Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++THURGAU
Gemeinden können aufatmen: Thurgau federt die rückläufigen Beiträge für Flüchtlinge mit fast 2 Millionen Franken ab
Der Regierungsrat hat das neue Tarifmodell «Asylwesen Kanton Thurgau» genehmigt. Als begleitende Massnahme plant er, eine Arbeitsgruppe mit Vertretern verschiedener beteiligter Institutionen einzusetzen, welche die Einführung des Tarifs begleitet und die Angemessenheit der Tarifberechnung laufend überprüft.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld/asylwesen-neue-tarife-genehmigt-ld.2229597
+++ZÜRICH
Ausschaffungshaft: Zürich übernimmt Häftlinge von Luzern
Luzerner Ausschaffungshäftlinge werden künftig nicht mehr im Gefängnis Wauwilermoos, sondern im Flughafengefängnis untergebracht.
https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/region-limmattal/klotenegolzwil-ausschaffungshaft-zuerich-uebernimmt-haeftlinge-von-luzern-ld.2229576
+++SCHWEIZ
Flüchtlinge aus Afghanistan: Uno-Organisation widerspricht Keller-Sutter
Der Bundesrat will keine zusätzlichen Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen. Bundesrätin Karin Keller-Sutter begründet den Entscheid unter anderem damit, dass die Flüchtlingsorganisation der Uno keine Umsiedlungen aus den Nachbarländern durchführe. Diese widerspricht.
https://www.blick.ch/politik/fluechtlinge-aus-afghanistan-uno-organisation-widerspricht-keller-sutter-id17082764.html
+++DEUTSCHLAND
Geflüchtet, geimpft, gehetzt
John ist aus Libyen nach Deutschland geflohen und hat keine Ausweispapiere. Die Corona-Kontrollen erschweren sein Leben zusätzlich
Menschen ohne Papiere müssen sich in der Bundesrepublik mit schlecht bezahlten Jobs durchschlagen und fürchten, abgeschoben zu werden. Ihre Angst wächst, weil während der Corona-Pandemie neue Kontrollen eingeführt wurden.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1159736.corona-und-gefluechtete-gefluechtet-geimpft-gehetzt.html
++++GROSSBRITANNIEN
Die britische Regierung will die Rechte von Asylsuchenden weiter einschränken
Abschieben und ausbürgern
Die britische Regierung will das Asyl- und Einwanderungsgesetz verschärfen. Kritiker warnen vor Menschenrechtsverstößen.
https://jungle.world/artikel/2021/50/abschieben-und-ausbuergern
+++GRIECHENLAND
Gebrochene Flügel
Die Dezember-Flaschenpost aus Lesbos, ein Jahr nach dem Brand in Moria, wo die Menschen auch im neuen Camp unter unwürdigen Umständen leben.
https://www.saiten.ch/gebrochene-fluegel/
+++MITTELMEER
Regensburger Hilfsverein Sea-Eye rettet 223 Menschen vor Malta
Die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea-Eye hat nach eigenen Angaben vor dem Wochenende 223 Menschen vor der maltesischen Küste gerettet. Kinder hätten Knochenbrüche, andere Menschen Verbrennungen. Weitere Notrufe stehen offen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/regensburger-hilfsverein-sea-eye-rettet-223-menschen-vor-malta,Ss2BPZK
+++EUROPA
EU-Grenzregime am Pranger
In Berlin und anderen Städten protestierten Aktivisten gegen das Agieren der Behörde Frontex
In Berlin machten Menschen, die sich für die Rechte Geflüchteter engagieren, mit einer Demo und Aktionen zivilen Ungehorsams auf die katastrophalen Zustände an der EU-Außengrenze aufmerksam.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1159750.frontex-eu-grenzregime-am-pranger.html
+++RECHTSEXTREMISMUS
«Bomben-Holocaust» und Physiognomie – wer ist der «Swiss Mens Club of Freedom»?
Sie geben sich bedrohlich und stark: Seit gut drei Monaten treibt sich eine Männer-Gruppe namens «Swiss Mens Club of Freedom» an Demonstrationen der Massnahmengegner*innen herum. Viele fragen sich: Wer ist das? Wir sind dem nachgegangen.
https://www.megafon.ch/aktuelles/bomben-holocaust-und-physiognomie-wer-ist-der-swiss-mens-club-of-freedom/
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
NZZ am Sonntag 19.12.2021
Servus-TV ist die neue Einstiegsdroge für Corona-Leugner
Er ist Österreichs reichster Mann, und jetzt lässt Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz auf seinem Fernsehsender Fake News und Verschwörungstheorien über die Corona-Pandemie verbreiten. Die Frage ist, warum.
Wolfgang Rössler, Wien
Servus-TV ist das Herzensprojekt des 75-Jährigen, dessen Vermögen auf 23 Milliarden Euro geschätzt wird. Mit dem Geld aus seinem Erfrischungsgetränk leistet sich Mateschitz unter anderem ein Medienhaus, dessen Flaggschiff der Sender Servus-TV ist. Quote und Gewinn spielen für den Unternehmer eine untergeordnete Rolle. So tritt jeden Samstagabend zur besten Sendezeit für einen Wochenrückblick sein Senderchef Ferdinand Wegscheider vor die Kamera.
Nur eine Kasperlpuppe zu dessen Rechten soll klarmachen, dass Wegscheiders Sendung nicht ganz ernst gemeint ist. Unter dem Deckmantel der Satire bedient dieser dann die Interessen der Impfgegner und Corona-Zweifler. Impfungen sind für ihn «Genspritzmittel», Journalisten «gedungene Lohnschreiber» und Österreich ein «Haufen totalitär regierter Volltrottel».
Die Pandemie sei eine «Plandemie», orchestriert von finsteren Kräften, raunt Wegscheider: «Wer hat die Macht, weltweit Regierungen, Ärzte und Medien zu dirigieren und gemäss seinen Planspielen Lockdowns und Zwangsimpfungen zu verfügen?»
Seit die konservativ-grüne Bundesregierung in Wien im November eine Impfpflicht angekündigt hat, gehen im ganzen Land Corona-Leugner und Impfgegner auf die Strassen. Die verhasste Massnahme führt zum Schulterschluss von linken und rechten Extremisten. Anarchos mit zotteligen Haaren marschieren neben Identitären mit Undercut. Aber auch viele Bürgerliche radikalisieren sich zunehmend. Servus-TV ist zu ihrer Einstiegsdroge geworden.
Der kleine Nischensender ist inzwischen mit vier Prozent Marktanteil zum privaten TV-Sender mit der grössten Reichweite gewachsen. Neben Wegscheider gehört auch der rechte Publizist und SVP-Politiker Roger Köppel zu den Stars auf Servus-TV. Der 2009 gegründete Sender hat auch in der Schweiz und in Deutschland Zuschauer. Bis zum Ausbruch der Pandemie galt er als ausgewogen und seriös, mit Dokumentationen aus aller Welt und aufwendigen Eigenproduktionen über ländliches Leben, Handwerkskunst und Tradition. Ein mit viel Geld produziertes Nischenprogramm.
Gemunkelt wird, dass Mateschitz mit manchen Aussagen Wegscheiders nicht ganz glücklich sei. Dass dessen grundsätzliche Richtung die Zustimmung des Multimilliardärs findet, darf aber angenommen werden. Denn wenn ihm etwas gegen den Strich geht, fackelt Mateschitz nicht lange. Als die Redaktion von Servus-TV vor einigen Jahren gegen seinen Willen einen Betriebsrat einsetzen wollte, kündigte er als Strafmassnahme die sofortige Einstellung des Senders an. Erst als das Personal um Verzeihung für die Majestätsbeleidigung bat, nahm er von diesen Plänen Abstand. Im Red-Bull-Universum regiert der Milliardär wie ein Alleinherrscher.
Viel weiss man nicht über Mateschitz. Sein letztes Interview liegt viele Jahre zurück, der Firmenchef meidet die Öffentlichkeit. «Er ist kein Rupert Murdoch», sagt einer, der mit ihm einige Male geschäftlich zu tun hatte. Mateschitz habe keine grosse politische Mission, wohl aber tief sitzende Ressentiments gegen mancherlei Begleiterscheinungen der Moderne: Multikulturalität sei dem Patriarchen ebenso zuwider wie Betriebsräte.
«Er hat eine gefestigte Meinung davon, wie die Welt funktioniert, und wird mit zunehmendem Alter resistenter gegen neue Erkenntnisse.» Der einstige Geschäftspartner beschreibt Mateschitz als schrulligen älteren Herrn, der mit seinem Sender wider den Stachel löcken möchte. Nun sei es eben der allgemeine Konsens über den Nutzen der Corona-Impfung, der Widerspruch des Red-Bull-Chefs provoziere.
Mit Gegenwind aus der Redaktion muss Mateschitz nicht rechnen: Dort hat man noch in schlechter Erinnerung, was passiert, wenn man den reichen, alten Mann einmal verärgert.
(https://nzzas.nzz.ch/international/die-neue-einstiegsdroge-fuer-corona-leugner-ld.1660981)
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Streit bei «Mass-Voll» und «Freunden der Verfassung» – bei den Massnahmengegnern ist die Luft draussen
Nach dem deutlichen Ja der Stimmbevölkerung zum Covid-Gesetz zeigen sich im Lager der Gegner Risse. Das klare direktdemokratische Verdikt hat der Bewegung geschadet. Die überdimensionierten Egos vieler ihrer prominenten Köpfe verstärken die Spaltung.
https://www.tagblatt.ch/meinung/kommentar-streit-bei-bei-mass-voll-und-freunden-der-verfassung-bei-den-massnahmengegnern-ist-die-luft-draussen-ld.2229239?mktcid=smch&mktcval=twpost_2021-12-19
+++HISTORY
Bührle-Streit erreicht Bundesrat: Berset will Kommission für Nazi-Raubkunst
Die Verwaltung sträubte sich jahrelang – doch jetzt setzt sich Kulturminister Alain Berset für ein nationales Gremium ein, das sich mit NS-belasteter Kunst beschäftigen soll.
https://www.blick.ch/schweiz/buehrle-streit-erreicht-bundesrat-berset-will-kommission-fuer-nazi-raubkunst-id17080877.html
Nach Russland-Reise geächtet – «Das war wie eine Hexenverfolgung»
Über 20 Jahre nach ihrem Tod soll die Baselbieter Regierung die Mundart-Dichterin Helen Bossert rehabilitieren.
https://www.srf.ch/news/schweiz/nach-russland-reise-geaechtet-das-war-wie-eine-hexenverfolgung
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NZZ am Sonntag 12.12.2021
«Skalpell und Wahn» Folge 1: Wie psychisch Kranken im Hirn herumgestochert wurde
Die «NZZ am Sonntag» rollt die dunkle Geschichte der Psychochirurgie in einer Podcast-Serie neu auf. Hören Sie die erste Folge.
This Wachter, Theres Lüthi, Patrick Imhasly, Simon Meyer
Was tun mit psychisch Kranken, denen nichts mehr hilft? Deren Unruhe durch keine Therapie weichen will? Als Mittel der letzten Wahl sahen die Ärzte bis zur Entdeckung der Psychopharmaka oft nur die Lobotomie: Neurochirurgen öffneten an den Schläfen die Schädeldecke und durchtrennten mit einem Metallstift Nervenbahnen im Frontalhirn.
Die Folgen waren dramatisch. «Diese Patienten waren wie Zombies», sagt ein Psychiater. «Alles war weg.»
Dieser Podcast erzählt die düstere Geschichte der Psychochirurgie in der Schweiz. In Folge 1 erzählen Psychiatrie-Patientinnen von ihren Erfahrungen mit einer Psychose, und die Historikerin Marietta Meier steigt in die Archive von Kliniken.
«Skalpell und Wahn» Episode 1 Im Wahn
https://main.podigee-cdn.net/media/podcast_13783_nzzas_serien_episode_608951_skalpell_und_wahn_1_6_im_wahn.mp3
(https://nzzas.nzz.ch/notizen/skalpell-und-wahn-eine-podcast-serie-ueber-die-psychochirurgie-ld.1657909)
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NZZ am Sonntag 19.12.2021
«Skalpell und Wahn» Folge 2: Ruhigstellen
Die «NZZ am Sonntag» rollt die dunkle Geschichte der Psychochirurgie in einer Podcast-Serie neu auf.
This Wachter, Theres Lüthi, Patrick Imhasly, Simon Meyer
Welche Schocktherapien in den überfüllten psychiatrischen Anstalten üblich waren: Zeitzeugen erzählen, und die Historikerin sagt, warum die Hirnchirurgen doppelt so viele Frauen wie Männer operierten. Hören Sie jetzt Folge 2 – oder, falls Sie neu einsteigen: Hier geht es zu Folge 1.: https://main.podigee-cdn.net/media/podcast_13783_nzzas_serien_episode_608951_skalpell_und_wahn_1_6_im_wahn.mp3
«Skalpell und Wahn» Episode 2 Ruhigstellen
https://main.podigee-cdn.net/media/podcast_13783_nzzas_serien_episode_616087_skalpell_und_wahn_2_6_ruhigstellen.mp3
(https://nzzas.nzz.ch/notizen/skalpell-und-wahn-folge-2-ruhigstellen-ld.1660381)