Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++THURGAU
Thurgauer Gemeinden erhalten neue Aufgaben im Asylbereich
Der Kanton Thurgau bündelt die Zuständigkeiten im Asylwesen. Die politischen Gemeinden übernehmen neu den Bereich der Sozialhilfe.
https://www.toponline.ch/news/thurgau/detail/news/thurgauer-gemeinden-erhalten-neue-aufgaben-im-asylbereich-00149671/
+++SCHWEIZ
Asylpolitik: Zurück in ein rechtes Regime?
Die Schweiz verweigert dem Honduraner José Padilla das Asylrecht: Er könne nicht beweisen, dass er Journalist sei – und auch nicht, dass er verfolgt wurde. Für Padilla und seine UnterstützerInnen ist die Argumentation ein Affront.
https://www.woz.ch/2103/asylpolitik/zurueck-in-ein-rechtes-regime
«Mitwirkungspflicht im Asylverfahren. Überprüfungsmöglichkeit bei Mobiltelefonen»: Stellungnahme des Bundesrats
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung 20. Januar 2021 zur parlamentarischen Initiative 17.423 «Mitwirkungspflicht im Asylverfahren. Überprüfungsmöglichkeit bei Mobiltelefonen» Stellung genommen. Er unterstützt grundsätzlich das Anliegen der Gesetzesrevision und begrüsst die vorgeschlagenen Regelungen zur Beachtung des Verhältnismässigkeitsprinzips.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-82030.html
-> https://www.watson.ch/schweiz/migration/807705127-bundesrat-will-handys-von-asylsuchenden-auswerten
-> https://www.blick.ch/politik/fluechtlinge-bundesrat-will-handys-von-asylsuchenden-auswerten-id16302088.html
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/feststellung-der-identitaet-bundesrat-will-handys-von-asylsuchenden-auswerten-lassen
-> https://www.fluechtlingshilfe.ch/medienmitteilungen/handydaten-unnoetige-einschraenkung-der-grundrechte-von-schutzsuchenden
Abgewiesene Asylsuchende ohne Zukunfsperspektive – Rendez-vous
Das Coronavirus wirkt sich auch auf das Asylsystem aus: Wegen der Pandemie haben zahlreiche Länder ihre Grenzen geschlossen und abgewiesene Asylsuchende können nicht zurückgeführt werden. Die Folge: Abgewiesene Asylbewerber werden zunehmend kriminell. Die Verantwortlichen in den Kantonen bitten um Hilfe.
https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/abgewiesene-asylsuchende-ohne-zukunfsperspektive?id=13105545-7238-4a2a-ab99-ca0fea89a798
+++GRIECHENLAND
»Kleiner Wandel« mit großer Wirkung
Sehr erfolgreiche Soliaktion aus Österreich für Lesbos
Der österreichische Politiker Fayad Mulla ist zum zweiten Mal auf die griechische Insel Lesbos gereist, um sich ein Bild von der Situation im Flüchtlingslager Kara Tepe zu machen. Von Verbesserungen können »beim besten Willen keine Rede sein«.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1147197.fluechtlingshilfe-kleiner-wandel-mit-grosser-wirkung.html
+++EUROPA
Abschottung um jeden Preis
Geflüchtete auf griechischer Insel Lesbos und in Bosnien schutzlos dem Winter ausgesetzt. EU sucht sich reinzuwaschen, BRD spielt auf Zeit
https://www.jungewelt.de/artikel/394768.eu-grenzregime-abschottung-um-jeden-preis.html
+++ATLANTIK
Flucht nach Gran Canaria: Das zweite Lesbos
Immer mehr Menschen aus afrikanischen Ländern gelangen über die spanische Insel Gran Canaria in die EU. Viele sterben bei der Überfahrt. Während die Frontex sie zurückdrängt, helfen Organisationen vor Ort.
https://daslamm.ch/flucht-nach-gran-canaria-das-zweite-lesbos/
+++FREIRÄUME
Luzerner Quartiervereine möchten mehr mitreden
Quartiervereine in der Stadt Luzern möchten mehr Mitsprache, zum Beispiel im Fall der Zwischennutzung Eichwäldli oder anderen Vorhaben bei der Quartierentwicklung. Die Stadt sieht das Bedürfnis, verweist aber darauf, dass viele Entscheide in der Kompetenz des Parlaments lägen.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zentralschweiz/luzerner-quartiervereine-moechten-mehr-mitreden?id=11917627
Die Eichwäldli-Liegenschaften im Baurecht abgeben? Für den Stadtrat ist das keine Option
Der Vorschlag der Wohnbaugenossenschaft GWI zum Erhalt der Eichwäldli-Bauten fällt bei der Luzerner Stadtregierung durch.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/stadt-luzern-die-eichwaeldli-liegenschaften-im-baurecht-abgeben-fuer-den-stadtrat-ist-das-keine-option-ld.2088007
+++GASSE
Lässt Basel die Obdachlosen im Stich?
In Basel ist es bitterkalt. Doch wegen Corona können Anlaufstellen für Obdachlose nur eingeschränkt operieren. Nun prangert eine Helferin an.
https://telebasel.ch/2021/01/20/laesst-basel-die-obdachlosen-im-stich/?utm_source=lead&utm_medium=carousel&utm_campaign=pos%201&channel=105100
Basel will Notschlafstelle für Bettlerinnen und Bettler öffnen
Statt auf der Strasse sollen Bettlerinnen und Bettler in der Notschlafstelle übernachten können: Ein humanitärer Akt bei Minustemperaturen in der Nacht oder zieht man damit noch mehr Bettlerinnen und Bettler an?
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/basel-will-notschlafstelle-fuer-bettlerinnen-und-bettler-oeffnen?id=11917543
-> https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/regierung-spricht-eine-viertelmillion-basler-hotels-stellen-zimmer-fuer-einheimische-obdachlose-zur-verfuegung-140664043
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«Ein generelles Bettelverbot ist nicht zulässig»
Das Betteln zu verbieten, ist verboten. Das entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem Fall aus Genf. Wars das jetzt mit dem neuen Bettelverbot in Basel? Der emeritierte Jura-Professor Peter Albrecht klärt auf.
https://bajour.ch/a/if7yOnS763HpE2xK/ein-generelles-bettelverbot-ist-nicht-zulassig
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Basler Zeitung 20.01.2021
Entscheid aus Strassburg: Das Betteln einfach verbieten geht nicht
Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte steht das Basler Bettelverbot wieder zur Debatte. Was jetzt noch möglich ist.
Simon Erlanger
Darf Basel-Stadt das erst vor sieben Monaten abgeschaffte allgemeine Bettelverbot wieder einführen oder nicht? Wegen der grossen Zahl von bettelnden rumänischen Roma in der Basler Innenstadt seit dem Sommer 2020 sprach sich im letzten Oktober der Grosse Rat mit 49 Ja- gegen 43 Nein-Stimmen für die Wiedereinführung des nur wenige Monate zuvor aufgehobenen Bettelverbots aus – und überwies einen entsprechenden Vorstoss von SVP-Grossrat Joël Thüring an die Regierung.
Verbot verstösst gegen Grundrechte
Seit einem am Dienstag veröffentlichten Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg ist es nun aber zweifelhaft, ob das Verbot rechtens ist. Der Strassburger Gerichtshof kommt zum Schluss, dass Genf mit der Verurteilung einer rumänischen Romni wegen Bettelns gegen das Grundrecht auf Achtung des Privatlebens verstossen habe.
Eine von der Genfer Justiz verhängte Busse von 500 Franken sei unverhältnismässig. Weil sie die Busse nicht bezahlen konnte, musste die Frau, die neunmal gegen die Genfer Bestimmungen verstossen hatte, für fünf Tage ins Gefängnis.
Das Genfer Gesetz war infolge einer grossen Zunahme von Bettlern in der Stadt erlassen worden. Diese seien teilweise aggressiv vorgegangen und hätten in Parks und auf der Strasse übernachtet, so die Genfer Behörden.
Ähnlich wird auch die Neuauflage eines allgemeinen Bettelverbots in Basel begründet. Das Strassburger Urteil scheint diesem nun einen Riegel zu schieben.
Kanton prüft Urteil
Derweil herrscht beim Kanton Funkstille. Beim zuständigen Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) habe man vom Urteil gehört, sagt JSD-Sprecher Martin Schütz gegenüber der BaZ. «Wir prüfen dieses eingehend und werden uns danach dazu äussern», so Schütz.
In einem Communiqué betonte dagegen am Mittwoch die SP Basel-Stadt, dass aus ihrer Sicht die Sache klar ist. Es müsse nun dringend ein Basler Weg gefunden werden zur Linderung der Not der bettelnden Obdachlosen in der Stadt. Die Haltung «Aus den Augen, aus dem Sinn» sei keine Lösung. Die Grund- und Menschenrechte der bettelnden Obdachlosen müssen gewährleistet werden. «Wir müssen Lösungen finden, welche die Menschen in Not nicht kriminalisieren, sondern effektiv Armut bekämpfen und die Notlage lindern», sagt SP-Präsident Pascal Pfister.
Verbot noch nicht abgeschrieben
Ist das Bettelverbot damit definitiv abgeschrieben? Für Markus Schefer, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Basel, ist dies nicht der Fall: «Strassburg macht zwar klar, dass ein generelles flächendeckendes Bettelverbot nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar ist. Im Urteil wird aber auch klar deutlich, dass es eine Bandbreite gibt, innerhalb deren Staaten solche Verbote erlassen dürfen.»
Mit anderen Worten, der EGMR lässt das Verbot unter bestimmten Einschränkungen zu: «Wichtig ist, welche Ziele man dabei verfolgt. Der Strassburger Gerichtshof weist darauf hin, dass es nicht zulässig ist, ein Bettelverbot einfach zu dem Zweck zu erlassen, dass Armut öffentlich nicht sichtbar ist», erklärt Schefer. «Ausserdem muss das Bettelverbot auf gewisse Formen beschränkt werden, zum Beispiel aggressives Betteln oder Betteln, das die öffentliche Ordnung stört. Das darf man verbieten. Dazu muss ein Bettelverbot so gefasst sein, dass man konkret auf Personen eingehen und sehen kann, wer bettelt und aus welchen Gründen. Dazu kommt, dass allfällige Sanktionen nicht so streng sein dürfen wie beim Fall in Genf.»
Betteln darf reglementiert werden
Ein Verbot sollte sich also auf bestimmte Formen des Bettelns beschränken, dazu den Tatbestand so offen definieren, dass man der einzelnen Person und ihren Beweggründen Rechnung tragen kann, und schliesslich darf es keine allzu drakonischen Strafen vorsehen.
Die Einschränkung und Reglementierung des Bettelns ist also zulässig, nicht aber ein generelles Verbot. «Man kann also nicht einfach hinschreiben: Betteln ist verboten. Das geht nicht», betont Schefer. Urteile aus Strassburg seien im Übrigen für die Schweiz verbindlich, so Schäfer. «Da müssen sich auch die kantonalen Behörden daran halten.»
Das Bettelverbot ist also nicht vom Tisch. Die Debatte dürfte in eine neue Runde gehen.
(https://www.bazonline.ch/das-betteln-einfach-verbieten-geht-nicht-480898215284)
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Geldstrafe für Roma-Bettlerin in Genf: Schweiz verletzte die Menschenrechte
Die Geldstrafe für eine Roma-Bettlerin in Genf verstiess gegen die Menschenrechtskonvention. Zu diesem Urteil kommt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg. Das könnte Auswirkungen haben auf das Bettelverbot in anderen Schweizer Kantonen.
https://www.luzernerzeitung.ch/news-service/ausland/geldstrafe-gegen-roma-bettlerin-in-genf-europaeischer-gerichtshof-fuer-menschenrechte-heisst-beschwerde-gut-ld.2087418
Was das Urteil des EGMR für das Bettelverbot bedeutet – 10vor10
Die Schweiz wurde vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt: Betteln sei ein Grundrecht und dürfe nicht generell verboten werden. Doch in den meisten Schweizer Kantonen ist Betteln verboten.
https://www.srf.ch/play/tv/10-vor-10/video/was-das-urteil-des-egmr-fuer-das-bettelverbot-bedeutet?urn=urn:srf:video:01c259ae-1055-4796-8f7c-f4500d788068
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Klimaprozesse: Eine Bewegung vor Gericht
Am Freitag endet in Basel das Verfahren gegen fünf AktivistInnen, die im Sommer 2019 den UBS-Hauptsitz blockierten. Auch andernorts wird die Klimabewegung juristisch verfolgt.
https://www.woz.ch/2103/klimaprozesse/eine-bewegung-vor-gericht
+++REPRESSION DE
Niedersächsische Erklärung: Antifaschismus lässt sich nicht verbieten.
Antifaschismus lässt sich nicht verbieten.
Erklärung gegen das geplante Verbot antifaschistischer Gruppen in Niedersachsen.
Am Freitag, den 15. Januar 2021 haben wir erfahren, dass Boris Pistorius als niedersächsischer Innenminister ein Verbot antifaschistischer Gruppen prüfen will. Boris Pistorius reagiert damit auf den “Bund deutscher Kriminalbeamter”, welcher in Trumpscher Manier ein Verbot der “ANTIFA” fordert.
https://wirsindalleantifa.wordpress.com/
+++BIG BROTHER
Haltung des VSPB zur elektronischen ID
VSPB – Der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter begrüsst grundsätzlich die Idee der E-ID und somit die vereinfachte Nutzung von gewissen Internetleistungen. Im Zeitalter der Digitalisierung sind solche Schritte unumgänglich und richtig. Die Schweiz darf hier nicht ins Hintertreffen gelangen.
https://www.vspb.org/de/fuer_medien/medienmitteilungen
Heute im Ausverkauf: Journalismus
Noch vor einem Jahr beteuerte Ringier, man werde keine als Journalismus getarnten politischen Anzeigen schalten. Jetzt macht der Verlag beim E-ID-Gesetz genau das.
https://www.republik.ch/2021/01/20/heute-im-ausverkauf-journalismus
Elektronische Identität: Ringier, der Goldschatz und die Demokratie
Marc Walder weibelt als CEO von Ringier für eine E-Identität. Folgt man seiner Datenspur, sieht man schnell, über welch gigantische kommerzielle Interessen am 7. März abgestimmt wird. Und welche Gefahren drohen.
https://www.woz.ch/2103/elektronische-identitaet/ringier-der-goldschatz-und-die-demokratie
+++GRENZWACHTKORPS
Zollgesetzrevision: Überwachung, Profiling und verdeckte Ermittler
Der geplante Umbau der Eidgenössischen Zollverwaltung hat es in sich: Ein Gesetzesentwurf schafft die Voraussetzungen für eine Bundespolizei im Stil des FBI. Das Urteil von Verfassungsrechtlern und Mitte-links-PolitikerInnen ist vernichtend.
https://www.woz.ch/2103/zollgesetzrevision/ueberwachung-profiling-und-verdeckte-ermittler
+++POLIZEI ZH
Marco Cortesi tritt ab – Der Polizeisprecher als Medienstar
Marco Cortesi ist als Info-Chef der Stadtpolizei Zürich eine Legende. Über Jahrzehnte hat er unzählige Ereignisse kommentiert, die die Schweiz bewegten – vom schweren Bahnunglück in Oerlikon bis zum spektakulären Kunstraub in der Bührle-Sammlung. «Reporter» schaut mit ihm zurück.
https://www.srf.ch/play/tv/reporter/video/marco-cortesi-tritt-ab—der-polizeisprecher-als-medienstar?urn=urn:srf:video:a7a3b39f-d0d9-450b-bbc4-147f43ff693c
-> Schweiz Aktuell: https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/mediensprecher-der-stadtpolizei-zuerich-geht-in-pension?urn=urn:srf:video:8c8df433-8e97-45c8-9e28-990c44cfafe7
+++RECHTSEXTREMISMUS
nzz.ch 20.01.2021
Judenhass, Kampfsport und Waffen für den «Rassenkrieg» – wie sich die rechtsextreme Szene in der Schweiz für den «Ernstfall» rüstet
Die Polizei hat sechs mutmassliche Rechtsextreme verhaftet. Unter ihnen befindet sich auch ein junger Winterthurer. Er steht für eine neue Neonazi-Generation.
Florian Schoop, Fabian Baumgartner
Fremdenhass und Waffen führen die Polizei zu sechs jungen Männern. Es ist Mittwochmorgen, als die Einsatzkräfte bei den Schweizern an die Tür klopfen. Sie verhaften die mutmasslichen Neonazis, alle zwischen 18 und 20 Jahre jung, durchsuchen ihre Wohnungen in den Kantonen Zürich und Luzern. Es ist eine gezielte Aktion gegen das rechtsextreme Milieu.
Die Männer erschienen bereits vor längerer Zeit auf dem Radar der Behörden. Den Ermittlern fiel die Verbreitung von rassendiskriminierenden Inhalten auf. Hinter ihren Haustüren treffen sie aber nicht nur auf die Verdächtigen. Sie finden auch mehrere Waffen und weiteres Beweismaterial, wie es in einer Mitteilung von Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft Zürich heisst.
Die Aktion gegen das Neonazi-Milieu legt ein Muster offen. Ein Muster, das immer wieder zu beobachten ist – und von Experten und Behörden zunehmend mit Sorge zur Kenntnis genommen wird: die Bewaffnung der rechtsextremen Szene. Bereits im August stellte die Zürcher Kantonspolizei bei zwei Hausdurchsuchungen in Winterthur mehrere Waffen sicher. Das ist kein Zufall. Das Nazi-Milieu rüstet sich für «den Ernstfall», wie es die Extremisten nennen. Nichts Geringeres als der Umsturz des bestehenden Systems ist damit gemeint, ein Ziel, das man notfalls auch mit Waffengewalt erreichen will.
Gegen Juden gehetzt
Die jungen Männer sind bereits am Mittwochnachmittag von der Polizei einvernommen worden. Ob die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft beantragt, ist noch ungewiss. Vorgeworfen wird den Neonazis nicht nur der möglicherweise illegale Waffenbesitz, sondern auch Rassendiskriminierung. Sie sollen auf einschlägigen Portalen unter anderem gegen Juden gehetzt haben.
Wie aus Sicherheitskreisen zu entnehmen ist, gehören zu den Verhafteten auch zwei Männer aus Winterthur. Bei einem von ihnen handelt es sich um einen 20-jährigen ehemaligen Studenten der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Die Hochschule hatte ihn ausgeschlossen, nachdem öffentlich bekanntgeworden war, dass er eine zentrale Figur in einer rechtsextremen Gruppe namens Eisenjugend war, die inzwischen als aufgelöst gilt.
Nach Bekanntwerden der rechtsextremen Verbindungen hatten Kommilitonen den Rauswurf des Studenten gefordert. Knapp 2000 Personen unterschrieben eine Petition. Man fühle sich bedroht, «wenn sich ein Mensch mit einer solch menschenverachtenden, rassistischen, sexistischen und antisemitischen Geisteshaltung an der Hochschule frei bewegen kann», hiess es darin.
Die Gruppe verbreitete laut «Tages-Anzeiger» unter anderem über einen Telegram-Kanal Terrorpropaganda und rassistische Hassbotschaften. Die Rechtsextremen gerieten deshalb auch ins Visier des Nachrichtendienstes. Der junge Mann hatte nicht nur auf einschlägigen Portalen gehetzt, sondern wurde laut gut unterrichteten Quellen auch dabei beobachtet, wie er an einer Demonstration von Rechtsextremen in Ostdeutschland teilnahm.
Carmen Surber, Sprecherin der Kantonspolizei Zürich, will sich auf Anfrage nicht zur Identität der Männer äussern. Sie bestätigt aber: «Gemäss dem jetzigen Erkenntnisstand der Strafverfolgungsbehörden sind einzelne Verhaftete der Gruppierung Eisenjugend zuzurechnen.»
Hasserfüllte Botschaften in Hashtags verpackt
Der Fall der sechs Rechtsextremisten zeigt: Populär ist das radikale Gedankengut nicht nur bei abgehängten Ewiggestrigen. Vermehrt tritt eine jüngere Garde an die Öffentlichkeit, mit eigenen Symbolen und eigenen Propagandamitteln. Vor allem auf Social Media versucht die Szene Anhänger und Einfluss zu gewinnen. Doch auf den herkömmlichen Kanälen bläst ihnen zuweilen ein eisiger Wind entgegen. Immer wieder werden ihre Konten auf Plattformen wie Facebook oder Instagram gesperrt.
Nicht zuletzt deshalb versuchen die Agitatoren, sich via alternative Kanäle an ihr Publikum zu wenden – so etwa über Telegram, den in Verruf geratenen Messengerdienst. Laut Kritikern ist die Plattform nicht nur bei Rechtsextremen, sondern auch bei Pädokriminellen oder Verschwörungstheoretikern äusserst beliebt, weil dort fast keine Inhalte gelöscht werden.
Auf Telegram verbreitete nicht nur die Eisenjugend ihre hasserfüllten Botschaften und ihr krudes Weltbild von einer Vorherrschaft der Weissen. Es finden sich auch andere rechtsextreme Gruppierungen aus der Schweiz. Beispielsweise die Nationale Aktionsfront (NAF), die mit den Neonazis aus Winterthur verbandelt ist.
In ihrem offenen Kanal zeigt sie sich ihren rund 500 Abonnenten meist von einer martialischen Seite. Durchtrainierte Boxer präsentieren ihr Sixpack vor der Kamera. Oder man postet Fotos von Fackelmärschen. Der Kanal der Jugendabteilung der NAF gibt sich moderner. Und hat mit 3700 Abonnenten die weitaus grössere Fangemeinde. Hier werden kurze Filmchen gepostet, die schon fast professionell zusammengeschnitten wirken. Es sind Videos wie dieses: Ein junger Mann blättert durch die bei Suhrkamp erschienene Ausgabe von Max Frischs «Biedermann und die Brandstifter». Im Hintergrund ist eine proper angerichtete Vesperplatte zu sehen.
Der Mann spricht auf Zürichdeutsch eine Buchempfehlung für das bekannte Theaterstück aus. Es zeige, was passiere, wenn falsche Toleranz gelebt werde, sagt er. Man könne das Buch auch «Der Gutmensch und die Brandstifter» nennen, so die Stimme. Das Gesicht des Sprechers ist nicht zu sehen, nur der akkurat gekämmte Scheitel und seine biedere Kleidung, auf deren Hemdkragen die Aufschrift «Nationale Aktionsfront» prangt.
In einem anderen Video ziehen junge, ebenso akkurat gescheitelte Männer durch Rapperswil, kratzen Sticker von Laternenpfählen und sammeln Müll ein. Die Saubermänner aus der rechten Ecke, so die Botschaft. In anderen Posts wird das eigene Merchandise beworben, Shirts und Sturmhauben mit dem eigenen Logo. Und natürlich Sticker. In einem weiteren Filmchen zeigen sich die Männer weit weniger unschuldig. Vor den Medienhäusern von SRF und Tamedia reissen sie Zeitungen auseinander und zertrümmern mit einem Vorschlaghammer einen Fernseher.
Man könnte dies als jugendlichen Fanatismus abtun, wenn die Ideologie nicht derart menschenverachtend wäre – und die Bewaffnung der Szene nicht so bedrohlich.
Auf die Gefahr der rechtsextremen Szene wird auch im jüngsten Bericht des Schweizer Nachrichtendienstes NDB hingewiesen. Dort heisst es: «Wichtig im Zusammenhang mit der Einschätzung des rechtsextremen Gewaltpotenzials bleibt aber der Hinweis auf das Training von Kampfsportarten und auf die Verfügbarkeit funktionstüchtiger Waffen.»
Laut Einschätzung des NDB ist derzeit zwar eher ein Rückzug von Rechtsextremen aus der Öffentlichkeit zu beobachten. Dies vor allem auch deshalb, weil Medien, Behörden und Linksextreme den Neonazis grosse Aufmerksamkeit widmeten. Für Rechtsextreme bedeute dies, dass, wenn sie als solche erkannt würden, sie mit persönlichen Konsequenzen rechnen müssten. «Deshalb dürfte für viele Szenemitglieder die Motivation, sich bedeckt zu halten, bestehen bleiben. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Szene weiter konspirativ verhält», heisst es im Bericht.
Im Gegensatz zu Nachbarländern wie Deutschland beobachtet der NDB bis jetzt keine Zunahme von rechtsextremen Gewalttaten. Auch Anschläge blieben bisher aus. Attentate seien aber auch in der Schweiz möglich, so der Nachrichtendienst warnend. Vor allem von Einzeltätern, die ausserhalb der bekannten Neonazi-Strukturen agierten, gehe eine Gefahr aus. Eine zentrale Rolle spielten dabei die sozialen Netzwerke, über die sich Rechtsextreme vernetzen und radikalisieren könnten.
Ein Koch mit Kriegsmaterial unter dem Bett
Einer, der sich bewaffnet hat, ist Matthias M., ein ostdeutscher Koch mit rechtsextremer Gesinnung und ehemaligem Wohnsitz im Zürcher Oberland. Bei einer Durchsuchung in seiner Wohnung in Rüti im April 2019 treffen die Ermittler auf eigentliches Kriegsmaterial. Unter dem Bett finden sie ein Sturmgewehr und eine tschechische Maschinenpistole, im Schrank eine Pistole der Marke Walther PPK. Auch Munition sammelte M. nicht zu knapp. Rund 2000 Patronen versteckte er in seiner Wohnung.
Matthias M. steht für all jene Neonazis, die sich bedroht fühlen, die denken, der «Rassenkrieg» stehe vor der Tür, ein Angriff von anderen Völkern auf die eigene Kultur. Ein Feldzug, gegen den man sich in der kruden Ideologie der Rechtsextremen zur Wehr setzen muss – nötigenfalls auch mit Waffengewalt.
Das Horten der Waffen wurde M. aber schliesslich zum Verhängnis. Vergangenen Juni wurde ihm deswegen der Prozess gemacht. Vor dem Bezirksgericht Hinwil erschien der durchtrainierte Mann mit dem schmalen Oberlippenbart und dem kahlrasierten Kopf mit zwei stark tätowierten Gesinnungsgenossen. In braunen Skaterschuhen schritt er in Richtung Gerichtssaal, während er mit stechendem Blick die wartenden Anwesenden musterte.
Matthias M. ist kein Unbekannter. Im Gegenteil. Er ist einer der Mitorganisatoren eines der grössten Rechtsrock-Konzerte der letzten Jahrzehnte. Im toggenburgischen Unterwasser half er tatkräftig mit, dass 5000 «Sieg Heil» grölende Neonazis im beschaulichen Tal zu einschlägig bekannten Bands «abhitlern» konnten, wie es in der Szene heisst. In Bussen waren die rechtsextremen Fans aus ganz Europa herangekarrt worden – grösstenteils stammten sie aus Ostdeutschland. Die überforderten Behörden liessen sie gewähren.
Vor Gericht in Hinwil gab Matthias M. an jenem heissen Sommertag seinen Werdegang zu Protokoll: Realschule, Ausbildung als Koch, Geselle, neun Monate Bundeswehr. Ab 2008 wohnte er in der Schweiz. Unter dem Hemd verbarg er seine Tattoos mit rechtsextremen Motiven: Hakenkreuze, sogar das Konterfei eines Kriegsverbrechers.
Und die Waffen? Davon wollte er vor Gericht nichts wissen. Er verweigerte die Aussage. Dies, obwohl an den Gewehren und an der Walther PPK seine DNA gefunden wurde. «Mit über 2000 Schuss Munition kann man einen halben Krieg anfangen», sagte der Staatsanwalt. M. schwieg und lachte bloss verächtlich.
Auf Facebook nannte er sich «Rechtzman Skinboi»
Für den Staatsanwalt aber war der Fall klar: Dieser Mann, der sich auf Facebook «Rechtzman Skinboi» nannte, ist «der Obernazi». Von der Schweiz aus habe er seine unsägliche Hassideologie verbreitet, habe eines der grössten Nazi-Konzerte in Westeuropa veranstaltet. «Er wird hier in negativer Erinnerung bleiben.» Deshalb forderte der Staatsanwalt einen Landesverweis. «Die Staatsanwaltschaft weint ihm keine Träne nach», fügte er an.
Sein Anwalt bestätigte später den Waffenbesitz. Es sei ja nachgewiesen, dass der gebürtige Thüringer davon wusste. So sah es auch das Gericht. Es verurteilte den Mann zu einer Freiheitsstrafe von 16 Monaten bedingt. Vom Nebenanklagepunkt der Rassendiskriminierung sprach es ihn aber frei. Des Landes verwiesen wurde M. trotzdem. Diesem Teil des Urteils war der Ostdeutsche zuvorgekommen. Er zog zurück nach Thüringen. Den Hauptteil des Schuldspruchs hat er inzwischen offenbar akzeptiert. Vor Obergericht streitet sein Anwalt lediglich noch um eine Teilentschädigung für die Gerichtskosten.
Dass M. mit dem Rückzug in die Heimat seiner Ideologie abgeschworen hätte, kann nicht behauptet werden. Letztes Jahr stand er in ähnlicher Sache vor dem Landgericht Bayreuth. Es geht um ein Paket, das M. von der Schweiz aus nach Bayreuth geschickt hatte. Der Inhalt: Rechtsrock-CDs von Bands mit Namen wie Leibstandarte Adolf Hitler oder Blitzkrieg-Wolfenhords.
(https://www.nzz.ch/zuerich/neonazis-in-der-schweiz-warum-sich-rechtsextreme-bewaffnen-ld.1597416)
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tagesanzeiger.ch 20.01.2021
Schlag gegen Neonazi-Szene: Kopf der Winterthurer Eisenjugend verhaftet
Die Polizei hat am Mittwochmorgen sechs mutmassliche Rechtsextreme verhaftet. Darunter ein 20-Jähriger aus Winterthur, Kopf der Neonazi-Zelle Eisenjugend.
Kurt Pelda, Kevin Brühlmann
Es ist früher Mittwochmorgen. In einem Winterthurer Aussenquartier verlässt eine Frau ihre Wohnung und sieht, wie drei Polizisten in Zivilkleidung auf ein Mehrfamilienhaus zugehen. Dort wohnt Eszil bei seinen Eltern. Vermutlich kennen sich die Polizisten bestens aus, denn sie waren schon einmal hier.
Eszil – 20 Jahre alt, Kunststudent, Waffennarr und einer der führenden Köpfe der Winterthurer Neonazi-Szene. Bekannt wurde er als Mann hinter der Eisenjugend, einer rechtsextremen Gruppe, die von einem apokalyptischen «Rassenkrieg» träumt.
Nach einem Artikel im «Tages-Anzeiger» war es im August 2020 zu einer Hausdurchsuchung bei Eszil und einem seiner Kameraden – Deckname «Rotbart» – gekommen. Dabei beschlagnahmte die Polizei mehrere Schusswaffen. Laut einem Jugendfreund besass Eszil bis dahin eine Kalaschnikow, zwei Karabiner, zwei Pistolen, ein halbautomatisches Gewehr des Typs SIG-522 und Munition. Später wurde er von der Zürcher Hochschule der Künste geworfen.
An diesem Mittwoch wird Eszil von den Polizisten verhaftet, wie jemand aus Polizeikreisen bestätigt. Eszil ist eines der Ziele einer grösseren Aktion. Daran beteiligt ist die Kantonspolizei Zürich, zusammen mit Kolleginnen aus Luzern und der Stadtpolizei Winterthur. Zur selben Zeit werden – Eszil inklusive – sechs junge Männer festgenommen. Alle zwischen 18 und 20 Jahre alt, alle mutmasslich rechtsextrem.
Fünf der Verhafteten leben im Kanton Zürich, einer in Luzern, wie Zürcher Kantonspolizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt geben. Man habe ausserdem «mehrere Waffen und mutmassliches Beweismaterial sichergestellt». Weiter heisst es in der Mitteilung, die sechs jungen Männer seien im Sommer 2020 «durch die Verbreitung von rassendiskriminierenden Inhalten in den Fokus der Polizei geraten».
«Bei uns gilt Nulltoleranz gegenüber Rechtsextremismus», sagt Mario Fehr, SP-Sicherheitsdirektor des Kantons Zürich.
Hintergrund: Attacke über Zoom
Dass die Behörden genau jetzt zugeschlagen haben, Monate nachdem die Eisenjugend ihre rechtsextreme Propaganda verbreitet hatte, ist kein Zufall. Laut einem Insider besteht ein Zusammenhang zu einer virtuellen Attacke: Am vergangenen Sonntag, 17. Januar, wurde eine Online-Kulturveranstaltung der Jüdischen Liberalen Gemeinschaft (JLG) der Stadt Zürich gestört.
Unbekannte übernahmen die Kontrolle über die Veranstaltung. Dann teilten sie Bilder, auf denen Hitler, primitive Obszönitäten und Hakenkreuze zu sehen waren. Aber auch eine vermummte Person, die ihre gekreuzten Fäuste zeigt, ein Symbol der rechtsextremen Hammerskins.
Schliesslich wurde die Veranstaltung abgebrochen. Laut der Plattform der Liberalen Juden der Schweiz und dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund handelte es sich bei dem «unverfrorenen und abstossenden Übergriff» um eine «gut geplante und koordinierte» Aktion. Die JLG reichte Strafanzeige ein. Und nun, drei Tage später, werden Eszil und fünf seiner Kollegen verhaftet.
Eszil und seine Kameraden machen weiter
Es ist nicht das erste Mal, dass Mitglieder der Winterthurer Eisenjugend in den Verdacht geraten, Online-Veranstaltungen zu kapern und dabei antisemitische Propaganda zu verbreiten. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
Offiziell gilt die Eisenjugend als aufgelöst. Ebenso ihre Partnergruppe Nationalistische Jugend Schweiz (NJS), die auch im Raum Winterthur aktiv war. Doch Eszil und einige Kumpel des harten Kerns machen unbeirrt weiter. Und zwar mit der neu gegründeten Gruppe Junge Tat. Sie ist die Jugendbewegung der rechtsextremen Nationalen Aktionsfront (NAF). Das Symbol der Jungen Tat ist die Rune des germanischen Kriegsgotts Tyr. Mit dabei sind im Hintergrund auch Neonazis aus den Kantonen Schwyz und Aargau.
Seit längerem arbeiten diese jungen Rechtsextremisten auch mit Leuten ausserhalb des Kantons Zürich zusammen. So mit einer ganzen Reihe bekannter deutscher Neonazis, aber auch mit einem jungen Bauernsohn aus dem Kanton Luzern, der zu den umtriebigsten Mitgliedern der NJS gehörte. Er wurde an jenem Mittwochmorgen ebenfalls verhaftet und der Luzerner Jugendanwaltschaft zugeführt.
(https://www.tagesanzeiger.ch/kopf-der-winterthurer-eisenjugend-verhaftet-576774125297)
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Polizei verhaftet sechs mutmassliche «Eisenjugend»-Mitglieder
Die Polizei hat in den Kantonen Zürich und Luzern sechs mutmassliche Mitglieder der «Eisenjugend» festgenommen. Sie stehen im Verdacht, rechtsradikales Gedankengut verbreitet zu haben. Ob sie in Untersuchungshaft kommen, ist noch offen.
https://www.watson.ch/!118610992
-> https://www.tagesanzeiger.ch/bankraeuber-hat-gleich-drei-filialen-ueberfallen-mann-mit-messer-verletzt-polizisten-in-winterthur-490756580416
-> https://www.landbote.ch/mutmassliche-rechtsextreme-in-winterthur-verhaftet-684527018685
-> https://www.toponline.ch/news/winterthur/detail/news/kapo-zuerich-gelingt-schlag-gegen-mutmassliche-neonazis-00149655/
-> https://www.20min.ch/story/aktion-gegen-rechtsextreme-sechs-junge-erwachsene-festgenommen-145646555041
-> https://www.nau.ch/news/polizeimeldungen/polizei-verhaftet-sechs-mutmassliche-eisenjugend-mitglieder-65855695
-> https://www.zentralplus.ch/polizei-verhaftet-mutmasslichen-rechtsextremen-im-kanton-luzern-1989855/
-> https://www.blick.ch/schweiz/mehrere-waffen-gefunden-spur-fuehrt-zur-eisenjugend-polizei-verhaftet-sechs-rechtsextreme-in-zuerich-und-luzern-id16302411.html
-> https://www.zh.ch/de/news-uebersicht/medienmitteilungen/2021/01/2101201x.html
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/mitglieder-der-eisenjugend-polizei-verhaftet-sechs-rechtsextreme-in-zwei-kantonen
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nzz.ch 20.01.2021
Schlag gegen Neonazi-Szene: Polizei nimmt sechs Rechtsextreme fest
In den Kantonen Zürich und Luzern ist die Polizei gegen das rechtsextreme Milieu vorgegangen. Dabei wurden auch Waffen konfisziert.
Florian Schoop
Am Mittwochmorgen hat die Polizei eine gezielte Aktion im rechtsextremen Milieu durchgeführt. In den Kantonen Zürich und Luzern nahmen die Einsatzkräfte insgesamt sechs Personen fest. Sie stellten zudem mehrere Waffen sowie mutmassliches Beweismittel sicher. Bei den Verhafteten handelt es sich um sechs Schweizer im Alter zwischen 18 und 20 Jahren.
Umfangreiche Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich sowie der Zürcher Staatsanwaltschaft hätten zu fünf jungen Erwachsenen im Kanton Zürich und zu einem jungen Erwachsenen im Kanton Luzern geführt, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung. Die jungen Männer seien im Sommer 2020 auf den Radar der Behörden geraten. Dies, da sie rassendiskriminierende Inhalte verbreitet hätten. Sie werden nun der zuständigen Staatsanwaltschaft sowie der Jugendanwaltschaft Luzern zugeführt. Es gelte die Unschuldsvermutung.
Bereits im August 2020 hat die Polizei im rechtsextremen Milieu in Winterthur bei Hausdurchsuchungen diverse Schusswaffen sichergestellt. Zwei 19-jährige Schweizer standen damals im Verdacht, rechtsextremes Gedankengut zu pflegen und dieses weiterverbreiten zu wollen. Auf die Spur führten die Behörden Ermittlungen, die sich über längere Zeit erstreckt hätten.
Aktion gegen rechtsextreme «Eisenjugend»
Bei den Verdächtigen handelt es sich um mutmassliche Mitglieder der rechtsextremen Gruppe «Eisenjugend», die seit Anfang des Jahres 2020 aktiv ist. Einer der Männer war bis vor kurzem Student an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Die Hochschule hat ihn im Dezember vom Studium ausgeschlossen. Bereits im August hatte das Rektorat disziplinarische Massnahmen gegen den Studenten in die Wege geleitet. Diese umfassten ein Verbot, das Hochschulareal zu betreten und die Infrastruktur zu benutzen. In einem weiteren Schritt wurde er dann aber vier Monate später exmatrikuliert.
Nach Bekanntwerden der rechtsextremen Verbindungen hatten Kommilitonen den Rauswurf des Studenten gefordert. Knapp 2000 Personen riefen in einer Petition dazu auf, den jungen Mann auszuschliessen. Man fühle sich bedroht, «wenn sich ein Mensch mit einer solch menschenverachtenden, rassistischen, sexistischen und antisemitischen Geisteshaltung an der Hochschule frei bewegen könne», hiess es in der Petition.
(https://www.nzz.ch/zuerich/neonazis-in-der-schweiz-polizei-nimmt-sechs-rechtsextreme-fest-ld.1597416)
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Zürich: Jüdische Gemeinde erstattet Anzeige wegen Online-Störaktion
Unbekannte haben am Sonntag eine Online-Veranstaltung der Jüdischen Liberalen Gemeinde Or Chadasch (JLG) gekapert und mit Hakenkreuzen, Hitlerbildern und Pornografie überschwemmt. Die betroffene Gemeinde hat nun Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat erstattet.
https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/zuerich-juedische-gemeinde-erstattet-anzeige-wegen-online-stoeraktion-00149699/
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Wer sind die «Grauen Wölfe»? – RaBe-Info 20.01.2021
Hinter der tierischen Bezeichnung «Graue Wölfe» verbirgt sich eine faschistische Organisation aus der Türkei. Sie hat auf der ganzen Welt ihre Anhänger*innen, laut Kenner der Szene, Hakan Gürgen seien es alleine in der Schweiz über 10’000.
Zuletzt waren die «Grauen Wölfe» in den Schlagzeilen als Frankreich die Organisation verboten hat. Ähnliche Diskussionen werden seither auch in Deutschland geführt.
Wofür stehen die «Grauen Wölfe», agieren sie auch in der Schweiz und welche Beziehung pflegen sie zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan?
https://rabe.ch/2021/01/20/offenlegungspflicht-erweitern/
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Impfkritische Flyer in Winterthurer Briefkästen aufgetaucht
In Winterthur werden impfkritische Flyer verteilt. Die Flyer kommen im BAG-Stil daher und zeigen verschiedene Behauptungen zur Impfung und deren Folgen auf.
https://www.toponline.ch/news/winterthur/detail/news/impfkritische-flyer-in-winterthurer-briefkaesten-aufgetaucht-00149629/
Nicht alle Corona-Marschierer sind Nazis – genau deshalb ist es gefährlich
Warum nicht alle Corona-SchwurblerInnen und Querdenker Nazis sind. Warum die Unterscheidung wichtig ist. Und warum die Bewegung gerade deshalb für die extreme Rechte zentral ist – und für die Zukunft so gefährlich.
https://www.bonvalot.net/nicht-alle-corona-marschierer-sind-nazis-genau-deshalb-ist-es-so-gefaehrlich-832/
+++HISTORY
Unterwegs druchs kollektive Gedächtnis
Er ist unfassbar gross, reicht bis Tief in die letzten Winkel der Geschichte und bewahrt Objekte und Wissen auf, an das wir uns erinnern wollen oder auch nicht. Der Raum des kollektiven Gedächtnisses. Heute wagen wir uns hinein und durchstöbern drei Archive nach Fundstücken die überraschen, erschrecken und vergnügen.
https://rabe.ch/2021/01/20/unterwegs-druchs-kollektive-gedaechtnis/