Medienspiegel 9. September 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++ZÜRICH
Bundesasylzentrum in Zürich soll sich ändern oder schliessen
Die linke Mehrheit des Zürcher Stadtparlamentes macht Druck. Es verlangt, dass die Bedingungen des Bundesasylzentrums auf dem Duttweiler-Areal komplett geändert werden. Es brauche eine liberalere Hausdordnung. Ansonsten müsse das Zentrum geschlossen werden.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/bundesasylzentrum-in-zuerich-soll-sich-aendern-oder-schliessen?id=12051729
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/zuercher-gemeinderat-ueberweist-postulat-zur-baz-aufloesung-00165210/
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/zuerich/zuerich-gemeinderat-ueberweist-postulat-zur-aufloesung-des-bundesasylzentrum-versprechen-zu-wohnbedingungen-nicht-eingehalten-ld.2185451


+++DEUTSCHLAND
EuGH stärkt Rechte von Asylsuchenden
Gericht: Für Eltern in BRD Anspruch auf Schutz erweitert. Regelung in Österreich unzulässig
https://www.jungewelt.de/artikel/410088.schutz-von-gefl%C3%BCchteten-eugh-st%C3%A4rkt-rechte-von-asylsuchenden.html


+++ÖSTERREICH
EuGH-Urteil: Schwuler Geflüchteter gewinnt Klage gegen Österreich
Die österreichischen Behörden wollten einen schwulen Iraker aus bürokratischen Gründen in sein homophobes Heimatland zurückschicken. Das geht so nicht, entschied das oberste EU-Gericht.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=39935


+++GROSSBRITANNIEN
Britische Regierung will Migranten-Boote zur Umkehr zwingen
Anstatt Boote mit Migranten an die englische Küste zu geleiten, sollen britische Patrouillen diese aus den Gewässern im Ärmelkanal zurückweisen.
https://www.nau.ch/news/ausland/britische-regierung-will-migranten-boote-zur-umkehr-zwingen-65998930
-> https://www.spiegel.de/ausland/aermelkanal-britische-regierung-will-migrantenboote-zur-umkehr-zwingen-a-c811f399-8cc1-422d-b6cb-149760e4a75a?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter#ref=rss
-> https://www.srf.ch/news/international/nach-dem-brexit-grossbritannien-will-boote-mit-migranten-zurueckweisen


+++GRIECHENLAND
Flüchtlinge in Griechenland: Gefangen im Dauerprovisorium
Ein Jahr nachdem ein Feuer das Flüchtlingslager Moria zerstört hat, leben noch immer etwa 3500 Menschen in einem Übergangscamp auf Lesbos. Die Zustände sollen wohl auch weitere Migranten abschrecken.
https://www.sueddeutsche.de/politik/griechenland-fluechtlinge-moria-1.5404980


+++MITTELMEER
Italiens Küstenwache rettet gestrandete Migranten vor Lampedusa
125 Migranten konnten vor der Küste Lampedusas gerettet werden. Die italienische Küstenwache fand zwei Kähne. Einer von ihnen war bereits halb gesunken.
https://www.nau.ch/news/europa/italiens-kustenwache-rettet-gestrandete-migranten-vor-lampedusa-65999165


+++FRAUEN/QUEER
Die Situation von gewaltbetroffenen, geflüchteten Frauen
Was wir NGOs dazu zu sagen haben! Alternative Vertiefungsberichte zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Schweiz.
https://www.brava-ngo.ch/de/publikation/gewaltbetroffene-gefluechtete-frauen?force=1
-> Bericht: https://istanbulkonvention.ch/assets/images/elements/Alternativbericht_Netzwerk_Istanbul_Konvention_Schweiz.pdf


+++RASSISMUS
tagesanzeiger.ch 09.09.2021

Neues Buch von Angélique Beldner: «Ich will über Rassismus reden und nicht mehr schweigen»

Die SRF-Moderatorin hinterfragt ihre eigene Geschichte und den Umgang mit Rassismus in der Schweiz. In Zürich liest sie aus ihrem Erstlingswerk vor.

Hanna Fröhlich

Sie haben lange zum Thema Rassismus geschwiegen, wieso?

Es hat viel mit dem Umfeld zu tun, in dem ich aufgewachsen bin. Da ich in meiner Kindheit und Jugend die Einzige war, die so aussieht, war ich auch allein mit meinen Erfahrungen. Wenn ich davon erzählte, hiess es oft, ich solle es nicht persönlich nehmen oder was ich erlebe, sei doch nicht rassistisch. Da fängt man mit der Zeit selbst an zu zweifeln. Ich bin damals zum Schluss gekommen, dass meine Erfahrungen ein Problem sind, welches ich allein lösen muss.

… bis zu dem Tag im Sommer 2020, an dem George Floyd durch brutale Polizeigewalt stirbt. Was hat sich da für Sie verändert?

Als das passierte, hat es mich zwar berührt, doch ich hatte anfangs nicht das Gefühl, dass es mit mir etwas zu tun hat. Als dann die Menschen aber angefangen haben, auf die Strasse zu gehen, und die Rassismusdebatte ins Rollen kam, bewegte es auch mich zunehmend: Plötzlich wurde über Dinge gesprochen, die ich immer mit mir allein ausgemacht hatte. Das hatte zwei Seiten. Einerseits spürte ich enorm viel Solidarität. Andererseits hörte ich aber sehr viele Meinungen, die mich verletzten und die mir vor Augen führten, dass wir beim Thema Rassismus viel weniger weit sind, als ich es mir insgeheim erhofft hatte. Das war der Moment, wo mir klar wurde, dass es Zeit wird, meine Strategie zu ändern – nämlich, fortan zu reden und nicht mehr zu schweigen.

Können Sie diesen Sommer beschreiben?

Als ich den Entschluss gefasst hatte, zu reden, ging das aber nicht von heute auf morgen. Ich hatte zwar die Gefühle, nicht aber die Worte. Das kam erst allmählich. Als sie dann da waren, mussten sie raus. Das war der Moment, als ich mit einem Team von SRF anfing, an einem Dokumentarfilm über mich zu arbeiten.

Weshalb haben Sie danach entschieden, ein Buch zu schreiben?

Nach dem Film erhielt ich Hunderte Rückmeldungen. So viele, dass ich Monate brauchte, sie alle abzuarbeiten und zu beantworten. Irgendwann in dieser intensiven Phase wurde mir bewusst, dass diese Rückmeldungen eigentlich ein wertvolles Zeitdokument sind.

Welche Rolle spielte Ihr Co-Autor Martin R. Dean in diesem Prozess?

Martin R. Dean befasst sich schon länger mit dem Thema Rassismus. Auch von ihm erhielt ich eine berührende Rückmeldung auf den Film. Unsere Geschichten haben viele Parallelen. So entstand die Idee für ein Buch, das unsere Gespräche, aber auch Reaktionen auf den Film festhält.

Das Buch ist ein Dialog zwischen Ihnen beiden?

Wir unterhalten uns darin über unsere Identitäten, über unsere Rassismuserfahrungen, die teilweise zwar ähnlich sind, sich in vielem aber auch unterscheiden. Das Buch ist einerseits ein Gespräch zwischen uns beiden, doch es soll auch ein Gesprächsangebot an alle anderen sein und als Anstoss dienen. Denn vieles muss ausgehandelt werden – es gibt nicht überall nur ein Richtig oder ein Falsch.

Was hat sich seit dem Sommer 2020 verändert?

Ich finde, unsere Gesellschaft ist offener geworden. Aber es wird immer Leute geben, die nicht gesprächsbereit sind. Diese werden es jedoch schwerer haben, wenn es immer mehr von jenen Menschen gibt, die bereit sind, auch bei sich selbst hinzuschauen und gewisse Dinge zu überdenken.

Was halten Sie davon, dass von Ihnen nun geradezu erwartet wird, sich zum Thema Rassismus zu äussern?

Es ist für mich zehrend, und gleichzeitig habe ich ja dieses Gesprächsangebot gemacht, dem möchte ich nachgehen können. Ich wollte nie über meine Hautfarbe definiert werden und möchte dies noch heute nicht. Deshalb hoffe ich, dass das, was ich hier tue, bald nicht mehr nötig sein wird und man mich irgendwann wieder unabhängig von meiner Hautfarbe wahrnimmt.

Welches Verhalten wünschen Sie sich von der Gesellschaft im Umgang mit Rassismus?

Ich wünsche mir die Bereitschaft, aufmerksam hinzuhören und sich selbst zu hinterfragen. Unsere Gesellschaft ist so divers, das ist eine Bereicherung für unsere Kultur. Ich fände es schön, wenn wir dies mehr als Geschenk sehen könnten und weniger als Bedrohung.

Lesung von «Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde» mit Angélique Beldner und Co-Autor Martin R. Dean 15.9, 20 Uhr, Kosmos



Angélique Beldner

Angélique Beldner ist eine Schweizer Radio- und Fernsehjournalistin und Moderatorin der «Tagesschau». Sie ist in Bern aufgewachsen und wohnt auch heute noch dort. «Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde» erschien am 6. September und ist das erste Buch der 45-Jähringen. (haf)
(https://www.tagesanzeiger.ch/ich-will-ueber-rassismus-reden-und-nicht-mehr-schweigen-373794892897)


+++RECHTSPOPULISMUS
Stadt-Land-Graben: SVP fordert neue Kantonshauptstädte und «Ausgemeindungen»
Die Volkspartei ist der Ansicht, dass die «links-grünen Schmarotzer-Städte» die Bevölkerung in den Agglomerationen und auf dem Land «abzocken». In einem Positionspapier hält sie nun ihre Forderungen fest.
https://www.derbund.ch/svp-fordert-neue-kantonshauptstaedte-und-ausgemeindungen-275846066541
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/drastische-forderungen-svp-will-neue-kantonshauptstaedte-und-ausgemeindungen
-> https://www.nzz.ch/schweiz/svp-zahlen-zum-stand-land-konflikt-ld.1644315
-> https://www.blick.ch/politik/uster-statt-moloch-zuerich-svp-fordert-billigere-kantonshauptstaedte-id16818497.html
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/angriff-der-svp-auf-rot-gruene-staedte?partId=12052095
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/neues-svp-feindbild—links-gruene-staedte?urn=urn:srf:video:950a5546-12b7-464a-a248-6ec266cb6b1d
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/svp-kaempft-fuer-einen-tieferen-stadt-land-graben-143692262


Abstimmungskampf um die Ehe für alle: Zombie-Plakat sorgt für Empörung
Eine Werbeaktion des Komitees von Oskar Freysinger gegen die Ehe für alle löst eine Debatte über die Grenzen der Politwerbung aus.
https://www.derbund.ch/zombie-plakat-sorgt-fuer-empoerung-552976110256


Strafbefehl gegen SVP-Nationalrat Glarner wegen übler Nachrede
In einem jahrelangen Rechtsstreit mit einem Kontrahenten hat die Staatsanwaltschaft den Aargauer SVP-Nationalrat und -Kantonalpräsidenten Andreas Glarner in einem Strafbefehl mit einer Busse und einer bedingten Geldstrafe sanktioniert. Glarner habe sich der üblen Nachrede schuldig gemacht. Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig.
https://www.watson.ch/schweiz/svp/647815447-strafbefehl-gegen-svp-nationalrat-glarner-wegen-uebler-nachrede
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/strafbefehl-gegen-svp-nationalrat-glarner-wegen-ubler-nachrede-65998981
-> https://www.blick.ch/politik/wegen-uebler-nachrede-svp-glarner-verurteilt-id16817904.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
+++ Erneute Demo endet vor dem Bundeshaus +++ Aufgeladene Stimmung und polizeiliche Interventionen +++ Mehrere Tausend marschierten durch Bern +++
https://www.derbund.ch/ticker-corona-kanton-bern-847540015171
-> https://www.bernerzeitung.ch/die-massnahmengegner-versammeln-sich-erneut-685691949398
-> https://www.bernerzeitung.ch/die-massnahmengegner-versammeln-sich-erneut-685691949398
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/das-neueste-zur-coronakrise-erneute-demonstration-gegen-corona-massnahmen-in-bern
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/einige-hundert-massnahmengegner-demonstrieren-in-bern-65999346
-> https://www.blick.ch/news/tausend-teilnehmer-wieder-demo-gegen-corona-massnahmen-in-bern-id16819582.html?cpn=tueLvtpS9QxdettU
-> https://twitter.com/PoliceBern
-> https://twitter.com/farbundbeton
-> https://twitter.com/__investigate__
-> https://twitter.com/Megafon_RS_Bern


SRF-Mann Ueli Schmezer wettert über Freiheitstrychler an Corona-Demo
SRF-Aushängeschild Ueli Schmezer nervt sich auf Twitter über die Freiheitstrychler an der Corona-Demo.
https://www.nau.ch/people/aus-der-schweiz/srf-mann-ueli-schmezer-wettert-uber-freiheitstrychler-an-corona-demo-65998741


Tausende demonstrieren in Bern: Die Zertifikatausweitung stösst den Massnahmenkritiker sauer auf
Am Mittwochabend demonstrieren tausende Corona-Gegner gegen die neusten Bundesrats-Entscheidungen. Die Wut über die Ausweitung des Covid-Zertifikats ist gross. Verschiedene Gruppierungen, wie „Freunde der Verfassung“ oder „MassVoll“ sind vom Bahnhof Bern durch die Altstadt auf den Bundesplatz marschiert.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/tausende-demonstrieren-in-bern-die-zertifikatausweitung-stoesst-den-massnahmenkritiker-sauer-auf-143691926
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/zertifikatspflicht-gegner-hoffen-auf-die-bevoelkerung-143692206
-> https://www.telem1.ch/aktuell/impfandrang-und-grosser-frust-143692333
-> https://www.telem1.ch/aktuell/kritiker-hoffen-auf-referendum-zum-covid-gesetz-143692319


Demonstration in Glarus wegen Zertifikatspflicht (ab 03:11)
https://www.suedostschweiz.ch/sendungen/rondo-news/2021-09-09/rondo-news


Ein Jahr Corona-Aufmärsche in Österreich
Ich habe die Aufmärsche von Corona-LeugnerInnen und extremen Rechten ein Jahr lang intensiv beobachtet. Das habe ich dabei erlebt. So gefährlich war und ist das. Und das könnte bald passieren.
https://www.bonvalot.net/ein-jahr-corona-aufmaersche-in-oesterreich-984/


Michael Wendler rudert nach kurioser Impf-Aussage zurück
Im August warnte Michael Wendler, dass im September alle Geimpften tot sind. Jetzt – im September – zieht er seine Prognose zurück.
https://www.nau.ch/people/welt/michael-wendler-rudert-nach-kurioser-impf-aussage-zuruck-65996422