Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Stadtrat löst Asylfonds auf
Vom aktuellen Bestand von 5,2 Millionen Franken gehen 1,7 Millionen in Form eines À-fonds-perdu-Beitrags an den Verein Asyl Berner Oberland. Die verbleibenden 3,5 Millionen Franken gehen in die Stadtkasse, wie das Parlament am Donnerstagabend einstimmig beschlossen hat.
https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/190175/
+++LUZERN
Regierungsrat Graf fordert vom Bund Coronazwangstests für abgewiesene Asylbewerber
Ohne gesetzliche Grundlage für Coronazwangstests und Zwangsimpfungen könnten abgewiesene Asylbewerber laut Guido Graf sonst ihre Ausweisung blockieren. Die Reaktionen sind verhalten.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/kanton-luzern-regierungsrat-graf-fordert-vom-bund-coronazwangstests-fuer-abgewiesene-asylbewerber-ld.2134451
+++ST. GALLEN
Nach Gewaltvorwürfen in Altstätter Asylzentrum: Securitas stellt sich hinter Mitarbeiter
Securitas-Mitarbeiter sollen im Asylzentrum in Altstätten einen Jugendlichen spitalreif geschlagen haben. Die private Sicherheitsfirma nimmt ihre Angestellten in Schutz.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ressort-ostschweiz/nachspiel-nach-gewaltvorwuerfen-in-altstaetter-asylzentrum-securitas-stellt-sich-hinter-mitarbeiter-ld.2134314
+++MITTELMEER
Seenotrettung im Fokus rechter Hetze
Die griechische Polizei ermittelt mal wieder gegen Mitarbeiter_innen von nicht-staatlichen Initiativen der Flüchtlingshilfe. Betroffen davon sind auch deutsche Gruppen die ihren Sitz im alternativen „Mehringhof“ in Berlin haben.
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/seenotrettung-im-fokus-rechter-hetze
+++JENISCHE/SINTI/ROMA
bielertagblatt.ch 07.05.2021
«Wir stellen Bussen aus, bis es wirkt»
Noch immer haben die Fahrenden den Parkplatz bei der Tissot Arena nicht verlassen. Gemeinderat Beat Feurer will sie so lange büssen, bis sie einknicken.
Carmen Stalder
Zwei Tage sind seit Ablauf der Frist vergangen: Am Mittwochmorgen hätte die Gruppe von ausländischen Fahrenden den Parkplatz bei der Tissot Arena verlassen müssen. Stand gestern Abend befanden sich die illegal abgestellten Wohnwagen allerdings immer noch vor Ort. 60 bis 80 Gespanne stehen seit Montagnacht zum wiederholten Mal im Bözingenfeld (das BT berichtete).
Laut dem Bieler Sicherheitsdirektor Beat Feurer (SVP) sind die Fahrenden mehrfach gebüsst worden: Nach Ortspolizeireglement mit 500 Franken pro Wohnwagen sowie nach Strassenverkehrsgesetz mit wiederholten Bussen zu mindestens 40 Franken. «Wir stellen Bussen aus, bis es wirkt», sagt der Gemeinderat. Man schöpfe die vorhandenen Rechtsmittel seit der Rückkehr der Fahrenden nach Biel in dieser Woche aus. Feurer will strikt bleiben – und zwar so lange, bis die Gruppe abzieht.
Doch sind Geldbussen tatsächlich ein taugliches Mittel, um die ausländischen Fahrenden zur Abreise zu bewegen? Ja, sagt Feurer, denn: «Wenn sie die Bussen nicht bezahlen, wird das in einem Register eingetragen. Bei einer künftigen Kontrolle ist dies für die Behörden ersichtlich.» Die Fahrenden hätten Interesse daran, nicht in diesem Register aufzutauchen, könnte ihnen doch dadurch die Bewilligung für Handelsreisende verwehrt werden, die sie zur Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeiten benötigen.
Feurer kann sich vorstellen, dass die Gruppe am Ende von der Stadt fordert, die Bussen im Gegenzug zu einer freiwilligen Abreise zu widerrufen – so wie es beispielsweise Nidau getan hat. Auf einen solchen Deal werde er sich nicht einlassen, versichert der Sicherheitsdirektor. «Wir müssen jetzt zeigen, dass wir es ernst meinen.»
Im Hintergrund läuft die Planung für eine Räumung des Parkplatzes. Aus taktischen Gründen will sich Feurer nicht genauer dazu äussern. Sowieso dürfte es ein schwieriges Unterfangen sein, auf einen Schlag mehrere Dutzend Wohnwagen abschleppen zu lassen. Im Moment überwiegt beim Gemeinderat der Frust: Man habe sich in den vergangenen Wochen sehr entgegenkommend gezeigt. Nun werde dies ausgenützt. «Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis.»
(https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/biel/wir-stellen-bussen-aus-bis-es-wirkt)
—
Altstätten SG – Doppelt so viele als Erlaubt: Fahrende finden keine Plätze
https://www.tvo-online.ch/aktuell/doppelt-so-viele-als-erlaubt-fahrende-finden-keine-plaetze-141821311
+++FREIRÄUME
derbund.ch 07.05.2021
Räumungsfrist wurde ausgesetzt: Die Hausbesetzer mit dem Segen der Stadtregierung
Die Charmeoffensive der Hausbesetzer von der Weissensteinstrasse zeigt Wirkung: Sogar der Berner Gemeinderat möchte, dass das «Tripity-Kollektiv» einen Zwischennutzungsvertrag erhält.
Fabian Christl
Eigentlich müssten sie schon weg sein, die Hausbesetzerinnen und Hausbesetzer von der Weissensteinstrasse im Berner Fischermätteli-Quartier. Die von der Eigentümerschaft gesetzte Räumungsfrist lief am Donnerstag ab. Allerdings, wie ein Augenschein vor Ort zeigt, sind alle noch da. Und von der Polizei weit und breit keine Spur.
Das habe schon alles seine Richtigkeit, erzählen die Besetzer des «Tripity-Kollektivs». So hätten die Eigentümer die Räumungsfrist zurückgezogen und die Verhandlungen wieder aufgenommen. Eine legale Zwischennutzung scheint also im Bereich des Möglichen – auch wenn die Vorbehalte der Eigentümer wegen des Zustands der elektrischen Anlagen noch nicht verschwunden sind.
Der Boxsack steht schon da
Für die Hausbesetzer heisst das, sie haben noch weiter Zeit, um ihr Projekt zu bewerben: «Es fehlt an Freiräumen in der Stadt Bern und insbesondere an Angeboten für Jugendliche aus dem Quartier», sagt Simon (Name geändert) vom Tripity-Kollektiv. Zusammen mit der 17-jährigen Gymnasiastin Rosa – ebenfalls ein Pseudonym – führt er den «Bund» durch die Räume der ehemaligen Schreinerei und erläutert die Pläne.
Und Pläne haben sie genug: Ateliers, ein Musikstudio, einen Yoga-Raum, einen Boxkeller, hie und da eine kulturelle Veranstaltung, selbstverständlich alles selbstverwaltet und für alle zugänglich. Kurzum: Ein Zentrum für die ganze Bevölkerung und vor allem für die Jugendlichen aus dem Quartier.
Einiges hat schon Gestalt angenommen. Eine Küche wurde eingebaut, im Atelier, wo Aufhängevorrichtungen noch davon zeugen, dass da einst Fensterrahmen hergestellt worden sind, hängen bereits zahlreiche Bilder; und auch der Boxsack steht schon verwendungsbereit im Keller in einer Ecke. Einzig das vorgesehene Hochbeet habe man noch nicht realisiert, sagt Rosa. «Man pflanzt keine Tomätli an, wenn die Räumung droht.»
Petition statt Systemkritik
Es ist offensichtlich, die Besetzergruppe befindet sich auf einer Charmeoffensive. Sie hat eine Petition lanciert, inszeniert sich auf Social Media farbenfroh und umgarnt die Nachbarn mit Flohmärkten, Brunch-Einladungen und dem Angebot einer Gratis-Zügelhilfe.
Es funktioniert. Sogar die Jugendarbeiter des Toj sind dem Charme des Besetzerkollektivs erlegen. In einem Schreiben bezieht der Trägerverein der offenen Jugendarbeit Position für das Anliegen. «Wir erleben das Kollektiv als äusserst engagiert, offen, kreativ und voller Tatendrang und unterstützen ihr Begehren nach einer geregelten, legalen Zwischennutzung», heisst es darin.
Jugendarbeiter vermitteln
Die Unterstützung ist bemerkenswert. So ist der Toj über einen Leistungsvertrag mit der Stadt verbunden. Und Hausbesetzungen gehören nicht unbedingt zu den Aktionsformen, die von Behörden normalerweise goutiert werden.
Ein Handlungsfeld der offenen Jugendarbeit widme sich der Begleitung von Jugendlichen bei der Aneignung von Räumen, sagt Toj-Präsidentin und SP-Stadträtin Katharina Altas auf Anfrage. Aus diesem Grund und auf Anfrage des Kollektivs Tripity nehme der Toj eine «Vermittlerrolle» zwischen Kollektiv und Eigentümerschaft ein. «Ziel ist die legale Zwischennutzung.»
Als weiteren Grund für das Engagement gibt Altas den Mangel an Angeboten für Jugendliche im Stadtteil 3 an. «Wir sind schon seit Jahren erfolglos auf der Suche nach geeigneten Räumen», sagt sie. Geplante Projekte wie etwa der Jugendpavillon an der Mutachstrasse seien aus finanziellen Gründen sistiert worden.
Teuscher hofft auf Lösung
Die zuständige Gemeinderätin Franziska Teuscher (GB) hat keine Einwände gegenüber dem Engagement des Toj, wie sie auf Anfrage sagt. Sie würde sich selber sogar über das Zustandekommen einer Zwischennutzung freuen, so Teuscher. «Der Gemeinderat und meine Direktion anerkennen die Bemühungen des Tripity-Kollektivs und hoffen, dass die Parteien zu einer gemeinsamen Lösung finden.»
Wie das Engagement der Stadt bei der Eigentümerschaft ankommt, war nicht in Erfahrung zu bringen. Die zuständige Liegenschaftsverwaltung liess eine entsprechende Anfrage unbeantwortet.
Klar ist, ganz alle scheinen sich über die Anwesenheit der Besetzerinnen und Besetzer nicht zu freuen. Eine Gruppe unterprivilegierter Jugendlicher aus der Nachbarschaft hat bereits mehrmals Fenster eingeschlagen und Mobiliar zerstört – da hat bisher jeder Charme nichts gebracht.
(https://www.derbund.ch/die-hausbesetzer-mit-dem-segen-der-stadtregierung-560842318720)
—
bernerzeitung.ch 07.05.2021
Ehemalige Schreinerei in BernBesetzer dürfen vorläufig bleiben
Erst drohte die polizeiliche Räumung, nun stehen in der alten Schreinerei im Fischermätteli die Zeichen doch noch auf legaler Zwischennutzung.
Michael Bucher
Das Besetzerkollektiv Tripity, das seit Januar die ehemalige Schreinerei an der Weissensteinstrasse 4 besetzt, muss nun doch nicht ausziehen – zumindest vorläufig. Dies wurde am Donnerstag bei einem Gespräch beschlossen, wie Nicole Joerg Ratter am Freitag auf Anfrage mitteilte. Sie ist Geschäftsleiterin des Trägervereins für die offene Jugendarbeit der Stadt Bern (Toj). Nebst Toj als Vermittlerin waren beim Gespräch Vertretungen des Besetzerkollektivs und der Liegenschaftsbesitzerin, der Oekopol Immobilien AG, dabei.
Räumungsbefehl war bereits verschickt
«Es wird nun nach Wegen gesucht, um eine Zwischennutzung zu ermöglichen», sagt Nicole Joerg Ratter. Laut der Toj-Geschäftsleiterin kam das Kollektiv auf den Trägerverein zu mit der Bitte, es bei der Einberufung eines runden Tisches mit der Eigentümerschaft zu unterstützen. Der Verein setzt sich unter anderem für Räume für Jugendliche ein und verfügt über einen Leistungsvertrag mit der Stadt.
Dass nun doch eine vom Besetzerkollektiv angeregte Zwischennutzung in dem heruntergekommenen Gebäude im Fischermätteli möglich scheint, kommt überraschend. Denn bislang schloss die Besitzerin eine solche aus. Laut Recherchen dieser Zeitung gab es bereits einen Räumungsbefehl, die Frist zum Auszug lief in diesen Tagen ab. Es drohte eine polizeiliche Räumung. Doch dazu kommt es nun nicht. Die Oekopol Immobilien AG wollte sich gegenüber dieser Zeitung nicht zu ihrem Meinungsumschwung äussern.
Vor einem Monat übte das Tripity-Kollektiv in einem Schreiben Kritik am Vorgehen der Liegenschaftsbesitzerin. Mängel am Stromnetz seien als Grund angegeben worden, warum eine Zwischennutzung nicht möglich sei. «Wir können dies nicht nachvollziehen, da wir bereits mit Fachpersonen in Kontakt waren, die diese Mängel beheben könnten», schrieben die Besetzer.
Seit dem Vermittlungsgespräch vom Donnerstag dürfen die Tripity-Leute nun mit dem Einverständnis der Besitzerin Abklärungen treffen, welche Investitionen an der veralteten Infrastruktur nötig sind, wie Nicole Joerg Ratter sagt. Wer allfällige Kosten zu tragen hätte, ist noch unklar.
Besitzerin lehnte Vermittlung ab
Die Stadt Bern bemühte sich offenbar schon zu Beginn der Besetzung im Januar um eine Lösung. Dies geht aus einer diese Woche publizierten Antwort des Gemeinderates auf eine kleine Anfrage der Jungen Alternative (JA) hervor. Demnach bot die städtische Koordinationsstelle Zwischennutzung (KS) der Liegenschaftsbesitzerin mehrmals ihre Vermittlungsdienste an, zuletzt Mitte März. «Die Immobilienverwaltung hat ausdrücklich auf eine Vermittlungstätigkeit durch die KS verzichtet», schreibt der Gemeinderat in seiner Antwort. Daraufhin wendete sich das Kollektiv an den Trägerverein.
Was die Oekopol Immobilien AG mit der alten Schreinerei plant und wann die Bauarbeiten losgehen, auch dazu wollte die Firma nichts sagen. Laut dem Tripity-Schreiben ist ein Abbruchtermin für die Schreinerei noch nicht absehbar. Es scheint also, als könnte das Besetzerkollektiv noch eine Weile in dem baufälligen Gebäude bleiben, wo sie laut eigenen Angaben diverse Projekte am Laufen haben. Nähatelier, Velowerkstatt, Bierbrauerei, Yogakurse und eine Küche für alle werden unter anderem genannt.
(https://www.bernerzeitung.ch/besetzer-duerfen-vorlaeufig-bleiben-194631474474)
+++GASSE
«Ein Bettelverbot allein nützt nichts»
Journalist*innen und Bürgerliche Politiker*innen beziehen sich gerne auf ihn, um Roma-Bettler*innen in Verbindung mit «Menschenhandel» zu bringen: Den Berner Fremdenpolizei-Chef Alexander Ott. Er aber spricht weder von «mafiösen Strukturen» noch von einfachen Lösungen. Dafür von einem ausbeuterischen System, das die Schweiz explizit fördert.
https://bajour.ch/a/HQONfvyyONGy0ddB/ein-bettelverbot-in-basel-nutzt-nichts
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Gummischrot als Souvenir
Am Rande einer unbewilligten 1. Mai-Demonstration hat die Stadtpolizei mehrere JournalistInnen an der Berichterstattung gehindert und verzeigt. Ein Interview zur Pressefreiheit in Zürich.
https://www.pszeitung.ch/gummischrot-als-souvenir/
Polizei behindert Medienschaffende an ihrer Arbeit – Echo der Zeit
In Zürich ist es in den letzten Monaten mehrmals vorgekommen, dass Medienschaffende bei Demonstrationen von der Polizei an ihrer Arbeit gehindert und sogar verzeigt wurden. Eine Aussprache der Betroffenen mit der Polizei hat keine Lösung gebracht.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/polizei-behindert-medienschaffende-an-ihrer-arbeit?id=59220b5a-fa49-4088-9c56-7a21112baab5
Aussprache mit der Stadtpolizei
Am Freitag, 7. Mai 2021, hat eine Aussprache zwischen Vertreter*innen der Journalistenorganisationen sowie Journalist*innen und der Stadtpolizei Zürich stattgefunden. Grund für die Aussprache waren Vorfälle am 1. Mai.
https://presseverein.ch/aussprache-mit-der-stadtpolizei/
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/stadt-zuerich-und-medienschaffende-sprechen-sich-aus-00157818/
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/stadt-zuerich-und-medienschaffende-sprechen-sich-aus-00157818/
—
tagesanzeiger.ch 07.05.2021
Polizeikontrollen am 1. Mai: Aussprache mit Rykart: Wie nah dürfen Journalisten in Zürich an Demos?
Weil Medienschaffende am 1. Mai verzeigt wurden, äusserten Berufsverbände Kritik an der Stadtpolizei. Jetzt gab es eine Aussprache – aber keine Lösung.
Liliane Minor
«Die Ereignisse an diesem 1. Mai haben uns alarmiert.» Das schrieb der Zürcher Presseverein (ZPV) in einem offenen Brief an die Stadtzürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart. «Die Polizei hat ausgewiesene Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung behindert und sogar Anzeigen gegen sie erstattet.» Auslöser des Schreibens: Mehrere Medienschaffende – unter anderem auch ein Journalist dieser Zeitung –, die über nicht bewilligte Kundgebungen berichteten und darüber, wie die Polizei dagegen vorging, wurden zusammen mit den Demonstrierenden eingekesselt, weggewiesen und teils verzeigt.
Nun haben sich Rykart, Polizeikommandant Daniel Blumer und Vertreter der Journalistenverbände sowie Betroffene zu einem «konstruktiven Dialog» getroffen, wie es in einer Medienmitteilung der Stadt heisst. Gemeinsam seien Probleme, Massnahmen und Regeln diskutiert worden.
Polizei empfiehlt Distanz
Die Pressefreiheit gelte es zu schützen, heisst es in der Mitteilung weiter. Es sei nicht im Interesse der Stadtpolizei, Medienschaffende an ihrer Arbeit zu hindern, das werde auch in der polizeilichen Ausbildung so vermittelt. Anderseits hätten sich auch Journalistinnen und Journalisten an die Regeln zu halten und Anweisungen der Polizei Folge zu leisten. Sie könnten nicht verlangen, «anders als andere Personen behandelt zu werden, wenn sie in einer Verdachtssituation angetroffen werden». Deshalb gelte die dringende Empfehlung, «räumlich und sachlich eine gewisse Distanz zu halten».
Der letzte Punkt ist ein Grund, warum Janosch Tröhler, ZPV-Präsident und freier Journalist, das Gespräch nicht als ganz so konstruktiv bezeichnet wie die Stadt: «Es ist nicht geklärt, was unter der geforderten Distanz genau zu verstehen ist: Da sind wir schnell in einem sehr weiten Ermessensspielraum.» Die Stadtpolizei aber wolle weiter von Fall zu Fall entscheiden, es gebe keine Signale, dass sie ihre Praxis ändern wolle. Und das sei ein Problem, denn: «Wir müssen ungehindert Bericht erstatten können, dazu gehört es, dass wir auch nahe rangehen.» Das gelte gerade für Kolleginnen und Kollegen, die investigativ unterwegs seien – zum Beispiel an Kundgebungen, an denen sie sich selbst in Gefahr begeben würden, wenn sie sich als Medienschaffende zu erkennen geben.
Der ZPV will nun zusammen mit der Stadtpolizei Empfehlungen ausarbeiten, die für beide Seiten praktikabel sind. Gelinge das nicht, brauche es wohl einen Grundsatzentscheid des Bundesgerichts zur Frage, wie nah Journalistinnen und Journalisten bei Kundgebungen mit Polizeieinsatz hinsehen dürften, so Tröhler.
(https://www.tagesanzeiger.ch/aussprache-mit-rykart-wie-nah-duerfen-journalisten-in-zuerich-an-demos-729454724612)
—
Action contre Holcim – Sabotage à Genève
A l’occasion de l’Assemblée Générale de LafargeHolcim du 4 mai 2021, le Commando Mantequilla a réalisé une action pour dénoncer le rôle important de la multinationale dans l’urgence climatique. Des revendications ont été peintes directement sur les murs de l’usine ainsi que sur des véhicules. Par cette action, le commando tient à montrer qu’Holcim et sa police n’ont pas gagné le combat en expulsant la Zad de la Colline.
https://renverse.co/infos-locales/article/action-contre-holcim-sabotage-a-geneve-3063
«Lueg, Bro, alles voll Gummischrot!»
Haze, Marc, Leo, Aliyah und Jovan waren mehr oder weniger beteiligt an den Ausschreitungen in St.Gallen. Die Aufrufe dazu kamen von ihnen bzw. aus ihrem Freundeskreis. Hier schildern sie ihre Sicht der Dinge.
https://www.saiten.ch/lueg-bro-alles-voll-gummischrot/
+++ANTITERRORSTAAT
Antiterrorgesetz PMT: Eine Gefährderin namens Schweiz
Bei der Bekämpfung von Terrorismus will die Schweiz so weit gehen wie kaum ein anderes Land. Wie nur konnte das passieren? Die Politikwissenschaftlerinnen Nora Naji und Darja Schildknecht klären auf.
https://www.woz.ch/2118/antiterrorgesetz-pmt/eine-gefaehrderin-namens-schweiz
+++BIG BROTHER
GreenCheck-App: Österreich will Corona-Status von Millionen Menschen in zentraler Datenbank speichern
Laut geleakten Plänen will die österreichische Regierung für Impf- und Testnachweise zentrale Server einrichten, die jedes Mal befragt werden, wenn jemand ein Lokal oder einen Veranstaltungsorte betreten möchte. Datenschützer:innen äußern schwerwiegende Bedenken.
https://netzpolitik.org/2021/greencheck-app-oesterreich-will-corona-status-von-millionen-menschen-in-zentraler-datenbank-speichern/
Dienstgeheimnis verletzt: Grenzwächter schnüffelt für private Zwecke herum – dann fliegt er auf
Ein Bundesangestellter wird verurteilt, weil er sich illegal Daten besorgt hat. Das Verdikt wirft die Frage auf: Wie gut ist der Zugriff auf heikle Informationen geschützt?
https://www.limmattalerzeitung.ch/schweiz/seltenes-urteil-dienstgeheimnis-verletzt-grenzwaechter-schnueffelt-fuer-private-zwecke-herum-dann-fliegt-er-auf-ld.2133977
+++RECHTSEXTREMISMUS
Sechs Festnahmen: Französische Polizei zerschlägt Neonazigruppe
In Frankreich plante eine Neonazigruppe Medienberichten zufolge einen Anschlag. An zwei Orten nahm die Polizei nun sechs Menschen fest, sie sollen noch am Freitag dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/frankreich-polizei-zerschlaegt-neonazi-gruppe-und-verhindert-anschlag-a-691e5aa8-e2c9-4ff1-9297-fb249f751e7d
Bewegung steht unter Beobachtung: Deutscher Verfassungsschutz stuft Pegida als extremistisch ein
Die Pegida-Bewegung ist laut dem Verfassungsschutz im Bundesland Sachsen eine «ernstzunehmende Gefahr». Die Gruppierung habe sich über Jahre immer weiter radikalisiert.
https://www.derbund.ch/deutscher-verfassungsschutz-stuft-pegida-als-extremistisch-ein-592152158745
-> https://taz.de/Rechte-und-Verfassungsschutz/!5765763/
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1151717.sachsen-verfassungsschutz-stuft-pegida-als-rechtsextrem-ein.html
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Kapo Aargau wappnet sich trotz Corona-Demo-Verbot für einen Grosseinsatz
«Meiden Sie morgen Aarau und Wettingen.» Diesen Aufruf macht die Kapo Aargau. Obwohl die Corona-Demos für morgen nicht bewilligt worden sind, rechnet die Polizei mit einem Menschenauflauf und bereitet sich auf einen Grosseinsatz vor.
https://www.telem1.ch/aktuell/kapo-aargau-wappnet-sich-trotz-corona-demo-verbot-fuer-einen-grosseinsatz-141821221
-> https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/coronaskeptiker-unbewilligte-coronademos-polizei-wird-mit-grossaufgebot-vor-ort-sein-unbeteiligte-werden-aufgefordert-aarau-und-wettingen-zu-meiden-ld.2134278
Faktencheck zu Corona – Ist das Teststäbchen in der Nase giftig?
Auf Social Media lösen dramatische Videos Ängste aus. Momentan mit der Behauptung, dass Corona-Teststäbchen giftig seien. Was ist dran an dieser Aussage?
https://www.srf.ch/news/schweiz/faktencheck-zu-corona-ist-das-teststaebchen-in-der-nase-giftig
Die zweifelhafte Welt der Verschwörungs-Influencer
Der Berner Gabirano Guinand erlangte als Comedian nationale Bekanntheit. Nun füttert er seine Follower vorwiegend mit Verschwörungserzählungen und pseudowissenschaftlichen Gesundheitstipps. Ein Medienpsychologe rät jugendlichen Fans, kritisch zu bleiben.
https://www.watson.ch/schweiz/digital/647459160-gabirano-verbreitet-auf-instagram-verschwoerungserzaehlungen
Wie die Querdenker Sophie Scholl instrumentalisieren
Auf Corona-Demos fallen häufig Vergleiche mit Widerstandsgruppen gegen das NS-Regime auf. Besonders Sophie Scholl, Mitglied der Weißen Rose, wird von Querdenkern für deren Zwecke vereinnahmt. Warum? Eine Recherche des #Faktenfuchs.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/wie-die-querdenker-sophie-scholl-instrumentalisieren,SWj38Jc