Medienspiegel 4. November 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++MITTELMEER
Seenotrettung: Helfer retten 400 Migranten im Mittelmeer
Innerhalb weniger Tage haben deutsche Hilfsorganisationen Hunderte Flüchtlinge aus dem Meer gerettet. An Bord des Rettungsschiffs „Sea-Eye 4“ sind jetzt 800 Menschen.
https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-11/seenotrettung-sea-eye-mission-lifeline-mittelmeer-migranten-rettung
-> https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/mit-800-geretteten-an-bord-sea-eye-4-sucht-sicheren-hafen,SnnFELZ


+++FREIRÄUME
Das «Zehendi» zwischen Gastro und Landwirtschaft
Seit April führt das Unternehmen «Wagen zum Glück» von Anna und Simon Tauber das Zehendermätteli. Nach einem corona- und wetterbedingt schwierigen Start öffnet am 3. November 2021 die Gaststube des Zehendermätteli erstmals für die Wintersaison.
https://journal-b.ch/artikel/das-zehendi-zwischen-gastro-und-landwirtschaft/



bielertagblatt.ch 04.11.2021

«Der Chessu war mein Wohnzimmer»

Der Umbau des autonomen Jugendzentrums in Biel ist offiziell gestartet. Der letzte Besuch vor den Bauarbeiten lässt bei Politikerinnen und Kulturveranstaltern so manche Erinnerung aufleben.

Carmen Stalder

Die Toten Hosen, Rumpelstilz, der Wu-Tang-Clan, Burning Spear und Stephan Eicher – sie alle und unzählige mehr hat er in den letzten 40 Jahren im Chessu auftreten sehen. An ein paar Abende im Autonomen Jugendzentrum (AJZ) kann sich der Bieler Emil Mollet besonders gut erinnern. An ein Punk-Konzert beispielsweise: «Es war so laut, dass am Schluss nur noch die 15 härtesten Punks vor der Bühne standen.» Oder an den Auftritt des französischen Chansonniers und Anarchisten Léo Ferré. Der Künstler trat mitsamt Flügel im Chessu auf – und im Publikum sassen neben den üblichen Gästen auch ein paar Damen im Pelzmantel.

Mollet gehört zum Chessu und der Chessu zu ihm seit er 15 oder 16 Jahre alt ist, so genau weiss es der mittlerweile 59-Jährige nicht mehr. Zuerst besuchte er das Lokal als Konzertgänger, dann engagierte er sich selbst im AJZ und von 1994 bis 1996 half er bei der ersten Sanierung, bekannt als «Chessu»-Reno, mit. Als ausgebildeter Maurer war er damals in der Gruppe von über 100 Freiwilligen ein gefragter Mann. Nun steht die nächste grosse Veränderung an – und Mollet ist immer noch dabei, dieses Mal als Präsident der AJZ-Baukommission.

Politikerinnen zeigen sich

Gestern Nachmittag wurden die seit Jahren angestrebten Bauarbeiten offiziell lanciert – mit einigen Vertreterinnen und Vertretern aus der Bieler Kulturszene, mit einem Bierwagen und mit einem letzten wehmütigen Rundgang durch die vor Geschichte triefende Kuppel, die auch noch Wochen nach der letzten Party ihren Geruch nach Rauch und verschüttetem Bier nicht ganz losgeworden ist.

Von den für den Umbau und die Erweiterung des Gaskessels nötigen 4,5 Millionen Franken stammt über die Hälfte (2,8 Millionen) von der Stadt Biel. Entsprechend viele Politikerinnen und Politiker lassen sich zum Spatenstich blicken. Mit Helmen ausgerüstet klettern Stadtpräsident Erich Fehr (SP) und die beiden Gemeinderätinnen Lena Frank (Grüne) und Silvia Steidle (PRR) aufs Vordach. So viele schöne Abend und Nächte habe sie hier verbracht, sagt Frank. «Der Chessu gehört einfach zur DNA von Biel», meint Steidle. Schliesslich ist es Emil Mollet, der als erstes den Presslufthammer in die Hand nimmt und nach einem lauten Ausruf losbohrt. Ein wenig vermisse er die frühere Baustelle mit ihrem tollen Groove schon, sagt er später. Damals hätten noch mehr Menschen mitgeholfen als heute.

«Der Chessu war früher an den Wochenenden mein Wohnzimmer», sagt Mollet. Er steht im Eingangsbereich und zündet sich eine Zigarette an. Blickt auf die Mauern, die über und über mit Graffitis und Tags bemalt sind. Schaut zur Verkaufsecke, in der die berühmt-berüchtigte Chessu-Pizza, mit einer Schere in Stücke geschnitten, verkauft wurde. Den autonomen Betrieb habe er stets als wertvoll gesehen, zusammen etwas erleben und organisieren zu können, ohne dass einen von oben jemand herumkommandiert – das hat für Mollet den Reiz des AJZ ausgemacht, und das tut er noch heute. «Der Ort ist immer von den Leuten abhängig, die ihn prägen», sagt er. Und er ist zuversichtlich, dass es mit dem Chessu auch nach dem Umbau weitergehen wird, vielleicht anders, aber immer noch gut.

Zweifel und Vorfreude

Andere sind da etwas skeptischer. Rafael Wingeyer beispielsweise, der unter seinem Künstlernamen Renb1 ein paar Chessu-Wände verziert hat. Zuletzt mit einer comic-haften Tomate, die einen mit grossen Augen anschaut. «Sie zeigt meine Freude, dass es weitergeht mit dem Chessu, aber auch die Angst vor der Zukunft», so Wingeyer.

Ein paar Veranstalter, die bis vor ein paar Jahren regelmässig Konzerte und Partys in der Coupole organisiert haben, fragen sich, ob der Chessu wirklich bleibt, wie er ist.

Ob auch künftig junge Leute dazu bereit sein werden, so viel Herzblut in das AJZ zu stecken, wie sie es während so langer Zeit getan haben? Und ob der Chessu in Zukunft überhaupt noch auf Akzeptanz stossen wird, inmitten all dieser Neubauten aus Glas und Beton und direkt neben einem sich im Bau befindlichen Hotel?

Während die vier Männer draussen im kalten Novemberwind über die guten alten Zeiten schwärmen, kommt ein lauter Motor zum Laufen. Ein Kran hebt den ikonischen Jaguar vom Vordach auf einen Transporter. Das rostige Auto kommt vorübergehend bei der Brasserie des Franches Montagnes (BFM) in Saignelégier unter und soll bei der voraussichtlichen Wiedereröffnung des Chessu 2023 zurück nach Biel gebracht werden (das BT berichtete). Spätestens als das Auto weg ist, wird klar: Jetzt geht es los! Und das sei doch vor allem ein Grund zur Freude, sagt Beat Junker vom AJZ. «Die Erinnerungen werden bleiben. Aber jetzt wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.»
(https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/biel/der-chessu-war-mein-wohnzimmer)


+++GASSE
Opioide nur schwer lieferbar – Der Heroin-Ersatz wird knapp
Ein existenzielles Problem für Betroffene: Es besteht die Gefahr, dass sie wieder auf Strassenstoff umsteigen.
https://www.srf.ch/news/schweiz/opioide-nur-schwer-lieferbar-der-heroin-ersatz-wird-knapp


Illegale Drogen in der Schweiz – Kokain hat Heroin als problematischste Substanz abgelöst
Heroin gilt als Droge der Verlierer – «in» ist heute Kokain. Doch am meisten wird in der Schweiz Cannabis konsumiert.
https://www.srf.ch/news/panorama/illegale-drogen-in-der-schweiz-kokain-hat-heroin-als-problematischste-substanz-abgeloest


+++SEXWORK
«Aliena» ist seit 20 Jahren für Sexarbeiterinnen im Einsatz
Die Basler Fachstelle für Sexarbeit «Aliena» berät Frauen im Rotlichtmilieu. Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums öffnete sie der Öffentlichkeit ihre Tür.
https://telebasel.ch/2021/11/04/aliena-ist-seit-20-jahren-fuer-sexarbeiterinnen-im-einsatz/?utm_source=lead&utm_medium=grid&utm_campaign=pos%201&channel=105100
-> https://www.bazonline.ch/wo-sich-die-prostituierten-auch-mal-ungestoert-hinlegen-koennen-342043506594
-> https://www.bzbasel.ch/basel/sexarbeit-20-jahr-jubilaeum-aliena-im-einsatz-fuer-sexarbeiterinnen-in-basel-ld.2210016


+++KNAST
Justizvollzugsanstalt Cazis – Insassen kritisieren modernstes Gefängnis der Schweiz
Rund 70 Insassen haben eine Beschwerde unterschrieben. Sie fühlen sich unter anderem unverhältnismässig überwacht.
https://www.srf.ch/news/schweiz/justizvollzugsanstalt-cazis-insassen-kritisieren-modernstes-gefaengnis-der-schweiz
-> https://www.20min.ch/story/insassen-im-modernsten-gefaengnis-der-schweiz-ueben-den-aufstand-952736550473


Fall Brian – Einzelhaft in der Schweiz: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Die letzte Antwort des Rechtsstaats auf gewalttätige Menschen ist die Einzelhaft. Mit dem Fall Brian rückt sie in den Fokus.
https://www.srf.ch/news/schweiz/fall-brian-einzelhaft-in-der-schweiz-die-wichtigsten-fragen-und-antworten


+++POLIZEI ZH
Umgang mit psychisch auffälligen Gefährdern
Der Umgang mit psychisch auffälligen Personen, die als Gefährderinnen oder Gefährder eingestuft werden, ist eine grosse Herausforderung. Oft stehen bedrohliche Verhaltensweisen im Raum, die strafrechtlich kaum fassbar sind, aber dennoch begründet Anlass zu ernsthaften Befürchtungen für eine bevorstehende Gewalttat geben. Das war Thema der diesjährigen Fachtagung Bedrohungsmanagement.
https://www.zh.ch/de/news-uebersicht/mitteilungen/2021/sicherheit-justiz/kantonspolizei/211104-bedrohungsmanagement.html


+++SICHERHEITSFIRMEN
Sicherheitsdienste: Eine Branche im freien Fall
Arbeit auf Abruf, unbezahlte Überstunden, hohe Fluktuation: Wer als Security arbeitet, riskiert oftmals für wenig Geld seine Gesundheit. Einblick in ein prekäres Beschäftigungsfeld.
https://www.woz.ch/2144/sicherheitsdienste/eine-branche-im-freien-fall


+++RASSISMUS
Marianne Helfer: Zehn Jahre Erhebung zu Rassismus in der Schweiz
Seit zehn Jahren erhebt der Bund Daten zur Entwicklung von Rassismus und Diskriminierung in der Schweiz. Welches Bild der Schweiz zeichnen diese Daten? Im «Tagesgespräch» ordnet Marianne Helfer, Leiterin der Fachstelle für Rassismusbekämpfung, die Erkenntnisse ein.
https://www.srf.ch/audio/tagesgespraech/marianne-helfer-zehn-jahre-erhebung-zu-rassismus-in-der-schweiz?id=12084266


+++RECHTSPOPULISMUS
bernerzeitung.ch 04.11.2021

Geplatzte Razzia in Reitschule: SVP-Fraktionschef reicht Strafanzeige ein

Wegen der abgelehnten Hausdurchsuchung in der Reitschule sieht sich die Staatsanwaltschaft mit einer Anzeige konfrontiert. Auch der Stadtpräsident nimmt Stellung.

Michael Bucher

Die Geschichte um die geplatzte Razzia in der Reitschule ist um ein Kapitel reicher. In den nächsten Tagen wird bei der Berner Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige eintreffen. Der Absender: Alexander Feuz, Grossrat und Fraktionspräsident der städtischen SVP. Am Mittwoch hat er zusammen mit seinem Stadtratskollegen Thomas Glauser die Anzeige per Post abgeschickt, wie er auf Anfrage bestätigt.

Diese Zeitung machte am Samstag publik, dass die Berner Staatsanwaltschaft der Kantonspolizei Bern am Wochenende davor einen Durchsuchungsbefehl verweigert hatte. Die Polizei beantragte diesen, nachdem mehrere Dutzend Vermummte einen Reisecar mit Massnahmenkritikern und eine Polizeipatrouille mit Steinwürfen attackiert hatten und danach in die Reitschule geflüchtet waren.

Auch Reitschule im Visier

Für Fürsprecher Feuz steht der Tatbestand der Begünstigung im Vordergrund. Es sei «befremdend», wenn die Polizei aufgrund eines verweigerten Durchsuchungsbefehls ihren gesetzlichen Aufgaben nicht nachkommen könne, sagt er. Erst recht, wenn es sich um solch schwere Delikte wie versuchte schwere Körperverletzung handle. Laut ihm muss auch geprüft werden, ob in diesem Fall überhaupt ein Hausdurchsuchungsbefehl notwendig war.

Weil die Staatsanwaltschaft nicht gegen sich selbst ermitteln kann, käme in dem Fall die Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben zum Zug. Sie ist zuständig für Untersuchungen in Bezug auf örtliche Straf- und andere Behörden. Die Berner Staatsanwaltschaft hat sich bislang nicht zum Fall geäussert. Nicht bekannt ist daher auch, wer genau bei der Staatsanwaltschaft am Samstag vor einer Woche den angeforderten Durchsuchungsbefehl ablehnte. Infolgedessen richtet sich die Anzeige von Alexander Feuz auch gegen unbekannt.
Alexander Feuz, Fraktionspräsident der SVP Stadt Bern, verlangt eine Untersuchung.

Doch nicht nur der Staatsanwaltschaft wirft er in der Anzeige Begünstigung vor, sondern auch den Betreibern der Reitschule. Dies, weil das Gebäude den Tätern trotz geschlossenem Betrieb als Rückzugsort dienen konnte.

Über die Gründe der Ablehnung der Razzia kann auch Feuz nur spekulieren. Er mutmasst, dass der diensthabende Staatsanwalt womöglich den «Sonderstatus» berücksichtigte, den das alternative Kulturzentrum in Bern geniesse. «Selbst der Stadtpräsident betont ja regelmässig die Sonderrolle der Reitschule», so Feuz.

Stapi dementiert Einmischung

Fragen zur Rolle des Gemeinderats bei der geplatzten Hausdurchsuchung stellen sich insofern, als während der Abriegelung der Reitschule plötzlich Blaise Kropf, der Co-Generalsekretär der Präsidialdirektion, auf der Schützenmatte auftauchte. Laut einem Reporter vor Ort unterhielt er sich dort kurz mit Manuel Willi, dem Leiter der Regionalpolizei Bern.

Das wirft die Frage auf, ob er als rechte Hand des Stadtpräsidenten mithalf, eine Razzia in Berns Hotspot Nummer eins zu verhindern. Kropf dementiert solche Spekulationen «in aller Form». Dass sich der Gemeinderat in eine strafrechtliche Angelegenheit einmische, sei eine «absurde Vorstellung».

Er sei aus dem Umfeld der Reitschule informiert worden, dass die Polizei mit einem Grossaufgebot das alternative Kulturzentrum umstelle, erklärt Kropf. Da er gerade in der Nähe gewesen sei, habe er kurz vorbeigeschaut und sich erkundigt, was los sei. «Eine geplante Hausdurchsuchung war beim Gespräch mit Manuel Willi kein Thema», stellt der für das Reitschule-Dossier zuständige Chefbeamte klar. Es habe lediglich geheissen, es würden Spuren gesichert, danach sei der Abzug geplant.

Alec von Graffenried (GFL) verneint ebenfalls eine Einflussnahme durch den Gemeinderat. «Ich bin erstaunt darüber, dass die Täter nicht dingfest gemacht werden konnten», sagt er auf Anfrage. Auch er setze sich dafür ein, dass die Vorgänge untersucht werden.
(https://www.bernerzeitung.ch/svp-fraktionschef-reicht-strafanzeige-ein-512371422667)
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/svp-mit-anzeige-nach-geplatzter-razzia-in-reitschule-bern-66036879
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/berner-staatsanwaltschaft-verweigert-razzia-in-berner-reitschule-nun-reicht-svp-fraktionschef-strafanzeige-ein-144239608



Der kurze Weg von der Lappalie zur Cancel Culture
Die hiesige Medienlandschaft ist geradezu süchtig nach der Erregung über die Zustände an US-Universitäten. Stanford-Professor Adrian Daub kann sich denken, warum das so ist.
https://www.woz.ch/2144/essay/der-kurze-weg-von-der-lappalie-zur-cancel-culture


+++RECHTSEXTREMISMUS
Verschlusssache NSU:Die geheime Akte
Vor zehn Jahren flog der NSU-Terror auf. Hält der Verfassungsschutz dazu bis heute etwas zurück? Eine geheime Akte schürt diesen Verdacht.
https://taz.de/Verschlusssache-NSU/!5809436/
-> https://www.heise.de/tp/features/Der-Feuertod-von-Oury-Jalloh-und-die-verweigerte-Aufklaerung-6251919.html
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-11/nsu-mord-rechtsextremismus-terror-rassismus-aufdeckung-minderheiten/komplettansicht
-> https://www.srf.ch/news/international/extremistische-nsu-morde-vor-zehn-jahren-flogen-die-rechtsextremen-terroristen-auf
-> https://rabe.ch/2021/11/04/10-jahre-nach-der-selbstenttarnung-des-nsu/


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Schwurbel-Demo Bern:
-> https://twitter.com/farbundbeton


Ruhe für Walliserkanne-Wirte: Rimoldi macht Kehrtwende – doch keine Demo in Zermatt
Die Skeptiker-Bewegung «Massvoll» plante, am Samstag vor der Walliserkanne in Zermatt zu demonstrieren. Nun wurde die Veranstaltung kurzfristig abgesagt.
https://www.blick.ch/schweiz/westschweiz/ruhe-fuer-walliserkanne-wirte-rimoldi-macht-kehrtwende-doch-keine-demo-in-zermatt-id16961993.html


Coronavirus: Stiller Protest will von Demo in Zermatt nichts wissen
Am Samstag soll in Zermatt eine Demonstration rund ums Coronavirus stattfinden. Die Vereinigung «Stiller Protest» distanziert sich davon.
https://www.nau.ch/news/schweiz/coronavirus-stiller-protest-will-von-demo-in-zermatt-nichts-wissen-66037351



tagblatt.ch 04.11.2021

Nach Haftentlassung: Familie schliesst «Walliserkanne» «bis auf Weiteres»

Nach der Haftentlassung der «Walliserkanne»-Wirte kritisiert deren Anwalt die Polizei. Um die Situation zu entschärfen, hat die Familie der Betreiber derweil entschieden, das Lokal nicht gleich wieder zu öffnen.

Norbert Zengaffinen und Rebecca Schüpfer, Walliser Bote

Im Fall der Wirtefamilie der Zermatter «Walliserkanne» kam es am Donnerstag zu einer überraschenden Wende. Das Walliser Zwangsmassnahmengericht hat verfügt, dass die drei Inhaftierten unverzüglich freigelassen werden.

Es hat damit den Antrag der Staatsanwaltschaft Oberwallis abgelegt. Diese beantragte am Montag für die Inhaftierten – Vater, Mutter und einen Sohn – die Anordnung von Untersuchungshaft für einen Monat. Die Staatsanwalt hat bereits darauf verzichtet, gegen die Verfügung Beschwerde einzureichen.

Hintergrund des bereits seit Tagen andauernden Streits um die «Walliserkanne» ist, dass sich die Wirte des in Zermatt gelegenen Restaurants weigern, die vom Bundesrat angeordnete Zertifikatspflicht umzusetzen. Die Walliser Kantonspolizei hatte die «Walliserkanne» darum am letzten Freitagvormittag geschlossen. Die Wirte akzeptierten den Entscheid trotz amtlicher Versiegelung jedoch nicht und öffneten erneut. In der Nacht auf Samstag wurde der Eingang zum Restaurant dann mit Betonelementen verstellt.

Mildere Massnahmen möglich

«Zwangsmassnahmen wie U-Haft können immer nur ergriffen werden, wenn die damit angestrebten Ziele nicht durch mildere Massnahmen erreicht werden können», sagt der zuständige Richter Marc Anthamatten auf Anfrage des «Walliser Boten». Freiheitsentziehende Zwangsmassnahmen seien aufzuheben, sobald Ersatzmassnahmen – zum Beispiel die Auflage, sich nicht mehr an einem bestimmten Ort wie dem Restaurant aufzuhalten – zum gleichen Ziel führten.

Diese Bestimmungen ergäben sich aus dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit. Untersuchungs- und Sicherheitshaft seien danach unzulässig, wenn ihr Zweck – in casu die Verhinderung, Kollusion oder Ausführung der Tat – durch mildere Massnahmen erreicht werden könne.

Strafuntersuchung eingeleitet

Die Voraussetzungen für ­Ersatzmassnahmen – und das sei entscheidend – seien aber dieselben wie für die Unter­suchungshaft. «Erforderlich sind somit ein dringender Tatverdacht und ein besonderer Haftgrund. Da das Zwangsmassnahmengericht den dringenden Tatverdacht bejahte, ­jedoch das Vorliegen dieser besonderen Haftgründe verneinte, sind auch Ersatzmassnahmen unzulässig.»

Bei der Staatsanwaltschaft Oberwallis leitet man jetzt eine Strafuntersuchung ein. Es soll ermittelt werden, inwiefern sich die einzelnen Familienmitglieder strafbar gemacht haben.

Walter M. Haefelin, Anwalt von Ivan Aufdenblatten, sagt: «Das ist der allererste Schritt in einem Strafverfahren, wenn die Haftgründe unzureichend sind.» Und diese seien bei seinen Mandanten nicht vorhanden gewesen.

Heftige Kritik an Polizeiarbeit

Seit einer Woche hält sich Haefelin in Zermatt auf, beobachtet den Fall und berät die ­Familie. Er spricht im Namen der Familie, die sich selber am Donnerstag den Medienanfragen nicht stellen wollte. Auf Nachfrage sagt Haefelin, «dass die Verhaftung der Familie völlig unverhältnismässig ablief». Vater und Sohn seien von der Polizei auf massivste Art und Weise wie Terroristen oder Geiselnehmer verhaftet worden. Das belegten Videos, in deren Besitz Anwalt Haefelin ist. «Auf dem Video ist im Übrigen auch Mario Julen zu sehen.» Eine Sichtung der Videos lehnte der Anwalt vorerst ab.

Haefelin bestätigt damit indirekt die Aussagen des Zermatter Unternehmers Mario Julen, der während der Verhaftungsaktion mit 35 Regional- und Kantonspolizisten vor Ort war. Julen erhob gegenüber dem «Walliser Boten» schwere Vorwürfe gegenüber der Polizei. Er sagte, Beamte seien mit Brachialgewalt auf die Wirtefamilie losgegangen. «Sohn Ivan wurde von Polizisten mit Stiefeln getreten, sodass er sich die Schulter ausrenkte. Mit Stiefeln traktiert wurde ebenfalls die Mutter von Ivan», sagte Julen.

Katz-und-Maus-Spiel beendet

Die Walliser Kantonspolizei dementierte damals einen ­aggressiven Einsatz. Mathias Volken, Sprecher der Walliser ­Kantonspolizei, sagte: «Die Verhaftung erfolgte nach dem Verhältnismässigkeitsprinzip.» Die Staatsanwaltschaft bestätigte später, dass sich Sohn Ivan bei der Verhaftung eine Verletzung zuzog.

Seit Inkrafttreten der Zertifikatspflicht hatten sich die «Walliserkanne»-Wirte nicht daran gehalten, Gäste in den Innenräumen ihres Speiserestaurants auf gültige Zertifikate zu überprüfen. Gleichzeitig spielten sie mit der Polizei Katz und Maus. Selbst amtliche Versiegelungen entfernten sie mehrmals von der Eingangstüre und öffneten das Restaurant wieder. Und sie präsentierten sich auf dem Internetportal Kla.tv und vertraten Theorien wie «Es ist nicht nachgewiesen, dass es eine Pandemie gibt. Es gibt ­keine Pandemie. Es gibt keine Epidemie» oder «Es ist eine Diktatur und Zweiklassengesellschaft. Lügengebilde».

Und nun: «Bis auf Weiteres zu»

Ob die Gemeinde Zermatt den Wirten ihr Patent entziehen wird, ist derzeit unklar. Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser sagt auf Anfrage des «Walliser Boten»: «Kein Kommentar.» Auf die Frage, ob derzeit darüber diskutiert würde, antwor­tete Biner-Hauser abermals: «Kein Kommentar.»

Wie der Anwalt der Familie sagt, bleibt das Restaurant im Moment geschlossen. Und zwar «bis auf Weiteres.» Die Familie müsse nun erst zur Ruhe kommen. «Die Lage gilt es derzeit zu deeskalieren», so Walter M. Haefelin. Das Ganze sei ein Entscheid der Familie ­gewesen.

Wie es mit der «Walliserkanne» in Zermatt weitergeht, steht derzeit also in den Sternen.
(https://www.tagblatt.ch/news-service/inland-schweiz/zermatter-nach-haftentlassung-familie-schliesst-walliserkanne-bis-auf-weiteres-ld.2210327)



Mysteriöser QAnon-Code an Wand der Walliserkanne: Was wollen Skeptiker-Wirte in Zermatt mit der QAnon-Botschaft sagen?
Die Walliser Wirte-Familie ist seit ihrer Verhaftung in Zermatt wegen Missachtung der Corona-Massnahmen landesweit bekannt. In der Skeptiker-Szene sind die Beizer schon länger aktiv und zeigen mit einem Graffiti auch Sympathien für die Verschwörungstheorien von QAnon.
https://www.blick.ch/schweiz/westschweiz/mysterioeser-qanon-code-an-wand-der-walliserkanne-was-wollen-skeptiker-wirte-in-zermatt-mit-der-qanon-botschaft-sagen-id16957509.html
-> Recherchen Megafon: https://twitter.com/Megafon_RS_Bern/status/1455972162192429060
-> https://www.landbote.ch/was-der-qanon-slogan-an-der-fassade-ueber-die-walliserkanne-wirte-sagt-622389006338



Walliser Bote 04.11.2021

Verschwörungstheorien: Wirte der Walliserkanne sind QAnon-Sympathisanten
Ein Verschwörungsportal wie Kla.tv im Internet scheint für die Aufdenblattens zu wenig. Die Wirte der Walliserkanne sind allem Anschein nach auch QAnon-Fans.

Rebecca Schüpfer

John F. Kennedy lebt, Angela Merkel ist Hitlers Tochter und immer wieder diese Sehnsucht nach dem Weltuntergang. Das sind nur einige abstruse Verschwörungstheorien, die die Bewegung QAnon vertritt.

QAnon ist eine rechtsextreme Bewegung. Sie glaubt an eine geheime Elite, die im Untergrund die Welt regiert. QAnon poltert, QAnon schwurbelt. Auch in Zermatt. Einer der Ausgangspunkte ist die Walliserkanne in Zermatt. Einmal mehr. Das berichtet das Format Megafon, die Hauszeitschrift der Reitschule in Bern.

Oberhalb des Restaurants Walliserkanne stehen grosse, dicke Buchstaben geschrieben: «WWG1WGA» – «Where We Go One, We Go All». Auf Deutsch:» Wo einer von uns hingeht, gehen alle hin.» Dieser Spruch ist der Leitspruch der Bewegung QAnon. Anhänger glauben, dass der Staat oder die Polizei Firmen sind und als solche agieren.

Als eben solche Firma bezeichnete Wirt Ivan Aufdenblatten auch die Kantonspolizisten während deren Einsatz. Während der Räumung sagte er: «Eine Firma seid ihr, eine Firma.»

Es ist nicht das erste Mal, dass die Wirte mit Verbindungen zu solchen Milieus auffallen. Die Brüder waren auch auf einem deutschen Internetportal Kla.tv zu sehen. pomona.media hatte darüber berichtet. Dort tummeln sich Antidemokraten und Corona-Leugner. In diese Sparte fallen auch Patrik und Ivan Aufdenblatten. Im Video sagen sie: «Es ist nicht nachgewiesen, dass es eine Pandemie gibt. Es gibt ­keine Pandemie. Es gibt keine Epidemie.» Und während der Räumung des Restaurants fiel ein solcher Satz wieder: «Corona gibt es nicht.»

Die Aufdenblattens ignorierten in ihrem Restaurant seit Wochen die Masken- und Zertifikatspflicht. So lange, bis es genug war. Polizisten wiesen die Wirtsleute immer wieder auf ihr Fehlverhalten hin. Trotz amtlichem Siegel wurde das Restaurant wieder geöffnet. Am Samstag artete die Situation vollends aus.

Bereits im Video auf Kla.tv verhöhnten die Aufdenblattens die Polizei. Sie kündigen an, sich weiterhin nicht an die Massnahmen des Bundesrates zu halten.

Die Aufdenblattens spachen im Video auch über die Einsätze der Gemeinde- und der Kantonspolizei in ihrem Restaurant. Als es anfänglich um das Durchsetzen der Maskenpflicht gegangen sei, seien einmal sechs Polizisten in ihrem Restaurant gewesen, sogar die ranghöchsten des Kantons. «Und siehe da: Wir haben immer noch geöffnet», sagten sie damals. Und heute? Das Restaurant war während drei Tagen geschlossen, weil drei Wirte der Walliserkanne verhaftet wurden.

Am Donnerstag kamen die Wirte, darunter Ivan Aufdenblatten, frei. Das Zwangsmassnahmengericht im Wallis hatte einen Antrag auf Untersuchungshaft der Oberwalliser Staatsanwaltschaft abgelehnt. Ob sie die Beiz abermals öffnen, ist derzeit unbekannt.

Im Video auf Kla.tv riefen die Aufdenblattens bereits zum gemeinsamen Widerstand auf. Das tat Ivan Aufdenblatten auch am Samstagmorgen nach einer erneuten Räumung am Freitagabend. Und auch das tat er so lange, bis es genug war.

Wie Megafon ausserdem berichtet, sollen beispielsweise Handgreiflichkeiten bereits im Tagesgeschäft Thema gewesen sein. Ein User schreibt auf Tripadvisor in einer Bewertung: «Extrem aggressives Verhalten und Handgemenge beim Verlassen des Restaurants vom tätowierten Inhaber. Dies vor einem Kleinkind um die Mittagszeit. Skandalös für Zermatt.» Megafon schreibt dazu: «Dass die Wirte auch schon vor Corona auffielen, zeigen wiederum die Bewertungen des Restaurants auf Tripadvisor, wo sich mehrere Gäste über Gewaltandrohungen seitens der Betreiber beschwerten, oder sogar von einem Handgemenge die Rede ist.»

Tripadvisor hatte während den Tumulten der vergangenen Tage reagiert und schrieb unter dem Eintrag der Walliserkanne: «Aufgrund eines aktuellen Ereignisses, das die Aufmerksamkeit der Medien erregt hat und einen Anstieg an Bewertungseinreichungen zur Folge hatte, die keine persönlichen Erlebnisse widerspiegeln, werden wir für diesen Eintrag vorübergehend keine neuen Bewertungen veröffentlichen.»
(https://new.rro.ch/story/wirte-der-walliserkanne-sind-qanonsympathisanten-/42381)



Corona-Massnahmen missachtet – Wirte der «Walliser Kanne» kommen frei
Das kantonale Zwangsmassnahmen-Gericht lehnt den Antrag auf Untersuchungshaft ab und verfügt die Freilassung der Wirte.
https://www.srf.ch/news/schweiz/corona-massnahmen-missachtet-wirte-der-walliser-kanne-kommen-frei
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/keine-baerenzucht-im-gantrischgebiet?id=12084356 (ab 04:49)
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/antrag-abgewiesen-walliserkanne-wirte-mussen-nicht-in-u-haft-66036866
-> https://www.blick.ch/schweiz/westschweiz/antrag-auf-u-haft-abgewiesen-walliser-skeptiker-wirte-kommen-wieder-frei-id16959489.html
-> Schweiz Aktuell: https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/walliserkanne-betreiber-kommen-frei?urn=urn:srf:video:89d605ab-446c-43ea-8c2e-670187db8763
-> https://www.toponline.ch/news/coronavirus/detail/news/betreiber-der-walliserkanne-werden-aus-gefaengnis-entlassen-00168450/



Walliser Bote 04.11.2021

Entscheid wurde gefällt: Wirte der Walliserkanne kommen frei

Die drei Wirte der Walliserkanne dürfen wieder nach Hause und werden freigelassen. Das Zwangsmassnahmengericht hat zahlreiche Gründe aufgeführt, die gegen eine weitere U-Haft sprechen.

Rebecca Schüpfer

Das Zwangsmassnahmengericht im Wallis hat im Falle der Walliserkanne entschieden.

Die Wirte werden heute Donnerstag wieder freigelassen. Die Begründung: «Ein besonderer Haftgrund liege nicht vor.» Ein besonderer Haftgrund müsse nebst dem dringenden Tatverdacht zusätzlich erfüllt sein, schreibt das Zwangsmassnahmengericht.

Die Wirte der Walliserkanne hatten sich mehrmals der amtlichen Schliessung ihres Restaurants in Zermatt widersetzt. Die Walliser Kantonspolizei war drei Tage lang in Zermatt mit einem Aufgebot vor Ort und kontrollierte die Lage laufend. Am Sonntagmorgen wurden die Wirte dann verhaftet.

Das Zwangsmassnahmengericht weist zwar darauf hin, dass die Wirte das Restaurant trotz amtlichem Siegel wieder öffnen könnten. Und dadurch – zumindest theoretisch – die Verbreitung des Coronavirus gefördert werden und so die öffentliche Gesundheit beeinträchtigt werden könnte. Doch das scheint nicht zu reichen, wie das Zwangsmassnahmengericht mitteilt. «Das Zwangsmassnahmengericht erachtet die gesetzlich verlangte drohende Schwere als nicht gegeben, um eine weitere Präventivhaft zu begründen», so das Argument.

Einer der Wirte sagte bei der Räumung des Restaurants, dass er sich vielleicht eine Schusswaffe organisieren müsse. In einem Video, das in den sozialen Medien aufgetaucht war, wurden diese Aussagen bestätigt. Doch auch das reicht dem Zwangsmassnahmengericht nicht, den Wirt zusammen mit den beiden anderen weiterhin festzuhalten. Das Gericht beurteilt diese Aussage als «eine im Rahmen der mündlichen Auseinandersetzung mit der Polizei nach einem mutmasslichen Siegelbruch.» Diese sei im Kontext zu beurteilen und lasse in Berücksichtigung der strengen Rechtsprechung objektiv nicht zweifelsohne erkennen, dass sie auch ernst gemeint sein könnte beziehungsweise umgesetzt würde, schreibt das Zwangsmassnahmengericht.

Die Staatsanwaltschaft machte als weiteren Haftgrund zudem Kollusions- oder Verdunkelungsgefahr gelten. Es sei noch nicht abschliessend untersucht worden, wer für welche Straftaten, insbesondere die Siegelbrüche, verantwortlich gemacht werden könne.

Gemäss Zwangsmassnahmengericht ist aktenkundig, dass die beschuldigten Personen diesbezüglich bereits polizeilich befragt sowie auch von der Staatsanwaltschaft einvernommen worden sind. Auch hätten weitere Einvernahmen seit Eingang der Haftanträge durchgeführt werden können. «Ein weiterer Erkenntnisgewinn ist nicht zu erwarten», so das Gericht.

Dass die Beschuldigten nach ihrer Freilassung versuchen könnten, zu involvierten Personen Kontakt aufzunehmen und das Verfahren zu torpedieren, wird durch das Zwangsmassnahmengericht als eine rein theoretische Annahme gewertet, die eine Anordnung von Haft mangels konkreter Verdunkelungsgefahr nicht zu rechtfertigen vermag.
(https://new.rro.ch/story/wirte-der-walliserkanne-kommen-frei-/42348)



Walliser Bote 04.11.2021

Fall «Walliserkanne»: Zurück nach Zermatt
Heute entschied das Walliser Zwangsmassnahmengericht darüber, ob es dem U-Haft-Antrag der Staatsanwaltschaft für die drei Wirtsleute der «Walliserkanne» stattgibt.

Norbert Zengaffinen

Seit Sonntag waren die drei Familienmitglieder der Besitzerfamilie der «Walliserkanne» in Haft. Zuvor hatten sich die Beizer wiederholt den Bestimmungen der Covid-Verordnung Zertifikate widersetzt. Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold hat am Dienstag beim Walliser Zwangsmassnahmengericht für alle drei Inhaftierten Haftverlängerung beantragt. Dieses musste heute Donnerstag darüber entscheiden. Und wies den Antrag ab.

Gemäss Informationen des «Walliser Boten» soll auch gegen Patrick Aufdenblatten, Bruder des inhaftierten Ivan, ein Haftbefehl vorliegen, was am Mittwoch weder die Kantonspolizei noch die Staatsanwaltschaft bestätigen wollten.

Patrick Aufdenblatten befand sich schon vor der ersten Schliessung der «Walliserkanne» am letzten Freitag im Ausland in den Ferien. Bei einer Einreise in die Schweiz würde er wohl verhaftet. So lange aber seine Eltern und sein Bruder in Haft seien, wolle er sich den Strafverfolgungsbehörden nicht stellen, ist am Mittwoch aus ­familiennahen Quellen durchgesickert.

Familienintern zu ­Sorgen Anlass gebe auch der ­Gesundheitszustand des herzkranken Vaters Andreas, obwohl Oberstaatsanwalt Arnold gegenüber dieser Zeitung betonte, den Eltern stehe jederzeit medizinische Versorgung zur Verfügung.

Ob Vermittler Mario Julen wegen seiner scharfen Kritik am Polizeieinsatz am Sonntag mit einer Anzeige der Kantonspolizei konfrontiert wird, war am Mittwoch nicht in Erfahrung zu bringen. «Noch ist kein Entscheid gefallen», sagt dazu Markus Rieder, Mediensprecher der Walliser Kantonspolizei. Polizeikommandant Christian Varone wollte sich trotz mehrmaliger Anfragen des «Walliser Boten» nicht zu den Anschuldigungen gegen sein Polizeikorps äussern.

Unterdessen bemüht man sich, in Zermatt Normalität nach den Negativschlagzeilen der letzten Tage einkehren zu lassen. Schlagzeilen, die es gar in die Medien in Grossbritannien, Frankreich, Österreich und im fernen Indien schafften.

Am frühen Mittwochmorgen liessen die Zermatter Behörden die zwischenzeitlich schwarz übermalten Betonklötze vor der «Walliserkanne» abtransportieren. Wohl auch deshalb, weil Sympathisanten der Wirtefamilie für den 6. November in Zermatt zu einer Demo aufgerufen haben, um die Entfernung der «Lego-Bar» zu fordern.

Unterstützung erfuhren die in Brig inhaftierten Wirte aber schon mal am Mittwoch. Vor dem Untersuchungsgefängnis und den Büros der Staatsanwaltschaft Oberwallis drehten am Nachmittag sieben Freiheitstrychler aus der Innerschweiz ­einige Runden. Laut Polizei­angaben verlief die Mini-Demo friedlich.
(https://new.rro.ch/story/zur%C3%BCck-nach-zermatt-/42315)



Wieso die Gegner des Covid-Gesetzes viel sichtbarer sind als die Befürworter
In weniger als vier Wochen entscheidet das Schweizer Volk an der Urne über das Covid-Gesetz. Die Gegner sind seit Wochen mit Plakaten und Nein-Werbungen präsent. Von den Befürwortern vernimmt man bisweilen nur wenig. Warum?
https://www.watson.ch/schweiz/coronavirus/386714233-weshalb-es-um-die-befuerworter-des-covid-gesetzes-so-ruhig-bleibt


Chrigi R. zu Gast bei „Vollblut-Natsi“ Ignaz B.
Ja, ich hab mir das “Gespräch” zwischen Investigativ-Schurnalist und Schwurbel-Natsi Ignaz Bearth angesehen. Ja, das ganze “Gespräch” – knappe 3 Stunden. Habe wieder viel gelernt!
Bei Chrigis Schilderung seiner eigenen Heldentaten, würde sogar Narziss erröten.
https://www.mittellaendische.ch/2021/11/04/chrigi-r-zu-gast-bei-vollblut-natsi-ignaz-b/#gsc.tab=0


Mit Humorvideos von Marco Rima gegen das Covid-Gesetz: Gelingt den Gegnern so die Wende?
Er trägt Glatze und mimt Gesundheitsminister Alain Berset: Kabarettist Marco Rima schaltet sich mit Videoclips in den Abstimmungskampf gegen das Covid-Gesetz ein. In Umfragen haben die Befürworter aber die Nase vorn.
https://www.limmattalerzeitung.ch/schweiz/abstimmung-mit-humorvideos-von-marco-rima-gegen-das-covid-gesetz-gelingt-den-gegnern-so-die-wende-ld.2210182