Medienspiegel 10. April 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++EUROPA
Über der Grenze
Europa setzt im Mittelmeer zur Abwehr von Migranten auf eine neue Taktik: Flugzeuge statt Rettungsschiffe. Recherchen der Republik legen das verdeckte Zusammenspiel des EU-Grenzschutzes mit der libyschen Küstenwache offen. Eine Geschichte über kaltes Kalkül und Geflüchtete in Lebensgefahr.
https://www.republik.ch/2021/04/10/ueber-der-grenze


Pushbacks in der Ägäis: Mehr als hundert Flüchtlingsboote bei Frontex-Einsätzen zurückgestoßen
Die griechische Küstenwache schleppt systematisch Geflüchtete aufs offene Meer zurück, Frontex hilft dabei. Eine interne Statistik der EU-Grenzschutzagentur verdeutlicht das Ausmaß der Rechtsbrüche.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-mehr-als-100-fluechtlingsboote-bei-frontex-einsaetzen-zurueckgestossen-a-402fdff2-1404-4690-8dd2-3db4801487d6


+++GASSE
Debatte ums Betteln: Die SP versucht es mit einem «differenzierten» Vorschlag – und erntet sogleich Kritik
Die beiden SP-Grossräte Pascal Pfister und Barbara Heer fordern eine neue kantonale Fachstelle. Es brauche einen Aktionsplan bestehend aus Sozialpolitik, Bettelordnung und Antidiskriminierung. Bürgerliche Politiker halten wenig davon.
https://www.bzbasel.ch/basel/aktionsplan-debatte-ums-betteln-die-sp-versucht-es-mit-einem-differenzierten-vorschlag-und-erntet-sogleich-kritik-ld.2123362


++++SEXWORK
Eine Bordell-Leiterin erzählt, wie Corona die Prostitution verändert hat
Weil Erotikbetriebe im Kanton Aargau weiterhin geschlossen haben müssen, steht die «Lustlaube» in Neuenhof derzeit leer. Im illegalen Milieu läuft die Sexarbeit jedoch weiter. Das birgt Gefahren – und macht Bordell-Besitzerin Heidi wütend.
https://www.watson.ch/schweiz/aargau/378373741-corona-so-hat-sich-die-prostitution-in-der-krise-veraendert


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Solidarität mit C.A.L.P. und Azione Antifascista in Genua
In Solidarität mit den von Repression getroffenen Hafenarbeiter in Genua und den angeklagten Aktivist:innen auf Sardinien haben wir heute die italienische Botschaft und das italienische Konsulat in Bern besucht und Flyer verteilt.
https://barrikade.info/article/4366


+++RECHTSEXTREMISMUS
Nazi-Outing: Lukas Knöpfli
Deutlich genug war dem Winterthurer Neonazi Lukas Knöpfli nahegelegt worden, mit seinem faschistischen Treiben unverzüglich aufzuhören. Kurzzeitig schien er dies auch zu befolgen. Doch nun macht Knöpfli weiter. Tja. Wer nicht hören will, muss fühlen. Folgendes soll die Öffentlichkeit wissen:
https://barrikade.info/article/4357


“Tatworte”: Die Sprache der Rechtsextremen
Was verbirgt sich hinter den politischen Choreographien rechtspopulistischer Gruppen? In seinem neuesten Buch “Tatworte“ untersucht Journalist und Autor Michael Kraske Reden, Aussagen und Posts von einschlägigen Politikern, Aktivisten, Prominenten und Trittbrettfahrern. Er zeigt: Rechte Verschwörungstheorien, völkische Ideologie und anti-demokratische Überzeugungen sind auf dem Vormarsch.
https://www.arte.tv/de/videos/103233-000-A/tatworte-die-sprache-der-rechtsextremen/


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Coronaskeptiker planen Grossdemo in Aarau oder Wettingen
Eigentlich wollte das Aktionsbündnis Aargau-Zürich den Ort noch geheim halten, wo am 8. Mai eine grosse Coronademo stattfinden soll. Recherchen der AZ zeigen nun: Die Coronaskeptiker haben in Aarau und Wettingen je ein Gesuch für eine Kundgebung eingereicht. Die Kantonspolizei rät davon ab, solche Demonstrationen zu bewilligen.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/kundgebung-corona-skeptiker-planen-grossdemo-in-aarau-oder-wettingen-kantonspolizei-empfiehlt-den-gemeinden-ein-verbot-ld.2123569


DEMO ALTDORF:
-> https://twitter.com/__investigate__
-> https://twitter.com/daflinkpanter
-> https://twitter.com/hashtag/altdorf?src=hashtag_click
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/trotz-demonstrationsverbot-unbewilligte-kundgebung-in-altdorf-ur-von-polizei-aufgeloest
-> https://www.derbund.ch/polizei-geht-gegen-renitente-demonstranten-in-altdorf-vor-938492033127
-> https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/uri/corona-kundgebung-altdorf-polizei-markiert-in-altdorf-praesenz-ld.2123779
-> https://www.20min.ch/story/polizei-sperrt-schon-in-den-vororten-den-zugang-zu-altdorf-268949247213
-> https://www.20min.ch/story/polizei-zeigt-praesenz-in-altdorf-703061441074
-> https://www.20min.ch/story/polizei-sperrt-schon-in-den-vororten-den-zugang-zu-altdorf-728510592759
-> https://www.20min.ch/video/das-ist-gar-keine-demo-die-leute-wollen-nur-das-tell-denkmal-besuchen-167695956247
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/coronavirus-polizei-zeigt-in-altdorf-ur-prasenz-und-kontrolliert-65903459
-> https://www.blick.ch/schweiz/zentralschweiz/trotz-demo-verbot-in-uri-marschieren-corona-skeptiker-heute-in-altdorf-auf-id16449639.html
-> https://www.tagesanzeiger.ch/corona-news-schweiz-465326495905
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/zentralschweiz/uri/corona-kundgebung-altdorf-polizei-markiert-in-altdorf-praesenz-ld.2123779
-> https://www.toponline.ch/news/schweiz/detail/news/polizei-zeigt-in-altdorf-ur-praesenz-und-kontrolliert-personen-00156125/
-> https://www.cash.ch/news/politik/trotz-demonstrationsverbot-versammeln-sich-hunderte-altdorf-ur-1745036
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/coronavirus-polizei-zeigt-in-altdorf-ur-prasenz-und-kontrolliert-65903459
-> https://www.20min.ch/story/darum-liess-die-polizei-hunderte-demonstranten-gewaehren-861753056807
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zentralschweiz/500-personen-protestieren-in-altdorf-gegen-corona-massnahmen?id=11964194
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/trotz-verbot-corona-kritiker-demonstrieren-in-altdorf-141498402
-> https://www.tele1.ch/nachrichten/aufruf-zu-protestmarsch-trotz-verbot-in-altdorf-141498376
.-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/anti-corona-kundgebung-in-altdorf-uri?urn=urn:srf:video:c9398fd9-3919-498d-ab12-dc26f3796304
-> https://www.ur.ch/polizeimeldungen/77590
-> https://www.derbund.ch/polizei-geht-gegen-renitente-demonstranten-in-altdorf-vor-938492033127

Schwurbel-Livestreams:
-> Stricker TV Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=yGBl0TlBYzU
-> Stricker TV Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=KW7gx9jp9YU
-> Stricker TV Teil 3: https://www.youtube.com/watch?v=Z59dAi9083I
-> Stricker TV Teil 4: https://www.youtube.com/watch?v=Wxmg_dG5th8
-> Chrigi Rüegg: https://www.facebook.com/strubii/videos/10224986428315708



nzz.ch 10.04.2021

Anti-Corona-Kundgebung in Altdorf: Polizei hat mit der Räumung des Platzes vor dem Telldenkmal begonnen – ein Grossteil der Demonstranten zieht ab

Offiziell ist die Anti-Corona-Kundgebung von heute Samstag in Altdorf abgesagt. Die Polizei duldet keinen Grossaufmarsch, trotzdem fanden sich einige Hundert Massnahmen-Skeptiker beim Telldenkmal ein.

Erich Aschwanden, Altdorf

Die ursprünglich für heute Samstag angesagte Grossdemonstration von Corona-Skeptikern wurde verboten und schliesslich abgesagt. Trotzdem haben sich einige Hunderte Massnahmen-Kritiker vor dem Telldenkmal im Urner Hauptort versammelt. Nachdem sie die Demonstrierenden mehrmals gewarnt hat, räumte die Polizei den Platz vor dem Telldenkmal. Inzwischen zog ein Grossteil der Demonstranten ab und verlässt den Platz. Viele Kundgebungsteilnehmer bewegen sich nun durch Altdorf in Richtung des ursprünglich vorgesehenen Demonstrationsplatzes. Die Lage hat sich sichtlich entspannt.

Zuvor drohte die Lage vor dem Telldenkmal zu eskalieren, als sich eine Gruppe von Treichlern dem Platz näherte. Die Polizisten setzten Tränengas ein. Einige der Treichler mussten sich die Augen mit Wasser auswaschen lassen.

Sprechchöre gegen Politiker und Polizisten waren zu hören. Über Lautsprecher spielten einige Teilnehmer die Nationalhymne ab. Zur Folklore passte auch, dass einige mit Kantonsfahnen unterwegs waren. Die Lage beruhigte sich etwas, nachdem die Polizei sich in den äusseren Bereich zurückgezogen hatte.

Die Stimmung war zuvor bereits angespannt, blieb aber zunächst weitgehend friedlich. Immer wieder solidarisierten sich Kundgebungsteilnehmer, die rund um den inneren Kreis stehen, mit den letzten Widerständlern. Unter diesen hat es auffallend viele ältere Leute. Unterdessen verteilt ein Kundgebungsteilnehmer Blumen auf die rund um den Platz stehenden Einsatzfahrzeuge der Polizei.

Polizisten in Kampfmontur vor dem Telldenkmal

Es ist schwierig zu unterscheiden, wer wegen der Kundgebung extra in den Kanton Uri gefahren ist und wer aus reiner Neugier hier ist. Unter den Leuten, die sich auf die Mäucherchen rund um den Platz niedergelassen haben, hat es Familien mit Kindern ebenso wie einzelne Erwachsene. Eine Maske trägt kaum jemand.

Die Polizei ist mit Einsatzkräften in Kampfmontur vor Ort. Immer wieder werden die Polizistinnen und Polizisten von den «Spaziergängern», wie sie sich nennen, in Gespräche verwickelt. Man nehme nur sein Recht wahr, sich überall frei in der Schweiz bewegen zu können, ereifert sich eine ältere Frau aus der Ostschweiz. Auch Leute aus Westschweiz sind vor Ort und geben ihrem Unmut Ausdruck.

Schliesslich schreiten die Beamten der Luzerner Polizei ein und präsentieren den Demonstrierenden eine Wegweisungsverfügung. Sie werden aufgefordert, den Platz zu verlassen und den Ortskern von Altdorf nicht mehr zu betreten. Die meisten Leute kommen dieser Aufforderung nach, wenn auch murrend.

Derweil präsentiert sich um die Mittagszeit der Ort ruhig, wo die Anti-Corona-Kundgebung ursprünglich hätte stattfinden sollen. Rund um den Erlebnisbauernhof am Rande von Altdorf ist die Polizei zwar ebenfalls präsent, markiert aber Zurückhaltung. So stehen unauffällige, zivile Fahrzeuge an den Zufahrtswegen.

Die Nervosität vor einer unbewilligten Kundgebung, zu der in den vergangenen Tagen auf verschiedenen Kanälen aufgerufen wurde, war bereits am Morgen deutlich zu spüren. Bereits auf dem Bahnhof von Arth-Goldau (SZ) auf der Anfahrtsweg aus dem Norden markieren die Ordnungskräfte Präsenz.

Die erste Kontrolle für mit dem Zug Anreisende erfolgt dann in Flüelen vor dem Umstieg auf das Postauto. Höflich aber bestimmt fragen die Polizistinnen und Polizisten, die auch aus anderen Innerschweizer Kantonen kommen, nach dem Grund der Reise. Viele sagen, sie seien zum Wandern gekommen, andere sind Einheimische, die in den Kanton zurückkehren.

Auf der Kantonsstrasse zwischen Flüelen und Altdorf wird jedes Auto angehalten und die Insassen kontrolliert. Dies bringt einen der «Wanderer» in Wallung und er beginnt eine Diskussion mit den Umstehenden. «Das ist doch die Heimat von Wilhelm Tell?», regt er sich auf. «Und hier werden unbescholtene Bürger kontrolliert, nur weil sie ihrem Unmut Luft machen wollen», sagt der etwa 75 Jahre alte Mann.

Er sei früher Polizist in Basel gewesen, behauptet er. «Ich hätte in einer solchen Situation den Befehl verweigert.» Demonstrieren will der Mann nicht, aber «ganz bewusst dem Freiheitsheld Wilhelm Tell einen kurzen Besuch abstatten und dann wandern». Beim Telldenkmal erwarten ihn fünf Polizisten auf Motorrädern und einige Schaulustige.

Ursprünglich lud das «Aktionsbündnis der Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik» zu einer Grossdemonstration ein, an der bis zu 10 000 Personen erwartet wurden. Als Versammlungsort war ein Erlebnisbauernhof am Rand von Altdorf vorgesehen. Die Urner Sicherheitsdirektion erteilte Ende März keine Bewilligung für die Kundgebung.

Begründet wurde der Entscheid einerseits damit, dass an der Grosskundgebung in Liestal viele der Demonstrierenden keine Maske getragen hatten. Andererseits wiesen die Behörden schon zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass die epidemiologische Lage im Gotthardkanton aus dem Ruder zu laufen drohte. Zudem legten die Organisatoren kein Verkehrs- und Parkkonzept für den Grossanlass vor.
ignale für Maskenverweigerer

Das Aktionsbündnis legte gegen diese Verfügung eine Beschwerde ein, die noch beim Urner Obergericht liegt nachdem die Urner Regierung in den Ausstand getreten ist. Ausserdem wandte sich die Vereinigung an das Bundesgericht und verlangte, dass die Verordnung ungültig erklärt wird, welche grössere Demonstrationen im Kanton Uri verbietet. Gleichzeitig machten die Organisatoren klar, dass sie keine Kundgebung durchführen würden, wenn keine rechtskräftige Bewilligung vorliegt.

Am Freitag hat das Aktionsbündnis die Demonstration offiziell abgesagt und mögliche Teilnehmer aufgefordert zu Hause zu bleiben. Auch andere Organisationen aus dem Umfeld der Massnahmen-Kritiker wie «Stiller Protest» oder «Mass-voll» rieten ihren Anhängern dringend davon ab, nach Altdorf zu fahren und zu demonstrieren.

Doch anonym bleibende Kreise aus der Szene der Corona-Skeptiker riefen über Telegram und andere Kanäle in den vergangenen Tagen zu einem «Spaziergang in Altdorf» auf. Vom Verbot und der offiziellen Absage blieben die Drahtzieher unbeeindruckt.

Woher der Wind weht, zeigt ein Video, das kursiert. Aus einer Masse von maskierten Menschen im Gleichschritt löst sich ein Mann und entfernt seine Hygienemaske. Nach und nach folgen immer mehr Personen seinem Beispiel. Diese und andere Signale lassen erahnen, dass die Kundgebungsteilnehmer sich kaum an die Maskenpflicht halten werden.

Die Kantonspolizei Uri hat klar gemacht, dass sie illegale Aufmärsche nicht dulden wird. Sie werde die Aktivitäten beobachten und den Umständen entsprechend reagieren. Ins Sicherheitsdispositiv der Urner Behörden sind auch die Polizeikorps der übrigen Zentralschweizer Polizeikorps eingebunden.

Kantonsspital droht Überlastung

Auch wenn der Alltag ab Sonntag wieder einkehrt, bleibt Uri ein Corona-Hotspot. Am Montag will der Urner Regierungsrat darüber informieren, ob die Massnahmen im Kanton verschärft werden. Ein Thema wird dabei auch die drohende Überlastung des Kantonsspital Uri sein. Wie Landammann Urban Camenzind am Freitag erklärte, steht man in Kontakt mit den umliegenden Kantonen, um allenfalls Patienten auf andere Intensivstationen verlegen zu können.
(https://www.nzz.ch/schweiz/demonstration-altdorf-ld.1611038)



Aktionen in Läden und im ÖV – Gruppe von Maskenkritikern will in Luzern ein Zeichen setzen
Auf Telegram haben sich mehrere Gruppen formiert, die sich bewusst über die Maskenpflicht in Läden und im öffentlichen Verkehr hinwegsetzen. Sie sind auch in Luzern aktiv. zentralplus hat mit einem der Massnahmenkritiker darüber gesprochen, was das soll – und warum er nicht nur die Ansteckung anderer, sondern auch eine Busse riskiert.
https://www.zentralplus.ch/gruppe-von-maskenkritikern-will-in-luzern-ein-zeichen-setzen-2052749/


Gewerbeverband schockt mit radikalen Lockdown-Behauptungen
Der Gewerbeverband fordert weiterhin einen Lockdown-Stopp: Die Demokratie sei in Gefahr. Die Gewerkschaften widersprechen dem aber klar.
https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/gewerbeverband-schockt-mit-radikalen-lockdown-behauptungen-65902934


Valentin Vogts VorschlagArbeitgeber-Präsident hält 30’000 Neuinfektionen für verkraftbar
Die Einschätzung von Valentin Vogt sorgt bei der Taskforce, Gesundheitsexperten und in Sozialen Medien für heftige Reaktionen.
https://www.derbund.ch/30-000-neuinfektionen-verkraftbar-harsche-kritik-am-arbeitgeber-praesident-998605980359
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/verkraftet-die-schweiz-taeglich-30000-corona-ansteckungen?id=5adc4b73-8517-4c84-8164-d34e439fea42
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/corona-lockerungen-forderung-des-arbeitgeber-praesidenten-vogt-zieht-kreise


ÖSTERREICH
Corona-Demo: Ein Marsch im Kreis und mit Pfeffersprayeinsatz
Am Samstag wurde in Wien erneut zum Protest gegen Corona-Maßnahmen gerufen. Demonstranten versuchten zum Teil gewaltsam, Polizeisperren zu durchbrechen
https://www.derstandard.at/story/2000125733345/corona-demo-ein-marsch-im-kreis-und-mit-pfeffersprayeinsatz?ref=rss
-> Berichte, Videos, Fotos Bonvalot: https://twitter.com/MichaelBonvalot
-> WienTV: https://www.youtube.com/watch?v=wTDBpu9-FAs
-> WienTV: https://www.youtube.com/watch?v=JvV6S8If62o


+++CORONAJUGEND
Party und Randalen angekündigt: Jugendliche planen illegales Treffen am Falkenplatz
Trotz Corona haben Jugendliche über die Sozialen Medien zu Party und Randalen aufgerufen. Treffpunkt ist am Falkenplatz in der Länggasse. TeleBärn zeigt, wie das illegale Treffen verläuft.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/party-und-randalen-angekuendigt-jugendliche-planen-illegales-treffen-am-falkenplatz-141499179
-> Mit Intro: https://www.telebaern.tv/telebaern-news/samstag-10-april-2021-ganze-sendung-141499426


«Weitere Jugendkrawalle sind möglich»
Nach den Jugendkrawallen in St.Gallen rechnen Psychologen damit, dass es zu weiteren Tumulten kommen könne. Obwohl viele Jugendliche das Vorgehen der Polizei verstanden haben. Der Ball liegt jetzt allerdings bei der Politik und nicht mehr bei der Polizei.
https://www.toponline.ch/news/stgallen/detail/news/weitere-jugendkrawalle-sind-moeglich-00156120/


Keine Vorkommnisse am Samstag ++ Polizei markiert am Freitag Präsenz in St.Gallen, Rorschach und Wil – 90 Wegweisungen und 40 Abklärungen auf Polizeiposten
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/stgaller-krawalle-nach-neuen-gewaltaufrufen-polizei-markiert-praesenz-in-stgallen-rorschach-und-wil-90-wegweisungen-und-40-abklaerungen-auf-dem-polizeiposten-ld.2121559


Erneute Wegweisungen in St. Gallen – keine Krawalle in Winterthur
In St. Gallen ist es am Freitagabend trotz Aufrufen zu Gewalt zu keinen Ausschreitungen oder Sachschäden gekommen. 90 Personen wurden aber aus der Stadt weggewiesen. Diese waren zum Teil aus Bern oder Luzern angereist. In Winterthur blieb die angekündigte Party aus.
https://www.toponline.ch/news/winterthur/detail/news/erneute-wegweisungen-in-st-gallen-keine-krawalle-in-winterthur-00156107/
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/coronavirus-befurchtete-krawallnacht-bleibt-aus-65903683
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/keine-krawalle-zuerich-winterthur-und-st-gallen-erleben-ruhige-naechte-141498408
-> https://www.tvo-online.ch/aktuell/ruhige-nacht-krawalle-bleiben-in-st-gallen-aus-141497889


Fredy Fässler zu den Krawallen in St.Gallen
Viele junge Erwachsende haben genug von den Corona-Einschränkungen. Eine zunächst friedliche Openair-Party in der St. Galler Innenstadt, bei welcher die Jugend Normalität feiern wollte, artete aus. Die Befürchtung ist gross, dass sich solche Krawalle an anderen Orten wiederholen könnten.
https://www.srf.ch/audio/samstagsrundschau/fredy-faessler-zu-den-krawallen-in-st-gallen?id=11963432
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-ostschweiz/angekuendigte-krawallnaechte-bringen-polizei-an-ihre-grenzen?id=11964149
-> https://www.tagblatt.ch/news-service/inland-schweiz/unmut-unter-jugendlichen-stgaller-sicherheitsdirektor-wir-haben-die-jungen-leute-tatsaechlich-etwas-vergessen-ld.2123791



nzz.ch 10.042021

Jugendliche riefen für Freitagnacht zu erneuten Krawallen auf – mehrere Dutzend Festnahmen und Wegweisungen

Nachdem an den beiden vergangenen Wochenenden Jugendliche auf dem Roten Platz in St. Gallen protestiert hatten, verbreiteten sich in den sozialen Netzwerken Aufrufe zu neuen Versammlungen. Die Polizeien waren vorbereitet.

Selina Schmid

Die Jugendausschreitungen in St. Gallen und die harte Antwort der Polizei am Ostersonntag haben schweizweit Schlagzeilen gemacht. Danach kursierten in den sozialen Netzwerken wieder neue Aufrufe: Die Jugendlichen sollen am Freitagabend erneut auf die Strasse gehen. Dieses Mal allerdings nicht nur in St. Gallen, sondern auch in Zürich und Winterthur. Ein Aufruf auf der Social-Media-Plattform Tiktok forderte Jugendliche dazu auf, sich ab 21 Uhr im Zürcher Niederdorf mit «fetten Boxen und Feuerwerk» zu versammeln. «Sobald die Party aufgelöst wird, beginnen wir halt, uns zu wehren! Kommt alle, wir müssen uns unsere Jugend zurückholen», stand in dem Post.

Die Bilanz der Polizei St. Gallen in der Nacht zum Samstag: Der Abend verlief mehrheitlich ruhig und es kam weder zu Ausschreitungen noch zu Sachbeschädigungen. 90 Personen seien zwischen 18 Uhr und Mitternacht weggewiesen worden, 40 Personen habe man zur Abklärung von Straftatbeständen auf die Polizeiwache gebracht, mehrheitlich wegen der Missachtung von Wegweisungen. Über ein Dutzend der eingebrachten Personen seien laut Angaben der Polizei Minderjährige, woraufhin deren Eltern informiert wurden, um diese abzuholen. Bei den meisten der eingebrachten Personen handelte es sich demnach um Auswärtige, die nicht in St. Gallen wohnen.

Aufrufe zu erneuten Krawallen in der St. Galler Innenstadt waren zuvor via Nachrichtendienst Snapchat geteilt worden. Nicht nur die lokalen Jugendlichen sollten sich versammeln – das Schreiben richtete sich an Menschen aus der ganzen Schweiz. «Feiern wir, als hätte es Corona nie gegeben», war dort zu lesen. Wer hinter diesen Aufrufen steckt, ist unklar. Die Stadtpolizei St. Gallen nimmt sie aber ernst.

Bis Mitternacht blieb es ruhig auf den Plätzen in St. Gallen und Zürich, wo die Versammlungen hätten stattfinden sollen. Die Polizei war präsent, etwa im Zürcher Niederdorf, und führte Kontrollen durch.

Dionys Widmer, Sprecher der Stadtpolizei, hatte am Freitagnachmittag auf Anfrage gesagt: «Wir haben Kenntnis über die Versammlungsaufrufe für den Freitagabend. In der Innenstadt werden wir darum Präsenz zeigen.» Wie bereits am Ostersonntag seien Personenkontrollen geplant. Die Polizistinnen und Polizisten würden insbesondere überprüfen, ob zuvor ausgesprochene Wegweisungen eingehalten werden. Bei Verstoss gegen eine Wegweisung drohe eine Anzeige der Staatsanwaltschaft. «Wir empfehlen, wenn möglich, der Innenstadt fernzubleiben», sagte Dionys Widmer.

Winterthur und Zürich sind ebenfalls bereit

Auch für die Städte Zürich und Winterthur kursierten Aufrufe. Die Stadtpolizei Zürich hatte Kenntnis davon und führte laufend Lagebeurteilungen durch. Ihr Sprecher Michael Walker sagte, dass sich die Polizei entsprechend vorbereitet habe. «Wenn wir erkennen, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte, wird die Stadtpolizei Zürich frühzeitig reagieren, um eine Eskalation zu verhindern.»

Die Stadtpolizei Winterthur kommentierte im Vorfeld keine bestimmten Meldungen. Laut dem Polizeisprecher Michael Wirz beobachtete sie die Lage jedoch und sei mit einem entsprechenden Aufgebot unterwegs. Wirz sagt: «Wir haben für die schwierige Situation der Jugendlichen ein Stück weit Verständnis. Darum setzen wir bei unserem Einsatz schwergewichtig auf Dialog.» In Winterthur wurden deshalb bewusst Dialogteams und die Jugendpolizei eingesetzt.

Erfahrungsgemäss sei nur ein sehr kleiner Teil der Jugendlichen gewaltbereit. «Wir versuchen durch Aufklärung zu erreichen, dass die Friedlichen sich nicht durch die Hoffnung auf Internet-Klicks zu Straftaten hinreissen lassen.»

Kritik am Vorgehen der Polizei

Am 26. März hatten sich über 250 junge Personen in der St. Galler Innenstadt versammelt, dabei eskalierte die Lage. Es entstand ein Sachschaden in der Höhe von rund 100 000 Franken an Restaurants und kleinen Läden. Eine Woche später krachte es erneut. Am Karfreitag trafen sich 1000 Jugendliche in St. Gallen, die Polizei setzte Gummischrot ein. Bei den Ausschreitungen kamen nach Angaben der Polizei nochmals mindestens 50 000 Franken Sachschaden dazu. Am Ostersonntag weitete die Polizei ihre Präsenz massiv aus. 650 Personen wurden für 30 Tage weggewiesen.

Die harte Wegweisungspraxis der St. Galler Polizei vom Ostersonntag hat für Kritik gesorgt. Der Polizei wurde in den Medien etwa Willkür vorgeworfen.

Der Polizeisprecher Dionys Widmer sagt: «Unser Ziel ist es, die Gewaltspirale zu durchbrechen. Der Einsatz am Ostersonntag war diesbezüglich erfolgreich.» Für den Freitagabend sei ein analoger Polizeieinsatz geplant.
(https://www.nzz.ch/schweiz/jugendkrawalle-st-gallen-winterthur-und-zuerich-bereiten-sich-vor-ld.1611057)



In der Jugend-«Arena» lassen die Jungen ihren Frust raus – und bleiben dennoch ungehört
Nach den Unruhen in St. Gallen sollten in der SRF-«Arena» Jugendliche zu Wort kommen und ihre Probleme in der Pandemie schildern. Während die Studio-Gäste ihr Parteiprogramm bewarben, blieben die Jungen freilich Zaungäste.
https://www.watson.ch/schweiz/review/540404237-in-der-jugend-arena-lassen-die-jungen-ihren-frust-raus
-> https://www.srf.ch/play/tv/arena/video/aufstand-der-jugend?urn=urn:srf:video:27c868c9-a1a6-44ef-abfa-b2f198571228


+++HISTORY
Stolpersteine und das Gedenken von unten
Stolpersteine sind in Europa als Gedenkform für die Opfer des Holocaust etabliert. Nun werden sie auch in der Schweiz vermehrt verlegt. Ein neu gegründeter Verein möchte mit dieser dezentralen Alternative zu Denkmälern die Gedenkkultur bereichern.
https://www.swissinfo.ch/ger/stolpersteine-und-das-gedenken-von-unten/46498406


Vor 50 Jahren: Als der erste internationale Roma-Kongress tagte
Am 8. April 1971 trafen sich erstmals Vertreter der Roma aus mehreren europäischen Ländern in London und gründeten den Welt-Roma-Kongress. Im Mittelpunkt stand die Erinnerung an den Völkermord, der Kampf um soziale Gleichberechtigung, Bewahrung von Sprache und Kultur sowie die Ablehnung diskriminierender Bezeichnungen.
https://www.deutschlandfunk.de/vor-50-jahren-als-der-erste-internationale-roma-kongress.871.de.html?dram:article_id=495335


Vergangenheitsbewältigung per Podcast – Echo der Zeit
Die Niederlande sind im 17. und 18. Jahrhundert reich geworden mit ihren Kolonien. Wobei ein Grossteil dieses Vermögens mit Sklaverei erwirtschaftet wurde. Die Spuren dieses brutalen Ausbeutungssystems ziehen sich bis ins Hier und Jetzt. Das erfuhren zwei Niederländerinnen, als sie sich aufmachten, ihre Familiengeschichten zu untersuchen.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/vergangenheitsbewaeltigung-per-podcast?id=392fc0e7-cebe-4e5e-8970-941aaf4a7fbb