Medienspiegel 31. Dezember 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++SCHWEIZ
Auseinandergerissen und wiedervereint: Die Geschichte einer Familienzusammenführung
Sechs Jahre lang hatte Zelalem Demoz seinen Vater nicht gesehen. Als es schliesslich 2019 zum Wiedersehen am Flughafen Zürich kam, konnte er es kaum fassen.
https://www.unhcr.org/dach/ch-de/57065-auseinandergerissen-und-wiedervereint-die-geschichte-einer-familienzusammenfuhrung.html


+++BALKANROUTE
Schallenberg kündigt eine Million Euro für Flüchtlinge in Bosnien an
Nachdem ein Transfer in eine ehemalige Kaserne am Widerstand lokaler Behörden scheiterte, sind im winterlichen Bosnien nach wie vor rund 900 Flüchtlinge obdachlos
https://www.derstandard.at/story/2000122870808/schallenberg-kuendigt-eine-million-euro-fuer-fluechtlinge-in-bosnien-an?ref=rss


Bosnien-Herzegowina – Verlegung der obdachlosen Flüchtlinge in Bosnien gescheitert
Nach Protesten örtlicher Politiker wurden die Flüchtlinge und Migranten wieder in das abgebrannte Lager zurückgebracht.
https://www.srf.ch/news/international/bosnien-herzegowina-verlegung-der-obdachlosen-fluechtlinge-in-bosnien-gescheitert


+++GRIECHENLAND
Trauriger Jahreswechsel – Flüchtlingslager «Moria 2.0» versinkt im Schlamm: «Es fehlt an allem!»
Das von der Schweiz mit aufgebaute Flüchtlingslager auf Lesbos ist nicht winterfest. Schweizer Helfer berichten von dramatischen Zuständen.
https://www.blick.ch/ausland/trauriger-jahreswechsel-fluechtlingslager-moria-2-0-versinkt-im-schlamm-es-fehlt-an-allem-id16271258.html


+++ATLANTIK
Seenotrettung: 150 Migranten aus Booten vor Kanaren gerettet
Immer mehr Menschen flüchten aus Afrika über den Atlantik auf die Kanaren. Die Route gilt als eine der gefährlichsten. Auf den Urlaubsinseln ist die Lage angespannt.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-12/seenotrettung-kanaren-gran-canaria-fluechtlinge-afrika-migration


+++GASSE
Berührende Aktion: Gratis Wurst und Brot in Baden
Beim Spatzennest in Baden finden diejenigen Leute, die wirklich in Not sind, ein leckeres Essen, ein warmes Feuer und ein paar aufmunternde Worte. Diese Geste wird von den Betroffenen dankbar angenommen.
https://www.telem1.ch/aktuell/beruehrende-aktion-gratis-wurst-und-brot-in-baden-140363061


+++POLIZEI DE
Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt:innen – Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt KviAPol
Polizeibeamt:innen, die die gesetzlichen Grenzen für den Einsatz von Gewalt überschreiten, machen sich gemäß § 340 StGB wegen Körperverletzung im Amt strafbar. Den amtlichen Statistiken zufolge werden die allermeisten angezeigten Fälle durch die Staatsanwaltschaften eingestellt; wenig bekannt ist bislang über das Dunkelfeld dieses Deliktsbereichs. Der Vortrag präsentiert Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt KviAPol, das erstmals für Deutschland systematisch übermäßige polizeiliche Gewaltanwendungen untersucht. Welche Personen sind in welchen Situationen auf welche Weise von übermäßiger polizeilicher Gewalt betroffen? Warum entscheiden sie sich für oder gegen eine Anzeige? Wie kommt es zu der hohen Einstellungsquote? Wie wird in der Polizei mit derartigen Verfahren umgegangen? Welche Rolle spielen Rassismus und Diskriminierungserfahrungen?
https://media.ccc.de/v/rc3-11562-korperverletzung_im_amt_durch_polizeibeamt_innen


+++RASSISMUS
Sprache dekolonisieren – „In rassistischen Wörtern steckt sehr viel Gewalt“
Es gibt eindeutig kolonial grundierte Begriffe wie das N-Wort. Und es gibt subtilere wie etwa „Dschungel“ oder „Tropenmedizin“. Im Dlf erklärte die Sprachkritikerin Susan Arndt, wann ein Wort rassistisch ist – und was man stattdessen sagt.
https://www.deutschlandfunk.de/sprache-dekolonisieren-in-rassistischen-woertern-steckt.911.de.html?dram:article_id=482811


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Nach Masken-Eklat im Coop: Griechischer Milliardär entschuldigt sich bei Coop
Der griechische Coca-Cola-Milliardär Alki David (52) weigert sich im Coop, eine Maske anzuziehen. Dabei lässt er sich filmen und lädt das Video auf Instagram hoch. Beinahe kommt es zu einer Schlägerei.
https://www.blick.ch/schweiz/bern/verhaftet-mich-doch-griechischer-milliardaer-sorgt-fuer-masken-eklat-im-coop-id16270892.html
-> https://www.20min.ch/video/milliardaer-widersetzt-sich-im-coop-der-maskentragpflicht-492065159869



bernerzeitung.ch 31.12.2020

Prominenter MaskenverweigererHanf-Milliardär sorgt im Coop Gstaad für Aufruhr

Alki David weigerte sich, beim Einkaufen in Gstaad eine Maske zu tragen. Der jüngste Eklat passt nahtlos in seinen Lebenslauf. Die Polizei ermittelt.

Quentin Schlapbach

Die Szene erhitzt die Gemüter. Der griechische Milliardenerbe und Chaletbesitzer Alki David steht im Coop in Gstaad an der Kasse und räumt sein Einkaufswägeli mit Esswaren voll – ohne Maske. Als ein Kunde ihn auf die geltenden Regeln in der Schweiz aufmerksam macht, tickt er völlig aus. «Trag doch du eine, wenn du willst», blafft er ihn auf Englisch an. Es kommt zur Konfrontation. David zieht seine Jacke aus und fordert den Kunden zu einer Schlägerei heraus. Im Hintergrund hört man den Versuch seiner Freundin, ein Tiktok-Star, ihn zu beschwichtigen.

Fäuste fliegen dann zum Glück keine. Aber der Milliardär macht mit Worten noch einmal deutlich, dass er sich an das Schweizer Epidemiengesetz nicht halten wird. «Verhaftet mich doch. Holt die Polizei, wenn ihr wollt. Ich bin bereit, zu gehen. Aber eine Maske ziehe ich nicht an, und hört auf, mir zu sagen, dass ich eine tragen soll.»

David teilte das Video seines Austickers im Anschluss voller Stolz auf Instagram. Von dort fand es den Weg auf mehrere Schweizer Medienportale. In den Kommentarspalten und auf Social Media brandet dem Griechen seither viel Wut entgegen. Dass ein Milliardär sich über die geltenden Gesetze in der Schweiz einfach so hinwegsetzt, ist für die meisten störend. Es gibt aber auch einige Bewunderer, die sein Verhalten als mutigen Widerstand gegen die Obrigkeit deuten.

Die Kantonspolizei Bern sagt auf Anfrage, dass ihr der Vorfall nicht gemeldet worden sei, man aber inzwischen Kenntnis davon habe. «Abklärungen sind nun im Gang», sagt Sprecherin Lena Zurbuchen. Im schlimmsten Fall droht Alki David eine Anzeige. Das Ausstellen einer Ordnungsbusse – wie sie das nationale Parlament in der Wintersession für solche Fälle eigentlich beschlossen hatte – ist derzeit aber noch nicht möglich, weil das Gesetz noch nicht in Kraft ist.

Offenbar musste Alki David bereits auf dem Polizeiposten in Gstaad vorsprechen. Auf Instagram teilte er am Mittag ein Video, das zeigt, wie er – wiederum maskenlos – das Polizeigebäude betritt. Er sei fast wieder verhaftet worden, sagte er nach dem Termin scherzhaft. Der Besuch habe sich aber gelohnt, weil er die Gelegenheit zugleich noch nutze, um den Geschäftsführer der Deutschen Bank zu verklagen, teilte Alki David seinen 164’000 Followern mit.

Verbundenheit mit Gstaad

Wer die Vita des schillernden Milliardärs mitverfolgt, den erstaunen die jüngsten Eskapaden in Gstaad wenig. Nicht nur das Drama liegt dem Griechen im Blut – auch mit dem Gesetz kam er schon öfters in Konflikt.

Alki David entstammt der Unternehmerdynastie Leventis, die mit dem Vertrieb von Coca-Cola reich geworden ist. Das Vermögen der Familie wird auf 2,8 Milliarden Dollar geschätzt. Als Teil der High Society entwickelte David schon früh eine Beziehung zu Gstaad. Hier besuchte er in seinen Jugendjahren das Elite-Internat Le Rosey – auch bekannt als teuerste Privatschule der Welt. Wie so viele Abgänger von Le Rosey blieb er dem Kurort auch nach seiner Schulzeit treu und kaufte sich ein Chalet am Fusse des Hausbergs Wispile.

Vor einem Jahr berichtete diese Zeitung erstmals ausführlich über Alki Davids sonderbares Gstaader Cannabis-Geschäft. Er gibt vor, im Berner Nobelskiort «an reiner Bergluft und reinem Wasser» legales CBD-Hanf anzubauen. Allerdings konnte von der Firma niemand sagen, wo genau diese Hanfpflanzen sich im Saanenland befinden. In Tat und Wahrheit dürfte das unter dem Namen Swissx vertriebene Gras in Kerzers gedeihen, wie das Nachrichtenportal Nau später herausfand. In Hollywood, dem Zielmarkt von Swissx, interessiert das aber niemand.

Kobragift gegen die Pandemie

Als die Covid-Pandemie Anfang Jahr ihren Lauf nahm, sass Alki David in seiner kalifornischen Zweitheimat fest. Den Frühling und Sommer verbrachte er fast die ganze Zeit über in seinem 19-Millionen-Dollar-Strandhaus in Malibu. Reisen in die Schweiz oder nach Europa waren wegen der Einreisesperren fast unmöglich. Auch durch die harten Lockdown-Massnahmen in Kalifornien wurde Alki Davids Jetset-Leben vorübergehend zwangsstillgelegt. Gemäss seinem Instagram-Kanal vertrieb er sich die Zeit vor allem mit dem Konsum seiner eigenen Cannabisprodukte.

Am Anfang der Pandemie witterte der Milliardenerbe zwar noch das grosse Geschäft. Mit einem Nasenspray auf der Basis von Kobragift wollte er mit seiner Firma Swissx die Welt vor dem Virus retten. Um sein neuestes Produkt wurde es aber schnell ruhig – vielleicht auch, weil Alki David zunehmend an der Ernsthaftigkeit der Pandemie zweifelte. In den sozialen Medien äusserte er sich mehrfach kritisch gegenüber den weltweiten Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

Als glühender Donald-Trump-Fan wittert er hingegen eine grosse Verschwörung gegen den scheidenden US-Präsidenten. Seit der Wahl Anfang November teilt er auf seinem Instagram-Kanal fast jeden Tag mehrere Beiträge von angeblichen Wahlfälschungen. Vor Gericht hielten diese Anschuldigungen aber bisher bekanntlich nicht stand.

58 Millionen Dollar Busse

Anders sieht es bei Alki Davids persönlichen Rechtshändeln aus. Anfang Dezember – also kurz vor seiner Abreise nach Gstaad – verurteilte ihn ein Gericht in Los Angeles zu einer Strafzahlung von 58 Millionen Dollar. Er soll seine frühere Assistentin sexuell belästigt haben, indem er sich vor ihr ausgezogen und sie zum Oralsex gedrängt habe. Laut dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» ist dies eine der höchsten Strafzahlungen, die in den USA für vergleichbare Fälle je ausgesprochen wurden.

Anfang Jahr musste Alki David ausserdem bereits zwei weitere ehemalige Angestellte wegen sexuellen Übergriffen entschädigen. Die Strafzahlungen betrugen in diesen Fällen insgesamt 14 Millionen Dollar. Angesichts dieser Summen und der Straftatbestände dürfte ihn eine allfällige Anzeige wegen eines Verstosses gegen die Schweizer Covid-Verordnung wohl kaltlassen.
(https://www.bernerzeitung.ch/hanf-milliardaer-sorgt-im-coop-gstaad-fuer-aufruhr-493328082574)



„Sie suchen einen Erlöser, der sie befreien kann“ – Experte prognostiziert, wie es mit den Querdenkern weitergeht
Der Antisemitismusbeauftragte Baden-Württembergs, Michael Blume, spricht im Interview über Zerfallserscheinungen bei der Bewegung und neue Verschwörungsmythen.
https://www.tagesspiegel.de/politik/sie-suchen-einen-erloeser-der-sie-befreien-kann-experte-prognostiziert-wie-es-mit-den-querdenkern-weitergeht/26760802.html


Kulturwissenschaftler über Impfgegner – „Spuren einer para-religiösen Erzählung“
Einst galten Pandemien als Strafe Gottes. Medizin stand im Verdacht, den göttlichen Plan zu vereiteln. Diese Deutung wird heute kaum noch vertreten. Kulturwissenschaftler Andreas Bernard sieht solche Denkmuster jedoch bei Corona-Leugnern. Diese seien nicht einmal durch Erfahrung umzustimmen, sagte er im Dlf.
https://www.deutschlandfunk.de/kulturwissenschaftler-ueber-impfgegner-spuren-einer-para.886.de.html?dram:article_id=490088


Da staunen die etablierten Parteien: Die Bewegung «Freunde der Verfassung» wird zur Referendumskraft
Zuerst sammelte sie 70’000 Unterschriften für das Referendum gegen das Covid-Gesetz. Und jetzt rettet die Bürgerbewegung «Freunde der Verfassung» vielleicht sogar das Referendum gegen das Terror-Gesetz.
https://www.tagblatt.ch/schweiz/demokratie-da-staunen-die-etablierten-parteien-die-bewegung-freunde-der-verfassung-wird-zur-referendumskraft-ld.2081610