Medienspiegel 20. November 2021

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+++POLEN/UKRAINE/EU/BELARUS
-> https://www.freitag.de/autoren/daniela-dahn/europa-ruestet-auf
-> https://taz.de/Grenze-zwischen-Polen-und-Belarus/!5816565/


+++GASSE
bernerzeitung.ch 20.11.2021

Sicherheit in Langenthal: Der Gemeinderat will wieder Patrouillen losschicken

Vor einem Jahr überraschend gestoppt, soll das Präventionsangebot wieder eingeführt werden. Bis dahin braucht es aber Geduld.

Tobias Granwehr

Erneut wird im Langenthaler Parlament über das Projekt SIP (Sicherheit, Intervention, Prävention) debattiert. Seit etwas mehr als einem Jahr beschäftigt sich die städtische Politik mit dem Angebot, das vor zehn Jahren eingeführt wurde und sich seither positiv entwickelt hat.

Am 29. November wird im Stadtrat ein Postulat behandelt, das vorschlägt, SIP wieder einzuführen. Im Oktober 2020 wurde der Kredit für das Angebot nicht bewilligt – weil dieses nicht mehr an die regionale Kinder- und Jugendfachstelle Tokjo vergeben werden sollte, sondern an eine private Sicherheitsfirma mit Hauptsitz in St. Gallen. Das passte vor allem den linken Vertreterinnen und Vertretern im Parlament gar nicht.

Diesen Sommer sagte der zuständige Gemeinderat Markus Gfeller (FDP), die Lage in Langenthal habe sich ohne SIP zwar nicht verschlechtert. Die langfristige Wirkung ohne das Angebot dürfe jedoch nicht unterschätzt werden. Nun legt Gfeller dem Stadtrat mit dem Bericht zum Postulat der SP/Grüne-Fraktion einen Fahrplan vor, wie es mit SIP weitergehen soll.

Der Gemeinderat hat beschlossen, eine Vorlage zur Wiedereinführung von SIP zu erarbeiten. Als zeitliches Ziel wird gemäss den Stadtratsunterlagen ein Neustart auf den 1. Januar 2023 ins Auge gefasst. «Inhaltlich soll sich das Projekt an die bisherigen Erfahrungen anlehnen, jedoch auch die neusten Erkenntnisse der Zeit ohne SIP miteinbeziehen», schreibt die Exekutive.

Langfristig Kosten senken

Ziel von SIP war bei der damaligen Einführung, die Szenebildung in den Griff zu bekommen, da sich diese problematisch entwickelt habe. «SIP ist zu einer Institution geworden, die sich hinsichtlich der Bekämpfung der Problematik in Langenthal etabliert hat», schreibt der Gemeinderat zehn Jahre später.

Das Sozialamt äussert sich im Bericht ebenfalls positiv: Das Amt betreue gegenwärtig etwa 25 Personen, die sich regelmässig im öffentlichen Raum aufhielten. Aus mehreren Gründen sei ein Angebot wie SIP sinnvoll und könne mit seiner präventiven Wirkung langfristig kostendämmend wirken. Letztlich leiste SIP einen wichtigen Beitrag für die gesellschaftliche Sicherheit, schreibt das Sozialamt.

Die Kantonspolizei Bern hebt im Bericht ebenfalls die präventive Präsenz der SIP-Truppe hervor. Gerade die Arbeit mit Randständigen sei durch die Mitarbeitenden von SIP zielführend ausgeführt worden, heisst es seitens der Kapo. Sie würden in der Regel die Personen kennen und könnten so in einen konstruktiven Dialog treten. Diese Präsenz in der Randständigenszene habe dazu geführt, dass es praktisch keine polizeilichen Interventionen mehr gebraucht habe.

Die Polizei würde die Wiedereinführung von SIP daher begrüssen: «Die Kapo ist der Meinung, dass die SIP-Patrouillen eine wertvolle Ergänzung im Sicherheitsverbund in Langenthal sind.»

Im Bericht kommt auch die reformierte Kirchgemeinde Langenthal zu Wort. Sie sehe sich in den Zonen rund um den Friedhof, das Geissbergareal und das Zwinglihaus mit Problemen wie Littering, Drogenkonsum und nächtlicher Ruhestörung konfrontiert. Bis anhin habe sich die Kirchgemeinde dabei auf die Dienstleistungen von SIP verlassen und abstützen können.

«Die SIP-Mitarbeitenden entlasteten die Polizei, lösten die meisten Probleme im Dialog und verhinderten zumeist eine Eskalation», schreibt die Kirchgemeinde. Seit Anfang dieses Jahres stehe SIP nicht mehr zur Verfügung, was die Kirchgemeinde vermisse. Sie bittet deshalb den Gemeinderat, «den Entscheid zur Fokussierung auf Sicherheitsaspekte zu überdenken».

Vertrauen aufgebaut

Langenthals Exekutive nimmt die positiven Argumente des Sozialamtes, der Polizei sowie der Kirchgemeinde auf und schreibt: «Der Erfolg des Projekts SIP war im Besonderen darauf zurückzuführen, dass es gelungen war, mit den Zielgruppen durch Beziehungsarbeit Vertrauen aufzubauen.» Damit sei die Dialogbereitschaft gefördert worden.

«Die Nähe von SIP zur Szene und zu deren Entwicklungen war von grosser Bedeutung, damit, wo notwendig, Massnahmen rasch und zielführend ergriffen werden konnten.» Das Vertrauen und der sozialarbeiterische Ansatz seien als zentrale Erfolgsfaktoren zu berücksichtigen, schreibt der Gemeinderat. Er rät deshalb davon ab, auf eine Wiedereinführung von SIP zu verzichten.
(https://www.bernerzeitung.ch/der-gemeinderat-will-wieder-patrouillen-losschicken-891668036843)


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
bernerzeitung.ch 20.11.2021

Kampf gegen Gentrifizierung: Der blinde Zorn der Vandalen gegen ein Fitnessstudio

Militante Linksaktivisten bekämpfen in der Berner Lorraine die Aufwertung des Quartiers. Ein häufiges Opfer ist ausgerechnet ein Fitnesscenter. Dessen Betreiber ist macht- und ratlos.

Michael Bucher

Im Schnitt 2400 Anzeigen wegen Sprayereien reichen Stadtberner Hausbesitzer jährlich ein. 11,6 Millionen Franken Sachschaden kamen so von 2015 bis 2019 zusammen, wie der Gemeinderat vor zwei Jahren vorrechnete. Auch wenn die Statistik keine geografische Aufschlüsselung bereithält, sei die Behauptung erlaubt: Nirgends in Bern prangen wohl so viele Graffiti und Tags an Fassaden wie im Lorrainequartier.

Mehr als anderswo wohnt hier den Verschandelungen – oder je nach Ansicht Farbtupfern – eine politische Botschaft inne. «Hände weg von unserem Quartier!», könnte sie lauten. Gerichtet ist sie an vermögende Investoren und Immobilienfirmen, welche sich nach einem Renditeobjekt im linksalternativ geprägten Quartier umsehen. Entstanden ist der Widerstand aus einer latenten Furcht vor Gentrifizierung – also dem Verdrängen der angestammten Bewohnerschaft durch wohlhabende Zuzüger.

Böse Fitnesskette, gute Brocki

Seit Jahren geht allerdings ein militanter Kreis von Gentrifizierungsgegnern mit etwas gar blindem Zorn gegen die befürchtete Quartieraufwertung vor. Nämlich dann, wenn sich deren nächtlicher Vandalismus gegen Mieter richtet, die bloss ihrem Geschäft nachgehen wollen. Ein solches Opfer ist etwa das Fitnesscenter Basefit am Dammweg 25.

Seit Jahren verschandeln regelmässig Unbekannte in Nacht-und-Nebel-Aktionen die breite Fensterfront des Fitnessstudios. Mal mehr, mal weniger. «Extrem ärgerlich» sei das, hält der Leiter des Studios fest, der sich nicht mit Namen exponieren möchte. Zumal das Reinigen der Fensterfront einer Sisyphusarbeit gleichkommt. «Entfernen wir die Graffiti, so dauert es in der Regel keine drei Tage, und es sind neue Schmierereien da», sagt er.

Das Entfernen eines grossen Graffito kann dabei auch mal einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Laut dem Studio kosteten die Reinigungsarbeiten in den letzten fünf Jahren über 10’000 Franken. Letzten Frühling sei es besonders mühsam gewesen. Im März etwa hätten sie insgesamt sechsmal Sprayereien entfernt, erzählt der Studioleiter. Kein Wunder, nimmt auch mal die Resignation überhand, und die Schmierereien bleiben ein paar Wochen bestehen. Um neue Kundschaft anzulocken, ist dies allerdings nicht gerade förderlich.

Doch warum gehen die Sprayer ausgerechnet gegen das Basefit-Studio dermassen hartnäckig vor? «Als Fitness-Kette mit über 40 Niederlassungen in der Schweiz passen wir für die antikapitalistischen Sprayer offenbar nicht ins Quartier», mutmasst der Studioleiter. Ganz im Gegensatz zur Brocki gleich um die Ecke, welche nie versprayt werde.

Was er ebenfalls festgestellt hat: Die Täter störten sich offenbar auch an den Werbeklebern an der Frontscheibe, auf der hauptsächlich Frauen, aber auch Männer in knapper und sportlicher Kleidung zu sehen waren. Die Abbildungen waren in den Augen der Vandalen offenbar sexistisch. Jedenfalls liessen entsprechende Tags darauf schliessen. Resigniert hat der Studioleiter die Werbekleber schliesslich entfernt. Obwohl nun von aussen kaum mehr sichtbar ist, dass es sich um ein Fitnesscenter handelt.

10-Millionen-Neubau als Feindbild

Das Basefit-Studio ist nicht das einzige Opfer von anhaltendem Vandalismus. 2015 wurde an der Lorrainestrasse die damals neue und hippe Zeppelin-Bar wiederholt versprayt. «Yuppies» stand unter anderem in grossen Lettern an der Eingangstür. Noch schlimmer traf es ein Start-up-Unternehmen an der Lorrainestrasse 25, welches dort einen Showroom für Schweizer Produkte betrieb. Immer wieder kam es dort zu Farbanschlägen, auch die Fensterfront wurde regelmässig eingeschlagen. Letztes Jahr zog die Firma entnervt aus dem Quartier weg. Als Nachmieter soll nun ein indisches Restaurant folgen.

Die Angriffe galten jedoch nicht bloss dem Start-up im Erdgeschoss, sondern dem 10-Millionen-Franken-Neubau als Ganzes. So gab es denn auch Farbanschläge auf die Wohnungen in den Obergeschossen. Militante Linksaktivisten werten den «eintönigen Betonklotz», in dem die günstigste Wohnung 3250 Franken kostet, als «Paradebeispiel für die Gentrifizierung», wie sie einst in einem Bekennerschreiben festhielten.

Besitzer des Neubaus ist der in der Lorraine aufgewachsene Stefan Berger. Er wurde von linken Kreisen auch schon als «Immobilien-Hai» angefeindet. Berger, der in der Lorraine noch weitere Liegenschaften besitzt, wies die Vorwürfe stets zurück, er vermiete dort Luxuswohnungen. Gegenüber dem «Bund» sagte der 54-Jährige letzten Sommer: «Ginge es mir nur ums Geld, hätte ich kleinere Wohnungen oder Eigentumswohnungen gebaut. Auch hätte ich die Miete locker um 25 Prozent höher ansetzen können. Die Nachfrage wäre da.»

Die Probleme rund um den Neubau haben Berger jedoch nicht mehr zu kümmern. Am Telefon bestätigt er Gerüchte aus dem Quartier, wonach er die Liegenschaft verkauft haben soll. Das habe allerdings nicht mit den anhaltenden Anschlägen zu tun. «Rein wirtschaftliche Überlegungen» hätten ihn dazu bewogen. Auch andere Häuser habe er verkauft. Den Vandalismus, wie ihn etwa das Basefit erlebt, bezeichnet Berger als «diktatorisches Verhalten». Die Leute dahinter wollten das Quartier «okkupieren».

«Doppelmoral» im Quartier

Auch beim Verein Läbigi Lorraine verurteilt man die gezielten Sprayattacken auf das Fitnessstudio. Vorstandsmitglied Johannes Wartenweiler spricht von «pubertären Aktionen» und meint: «Niemand soll sich anmassen, zu bestimmen, wer im Quartier ein Geschäft betreibt.»

Gleichzeitig verweist er auf die «beunruhigende Entwicklung», welche das Quartier wegen der Gentrifizierung durchmache. «Zum Teil werden absurde Preise herumgeboten.» Er zitiert aus einem Inserat für eine 3,5-Zimmer-Eigentumswohnung (ohne Balkon) an der Lorrainestrasse, welche kürzlich für knapp 1,3 Million Franken ausgeschrieben war. «Das System ist krank», sagt der ehemalige SP-Stadtrat. Umso wichtiger sei die politische Diskussion darüber.

Obwohl die Mieten in der Lorraine laut Gemeinderat dem städtischen Mittel entsprechen, ist im linksalternativen Quartier der Widerstand gegen die Gentrifizierung besonders ausgeprägt. Das bestätigen mehrere angesprochene Bewohnerinnen und Bewohner. Was Stefan Berger dabei stört: die oftmals gleichgültige Haltung gegenüber den illegalen Sprayereien. Vordergründig würde der Vandalismus zwar verurteilt, die dadurch vorgebrachte Kritik an der Aufwertung jedoch implizit begrüsst. «Die militanten Sprayer fühlen sich so eher bestätigt», sagt der Liegenschaftsbesitzer. Er spricht von einer «Doppelmoral im Quartier».

Auch Kameras bringen nichts

Die Statistik zeigt: Sprayer werden nur in acht Prozent aller Fälle geschnappt. Dementsprechend machtlos sind chronisch Betroffene wie das Basefit-Studio. «Die Polizei hat uns zu verstehen gegeben, dass sie nicht mehr machen könne, als nachts ab und zu eine Patrouille vorbeizuschicken», sagt der Studioleiter. Hindern wird das die Sprayer kaum. Das Fitnesscenter hat auch einmal Kamera-Attrappen zur Abschreckung installiert. Der Versuch endete ernüchternd: Noch am selben Wochenende waren die Attrappen zerstört.

Entmutigen lassen will man sich dennoch nicht. Das Studio, das sich zurzeit im Umbau befindet und mit «Puregym» einen neuen Namen erhält, soll der Lorraine erhalten bleiben. «Trotz aller Widrigkeiten ist die Lage für uns hier super», meint der Studioleiter. Die Nachfrage nach Sport im Fitnessstudio, sie ist also da im Quartier. Eine Tatsache, welche die Vandalen offenbar ignorieren.



Weitere Aufwertung der Lorrainestrasse

Es tut sich was in der Lorraine. Der dreistöckige Neubau mit Familienwohnungen an der Lorrainestrasse 25 sowie die angrenzende Liegenschaft (Nr. 27) kommen in neue Hände. Deren Besitzer Stefan Berger bestätigt, die beiden Häuser diesen Herbst an die Medpension Vsao verkauft zu haben. Dabei handelt es sich um eine Pensionskasse für medizinische Praxen. «Rein wirtschaftliche Überlegungen» hätten ihn zum Verkauf bewogen. Er ziehe sich dadurch nicht aus der Lorraine zurück, hält der 54-jährige Immobilienbesitzer fest. Er besitze weiterhin vier Liegenschaften im Quartier. «Ich hänge nach wie vor an der Lorraine», so Berger.

Das Haus an der Lorrainestrasse 27 wird seit längerer Zeit totalsaniert. Zu Verzögerungen kam es laut Berger vor allem wegenLieferengpässen während der Corona-Pandemie. Laut Medpension Vsao soll der Umbau kommenden Frühling abgeschlossen sein. Auf drei Stöcken werden sechs Mietwohnungen mit 3,5 oder 5,5 Zimmern realisiert. Die Mietpreise seien noch offen, heisst es bei der neuen Besitzerin, sie dürften sich jedoch in einem ähnlichen Preissegment bewegen wie bei den Familienwohnungen im Haus Nr. 25 nebenan. Geplant, aber noch nicht spruchreif ist: Ins Erdgeschoss der Nummer 27 einziehen soll der Falafingo-Kiosk, der an der Quartiergasse ausziehen muss. (mib)
(https://www.bernerzeitung.ch/der-blinde-zorn-der-vandalen-gegen-ein-fitnessstudio-910174489749)



Blick hinter die Kulisse
Rechte Netzwerke sind in der Schweiz wieder auf dem Vormarsch. Nach einem Boom in den späten 90ern und frühen Nullerjahren, gerät die Szene heute in eine neue Dynamik – dank der Corona-Pandemie auch in unerwarte- ter Geschwindigkeit und Form. Und doch bleibt antifaschistische Arbeit, selbst in Journalist*innenkreisen, meist missverstanden. Ein Gespräch mit der Antifa Bern über Rercherchearbeit, die rechte Szene und die radikale Linke.
https://www.megafon.ch/mehr-raum-den-dicken/?artikel=Blick+hinter+die+Kulisse


+++SPORTREPRESSION
Reaktion der Fanclubs auf ID-Pflicht in Fussballstadien
https://www.tele1.ch/nachrichten/reaktion-der-fanclubs-auf-id-pflicht-in-fussballstadien-144415654


+++BIG BROTHER
Massenüberwachung: Blankoscheck für Geheimdienste
Die Maßstäbe des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sollten bei der Massenüberwachung der Kommunikation und beim geheimdienstlichen Datenaustausch sehr viel strenger ausfallen, schreibt Paulo Pinto de Albuquerque, Richter an ebenjenem Gericht. Das Urteil sei eine verpasste Chance, bessere Standards zu setzen. Einleitend ordnet Stefan Brink das Urteil des Gerichtshofs ein.
https://netzpolitik.org/2021/massenueberwachung-blankoscheck-fuer-geheimdienste/


+++RECHTSEXTREMISMUS
Der französische Rechtspopulist Eric Zemmour will in Genf auftreten – heftige Reaktionen
Der geplante Auftritt des französischen Rechtspopulisten Eric Zemmour in Genf sorgt für Widerstand. Rund 60 Gruppierungen, Gewerkschaften und Parteien haben sich mobilisiert, um den Vortrag des umstrittenen Journalisten und Autors zu verhindern.
https://www.watson.ch/international/schweiz/279854350-der-franzoesische-rechtspopulist-eric-zemmour-will-in-genf-auftreten
-> https://renverse.co/infos-locales/article/zemmour-casse-toi-geneve-reste-antifa-3319
-> https://renverse.co/infos-locales/article/manifestation-contre-la-venue-de-zemmour-3314


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Heute Freunde, morgen – was?
Menschen mit Rastas, Trychler, kiffende Hippies, Männer in Sennenhemden – gegen die Pandemie-Massnahmen ist eine vielfältige, oft stark polarisierende Bewegung entstanden. Ganz vorne mit dabei: die «Freunde der Verfassung». Wächst da eine politische Kraft heran, die über Corona hinaus Bestand hat?
https://www.republik.ch/2021/11/20/heute-freunde-morgen-was


Ausland verschärft Corona-Massnahmen: Wie werden Schweizer Massnahme-Kritiker reagieren?
Die Corona-Fälle steigen weiter – in der Schweiz und im Ausland. Die Behörden im Ausland ziehen die Massnahme-Schraube wieder an – mit rapiden Reaktionen: In Rotterdam eskalierte letzte Nacht eine Demonstration. In Wien flogen bei einer Kundgebung mit etwa 30’000 Menschen Eier und Flaschen Richtung Polizei. Welche Auswirkungen hat das auf die Schweiz und könnte die Situation auch bei uns eskalieren?
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/ausland-verschaerft-corona-massnahmen-wie-werden-schweizer-massnahme-kritiker-reagieren-144415249


Angst vor Super-Mobilisierung: Beim Covid-Gesetz sind beide Lager nervös
Eine Woche vor der Abstimmung scheinen weder Befürworter noch Gegner den stabilen Umfrageergebnissen zu trauen. Ein schriller Abstimmungskampf schreitet seinem Ende entgegen. Was wird nach dem 28. November davon bleiben?
https://www.watson.ch/schweiz/covid-gesetz/161150858-angst-vor-super-mobilisierung-beim-covid-gesetz-sind-beide-lager-nervoes


SCHWURBELDEMO ZÜRICH:
-> https://twitter.com/farbundbeton/status/1461992048681172997
-> https://twitter.com/__investigate__
-> https://twitter.com/farbundbeton
-> https://www.watson.ch/schweiz/international/165567860-coronavirus-schuesse-bei-krawallen-in-rotterdam
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/coronavirus-massnahmen-gegner-demonstrieren-in-zurich-66045893
-> https://www.blick.ch/schweiz/zuerich/bewilligte-kundgebung-gegner-des-covid-gesetzes-demonstrieren-in-zuerich-id17002784.html
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/letzte-grossdemo-der-covid-gesetzgegner-vor-dem-urnengang-in-zuerich-00169335/
-> https://www.toponline.ch/news/coronavirus/detail/news/coronavirus-ticker-november-00168238/
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/grossdemo-gegen-covid-19-gesetz-tausende-marschieren-durch-zuerich-144415340
-> https://www.telem1.ch/aktuell/riesige-corona-demonstration-in-zuerich-west-144415073
-> https://www.20min.ch/story/mehrere-tausend-menschen-demonstrieren-in-zuerich-222076373206
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/das-neueste-zur-coronakrise-mehrere-tausend-gegner-des-covid-gesetzes-demonstrieren-in-zuerich



tagesanzeiger.ch 20.11.2021

Corona-Demo in Zürich: Gegen 8000 Menschen protestierten gegen die Corona-Massnahmen

Die Gegner des Covid-Gesetzes riefen für Samstag zu einer bewilligten Kundgebung auf dem Turbinenplatz auf. Am Helvetiaplatz kam es gleichzeitig zu einer unbewilligten Gegendemo.

Hélène Arnet, Sascha Britsko

Es waren schätzungsweise 8000 Menschen, die sich am Samstagnachmittag ab 14 Uhr auf dem Turbinenplatz im Stadtzürcher Kreis 5 versammelten, um gegen das Covid-Gesetz zu demonstrieren. Die Stadtpolizei sprach von «mehreren Tausend» Personen. «Klar weniger als in Bern», sagte eine Frau enttäuscht, die bisher an fast allen Corona-Demos teilgenommen hat.

Der Verein Mass-Voll hatte auf Twitter zur «finalen Megademo» aufgerufen, denn am nächsten Sonntag wird über dieses Gesetz abgestimmt. Ein Dorn im Auge ist den Gegnern vor allem die Zertifikatspflicht. Das Covid-Gesetz schafft dafür die gesetzliche Grundlage. Die Kundgebung war bewilligt.

Gleichzeitig trafen sich auf dem Helvetiaplatz mehrere Hundert Personen zu einer unbewilligten Gegendemonstration unter dem Motto «Gemeinsam gegen rechts». Wie die Stadtpolizei mitteilte, wurden vereinzelt Rauchpetarden gezündet. Es kam aber zu keinen grösseren Ausschreitungen. Diese Demo löste sich um 15.15 Uhr auf, kurz nachdem der Marsch im Kreis 5 gestartet war.

Der Lärm, den insbesondere die etwa 50 Helvetia-Trychler veranstalteten, war beachtlich. Nur: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer blieben auf der ganzen Route weitgehend für sich, führte diese doch vom Turbinenplatz durch die nur werktags belebte Förrlibuckstrasse, vorbei am Toni-Areal zum Hardturm und über die ebenfalls menschenleere Hardturmstrasse zurück zum Turbinenplatz.

Dieser Umstand führte zwischendurch fast zu einer Eskalation, beschwerten sich doch verschiedene der aus der ganzen Schweiz angereisten Teilnehmergruppen hitzig darüber, dass man sie durch ein Aussenquartier Zürichs statt in die Innenstadt führe. Die Polizei markierte denn auch jeweils dort Präsenz, wo die Gefahr bestand, dass der Zug sich nicht an die vorgeschriebene Route hält.

Es hatten sich vor allem viele jüngere Menschen versammelt. Vorherrschend waren die Farben Rot und Violett. Violett für den Verein Mass-Voll, Rot für die Schweizer Fahne. Neben wummernden Bässen, die aus Lautsprechern dröhnten, und dem lauten Glockengeläut hörte man zwischendurch gar die Nationalhymne, auf einem Akkordeon gespielt. Dazu kamen rosa Schilder mit der Aufschrift «Du bist nicht allein».

Noch nicht oft ist eine so heterogen zusammengesetzte Demo durch Zürich marschiert: Linke und SVP-Anhänger, dabei waren Hare-Krishna-Jünger und der kürzlich gegründete Verein SOS Gesundheitsberufe. Eine religiöse Gruppe trug eine Flagge mit der Aufschrift «Ave Maria» vor sich her, eine andere prognostizierte, dass als Warnung Gottes bald ein Kreuz am Himmel erscheinen werde.

«Liberté»-Rufe brandeten immer wieder auf, daneben aber wurde viel diskutiert, gepfiffen, fotografiert, gelacht und umarmt. Die Stimmung war am Anfang gelöst, wurde mit der Zeit etwas frostiger. Nicht nur wegen der Temperaturen und des fehlenden Publikums, sondern auch, weil der Zug sich immer mehr auseinanderzog und erst mit einer Stunde Verspätung wieder am Ausgangspunkt eintraf. Mittlerweile dämmerte bereits der Abend.

Jetzt waren noch Reden angesagt. Zuerst wandte sich Alt-SVP-Nationalrat Claudio Zanetti an die Demonstrantinnen und Demonstranten. Der Bundesrat belüge und «bescheisse» im Zusammenhang mit Corona das Volk, rief er und erntete grossen Applaus dafür.

Ihm folgte der Satiriker Andreas Thiel, der von seiner kürzlich – nicht an Corona – verstorbenen Mutter erzählte, die, bereits als er noch ein Kind war, das Impfen abgelehnt habe. Er sagte, dass das, was Politik, Beamte, Polizei und Ämter jenen antäten, die sich nicht impfen lassen wollten, ein «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» sei.

Melanie Supino von den «Freien Linken» wetterte gegen die Pharmalobby und die Spritzenpolitikerinnen und -politiker. Insbesondere auch der Linken und der Grünen. SP könne auch für Schweizer Pharma stehen. Und Nicolas A. Rimoldi von Mass-Voll versprach – oder drohte? –, dass der Widerstand gegen die Corona-Massnahmen auch bei einem Nein am nächsten Sonntag nicht ende.

Die Stadtpolizei teilte am Abend mit, dass von beiden Demos keine Meldungen über Sachbeschädigungen eingegangen seien, die Kundgebungen aber Auswirkungen auf den öffentlichen sowie den Individualverkehr gehabt hätten.
(https://www.tagesanzeiger.ch/der-turbinenplatz-ist-schon-voller-leute-736930851947)



SCHWURBELDEMO WIEN:
-> https://www.derstandard.at/story/2000131287137/corona-leugner-und-impfgegner-waehnen-sich-im-buergerkrieg-demo-am
-> https://www.tagesspiegel.de/politik/demonstrationen-in-wien-impfgegner-machen-mobil-wie-gefaehrlich-koennen-sie-werden/27817734.html
-> https://www.derstandard.at/story/2000131303742/bis-zu-15-000-corona-massnahmengegner-in-wien-erwartet?ref=rss
-> https://twitter.com/MichaelBonvalot
-> https://twitter.com/CovidiotenCH
-> https://www.20min.ch/story/wien-in-alarmbereitschaft-zehntausende-gehen-gegen-massnahmen-auf-die-strasse-516346412352
-> https://www.heute.at/s/corona-massendemo-legt-jetzt-ganz-wien-lahm-100174695
-> https://www.derstandard.at/story/2000131304808/impfgegner-warnen-vor-impfhubschraubern-und-kanalimpfung-bei-wiener-demo?ref=rss
-> https://twitter.com/Nightmare_Keks
-> https://www.watson.ch/schweiz/international/165567860-coronavirus-schuesse-bei-krawallen-in-rotterdam
-> https://www.nau.ch/news/europa/lockdown-ankundigung-tausende-demonstranten-versammeln-sich-in-wien-66048836
-> https://www.blick.ch/ausland/lage-brandgefaehrlich-angst-vor-massiver-gewalt-an-anti-impfpflicht-demo-in-wien-id17001592.html
-> https://twitter.com/chaosilog
-> https://twitter.com/JFDA_eV
-> https://twitter.com/WienTV
-> https://twitter.com/_schwarzeKatze
-> https://www.20min.ch/story/die-ungeimpfte-bevoelkerung-verspuert-eine-grosse-wut-auf-die-regierung-156924467820
-> https://twitter.com/msulzbacher
-> https://twitter.com/__investigate__
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/in-wien-protestieren-tausende-gegen-corona-massnahmen?id=12093242
-> https://www.derstandard.at/jetzt/livebericht/2000131299753/tausende-bei-tausende-demonstrieren-gegen-corona-massnahmen-in-wien?responsive=false
-> https://taz.de/Corona-Proteste-in-Wien/!5816765/
-> https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/oesterreich-tausende-demonstrieren-gegen-lockdown-und-impfpflicht?urn=urn:srf:video:e6dac5e8-da65-4910-8f09-8c71b972b5ad
-> https://www.derbund.ch/wien-rechnet-mit-corona-randale-und-tausenden-demonstranten-139410222329
-> https://www.srf.ch/news/international/protest-gegen-regierung-35-000-menschen-marschieren-durch-wiener-innenstadt
-> https://www.blick.ch/ausland/lage-brandgefaehrlich-angst-vor-massiver-gewalt-an-anti-impfpflicht-demo-in-wien-id17001592.html



Umgeleitete Kampagne: Oskar Freysinger verbreitet Fake-Video von Berset
Alt Nationalrat Oskar Freysinger hat ein offensichtlich gefälschtes Video geteilt, in dem Alain Berset Worte gegen das Covid-Gesetz in den Mund gelegt werden – zum Spass. Der Stab des Gesundheitsministers findet das gar nicht lustig.
https://www.blick.ch/politik/umgeleitete-kampagne-oskar-freysinger-verbreitet-fake-video-von-berset-id16999942.html


Gegen die Maskenpflicht: Gerade erst beim Kantonsgericht abgeblitzt und schon die nächste Beschwerde am Start
Mit ihrer Beschwerde gegen das hiesige Rahmenschutzkonzept an Schulen sind 28 Kinder und Jugendliche nicht durchgekommen. Deren Fürsprecher hat nun aber bereits eine zweite Beschwerde eingereicht.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/luzerner-beschwerdefuehrer-gegen-die-maskenpflicht-gerade-erst-beim-kantonsgericht-abgeblitzt-und-schon-die-naechste-beschwerde-am-start-ld.2215495


Die Grosse Verschwörung
In diesen unsicheren Zeiten eines schwer berechenbaren Virus haben plötzlich Rechtextreme, linke Gruppierungen, Biobauern und sogar Esoteriker etwas gemeinsam: Die Skepsis gegenüber Corona. Sie marschieren Hand in Hand gegen die Maßnahmen der Regierung, protestieren gegen die Macht der Pharmakonzerne und zählen sich zu den Impfverweigerern. Sie alle fühlen sich als Opfer einer großen Verschwörung.
https://tvthek.orf.at/profile/Fannys-Friday/13892045/Fannys-Friday/14113597/Die-Grosse-Verschwoerung/15038817


+++HISTORY
„Versteckte Kinder“ fordern Gerechtigkeit
Tausende Kinder von Saisonniers lebten von den 1950er- bis in die 1990er-Jahren illegal bei ihren Eltern in der Schweiz. Denn der Kindernachzug war für ausländische Arbeiter:innen mit diesem prekären Status offiziell verboten. Das Schicksal dieser „Schrankkinder“ hat viele Familien gezeichnet. Nun fordert ein Verein vom Bund eine offizielle Entschuldigung sowie Wiedergutmachung.
https://www.swissinfo.ch/ger/schweiz-saisonniers-auslaendische-arbeitskraefte-kein-kindernachzug-versteckte-kinder-gerechtigkeit/47121192


Schweizer Bürger statt Nürnberger Prozesse
Wo liegt eigentlich das Problem in der Causa Bührle? Die Geschichte der Waffenproduktion im Auftrag der deutschen Heeresleitung.
https://www.tachles.ch/artikel/schweiz/schweizer-buerger-statt-nuernberger-prozesse