Medienspiegel 5. November 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++FRANKREICH
Flüchtlinge auf den Gleisen: Zug erfasst Migranten in Calais – ein Toter und drei Verletzte
Von Calais versuchen sie über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu kommen: Auf den Gleisen des Hafens sind jetzt Flüchtlinge umgekommen. Andere starben bei der Kenterung ihrer Boote.
https://www.spiegel.de/ausland/zug-erfasst-migranten-in-calais-ein-toter-und-drei-verletzte-a-262c1c19-0cd9-40e2-8953-003f954116f5


Immer mehr Flüchtlinge: Die Lage am Ärmelkanal spitzt sich zu – 5 Fragen und Antworten
Zwischen London und Paris bricht neuer Streit auf: Immer mehr Migranten versuchen, den Ärmelkanal zu überqueren. Mehrere haben diese Woche ihr Leben gelassen. Wir beantworten die fünf wichtigsten Fragen.
https://www.watson.ch/international/frankreich/918111328-migration-uebersicht-zur-lage-am-aermelkanal-lage-spitzt-sich-zu


+++ÄRMELKANAL
Geflüchtete zwischen Calais und Dover: Tragödie im Ärmelkanal
Seit Dienstagabend wurden über 400 Menschen aus Seenot gerettet, ein Mann ertrank. Im Winter wird die Route über den Meeresarm noch gefährlicher.
https://taz.de/Gefluechtete-zwischen-Calais-und-Dover/!5809545/
-> https://www.nau.ch/politik/international/untergang-von-fluchtlingsbooten-im-armelkanal-fuhrt-zu-zwei-toten-66037440


+++ITALIEN
Überall zerkratzte Türen
Einst nahm der Bürgermeister von Riace hunderte Geflüchtete auf und belebte mit ihnen das kalabresische Dorf. Doch jetzt droht ihm eine lange Gefängnisstrafe – und Riace ist wieder ausgestorben.
https://daslamm.ch/ueberall-zerkratzte-tueren/


+++MITTELMEER
1000 Gerettete an Bord: Rettungsschiffe suchen Hafen im Mittelmeer
Die Rettungsschiffe “Sea Eye 4” und “Ocean Viking” warten im Mittelmeer dringend auf die Zuweisung eines Hafens. Die Besatzungen retteten in den vergangenen Tagen bei zahlreichen Einsätzen insgesamt mehr als 1000 Menschen.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ocean-viking-173.html
-> https://taz.de/Seenotrettung-im-Mittelmeer/!5813318/


+++LIBYEN
Obdachlos in Tripolis
Migranten aus Subsahara-Afrika stranden zu Hunderten in Libyen und werden dort wie Vieh gehalten
Zahllose Migranten aus Subsahara-Afrika stranden in Libyen. Tausende von ihnen überleben auf den Straßen der Hauptstadt Tripolis und werden von den Milizen schamlos ausgebeutet. Wer ihnen helfen will, muss um sein Leben fürchten.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1158362.fluechtlinge-in-libyen-obdachlos-in-tripolis.html


+++GASSE
100 Betroffene alleine in der Stadt St.Gallen: Heroin-Ersatzprodukte sind knapp
Ein stark verbreitetes Ersatzprodukt für Heroinsüchtige ist derzeit knapp. Das sorgt, besonders im Hinblick auf die Winterzeit, für schwierige Situationen für jene, die auf das Medikament angewiesen sind – allein in der Stadt St.Gallen sind etwa hundert Personen betroffen. Gründe für den Engpass gibt es mehrere – unter anderem die Pandemie.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/stgallen-100-betroffene-alleine-in-der-stadt-stgallen-heroin-ersatzprodukte-sind-knapp-ld.2210506


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
KÜFA AB JETZT UND IMMER
Küfa im Hinterschlund ab jetzt und immer jeden Montag um 19:00 Uhr
https://barrikade.info/article/4824


Glasbruch bei der Weltwoche
Es gibt unzählige Gründe die Weltwoche anzugreifen. Unsere heutige Aktion widmen wir als Medienkritik im Handgemenge jedoch nicht dem wöchentlich wiederkehrenden Rassismus und Sexismus, sondern der mit dem Auftrieb der Verschwörungstheoretiker_innen verbunden rechten Hetze, die, neben den organisierten rechten Gruppen, insbesondere durch die Weltwoche reproduziert und verbreitet wird.
https://barrikade.info/article/4825


+++SPORTREPRESSION
luzernerzeitung.ch 05.11.2021

Luzerner Sicherheitsdirektor Paul Winiker: «Ich gehe davon aus, dass wir uns bei personalisierten Tickets einigen»

Im Kampf gegen die Fangewalt befürwortet der Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker eine härtere Gangart. Einer Massnahme gibt der SVP-Regierungsrat besonders gute Chancen.

Alexander von Däniken

Pyros, Petarden und alarmierte Polizisten: Nach den jüngsten Ausschreitungen rund um Fussballspiele in Zürich und Luzern hat Fredy Fässler eine härtere Gangart gegen die Chaoten gefordert. Konkret schlug der St.Galler Regierungsrat und Präsident der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz (KKJPD) personalisierte Eintritte oder strikter kontrollierte Fantransporte vor (wir berichteten). Dabei könne er auf die Unterstützung des Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektors Paul Winiker (SVP, 65) zählen, wie dieser erklärt.

Fredy Fässler will im Kampf gegen die Chaoten die Schraube anziehen. Und Sie?

Paul Winiker: Selbstverständlich bin auch ich für die Umsetzung von zusätzlichen Massnahmen. Schon vor den Ereignissen der letzten Wochen war das in der KKJPD ein Thema. In der Konferenz präsidiere ich die Arbeitsgruppe der Bewilligungsbehörden. Dort haben wir im Sommer zusammen mit den Polizeidirektoren diskutiert, wie es mit den Fussballspielen nach Corona weitergehen soll. Drei Varianten standen im Fokus: anonymer Stadionzutritt wie vor Corona, personalisierte Tickets oder die Schliessung von Gästesektoren. Alle diese Massnahmen sieht das Hooligan-Konkordat vor.

Wie stehen Sie zu personalisierten Tickets?

Für Grossanlässe, wie es auch ein Fussballspiel ist, müssten personalisierte Tickets eine Selbstverständlichkeit sein. Ein wertvoller Nebeneffekt wäre, dass auch Stadion- und Rayonverbote besser kontrolliert werden können. Möglich ist auch, dass sich die Fans im Stadion anständiger verhalten, weil sie wissen, dass sie sich ausweisen mussten.

Wenn Sie die Massnahme befürworten: Warum ist sie noch nicht umgesetzt?

Das geht nur flächendeckend. Das hat das Beispiel aus dem Kanton Wallis gezeigt, wo die Fans den Start zur neuen Saison wegen Ausweispflicht boykottiert haben. Unter den Bewilligungsbehörden – meistens sind es die Kantone, manchmal auch Städte – braucht es Einigkeit.

Wer sperrt sich denn dagegen?

Es sind wie gesagt mehrere Bewilligungsbehörden am Tisch. Noch im Sommer war die Einigkeit weit weg. Darum wurde ja auch die Taskforce eingesetzt, um wichtige Erkenntnisse zu sammeln. Nach den jüngsten Ereignissen gebe ich den personalisierten Tickets als Minimallösung gute Chancen. Wichtig ist, dass wir mit allen Anspruchsgruppen eine unité de doctrine durchsetzen können.

Und die anderen Massnahmen?

Hier müssen die Vor- und Nachteile gut abgewogen werden. So kann die Schliessung der Gästesektoren dazu führen, dass sich die Chaoten unters friedliche Publikum mischen. Am 24. Oktober war ich übrigens mit Fredy Fässler im Stadion, als der FC Luzern gegen den FC St.Gallen spielte. Ausser einigen Pyros blieb es in der Swisspor-Arena friedlich. Was danach in den Bussen und am Bahnhof passiert ist, darf nicht toleriert werden.

Eine weitere mögliche Massnahme wären Kombitickets, welche den Stadionbesuch mit der Anreise im Extrazug verbinden.

Diese Massnahme unterstütze ich für den Fall, dass die personalisierten Tickets nicht genügen.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass es zu schärferen Massnahmen kommt?

Ich gehe davon aus, dass wir bei den personalisierten Tickets und somit bei den Einlasskontrollen eine Einigkeit zu Stande bringen.

Wie hoch ist die Belastung für die Luzerner Polizei im Moment?

Sie ist hoch. Und das aufgrund verschiedener Einsätze: Unfälle, das Nachtleben an den Brennpunkten, Kundgebungen. Dann auch Einsätze im Rahmen des Polizeikonkordats. All das bindet viele Ressourcen. Wenn dann noch eine Handvoll Krawallmacher im Rahmen von Fussballspielen Hundertschaften an Polizisten beschäftigen, ist das sehr bedenklich. Wegen weniger Chaoten wird eine ganze Sportart ins schlechte Licht gerückt, friedliche Fans und an öffentlichen Orten auch Unbeteiligte müssen um ihre Sicherheit fürchten. Das darf nicht sein.
(https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/fussballchaoten-luzerner-sicherheitsdirektor-paul-winiker-ich-gehe-davon-aus-dass-wir-uns-bei-personalisierten-tickets-einigen-ld.2209888)


+++KNAST
Psychiater Frank Urbaniok äussert sich zum Fall Brian
Der junge, Zürcher Straftäter Brian soll neu in eine psychiatrische Einrichtung kommen. Dies hat die nationale Kommission zur Verhütung von Folter diese Woche vorgeschlagen. Nun äussert sich der bekannte Psychiater Frank Urbaniok dazu und er sagt: Dies sein ein möglicher Weg, aber nicht der einzige. (ab 03:’09)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/psychiater-frank-urbaniok-aeussert-sich-zum-fall-brian?id=12085052


+++POLIZEI CH
Nach Gewalt-Zunahme: Polizisten bereiten sich mit speziellen Trainings auf Messerangriffe vor
In der Schweiz gibt es immer mehr Vorfälle von Gewalt mit Messern. Nun bereiten sich Polizistinnen und Polizisten auch mit Virtual-Reality-Trainings auf solche Situationen vor.
https://www.20min.ch/story/polizisten-bereiten-sich-mit-speziellen-trainings-auf-messerangriffe-vor-995934298134


+++POLIZEI DE
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh: “Wir sind gezwungen, selbst zu ermitteln”
Ein neues Gutachten soll belegen, dass Oury Jalloh 2005 in einer Polizeizelle angezündet wurde. Eine Initiative wirft den Behörden Strafvereitelung vor – und will klagen.
https://www.zeit.de/zett/politik/2021-11/initiative-in-gedenken-an-oury-jalloh-brandgutachten-tod-polizeizelle-dessau


MobiPol: Polizei Hamburg scannt Fingerabdrücke jetzt auch per Handy
Hamburger Polizist*innen müssen Menschen nicht mehr mit auf die Wache nehmen, um Fingerabdrücke zu nehmen, sondern können direkt die Kamera ihrer Diensthandys nutzen. Diese haben noch weitere Funktionen – und dürfen sogar privat genutzt werden.
https://netzpolitik.org/2021/mobipol-polizei-hamburg-scannt-fingerabdruecke-jetzt-auch-per-handy/


+++POLIZEI EU
Umstrittener Begriff: Bundesinnenministerium schleicht „Gefährder“ in die EU
Damit Staatsschutzabteilungen im Bereich der politisch motivierten Kriminalität auf EU-Ebene besser zusammenarbeiten können, brauchen sie gemeinsame Definitionen für die zu verfolgenden Personen. Eine entsprechende Initiative dazu kommt aus Deutschland. So werden Bedrohungen verfolgt, die noch gar nicht eingetreten sind.
https://netzpolitik.org/2021/umstrittener-begriff-bundesinnenministerium-schleicht-gefaehrder-in-die-eu/


+++RASSISMUS
Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus: Mit Kartenspiel gegen Antisemitismus
Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus will Jüdinnen und Juden das Rüstzeug gegen Antisemitismus im Alltag geben.
https://www.tachles.ch/artikel/schweiz/mit-kartenspiel-gegen-antisemitismus


+++RECHTSEXTREMISMUS
Rencontres antifascistes à Genève
La semaine précédent la mobilisation féministe du 14 juin 2021, un groupe identitaire se définissant comme féministe annonçait la création de sections dans divers cantons suisses, dont Genève. Ce groupe, déjà présent en France depuis 2019, prétend que le patriarcat et les violences sexistes sont le seul fait des flux migratoires. Tout en se défendant d’être fascistes et racistes, elles misent sur une communication prônant la peur des hommes issus de l’immigration. Elles diffusent en plus de cela un discours très essentialiste quant au genre et à la sexualité.
https://renverse.co/infos-locales/article/rencontres-antifascistes-a-geneve-3295


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Fake News zur Klimakrise: Wie die «Toxic Ten» das Klima vergiften
Eine Studie zeigt auf, wie «Breitbart» oder «Russia Today» Desinformation zur Klimaveränderung verbreiten – und wie Social Media ihnen dabei hilft.
https://www.derbund.ch/wie-die-toxic-ten-das-klima-vergiften-667751350287


Coronavirus: Skeptiker schludern bei Quellen in Abstimmungsblatt
Die Abstimmungszeitung «Moment!» will Argumente mit zahlreichen Quellenangaben belegen. Eine Überprüfung zeigt allerdings Widersprüche auf.
https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/coronavirus-skeptiker-schludern-bei-quellen-in-abstimmungsblatt-66036442


Auf unbestimmte Zeit: Zermatt entzieht Walliserkanne-Beizern das Wirte-Patent
Die Beizer der Walliserkanne sind wieder frei. Gäste bedienen werden sie vorerst aber nicht mehr können. Ihnen wurden die nötigen Papiere dafür entzogen.
https://www.blick.ch/schweiz/westschweiz/auf-unbestimmte-zeit-zermatt-entzieht-walliserkanne-beizern-das-wirte-patent-id16962513.html
-> https://www.20min.ch/story/behoerden-entziehen-walliserkanne-betreibern-das-wirtepatent-298500397810



Walliser Bote 05.11.2021

Gemeinde Zermatt reagiert: Die Wirte der Walliserkanne sind ihre Betriebsbewilligung los

Die Gemeinde Zermatt nimmt den Walliserkanne-Wirten ihre Betriebsbewilligung weg. Gäste bedienen wird so theoretisch verunmöglicht.

Rebecca Schüpfer

Am Donnerstag hiess es vonseiten Gemeinde Zermatt noch «kein Kommentar» auf die Frage, ob den Wirten der Walliserkanne die Betriebsbewilligung entzogen wird. Auch wurde nicht kommentiert, ob Diskussionen darüber laufen würden.

Wie nun am Freitagmorgen bekannt wurde, hat die Gemeinde Zermatt den Wirten tatsächlich ihre Betriebsbewilligung entzogen. Das bestätigte Staatsrat Frédéric Favre gegenüber popmona.media.

Wie es mit der Walliserkanne in Zermatt weitergeht, ist unklar. Favre sagte nur: «Sollten sich die Beizer aber erneut über die Schliessung hinwegsetzen und unerlaubt Gäste bedienen, werden wir hart durchgreifen.» Die Rechtsstaatlichkeit werde durchgesetzt, so Favre.

Im Gesetz steht: «Der Gemeinderat entzieht die Betriebsbewilligung, wenn deren Inhaber die durch das vorliegende Gesetz und seine Ausführungsbestimmungen auferlegte Voraussetzungen oder den Inhalt der Betriebsbewilligung nicht oder nicht mehr erfüllt.» Favre führt aus: «Wir hoffen, dass die Besitzer des Restaurants nun die Entscheidungen der Behörden respektieren werden.» Falls dies nicht der Fall sei, stünden dem Kanton verschiedene Mittel zur Verfügung. Zu gegebener Zeit würden entsprechende Masnahmen ergriffen. Detail verrät Favre keine.

Der Anwalt der Familie sagte gegenüber pomona.media am Donnerstag, dass das Restaurant vorläufig geschlossen bleibe, um die Lage zu beruhigen.

Am Donnerstag kamen die Aufdenblattens aus dem Gefängnis. Sie waren seit Sonntagmorgen in Untersuchungshaft. Der Antrag auf eine Verlängerung der Untersuchungshaft wurde vom Walliser Zwangsmassnahmengericht abgelehnt.
(https://new.rro.ch/story/die-wirte-der-walliserkanne-sind-ihre-betriebsbewilligung-los-/42478)



Die Walliser Skeptiker-Wirte müssen nicht in U-Haft – Bruder Patrik A. zu Blick: «Ich bin froh, wurden sie entlassen»
Seit Sonntag waren die Skeptiker-Wirte der Walliserkanne in Zermatt in Polizeigewahrsam. Am Donnerstag hat das Zwangsmassnahmengericht den Antrag auf U-Haft jedoch abgelehnt. Blick konnte nach der Entlassung mit Familienmitgliedern sprechen.
https://www.blick.ch/schweiz/westschweiz/die-walliser-skeptiker-wirte-muessen-nicht-in-u-haft-bruder-patrik-a-zu-blick-ich-bin-froh-wurden-sie-entlassen-id16961754.html


Behörden haben genug: Polizei schliesst Beiz von Wut-Wirtin Andrea F. !
Die Gesundheitsdirekton des Kantons Zürich hat offenbar genug. Nach mehreren Verstössen greifen die Behörden durch. Das Rebellen-Restaurant von Andrea F. wird am Freitag geschlossen.
https://www.blick.ch/schweiz/zuerich/jetzt-greift-kapo-durch-beiz-von-wut-wirtin-andrea-f-wird-geschlossen-id16963886.html



tagesanzeiger.ch 05.11.2021

Protest gegen Schliessung: Massnahmenkritiker demonstrieren vor Restaurant in Ottenbach

Nachdem die Polizei eine Beiz im Säuliamt geschlossen hat, versammelten sich mehrere hundert Menschen auf den Strassen der kleinen Ortschaft. Die Wirtin hatte die Covid-Schutzmassnahmen nicht eingehalten.

David Sarasin

Mehrere hundert Personen haben sich am Freitagabend im Zentrum Ottenbach versammelt, um gegen die Schliessung des Restaurants «Catias Funk» zu demonstrieren. Auch das mittlerweile fast obligate Glockengeläut war laut zu hören – die Freiheitstrychler gaben sich die Ehre.

Der Grund für den Auflauf war die Schliessung des Lokals durch die Kantonspolizei am selben Tag. Wie Videos auf Telegram zeigen, kam es dabei auch zu verbalen Auseinandersetzungen mit der Betreiberin.

Die Polizei hatte das Lokal laut «Blick» geschlossen, weil die Betreiberin die Corona-Schutzmassnahmen wiederholt nicht eingehalten hatte. Wie ein Telefon mit der der Wirtin am Freitagmorgen ergab, lehnte sie die Zertifikatspflicht von Beginn weg ab. 16 Mal habe sie schon Besuch von der Polizei bekommen, sagt sie.

Die polizeilichen Kontrollen fanden laut «Blick» aufgrund eines nicht Schutzmassnahmen-Konformen Zeltes statt, das sie im Garten für ihre Gäste aufgestellt hatte. Die Betreiberin hielt sich nicht an die Vorschrift, wonach mindestens zwei von vier Zeltwänden gegen Aussen offen sein müssen. Auch nach wiederholtem Abmahnen seitens der Polizei hielt sie an ihrer provisorischen Einrichtung fest.

Der Kanton Zürich hat die Möglichkeit zu intervenieren, wenn sich etwa Betreiber eines Restaurants wiederholt nicht an die Vorgaben des Bundes halten.

Mobilisierung in den Chats

Zur «Spontandemo» riefen Aktivistinnen und Aktivisten aus der Corona-Massnahmen kritischen, sowie der verschwörungstheoretischen Szene am Freitagnachmittag in zahlreichen Chats ebenfalls bei Telegram auf.

Dasselbe haben sie die Woche zuvor schon getan, als sich die Betreiber der «Walliser-Kanne» in Zermatt wiederholt gegen die Auflagen des Bundes sperrten und ihr Lokal deshalb schliessen mussten. In Zermatt demonstrierten Massnahmenkritiker wiederholt über mehrere Tage.

Die Kantonspolizei war schon um 18 Uhr vor Ort und beobachtete das Treiben. Alles sei ordnungsgemäss abgelaufen, man habe sich im Hintergrund gehalten, hiess es auf Nachfrage.
(https://www.tagesanzeiger.ch/massnahmenkritiker-demonstrieren-vor-restaurant-in-ottenbach-354633998103)



Falschnachrichten für den Volkszorn
Das rechtsradikale Magazin “Compact” dockt gezielt an Verschwörungsmythen an. Für Chefredakteur Elsässer sind sie ein probates Mittel, um einen “Regimesturz” herbeizuführen – auch wenn er sie selbst nicht glaubt.
https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/elsaesser-corona-leugner-101.html


Im Sog der Lügen – Wie Verschwörungsideologien Hass säen | Politikmagazin Kontraste 4.11.2021
„Corona ist nur eine Grippe“ und die Impfungen eine „Biowaffe, um die Menschheit auszurotten“ – seit der Pandemie sind Verschwörungserzählungen in den öffentlichen Debatten so präsent wie nie zuvor. Doch wer sind die Leute, die immer wieder, immer neue Lügen in die Welt setzen? Und warum verfangen sie mit ihren Erzählungen auch immer öfter bei Menschen, die bislang davor gefeit waren? Kontraste-Reporter haben mit Verschwörungsgläubigen gesprochen, die tief in den Bann der Lügen geraten sind und deshalb sogar mit ihren Kindern gebrochen haben. Sie haben Akteure der Coronaleugner-Szene getroffen, die die Pandemie systematisch genutzt haben, um die Menschen mit Fake-Erzählungen zu verunsichern und Hass zu säen. Das Ziel der oft rechtsradikalen Hetzer ist, die Gesellschaft zu spalten und die Demokratie zu zerrütten.
https://www.youtube.com/watch?v=reNZSzh9mBE


Schweizer Corona-Widerstand: Aufmarsch der Schwurbler
Führen den Umzug der Corona-Maßnahmengegner an: die sogenannten „Freiheitstrychler“ am 23. Oktober in Bern Bild: Johannes Ritter
Der Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen in der Schweiz kommt nicht nur von rechten Bewegungen wie den „Freiheitstrychlern“, die sich auf traditionelle Werte berufen. Auch Linke und Grüne mischen mit.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/schweiz-corona-widerstand-kommt-von-rechts-und-links-17616513.html?GEPC=s3&premium=0x7b44d5f47481cf3f7be9507bef396021


Polit-Kampagne auf Pornoseiten: «Auf Pornhub erreichen wir Menschen aus allen Gesellschaftsschichten»
Linke Netzaktivisten bekämpfen das Covid-Gesetz – und schalten dafür Werbung auf Pornoseiten. Ein kluger Schachzug, findet ein Marketing-Experte. Ein Politologe spricht vom «letzten Aufbäumen».
https://www.20min.ch/story/auf-pornhub-erreichen-wir-menschen-aus-allen-gesellschaftsschichten-888000886091


+++HISTORY
Als Schwarzer in Bern vor fast 70 Jahren
Der Künstler Vincent O. Carter kam Anfang der Fünfzigerjahre nach Bern. Als Dunkelhäutiger war er ein Exot. Er wurde oft angestarrt. Nun erschien das «Bernbuch» in deutscher Übersetzung, in dem der mittlerweile verstorbene Carter von seinen Erlebnissen erzählt.  (ab 07:26)
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/als-schwarzer-in-bern-vor-fast-70-jahren?id=12085202


125 Jahre JVA Hindelbank: Keller-Sutter erinnert an administrative Versorgungen
Bundesrätin Karin Keller-Sutter erinnerte in Hindelbank an das dunkle Kapitel der administrativen Versorgungen. Anlass war der Festakt zum 125-jährigen Bestehen des Frauengefängnisses.
https://www.derbund.ch/keller-sutter-erinnert-an-administrative-versorgungen-999359822093