Medienspiegel 9. Dezember 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++THURGAU
Protestnote
Trotz Petition: Weshalb die Stadt Weinfelden keine zusätzlichen Flüchtlinge aufnehmen will
Die SP der Stadt Weinfelden hat im Oktober eine Petition an den Stadtrat eingereicht, in der sie die zusätzliche Aufnahme von Flüchtlingen von den griechischen Inseln fordert. Der Stadtrat hat nun auf das Anliegen geantwortet.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/kreuzlingen/protestnote-trotz-petition-weshalb-die-stadt-weinfelden-keine-zusaetzlichen-fluechtlinge-aufnehmen-will-ld.2073129


+++SCHWEIZ
Asylsuchender in der Schweiz: «Ich fühle mich manchmal wie im Gefängnis» | True Life | SRF Virus
Der 19-jährige Saeed lebt seit rund acht Jahren in der Schweiz – drei davon mit seiner sechsköpfigen Familie auf engstem Raum im Rückkehrzentrum für abgewiesene Asylsuchende. Nicht nur das Führen einer Beziehung ist durch die Wohnsituation erschwert: Durch die ständigen Kontrollen im Asylzentrum, die vielen Vorgaben und das wenige Geld der Nothilfe fühle er sich manchmal wie im Gefängnis. Der junge Iraner versucht deshalb, mit Teilnahme an Demonstrationen auf die prekäre Situation von Asylsuchenden aufmerksam zu machen – schliesslich wünsche er sich nichts mehr, als eine Bewilligung und Papiere, die es ihm erlauben, legal in der Schweiz zu leben.
https://www.youtube.com/watch?v=K0js5qCW7j0&fbclid=IwAR28ugcjGXnIDTsEleVn3jD3HfQgDbPhfDkqlxV5oO9eLNavYHsRPpwehd0


Menschenunwürdiges Leben am Rande der Gesellschaft
Im 2019 bezogen fast 6‘800 Personen Nothilfe. Dadurch leben sie meist ohne Aussicht auf Besserung unter höchst prekären Bedingungen.
https://beobachtungsstelle.ch/news/menschenunwuerdiges-leben-am-rande-der-gesellschaft/


Europäische Migrations- und Asylpolitik: Auch die Schweiz trägt eine Verantwortung
Wenn in Europa ein umfassender Rahmen für eine neue Migrations- und Asylpolitik zur Diskussion steht, dann steht auch das Engagement der Schweiz zur Debatte. Die Schweiz ist Teil des europäischen Asylsystems und verantwortet diese deshalb mit. Die menschenrechtlichen Herausforderungen sind beträchtlich. In ihrem Positionspapier «Ein neuer Rahmen für eine europäische Migrations- und Asylpolitik: Grosse Investition – grosse Verantwortung für die Schweiz» empfiehlt die Eidgenössische Migrationskommission EKM deshalb, dass sich die Schweiz in allen Gremien, in denen sie die europäische Migrations- und Asylpolitik mitgestaltet, dezidiert für den Schutz und die Würde von Vertriebenen einsetzt.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-81525.html
-> Positionspapier «Ein neuer Rahmen für eine europäische Migrations- und Asylpolitik» der EKM: https://www.ekm.admin.ch/ekm/de/home/dokumentation/empfehlungen.html


Migrationsbevölkerung während Lockdown: Femmes-/Männer-Tische halfen
Für die Migrationsbevölkerung war unser bestehendes Netzwerk und das damit verbundene Vertrauensverhältnis enorm wichtig. Ein Gastbeitrag von Isabel Uehlinger.
https://www.nau.ch/news/stimmen-der-schweiz/migrationsbevolkerung-wahrend-lockdown-femmes-manner-tische-halfen-65833110


+++BALKANROUTE
Im Niemandsland – gestrandet an der bosnischen Grenze
Sie wollen endlich ankommen, irgendwo. Doch dafür müssen sie durch den Wald, über die Grenze, in die Dunkelheit. Täglich versuchen Geflüchtete, sich von Bosnien aus über Kroatien in die EU durchzuschlagen. Sie werden bestohlen, verprügelt und verschleppt
https://www.stern.de/politik/ausland/bosnien–im-niemandsland–gestrandet-an-der-grenze–eine-reportage-9517770.html


+++EUROPA
Pushbacks durch Frontex: EU-Kommissarin nennt il¬le¬ga¬le Rück¬wei¬sun¬gen an EU-Außengrenzen »nicht akzeptabel«
Recherchen des SPIEGEL und seiner Partner deckten vor Wochen auf, wie Griechenland und Frontex in illegale Pushbacks von Geflüchteten verwickelt sind. Nun bewegt sich die EU-Kommission: Eine Aufklärung der Fälle sei »von größter Wichtigkeit«.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/frontex-europaeische-union-will-il-le-ga-le-rueck-wei-sun-gen-an-eu-aussengrenzen-aufklaeren-a-58f79a81-c75b-45ea-b6cd-1c521307dddb


+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Regierungsratsanwort auf Interpellation 156-2020 Schneider (Biel/Bienne, SVP) Ausländische Fahrende: Wann vertritt der Regierungsrat die Interessen der Wileroltiger?
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-c534a0261397422f89bba95fd77087cd.html


Regierungsratsantwort auf Motion 108-2020 Knutti (Weissenburg, SVP) Transitplatz Wileroltigen noch einmal kritisch hinterfragen.
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-c46ce8ffcabd4b058ff407976284c4b8.html


+++GASSE
Schwester Ariane, Nonne: «Ich sehe das Schöne in den Menschen»
Suchtkranke, Prostituierte, Obdachlose: Für sie alle gerät das Leben in der Coronakrise zum Überlebenskampf. Mit dem Einbruch des Winters wird ihr Alltag noch schwieriger. Schwester Ariane versorgt Menschen, die ausserhalb der gängigen Normen leben, mit Mahlzeiten, Hilfsgütern und Zuspruch.
https://www.srf.ch/audio/focus/schwester-ariane-nonne-ich-sehe-das-schoene-in-den-menschen?id=11888985
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/nonne-verteilt-essensrationen-zu-ihr-kommen-die-aermsten-der-armen


Es schneielet, es beielet: Eine Nacht mit den Bettler*innen bei Schneeregen
Die Romafamilie, die seit dem Sommer in Basel bettelt und draussen schläft, ist immer noch hier. Warum denn bloss? Wir haben eine Nacht bei ihnen verbracht.
https://bajour.ch/a/hlaKQ947BQHuf9Ot/eine-nacht-mit-den-bettlerinnen-bei-schneeregen
-> https://telebasel.ch/2020/12/09/report-frieren-in-basel


+++DROGENPOLITIK
Cannabis für 100’000 Patienten in der Schweiz besser zugänglich
Der Nationalrat will den Zugang zu Cannabis als Medikament erleichtern. In vielen europäischen Ländern ist die medizinische Verwendung von Hanf legal.
https://www.swissinfo.ch/ger/marihuana-als-medizin_cannabis-fuer-100-000-patienten-in-der-schweiz-besser-zugaenglich/46211644


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Polizeieinsatz an Pnos-Gegendemonstration verteidigt
Baschi Dürr hat am Mittwoch in der Beantwortung einer Interpellation den Gummischrot-Einsatz der Polizei bei einer Pnos-Gegendemonstration von 2018 verteidigt.
https://telebasel.ch/2020/12/09/polizeieinsatz-an-pnos-gegendemonstration-verteidigt/?channel=105100
-> https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/baschi-duerr-verteidigt-polizeieinsatz-an-basler-pnos-gegendemonstration-140175239
-> https://www.bazonline.ch/baschi-duerr-rechtfertigt-gummischrot-an-nazifrei-demo-442731987218


+++JUSTIZ
«Strafrecht dient zu oft politischen Zwecken»
Staatsanwälte haben viel Macht: Sie entscheiden die meisten Strafverfahren selber und müssen ihre Entscheide nicht mal begründen. Ein Gespräch mit Staatsanwalt Christoph Ill über die rechtsstaatlich heikle Rolle seines Berufsstands.
https://www.republik.ch/2020/12/09/strafrecht-dient-zu-oft-politischen-zwecken


+++SEXISMUS
Ständerat verhindert breite Kampagne gegen Sexismus

Der Bund kann keine breit angelegte Kampagne gegen Sexismus lancieren. Im Gegensatz zum Nationalrat hat der Ständerat am Mittwoch eine entsprechende Motion der Grünen Nationalrätin Regula Rytz (BE) mit 21 zu 20 Stimmen abgelehnt. Damit ist das Anliegen vom Tisch.
https://www.parlament.ch/de/services/news/Seiten/2020/20201209110503345194158159038_bsd082.aspx
-> https://www.derbund.ch/kampagne-gegen-sexismus-wichtig-oder-geldverschwendung-823780845347


+++RASSISMUS
Weiterbildungsplattform Antirassismus lanciert
Rassismus und Diskriminierungsschutz sind keine Trend-Themen. Rassismus und Diskriminierungsschutz gehen uns immer und alle etwas an. Sich zu diesen Themen weiterzubilden, ist deshalb eine Aufgabe, die uns alle betrifft. Das Projekt «Beratungsnetz für Rassismusopfer» von humanrights.ch lanciert eine Onlineplattform, die über Weiterbildungsmöglichkeiten rund um Rassismus und Diskriminierung in der ganzen Schweiz informiert.
https://www.humanrights.ch/de/fachstellen/fachstelle-diskriminierung-rassismus/news-lancierung-weiterbildungsplattform


+++RECHTSPOPULISMUS
bernerzeitung.ch 09.12.2020

Kämpfer gegen «rot-grünen Filz»: Alt-SVP-Stadtrat Beuchat findet bei Nause eine neue Stelle

Als  Parlamentarier kritisierte Henri-Charles Beuchat die Stadt und deren  Verwaltung. Jetzt wird er nach dem Konkurs seiner Firma städtischer  Angestellter.

Christoph Hämmann

Auf  Provokationen zu verzichten, wenn sich die Möglichkeit für ein  scharfzüngiges Votum bot, war nie der Stil von Henri-Charles Beuchat  (SVP). Bis zu seinem Rücktritt aus dem Stadtparlament im vergangenen Mai  galt er dort noch vor Parteikollege Erich Hess als grösster Querulant,  der sich mit der Stadtregierung ebenso gern anlegte wie mit der  rot-grünen Stadtratsmehrheit.

Als  am Vorabend des nationalen Frauenstreiks zu dessen Ehren am  Stadtratsrednerpult eine violette Fahne prangte, hängte Beuchat bei  jedem Votum eine Schweizer Fahne darüber. In einer Kuppel auf dem Dach  des Hauses der Religionen sah er einen Verstoss gegen das  Minarett-Verbot, in den Kerzen auf dem Waisenhausplatz, die an den Tod  eines jungen Mannes auf der dortigen Polizeiwache erinnerten, eine  «unhaltbare Situation». In der Reitschule werden laut Beuchat  «Stalin-Abkömmlinge herangezüchtet», Rot-Grün steht bei ihm für «Filz».

Im  September trat Beuchat eine neue Stelle an. Er ist jetzt Sachbearbeiter  Finanzen und Support bei Schutz und Rettung Bern in der Direktion von  Gemeinderat Reto Nause (CVP). Der einstige grösste Kritiker der Stadt  ist jetzt städtischer Angestellter.

«Stelle war normal ausgeschrieben»

Die  beiden verbinden enge Bande, Beuchat ist Götti eines von Nauses zwei  Söhnen, zusammen posierten sie in den sozialen Medien etwa bei  gemeinsamen Ausflügen an Rock-Konzerte. Auf Anfrage bezeichnet Beuchat  seine neue Stelle als private Angelegenheit, die er nicht kommentiere.  Auch Nause findet, die Anstellung eines Buchhalters in nicht leitender  Funktion sei «keine politische Sache».

Die  Stelle sei «normal ausgeschrieben» gewesen, so Nause. Selber habe er  Schutz und Rettung bloss gebeten, «zu schauen, ob ihr ihn zu einem  Gespräch einladen könnt». Er habe das auch schon bei anderen Bekannten  gemacht und sehe darin nichts Verwerfliches. Dabei sei immer klar, dass  der Entscheid über eine Anstellung bei der Abteilung liege. «Auf den  Entscheid, Henri-Charles Beuchat anzustellen, habe ich keinen Einfluss  genommen», hält Nause fest.

Beuchat war früher CVP-Stadtrat

Im Februar sorgte der 52-jährige Beuchat mit dem Konkurs seines Unternehmens für Finanz- und Steuerberatung für Schlagzeilen. Der Rücktritt als  Stadtrat ein paar Monate später liess sich als Fokussierung auf die  berufliche Zukunft interpretieren, verstärkt noch durch das SVP-intern  verschmähte Interesse Beuchats an einer Gemeinderatskandidatur.  Möglicherweise hatte er beim Rücktritt im Mai aber auch bereits die  Zusage für die neue Stelle. Städtische Angestellte dürfen nicht Mitglied  des Stadtrats sein.

Den  sechs Jahren im Stadtrat, die Beuchat im Mai beschloss, war eine erste  Ära als Stadtparlamentarier vorausgegangen. Von Ende 2007 bis März 2012  hatte er – damals noch für die CVP von Reto Nause – bereits während gut  vier Jahren im Stadtrat politisiert. Den damaligen Rücktritt begründete  er mit der gewachsenen Beanspruchung im eigenen Unternehmen, die ihn  zwinge, die Prioritäten im geschäftlichen Bereich zu setzen. Ein paar  Monate später, im November 2012, kandidierte er auf der SVP-Liste, im  Mai 2014 rutschte er in den Stadtrat nach.
(https://www.bernerzeitung.ch/alt-svp-stadtrat-beuchat-findet-bei-nause-eine-neue-stelle-109157467713)


+++RECHTSEXTREMISMUS
Wie die rechte Szene ihr Image aufpolieren will
Randalieren an den rechten Rändern nur Fortschrittsverlierer? Mit sozialem Engagement erreichen Rechtsextreme verstärkt die Mitte der Gesellschaft
https://www.derstandard.at/story/2000122323058/wie-die-rechte-szene-ihr-image-aufpolieren-will?ref=rss


Für deutsche Identitäre: Christchurch-Terrorist spendete an Hitlers Geburtstag Geld
Auf 792 Seiten analysiert ein Bericht für das neuseeländische Parlaments den Terror von Christchurch. Er zeigt unbekannte Spenden des Terroristen nach Deutschland – an Hitlers Geburtstag.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_89087764/christchurch-terrorist-spendete-zu-hitler-geburtstag-nach-deutschland.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Innenministerkonferenz zu Querdenkern: Neue Härte
Die Landesinnenminister wollen diskutieren, härter gegen Querdenker vorzugehen. In Baden-Württemberg ist der Verfassungsschutz bereits aktiv.
https://taz.de/Innenministerkonferenz-zu-Querdenkern/!5737161/
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1145557.corona-verharmloser-verfassungsschutz-baden-wuerttemberg-beobachtet-querdenken.html
-> https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/verfassungsschutz-beobachtet-querdenken-bewegung,SIenLog
-> https://www.srf.ch/news/international/bewegung-von-coronaskeptikern-verfassungsschuetzer-nehmen-querdenken-unter-beobachtung
-> https://www.volksverpetzer.de/bericht/querdenken-extremisten-verfassungsschutz/
-> https://www.nzz.ch/international/deutscher-verfassungsschutz-beobachtet-querdenken-bewegung-ld.1591064?mktcid=smsh&mktcval=Twitter
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/querdenken-verfassungsschutz-baden-wuerttemberg-beobachtet-100.html#xtor=CS5-62
-> https://www.deutschlandfunk.de/querdenken-unter-beobachtung-konkrete-gefahren-abwehren.720.de.html?dram:article_id=489005
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/querdenken-verfassungsschutz-baden-wuerttemberg-beobachtet-100.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/verfassungsschutz-querdenken-baden-wuerttemberg-101.html


Geburtenkontrolle durch private Stiftungen. Realität oder Verschwörungstheorie?
Verschwörungstheorien behaupten, Bill Gates und seine Stiftung hätten das Coronavirus zur Reduktion der „Überbevölkerung“ entwickelt. Tatsächlich hatten Stiftungen historisch eine zentrale Bedeutung für eine Politik globaler Geburtenkontrolle. Doch man sollte ihnen trotz ihres Reichtums und ihrer Netzwerke nicht zu viel Macht zuschreiben.
https://geschichtedergegenwart.ch/geburtenkontrolle-durch-private-stiftungen-realitaet-oder-verschwoerungstheorie/


Das System der Corona Verharmloser: Warum so viele ihnen glauben
Obwohl die Corona Fallzahlen seit Wochen hoch sind, die Intensivstationen in vielen Regionen schon an der Kapazitätsgrenze und auch die Zahl der täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit Corona steigt – gibt es immer noch Leute wie Sucharit Bhakdi und andere „Experten“, die sagen: „Ist doch alles gar nicht so schlimm. Corona ist nicht gefährlich.”
https://www.youtube.com/watch?v=Ilq9NKaNK0A&feature=youtu.be