Schöneberg in Westberlin formuliert.

Am Anfang der Kundgebung hat die Polizei Corona-Massnahmengegner daran gehindert, die Antikriegskundgebung auf dem Bundesplatz zu stören. Die rund drei Dutzend Massnahmengegner haben sich daraufhin bei der Heiliggeistkirche versammelt. Gegen 17 Uhr hatten sie ihre Aktion wieder beendet.
(https://www.derbund.ch/ich-bin-ein-ukrainer-890654183337)

-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/friedensdemonstration-auch-in-der-hauptstadt-145709110
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/in-bern-ist-die-fuenfte-jahreszeit-angebrochen?id=12154005
-> https://twitter.com/PeterSigerist



Manifestation à Genève: «J’ai tellement peur pour ma famille en Ukraine»
Arrivée en Suisse jeudi, Tamara a fui l’invasion russe de son pays. La jeune Ukrainienne a témoigné samedi lors d’un manifestation qui a réuni plusieurs milliers de personnes à la Place de Neuve.
https://www.20min.ch/fr/story/jai-tellement-peur-pour-ma-famille-en-ukraine-446272252634
-> https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/zuerich-und-genf-tausende-nehmen-an-friedensdemos-teil?urn=urn:srf:video:f3d52687-9cdd-4084-9aba-ecc6a75da03e
-> https://www.rts.ch/info/suisse/12914833-forte-mobilisation-dans-plusieurs-villes-de-suisse-contre-la-guerre-en-ukraine.html


Friedenskundgebungen in Luzern und Zürich
https://www.tele1.ch/nachrichten/friedenskundgebungen-in-luzern-und-zuerich-145708308
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zentralschweiz/luzernerin-claudia-muff-erhaelt-hoechste-volksmusik-auszeichnung?id=12153999


1’500 demonstrieren in St.Gallen gegen den Krieg in der Ukraine: Solidarität und Massnahmen gegen Putin gefordert
Rund 1’500 Personen haben am Samstagnachmittag im St.Galler Stadtzentrum gegen den Krieg und für Frieden in der Ukraine demonstriert. Gefordert wurde etwa die unbürokratische Hilfe und Aufnahme von Geflüchteten, aber auch das Einfrieren der Vermögen der Oligarchen, um Russland Waffenkäufe zu erschweren.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/friedenskundgebung-1500-demonstrieren-in-stgallen-gegen-den-krieg-in-der-ukraine-solidaritaet-und-massnahmen-gegen-putin-gefordert-ld.2259481
-> https://www.tvo-online.ch/aktuell/demo-gegen-krieg-1500-personen-in-st-gallen-auf-der-strasse-145707747
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-ostschweiz/lawinengefahr-merkblatt-fuer-bevoelkerung-von-netstal?id=12153948



tagesanzeiger.ch 05.03.2022

Grosse Friedensdemonstration: 40’000 gingen in Zürich für den Frieden auf die Strasse

Eine enorme Menschenmenge demonstrierte gegen den Krieg in der Ukraine. Es war ein Aufmarsch, wie ihn Zürich schon lange nicht mehr gesehen hat.

Thomas Hasler, Urs Jaudas(Fotos)

Ein nicht enden wollender Strom von Menschen bewegt sich kurz vor elf Uhr auf den Platzspitz zu, den bereits Tausende säumen. «Was ist denn da los», fragt ein älterer Mann jemanden vom prominent vertretenen Dialogteam der Stadtpolizei.

Der Mann müsste nur genauer hinschauen. Die Farbe blau-gelb ist unübersehbar – auf Fahnen, auf Schals, in den Gesichtern von Menschen. Auch der «Peace»-Schriftzug in der Regenbogenfahne wird von den Farben blau und gelb gleichsam eingerahmt.

Menschen vom Kinderwagen- bis weit übers AHV-Alter hinaus

Menschen jeglichen Alters sind erschienen, vom Kinderwagen bis weit über die AHV-Grenze hinaus. Sie alle eint die «Solidarität mit dem ukrainischen Volk», wie es auf einem Plakat heisst. Gemäss den Prognosen der Organisatorinnen und Organisatoren wurde im Vorfeld der bewilligten Kundgebung mit der Teilnahme von bis zu 20’000 Menschen gerechnet.

Kurz nach elf Uhr setzte sich der Zug in Bewegung, vorneweg mit der zentralen Botschaft auf hellblauem Grund: «FRIEDEN JETZT». Auf diversen Plakaten wird das Thema variiert: «Frieden – Freiheit – Demokratie», «Stoppt den Krieg, stoppt Putin». Es wird zu einem Boykott von Russland aufgerufen. «Frieren für den Frieden» oder «Lieber kalt als Gewalt» fordert zum Verzicht auf russisches Gas auf. «Den Mördern keinen Rappen.»

Das ganze Limmatquai ist voll mit Demonstrierenden

Auf anderen Plakaten wird die Bestrafung Putins gefordert. «Putin prison» kann als «ins Gefängnis stecken» oder als «Putin Gefängnis» gelesen werden. Die Aufforderung «Go home put(a)in!» ist mehrdeutig: Putin, Putain (Hure). Mitgemeint sein könnte auch die Bedeutung «putain de guerre» (verdammter Krieg). Und wer den lateinischen Ursprung des Begriffes kennt, wird «putidus» mit «widerlich» übersetzen.

Wie gross die Zahl der Teilnehmenden ist, zeigte bereits die Tatsache, dass sich die letzten Personen erst 45 Minuten nach dem Start der Demonstration auf den Weg Richtung Sechseläutenplatz machten – derweil die Spitze des Zuges dort bereits eingetroffen war.

Auf dem mit Menschen gefüllten Sechseläutenplatz sprechen sieben Rednerinnen und Redner, unter ihnen Unia-Präsidentin Vania Alleva, SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer, der Stadtzürcher Gemeinderatspräsident Mischa Schiwow und der in der Schweiz lebende russische Autor und Oppositionelle Mikhail Shishkin.

Shishkin erzählt von Zwillingen, die am 1. März in Charkow geboren wurden und einen Tag später zu Vollwaisen wurden, weil deren Eltern von einer russischen Rakete getötet wurden. Die Ukrainer kämpften nicht nur für ihr Land, sondern auch für Russland. Denn Russland habe mit Putin keine Zukunft. An die Adresse der Schweiz gerichtet, sagt Shishkin, die Epoche der Neutralität sei vorbei. «Neutralität ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können», sagt er unter grossem Applaus.

Mattea Meyer sagt, Putins Angriffskrieg mache auch hier Angst. Es mache sich aber «fassungslos, wie gewisse Kreise genau diese Angst ausnutzen und versuchen, ihre militärischen Aufrüstungsprojekte durchzusetzen». Keine Debatte um die neuen Kampfflugzeuge, keine Panzer und keine Milliardenaufstockung für die Schweizer Armee würden irgendeinen Beitrag dazu leisten, den Menschen in der Ukraine in ihrem verzweifelten Überlebenskampf zu helfen.

Grösster Aufmarsch seit dem Frauenstreik 2019

Die Organisatoren, bestehend aus zahlreichen linken Organisationen, geben bei der Schlusskundgebung auch eine offizielle Schätzung der Grösse der Demonstration bekannt. Gemäss dieser gehen an diesem Samstag rund 40’000 Personen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Strasse. Laut langjährigen Demonstrationsbeobachtern war der Aufmarsch einer der grössten, den Zürich in langer Zeit erlebt hat – sicher der grösste seit dem Frauenstreik 2019.
(https://www.tagesanzeiger.ch/20000-demonstrierende-werden-in-zuercher-innenstadt-erwartet-225943778431)
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/solidaritaet-mit-ukraine-40-000-menschen-demonstrieren-in-zuerich-fuer-frieden
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/zehntausende-ziehen-fuer-den-frieden-durch-zuerich?id=12153987
-> https://tv.telezueri.ch/zuerinews/zuerich-ist-heute-blau-gelb-145708951
-> https://www.20min.ch/story/demonstrierende-frauen-blockieren-strasse-in-zuerich-240771128379
-> https://www.blick.ch/schweiz/zuerich/demonstration-in-zuerich-zehntausende-gehen-wegen-ukraine-krieg-auf-die-strasse-id17292411.html
-> https://www.watson.ch/videos/international/639477903-stopp-putin-grossdemo-in-zuerich-mit-tausenden-menschen
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/ukraine-konflikt-tausende-demonstrieren-in-der-schweiz-66116791
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/zuerich-und-genf-tausende-nehmen-an-friedensdemos-teil?urn=urn:srf:video:f3d52687-9cdd-4084-9aba-ecc6a75da03e
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/tausende-demonstrieren-in-zuerich-gegen-den-krieg-in-der-ukraine-1-00177211/
-> https://www.tele1.ch/nachrichten/friedenskundgebungen-in-luzern-und-zuerich-145708308
-> https://www.stadt-zuerich.ch/pd/de/index/stadtpolizei_zuerich/medien/medienmitteilungen/2022/maerz/bilanz_zu_den_demonstrationeninderstadtzuerich.html
-> https://twitter.com/GewerkschaftSGB
-> https://twitter.com/Knackeboul
-> https://twitter.com/StadtpolizeiZH



nzz.ch 05.03.2022

Zehntausende haben in Zürich gegen Putins Angriffskrieg in der Ukraine demonstriert – in ihren Forderungen herrschte allerdings alles andere als Einigkeit

Während links-grüne Schweizer Friedensaktivisten selbst ukrainische Soldaten zur Desertion aufforderten, verlangte ausgerechnet ein Exilrusse, dass man der Ukraine jetzt mit allen Mitteln helfen müsse.

Zeno Geisseler Aktualisiert

Es war so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner, der Spruch, der am Samstagmorgen an der Ukraine-Demonstration in Zürich an der Spitze des Umzugs auf einem Banner prangte: «Frieden jetzt!» Das konnte wohl jeder unterzeichnen.

Doch darüber, wie dieses Ziel erreicht werden konnte, herrschte alles andere als Einigkeit an der Veranstaltung, die laut den Organisatoren von 40 000 Personen besucht wurde – erwartet worden waren 10 000 bis 20 000.

Die einen forderten ein Eingreifen des Westens. «Die Ukraine kämpft für euch – kämpft für die Ukraine, schliesst den ukrainischen Luftraum», hiess es etwa auf einem blau-weissen Plakat, das mit einem Kampfjet und einer Kompassrose verziert war – dem Symbol der Nato. Weitere Plakate forderten den Nato-Beitritt der Ukraine und damit ebenfalls eine direkte militärische Antwort des Westens auf die Aggressionen Russlands.

Andere forderten etwas, das bereits weitgehend umgesetzt beziehungsweise geplant ist, etwa Sanktionen gegen die russische Führung, dass sich die Schweiz nicht hinter der Neutralität verstecke und dass sie Flüchtlinge aufnehme.

Der bewilligte Umzug formierte sich ab 10 Uhr 30 auf dem Platzspitz beim Zürcher Hauptbahnhof. Gegen 11 Uhr setzte er sich in Bewegung, die Route führte via Central und Limmatquai zum Sechseläutenplatz. Der Cortège wurde von der Polizei begleitet. Die Einsatzkräfte sorgten nicht zuletzt dafür, dass die Strassen rechtzeitig gesperrt und wieder freigegeben wurden.

    Der Demonstrationsumzug ist am Sechseläutenplatz angekommen. Der Verkehr hat sich normalisiert, aber wir bleiben noch eine Weile vor Ort. ^ma pic.twitter.com/la4jdMqM5Q
    — Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) March 5, 2022

Auf dem Sechseläutenplatz war eine grosse Bühne errichtet worden. Dort erhielten in erster Linie die Organisatorinnen und Organisatoren des Anlasses eine Bühne, darunter die SP, die Grünen, die Gewerkschaften und die «Gruppe für eine Schweiz ohne Armee».

Kritik an der ukrainischen Führung

Ihre Message: Nicht Waffen seien die Antwort auf Putins Aggressionen, sondern die «internationale Solidarität». Das sagte Vania Alleva, die Präsidentin der Gewerkschaft Unia. «Kampfflugzeuge und Raketen sind keine Lösung, sie sind das Problem», sagte sie. Überhaupt seien die wirklichen Probleme der Welt andere: das Klima, die Armut und die wachsende soziale Ungerechtigkeit.

Anja Gada von der «Gruppe Schweiz ohne Armee» kritisierte sogar die ukrainische Führung. Es sei falsch, dass diese ein Ausreiseverbot für alle wehrfähigen Männer erlassen habe. Ausserdem müsse der Westen Solidarität zeigen mit ukrainischen Deserteuren. Der Applaus für solche Aussagen war sehr verhalten.

Ausgerechnet ein Russe, der im Schweizer Exil lebende Schriftsteller Mikhail Schischkin, beliess es nicht bei pazifistischen Phrasen. «Die Epoche der Neutralität ist vorbei. Sie ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können», sagte er. Die Ukraine verteidige die Freiheit der ganzen Welt. «Wir müssen ihr dabei mit allen Mitteln helfen.»

Am frühen Nachmittag ging die Kundgebung ohne Zwischenfälle zu Ende.
(https://www.nzz.ch/zuerich/zuerich-zehntausende-demonstrieren-gegen-den-krieg-in-der-ukraine-ld.1672928)


+++POLICE VD
Demo- Gerechtigkeit für Nzoy
2. April – 14Uhr – Lausanne – Demo gegen die Morde und die Straflosigkeit der Polizei und fordern Gerechtigkeit für Nzoy und alle anderen.
Am 30. August 2021 hat die Polizei im Kanton Waadt wieder einmal getötet.
Roger „Nzoy“ Wilhelm, ein 37-jähriger Mann dunkler Hautfarbe, wurde vier Minuten lang ohne Hilfe am Boden liegen gelassen, nachdem er von drei Kugeln eines Beamten getroffen worden war. Nach der Veröffentlichung von Zeug*innenvideos änderte die Polizei ihre Version des Vorfalls ab, die ganz offensichtlich gelogen war. Nach wie vor lautet sie: der Beamte hätten in Notwehr gehandelt.
https://barrikade.info/article/5051
-> https://renverse.co/infos-locales/article/manifestation-justice-pour-nzoy-3450


+++FRAUEN/QUEER
«Konversionstherapien verbieten» mit Anna-Magdalena Linder, Grossrätin Kanton Bern
Zu Gast in der 23. Ausgabe ist die Berner Grossrätin Anna-Magdalena Linder von der Grünen Partei. Thema war die Motion «Konversionstherapien im Kanton Bern verbieten», die am 10. März im Grossen Rat debattiert werden soll. Sogenannte Konversionstherapien wollen Menschen mit einer homosexuellen Veranlagung zu heterosexuellen Menschen «umpolen». Die «Therapien» erfolgen in der Falschannahme, dass es sich bei Homosexualität um eine Krankheit handelt, die es zu «heilen» gilt. Allerdings hat die Weltgesundheitsbehörde WHO 1984 Homosexualität von der Liste der Krankheiten gestrichen. Schwule und Lesben sind nicht krank und können daher nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung «behandelt» werden.
https://www.spreaker.com/user/derqueerealltag/konversionstherapien-verbieten-mit-anna-


+++RECHTSEXTREMISMUS
Ehemalige (rechte) Jugoslawien-Söldner auf freiem Fuß
Während der Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren kämpften „Freiwillige“ verschiedener Länder für die „Војска Републике Српске“ („Armee der Republika Srpska“/ „Vojska Republike Srpske“/ VRS). Neben Russen und Bulgaren gesellten sich auch die sogenannten „griechischen Freiwilligen“ zu der ausländischen nicht-serbischen orthodoxen christlichen Koalition.
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/ehemalige-rechte-jugoslawien-s%C3%B6ldner-auf-freiem-fu%C3%9F


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Schwurbel-Demo Bern:
-> https://twitter.com/CovidiotenCH


+++FUNDIS
Gotteskrieger im Netz
Das Buch „Amerikas Gotteskrieger“ beschreibt die Strategien und die Geschichte der religiösen Rechten in den USA. Das betrifft uns leider auch sehr. Deswegen haben wir für den Netzpolitik-Podcast mit der Autorin Annika Brockschmidt über ihre Recherchen und die Hintergründe gesprochen.
https://netzpolitik.org/2022/npp-248-religioese-rechte-gotteskrieger-im-netz/


+++HISTORY
Auch die Anrede «Frau» war eine Lachnummer
Wer die Anrede «Fräulein» kritisierte, erntete bis vor fünfzig Jahren Spott. Das zeigt: Es lohnt sich, einen langen Atem zu haben.
https://www.infosperber.ch/frau-mann/diskriminierung/auch-die-anrede-frau-war-eine-lachnummer/


Nach Luzern geflohen: Das Geheimnis der Familie Litten
Im dritten Teil unserer historischen Reportage über die nach Luzern geflüchtete Familie Litten entdeckt Tochter Patricia Litten, in welcher Beziehung ihr Onkel zu Adolf Hitler stand.
https://www.zentralplus.ch/nach-luzern-geflohen-das-geheimnis-der-familie-litten-2313151/