Medienspiegel 20. März 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++FREIRÄUME
CSOA Il Molino menacé d’expulsion !
Après la répression de la manif du 8 mars, des politiciens veulent expulser le lieu autogéré Il Molino.
https://renverse.co/infos-locales/article/csoa-il-molino-menace-d-expulsion-2980


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
tagesanzeiger.ch 20.03.2021

Wieder Demo auf dem Helvetiaplatz: 200 Frauen demonstrierten in Zürich mit der Wut im Bauch

Die Frauendemo vom 6. März führte zu Protesten, weil die Polizei zu hart eingeschritten sei. Am Samstag gingen Aktivistinnen wieder auf die Strasse.

Hélène Arnet

«Wir lassen uns nicht ruhigstellen», meldete eine Gruppe von Aktivistinnen am Freitag und rief für den Samstag zur Demo auf dem Helvetiaplatz auf. Zur unbewilligten Demo, wobei das Kollektiv versprach: «Schutzkonzepte gehören selbstverständlich zu unserem Widerstand.»

Rund 50 Frauen fanden sich um 13.30 Uhr auf dem Platz im Kreis 4 ein. Sie beschrieben sich selbst als «einzelne Frauen, Lesben, inter, non-binäre, trans, agender und genderqueere Personen», die sich durch ihre Wut zusammengeschlossen haben. «Wir lassen uns die Strasse und unsere Stimme nicht nehmen», verkündeten sie.

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort, wohl wissend, dass die Situation bei der letzten Frauendemo am ersten Märzwochenende aus dem Ruder gelaufen war. Mehrmals wurden die Versammelten auf dem Helvetiaplatz durch den Lautsprecher darauf hingewiesen, dass diese Demonstration unbewilligt sei und jene, die bleiben, weggewiesen oder gar verzeigt würden. Dann liess die Stadtpolizei die Sirenen heulen.

Zeitweise standen etwa gleich viele Stadtpolizistinnen und -polizisten in Vollmontur auf dem Platz wie Demonstrantinnen. Nach 20 Minuten war der Helvetiaplatz leer. Dann kam plötzlich Bewegung in die Reihen der Polizei. Die Demonstrantinnen hatten sich in der Umgebung des Bezirksgerichts zu einem Protestzug formiert. Nun waren es rund 200.

Keine Ausschreitungen

Diese marschierten am Stauffacher vorbei, dann zur Kaserne, die Militärstrasse hinauf, über die Zwingli- und die Langstrasse zurück zum Helvetiaplatz. Immer von der Stadtpolizei begleitet. Die Protestierenden riefen feministische und antikapitalistische Parolen. Ausschreitungen gab es aber keine, Sachbeschädigungen auch nicht. Auf dem Helvetiaplatz forderte eine Demonstrantin die Teilnehmenden auf, den Platz in kleinen Gruppen zu verlassen. Sie verabschiedete sich mit dem Ruf «Bis zum 14. Juni!». Die Polizei blieb noch ein bisschen.

In einer Mitteilung bestätigte die Stadtpolizei Zürich, dass es zu keinerlei Sachbeschädigungen gekommen ist. Die Polizei habe Personenkontrollen und Wegweisungen vorgenommen.

Hintergrund des erneuten Protests waren die Ereignisse rund um die Demos und Kundgebungen vom 6. bis 8. März, an denen über 1000 Frauen teilgenommen hatten. Dabei habe die Polizei übertrieben hart eingegriffen, behaupten diese. Sie klagen über Wegweisungen, Rayonverbote, Verhaftungen und auch körperliche Angriffe. Die danach folgenden Proteste wurden von mehr als 30 Organisationen und Parteien unterstützt.
(https://www.tagesanzeiger.ch/300-frauen-demonstrierten-in-zuerich-mit-der-wut-im-bauch-591343297152)

-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/hunderte-menschen-an-kurzer-frauen-demo-in-zuerich-00154868/
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/hunderte-menschen-an-frauen-demo-in-zurich-65891668
-> https://www.blick.ch/schweiz/an-der-langstrasse-hunderte-menschen-an-kurzer-frauen-demo-in-zuerich-id16411699.html
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/frauen-demo-in-zuerich-friedlich-aufgeloest-141253910
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/hunderte-menschen-an-kurzer-frauen-demo-in-zuerich-00154868/
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/news-service/inland-schweiz/kundgebung-rund-150-feministische-aktivistinnen-demonstrieren-in-zuerich-ld.2116876
-> https://www.20min.ch/story/polizei-schreitet-bei-frauen-demonstration-in-zuerich-ein-485942138780
-> https://twitter.com/femstreikzh
-> https://twitter.com/ajour_mag/status/1373265746239840258



nzz.ch 20.03.2021

Trotz Verbot und Grossaufgebot der Polizei ziehen einige hundert Demonstrantinnen durch die Zürcher Innenstadt

Die Zürcher Regierung bleibt dabei: Demonstrationen mit mehr als 15 Personen sind verboten. In der Zürcher Innenstadt haben junge Aktivistinnen dennoch eine Protestaktion durchgeführt.

Fabian Baumgartner

Polizisten in schwarzer Vollmontur statt Demonstrantinnen marschieren über den Zürcher Helvetiaplatz. Per Lautsprecherdurchsage weisen die Einsatzkräfte die wenigen Dutzend jungen Frauen, die sich an diesem Samstagnachmittag in kleinen Grüppchen auf dem Platz versammelt haben, darauf hin, dass Personenansammlungen von mehr als 15 Personen nicht erlaubt seien. Die Frauen werden aufgefordert, den Platz zu verlassen – sonst werde man sie kontrollieren und wegweisen.

Doch auch die Aktivistinnen machen eine Lautsprecherdurchsage. Inhalt: Eine Mobiltelefonnummer, wohl, um den neuen Startort für den Protestzug anzugeben. Kurz darauf formiert sich ein paar Strassen weiter doch noch ein Demonstrationszug. Einige hundert Teilnehmerinnen marschieren Parolen skandierend via Stauffacher und Kasernenareal ins Langstrassenquartier. Eng begleitet werden sie von einem Grossaufgebot der Polizei, die den Protestmarsch jedoch gewähren lässt.

Regierungsrat hält an Demonstrationsverbot fest

Zur Aktion auf dem Helvetiaplatz aufgerufen hatte das feministische Streikkollektiv Zürich. Dieses will gegen Gewalt an Frauen protestieren und für Frauenrechte eintreten. «Wir haben genug von der strukturellen Gewalt gegen uns und unsere Körper, genug davon, die Folgen der Pandemie und Krise tragen zu müssen», heisst es in einem Communiqué des Kollektivs. Die Aktion richtet sich aber auch gegen das Vorgehen der Polizei bei den unbewilligten Demonstrationen rund um den internationalen Tag der Frau Anfang März. Die damaligen Einsätze kritisieren sie als unverhältnismässig.

In den letzten zwei Wochen ist es in der Stadt Zürich mehrfach zu Demonstrationen und Protestaktionen gekommen. Zuletzt am Freitag, als sich über 200 Klimaaktivsten unter anderem auf dem Sechseläutenplatz zu einem Sitzstreik versammelt hatten.

Bei allen Aktionen schritt jedoch die Polizei ein. Der Grund: Bisher sind im Kanton Zürich Demonstrationen mit mehr als 15 Teilnehmern untersagt. Daran will die Kantonsregierung auch weiterhin festhalten, wie Sprecher Andreas Melchior auf Anfrage schreibt. «Die kantonalen Massnahmen sind gemäss geltender Verordnung bis Ende März in Kraft, das gilt auch für Versammlungen.» Wie es danach weitergehe, habe der Regierungsrat noch nicht entschieden.

Linke will Lockerungen

Das kantonale Demonstrationsverbot für mehr als 15 Personen ist jedoch politisch umstritten – vor allem in der Stadt Zürich. Dort kritisierten es AL, Grüne und SP im Stadtparlament kürzlich als verfassungswidrig. Der Bund halte fest, dass die Ausübung der politischen Rechte und die Glaubens- und Gewissensfreiheit auch in der Corona-Pandemie gewährleistet sein müsse, hielten die drei Parteien fest.

Support erhielten sie dabei von der Stadtzürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne). Gerade in den grossen Städten sei der «Demonstrationsdruck» enorm gross, erklärte sie in der Gemeinderatsdebatte. Mit den richtigen Schutzvorkehrungen seien Kundgebungen aus epidemiologischer Sicht akzeptabel, befand Rykart und forderte Lockerungen – «lieber heute als morgen».

Der kantonale Sicherheitsdirektor Mario Fehr (sp.) erinnerte dagegen an die unsichere epidemiologische Lage. Die Gefahr einer dritten Welle sei noch nicht gebannt, erklärte er gegenüber der NZZ. Solange der Bundesrat nicht Versammlungen mit mehr als 15 Personen ermögliche, werde man in Zürich auch keine Grossdemonstration zulassen. Sobald der Bundesrat aber lockere, werde man die kantonale Verordnung anpassen.

Die Landesregierung hat sich am Freitag jedoch gegen weitere Lockerungen bei Versammlungen im Freien ausgesprochen. Und so bleibt der Kanton vorerst bei seiner Haltung.

«Gebt auf euch acht und tragt eine Maske»

Dem sind sich auch die Aktivistinnen vom feministischen Streikkollektiv bewusst. Es sei klar, dass die Situation weiterhin heikel sei, schreiben sie. «Trotzdem tragen wir unsere wichtigen feministischen Kämpfe auf die Strasse – Schutzkonzepte gehören selbstverständlich zu unserem Widerstand dazu. Gebt auf euch acht und tragt eine Maske.»
(https://www.nzz.ch/zuerich/zuerich-frauen-protestieren-trotz-demoverbot-in-der-innenstadt-ld.1607651)



ZAD DE LA COLLINE MOBIVIDEO
Seit letztem Oktober besetzt eine Gruppe von Aktivist*innen den Mormont-Hügel im Kanton Waadt, um den Zementmulti Lafarge-Holcim daran zu hindern, seinen dort ansässigen Steinbruch auszuweiten. Seit Mitte Januar besteht für die Aktivist*innen der ersten „Zone à défendre“ (ZAD) der Schweiz Räumungsgefahr. Wir solidarisieren uns mit der ZAD und sobald es so weit ist, wird auch der Klimastreik seinen Beitrag dazu leisten und helfen die ZAD zu verteidigen. Haltet euch bereit!
https://www.youtube.com/watch?v=1HbLnLIyzlU


+++POLICE BE
bernerzeitung.ch 20.03.2021

Racial Profiling bei der Kapo? Klage gegen Berichterstattung über Polizeidirektor abgewiesen

Die Sicherheitskommission klagte vor dem Presserat gegen die Berichterstattung über Aussagen des Berner FDP-Regierungsrats Philippe Müller zu Racial Profiling – und unterlag.

Christoph Hämmann

Die Affäre warf im vergangenen Sommer hohe Wellen: GLP-Stadträtin Marianne Schild verlangte von Philippe Müller (FDP), eine Aussage zurückzunehmen, während die Juso den Sicherheitsdirektor des Kantons Bern kurzerhand zum Rücktritt aufforderte. Grund für den Aufruhr war Müllers Aussage, dass man als dunkelhäutiger Mann bei der Reitschule damit rechnen müsse, allenfalls von der Polizei kontrolliert zu werden – schliesslich sei der dortige Drogenhandel «nun mal in der Hand von Farbigen aus Afrika».

Zwar hatte Regierungsrat Müller zuvor betont, dass die Kantonspolizei Bern kein Racial Profiling betreibe, also niemanden allein aufgrund der Hautfarbe verdächtige und kontrolliere. Werde ein dunkelhäutiger Mann im Perimeter Schützenmatte kontrolliert, dann tue die Polizei dies auf einen konkreten Verdacht hin.

Das Problem an Müllers Aussagen: Nach der Klarstellung, dass man nur dann mit einer Polizeikontrolle rechnen müsse, wenn man sich verdächtig verhalte oder einem Signalement entspreche, ist es unnötig, dies für schwarze Männer noch speziell auszuführen – schliesslich sind diese mitgemeint, wenn eine Praxis beschrieben wird, die für alle gilt. Darauf hingewiesen, befand Müller in einem Interview mit dieser Zeitung: «Wir halten hier kein juristisches Seminar ab.»

Kommission hörte Müller vor der Beschwerde an

Nicht nur Müller ärgerte sich über die Berichterstattung und, wie er beklagte, den Versuch «gewisser politischer Kreise», angesichts der damals auch in der Schweiz geführten Debatte über Polizeigewalt in den USA «die Situation auszunützen, um die Polizei zu diskreditieren und ihre Arbeit zu erschweren». Die Sicherheitskommission des Grossen Rats gelangte gar mit einer Beschwerde an den Schweizer Presserat und monierte, der «Bund» und die «Berner Zeitung» hätten – voneinander unabhängig – Müllers Aussage verkürzt und «sinnentstellend» wiedergegeben. Auf diese Weise sei die Kantonspolizei unberechtigt in die Kritik geraten, begründet Kommissionspräsident und SVP-Grossrat Werner Moser auf Anfrage den Entscheid, Beschwerde zu führen.

Bemerkenswert ist zunächst, dass – wenn schon – nicht Müller selber, sondern die Sicherheitskommission an den Presserat gelangte. Schliesslich ist diese primär dafür zuständig, Geschäfte aus Müllers Direktion vor der parlamentarischen Debatte vorzuberaten. Kommissionspräsident Moser räumt ein, dass man durchaus fragen dürfe, ob eine Presseratsbeschwerde in dieser Sache in die Zuständigkeit der Kommission falle. «Ein Kommissionsmitglied stellte aber einen entsprechenden Antrag, und nach einer Diskussion entschied die Mehrheit, diesen anzunehmen.» Ob allenfalls Müller den Antrag «bestellt» habe, wisse er nicht.

Vor dem Entscheid über die Beschwerde habe die Kommission Sicherheitsdirektor Müller angehört, wie dies «bei den meisten Geschäften gang und gäbe» sei, so Moser. Zur Frage, wie die Kommission mit Sicherheit wissen könne, dass die Kantonspolizei niemals Racial Profiling betreibe, wie sie dies in ihrer Beschwerde schreibt, sagt Moser: «Persönlich finde ich, dass man dies nicht hundertprozentig ausschliessen kann, schliesslich werden in jedem Beruf Fehler gemacht. Ich bin aber überzeugt davon, dass bei der Kantonspolizei gut gearbeitet wird, und ich weiss aus eigener Beobachtung, dass in der Polizeiausbildung ein grosses Augenmerk auf Fragen wie Racial Profiling gelegt wird und Verfehlungen sanktioniert werden.»

Müller ist mit dem Entscheid nicht einverstanden

Inzwischen hat der Presserat die Beschwerde abgewiesen, wie aus dem unlängst publizierten Urteil hervorgeht. Es sei tatsächlich so, findet der Presserat, dass das Problem «bei einer Ungenauigkeit in der Antwort des Polizeidirektors» liege: Wenn Männer allein aufgrund ihrer Hautfarbe oder etwa wegen einer bestimmten T-Shirt-Farbe angehalten werden, dann belegt dies laut Presserat «nicht einen konkreten Tatverdacht des Drogenhandels», sondern es entspreche eher dem allgemeinen Verständnis von Racial Profiling. Wenn Müller dieser Aussage voranstelle, dass kein Racial Profiling betrieben werde, dann entstehe «mindestens dem Anschein nach ein Widerspruch».

Regierungsrat Müller ist mit dem Entscheid des Presserats nicht einverstanden, wie er auf Anfrage festhält. Die Ursache der Polemik sieht er nicht wie der Presserat in seiner eigenen Ungenauigkeit, sondern in der Berichterstattung der beiden Zeitungen, die seine Aussage «frisiert» hätten.

Das Problem sei «nur durch das Weglassen der Aussage betreffend Tatverdacht» entstanden, findet Müller. «Und das ist nach wie vor nicht korrekt.»
(https://www.bernerzeitung.ch/klage-gegen-berichterstattung-ueber-polizeidirektor-abgewiesen-590389451616)

Entscheid Presserat: https://presserat.ch/complaints/06_2021/


+++POLIZEI ZH
Schock-Moment im Bahnhof Oerlikon: Schwer bewaffnete Polizisten stürmen Zürcher S-Bahn
Am Samstagabend stürmen Polizisten in Vollmontur eine S-Bahn in Zürich-Oerlikon und durchsuchen die Waggons. Ein BLICK-Augenzeuge schildert die bangen Momente.
https://www.blick.ch/schweiz/zuerich/verdaechtige-person-gesucht-schwer-bewaffnete-polizisten-stuermen-zuercher-s-bahn-id16412131.html
-> https://www.20min.ch/story/ich-hoerte-wie-sie-ueber-eine-bewaffnete-person-sprachen-510193342224


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
„Corona Schwurbler*innen #Demo heute Nachmittag 20. März in #Bern
Während #Nazis nach der Aufnahme von Personalien aus dem Kessel entlassen werden, wurden #BPoC Menschen, die nicht einmal Teil der #Demo waren, von der @PoliceBern
mitgenommen. #Berngegenrechts“
https://twitter.com/berngegenrechts/status/1373385648690892801


Bern: Unbewilligte Kundgebung – rund 600 Personen angezeigt
Am Samstagnachmittag haben sich in Bern nach Aufrufen zu einer unbewilligten Kundgebung an verschiedenen Orten in der Stadt Personenansammlungen gebildet. Die Kantonspolizei Bern wirkte diesen – der kantonalen Covid-Verordnung widersprechenden – Versammlungen entgegen. Insgesamt wurden über 650 Personen kontrolliert und weggewiesen, rund 600 davon angezeigt.
https://www.police.be.ch/de/start/themen/news/medienmitteilungen.html?newsID=7870190a-dd5e-42d9-8ff0-832de79f0851
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/600-anzeigen-nach-unbewilligter-corona-demo-in-bern-65891773
-> https://www.blick.ch/schweiz/aktuelle-news-zum-coronavirus-ticker-zum-sars-aehnlichen-virus-aus-china-id15715896.html
-> https://www.20min.ch/story/polizist-bei-kontrolle-verletzt-600-demonstranten-angezeigt-102704991668


Demo in Bern: Lockdown-Gegner legen halbe Stadt lahm
Am Samstag riefen Gegner der Corona-Massnahmen zu einer unbewilligten Demo in Bern auf. Die Polizei reagierte mit einem Grossaufgebot.
https://www.bernerzeitung.ch/lockdown-gegner-legen-halbe-stadt-lahm-918516827152
-> https://www.derbund.ch/nause-zunehmend-aufgeheizte-stimmung-rund-um-corona-demos-530458191541
-> https://www.bernerzeitung.ch/polizeiaufgebot-auf-dem-bundesplatz-wegen-unbewilligter-corona-demo-674569488993
-> https://www.derbund.ch/ticker-corona-kanton-bern-847540015171
-> https://www.watson.ch/!800472649
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/das-neueste-zur-coronakrise-5000-menschen-protestieren-in-liestal-gegen-corona-massnahmen
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/polizei-kesselt-demonstranten-ein?id=11952829
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/corona-demo-in-bern-141253829
-> https://telebasel.ch/2021/03/20/berner-polizei-erstickt-demo-versuch-im-keim/?channel=105105
-> https://twitter.com/PoliceBern
-> https://twitter.com/edi_schwarz



derbund.ch 20.03.2021

Demo in Bern gegen Einschränkungen: Aufstand der Lockdown-Gegner

Ein Grossaufgebot der Polizei verhindert am Samstag eine grosse Kundgebung von Massnahme-Gegnern. Auf dem Bahnhofsplatz wurden Masken verbrannt.

Auf dem Bundesplatz schreit ein Mann ohne Maske die Polizei auf Französisch an. Er trägt zwei Kinder auf dem Arm, eines davon hört nicht auf zu weinen. Die Märitbesucher reagieren irritiert. Kurze Zeit später wird der Mann mitsamt Nachwuchs von Polizisten weggeführt. Bislang hat die Polizei an diesem Samstag nur vereinzelte Kontrollen durchgeführt. Das wird sich aber schon bald ändern.

Nachdem die Marktfahrer abgefahren sind, sperrt die Polizei den Bundesplatz weiträumig ab. Selbst die Schachspieler müssen weg. Auch die Bundesterrasse ist abgesperrt. Vor dem Bundeshaus wird ein Wasserwerfer postiert, überall stehen weisse Kastenwagen. Mit ihrem Vorgehen gegen jegliche Personenansammlungen folgte die Kantonspolizei dem Auftrag der Berner Stadtregierung. Diese hatte den Demoaufruf bereits am Donnerstag als «unverantwortlich» kritisiert.

Zur Demonstration von 12 bis 18 Uhr aufgerufen hatte eine Bürgerinitiative. «Alle gemeinsam für unsere Freiheit» lautet der Slogan auf einem Flyer, der in den sozialen Medien auf Französisch und Deutsch verbreitet und auch in Stadtberner Haushalte verteilt wurde. Mobilisiert hatte die Bewegung aber offensichtlich vor allem in der Westschweiz.

Kessel auf dem Helvetiaplatz

Nach der Abriegelung des Bundesplatzes formiert sich eine Gruppe Demonstrierende auf dem Helvetiaplatz. Die Polizei kesselt die rund 60 Personen rasch ein und sperrt den Platz ab. Als die Polizei die Eingekesselten auf Französisch und Deutsch zur Identitätskontrolle auffordert, erntet sie Buhrufe und «liberté»-Parolen. Unter den Kundgebungsteilnehmenden sind auffallend viele Kinder und ältere Leute zu sehen. Um die Personalien der Demonstrierenden rasch aufzunehmen, stellt die Polizei zwei weisse Zelte auf.

Wegen des Kessels auf dem Helvetiaplatz ist zeitweise auch die Kirchenfeldbrücke abgesperrt. Anwohnerinnen und Passanten reagieren auf die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit genervt. Die Stimmung bei den Demowilligen scheint hingegen meist heiter bis gelöst. Bei vielen fliesst unterdessen auch reichlich Dosenbier.

Zu einem weiteren Schauplatz wird das Dalmazipärkli an der Aare. Wieder formieren sich dort am früheren Nachmittag ein paar Dutzend Personen. Wieder ist die Polizei rasch vor Ort und kesselt die Leute ein.

Wie viele Wegweisungen ausgesprochen wurden, ist bis jetzt nicht bekannt. Laut einer Polizeisprecherin ist noch nicht bekannt, wie viele Personen angezeigt werden. Bis am Nachmittag wurden laut Augenzeugen auch mehrere Personen von der Polizei abgeführt.

«Liberté», «liberté»

Zur grössten Menschenansammlung kommt es dann zweifellos auf dem Bahnhofsplatz. Die Situation dort ist besonders unübersichtlich. Corona-Skeptiker vermischen sich mit Samstagseinkäufern und Schaulustigen. Auf einer Gitarre werden Protestlieder angestimmt. Man sieht Althippies, die sich einen gelben Stern ans Jackett geheftet haben, «non vacciné», nicht geimpft.

Ein Grüppchen protestierte mit einem Sitzstreik und wird kurz darauf von der Polizei umringt. Das hindert ein paar Massnahmengegner allerdings nicht daran, mitten auf dem Bahnhofsplatz Hygienemasken zu verbrennen. Schwarzer Rauch steigt auf und die Menge johlt: «Liberté!» «Liberté»!
(https://www.derbund.ch/aufstand-der-lockdown-gegner-126977070265)



BL:
Corona-Kundgebung im Baselbiet: Zombie-Walk: Rund 5000 Corona-Kritiker marschieren durch Liestal
An diesem Samstag soll in Liestal die grösste Covid-Demonstration stattfinden, die die Schweiz bislang gesehen hat. Die BaZ ist vor Ort und berichtet.
https://www.derbund.ch/rund-2000-demonstranten-haben-sich-beim-bahnhof-besammelt-608417078402
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/coronavirus-heute-finden-zwei-demos-in-der-schweiz-statt-65889003
-> https://www.bzbasel.ch/schweiz/corona-newsticker-berset-appelliert-lassen-sie-sich-testen-bevor-sie-jemanden-treffen-eine-massnahme-gelockert-weitere-oeffnungen-verschoben-bag-meldet-1748-faelle-ld.1207707
-> https://www.20min.ch/story/kommt-es-zum-grossaufmarsch-der-corona-skeptiker-im-baselbiet-798421896568
-> https://www.blick.ch/schweiz/basel/knacken-wir-die-10-000-stiller-protest-ruft-zu-mega-corona-demo-in-liestal-auf-id16410099.html
-> https://telebasel.ch/2021/03/20/corona-skeptiker-rufen-zur-grossdemo-in-liestal-auf
-> https://www.bazonline.ch/rund-2000-demonstranten-haben-sich-beim-bahnhof-besammelt-608417078402
-> https://www.20min.ch/story/kommt-es-zum-grossaufmarsch-der-corona-skeptiker-im-baselbiet-798421896568
-> https://primenews.ch/articles/2021/03/grosse-demo-von-corona-gegnern-liestal
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/schweiz/liestal-wir-werden-immer-mehr-so-lief-die-bislang-groesste-corona-demo-der-schweiz-ab-ld.2116887
-> https://www.watson.ch/!800472649
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/das-neueste-zur-coronakrise-5000-menschen-protestieren-in-liestal-gegen-corona-massnahmen
-> https://www.bazonline.ch/rund-2000-demonstranten-haben-sich-beim-bahnhof-besammelt-608417078402
-> https://www.bzbasel.ch/news-service/inland-schweiz/coronapandemie-massnahmen-gegner-demonstrieren-in-liestal-und-bern-ld.2116855
-> https://www.bzbasel.ch/schweiz/liestal-wir-werden-immer-mehr-so-lief-die-bislang-groesste-corona-demo-der-schweiz-ab-ld.2116887
-> https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/ueber-8000-personen-demonstrieren-gegen-corona-massnahmen?id=11952814
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/tausende-demonstrieren-gegen-corona-massnahmen?id=6155bf72-31f1-4aca-925e-ea6739240e56
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/corona-demonstration-in-liestal-bl?urn=urn:srf:video:965fce0d-b5bb-4b0d-9659-489756853c4b
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/ueber-5000-massnahmen-kritiker-protestieren-in-liestal-gegen-corona-regeln-141253879
-> https://www.telem1.ch/aktuell/ca-6000-personen-demonstrieren-in-liestal-gegen-die-corona-massnahmen-141253354
-> https://www.tele1.ch/nachrichten/tausende-an-corona-demo-in-bern-und-liestal-141253718
-> https://telebasel.ch/2021/03/20/corona-skeptiker-rufen-zur-grossdemo-in-liestal-auf
-> https://telebasel.ch/2021/03/20/tausende-demonstrieren-in-liestal-gegen-corona-massnahmen/?channel=105100
-> https://twitter.com/__investigate__
-> https://twitter.com/PolizeiBL
-> https://twitter.com/dnlrysr/status/1373261271857004550
-> https://twitter.com/DarioVereb/status/1373247958368550917
-> https://twitter.com/FabianEberhard/status/1373272019526168578
-> https://twitter.com/NilsFiechter/status/1373267953580449798
-> https://twitter.com/jorimphotos



primenews.ch 20.03.2021

Grosse Demo von Corona-Gegnern in Liestal

Corona-Demo in Liestal: Warum Menschen aus der ganzen Schweiz im Basel¬bieter Kantons¬hauptort protestieren.

von Prime News-Redaktion

In Liestal versammelten sich am Samstagnachmittag tausende Menschen, um gegen die Corona-Massnahmen zu protestieren. Der Verein «Stiller Protest» hatte vergangene Woche zu der Kundgebung aufgerufen (Prime News  berichtete).
(-> Video: https://youtu.be/O5yra8tku24)



Die Kundgebungs-Teilnehmenden – Medien berichten von 4’000 bis 6’000 Personen – kamen zunächst auf dem Emma-Herwegh-Platz beim Bahnhof zusammen. Nach circa einer Stunde zogen sie von dort in Richtung Wasstertumplatz ins Stadtzentrum weiter. Bei der Sportanlage Frenke machte der Zug halt.

Die Corona-Gegner waren aus der ganzen Schweiz und auch aus dem grenznahen Ausland angereist. Gewisse Grüppchen führten die Fahne ihres Herkunftskantons mit sich. Man sah Bündner, St. Galler, Berner.

Eindrücke von der Corona-Demo

Die Kundgebung blieb – bis auf einen Zwischenfall (siehe Box unten) – friedlich. Es waren Menschen jeglichen Alters vor Ort: Familien, junge Paare, Senioren. Sie alle einte der Protest gegen die  «Zwangsmassnahmen» der Behörden. Auf Schildern und Transparenten war von einer «Corona-Diktatur» die Rede. Auch Forderungen wie «Entmachtet endlich den Bundesrat» waren zu lesen.

Die Demo hatte ein bisschen etwas von einem Volksfest. Einige nippten an einem Bier, andere unterhalten sich angeregt mit Bekannten.

Verschwörungstheoretiker fanden sich darunter ebenso wie Menschen, die wirtschaftlich direkt von den Massnahmen betroffen sind und dagegen protestierten. Besonders erstere rufen wiederum Gegen-Demonstranten auf den Plan, die gegen Antisemitismus innerhalb der Coronaskeptiker-Bewegung protestierten. Die Gruppe blieb aber klein.

Die allerwenigsten Corona-Gegner trugen eine Maske, obschon diese eigentlich vorgeschrieben war. Die Stadt Liestal hatte die Maskenpflicht zur Bedingung für die Bewilligung der Demo gemacht.

Die Polizei war mit Dialogteams vor Ort und ermahnte die Leute in regelmässigen Durchsagen, die Corona-Massnahmen einzuhalten. Gross beeindrucken liess sich davon niemand.



Bilanz der Baselbieter Polizei

Mehrheitlich friedlich, aber tätlicher Angriff

Die Baselbieter Polizei zieht eine «mehrheitlich positive» Bilanz der Gross-Kundgebung in Liestal. Wie sie am Samstagabend schreibt, hätten rund 5’000 bis 6’000 Personen an der Demo gegen die Corona-Schutzmassnahmen teilgenommen.

Insgesamt zwölf Personen, welche die bewilligte Demonstration gestört hätten, seien polizelich angehalten worden. Während der Veranstaltung kam es zudem zu einem tätlichen Angriff, bei dem eine Person verletzt wurde. Sie musste mit der Sanität ins Spital gebracht werden.

Während der Demonstration und der anschliessenden Kundgebung musste der Verkehr rund um die Stadt Liestal lokal umgeleitet werden. Es kam zu örtlichen Verkehrsbehinderungen. (red.)
(https://primenews.ch/articles/2021/03/grosse-demo-von-corona-gegnern-liestal)



Corona-Skeptiker werben mit maskenfreier Car-Fahrt zur Demo
Am Samstag findet in Liestal BL ein Protestmarsch gegen die Corona-Massnahmen statt. Im Vorfeld wurde in einer Telegrammgruppe eine Car-Fahrt ohne Maskenpflicht zur Demo beworben. Das Car-Unternehmen dementiert.
https://www.20min.ch/story/corona-skeptiker-werben-mit-maskenfreier-car-fahrt-zur-demo-568227073680
-> https://www.blick.ch/schweiz/basel/zur-skeptiker-demo-in-liestal-car-unternehmen-bietet-maskenfreie-fahrt-an-id16410360.html


„Rekrutierung durch #Scientology bei den Schwurblerdemos in Bern und Liestal“
https://twitter.com/__investigate__/status/1373234675087458305


Coronavirus: Bund geht gegen Bundesverfassungsbestellwut vor
Wird in der Schweiz gegen die Massnahmen gegen das Coronavirus demonstriert, ist sie stets dabei: die Bundesverfassung. Nun schreitet der Bund ein.
https://www.nau.ch/coronavirus-bund-geht-gegen-bundesverfassungsbestellwut-vor-65889158
-> https://www.blick.ch/politik/wegen-bestellwut-der-corona-skeptiker-bund-begrenzt-beim-verfassungsbuechlein-bestellmenge-id16411683.html


Wie Sansibar zum Schweizer Fluchtort wurde
Junge Schweizerinnen und Schweizer entflohen der Pandemie nach Sansibar, um dort ihre Projekte zu verfolgen. Jetzt sind die Sorgen auch auf der Insel angekommen. Eine Reportage.
https://www.swissinfo.ch/ger/wie-sansibar-zum-schweizer-fluchtort-wurde/46462072