Medienspiegel 12. November 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BASEL
Studie zu abgewiesenen Asylbewerbern: Am härtesten trifft sie das Arbeitsverbot
Terre des Hommes Schweiz hat die Situation von abgewiesenen Asylbewerbern in Basel-Stadt und Baselland untersucht. Und fordert jetzt «ein menschenwürdiges Dasein» für die Betroffenen.
https://www.bazonline.ch/am-haertesten-trifft-sie-das-arbeitsverbot-236768215053
-> https://www.terredeshommesschweiz.ch/abgewiesene-asylsuchende-unsinnige-abhaengigkeit-von-staatlicher-nothilfe/
-> https://www.terredeshommesschweiz.ch/abgewiesene-asylsuchende-nothilfe-eine-sackgasse/


+++ZÜRICH
tagesanzeiger.ch 12.11.2020

Zürcher Regierung mit neuen Details zum Vorfall im «Erlenhof»

Am 8. Oktober kam es zu einem grossen Polizeieinsatz in der Stadt Zürich. Im ehemaligen Pflegezentrum «Erlenhof» im Kreis 4 waren zwei Männer aus einem Fenster gestürzt und mussten ins Spital gebracht werden. Bei den beiden Männern, 19 und 23 Jahre alt, handelte es sich um abgewiesene Asylbewerber. Für sie und 34 weitere Männer diente der «Erlenhof» als Quarantäne-Station, weil es in der Asylunterkunft in Urdorf, einem Zivilschutzbunker, zu mehreren Ansteckungen mit Covid-19 gekommen war.

Kritik kam umgehend. Die Zürcher Sicherheitsdirektion um ihren Chef Mario Fehr (SP) habe «mutwillig in Kauf genommen, dass sich Menschen im Bunker in Urdorf mit Corona anstecken», schrieb das Bündnis «Wo Unrecht zu Recht wird». Auch Fehrs Direktion reagierte mit einer Mitteilung. Die Menschen im «Erlenhof», hiess es, würden sich «um grundlegende Regeln und Schutzvorgaben foutieren». Im Anschluss an die Information, dass sich zwei Menschen verletzt haben, steht weiter: «Die Sicherheitsdirektion verurteilt das Verhalten aufs Schärfste.»

Zum Einkaufen aus dem Fenster

In der Zwischenzeit wurde der Vorfall auch im Kantonsrat ein Thema. Sowohl die SVP- als auch die SP-Fraktion reichten zwei Anfragen ein. In den Antworten schrieb der Regierungsrat Folgendes: Die beiden abgewiesenen Asylbewerber hätten zum Einkaufen aus dem Fenster steigen wollen, wobei sie gestürzt seien, wie einer der Männer im Nachhinein gesagt habe. So hätten sie der Quarantäne entgehen wollen. Der 23-Jährige habe das Spital wieder verlassen; was mit dem 19-Jährigen geschehen ist, schreibt die Regierung nicht.

Überhaupt seien diverse Männer im Erlenhof aggressiv aufgetreten, schreibt die Regierung weiter, und wegen eines Übergriffs auf eine Betreuerin seien drei Männer inhaftiert worden. Auch zu den Kosten äusserte sich die Regierung: Neun Polizisten hätten den «Erlenhof» zwischen dem 5. und dem 20. Oktober rund um die Uhr bewacht. Das habe 450’000 Franken gekostet. Dazu kämen 90’000 Franken für eine private Sicherheitsfirma. (kbr)
(https://www.tagesanzeiger.ch/bankraeuber-hat-gleich-drei-filialen-ueberfallen-mann-mit-messer-verletzt-polizisten-in-winterthur-490756580416)



nzz.ch  12.11.2020

Sturz aus dem Fenster im Zürcher Notspital Erlenhof: Einer der abgewiesenen Asylsuchenden wollte trotz Quarantäne einkaufen gehen

Linda Koponen

Am 8. Oktober stürzten zwei Männer aus einem Fenster in der dritten Etage des Notspitals im ehemaligen Pflegezentrum Erlenhof an der Zürcher Lagerstrasse und verletzten sich dabei. Es handelte sich um abgewiesene Asylsuchende aus dem Rückkehrzentrum Urdorf, die sich im Erlenhof wegen eines Covid-19-Falls in Quarantäne befanden. Der Vorfall warf Fragen auf. Wie konnte es so weit kommen?

Nun hat der Regierungsrat zwei Anfragen aus dem Kantonsrat beantwortet und die Umstände des Ereignisses geschildert. Vor dem Sturz aus dem Fenster hätten die beiden Algerier im Alter von 19 und 23 Jahren randaliert und sich gegenüber einem Mitarbeiter aggressiv gezeigt. Die Polizei habe die Situation beruhigen können und sich daraufhin ins Erdgeschoss zurückgezogen. Rund eine halbe Stunde später habe man die beiden Personen verletzt im Innenhof gefunden, woraufhin sie mit Rettungsfahrzeugen in Spitäler gebracht worden seien.

Im Nachhinein habe der Ältere der beiden erklärt, dass er trotz der verordneten Quarantäne habe einkaufen wollen und deshalb versucht habe, den Erlenhof zu verlassen. Der andere Mann äusserte sich nicht zum Vorfall. Gemäss der Kantonspolizei kann eine Dritteinwirkung ausgeschlossen werden. Es sei davon auszugehen, dass die beiden versucht hätten, aus dem Fenster zu klettern, und dabei abgestürzt seien.
Polizeikosten in der Höhe von 450 000 Franken

Die Situation im Erlenhof war jedoch bereits vor dem Fenstersturz angespannt, wie aus der Antwort der Regierungsrates weiter hervorgeht. Seit dem 2. Oktober befanden sich sämtliche Bewohner des Rückkehrzentrums Urdorf dort in Isolation oder in Quarantäne. Laut dem Regierungsrat handelt es sich dabei um Männer, die ausserhalb des Ausländerbereichs straffällig geworden sind oder in anderen Zentren aufgrund ihres Verhaltens nicht tragbar waren. Wo sich die Männer angesteckt haben, ist nicht bekannt. Rund eine Woche vor dem ersten positiven Testergebnis habe es jedoch eine Prügelei zwischen mehreren Bewohnern gegeben.

Im Erlenhof sei die Quarantäneanordnung mehrfach missachtet worden. Wiederholt hätten Personen versucht, die Unterkunft zu verlassen. Daneben sei Mobiliar zerstört, eine Fensterscheibe zerschlagen und ein Zimmer über das Lavabo geflutet worden. Eine Betreuerin soll auch physisch angegriffen worden sein. Daraufhin habe die Polizei drei der Männer verhaftet.

Der zusätzliche Aufwand für die Kantonspolizei Zürich betrug 450 000 Franken. Durchschnittlich waren neun Polizisten während 24 Stunden im Einsatz. Hinzu kamen Kosten von 90 000 Franken für eine private Sicherheitsfirma.
(https://www.nzz.ch/zuerich/zuerich-mann-sprang-aus-dem-fenster-weil-er-einkaufen-wollte-ld.1586699)


+++DEUTSCHLAND
Mitten in der Pandemie: Drohende Wiederaufnahme von Abschiebungen nach Afghanistan
Am kommenden Montag, den 16. November, soll nach dem Willen der Bundesregierung wieder ein Sammelabschiebungsflug nach Kabul starten. Nach achtmonatiger, pandemiebedingter Pause – aber mitten in der zweiten Coronawelle sowohl in Deutschland als auch in Afghanistan und trotz der dortigen desaströsen Sicherheitslage
https://www.proasyl.de/news/mitten-in-der-pandemie-drohende-wiederaufnahme-von-abschiebungen-nach-afghanistan/


+++ITALIEN
Navi e aerei davanti la Tunisia per fermare le barche dei migranti“
Bei einem Zwischenstopp in Rom hat die italienische Innenministerin Luciana Lamorgeseihrem französischen Kollegen den Vorschlag unterbreitet, dass Italien Schiffe und Flugzeuge vor der tunesischen Küste positioniert, um der tunesischen Küstenwache Boote mit Migrant*innen zu signalisieren. Deren Aufgabe wäre es dann, die Boote zu stoppen und die Boat-people nach Tunesien zurückzubringen. So setzt sich Italien nicht dem Vorwurf rechtswidriger Push-Backs aus. Den neuen Vorschlag rechtfertigt Lamorgese vor dem Hintergrund des Anschlags von Nizza mit der Notwendigkeit, potentiellen Terroristen die Einreise nach Europa zu verwehren.
https://ffm-online.org/navi-e-aerei-davanti-la-tunisia-per-fermare-le-barche-dei-migranti/


+++MITTELMEER
Flucht über das Mittelmeer: Und wieder gibt es Tote
Vor der Küste Libyens sind 74 Füchtlinge ertrunken. 47 konnten gerettet werden. Es ist bereits das achte tödliche Bootsunglück seit Anfang Oktober.
https://taz.de/Flucht-ueber-das-Mittelmeer/!5728330/
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-11/libyen-schiffsunglueck-migranten-ertrunken-kueste-menschenrechte


Flüchtlingskrise im Mittelmeer: Baby stirbt kurz nach Seenot-Rettung
Helfer des spanischen Schiffes «Open Arms» haben am Mittwoch mehr als 110 Menschen geborgen. Fünf Personen zog die Mannschaft bereits tot aus dem Wasser.
https://www.bernerzeitung.ch/baby-stirbt-kurz-nach-seenot-rettung-388071077453


+++ATLANTIK
«Du kannst jederzeit sterben» – wegen Corona wurden die Kanaren zum Flüchtlings-Hotspot
Wegen der Corona-Krise hat sich die Flüchtlings-Situation verschärft: Viele haben ihren Job verloren und bleiben in den Auffangstationen gestrandet.
https://www.watson.ch/international/migration/139868683-du-kannst-jederzeit-sterben-migrationskrise-auf-den-kanaren
-> https://www.jungewelt.de/artikel/390354.eu-und-fl%C3%BCchtlinge-tod-vor-den-kanaren.html


+++GASSE
Obdachlose finden statt im Pfuusbus im «Pfuuszelt» Unterschlupf
Das Sozialwerk Pfarrer Sieber trotzt der Coronakrise. Der Pfuusbus kann in diesem Jahr wegen der Abstandsregel nicht geöffnet werden. Stattdessen wurde ein «Pfuuszelt» errichtet. Es gilt ein Schutzkonzept.
https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/obdachlose-finden-statt-im-pfuusbus-im-pfuuszelt-unterschlupf-00144922/


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Freispruch für Co-Geschäftsleiter der Unia – Schweiz Aktuell
Die Staatsanwaltschaft habe zu wenig ausgeführt, weshalb gerade Lorenz Keller für die Blockade am Zürcher Central 2018 verantwortlich sei, so die Begründung des Bezirksgerichts Zürich.
https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/freispruch-fuer-co-geschaeftsleiter-der-unia?urn=urn:srf:video:07be2a1d-e10a-41b1-8a66-4561e5262f28



nzz.ch 12.11.2020

«Wir  haben diese Brücke gebaut. Deshalb essen wir hier Zmittag», rief damals  ein Gewerkschafter durchs Mikrofon. Unia-Co-Chef Lorenz Keller ist nun  wegen Blockade der Zürcher Bahnhofbrücke vor Gericht gestanden

Weil  demonstrierende Bauarbeiter Kartoffelstock assen und der Verkehr  deshalb zum Erliegen kam, ist Lorenz Keller wegen Nötigung angeklagt.  Zum Schluss bleibt aber nur eine Busse von 150 Franken wegen einer ganz  anderen Sache hängen.

Tom Felber

Der  Wortlaut der Bewilligung, die die Gewerkschaft Unia für eine Kundgebung  in der Stadt Zürich erhielt, war klar: Während des ganzen Umzugs dürfe  kein Halt gemacht werden, und die Verzweigungen seien zügig zu  passieren. Trotzdem wurden am 6. November 2018 auf der Bahnhofbrücke  Festbänke und Tische aufgebaut, und die rund 2000 Kundgebungsteilnehmer  erhielten Kartoffelstock und Geschnetzeltes. Ein Unia-Sprecher rief  durchs Mikrofon: «Wir haben diese Brücke gebaut. Deshalb essen wir hier  Zmittag.»

Nun  steht Lorenz Keller, Co-Geschäftsleiter der Unia Zürich-Schaffhausen,  deswegen vor einem Zürcher Einzelrichter. Der 40-jährige Keller war  Bewilligungsinhaber der Demonstration und soll sich der Nötigung und  «Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen», strafbar gemacht  haben. Laut Anklage waren Bahnhofbrücke und Central eine Stunde lang  komplett gesperrt und zwischen 12 Uhr und 15 Uhr 15 gab es  Betriebsstörungen auf vierzehn Tram- und Buslinien.

Nötigung sei «eine völlig neue Dimension»

Staatsanwalt  Edwin Lüscher, der nicht vor Gericht erscheinen muss und dies auch  nicht tut, verlangt in seiner Anklage eine bedingte Geldstrafe von 45  Tagessätzen à 50 Franken. Kellers Verteidiger Matthias Brunner erklärt  am Rande des Prozesses, eine Busse für den Vorfall hätte sein Mandant  wohl akzeptiert. Dass er deswegen aber wegen Nötigung angeklagt werde,  sei eine völlig neue Dimension und unangebracht.

Keller  hat zusätzlich noch einen Strafbefehl angefochten, mit dem er zu einer  Busse von 150 Franken wegen Verstosses gegen die Allgemeine  Polizeiverordnung der Stadt Zürich bestraft worden war. Er war  Organisator einer anderen Unia-Aktion, bei der am Internationalen  Frauentag im März 2019 in Zürich Männernamen auf Strassenschildern mit  Frauennamen überklebt worden waren: Zum Beispiel wurde aus der  «Josefstrasse» die «Mariastrasse», aus der «Ehrismannstrasse» die  «Ehrisfraustrasse».

Vor  Gericht macht Lorenz Keller keine Aussagen zur Sache, gibt aber  Erklärungen zum politischen Kontext der beiden Aktionen ab. Im ersten  Fall sei es darum gegangen, die Frühpensionierung für Bauarbeiter zu  verteidigen, und im zweiten Fall sei die strukturelle Ungleichbehandlung  von Frauen anhand von Strassennamen aufgezeigt worden. Für die zweite  Aktion sei er voll und ganz verantwortlich.

Anklageprinzip verletzt

Der  Verteidiger Brunner erklärt, es treffe zwar zu, dass Keller die  Bewilligung für die Unia-Kundgebung eingeholt habe. Damit sei aber keine  Straftat erfüllt. Es mangle am Anklageprinzip. Die Anklage formuliere  nicht, weshalb Keller damit für alles andere verantwortlich sein soll,  das sich an der Kundgebung abgespielt habe. Im Fall der Strassenschilder  wird Keller von Ursula Weber verteidigt. Sie nennt die Aktion  «schlichtweg einen genialen Debattenbeitrag». Die Kleber seien danach  wieder entfernt und es sei nichts beschädigt worden. Deshalb sei es  nicht strafbar.

Einzelrichter  Alain Kessler spricht den Beschuldigten von den Vorwürfen der Nötigung  und der Störung von Betrieben frei. Das Anklageprinzip sei tatsächlich  verletzt. Es stehe nicht, was genau die Tathandlung des Beschuldigten  sei, und auch der subjektive Tatbestand sei nicht umschrieben. Eine  Rückweisung erachtet er aber nicht für sinnvoll. Die Busse von 150  Franken wegen der Strassenschilder muss Keller bezahlen. Die Schilder  seien verändert worden, was verboten sei. Zusätzlich muss der  Beschuldigte auch die Untersuchungskosten beider Verfahren übernehmen,  da er diese schuldhaft verursacht habe.
Urteil GG200188 vom 12. 11. 2020, noch nicht rechtskräftig.
(https://www.nzz.ch/zuerich/blockade-bahnhofbruecke-zuerich-unia-chef-freigesprochen-ld.1586695)


+++REPRESSION DE
VGH Baden-Württemberg urteilt gegen Linksunten-Razzia
Durchsuchungsanordnung gegen Autonomes Zentrum KTS in Freiburg war rechtswidrig; Antrag des Bundesinnenministeriums hätte abgelehnt werden müssen
https://www.heise.de/tp/features/VGH-Baden-Wuerttemberg-urteilt-gegen-Linksunten-Razzia-4957633.html
-> https://rdl.de/beitrag/durchsuchung-der-kts-im-august-2017-war-rechtswidrig


+++WEF
Der Grosse Stadtrat fordert: Die Stadt Luzern soll nichts ans WEF bezahlen
Das World Economic Forum (WEF) wird 2021 in Luzern stattfinden. Die Stadtluzerner Linken wehren sich vehement dagegen. Nun haben sie einen Erfolg erzielt: Die Stadt soll keine Steuergelder für die WEF-Sicherheit bereit stellen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/stadt-luzern-soll-nichts-ans-wef-bezahlen-ld.1278774
-> https://www.tele1.ch/nachrichten/ausgebuchte-hotels-waehrend-dem-wef-139849923
-> https://www.zentralplus.ch/keine-steuergelder-der-stadt-luzern-fuer-das-wef-1938787/


+++POLIZEI SO
Nach Kritik an Gegnern: Regierung muss sich zu Aussagen der Polizeidirektorin äussern
Die Kritik der Polizeidirektorin Susanne Schaffner an den Gegnern der Gesetzesvorlage hat ein Nachspiel im Parlament. FDP-Kantonsrat Markus Spielmann hat eine Kleine Anfrage eingereicht. Damit muss sich die Regierung dazu äussern.
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/nach-kritik-an-gegnern-regierung-muss-sich-zu-aussagen-der-polizeidirektorin-aeussern-139834499


+++POLIZEI DE
Rassismus bei Polizeikontrolle: Wenn die Hautfarbe verdächtig ist
„Racial Profiling“ ist verboten, trotzdem kritisieren Menschen mit anderer Hautfarbe als weiß, dass sie häufiger und rabiater von der Polizei kontrolliert werden. Forscher*innen haben diesen Verdacht nun bestärkt – stehen aber noch am Anfang der Untersuchungen.
https://www.vorwaerts.de/artikel/rassismus-polizeikontrolle-hautfarbe-verdaechtig


Nach Aussage einer Kollegin: Berliner Polizist für Misshandlung von Gefangenen verurteilt
Der Prozess ist zwar bereits einen Monat her, aber die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt, wurde ihm nicht zuteil. Am 10. Oktober wurde der Polizist Tony A. vor dem Berliner Amtsgericht zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Angeklagt war der Hobby-Bodybuilder und Hundenarr wegen drei Körperverletzungen im Amt, gerichtet jeweils gegen Gefangene seiner Einsatzhundertschaft. In zwei Fällen wurde er verurteilt, in einem erging ein Freispruch – da der Geschädigte mittlerweile verstorben war.
https://lowerclassmag.com/2020/11/12/nach-aussage-einer-kollegin-berliner-polizist-fuer-misshandlung-von-gefangenen-verurteilt/


+++RASSISMUS
Rassistische Beleidigungen gegen Schaffhauser SP-Grossstadtrat
In Herblingen ist ein Plakat des SP-Grossstadtrats Ibrahim Tas mit einem rassistischen Slogan beschmiert worden. Die Partei prüft nun rechtliche Schritte.
https://www.toponline.ch/news/schaffhausen/detail/news/rassistische-beleidigungen-gegen-schaffhauser-sp-grossstadtrat-00144758/


+++RECHTSEXTREMISMUS
Bräuche der Liebe: Frauenfeindlichkeit der Anastasia-Bücher
Die „Anastasia“-Bewegung ist mittlerweile bekannt als rechtsesoterische Siedler*innen-Bewegung mit klaren Verbindungen in verschwörungsideologische und rechtsextreme Milieus. Durch die eigene Darstellung der Anhängerschaft als vermeintlich friedfertige Selbstversorger*innen, gelten sie mit ihrem Konzept der Familienlandsitze und kulturellem Angebot als besonders anschlussfähig im ländlichen Raum. Doch im Kern ihrer Ideologie steht ein antifeministisches und antisemitisches Weltbild. Eine Analyse.
https://www.belltower.news/braeuche-der-liebe-frauenfeindlichkeit-der-anastasia-buecher-106743/


»Kaum zu ertragen«
Dem ZDF hat die Hufeisentheorie kein Glück gebracht – es ist beim Vergleich des Extremismus von links und rechts gescheitert. Die Dokumentation »Deutschland extrem« ist laut Stimmen im Netz »kaum zu ertragen«.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1144342.extremismusdoku-im-zdf-kaum-zu-ertragen.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Trotz Rüge des Verwaltungsgerichts: Der Kanton St.Gallen setzt das Verfahren gegen den strittigen Amtsarzt und Coronaskeptiker Rainer Schregel fort
Der Amtsarzt Rainer Schregel wurde vom Kanton vorsorglich abberufen, nachdem er öffentlich die Pandemie verharmloste und eine Journalistin dieser Zeitung beleidigte. Schregel reichte Beschwerde ein. Und erhielt vom St. Galler Verwaltungsgericht Recht. Für den Kanton ist die Sache deswegen nicht erledigt.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/wegen-formfehler-des-kantons-der-strittige-amtsarzt-und-coronaskeptiker-rainer-schregel-bleibt-im-amt-ld.1278594
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/ostschweiz/rainer-schregel-rehabilitiert-corona-skeptiker-ist-wieder-amtsarzt-id16191039.html
-> https://www.20min.ch/story/corona-skeptiker-arbeitet-wieder-als-st-galler-amtsarzt-618816245582
-> https://www.dieostschweiz.ch/artikel/fall-schregel-verwaltungsgericht-stellt-den-kanton-in-den-senkel-1pDMPjL
-> Schweiz Aktuell: https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/st–galler-amtsarzt-rainer-schregel-rehabilitiert?urn=urn:srf:video:2598f7d2-513b-4e86-b3ee-9f70feb0660e


„Querdenker“-Strategie des kleinsten gemeinsamen Nenners – auch in Leipzig
Wie kann es sein, dass viele Menschen am Sonnabend eine friedliche Demo in Leipzig auf dem Augustusplatz erlebt haben, aber keine gewaltsamen Auseinandersetzungen? Uta Deckow hat für MDR SACHSEN ausführlich mit dem ARD-Rechtsextremismusexperten Olaf Sundermeyer über die Ereignisse in Leipzig gesprochen. Er beschreibt die Strategien der „Querdenker“-Initiatoren und Teilnehmer und deren Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners.
https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/querdenker-demo-anaylse-strategie-100.html


Eltern gegen Masken
Angeblich lehnen zwei Drittel aller Eltern in Bautzen das Maske-Tragen ihrer Kinder in der Schule ab und fordern, dass Schüler keine Masken tragen sollen, so das Ergebnis einer Umfrage. – Doch wie seriös ist die Umfrage?
https://www.mdr.de/investigativ/video-464458_zc-f80c8d3a_zs-0fdb427d.html


Parler: In der Echokammer der Trump-Anhänger
Immer mehr Trump-Unterstützer wechseln zu alternativen sozialen Netzwerken wie Parler. Dort finden sie eine Welt, in der die US-Wahl noch nicht entschieden ist.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-11/parler-donald-trump-unterstuetzer-plattform-facebook-twitter-fake-news/komplettansicht


Stop-5G-Bewegung: «Ich werde die 5G-Antennen sabotieren»: Wie Verschwörungs¬theorien in die Schweiz gelangen
Mit der Corona-Pandemie haben die Mythen um den Mobilfunkstandard 5G nochmals zugelegt. Auch in der Schweiz. Ein Blick in die Anti-5G-Szene – und auf ihr Abrutschen in dubiose Milieus.
https://www.higgs.ch/ich-werde-die-5g-antennen-sabotieren-wie-verschwoerungstheorien-in-die-schweiz-gelangen/37597/


Anthroposophie & Écofascisme de Peter Staudenmaier
Extrait de brochure : „Anthroposophie & Écofascisme de Peter Staudenmaier“ critique de la pensée de Rudolf Steiner et de « l’infiltration » d’une pensée ésotérique dans les milieux dits alternatifs, écologistes ou anarchistes.
https://renverse.co/analyses/article/anthroposophie-ecofascisme-de-peter-staudenmaier-2802


+++HISTORY
Zufall oder nicht? Warum Adolf Ogi bei der Aufarbeitung der Cryptoaffäre vergessen ging
Der frühere SVP-Bundesrat Adolf Ogi war Verteidigungsminister, als die Cryptoaffäre lief. Trotzdem wurde er von der Geschäftsprüfungsdelegation nicht befragt. Warum?
https://www.watson.ch/schweiz/cryptoleaks/992637453-cryptoaffaere-alt-bundesrat-adolf-ogi-ging-bei-aufarbeitung-vergessen


Kollektiv Mainzer Straße – Sag niemals nie (Berlin 1991)
Berlin 1991, 100 min. Video-Dokumentation über die Mainzer Straße und die Räumung
https://youtu.be/9aq8t2JkRYo
-> https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4umung_der_Mainzer_Stra%C3%9Fe