Medienspiegel 18. Februar 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Einführungsgesetz zum Ausländer- und Integrationsgesetz sowie zum Asylgesetz: Bargeldauszahlung in der Nothilfe auch für privat untergebrachte Personen
Bedürftige Asylsuchende mit rechtskräftigem Wegweisungsentscheid sollen künftig auch bei privater Unterbringung einen Bargeldbetrag erhalten. Damit setzt der Regierungsrat eine Forderung des Grossen Rates um. Der Vollzug der rechtskräftig angeordneten Wegweisung aus der Schweiz wird durch die private Unterbringung nicht beschränkt. Die Vernehmlassung zur Änderung des Einführungsgesetzes zum Ausländer- und Integrationsgesetz sowie zum Asylgesetz dauert bis am 30. April 2021
https://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2021/02/20210217_1731_bargeldauszahlungindernothilfeauchfuerprivatuntergebrachteperson
-> https://www.derbund.ch/auch-privat-untergebrachte-asylsuchende-sollen-nothilfe-erhalten-314426571507
-> https://www.bernerzeitung.ch/privat-untergebrachte-asylsuchende-im-kanton-bern-sollen-nothilfe-erhalten-398086167799


+++SCHWEIZ
augenauf-Bulletin Nr. 107 Feb 2021
https://www.augenauf.ch/images/BulletinProv/Bulletin_107_Feb2021.pdf


Die Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidiger*innen
Am 30. Juni 2020 verurteilte das Bundesgericht die Flüchtlingshelferin Anni Lanz, weil sie versucht hatte einen kranken Asylbewerber über die Schweizer Grenze zu bringen. Die Kriminalisierung von Menschenrechtsarbeit hat System, nicht nur in der Schweiz richtet die Justiz darüber, wer Solidarität verdient und wer nicht.
https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/menschenrechtsverteidiger-innen/kriminalisierung-menschenrechtsverteidigerinnen


+++EUROPA
Europa: Zahl der Asylanträge in der EU sinkt um fast ein Drittel
Im Jahr 2020 haben rund 461.000 Menschen einen Asylantrag in Europa gestellt – so wenig wie zuletzt 2013. Grund sind vor allem die Beschränkungen durch die Pandemie.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-02/asylantraege-europa-geringe-anzahl-corona-pandemie-2013
-> https://www.srf.ch/news/international/deutlich-weniger-migration-eu-verzeichnet-ein-drittel-weniger-asylantraege


+++FREIRÄUME
Das KIFF 2.0 steht in den Startlöchern
Neues Lokal fürs KIFF Aarau
30 Jahre schon gibt’s das berühmt berüchtigte Kulturlokal KIFF in Aarau. Die Kulturinstitution hat sich über drei Jahrzehnte national und international einen Namen insbesondere im Bereich der Live- Konzerte in der Sparte Pop/Rock gemacht.
https://rabe.ch/2021/02/18/das-kiff-2-0-steht-in-den-startloechern/


Strafanzeige gegen «Eichwäldli-Familie» der Soldatenstube
https://www.tele1.ch/nachrichten/strafanzeige-gegen-eichwaeldli-familie-der-soldatenstube-140930841


Stadtrat zeigt sich überzeugt: Die Strafanzeige gegen die «Familie Eichwäldli» sei rechtlich fundiert
Die Bewohner der Soldatenstube am Murmattweg 2 haben das Gebäude trotz Ultimatum der Exekutive nicht verlassen. Derweil gewährt die Stadt erstmals einen tieferen Einblick in den abgelaufenen Gebrauchsleihvertrag. Es zeigt sich: Von den Bewohnern wurde keine Miete verlangt.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/alte-soldatenstube-die-familie-eichwaeldli-ist-noch-in-der-soldatenstube-die-stadt-luzern-reicht-strafanzeige-ein-ld.2103732


+++SEXWORK
Hilfe für Sexarbeiterinnen: Gummis verteilen reicht nicht
Im Aargau gibt es keine Anlaufstelle für Sexarbeiterinnen. Die Fachstelle verweist die Frauen an ausserkantonale Fachstellen. Das ist des viertgrössten Kantons unwürdig.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/kommentar-hilfe-fuer-sexarbeiterinnen-gummis-verteilen-reicht-nicht-ld.2102713


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
bernerzeitung.ch 18.02.2021

Protest gegen Ausschaffungen: Zwei Organisatorinnen müssen büssen

Das Regionalgericht Bern verurteilt zwei Aktivistinnen wegen der Blockade des Jail-Trains zu Geldstrafen. Fünf weitere Beteiligte werden freigesprochen.

Hans Ulrich Schaad

Es war eine kleine Gruppe, die Anfang Dezember 2018 jenes Gebäude blockierte, in welchem am Güterbahnhof Bern Häftlinge in den Gefängniszug verladen werden. Knapp drei Stunden dauerte die Aktion. Die jungen Frauen und Männer wollten auf das aus ihrer Sicht unmenschliche Ausschaffungsprozedere aufmerksam machen.

Das mediale Echo am Tag der Bundesratswahl war klein, die strafrechtlichen Konsequenzen waren gross. Die Staatsanwaltschaft verurteilte acht Personen, unabhängig von ihren Rollen bei der Blockade, wegen Nötigung zu bedingten Geldstrafen von 60 Tagessätzen und Bussen. Sieben Aktivistinnen und Aktivisten reichten eine Beschwerde gegen den Strafbefehl ein, weshalb sich das Regionalgericht Bern-Mittelland mit der Aktion beschäftigen musste.

Strafe leicht reduziert

Die Gerichtspräsidentin fällte ein differenziertes Urteil. Zwei Frauen, die sich als Organisatorinnen bekannt hatten, wurden erneut wegen Nötigung verurteilt. Sie erhielten je eine bedingte Geldstrafe von 43 Tagessätzen à 30 Franken sowie eine Busse von je 360 Franken. Die Sanktion ist etwas tiefer als jene im Strafbefehl. Dazu kommen Verfahrenskosten von je über 2000 Franken.

Es sei nicht nur darum gegangen, die Ausschaffungen anzuprangern, legte die Richterin dar. «Das eigentliche Ziel war die Blockade des Gefangenentransports.» Dazu hatten sich drei Personen, darunter die 23- und 24-Jährige, mit Ketten, Bauschaum und Rohren miteinander verbunden. Sie mussten von der Berufsfeuerwehr getrennt werden. Auf einer einschlägigen Internetseite wurde zeitgleich dazu aufgerufen, die Blockade des «Ausschaffungsbahnhofs» zu unterstützen.

Später dazugestossen

Für die anderen fünf an der Aktion Beteiligten zahlte sich die Einsprache gegen den Strafbefehl aus. Das Regionalgericht sprach sie vom Vorwurf der Nötigung frei. Sie erhalten eine Genugtuung von je 200 Franken als Entschädigung für die paar Stunden in Polizeihaft und ihren Aufwand für das Strafverfahren.

Diese drei Männer und zwei Frauen waren nach eigenen Aussagen erst vor Ort angekommen, als die drei Personen bereits miteinander verbunden waren und die Blockade schon im Gang war. Damit lasse sich ein physischer Beitrag zur Haupttat, die Zusammenkettung, nicht mehr nachweisen, begründete die Gerichtspräsidentin.

Minimale Forderung der Securitas

Die Securitas, die den Jail-Train betreibt, musste an jenem Dezembertag umdisponieren, konnte die vorgesehenen Verlegungen aber durchführen. Der Sonderzug wurde in Burgdorf angehalten, und die Personen wurden mit einem Shuttledienst vom Regionalgefängnis Bern dorthin transportiert. Dass die Verlegung der Häftlinge trotz Blockade habe stattfinden können, spiele im Ganzen keine Rolle, sagte die Richterin.

Die Securitas machte keinen Ersatz für diesen zusätzlichen Aufwand geltend. Hingegen forderte sie 141 Franken für eine höhere Rechnung eines Sanitärs. Der Handwerker war eine Weile im Gebäude blockiert und verrechnete mehr Arbeitszeit für den Auftrag. Diesen Betrag müssen die verurteilten Frauen übernehmen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die verurteilten Frauen sowie die Staatsanwaltschaft können den Entscheid ans Obergericht weiterziehen.
(https://www.bernerzeitung.ch/zwei-organisatorinnen-muessen-buessen-403483694141)



ZH: Hanau-Wandbild
Wir haben im Zürcher Kreis 5 ein Wandbild in Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau erstellt.
https://barrikade.info/article/4214


+++REPRESSION DE
R94: Ein Gewitter zieht auf
Wie bereits in unserem letzten Text vom Freitag (1) erklärt, erwarten wir ab sofort einen größeren Einsatz gegen unser Haus. Das anfangs lächerliche Brandschutzthema hat zu Entwicklungen geführt, die den Fortbestand der Rigaer94 als (teil-)besetzten Raum in höchste Gefahr bringen. Wir wollen hiermit erläutern, was juristisch passiert ist, was wir konkret erwarten und was wir jetzt tun können, um diesen Ort und die dahinterstehende Idee zu verteidigen.
https://barrikade.info/article/4213


+++SPORTREPRESSION
Bundesgericht schmettert Beschwerde ab: Das Rayonverbot wird nicht gelockert
Ein GC-Hooligan wehrte sich gegen polizeiliche Auflagen. Nun blitzte er vor dem Bundesgericht ab.
https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/zuerich/zuerich-bundesgericht-schmettert-beschwerde-ab-das-rayonverbot-wird-nicht-gelockert-ld.2104049


+++KNAST
Regierung plant Anpassungen: Bundesrat will lebenslängliche Freiheitsstrafe verschärfen
Die Regierung empfiehlt, bedingte Entlassungen später als heute zu prüfen. Sie sieht auch anderswo Spielraum um das «System zu verbessern».
https://www.derbund.ch/bundesrat-will-lebenslaengliche-freiheitsstrafe-verschaerfen-399588089857
-> Motion: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20204465


+++POLIZEI DE
Offener Brief: Gegen die Diskreditierung unabhängiger Polizeiforschung
Offener Brief: Gegen die Diskreditierung unabhängiger Forschung durch Vertreter*innen der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz
Die Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz (HdP RP) initiierte in einer jüngst bekannt gewordenen Mail eine Kampagne gegen eine wissenschaftliche Studie zu Körperverletzung im Amt (KViAPol), welche finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), an der Ruhr-Universität zu Bochum von Prof. Tobias Singelnstein, Laila Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau und Luise Klaus durchgeführt wird und die bisher zwei Zwischenberichte veröffentlicht hat. Der Versuch einer polizeilichen Selbstimmunisierung gegen externe Forschung, sowie die gezielte Verächtlichmachung einer Studie, deren Ergebnisse der HdP RP nicht gefallen, sind ein Angriff auf die Freiheit der Wissenschaft.
https://textrecycling.wordpress.com/2021/02/17/offener-brief-gegen-die-diskreditierung-unabhangiger-polizeiforschung/


+++RASSISMUS
Ein Gespräch über Alltagsrassismus«Ja, aber woher kommst du wirklich?»
Niemand möchte rassistisch sein. Warum wir es oft trotzdem sind, zeigt sich im Gespräch mit der Kommunikationswissenschaftlerin Yuvviki Dioh.
https://www.beobachter.ch/gesellschaft/ein-gesprach-uber-alltagsrassismus-ja-aber-woher-kommst-du-wirklich


SVP-Hess benutzt auf Clubhouse mehrmals das N-Wort
Nicht zum ersten Mal: SVP-Nationalrat Erich Hess äussert sich auf Clubhouse mehrmals rassistisch. «N**** darf man eigentlich immer sagen», doppelt Hess auf Anfrage nach.
https://www.20min.ch/story/svp-hess-benutzt-auf-clubhouse-mehrmals-das-n-wort-948756755375
-> https://www.blick.ch/politik/hess-macht-auf-clubhouse-stress-n-darf-man-eigentlich-immer-sagen-id16356514.html


+++RECHTSEXTREMISMUS
Schändung der Synagoge in Biel
Heute Morgen wurden an der Tür der Synagoge in Biel eingeritzte antisemitische Symbole und Parolen vorgefunden. Diese Tat stellt eine Schändung der Synagoge dar und ist ein schwerer antisemitischer Vorfall. Die Jüdische Gemeinde Biel und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG zeigen sich schockiert und verurteilen die Tat aufs Schärfste.
https://www.swissjews.ch/de/news/sig-news/schaendung-der-synagoge-in-biel/
-> https://www.bernerzeitung.ch/hakenkreuz-an-synagoge-anzeige-eingereicht-952268328590
-> https://www.20min.ch/story/unbekannte-ritzen-antisemitische-symbole-in-synagoge-tuer-492275362845
-> https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/biel/antisemitische-parolen-bieler-synagoge-anzeige-eingereicht
-> https://www.tachles.ch/artikel/news/schaendung-der-synagoge
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/hakenkreuz-und-antisemitische-parolen-an-bieler-synagoge-geschmiert-140930907



derbund.ch 18.02.2021

Nach Schändung der Bieler Synagoge: Israelitischer Gemeindebund fordert mehr Polizeischutz

In die Tür der Synagoge wurden antisemitische Symbole und Parolen geritzt. Der vierte Vorfall innert weniger Wochen beunruhigt die Jüdische Gemeinde.

Jael Amina Kaufmann, Sarah Buser

Am Donnerstagmorgen entdeckte ein Passant in Biel ein Hakenkreuz und die Parolen «Sieg Heil» und «Juden Pack» eingeritzt in die Tür der Synagoge. Die Jüdische Gemeinde Biel und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) «zeigen sich schockiert und verurteilen die Tat aufs Schärfste», teilt die SIG-Medienstelle am Nachmittag mit.

Die Jüdische Gemeinde Biel wird mit Unterstützung des SIG Strafanzeige einreichen. Die Polizei hat die Untersuchungen eingeleitet. Weitere Informationen zu den Hintergründen und der Täterschaft sind aber noch nicht bekannt, sagt SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner auf Nachfrage: «Uns beunruhigt die Häufung antisemitischer Vorfälle zu Beginn dieses Jahres.»

In den letzten zehn Jahren hat der SIG in der Schweiz laut Kreutner praktisch keine Fälle von Sachbeschädigungen an Synagogen registriert: «Antisemitische Vorfälle haben zu einem Grossteil im Internet stattgefunden.» Der Fall in Biel sei in der Schweiz nun aber bereits die vierte «gravierende Tat» im Jahr 2021.

Zunahme antisemitischer Vorfälle

In Zürich störten vermummte Rechtsextremisten im Januar ein Zoom-Meeting der Jüdischen Liberalen Gemeinde. In Lausanne deponierten Ende Januar Unbekannte Schweinefleisch und ein Stofftier in Form eines Schweines auf der Treppe vor der Synagoge. Und in Genf war die jüdisch-liberale Gemeinde wenige Tage später Ziel eines Angriffs, bei dem Schweinefleisch gegen das Gebäude geworfen wurde.

Über die Gründe der massiven Zunahme antisemitischer Vorfälle in sechs Wochen könne man beim SIG nur mutmassen, so Generalsekretär Kreutner. «Ich denke, dass die verschärfte Tonalität im zweiten Lockdown dazu beigetragen hat, dass jüdische Menschen wieder stärker ins Visier geraten sind.»
Der SIG hofft nun, dass weitere Massnahmen ergriffen werden, um die jüdischen Gemeinden besser zu schützen. Für die Berner Juden hat der Bund im vergangenen Jahr bereits 27’000 Franken gesprochen. Bern ist dem Beispiel des Bundes aber noch nicht gefolgt. «Hoffentlich führt der Vorfall in Biel zu einem Umdenken», sagt SIG-Generalsekretär Kreutner. Doch finanzielle Hilfe allein reiche nicht. Der SIG fordert unter anderem auch mehr Polizeischutz.
Die Kantonspolizei überprüfe und beurteile die Sicherheitslage von religiösen Institutionen in Bern laufend, sagt Mediensprecherin Lena Zurbuchen: «Dabei werden, falls nötig, entsprechende Sicherheitsmassnahmen getroffen.» Den Sachverhalt in Biel nehme man ernst. Von einem Anstieg antisemitischer Sachbeschädigungen an Synagogen habe man im Kanton Bern zurzeit aber keine Kenntnisse.
(https://www.derbund.ch/israelitischer-gemeindebund-fordert-mehr-polizeischutz-408685908022)



Jetzt spricht Sibel Arslan
Der rechtsextreme Eric Weber veröffentlichte letzte Woche ein herabwürdigendes Video über die Basler Nationalrätin Sibel Arslan. Nun bricht sie ihr Schweigen.
https://telebasel.ch/2021/02/18/jetzt-spricht-sibel-arslan


Neonazi-Netzwerk vor Gericht
In Wien stehen fünf Männer vor Gericht, die der «Europäischen Aktion» angehörten.
https://www.tachles.ch/artikel/news/neonazi-netzwerk-vor-gericht


Schweizer Rechtsextreme trainieren für den Strassenkampf – ein #Thread.
https://twitter.com/FabianEberhard/status/1361654715558297600


«Die stellen dich jetzt an die Wand»
Kommunalpolitikerinnen in ganz Deutschland geben wegen der Rechtsextremen auf. Eine der ersten war Martina Angermann aus der sächsischen Gemeinde Arnsdorf. «Homemade in Germany», Folge 1.
https://www.republik.ch/2020/05/04/die-stellen-dich-jetzt-an-die-wand


Nazis jagen
Deutschlands Behörden seien auf dem rechten Auge blind, heisst es oft. Als Musterbeispiel dafür galt Thüringens Verfassungs¬schutz. Bis Stephan Kramer dessen Chef wurde. Ein Jude sollte Deutschlands braunste Behörde aufräumen. «Homemade in Germany», Folge 2.
https://www.republik.ch/2020/05/05/nazis-jagen


Saufen, grillen, Ausländer kloppen
15 Jahre lang war Manuel Bauer Neonazi. Bis er ausstieg. Heute versucht er zu erklären, was in den Köpfen jener vorgeht, die auf Veranden, vor Synagogen und in Shishabars Menschen hinrichten. «Homemade in Germany», Folge 3.
https://www.republik.ch/2020/05/06/saufen-grillen-auslaender-kloppen


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Die Corona-Skeptiker vom Prenzlauer Berg – Echo der Zeit
Im Szenebezirk Prenzlauer Berg tobt eine Art Kulturkampf. Dass in der hippen, linken wohlhabenden Ökoszene auch Corona-Gegner auftreten, hat in Berlin eine kleinere Schockwelle ausgelöst. Gleichzeitig lässt sich dieses Phänomen gerade im Prenzlauer Berg auch besonders gut erklären. Eine Zeitreise.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/die-corona-skeptiker-vom-prenzlauer-berg?id=19ddb802-0055-4ba5-9212-20d03448f60a



Basler Zeitung 18.02.2021

Wegen Drohungen gegen Regierungsrat: Sicherheitskräfte beschützen Engelberger vor Corona-Kritikern

Weil der Basler Gesundheitsdirektor mit seiner Corona-Politik polarisiert, sind seit November Security-Mitarbeiter bei seinem Departement positioniert, um die Angestellten zu schützen. Diese Massnahme ist ein Novum.

Robin Rickenbacher

Regierungsrat Lukas Engelberger hat in den vergangenen Monaten unpopuläre Entscheide fällen müssen. Mit seiner Corona-Politik, die in mancherlei Hinsicht strikter ist als in anderen Schweizer Kantonen, sind viele Menschen nicht einverstanden. Besonders aus der stark eingeschränkten Gastrobranche wurde jüngst wieder grosse Kritik laut. Viele Betroffene fordern Lockerungen der Massnahmen, und zwar lieber früher als später.

Die Kritik hat dabei ein Ausmass erreicht, das Engelberger und seinen Angestellten nicht mehr geheuer ist. Und den Regierungsrat zum Handeln zwang. Seit Anfang November sind im Eingangsbereich des Gesundheitsdepartements Sicherheitskräfte stationiert. Während der Öffnungszeiten ist jeweils ein Security-Mitarbeiter anwesend, um ein Auge darauf zu werfen, wer das Gebäude betritt. «Uns schien es richtig und wichtig, dass Sicherheitspersonal Präsenz markiert», sagt die Medienverantwortliche Anne Tschudin auf Anfrage. Es sei eine Vorsichtsmassnahme, zu der sich das Gesundheitsdepartement entschlossen habe, weil besonders Engelberger in der aktuellen Lage sehr exponiert sei.

Eine Ausnahmesituation

Der Regierungsrat fühlt sich aktuell also offenbar nicht ganz sicher an seinem Arbeitsplatz. Dazu beigetragen haben Rückmeldungen aus der Bevölkerung, die ans Gesundheitsdepartement gelangten. Immer wieder melden sich laut Tschudin Personen, die Lockerungen oder noch härtere Massnahmen fordern oder anregen, dass mit der Situation ganz anders umzugehen sei. «Wir erhalten berechtigte Hinweise, die wir ernst nehmen, aber auch destruktives Feedback, unhöfliche Mails und Beschimpfungen», so Tschudin. Gegen Regierungsrat Engelberger seien auch schon Drohungen eingetroffen.

Grund genug, Sicherheitsmassnahmen zu treffen. Dass ein Gesundheitsdirektor auf diese Weise geschützt werden muss, ist ein absoluter Ausnahmefall: Laut Tschudin hat das Gesundheitsdepartement nie zuvor Sicherheitskräfte angestellt. Ein Indiz dafür, wie unberechenbar die Situation aufgrund von Corona geworden ist. Tatsächlich eingreifen mussten die Security-Mitarbeiter laut Tschudin beim Gesundheitsdepartement glücklicherweise noch nicht.

Personen beim Bund stärker geschützt

In anderen Basler Departementen kommen teilweise ebenfalls Sicherheitskräfte zum Einsatz, etwa um Personen in Bereichen mit hohem Kundenandrang auf die Corona-Massnahmen hinzuweisen. Beim Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt sind zudem Sicherheitskräfte bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) sowie beim Amt für Beistandschaften und Erwachsenenschutz (Abes) präsent. Dort muss der Ordnungsdienst bei schwierigen Gesprächen in Wartezonen oder Büros immer wieder heikle Situationen lösen. Nirgends aber sind die Security-Mitarbeiter explizit zum Schutz der Regierungsräte oder der Angestellten vor möglichen Konflikten aufgrund der Corona-Politik beschäftigt, wie dies beim Gesundheitsdepartement der Fall ist.

Anders präsentiert sich die Lage auf Bundesebene. Grundsätzlich würden alle Parlamentarier und Bundesstellen geschützt werden, so Florian Näf, Mediensprecher von Fedpol. «Die Schutzmassnahmen haben sich mit der Corona-Pandemie aber verändert», sagt Näf. Personen und Ämter, die durch die Corona-Politik besonders exponiert sind, würden nun stärker geschützt. «Sie sind häufiger Ziel von Drohungen geworden.» In Bezug auf konkrete Massnahmen oder betroffene Personen macht Fedpol keine Angaben.
(https://www.bazonline.ch/sicherheitskraefte-beschuetzen-engelberger-vor-corona-kritikern-176153431615)



«Wir wollen den Shutdown-Stopp»
Am Mittwochmorgen haben rund 50 Demonstranten die Thurgauer Parlamentarier vor dem Grossen Rat empfangen. Sie forderten unter anderem ein Ende des Shutdowns. Mit ihrem Anliegen stossen die Demonstranten bei einigen Politikern auf offene Ohren.
https://www.toponline.ch/news/thurgau/detail/news/wir-wollen-den-shutdown-stopp-00152291/