Medienspiegel 24. November 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Black-Friday: Halbtax-Aktion antirassistisch nutzen
Diese Woche kostet das Halbtax-Abo der SBB 92.50 Franken statt 185 Franken. Das Migrant Solidarity Network will viele davon für abgewiesene Asylsuchende kaufen.
Wer macht mit und kann uns das Geld für ein oder mehrere Abos überweisen bis am Donnerstag, 25. November? Wir organisieren das Verteilen.
https://migrant-solidarity-network.ch/2021/11/22/black-friday-halbtax-aktion-antirassistisch-nutzen/


Siedlung Uferweg: Weitere 30 Flüchtlinge ziehen in temporäre Unterkunft in Burgdorf
Die Siedlung Uferweg soll im Sommer des kommenden Jahres abgebrochen werden. Vorher dient sie insgesamt 80 Asylsuchenden als Unterkunft.
https://www.bernerzeitung.ch/weitere-30-fluechtlinge-ziehen-in-temporaere-unterkunft-in-burgdorf-893516483439
->https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/fuer-krisen-wie-corona-kanton-bern-will-schuldenbremse-lockern?id=12095855


+++THURGAU
«Einst wurden wir als Gutmenschen belächelt, heute nimmt man uns ernst»: Die Geschichte der Flüchtlinge in Kreuzlingen und ihrer Helfer
Die Hilfsorganisation Agathu legt zu ihrem 25-Jahr-Jubiläum eine 170-seitige Broschüre vor. Das Werk zweier Historiker widerspiegelt die turbulenten Erfahrungen einer Grenzstadt mit dem Asylwesen seit den 1980er-Jahren.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/kreuzlingen/fluechtlinge-einst-wurden-wir-als-gutmenschen-belaechelt-heute-nimmt-man-uns-ernst-die-geschichte-der-fluechtlinge-in-kreuzlingen-und-ihrer-helfer-ld.2218239


+++SCHWEIZ
Das SEM und die Taliban: Planlos zu Afghanistan
Im Sommer 2021 fiel ganz Afghanistan an die Taliban. Interne Dokumente des Bundes zeigen: Das Staatssekretariat für Migration war unvorbereitet, reagierte langsam und wollte die Anzahl der Anträge auf humanitäre Visa und Asyl gering halten.
https://daslamm.ch/planlos-zu-afghanistan/


„Heute vor 22 Jahren wurde in Seattle der erste Indymedia-Post veröffentlicht. 2001 startete das Portal dann in Deutschland. Ein Rückblick: https://www.rosalux.de/news/id/41286/20-jahre-indymedia-ein-anderes-internet-schien-moeglich/
(https://twitter.com/RadicalPast/status/1463432295524806667)


Bund darf Handys von asylsuchenden Personen durchsuchen
Können asylsuchende Personen ihre Identität, Nationalität und Fluchtroute nicht beweisen, darf der Bund Handys, Laptops oder andere Geräte durchsuchen. Das Parlament hat kürzlich einer entsprechenden Gesetzesänderung zugestimmt. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH kritisiert diese Gesetzesänderung scharf. Mediensprecherin Eliane Engeler in einem Beitrag von Nina Anliker.
https://rabe.ch/2021/11/24/identitaet-ermitteln-und-kriminalitaet-voraussagen/


+++ÄRMELKANAL
Mehr als 20 Tote bei Untergang von Boot mit Migranten im Ärmelkanal
Ein Fischerboot hatte einen Notruf abgesetzt, derzeit wird nach weiteren Schiffbrüchigen gesucht
https://www.derstandard.at/story/2000131415539/mehr-als-20-tote-bei-untergang-von-boot-mit-migranten?ref=rss
-> https://www.spiegel.de/panorama/calais-mehrere-menschen-sterben-bei-bootsunglueck-im-aermelkanal-a-8edb4f0d-b217-4558-8d41-50b6d57556e7
-> https://www.tagesanzeiger.ch/mindestens-20-tote-bei-kentern-von-fluechtlingsboot-im-aermelkanal-961196275277


+++POLEN/EU/BELARUS
Lukaschenkos Machtpoker: Das zynische Spiel mit Migranten – Rundschau
Viele Geflüchtete stranden derzeit an der polnischen Grenze – benutzt vom Regime Lukaschenko, um Druck auf die EU auszuüben. Diese Recherche zeigt den Weg dreier junger Migranten, wie sie über Istanbul nach Minsk gelockt werden.
https://www.srf.ch/play/tv/rundschau/video/lukaschenkos-machtpoker-das-zynische-spiel-mit-migranten?urn=urn:srf:video:d34b8fe6-b78e-4928-aff5-252857e46bcf


+++GRIECHENLAND
Störung im Betrieb
Festung Europa: Griechenland kriminalisiert Fluchthelfer und verurteilt sie zu hohen Gefängnisstrafen
https://www.jungewelt.de/artikel/415256.handlanger-des-eu-grenzregimes-st%C3%B6rung-im-betrieb.html


+++EUROPA
Flüchtlingspolitik: «Frontex verfolgt eine Salamitaktik»
Der deutsche EU-Parlamentarier Erik Marquardt (Grüne) ist Mitglied eines Ausschusses, dem die Aufsicht über die Grenzschutzagentur Frontex obliegt. Ein Gespräch über deren Arbeitsweise und das Schweizer Referendum gegen ihren Ausbau.
https://www.woz.ch/2147/fluechtlingspolitik/frontex-verfolgt-eine-salamitaktik


+++GASSE
Abgabe von medizinischem Heroin: Verlängerung der geänderten Regelung
Patientinnen und Patienten, die medizinisches Heroin erhalten, können weiterhin aufgrund strikter Kriterien bis zu sieben Tagesdosen Diacetylmorphin aufs Mal beziehen. Aufgrund der positiven Erfahrungen während der Pandemie hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 24. November 2021 beschlossen, diese Praxis bis zum 31. März 2023 zu verlängern und bis dahin die Betäubungsmittelsuchtverordnung (BetmSV) vollständig zu revidieren.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-86057.html


Trotz rot-grünem Widerstand: Betteln soll in Liestal bewilligungspflichtig werden
Der Einwohnerrat entschied sich, einen entsprechenden Antrag des Stadtrats an die Kommission Gemeindeordnung und Reglemente zu überweisen. SP und Grüne konnten den Entscheid nicht verhindern.
https://www.bzbasel.ch/basel/baselland/einwohnerrat-trotz-rot-gruenem-widerstand-betteln-soll-in-liestal-bewilligungspflichtig-werden-ld.2219044


+++SEXWORK
Die Prostituierten gehören ins Kleinbasel
Im Milieu rund um die Webergasse ist die Stimmung äusserst schlecht – was ist los? Ein illustrer Kleinbasler Stammtisch nahm sich dem Thema an.
https://bajour.ch/a/XKIkikstx63MGfxw/podium-die-prostituierten-gehoren-dazu


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Basel: Farbanschlag gegen Interpharma
Aktion gegen den Lobby-Verband der schweizerischen BigPharma. Für die sofortige Freigabe der Corona-Patente! Für die Revolution!
Heute, in der Nacht auf den 22.November 2021 haben wir den Sitz von interpharma, dem Branchenverband der forschenden schweizerischen Pharmaindustrie, am Petersgraben in Basel mit Farbe markiert. Wir treffen damit einen massgeblichen Akteur jenes verbrecherischen Systems, das ganz legal Meschenleben opfert um Gewinnmargen zu steigern. Gerade wenn sich in ganz Nord-Europa zehntausende Menschen von rechten bis faschistischen Anti-Corona-Aufrufen auf die Strasse mobilisieren lassen ist es zentral die verheerende Gesundheitspolitik aus antikapitalistischer Sicht zu kritisieren. Ziele und Anlässe dazu gibt es wahrlich zuhauf.
https://barrikade.info/article/4875


+++KNAST
Häftlinge im Gespräch – «Ich kam krimineller aus dem Gefängnis, als ich reinging»
Was bringen lange Gefängnisstrafen? Nicht, was die Politik erhofft, sagen Wissenschaftler. SRF fragt Häftlinge.
https://www.srf.ch/sendungen/dok/haeftlinge-im-gespraech-ich-kam-krimineller-aus-dem-gefaengnis-als-ich-reinging


Ohne Urteil im Gefängnis
Auch im Rechtsstaat Schweiz kommt es immer wieder vor, dass sich Personen im Strafvollzug befinden, ohne zu wissen weshalb. Grund dafür ist die Anwendung der Zustellfiktion bei Strafbefehlen, welche unbedingte (Freiheits-)Strafen enthalten. So gelten Strafbefehle gemäss Strafprozessordnung auch ohne tatsächliche Zustellung und Veröffentlichung als zugestellt. Diese Praxis verletzt grundlegende Menschenrechte und stellt für die Betroffenen eine grosse psychische Belastung dar.
https://www.humanrights.ch/de/ueber-uns/urteil-gefaengnis?force=1


++++POLICE VD
Communiqué contre les violences policières
Dans leur réponse adressée au collectif Kiboko à la suite des mobilisations pour Mike et toutes les victimes de violences policières, B. Métraux et P-A. Hildbrand se déchargent sans honte des crimes étatiques racistes commis sur le sol vaudois.
Alors que, plus de trois ans après la mort de Mike ben Peter, la police continue à tuer des personnes noires en toute impunité, 29 collectifs, associations et organisations politiques interpellent une fois de plus les autorités dans un communiqué accompagné d’une lettre ouverte collective.
https://renverse.co/infos-locales/article/communique-contre-les-violences-policieres-3326


+++RECHTSEXTREMISMUS
Zemmour, les ratés de la tournée
Nantes, Vannes, Dijon, Ajaccio,… Les ratés s’enchainent pour Zemmour et l’empêchent de déverser sa haine sans résistance. Petit aperçu des contre-rassemblements et des annulations de sa tournée. A genève, sa puante venue est annoncée pour le 24 et le 25 novembre. Contre la normalisation du fascisme, contre Zemmour et son monde, mobilisons-nous ! RDV le mercredi 24 novembre à 18h à la place Lise-Girardin (anciennement 22-Cantons) à Genève pour une manif populaire et combative !
https://renverse.co/infos-d-ailleurs/article/zemmour-les-rates-de-la-tournee-3325



nzz.ch 24.11.2021

Éric Zemmour schwärmt von der Schweiz – doch die Presse sperrt er bei seinem Genfer Auftritt lieber aus

Laute Proteste und eine Bombendrohung begleiten die Konferenz des mutmasslichen Präsidentschaftskandidaten. Sogar Roger Köppel ist angereist, um den derzeit wohl umstrittensten Franzosen zu treffen.

Antonio Fumagalli, Genf

Jetzt ist er da – und ist es doch nicht richtig. Selten ist in der Westschweiz im Vorfeld einer Buchbesprechung so viel Tinte geflossen und so viel Hass gesät worden wie anlässlich von Éric Zemmours Stippvisite in Genf. Doch das, was der mutmassliche französische Präsidentschaftskandidat zu sagen hat, darf nur eine ausgewählte Schar von geladenen Gästen zu Ohren kriegen. Dabei tönte es zunächst noch ganz anders.

«Natürlich können Sie der Konferenz beiwohnen. Schreiben Sie mir einfach ein Mail, dann setze ich Sie auf die Liste», sagt die Verantwortliche der Auslandfranzosen-Vereinigung Convergences am Telefon. Zehn Minuten später folgt die Kehrtwende. Sie habe nicht realisiert – obwohl selbstverständlich deklariert –, dass dies eine journalistische Anfrage gewesen sei, antwortet sie. Die Presse sei bei der Veranstaltung leider nicht zugelassen. «Ich bedauere», schliesst sie – und reagiert in der Folge nicht mehr auf Nachfragen.

Das Gebaren erstaunt doppelt: Einerseits wusste Zemmour die Medien, obwohl diese seine rassistischen, geschichtsklitternden und frauenfeindlichen Ansichten in der Regel thematisieren, bis anhin zu seinen Gunsten zu nutzen. So hat er seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl noch immer nicht offiziell deklariert – im Wissen, dass er den Rummel um seine Person damit nur noch steigert. Gemäss Umfragen könnte er es in den zweiten Wahlgang schaffen.

Für Genfs Stadtrat «nicht willkommen»

Andererseits beruft sich Zemmour regelmässig auf die Meinungsäusserungs- und Pressefreiheit. Als ihn die Stadt Genf vor einer guten Woche zur «nicht willkommenen Person» erklärte und ihm die Miete eines Saals verweigerte, empörten sich längst nicht nur Freunde Zemmours über den Angriff auf die demokratischen Grundrechte. Auch die NZZ kommentierte entsprechend.

Die Aufregung ist in Genf den ganzen Mittwoch über zu spüren. Am Bahnhof markiert die Polizei mit einem Grossaufgebot Präsenz. Bald schon kursiert das Gerücht, dass Zemmour kurz vor Mittag mit einem TGV ankommen werde – was Journalisten und andere Neugierige anzieht. Sie werden enttäuscht, der 63-Jährige steigt nicht aus dem Zug. Offenbar verliess er ihn bereits im französischen Bellegarde, rund zwanzig Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt.

Es mag eine Vorsichtsmassnahme gewesen sein. Denn auch im fernen Paris wird Zemmour gemerkt haben, dass er in Genf nicht nur den Stadtbehörden nicht genehm ist. Verschiedene Organisationen haben für Mittwochabend zu einer Kundgebung aufgerufen, unzählige Tags derben Inhalts säumen seit Tagen die Strassenzüge. Eine antifaschistische Gruppierung drohte der Hotelkette Hilton gar mit physischer Gewalt, wenn sie den Publizisten bei sich auftreten lasse. «Die nächsten Tage wird die Polizei das Hilton absichern. Aber sie wird es nicht immer tun können. Wir reagieren zu gegebenem Zeitpunkt», heisst es im martialisch gehaltenen Aufruf.

«Weniger Zemmour, mehr Liebe»

Um 18 Uhr finden sich die Demonstranten in der Nähe des Bahnhofs ein. Es sind rund tausend, mehrheitlich junge Menschen. Auf Transparenten ist «moins de Zemmour, plus d’amour» (weniger Zemmour, mehr Liebe), «Kein Fussbreit dem Faschismus» oder auch einfach nur «Hau ab, Zemmour» zu lesen. Einige skandieren antifaschistische Schlachtrufe, andere schwenken Fackeln.

Polizisten in Vollmontur begleiten die von den Behörden bewilligte Demonstration auf Schritt und Tritt. Der Tram- und Busbetrieb ist teilweise eingeschränkt, die Strassen sind noch verstopfter als sonst schon. Bis Redaktionsschluss bleibt die Stimmung friedlich.

Nur ein verdunkeltes Auto

Einige Kilometer davon entfernt, in einem Genfer Aussenquartier: Zemmours Anhänger finden sich langsam im Hilton ein, als bei der Genfer Polizei eine Bombendrohung eingeht. Sie entscheidet, das Gebäude zu evakuieren und die Räumlichkeiten zu durchsuchen. Gefunden wird nichts.

So kann Zemmour also auftreten. Oder besser gesagt: Man muss davon ausgehen. Die Journalisten sind im Hotel ja eben nicht zugelassen, also stehen sie sich vor dem Eingang gegenseitig auf den Füssen herum. Als ein verdunkeltes Auto heranbraust, richten sich alle Kameras darauf. Doch der mehrfach für seine Äusserungen verurteilte Publizist zeigt sich nicht.

Dafür nutzen mehrere bekannte SVP-Mitglieder, die sich zuvor mit Zemmour ausgetauscht hatten und nun der Konferenz beiwohnen (Eintrittspreis: 200 Franken), die Medienpräsenz für ein kurzes Statement. Sogar der Zürcher Nationalrat Roger Köppel wollte sich am Nachmittag ein Treffen nicht entgehen lassen, wie Bilder auf Twitter zeigen.

«Während meiner Amtszeit»

Zemmour dürfte dem Genfer Publikum, darunter vielen Franzosen, seine Lieblingsthemen nicht vorenthalten haben – die «unkontrollierte Migration», die «Islamisierung der Gesellschaft», ja der «Untergang Frankreichs». Längst befindet er sich im Wahlkampfmodus. Aber Zemmour wird die vom bekannten Anwalt Marc Bonnant moderierte Veranstaltung auch mit einer Prise Helvetismus gewürzt haben. Am Mittwochmorgen gab er gegenüber «Le Temps» in einem Exklusivinterview jedenfalls einen Vorgeschmack darauf.

Wie die Abgrenzung gegenüber der EU zeige, habe die Schweizer Bevölkerung «noch diese Weisheit und diesen gesunden Menschenverstand», die seiner Heimat abhandengekommen seien. Frankreich solle sich von den direktdemokratischen Instrumenten inspirieren lassen. Und falls jemand noch daran zweifelte, dass Zemmour tatsächlich für die Präsidentschaft kandidieren wird, sollte man sich folgende so hochmütige wie unmissverständliche Interviewaussage auf der Zunge zergehen lassen: «Ich werde während meiner fünfjährigen Amtsperiode mehrere Volksabstimmungen durchführen.»
(https://www.nzz.ch/schweiz/zemmour-schwaermt-von-der-schweiz-und-sperrt-die-presse-aus-ld.1656768)


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
PR-Panne: Geimpfte für die Goal AG
Für Hernâni Marques ist Transparenz ein hohes Gut. Und der IT-Spezialist hat durchaus wichtige Erfolge erzielt: Mit seinen Öffentlichkeitsgesuchen hat er während der Pandemie die Politik des Bundesamts für Gesundheit (BAG) durchschaubarer gemacht. Auch im derzeitigen Abstimmungskampf mischt Marques mit. Weil sein Komitee «Geimpfte gegen das Covid-Zertifikat» aus einem linken Umfeld stammt, fand es besondere Beachtung.
https://www.woz.ch/2147/pr-panne/geimpfte-fuer-die-goal-ag


Das Duell ums Covid-Gesetz: Bauernsohn kämpft gegen Bundesrat
Josef Ender (51) nahm vor eineinhalb Jahren zum ersten Mal in seinem Leben an einer Demonstration teil. Heute kämpft der Bauernsohn aus dem Muotatal an vorderster Front gegen das Covid-Gesetz – und Bundesrat Alain Berset.
https://www.blick.ch/politik/das-duell-ums-covid-gesetz-bauernsohn-kaempft-gegen-bundesrat-id17010337.html


So verlief der Fackel- und Trychlerumzug der Coronaskeptiker in Bremgarten – morgen ist ein weiterer in Aarau geplant
Am Mittwoch startete beim Casino Bremgarten ein Umzug mit Trycheln und Fackeln, mehrere hundert Personen nahmen daran teil. Bei diesem Umzug von Freiheitstrychlern und Coronaskeptikern sollen laut einem einem linken Kollektiv auch rechtsextreme Security-Leute mitmarschieren.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/abstimmungskampf-gegner-des-covid-gesetzes-und-freiheitstrychler-planen-fackelumzuege-im-aargau-heute-in-bremgarten-morgen-in-aarau-ld.2218832


Körperverletzung im August: Nach Flaschen-Angriff an Corona-Demo in Olten: Jetzt hat die Polizei den Täter ermittelt
In Olten wurde am 21. August ein Mann während einer Corona-Demonstration mit einer Glasflasche verletzt. Der mutmassliche Täter sowie der Geschädigte konnten ermittelt werden.
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/koerperverletzung-im-august-nach-flaschen-angriff-an-corona-demo-in-olten-jetzt-hat-die-polizei-den-taeter-ermittelt-ld.2218580
-> https://www.20min.ch/story/polizei-ermittelt-flaschenangreifer-von-olten-jetzt-wird-er-angezeigt-715316762888
-> https://www.blick.ch/schweiz/mittelland/flaschenwurf-an-corona-demo-schweizer-nach-blutiger-attacke-in-olten-so-verhaftet-id17012167.html
-> https://so.ch/verwaltung/departement-des-innern/polizei/medienmitteilungen/medienmitteilungen/news/olten-beschuldigter-nach-koerperverletzung-ermittelt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b6deed7c61478e7973c85ba5753750ab


Kanton Schaffhausen informiert: Hunderte Covid-Zertifikate gefälscht!
Ein Schaffhauser Kantonsangestellter hat im grossen Stil Covid-Zertifikate gefälscht! Er und weitere Helfer wurden festgenommen.
https://www.blick.ch/schweiz/ostschweiz/kanton-schaffhausen-informiert-hunderte-covid-zertifikate-gefaelscht-id17013079.html
-> https://www.20min.ch/video/er-verlangte-fuer-die-fake-zertifikate-je-nach-freundschaftsgrad-bis-zu-400-fr-449774086711
-> https://www.20min.ch/story/impfzentrum-mitarbeiter-soll-hunderte-zertifikate-gefaelscht-und-verkauft-haben-975563993658
-> https://www.shn.ch/region/kanton/2021-11-24/impfzentrum-mitarbeiter-wegen-gefaelschter-covid-zertifikate-verhaftet
-> https://polizeiticker.ch/artikel/kanton-schaffhausen-mehrere-personen-wegen-zertifikatsfaelschungen-festgenommen-198914


Jetzt bereuen sie die Aktion: St. Galler SVP wollte Wurmmittel gegen Corona einsetzen
Die USA berichten von Vergiftungen, Zitteranfällen und Halluzinationen bei zu hoher Einnahme. Trotzdem schlug die St. Galler SVP-Fraktion in einer Interpellation das Wurmmittel Ivermectin zur Corona-Behandlung vor. Inzwischen bereut die SVP die Aktion.
https://www.blick.ch/schweiz/ostschweiz/jetzt-bereuen-sie-die-aktion-st-galler-svp-wollte-wurmmittel-gegen-corona-einsetzen-id17013535.html


So unterwandern Rechtsextreme die Esoterik-Szene
Auf den Querdenker-Demos sind sie sich näher gekommen: Rechtsextreme und Menschen aus der Esoterik-Szene. Wie ein Sektenexperte der Evangelischen Kirche recherchiert hat, fanden sie offenbar Gemeinsamkeiten, z.B. verschiedene Verschwörungsmythen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/rechtsextreme-unterwandern-esoterik-szene,SoXehEM


Wegen Manipulations-Vorwürfen: Camille Lothe stellt «Weltwoche» in den Senkel
Camille Lothe, die Präsidentin der Jungen SVP Zürich, hat genug von Verschwörungstheorien um die Abstimmung übers Covid-Gesetz. Als solche in der Weltwoche von Parteifreund Roger Köppel kolportiert wurden, verfasste sie eine Richtigstellung.
https://www.blick.ch/politik/wegen-manipulations-vorwuerfen-camille-lothe-stellt-weltwoche-in-den-senkel-id17013373.html


Beruhigt euch mal wieder! – Trychlen sind auch nur Glocken
Durch die Freiheitstrychler gerät eine Tradition in Sippenhaft. Wer heute mit Glocken durch die Gassen zieht, wird vorschnell verurteilt. Wo ist das Differenzieren geblieben?
https://bajour.ch/p/IbhlTBSlNAPvXDAN/zPIa44Hf8D5J87eD/trychlen-sind-auch-nur-glocken



tagblatt.ch 24.11.2021

«Braune Brühe köchelt»: HSG-Professor kritisiert Coronapolitik mit krudem Vergleich – er bedauert und löscht sein LinkedIn-Profil

Wolfgang Stölzle, deutscher Professor für Logistikmanagement an der Universität St.Gallen, vergleicht die angekündigte Impfpflicht der österreichischen Regierung mit dem NS-Regime der 1930er-Jahre. Auf Intervention der HSG entschuldigt er sich für die «privaten» Kommentare auf dem sozialen Business-Netzwerk LinkedIn und löscht sein Profil.

Marcel Elsener

«Einer unserer Professoren an der HSG verbreitet unglaubliche Nachrichten über Corona», meldet eine Person aus der Studierendenschaft der Universität St.Gallen unserer Zeitung. «Prof. Dr. Wolfgang Stölzle versucht alle davon zu überzeugen, dass wir langfristig auswandern sollen, sofern die Regierung eine Impfpflicht analog Österreich einführt.»

Das Ausmass der Dinge zeige Stölzles Profil auf dem Business-Netzwerk LinkedIn: «Es ist richtig peinlich, wie er Beiträge über Corona kommentiert.» Derweil die Uni von den Studentinnen und Studenten 3G verlange, sei der «Oberguru der Skeptiker» ein aktiver Professor an der HSG, heisst es in der Zuschrift.

«Man sollte Lehren aus den 30er-Jahren ziehen»

Die Empörung gründet auf zwei – inzwischen gelöschten – Kommentaren, mit denen der international bekannte Lieferkettenexperte auf die jüngsten Coronamassnahmen in Österreich reagierte. Zum einen betrifft es den Eintrag einer LinkedIn-Bekannten zum Vorpreschen Österreichs für eine Impfpflicht mit mRNA-Gentechnik ab 1. Februar 2022; sie fragt, warum die Regierungen in D.A.CH (also Deutschland, Österreich, Schweiz) die «hochwertigen Totviren-Impfstoffe», die von rund 20 Ländern wie Ungarn, Serbien oder China «positiv verimpft» würden, immer noch nicht erlaubten. «In der Regel folgt dann Söder(un)freistaat mit ganz D und nun?!» Stölzle kommentiert wörtlich: «Die braune Brühe beginnt zu köcheln! Man sollte sich über Auswanderung Gedanken machen und Lehren aus den 30er-Jahren ziehen, dies frei nach dem Motto ‹Wer zu spät geht, den bestraft die Politik (um das Leben)›.»

Ähnlich reagiert er auf einen Eintrag eines Impf- und Covid-Gesetz-Gegners zur Entwicklung in Wien: «Die Treibjagd auf die Nicht-Geimpften nimmt ihren Lauf… und immer grässlichere Formen an.» Stölzle kommentiert, dass es «solche Einladungen» auch per SMS bei der Einreise nach Deutschland gebe – «noch nicht zum Impfen, sondern ‹nur› zum Testen und zur Quarantäne», und Datenschutz sei kein Thema. Dass nun eine Grossstadt eine Impfung «auf persönlicher Ebene mindestens sehr nahelegt, zeigt das volle Ausmass ungezügelter Kompetenzüberschreitung», schreibt Stölzle und schliesst wiederum mit dem Verweis auf den Faschismus der 30er-Jahre: «Viele Stimmen warnen vor der braunen Brut, die wieder mal der Ostwind hereintragen könnte.»

Der kritische Experte gesellt sich in die radikale Ecke

Braune Brühe, braune Brut, Ostwind? Es braucht nicht viel Fantasie, um diese Begriffe als Anspielung auf Hitlers Herkunft und das NS-Regime zu verstehen – der berüchtigte Vergleich von Coronamassnahmen und Naziherrschaft ist unter radikalen Impf- und Massnahmengegnern gang und gäbe. Wolfgang Stölzle sympathisiert demnach mit ihnen – zumindest auf dem Business-Kontaktportal, wo er mit seinen Firmenmandaten auftritt (etwa bei Logistics Advisory Experts GmbH Arbon).

Nun ist die kritische Haltung des viel gefragten Logistikexperten, der als wissenschaftlicher Beirat auch den deutschen Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung berät, seit dem Ausbruch der Pandemie bekannt: Angesichts der weltweit reissenden Lieferketten und Engpässe mahnte er schon früh die Effekte der Massnahmen für seine Branche an und zweifelte offen an der Politik. «Es ist eben nicht das Virus, das uns die Probleme bereitet», sagte er beispielsweise im vergangenen Mai im Interview mit der «Handelszeitung»: «Der Grund sind die von der Politik zu verantwortenden Corona-Massnahmen: Produktionsbetriebe drosseln wegen strenger Hygienekonzepte, der internationale Fernverkehr wird durch faktische Grenzschliessungen behindert und psychologische Effekte wie politisch geschürte Angst führen zu Hamsterkäufen.»

HSG distanziert sich von «völlig deplatzierten Vergleichen»

Streitbare Aussagen eines Branchenkenners, aber längst nicht so krude wie die erwähnten Zuspitzungen im Business-Netzwerk. Diese werfen die Frage auf, ob der ordentliche HSG-Professor für Logistikmanagement und Studiendirektor der entsprechenden Weiterbildung seine Ansichten auch schon im Unterricht äusserte – und wie die HSG-Leitung die Kommentare eines renommierten Repräsentanten der öffentlichen Universität St.Gallen wertet.

Die HSG-Leitung hatte bis zu unserer Anfrage keine Kenntnis vom Inhalt der LinkedIn-Posts, wie sie in einer Stellungnahme am Dienstagnachmittag mitteilt. Beschwerden aus dem Unterricht seien ihr «bislang keine bekannt». Das Rektorat konfrontierte den Professor umgehend mit den von Studierendenseite beanstandeten Beiträgen und verlangte eine Stellungnahme. «Selbstverständlich respektieren wir das Recht auf freie Meinungsäusserung der Dozierenden, distanzieren uns als Organisation aber ganz klar vom Inhalt der fraglichen Beiträge», schreibt die HSG-Leitung. «Wir erachten solche Vergleiche als völlig deplatziert. Auch wenn der Professor geltend macht, seine Äusserungen als Privatperson und ausserhalb der Plattformen der HSG gemacht zu haben, ist durch seinen Professorentitel im Profil ein Bezug zur HSG hergestellt.»

In seiner Stellungnahme habe Professor Stölzle dem Rektorat versichert, dass er «scharf» zwischen «dienstlicher» und rein privater Kommunikation trenne. Er bedauere die erwähnten Aussagen: «Meine Wortwahl war unglücklich. Sollten durch meine privaten Kommentare wider meiner Absichten Missverständnisse entstanden sein, so bedaure ich das zutiefst und entschuldige mich vorauseilend dafür.» Der Professor habe seinen LinkedIn-Account freiwillig gelöscht und versichert, «er werde künftig von entsprechenden Äusserungen absehen», schreibt die HSG-Leitung weiter. «Aufgrund seiner Entschuldigung erachten wir den Vorfall vorliegend als erledigt.» Dieser Stellungnahme sei nichts hinzufügen, teilt Wolfgang Stölzle auf Anfrage mit: «Ich werde mich öffentlich nicht mehr äussern.»

Die «rein privaten» Kommentare des Logistikmanagementprofessors werfen überdies die Frage nach Verhaltensregeln der HSG für die sozialen Medien auf. «Grundsätzlich setzen wir auf die Eigenverantwortung der Universitätsangehörigen», schreibt die Unileitung dazu. Der jüngst publizierte Kodex gelte «aber natürlich auch für das Verhalten im Netz»; ausserdem habe die HSG ein Social-Media-Handbuch, das auch Tipps für das Verhalten in Social Media enthalte.
(https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/corona-braune-bruehe-koechelt-hsg-professor-kritisiert-coronapolitik-mit-krudem-vergleich-er-bedauert-und-loescht-sein-linkedin-profil-ld.2218526)