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+++LUZERN
luzernerzeitung.ch 17.07.2021
«Gefühl des Ankommens vermitteln» – die Schulangebote Asyl starten jetzt in die Ferien
Im Luzerner Zeughaus Musegg büffelten Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bis am Freitag noch fleissig. Die Schulleiterinnen der Schulangebote Asyl blicken auf ein Jahr mit neuem Angebot und neuen Räumlichkeiten zurück.
Salome Erni
Hinter den grünen Zimmertüren des Luzerner Zeughauses Musegg liegen seit einem Jahr die Schulzimmer der Schulangebote Asyl.
Wenige Tage vor Ferienbeginn – eine Woche später als bei allen anderen im Kanton – verteilt Schulleiterin Brigitt Stadelmann Schulbestätigungen an jene, die nächstes Jahr an das Integrationsbrückenangebot wechseln oder die Schule auf Ende Schuljahr verlassen.
Im Zeughaus werden sowohl junge Personen mit Flüchtlingsstatus als auch Eingewanderte aus EU-, EFTA- oder Drittstaaten aus dem ganzen Kanton unterrichtet. Eine besondere Auszeichnung überreicht Stadelmann an jene Lernende, die im letzten Semester durch wenige Absenzen glänzten.
«Wir trainieren auch Kompetenzen wie Pünktlichkeit und Ordnung und machen die Schülerinnen und Schüler mit dem Schweizer Schulsystem vertraut», sagt Stadelmann.
Sie kennt alle Lernenden beim Namen. «Wir sind zwar eine Schule, aber die Lernenden kommen mit vielen Anliegen ihres täglichen Lebens zu uns, seien das Fragen zu Wohnungsmieten oder abgelaufenen ÖV-Abos», so die Schulleiterin. Manchmal sei es schwierig abzugrenzen, wo der Zuständigkeitsbereich der Schule ende, aber: «Natürlich bieten die Lehrpersonen bei kleinen Anliegen Hilfe, schliesslich sind sie die täglichen Bezugspersonen.»
Zusammenarbeit mit Caritas beendet
Seit die Schulangebote Asyl vor einem Jahr ins Zeughaus expandierten, werden hier auch Migrantinnen und Migranten unterrichtet, die bei ihrer Einreise älter als 16 Jahre waren, aber noch zu jung für die Erwachsenenbildung sind.
Zuvor war die Caritas Luzern für diese Gruppe zuständig. Im Einverständnis mit dem Kanton beendeten sie 2020 die Zusammenarbeit, da das Angebot aufgrund sinkender Teilnehmerzahlen nicht mehr kostendeckend geführt werden konnte. Der Kanton Luzern sei bestrebt, künftige Integrationsmassnahmen stärker in die bestehenden Strukturen einzubinden, so Stadelmann. «Dass nun alles über eine Institution – die Schulangebote Asyl – abgewickelt wird, macht Sinn.»
Lernen für das Foto
Seit dem letzten Jahr stieg die Anzahl Schülerinnen und Schüler aber wieder an. Waren es im letzten Juli noch 100, sind es jetzt bereits 170 Lernende. Sechs davon stehen vor ihrem Schulzimmer im untersten Stock des Schulhauses Schädrüti. «Wo ist Frau Gunz?» fragen die Sechs- bis Neunjährigen und plaudern drauflos.
Kaum am Pult platzgenommen, fragen die Schüler, ob sie nicht Lotto spielen können. Sie murren ein bisschen, dass sie extra für das Foto der Zeitung nochmals an einer Broschüre arbeiten müssen, anstatt wie versprochen zu spielen. Dann sind sie aber ganz konzentriert auf die Aufgaben.
Gefühl des Ankommens
Das Spielen sei für die Schülerinnen und Schüler sehr wichtig, erklärt Gunz. «Oft hatten sie während ihres Lebens noch kaum Gelegenheit dazu.» Die Klassenlehrerin verortet hier einen Unterschied zu den Regelschulen. «Denn auf der Flucht oder in den Asylzentren fehlen oft Material oder Räumlichkeiten, um zu spielen und zu basteln», sagt sie.
Schulleiterin Silvia Rüttimann, die für die Standorte Schädrüti und Rothenburg zuständig ist, ergänzt: «Oft kennen unsere Schülerinnen und Schüler keinen sicheren Ort. Die Schule kann dieses Gefühl des Ankommens vermitteln.»
Sommerferien stehen vor der Türe
«Die Kunst beim Einteilen der Schulklassen ist, dass die Schülerinnen und Schüler in eine Gruppe kommen, die sowohl ihrem Bildungsniveau als auch ihrem Alter entspricht», sagt Rüttimann. Zur Herausforderung, dass an dieser Schule Menschen mit ganz unterschiedlicher Vorbildung aufeinandertreffen, sagt Stadelmann: «Wir haben einige, die konnten bei Eintritt weder rechnen noch schreiben. Andere gingen bereits zwölf Jahre in Italien zur Schule. Da geht es dann in erster Linie um die Deutschkenntnisse.» Doch die Sommerferien, da ist Rüttimann überzeugt, «tun jetzt allen gut».
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Das sind die Schulangebote Asyl
Seit Sommer 2020 werden die Übertrittsklassen der Schulangebote Asyl im Zeughaus Musegg darauf vorbereitet, an das Zentrum für Brückenangebote zu wechseln und später eine Berufslehre machen zu können. Die Räumlichkeiten sind nur als Übergangsnutzung gemietet, denn eine künftige Nutzung durch das Naturmuseum und das Historische Museum steht im Raum (wir berichteten).
Weitere Schulräume befinden sich beim ehemaligen Asylzentrum Rothenburg, dort wird auf Stufe Kindergarten und Basisstufe unterrichtet. Im Schulhaus Schädrüti im Luzerner Würzenbachquartier gehen Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter zur Schule, die mit ihren Eltern in einem kantonalen Asylzentrum leben. Sie werden regulär eingeschult, sobald sie mit ihren Familien in die Gemeinden ziehen.
Unbegleitete Minderjährige bleiben an den Schulangeboten Asyl bis zum Übertritt an die Brückenangebote. Ebenfalls im Schädrüti werden junge Erwachsene unterrichtet, die sprachlich noch nicht auf dem Niveau für die Übertrittsklassen im Zeughaus sind.
Die Dienststelle Volksschulbildung finanziert die Schulangebote Asyl, wobei sich auch die Dienststellen Asyl und Flüchtlingswesen sowie Soziales und Gesundheit finanziell am nachobligatorischen Angebot beteiligen.
(https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/unterricht-gefuehl-des-ankommens-vermitteln-die-schulangebote-asyl-starten-jetzt-in-die-ferien-ld.2163692)
+++SCHWEIZ
«Borderfree Association»: Gründerin über minderjährige Flüchtlinge
Das Coronavirus hat auch die Flüchtlingshilfe auf den Kopf gestellt. Im Nau.ch-Interview erklärt eine Helfende aus Serbien, wie es ihr im letzten Jahr ging.
https://www.nau.ch/news/videos/borderfree-association-grunderin-uber-minderjahrige-fluchtlinge-65952930
Buchprojekt Sans-Papiers
Sans-Papiers müssen oft versteckt leben. Das Buch «Die Unsichtbaren. Sans-Papiers in der Schweiz» gibt ihnen eine Plattform und macht ihre Geschichten in Texten und Fotos erfahrbar.
https://wemakeit.com/projects/buchprojekt-sans-papiers?locale=de
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Sonntagszeitung 18.07.2021
«Es esch alles so schnäll gange, ha i däm Momänt nüt me checkt»
Ein 20-Jähriger wird nach Nigeria ausgeschafft, obwohl er dort gar nicht aufgewachsen ist. Am neuen Ort findet er sich kaum zurecht.
Kolumne von Tamara Funiciello
Gespräch mit John, 20, über den Moment seiner Ausschaffung, niedergeschrieben von einer Aktivistin des Migrant Solidarity Network:
«Um drei Uhr nachts kamen sie plötzlich in meine Zelle. Sie zwangen mich in eine Art Sack, der von den Füssen bis zu den Schultern reichte, dann haben sie mich mit einem Seil gefesselt. Da drin chaschdi ned bewege. Chasch ned mal laufe. Nume stah. Über den Kopf stülpten sie mir einen Helm, so einen ähnlichen, wie ihn Menschen zum Boxen tragen. Die anderen packten währenddessen meine Kleider. Ich durfte nichts selbst packen, sie liessen mir keine Zeit dafür. Und sie haben mir nicht einmal all meine Sachen mitgegeben. Briefe und Dokumente, die ich bei mir hatte, haben sie alle bei sich behalten. Weisst du, die Briefe, die ich von meinen Freunden bekommen habe, all diese Briefe haben sie mir nicht mitgegeben. Es esch alles so schnäll gange, ha i däm Momänt nüt me checkt.
Sie brachten mich raus aus der Zelle, drei Securitas-Mitarbeiter führten mich zum Flughafen. Dann, im Flugzeug, waren wir insgesamt nur fünf Menschen, also ‹Passagiere›, ansonsten nur Securitas und ein Notfallarzt. Weisst du, es ist schwierig, mich daran zurückzuerinnern. Immer noch kommt das Erlebte in meinen Träumen vor, mein Kopf ist voll von Gedanken an dieses Erlebnis. Oder an die Zeit im Gefängnis. Manchmal wünsche ich mir, man könnte bei mir wie bei einem Handy einfach die SIM-Karte rausnehmen, damit es einfach mal leer wäre in meinem Kopf, ich eine Pause hätte von all dem Erlebten.»
John wurde nach Nigeria ausgeschafft. Mit einem Level-4-Sonderflug. Grund für die Abschiebung: ein negativer Asylentscheid. Er ist 20 Jahre alt, kam ursprünglich mit 14 Jahren in die Schweiz und hat sein letztes Jahr in Ausschaffungshaft verbracht. Ein Mensch, der ein ganzes Jahr seiner Jugend im Knast verbrachte, weil er es gewagt hatte, sein Leben in die Hände zu nehmen, und versucht hat, etwas Besseres daraus zu machen.
John wurde nach Nigeria ausgeschafft, obwohl er bis zu seinem 12. Lebensjahr in Äquatorialguinea aufgewachsen ist, wo seine Mutter immer noch lebt. Sein Vater stammt aus Nigeria, dieser ist jedoch seit vielen Jahren in der Schweiz und hat hier eine neue Familie gegründet. Was also sollte John in Nigeria? In beiden Ländern ist er nicht mehr zu Hause. Sein Zuhause ist die Schweiz, seine Freunde sind in der Schweiz. Doch das alles zählt nichts. Er zählt für die Schweiz nicht. Die unmenschliche, politisch gewollte Bürokratie hat gesprochen.
«Zu den Menschen, mit denen ich vor sechs Jahren hier in Nigeria in der Schule war, habe ich schon lange keinen Kontakt mehr», sagt John heute. «Weisch, i weiss gar ned genau wies hie funktioniert zum neui Kontakt chnüpfe. Das esch hie ganz angers als ir Schwiiz.» Als John über seinen Alltag spricht, meint er: «Ehrlich, es esch besser, tot zsii, als hie z’läbe. Wil: Hie gets nüt.» Das Asylregime hat diesen jungen Menschen durch juristische Entrechtung, soziale Ausgrenzung, Haft und schliesslich Ausschaffung immer stärker zermürbt, hat ihm immer mehr Energie und Hoffnung gestohlen. Doch er wird weiterkämpfen, er ist stark. Unglaublich stark, allein durch all das, was er in seinem jungen Leben bereits (üb)erlebt hat.
Als ich John den Text zeige, fügt er an: «Velech hani veles scho überläbt, aber i be immer no eifach am Überläbe.»
Tamara Funiciello ist SP-Nationalrätin und Co-Präsidentin der SP Frauen Schweiz
(https://www.derbund.ch/es-esch-alles-so-schnaell-gange-ha-i-daem-momaent-nuet-me-checkt-972818436183)
+++EUROPA
Frontex-Skandal Europas Grenzen sind ein rechtsfreier Raum
Der Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex hat Menschenrechtsverstöße vertuscht. Trotzdem ziehen die EU-Staaten offenbar keine Konsequenzen – sie dulden damit den permanenten Rechtsbruch.
https://www.spiegel.de/ausland/skandal-um-eu-grenzschutzbehoerde-frontex-europas-grenzen-sind-ein-rechtsfreier-raum-a-2d9fdf01-ff88-4f98-90d0-4545573e8117
+++MITTELMEER
Kontext-Sommerserie: Die Schweiz, das Meer und der Tod (4/9)
Die Mittelmeerroute gilt als die tödlichste Fluchtroute der Welt. Europa versucht seine Aussengrenzen dicht zu machen und nimmt dabei den Tod Tausender in Kauf. Was hat die Schweiz damit zu tun?
https://www.srf.ch/audio/kontext/kontext-sommerserie-die-schweiz-das-meer-und-der-tod-4-9?id=12019935
Rettung aus der Luft: Die humanitären Piloten über dem Mittelmeer
Sieben Stunden fliegt Pilot Pascal Stadelmann und seine Crew das zentrale Mittelmeer ab. Aus der Luft suchen sie nach Flüchtlingsbooten und versuchen die Rettung einzuleiten. Sie funken mit der italienischen Küstenwache, dokumentieren illegale Push-Backs der so genannten Libyschen Küstenwache und erleben immer wieder, wie die Rettung von Geflüchteten willentlich verzögert wird. Eine Reportage.
https://www.srf.ch/audio/kontext/rettung-aus-der-luft-die-humanitaeren-piloten-ueber-dem-mittelmeer?partId=12019941&fbclid=IwAR2syUh9hWRNnbSgBYLVUHA0NrfOjukCi68y2SgXi3OLhYhIZN5nbnE8MnU
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Ehe für Alle: Hunderte demonstrieren in Zürich
Passend zum Wetter in der Schweiz mit Sonne und Regen sind viele Regenbogenfahnen auf dem Zürcher Helvetiaplatz zu sehen. Die Befürworter der «Ehe für Alle» setzen ein symbolisches Zeichen für ein «Ja» bei der Abstimmung im Herbst.
https://www.telezueri.ch/zuerinews/ehe-fuer-alle-hunderte-demonstrieren-in-zuerich-143025435
+++POLIZEI ZH
«Zürcher Polizei mit blauem Auge davongekommen»: Freispruch für LoRa-Mitarbeiter
Das Bezirksgericht Zürich hat am Donnerstag einen Mitarbeiter von Radio LoRa vom Vorwurf freigesprochen, die Polizei an einer Amtshandlung gehindert zu haben.
http://www.kleinreport.ch/news/zurcher-polizei-mit-blauem-auge-davongekommen-freispruch-fur-lora-mitarbeiter-97476/
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Die grosse Schweizer Lebenslüge
Die Fallzahlen steigen, der Impfwille schwindet und das zweite Covid-Gesetz-Referendum steht an. Das Recht des Eidgenossen auf Unvernunft scheint unbegrenzt.
https://www.republik.ch/2021/07/17/die-grosse-schweizer-lebensluege
Demo in Frauenfeld TG: Corona-Skeptiker fürchten Impfzwang
Selbst nach über einem Jahr Pandemie sind die Corona-Skeptiker noch immer kritisch. Ihrem Ärger machten rund 100 von ihnen am Samstag in Frauenfeld TG Luft. Der Protest verlief friedlich.
https://www.blick.ch/schweiz/demo-ab-14-uhr-corona-skeptiker-protestieren-in-frauenfeld-id16684411.html
-> https://www.toponline.ch/news/thurgau/detail/news/100-personen-demonstrieren-in-frauenfeld-gegen-corona-massnahmen-00162108/
Das Netz der Verschwörer: 12 Leute treiben die Falschinfo-Pandemie
Ein Bericht entlarvt die zwölf Personen, die im Zentrum der Corona-Verschwörungstheoretiker stecken. Sie erreichen ein zweistelliges Millionenpublikum – und tragen zum Teil weltbekannte Namen.
https://www.blick.ch/wirtschaft/das-netz-der-verschwoerer-12-leute-treiben-die-falschinfo-pandemie-id16686073.html
Mittelalterspektakel: Wüste Drohungen gegen Organisator wegen Zertifikat-Pflicht
Weil der Veranstalter des Mittelalterfestivals in Winterthur die Corona-Vorgaben des Bundes konsequent einhält, wird er nun bedroht und beschimpft. Davon lässt sich Martin Suter aber nicht einschüchtern und will den Event nächste Woche durchführen.
https://www.telezueri.ch/zuerinews/mittelalterspektakel-wueste-drohungen-gegen-organisator-wegen-zertifikat-pflicht-143043681
+++HISTORY
Intellektuelle des Alltags. Die afro-deutsche Frauenbewegung – ein Gespräch
Die afro-deutsche Frauenbewegung wirkte seit den 1980er Jahren mit neuem, de-kolonialistischem Wissen auf die deutsche Gesellschaft ein – und ist dennoch bis heute kaum bekannt. Die Historikerin Tiffany N. Florvil gibt im Gespräch mit Sina Speit Einblick in die Geschichte dieser Schwarzen intellektuellen Frauen*.
https://geschichtedergegenwart.ch/intellektuelle-des-alltags-die-afro-deutsche-frauenbewegung-ein-gespraech/
Genua 01 – Testimonials der Gewalteskalation beim G8-Gipfel
Doku-Drama• 300.000 Menschen kamen vor 20 Jahren, im Sommer 2001, zum G8-Treffen nach Genua, um friedlich für eine gerechtere Weltpolitik zu demonstrieren. Doch es bleibt nicht friedlich. Die Gewalt eskaliert: Globalisierungsgegner:innen gegen Staatsmacht.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/wdr3-hoerspiel/audio-genua—-testimonials-der-gewalteskalation-beim-g-gipfel-100.html
Als die italienische Polizei den 23-jährigen Carlo Giuliani erschoss
300’000 Menschen protestierten im Juli 2001 gegen den G8-Gipfel in Genua. Danach kam es zu einer beispiellosen Gewalteskalation. Ein 23-Jähriger wurde erschossen, hunderte Aktivisten gefoltert.
https://www.watson.ch/!652317301
Die Rebellion, die „NEIN!“ sagte – 20 Jahre nach Genua
Vor 20 Jahren haben wir uns mit hunderttausenden Menschen aus der ganzen Welt in Genua getroffen. Wir haben den selbsternannten Repräsentanten des globalen Nordens, den politischen Vertretern der acht reichsten Industrienationen und der multinationalen Konzerne, die sie vertreten – den sogenannten „G8“ – unser „NEIN!“ entgegen geschleudert. Unser „NEIN!“ zu ihrer Plastikwelt, die jegliches Allgemeingut zu Ware macht, an der Menschen nur noch als Produzent*innen des Reichtums für einige Wenige teilnehmen dürfen. Unser „NEIN!“ zu ihrer patriarchalen Welt, auf der nur ein kleiner Teil der Bevölkerung das Recht auf Ernährung, Bildung, körperliche wie psychische Unversehrtheit hat. Unser „NEIN!“ zur tödlichen Logik des Kapitalismus.
https://lowerclassmag.com/2021/07/18/die-rebellion-die-nein-sagte-20-jahre-nach-genua/
20 Jahre Proteste gegen G8 in Genua: Was bleibt, ist das Trauma
2001 kam es beim G8-Gipfel in Genua zum gewaltsamen Vorgehen der Carabinieri. 20 Jahre später bleibt das Entsetzen über die Brutalität der Täter.
https://taz.de/20-Jahre-Proteste-gegen-G8-in-Genua/!5781435/
Globalisierung, der Kampf geht weiter
Im Juli 2001 wurde Carlo Giuliani bei G8-Protesten in Genua von der Polizei erschossen. Vom Aufstieg und Fall der Globalisierungsbewegung
In der Globalisierungsbewegung rekonstituierte sich die weltweite Linke erstmals nach dem Ende des Realsozialismus. Aber schon 2001 geriet die Bewegung angesichts Repression und dem »Kampf gegen den Terror« in den Niedergang.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1154555.g-proteste-globalisierung-der-kampf-geht-weiter.html
Eine kleine Geschichte des Bettelns
Was sagt es über eine Gesellschaft aus, wie sie mit »ihren Armen« umgeht? Über Vagabunden und Tippelbrüder in der Antike, im Nationalsozialismus und in unserer Gegenwart
Es müsst so nicht sein, aber: Dass Menschen in Armut auf den Straßen leben, ist normal. Seit Jahrtausenden. Der gesellschaftlich Blick auf Schnorrer, Vagabund*innen und Tippelbrüder ist dennoch historisch spezifisch
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1154561.betteln-eine-kleine-geschichte-des-bettelns.html