Medienspiegel 27. Januar 2021

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Corona im Asylzentrum – Pandemie fordert Bewohnerinnen und Betreuer in Asylzentren
Das Rückkehrzentrum Aarwangen steht unter Quarantäne. Betroffene berichten von einer schwierigen Situation.
https://www.srf.ch/news/schweiz/corona-im-asylzentrum-pandemie-fordert-bewohnerinnen-und-betreuer-in-asylzentren


+++ZÜRICH
150 Plakate für Sans-Papiers
Werde Patin oder Pate eines unserer Plakate und ermögliche eine stadtweite Kampagne für Sans-Papiers. Alle Spender*innen erhalten ein Originalplakat ihrer Wahl nach Hause geliefert.
https://www.zuericitycard.ch/150-plakate


+++SCHWEIZ
Tahir Telma, Arkisso Solomon, Teklu Feyisa und weitere Menschen wurden heute Abend zwangsausgeschafft
Mit Gewalt wurden sie in Genf in den Frontex-Sonderflug Richtung Äthiopien verfrachtet. Die Verantwortung dafür tragen Bundesrätin Karin Keller Sutter, das Staatssekretariat für Migration (SEM) sowie die Regierungen und Migrationsbehörden der Kantone Freiburg, Waadt, Genf und weiterer Kantone. Mit der Unterstützung von Frontex haben sie vorsätzlich die Unversehrtheit von Tahir Telma, Arkisso Solomon, Teklu Feyisa und weiterer Menschen, deren Namen wir nicht kennen, verletzt. Trotz der Pandemie und herrschendem Krieg in Äthiopien. Trotz Hunger- und Durststreik, Protestaktionen, Stellungnahmen und UN-Beschlüssen in der Schweiz.
Äthiopien ist kein sicheres Land. Wenn KKS, SEM und Co. behaupten: „Im Land herrscht derzeit keine Situation allgemeiner Gewalt“, liegen sie falsch. Sie wissen es. Doch offensichtlich ist es ihnen egal. Genauso egal wie das Leben, der Wille und die Würde der heute Abgeschobenen. Ausschaffung ist Folter, Ausschaffung ist Mord.
https://migrant-solidarity-network.ch/2021/01/27/tahir-telma-arkisso-solomon-teklu-feyisa-und-weitere-menschen-wurden-heute-abend-zwangsausgeschafft/


Empörte Menschenrechtler – Heftige Kritik am Bund wegen Rückführungen nach Äthiopien
Die Lage in Äthiopien bleibt instabil. Trotzdem hält das Staatssekretariat für Migration Rückführungen für zulässig.
https://www.srf.ch/news/schweiz/empoerte-menschenrechtler-heftige-kritik-am-bund-wegen-rueckfuehrungen-nach-aethiopien


Bundesverwaltungsgericht – Einseitige Richtergremien sorgen für Unmut
Reine SVP-Gremien, die über Asyl entscheiden? Ein Programm, das die Fälle am Bundesverwaltungsgericht zuteilt, sorgt für eigenartige Resultate.
https://www.srf.ch/news/schweiz/bundesverwaltungsgericht-einseitige-richtergremien-sorgen-fuer-unmut


«In meiner Heimat habe ich studiert» – Rendez-vous
Rund 120’000 Flüchtlinge gibt es zur Zeit in der Schweiz. Sie könnten eigentlich arbeiten und viele von ihnen möchten das auch. Doch die Flüchtlinge sind mehr schlecht als recht in den Schweizer Arbeitsmarkt integriert. Einiges könnte man besser machen.
https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/in-meiner-heimat-habe-ich-studiert?id=32605ef4-c8c9-47fc-bac9-529c20fffc7e


+++ÖSTERREICH
Innenministerium dementiert “Pushbacks”
Bei “Pushbacks” handelt es sich um illegale Abschiebungen ohne Asylverfahren. Hilfsorganisationen berichteten kürzlich, dass Österreich an derartigen Aktionen beteiligt sein soll. Das Innenministerium dementiert die Anschuldigungen.
https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-Nacht/13890328/ZIB-Nacht/14079831/Innenministerium-dementiert-Pushbacks/14846266


+++BALKANROUTE
EU-Grenzschutzagentur Frontex stellt Tätigkeit in Ungarn ein
Da Ungarn trotz EuGH-Urteil weiter Flüchtlinge nach Serbien abschiebt, würde Frontex rsikieren an einem Bruch von EU-Recht beteiligt zu sein
https://www.derstandard.at/story/2000123676270/eu-grenzschutzagentur-frontex-stellt-taetigkeit-in-ungarn-ein?ref=rss


+++NORDAFRIKA
Fluchtroute Mittelmeer – UNO will Migranten in Nordafrika besser schützen
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR rechnet mit immer mehr Flüchtlingen aus Nordafrika in Richtung Mittelmeer und Europa.
https://www.srf.ch/news/international/fluchtroute-mittelmeer-uno-will-migranten-in-nordafrika-besser-schuetzen


+++GASSE
Aktion «Essen für Alle!» – Spendenaufruf

Ab nächster Woche die Aktion «Essen für Alle!». Jeweils am Dienstag von 14:00-17:00 werden wir haltbare Lebensmittel beim Rössli vor der Reitschule Bern abgeben.
Für Menschen mit Lebensmittelpunkt auf der Gasse, wie auch für Menschen mit tiefem oder gar keinem Einkommen wird es durch die verschärften Massnahmen immer schwieriger, überhaupt an genügend Lebensmittel zu kommen.
Brot und Gemüse können wir über Organisationen und Betriebe organisieren. Jedoch sind wir auch auf die Hilfe von Euch angewiesen. Falls ihr könnt, unterstützt unsere Aktion mit der Spende von unverderblichen Lebensmitteln.

?Was? Teigwaren, Reis, Couscous, Konservenwaren wie Kichererbsen, Pelati, Mais, etc. Hauptsache es muss nicht gekühlt werden und ist lange haltbar!
!Wir nehmen KEINE frischen Waren. Diese werden umgehend entsorgt, da wir diese nicht lagern können.
?Wo? Die Standorte in der Stadt Bern sind folgende:
Jeweils Donnerstags – Samstags von 17:00-21:00 beim Rössli Kiosk der Reitschule könnt ihr Sachen direkt abgeben.

Ab Morgen Donnerstag, 28.1. bis am Montag Mittag, 1.2., können Lebensmittel auch an folgenden Standorten deponiert werden:
Bethlehem: Katholische Kirche St. Mauritius, Waldmannstrasse 60 – im Foyer des Pfarreizentrums
Bümpliz: Pfarrhaus St. Antonius, Burgunderstrasse 124 – im Pfarrhaus abgeben oder davor deponieren
Wittigkofen: Kirchliches Gemeinschaftszentrum Wittigkofen – Treffpunkt Wittigkofen, Jupiterstrasse 15
Breitenrain: Breitschträff, Breitenrainplatz 27 – im Hauseingang

Falls noch weitere Standorte dazukommen, werden wir euch informieren!
Fragen bitte per Mail an: souslepont@reitschule.ch

Weitere beteiligte Organisationen:
Restaurant Sous Le Pont
, Gassenarbeit Bern
, Schweizertafel

Bitte Teilen und weiter erzählen!
#Bern #ReitschuleBern #Souslepont #GassenarbeitBern Weniger anzeigen
https://www.facebook.com/Reitschule/photos/a.10153270507995660/10158635793505660/


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
derbund.ch 27.01.2021

Kampf um Freiräume: Hausbesetzungen in Bern und Köniz

Zwei  Kollektive besetzen im Raum Bern Liegenschaften. In Zeiten, wo  Restaurants und Kulturbetriebe geschlossen sind, sei es dringlich solche  Räume in Beschlag zu nehmen, heisst es.

Sarah Buser

Seit  der kurzen Besetzung des ehemaligen Betagenheimes in Zollikofen im  Oktober 2019 ist es ruhig geworden um die Berner Hausbesetzerinnen und  Hausbesetzer. Nun melden sie sich zurück. Vor kurzem besetzten sie  gleich zwei Gebäude im Raum Bern: eine grössere Liegenschaft an der  Weissensteinstrasse in Bern und ein Haus an der Landorfstrasse in Köniz.

«Freiräume  verteidigen» lautet der Graffito auf dem Vorplatz der Reitschule, eine  «Gruppe von Anarchist*innen» habe es gemacht, heisst es in einer Meldung  der Plattform Barrikade.info. «In Zeiten, in welchen aufgrund einer  weltweiten Pandemie sämtliche Restaurations- und Kulturbetriebe  geschlossen sind und die Menschen somit keine Möglichkeit haben, ihre  sozialen Kontakte zu pflegen, ist die Dringlichkeit nach solchen Räumen  grösser als je zuvor», schreibt die Gruppe.

Die  ehemalige Schreinerei an der Weissensteinstrasse 4 sei schon seit ein  paar Wochen besetzt, heisst es aus mehreren Quellen. Das Kollektiv  Tripity hat die Räumlichkeiten in Beschlag genommen, wie auf den  angebrachten Transparenten zu lesen ist. Eigentümer und Besetzer sind  aber nicht bereit, Aussagen zum Stand von allfälligen Verhandlungen über  eine Zwischennutzung zu machen.

Ein  weiteres Kollektiv, das sich Susuwatari nennt, hat kurz vor Silvester  das Haus an der Landorfstrasse 51a in Köniz besetzt. Es bestehe bereits  ein Zwischennutzungsvertrag, heisst es auf Anfrage beim Eigentümer. Er  könne die Forderung der Besetzerinnen und Besetzer nach mehr Freiräumen  in Bern gut nachvollziehen und sie hätten sich sehr kooperativ gezeigt.

Besetzung Effingerstrasse: Prozess rückt näher

Im  Internet solidarisieren sich die Besetzerkollektive mit früheren  Besetzungen; neben jener des Betagtenheims in Zollikofen auch mit jener  an der Effingerstrasse 29 in Bern. Letztere Besetzung wird – vier Jahre  nach der Räumung – nun Thema vor Gericht. Im Mai kommt es gegen die  Hausbesetzer zum Prozess, der eigentlich schon im November 2020 hätte  stattfinden sollen. Da über 50 Leute im Gerichtssaal anwesend gewesen  wären, wurde der Termin nun auf den 26. Mai verschoben.

Das  Haus an der Effingerstrasse 29 wurde im Winter 2016 besetzt, im Februar  2017 räumte die Polizei das Gebäude. Dabei kam es zu Ausschreitungen  und später zu grösseren Kundgebungen und Auseinandersetzungen mit der  Polizei im Raum der Schützenmatte. Den Besetzerinnen und Besetzern  drohen unbedingte Haft- und Geldstrafen.
(https://www.derbund.ch/hausbesetzungen-in-bern-und-koeniz-474957622632)

FREIRÄUME VERTEIDIGEN
Das  Erschaffen von Freiräumen war schon immer ein wichtiger Bestandteil von  revolutionären Bewegungen. In Zeiten, in welchen aufgrund einer  weltweiten Pandemie, sämtliche Restaurations- und Kulturbetriebe  geschlossen sind und die Menschen somit keine Möglichkeit haben, ihre  sozialen Kontakte zu pflegen, ist die Dringlichkeit nach solchen Räumen  grösser denn je zuvor. Dazu kommt noch, dass sich der Polizeiapparat  durch die aktuellen Umstände dazu bekräftigt fühlt, noch härter und  unverhältnismässiger durchzugreifen.
https://barrikade.info/article/4157


+++REPRESSION DE
Brexit für Rigaer94-Eigentümer
Die britische Briefkastenfirma, die als Eigentümerin auftritt, ist womöglich nicht mehr handlungsfähig
https://taz.de/!5743305/


G20-Prozess in Hamburg geplatzt: Corona bringt Prozess zu Fall
Heranwachsende sollten sich für die bloße Teilnahme an einer G20-Demonstration verantworten. Nun ist das Rondenbarg-Verfahren geplatzt.
https://taz.de/G20-Prozess-in-Hamburg-geplatzt/!5743401/


+++KNAST
Gefängnis Bostadel: Der Zuger Kantonsrat steht hinter dem 66-Millionen-Ausbau
Die Strafanstalt soll saniert und um eine neue Abteilung erweitert werden. Parteien von links bis rechts sprechen sich für das Vorhaben aus – einzig der Zeithorizont sorgt für Fragen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/zug/menzingen-gefaengnis-bostadel-der-zuger-kantonsrat-steht-hinter-dem-66-millionen-ausbau-ld.2090512


+++BIG BROTHER
Polizisten sagen Nein zum E-ID-Gesetz
Das E-ID-Gesetz ist die Vorlage, bei der es am 7. März wahrscheinlich knapp wird. Der Polizisten-Verband sagt nun überraschend Nein zum kontroversen Gesetz.
https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/polizisten-sagen-nein-zum-e-id-gesetz-65859537
-> https://www.vspb.org/content/docs/004%20F%C3%BCr%20Medien/1%20Medienmitteilungen/2021/2101%20DE%20Medienmitteilung_VSPB%20zur%20E-ID.pdf


“Nicht selten führt Überwachung zu Verhaftungen”
Der Menschenrechtstrainer und Dokumentarfilmer Peter Steudtner war wegen Terrorismusvorwürfen zusammen mit zehn weiteren Menschenrechtsverteidigern in der Türkei angeklagt. Im Juli 2020 wurde er nach einem langwierigen Prozess freigesprochen. Er spricht darüber, wie er ausspioniert wurde – mit Dual-Use-Gütern aus Schweden und Israel.
https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-journal/tuerkei-nicht-selten-fuehrt-ueberwachung-zu-verhaftungen


Schengener InformationssystemAbgleich von Fingerabdrücken jetzt EU-weit verpflichtend
Seit zwei Jahren verfügt die größte europäische Polizeidatenbank über eine Technik zum Abgleich daktyloskopischer Daten. Der Anteil falscher Treffer soll im Promillebereich liegen. Ein vergleichbares deutsches System enthält Datensätze zu 5,3 Millionen Personen.
https://netzpolitik.org/2021/abgleich-von-fingerabdruecken-jetzt-eu-weit-verpflichtend/


+++POLICE BE
derbund.ch 27.01.2021

Corona-Kundgebungen in Bern: «Die Stimmung ist klar aggressiver geworden»

Unklare  Regeln, neue Gewalt-Hotspots und unberechenbare Corona-Skeptiker: Die  Pandemie hat auch die Arbeit der Kantonspolizei Bern auf den Kopf  gestellt. Rolf Wobmann, Gruppenchef der Polizeiwache Waisenhaus in Bern,   und Christian Aebi, Chef Planung und Einsatz bei der Kantonspolizei,  erzählen aus ihrem Alltag.

Martin Erdmann

2020 stand das öffentliche Leben weitgehend still. Das tönt nach einem entspannten Jahr für die Kantonspolizei.

Aebi: Im Gegenteil. Wir hatten zwar verschiedenste Pläne für mögliche Eventualitäten – auch für Pandemien. Doch wenn dann tatsächlich eintrifft, was man bislang nur vom Papier her kennt, wird es eine grosse Herausforderung. So  wurden Aufgaben wie die Logistik von medizinischem Schutzmaterial,  Unterstützung im Contact-Tracing oder bei der kantonalen Hotline an die  Polizei herangetragen, was einen grossen personellen Aufwand und  persönliche Efforts erforderte.
Wobmann: Ich bin seit rund zehn Jahren bei der Polizei, hätte mir aber nie vorstellen können, dass wir einmal kontrollieren müssen, wie viele Personen sich am gleichen Ort aufhalten. Die neue Situation erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl und Flexibilität.

Dennoch: Hochrisikospiele oder Demonstrationen mit Gewaltpotenzial fielen weg. Das muss doch Ihre Arbeit erleichtert haben?

Aebi: Selbstverständlich hat das zu gewissen Entlastungen geführt. Es konnten korpsweit ein paar Tausend Überstunden abgebaut werden. Aber auf 2500 Mitarbeitende verteilt ist das nicht viel. Und es ist nicht so, dass das Gewaltpotenzial plötzlich von den Strassen verschwunden ist. Nur ist es deutlich schwieriger einzuschätzen. Wir wollen keine Bilder wie aktuell in Holland.

Wo orten Sie neues Gewaltpotenzial?

Wobmann: Es fanden regelmässig Demonstrationen von Corona-Kritikern statt. Das ist etwas völlig anderes, als wenn einem der Schwarze Block gegenübersteht. Die Emotionalität dieses Themas und somit auch der Teilnehmenden ist äusserst unberechenbar. Immer wieder zeigen Personen ein aggressives Verhalten, von denen wir das nicht erwarten würden. Und die Situation hat sich im Laufe des Jahres verschärft – eine gewisse Corona-Müdigkeit ist zunehmend spürbar und macht sich bei Einsätzen bemerkbar.

Die Massnahmengegner werden also militanter?

Wobmann: In meiner Wahrnehmung hat sich die Stimmung verändert, sie ist klar aggressiver und gereizter geworden. So wird zum Teil versucht, Personen aus Anhaltungen herauszuziehen. Dadurch entstehen brenzlige Situationen. Zudem hat sich der Ton verschärft. Die Demonstrierenden zielen immer öfters auf einzelne Politiker. Deswegen kommt es häufiger zu Straftaten wie Drohung, Beschimpfung oder Verleumdung.

Auch im Nachtleben gab es in früheren Jahren immer wieder Gewalt gegen die Polizei. Erleben Sie nun ruhige Abende?

Aebi: Die Lage hat sich tatsächlich entspannt. Aber Gewaltpotenzial gibt es immer noch, einfach anders.
Wobmann: Subjektiv gesehen hat sich die Lage für unsere Leute nicht verbessert. Die Aarbergergasse ist derzeit zwar kein Hotspot mehr, doch das Gewaltpotenzial hat sich verschoben. Zum Beispiel auf die Bundesterrasse oder an den Bahnhof. Wir  mussten einzelne Örtlichkeiten wie die Bundesterrasse bereits mehrmals  räumen. Nicht zuletzt deshalb ist die Örtlichkeit jetzt an Wochenenden  geschlossen.

Die Polizei ist für die Durchsetzung der Massnahmen verantwortlich. Wie viel Verständnis bringt Ihnen die Bevölkerung entgegen?

Wobmann: Da gibt es die ganze Bandbreite. Bei grossen Teilen von Bevölkerung und Gewerbetreibenden stossen die Kontrollen auf Akzeptanz.
Aebi: Dann gibt es aber auch solche, die sich darüber aufregen oder ein viel härteres Durchgreifen wünschen. Auf der Strasse und am Telefon erleben wir ein Spiegelbild dieser öffentlichen Diskussion.
Wobmann: Zudem kann es bei der Umsetzung der Regeln auch zu eigenartig anmutenden Einsätzen kommen. So  mussten wir zum Beispiel ein Feuer löschen und eine Feuerschale  mitnehmen, damit sich nicht mehr als fünf Personen darum versammeln.

Wie weit darf die Polizei bei der Durchsetzung der Fünfer-Regel gehen? Dürfen Wohnungen nach überzähligen Gästen durchsucht werden?

Aebi: Es ist nicht vorgesehen, systematische Kontrollen durchzuführen. Das wäre nach unserem Dafürhalten in Privaträumlichkeiten nicht verhältnismässig. Stellen wir aber fest, sei es im öffentlichen oder im privaten Raum, dass Vorgaben möglicherweise nicht eingehalten werden, oder erhalten wir entsprechende Hinweise, gehen wir dem im Rahmen der geltenden Gesetze und Bestimmungen nach.

Wie oft kommt das vor?

Aebi: Das wird nicht statistisch erfasst.

Die Massnahmen wechseln ständig. Kommt da die Polizei überhaupt noch mit?

Aebi:  Es ist eine mühsame Arbeit. Gewisse Massnahmen klingen einfach, sind  aber schwierig umzusetzen. Es ist eine Herausforderung, die richtigen  Informationen an unsere Leute an der Front zu spielen. Oft waren wir  nicht sicher, was nun gilt, und mussten das durch die zuständige Behörde präzisieren lassen. Da braucht es vor allem im Umgang mit der Bevölkerung viel gesunden Menschenverstand und Fingerspitzengefühl.

Auch bei der Polizei gab es Corona-Fälle. Könnte sie dadurch handlungsunfähig werden?

Aebi: Nein, diese Gefahr besteht nicht. Aber ja, es gab einzelne Infizierungen. Teilweise musste auf kleineren Wachen wegen Quarantänefällen das Personal ausgewechselt werden. Einschränkungen betrieblicher Art oder in Bezug auf die Dienstleistungen gab es aber keine.
(https://www.derbund.ch/die-stimmung-ist-klar-aggressiver-geworden-652726089223)


+++RASSISMUS
Fertig Südstaatenflagge
Warum diverse Schweizer Shops das Symbol von Sklaverei und Rassismus in ihrem Sortiment führen. Und wieso das ein Problem ist.
https://www.woz.ch/2104/kommentar/fertig-suedstaatenflagge


Rassismusvorwürfe gegen Uni St. Gallen entkräftet
Die Vorwürfe waren happig: Ein Student aus dem Ausland hat der Universität St. Gallen Diskriminierung und Rassismus vorgeworfen. Eine Untersuchungskommission kommt jetzt zum Schluss, dass die Vorwürfe unzutreffend seien.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-ostschweiz/rassismusvorwuerfe-gegen-uni-st-gallen-entkraeftet?id=11920714


+++RECHTSEXTREMISMUS
AKP-Lobby in Deutschland: Nun mit “Grauem Wolf” an der Spitze
Verbieten konnte man die rechtsextremen “Grauen Wölfe” in Deutschland nicht. Stattdessen baut die Gruppe ihre Position sogar aus: Ein Anhänger ist nun Vorsitzender einer Lobbyorganisation der türkischen AKP
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/akp-graue-woelfe-koeln-101.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Holocaust-Gedenken in Deutschland: Als Propaganda missbraucht
Den Holocaust propagandistisch für die Tagespolitik zu missbrauchen, beleidigt nicht nur die Opfer. Es zielt auf eine Umdeutung der Geschichte ab.
https://taz.de/Holocaust-Gedenken-in-Deutschland/!5743289/


Mit einem Autokorso in Stuttgart:  „Querdenker“ beenden Demo-Pause am Holocaust-Gedenktag
Am Mittwoch geht die „Querdenken“-Bewegung wieder gegen die Corona-Auflagen auf die Straße. Am Tag, an dem den Opfern des Nationalsozialismus gedacht wird.
https://www.tagesspiegel.de/politik/mit-einem-autokorso-in-stuttgart-querdenker-beenden-demo-pause-am-holocaust-gedenktag/26856018.html
-> https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/stuttgart-querdenken-buendnis-demonstriert-wieder-mit-autokorso-a-2059dd1a-d52f-4f51-a086-b30f2d9459da?utm_source=dlvr.it&utm_medium=%5Bfacebook%5D&utm_campaign=%5Bspontop%5D#ref=rss


Neue Gefahr durch alte Mythen
Eine globale Verschwörung sei Corona, das Ziel sei eine totalitäre Diktatur oder sogar ein Genozid: Solche Verschwörungslegenden sind eine neue Verpackung für alte antisemitische Mythen.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ns-vergleiche-antisemitismus-103.html


Entspannt in die Barbarei
Esoterik bildet einen Nährboden für faschistisches Denken, sagt die Soziologin Jutta Ditfurth. Und erklärt, warum Hippies an Anti-Corona-Demos neben Neonazis laufen, Verschwörungs¬literatur in Esoterikläden verkauft wird und manche Grüne mit Sozialdarwinismus auf die Pandemie reagieren. Serie «Eyes Wide Shut», Folge 7.
https://www.republik.ch/2021/01/27/entspannt-in-die-barbarei


Trump ist weg und bei den QAnon-Verschwörern macht sich Panik breit
Joe Biden als neuer US-Präsident stürzt QAnon-Anhänger in eine Glaubenskrise. Bis zuletzt hatten sie gehofft, dass sich Trump an der Macht hält. Viele sind entmutigt, da der von «Q» prophezeite Umsturz ausblieb. Der gefährliche QAnon-Kult lebt trotzdem fort.
https://www.watson.ch/!289469797


Antisemitismus: So gefährlich sind Verschwörungsmythen
Der Antisemitismus ist wieder ein Thema. Mit rechtsextremen Bewegungen und Verschwörungserzählungen in der Corona-Pandemie gewinnt er aktuell an Zuspruch. Wie gefährlich ist das?
https://www.derstandard.at/story/2000123650570/antisemitismus-so-gefaehrlich-sind-verschwoerungs?ref=rss


QAnon Chatraum: „Köpft sie alle“ – Gewaltfantasien der Trump-Fans werden öffentlich
Die QAnon-Bewegung hat es in den USA bis in den Kongress geschafft. Eine Anhängerin sitzt für die Republikaner im Repräsentantenhaus. Sie forderte schon früher krasse Maßnahmen.
https://www.fr.de/politik/donald-trump-qanon-hinrichtungen-kapitol-washington-usa-joe-biden-tonband-aufnahmen-90176447.html


QAnon: Wie weiter nach Trump? – Echo der Zeit
Viele der militanten Trump-Anhängerinnen und -Anhänger, die am 6. Januar das Kapitolgebäude in Washington stürmten, gehören zum QAnon-Netzwerk. Bis vor kurzem rechneten viele mit einem Staatsstreich gegen die neue Regierung von Joe Biden. Nun hat sie die Realität eingeholt. Doch damit ist die Gefahr ihrer Ideologie nicht gebannt.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/qanon-wie-weiter-nach-trump?id=54a6c492-fb12-49d6-b00d-696a1ab65044


Trump ist weg – die Wut bleibt – Die QAnon-Ideologie frisst sich weiter durchs Netz
Biden ist Präsident? Die QAnon-Verschwörer sind verwirrt. Doch ihre Ideen bleiben brandgefährlich, warnt ein US-Experte.
https://www.srf.ch/news/international/trump-ist-weg-die-wut-bleibt-die-qanon-ideologie-frisst-sich-weiter-durchs-netz


Fans wundern sich: Wo steckt Marco Rima?
Er kann es nicht sein lassen. Der Zuger Komiker Marco Rima provoziert mit einem angeblichen Flashmob ohne Masken. Ein Strafrechtsprofessor nimmt Stellung.
https://www.nau.ch/people/aus-der-schweiz/fans-wundern-sich-wo-steckt-marco-rima-65859864