Medienspiegel 2. November 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Regierungsratsantwort auf Interpellation 182-2020 Ammann (Bern, AL) Wie geht der Kanton mit Härtefallgesuchen um?
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-af4b1e53d53249d0ae187e64c8379bb2.html


Gericht fordert Freilassung: Kurde wehrt sich erfolgreich gegen Ausschaffungshaft
Das Bernische Verwaltungsgericht begründet den Entscheid damit, dass der Mann ein zweites Asylgesuch gestellt hat.
https://www.derbund.ch/kurde-wehrt-sich-erfolgreich-gegen-ausschaffungshaft-594953171216


+++BASELLAND
Bilanz vier Jahre Feldreben: Gemeinden profitieren kräftig
Das Bundesasylzentrum Feldreben in Muttenz ist Geschichte. Nach vier Jahren wird das Zentrum geschlossen und umfunktioniert in ein Corona-Testzentrum. Die Bilanz ist positiv. Baselbieter Gemeinden sparen Millionenbeträge in den nächsten Jahren im Sozialbereich.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-basel-baselland/bilanz-vier-jahre-feldreben-gemeinden-profitieren-kraeftig?id=11868447


+++ZÜRICH
35 Jahre Freiplatzaktion – Zum Recht verhelfen und Unrecht aufzeigen
Die Freiplatzaktion feiert ihr 35-jähriges Bestehen. Hannes Lindenmeyer hat mit dem Team, der Anwältin Corinne Reber, dem Geschäftsleiter Samuel Haeberli und dem Kommunikationsverantwortlichen Salvatore Pittà, ein Gespräch geführt.
https://tsri.ch/zh/freiplatz-aktion-zum-recht-verhelfen-und-unrecht-aufzeigen/


+++SCHWEIZ
Training – Asylanträge auf der Grundlage sexueller Orientierung und/oder Geschlechtsidentität oder Religion im Lichte des internationalen Flüchtlingsrechts und der EMRK
UNHCR veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Europarat, der Schweizerischen Flüchtlingshilfe und der Berner Rechtsberatungsstelle für Menschen in Not, am 25. November 2020 ein halbtägiges Training für Schweizer Rechtexperten zum Thema “Asylanträge auf der Grundlage sexueller Orientierung und/oder Geschlechtsidentität (SOGI) oder Religion im Lichte desinternationalen Flüchtlingsrechts und der EMRK”.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie wird die Veranstaltung nur online durchgeführt.
https://www.unhcr.org/dach/ch-de/aktuelles/training-asylantrage-auf-der-grundlage-sexueller-orientierung-und-oder-geschlechtsidentitat-oder-religion-im-lichte-des-internationalen-fluchtlingsrechts-und-der-emrk


Terra cognita 36: Wer ist «Wir»?
Die Jubiläumsausgabe der Zeitschrift «terra cognita» der Eidgenössischen Migrationskommission EKM ist online und als Druckversion verfügbar.
Vor fünfzig Jahren wurde die Eidgenössische Migrationskommission EKM als Antwort auf die «Schwarzenbach-Initiative» vom Bundesrat eingesetzt. Grund genug, um einen kurzen Blick zurück auf die Geschichte der Schweiz als «Migrationsgesellschaft» zu werfen. Aber noch wichtiger ist der Blick auf die Gegenwart und die Zukunft. Wo stehen wir heute als Schweiz? Wer ist überhaupt «Wir»? Wie sehr ist die Schweiz nicht nur ein Land der «vier Kulturen», unter denen üblicherweise die vier Sprachregionen gemeint sind, sondern auch eine Gesellschaft, in der Mehrfachzugehörigkeiten, transnationale Beziehungen und gelebte Vielfalt zum Alltag gehören? Wie kann und soll die Zukunft vor diesem Hintergrund gestaltet werden? Die Jubiläumsausgabe widmet sich diesen Fragen und skizziert Wege zu einem Neuen Wir.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-80944.html
-> http://www.terra-cognita.ch/de/ausgaben/


+++GRIECHENLAND
Brand in Flüchtlingscamp auf Samos: Seit Langem schutzlos
Ein Brand im Flüchtlingslager auf der Insel Samos hat mehrere Zelte zerstört. Aber auch ohne Feuer ist es ein gefährlicher Ort für die Bewohner*innen.
https://taz.de/Brand-in-Fluechtlingscamp-auf-Samos/!5722373/
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-11/griechenland-samos-fluechtlingslager-brand-registrierungslager-migranten-asylbewerber
-> https://www.derstandard.at/story/2000121358855/brand-vor-dem-registrierlager-fuer-asylwerber-von-samos?ref=rss
-> https://www.nzz.ch/international/griechenland-wieder-feuer-in-fluechtlingslager-diesmal-samos-ld.1584829


Gewalt und tote Ratten: Diese Protokolle zeigen, wie grausam Moria für Jugendliche war
“Der Junge war außer Kontrolle. Er fand eine Eisenstange und begann, die Fenster der Container einzuschlagen.”
https://www.vice.com/de/article/akddd4/gewalt-und-tote-ratten-diese-protokolle-zeigen-wie-grausam-moria-fur-jugendliche-war


Geflüchtete auf Lesbos: “Wir haben weder Toiletten noch Wasser”
Ein Blick auf die Zustände in den griechischen Flüchtlingslagern. Wir haben mit einem “Ärzte ohne Grenzen”-Mitarbeiter vor Ort gesprochen.
https://www.derstandard.at/story/2000121300145/lesbos-lager-wir-haben-weder-toiletten-noch-wasser


+++EUROPA
Der mühsame Weg der EU zur gemeinsamen Asylpolitik
Gefordert wird eine grundsätzliche Einigung über die zukünftigen Prinzipien der europäischen Flüchtlingspolitik
https://www.derstandard.at/story/2000121234868/der-muehsame-weg-der-eu-zur-gemeinsamen-asylpolitik?ref=rss


+++GASSE
Notschlafstelle Sleeper: Sanierung abgeschlossen
Das Gebäude der Notschlafstelle Bern an den Neubrückstrasse 19 wurde wie geplant saniert: Die Fassade, die Fenster, das Dach und der Balkon wurden erneuert. Die Bauarbeiten sind nun abgeschlossen.
https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/notschlafstelle-sleeper-sanierung-abgeschlossen
-> https://www.derbund.ch/die-berner-notschlafstelle-sleeper-ist-saniert-707728884670
-> https://www.bernerzeitung.ch/die-berner-notschlafstelle-sleeper-ist-saniert-533349407705


Gemeinderatsantwort auf Motion Rai/Gammenthaler (AL) “Vernünftige Drogenpolitik in der Stadt Bern” (PDF, 81.6 KB)
https://www.bern.ch/politik-und-verwaltung/gemeinderat/aktuelle-antworten-auf-vorstosse/publizierte-antworten-am-2-november-2020/motion-rai-vernunftige-drogenpolitik-in-der-stadt.pdf/download


GE: Armut nimmt zu – Schweiz Aktuell
Die Corona-Pandemie trifft besonders ärmere Menschen hart. In Genf können viele Sans-Papiers ihre Miete nicht mehr bezahlen. Ihnen droht der Verlust der Wohnung.
https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/ge-armut-nimmt-zu?urn=urn:srf:video:a9e5f4f1-1c13-4479-a497-bd246af3db2b


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
derbund.ch 02.11.2020

Gesundheit versus Grundrechte: Verhältnismässig? Staatsrechtler sind uneins über faktisches Demoverbot

Der  Berner Sicherheitsdirektor Philippe Müller will höchstens noch 15 Leute  an Kundgebungen tolerieren. Doch wäre dieser Einschnitt in ein  Grundrecht verhältnismässig? Experten argumentieren unterschiedlich.

Simone Klemenz, Simon Wälti

Einmal mehr haben am letzten Wochenende Demonstrierende in der Stadt Bern die Polizei  auf Trab gehalten. So haben sich am Samstag nicht nur Corona-Skeptiker  auf dem Bundesplatz versammelt, sondern auch rund 1000 Teilnehmende  einer bewilligten Kundgebung des Gesundheitspersonals. Mit solchen  Kundgebungen könnte im Kanton Bern allerdings vorläufig Schluss sein.

Philippe Müller (FDP), der Sicherheitsdirektor des Kantons Bern, forderte am Samstag am Rande der Kundgebung, dass Demonstrationen mit mehr als 15 Teilnehmenden verboten werden sollen.  Müller bekräftigte am Montag die Pläne. Faktisch könne man es bei  Kundgebungen vergessen, dass die Abstandsregeln eingehalten würden, das  habe sich auch am Samstag gezeigt. «Es geht um eine Güterabwägung  zwischen der Volksgesundheit und dem Kundgebungsrecht», sagt Müller. Die  Zahl der Infektionen steige stark an, «wir wollen diese Spitze brechen». Zugespitzt könne man sagen: «Was ist schlimmer? Kurzfristig nicht  demonstrieren zu können oder keinen Platz mehr auf der Intensivstation  zu haben?»

Keine Beschränkung auf Bundesebene

Die  geplante Beschränkung auf 15 Personen steht in einem deutlichen  Kontrast zu jenen Regeln, die noch am 29. Oktober vom Bundesrat  beschlossen wurden: Auf Bundesebene liegt bezüglich Demonstrationen  derzeit keine Beschränkung vor. In den jüngsten Corona-Massnahmen sah  der Bundesrat explizit von einem Demonstrationsverbot ab, da  Kundgebungen «aus einer grund- und staatsrechtlichen Perspektive eine  hohe Bedeutung» zukomme. Die Teilnehmenden müssen zwar eine Maske  tragen, ein Schutzkonzept ist aber nicht Pflicht. Der Bundesrat ergänzt  jedoch, dass die Durchführung von Kundgebungen im öffentlichen Raum  kantonalem Recht unterstehe.

Hier  setzt auch der Sicherheitsdirektor an: Der Bundesrat sehe vor, dass  Kantone strengere Regeln erlassen könnten, sagt Regierungsrat Müller –  auch im Bereich von Kundgebungen. «Unsere juristischen Abklärungen haben  ergeben, dass wir hier Spielraum besitzen.» Zudem werde das Verbot nur  für wenige Wochen Gültigkeit haben.

Darf  der Kanton aber wirklich Massnahmen ergreifen, die so viel weiter gehen  als jene auf nationaler Ebene? Hier sind sich die Staatsrechtler einig:  «Die Kantone dürfen strengere Massnahmen treffen, das hat der Bundesrat  an den Medienkonferenzen mehrfach betont», sagt Andreas Glaser,  Professor für Staatsrecht an der Universität Zürich. Markus Müller, der  an der Universität Bern am Institut für öffentliches Recht lehrt,  ergänzt: «Kantone dürfen bei entsprechender ‹seuchenpolizeilicher Lage› selbst Kundgebungen im öffentlichen Raum für eine begrenzte Zeit beschränken oder sogar ganz verbieten.»

Frage der Verhältnismässigkeit

Einigkeit  herrscht unter den Juristen also, was die nötigen Kompetenzen des  Kantons betrifft. Die Geister scheiden sich allerdings bezüglich der  Frage, ob eine solche Massnahme verhältnismässig wäre. Unter den  aktuellen Umständen zweifelt Staatsrechtler Andreas Glaser an der  Verhältnismässigkeit: «Da es sich faktisch um ein Verbot handelt, sehe  ich eine zu massive Einschränkung der Bevölkerung», so Glaser. «Diese  bewerte ich als grenzwertig und sehe die Verhältnismässigkeit auf der  Kippe.» Das oberste Ziel sei derzeit, Ansteckungen  zu vermeiden, dies könne aber auch mit Abstandhalten erreicht werden.  Auch seien die Zahlen im Kanton Bern geringer als in anderen Kantonen.

Starke Belastung der Polizei

Für  Jurist Markus Müller ist die Verhältnismässigkeit hingegen «im Moment  ohne weiteres gegeben». Er begründet dies mit der gegenwärtig «sehr  angespannten» epidemiologischen  Situation und nennt insbesondere die konstant steigenden Fallzahlen und  die hohe Belastung der Spitäler. Die Durchführung von Kundgebungen  führe überdies zu einer starken Belastung der örtlichen Polizeiorgane,  die sich ebenfalls erhöhten Gefahren aussetzen müssten. «Der  unbestritten hohe staatspolitische Wert von Kundgebungen ist daher im  Lichte dieser Lagebeurteilung stark zu relativieren», folgert Müller.  Zudem werde die Schwere der mit einem Kundgebungsverbot einhergehenden  Grundrechtsbeschränkungen aufgrund der voraussichtlich kurzen zeitlichen  Begrenzung stark gemildert.

Der Regierungsrat wird über die mögliche Einschränkung  am Mittwoch diskutieren. Bereits mit der am 23. Oktober in Kraft  gesetzten Verordnung sind Versammlungen mit mehr als 15 Personen  verboten. Politische Kundgebungen sind aber nicht explizit genannt. «Es  wäre sinnvoll, das klar zu regeln», sagt Müller. Derzeit hat der  bernische Sicherheitsdirektor keine Kenntnis von weiteren geplanten  Demonstrationen.
(https://www.derbund.ch/verhaeltnismaessig-staatsrechtler-sind-uneins-ueber-faktisches-demoverbot-429327783391)



Kreuzlinger Stadtrat reicht Strafanzeige gegen Aktivisten ein
Am Wochenende haben Unbekannte vor den Häusern diverser SVP-Politiker mit Kreide «Ja zur Geflüchtetenaufnahme. Nein zur rassistischen SVP» auf den Boden geschrieben. Die SVP wehrte sich dagegen. Nun erhält sie Rückendeckung vom Stadtrat.
https://www.toponline.ch/news/thurgau/detail/news/kreuzlinger-stadtrat-reicht-strafanzeige-gegen-aktivisten-ein-00144261/
-> https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/kreuzlingen/nachtbuben-gegen-die-volkspartei-warum-die-frage-der-fluechtlinge-von-moria-zu-aerger-in-kreuzlingen-fuehrt-ld.1274514


+++REPRESSION DE
Katze jagt Mieze und Raz
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ermittelt gegen weitere Linksextremisten im Umfeld der festgenommenen Drohbriefeschreiber. Das Paar aus Bad Cannstatt soll einen Brandsatz an der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg deponiert haben.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.linksextremismus-katze-jagt-mieze-und-raz.dc361d8c-791b-40b4-82ca-3388c5486d66.html


+++BIG BROTHER
Gesuch einer Basler Partei zeigt: Der Nachrichtendienst des Bundes verfügt über Personeninformationen, die er nicht speichern darf
Ein Gesuch der Partei Basta zeigt: Der Nachrichtendienst des Bundes fichiert, als hätte es die Fichenaffäre nicht gegeben.
https://www.bzbasel.ch/schweiz/gesuch-einer-basler-partei-zeigt-der-nachrichtendienst-des-bundes-verfuegt-ueber-personeninformationen-die-er-nicht-speichern-darf-139704329


COVID-19 bremst boomende Gesichtserkennungbranche
Kein einziges existierendes Biometriesystem kann Maskenträger halbwegs verlässlich erkennen, alle produzieren hohe Fehlerraten. Das wird sich auch nicht ändern, weil die Maske die mithin wichtigsten Messpunkte des Polygonrasters bedeckt.
https://fm4.orf.at/stories/3008665/


+++POLICE BE
Bernisches Unrecht
Im Kanton Bern macht sich strafbar, wer der Polizei seinen Namen “auf berechtigte Aufforderung hin” nicht bekannt gibt (Art. 15 KStrG). Das wurde einem Mann zum Verhängnis, der in Biel eine Polizeiaktion mit dem Mobiltelefon gefilmt hatte und dann nach seinen Personalien gefragt wurde.
https://www.strafprozess.ch/bernisches-unrecht/
-> Urteil Bundesgericht: https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://24-09-2020-6B_74-2020&lang=de&zoom=&type=show_document


+++POLIZEI TG
Gibt es auch im Thurgau Fälle von Racial Profiling? Präsident des Polizeiverbandes ärgert sich über Vorstoss von SP-Kantonsrätinnen
Die Kreuzlinger SP-Kantonsrätinnen Elina Müller und Nina Schläfli erkundigen sich bei der Thurgauer Kantonsregierung zu den Themenfelder Rassismus und Polizeiarbeit. Der Vorstoss stösst beim Präsidenten des des Verbandes Kapo Thurgau auf Unverständnis.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld/gibt-es-auch-im-thurgau-faelle-von-racial-profiling-praesident-des-polizeiverbandes-aergert-sich-ueber-vorstoss-von-sp-kantonsraetinnen-ld.1274352
-> Interpellation: https://parlament.tg.ch/public/upload/assets/103573/08_IN_Racial_Profiling_Kapo.pdf


+++RASSISMUS
antira-Wochenschau: Islamistische und anti-muslimische Gewalt in Frankreich, 50 Jahre Gefängnisstrafe gegen Geflüchtete in Griechenland, Drohnen über dem Mittelmeer
https://antira.org/2020/11/02/islamistische-und-anti-muslimische-gewalt-in-frankreich-50-jahre-gefaengnisstrafe-gegen-gefluechtete-in-griechenland-drohnen-ueber-dem-mittelmeer/


+++RECHTSEXTREMISMUS
Die Schweiz schliesst ihre Augen
Im Interview mit «element @__investigate__» nehmen Céline und Ananda den Rechtsextremismus in der Schweiz genau unter die Lupe und gehen der Frage nach, ob rechtsextremen Gruppierungen genügend Grenzen gesetzt werden.
https://vierseitig.ch/die-schweiz-schliesst-ihre-augen/


Gedenkstätte beschmiert: Frankreich will türkische “Graue Wölfe” verbieten
Der Konflikt zwischen Frankreich und der Türkei geht weiter: Nachdem in Lyon eine Gedenkstätte für Opfer des Genozids an den Armeniern beschmiert wurde, will Frankreich die rechtsextreme Organisation “Graue Wölfe” verbieten.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/frankreich-will-rechtsextreme-tuerkische-graue-woelfe-verbieten-a-2ed43bf9-7e90-4e72-b370-19b58458a9f9
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1143874.rechtsextremismus-frankreich-will-rechtsextreme-tuerkische-organisation-graue-woelfe-verbieten.html
-> https://www.derstandard.at/story/2000121384007/frankreich-will-rechtsextreme-graue-woelfe-verbieten?ref=rss
-> https://www.nzz.ch/international/islamistischer-terror-in-frankreich-bestuerzung-nach-dem-mord-an-drei-personen-in-einer-basilika-in-nizza-ld.1583304


Faschisten randalieren mit Corona-Vorwand
Überschaubare rechtsradikale Gruppen randalieren in spanischen Städten, um Chaos zu inszenieren
https://www.heise.de/tp/features/Faschisten-randalieren-mit-Corona-Vorwand-4945687.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1143900.corona-in-sapnien-ultrarechte-in-erster-reihe.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Stefan Büsser: «Daniel Koch und ich wurden ausgebuht»
Stefan Büsser lanciert zusammen mit Daniel Koch einen Corona-Podcast. Schon in der ersten Folge gibt sich «Mister Corona» sehr ehrlich und selbstkritisch.
https://telebasel.ch/2020/11/02/stefan-buesser-daniel-koch-und-ich-wurden-ausgebuht/


Coronavirus: Hier sind Europas Skeptiker am aktivsten
Das Coronavirus ruft erneut Skeptiker auf den Plan – und sie werden aggressiver. Anhänger finden sich in Europa vor allem im deutschsprachigen Raum.
https://www.nau.ch/news/europa/coronavirus-hier-sind-europas-skeptiker-am-aktivsten-65813042


Über die Freude am Rätseln: «Die Menschen wachen nicht morgens auf und glauben an eine Verschwörungstheorie»
Es macht Spass, tief in eine Geschichte einzutauchen. Dabei gebe es keinen Unterschied, ob es sich um «Game of Thrones» oder eine Verschwörungstheorie handelt, sagt der Psychologe Marius Raab im Interview.
https://www.nzz.ch/technologie/verschwoerungstheorien-und-der-reiz-des-raetselns-ld.1583785


Impfgegner-Foren sind “Brutstätten” von Antisemitismus
Ergebnis einer Untersuchung der britischen Regierung – Soziale Medien gehen vermehrt dagegen vor
https://www.derstandard.de/story/2000121372036/impfgegner-foren-sind-brutstaetten-fuer-antisemitismus


Leonardo Sojli : le propagandiste Qanon qui opère depuis le Valais
Le 20 octobre 2020, sortait sur la chaîne Youtube de Nouvo une série de vidéos ayant pour sujet le mouvement conspirationniste d’extrême droite Qanon. Une des ces vidéos consiste en une rencontre avec un des principaux propagandistes Qanon en francophonie : Leonardo Sojli. On y apprend notamment qu’il tourne ses lives depuis un chalet à Erschmatt en Valais. L’occasion de revenir sur cet individu central d’une mouvance qui monte en puissance en Suisse romande.
https://renverse.co/infos-locales/article/leonardo-sojli-le-propagandiste-qanon-qui-opere-depuis-le-valais-2803


Verschwörerische Mobilmachung: Der QAnon-Mythos
Während viele Verschwörungsphantasien mit derart abstrusen Inhalten es nicht aus den Nischen des Internets schaffen, funktioniert der QAnon-Mythos wie ein Community Building Projekt, was ihm eine breite Popularität beschert
https://www.derstandard.at/story/2000121293162/verschwoererische-mobilmachung-der-qanon-mythos?ref=rss



derbund.ch 02.11.2020

Deutsche «Corona-Rebellen»: Mit Molotow-Cocktails gegen die Pandemie-Politik

Die  Proteste werden kleiner, aber gewalttätiger: Deutsche Virologen,  Politiker und Journalisten werden mit dem Tod bedroht. Bereits kam es zu  ersten Brandanschlägen.

Dominique Eigenmann aus Berlin

Das  berühmte Robert-Koch-Institut in Berlin ist in der Corona-Pandemie die  Instanz, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Deutschland bündelt.  Es erstaunt deswegen wenig, dass es in besonderer Weise Proteste und  Wut militanter Gegner der staatlichen Seuchenpolitik auf sich zieht.

Vor  gut einer Woche warfen mitten in der Nacht mehrere Unbekannte  Molotow-Cocktails auf eines der Gebäude des Instituts im Süden Berlins.  Ein Wachmann konnte die Flammen löschen, bevor sie grösseren Schaden  anrichteten. Die Täter entkamen unerkannt. Vor einigen Tagen folgten  Angriffe aus dem Cyberspace. Die Behörden registrierten zwei sogenannte  Überlastungsangriffe auf die Instituts-Server. Als Folge davon waren  einige Stunden lang keine aktuellen Daten zur Ausbreitung der Seuche  mehr verfügbar.

Bekennerschreiben fordert Neuwahlen

Am  selben Tag, als Brandsätze auf das Robert-Koch-Institut flogen, knallte  es auch vor einem Gebäude in Berlin-Mitte, in dem die  Leibniz-Gemeinschaft residiert, eine bekannte wissenschaftliche  Gesellschaft. Unbekannte hatten eine aus Brandbeschleuniger, Akkus und  Spraydosen selbst gebaute Sprengvorrichtung platziert, die aber ausser  des Knalls und einer Stichflamme keinen Schaden anrichtete.

Am  Tatort fand sich ein Bekennerschreiben. Nach Informationen des  «Spiegels» forderten die Urheber darin ein sofortiges Ende der  Corona-Beschränkungen, den Rücktritt der deutschen Regierung und  Neuwahlen. Komme es nicht dazu, würden weitere Aktionen folgen. Die  Leibniz-Gemeinschaft warnte letzte Woche zusammen mit anderen grossen  deutschen Forschungsgesellschaften vor einer unkontrollierten  Verbreitung des Virus und forderte entsprechende Eindämmungsmassnahmen.

Im Internet angekündigt

Auffällig  an den Taten war nicht nur deren zeitliche Nähe, sondern dass diese von  militanten Gegnern der staatlichen Corona-Politik zuvor im Internet  recht unverhohlen angekündigt worden waren. Um nicht erneut zu spät zu  kommen, nahm die Polizei am letzten Wochenende in Köln einen Youtuber  fest, der im Internet seinerseits einen «Riesen-Rumms» angekündigt  hatte.

Auch  im Falle der Täter, die vor einem Monat 70 Kunstwerke in mehreren  Berliner Museen mit einer öligen Flüssigkeit beschädigt hatten, prüft  der Staatsschutz einen Zusammenhang mit den Corona-Protesten.

Der bekannte Vegankoch und Verschwörungsideologe Attila Hildmann hatte zuvor die These verbreitet, dass sich im Pergamon-Museum der  «Thron des Satans» befinde und dieses das Zentrum der «globalen  Satanisten-Szene und Corona-Verbrecher» sei. Seit dem Ölanschlag sind  Hildmanns Nachrichten verschwunden. Den Brandanschlag auf das  Koch-Institut vermeldete er auf seinem Telegram-Kanal mit drei lachenden  Smileys.

Während  die Corona-Demonstrationen in Deutschland in den letzten Wochen markant  abgeflaut sind, ist gleichzeitig die Gewaltbereitschaft erheblich  gestiegen – eine Entwicklung, die Experten von anderen extremistischen  Protesten vertraut ist.

Auch  Politiker zeigen sich alarmiert: «Demonstranten tragen grosse Fotos mit  Frau Merkel und Herrn Drosten in KZ-Kleidung, skandieren, dass man die  Kanzlerin an die Laterne knüpfen müsse», sagte der thüringische  Ministerpräsident Bodo Ramelow dem Berliner «Tagesspiegel»: «Das sind  Vorgänge, die gehen in Richtung Terrorismus. Das ist eine Gefährdung der  inneren Verhältnisse in unserem Land.»

Auch  Innenministerium und Verfassungsschutz sind besorgt. Hohe  Sicherheitskreise erwarten weitere Gewalttaten, die sich unter Umständen  nicht mehr nur gegen Polizisten und Gebäude richten könnten, sondern  auch gegen bekannte Persönlichkeiten.

Der Virologe Christian Drosten sowie die Gesundheitspolitiker Jens Spahn oder Karl Lauterbach erhalten  bereits seit Wochen Morddrohungen, ebenso Journalisten, die über  Corona-Proteste berichten. Letzte Woche hängten Unbekannte in  Nordrhein-Westfalen eine Puppe an einem Strick von einer Brücke, vor der  Brust das Schild «Covid-Presse». Besonders exponierte Persönlichkeiten  erhalten schon länger Personenschutz.

Von  wem die jüngsten Gewalttaten ausgehen, ist laut Auskunft der Polizei  schwer zu sagen. Die Szene der «Corona-Rebellen» ist stark gemischt,  auch Reichsbürger und Rechtsextremisten, denen Gewaltanwendung nicht  fernliegt, haben sich ihr angeschlossen. Eine wichtige Motivation bietet  der auch von der AfD verbreitete Glaube, Deutschland sei in der Seuche  zu einer «Corona-Diktatur» verkommen. Gewalthandlungen, sagen Experten,  würden so zu legitimen Widerstandsakten gegen einen illegitimen Staat  verklärt.
(https://www.derbund.ch/mit-molotow-cocktails-gegen-die-pandemie-politik-438110951144)



Covid-Leugner unter Druck – Politologe: Trump-Niederlage wäre Problem für Corona-Populisten
Mit dem US-Präsidenten stehe die Lichtgestalt der Corona-Populisten zur Wahl, sagt der Politologe Albrecht von Lucke.
https://www.srf.ch/news/international/covid-leugner-unter-druck-politologe-trump-niederlage-waere-problem-fuer-corona-populisten


+++HISTORY
Der Sklaverei-Profiteur mit Gesinnungswandel: Ist die Erinnerung an Adolf Guyer-Zeller noch zeitgemäss?
Der bekannteste Industrielle des Zürcher Oberlands profitierte von der Sklaverei und äusserte sich rassistisch.
https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/zuerich/der-sklaverei-profiteur-mit-gesinnungswandel-ist-die-erinnerung-an-adolf-guyer-zeller-noch-zeitgemaess-139700460