Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
«Die Demo richtet sich direkt an den Gemeinderat»
Nach dem Grossbrand im Flüchtlingslager von Moria forderten
Privatpersonen und mehrere Parteien die Stadt Thun dazu auf, sich
gemeinsam mit anderen Schweizer Städten für die Direktaufnahme von
Geflüchteten einzusetzen. Der Gemeinderat nahm schriftlich Stellung dazu
– in den Augen der engagierten Thuner aber unzureichend. Nun gingen sie
mit ihrem Anliegen auf die Strasse.
https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/185290/
+++ST. GALLEN
Flüchtlingsfamilie mit gehörlosem Kind erhält keine Unterstützung mehr: Die Stadt St.Gallen habe sich für sie eingesetzt
Ein Stadtparlamentarier reichte eine zweite Einfache Anfrage für die
Unterstützung eines abgewiesenes Flüchtlingspaar mit hörbehindertem Kind
ein. Nun gibt der Stadtrat Antwort: Er könne sich nicht auf
Kantonsebene einmischen und müsse sich ans Bundesgerichtsurteil halten.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/fluechtlingsfamilie-mit-gehoerlosem-kind-erhaelt-keine-unterstuetzung-mehr-die-stadt-stgallen-habe-sich-eingesetzt-ld.1266555
+++SCHWEIZ
Sonntagszeitung 11.10.2020
Kolumne von Tamara Funiciello – Stoppt die Isolation!
Tamara Funiciello überlässt ihren Platz für einmal dem Asylsuchenden
Amar Salim. Und dieser erklärt, warum die Freiheitsbeschränkungen in
den Schweizer Bundesasylzentren viel zu weit gehen.
Tamara Funiciello, Amar Salim
Viel zu oft wird über Menschen mit Fluchterfahrungen gesprochen. Sie
selbst aber kommen nie zu Wort. Um das für einmal zu ändern, habe ich
meine Kolumne diese Woche Amar Salim, Aktivist der Gruppe
#StopIsolation übergeben. #passthemic
«Evakuieren jetzt! Die Forderung der Demonstration vom Samstag in Bern
ist richtig und wichtig. Zu viele von uns (geflüchteten) Migrantinnen
und Migranten mussten am eigenen Leib erfahren, wie entwürdigend und
entrechtend das Camp Moria auf Lesbos ist. Dieser Ort bietet keine
Sicherheit. Wir übertreiben nicht. Europa schafft aktuell an seinen
Aussengrenzen das Recht auf Asyl ab. Es macht Hoffnung, dass nun
Menschen, NGOs, Kirchen und sogar Städte die Kälte des Bundesrats
kritisieren und die Aufnahme von Geflüchteten fordern.
Wer sich aber über Moria empört, soll zur Isolation in den Asylcamps
der Schweiz nicht schweigen. Wer Moria entkommt, landet hier leider in
offenen Gefängnissen. Die Freiheitsbeschränkungen in den
Bundesasylzentren gehen so weit, dass sie sogar von der Nationalen
Kommission zur Verhütung von Folter überwacht werden müssen. Sind dies
für potenziell traumatisierte Folteropfer gute Bedingungen?
Auch wer in einen Kanton transferiert wird, erlebt Isolation. Im Kanton
Bern z. B. dürfen Geflüchtete mit einer vorläufigen Aufnahme erst in
eine Wohnung ziehen, wenn sie eine 60%-Stelle und zertifizierte
Deutschkenntnisse vorweisen können. Schaffen sie es nicht, bleiben sie
im Asylcamp stecken. Ist das eine ernsthafte Perspektive, um hier Fuss
zu fassen? Isolation macht etwas mit uns. Wir sind geflohen, um zu
leben, aber hier werden viele von uns müde.
Diesen Sommer hat sich ein Freund an einer Demonstration selbst
angezündet. Es war ein Hilfeschrei. Andere gehen im Stillen.
Selbsttötungen gehören zum traurigen Alltag in Asylcamps. Warum
interessiert dies nicht? Am untersten Ende dieses Asylsystems regt sich
nun aber organisierter Widerstand. Immer mehr von uns wollen das Leben
mit den acht Franken pro Tag, die Isolation und die Angst, abgeschoben
zu werden, nicht mehr hinnehmen. Mit unseren Forderungen haben wir uns
an das Staatssekretariat für Migration gewandt. Dieses hat uns zu den
kantonalen Behörden geschickt. Diese haben uns ans Parlament verwiesen.
Dort heisst es, das Volk entscheidet über unsere Lebensperspektiven.
Aber wir können nicht mehr warten. Wir leben jetzt.
Statt diskriminierende Nothilfe brauchen wir Gleichstellung. Warum
werden wir anders behandelt als Europäerinnen und Europäer? Sie
erhalten Aufenthaltsbewilligungen, sobald sie einen Job finden. Warum
werden wir wegen «illegalen Aufenthalts» wiederholt gebüsst oder in
Haft genommen, während Schweizerinnen und Schweizer für ein Delikt nur
einmal bestraft werden dürfen? Warum haben Härtefallgesuche für ein
Bleiberecht in der Praxis erst nach zehn Jahren eine Chance, obwohl
gesetzlich fünf Jahre Aufenthalt verlangt wären?
Unsere Bewegung #StopIsolation ist nicht «undemokratisch und
unsolidarisch», wie uns das der Berner Regierungsrat Philippe Müller
vorwirft. Wenn Unrecht zu Recht wird, müssen wir uns organisieren und
protestieren. Es gibt immer Handlungsspielräume. Wir wollen alles
unternehmen, dass sie für uns, statt gegen uns genutzt werden.»
–
Tamara Funiciello ist Nationalrätin und eine der Vizepräsidentinnen der SP Schweiz.
Amar Salim ist Aktivist der Gruppe «Stop Isolation».
–
Gastautor Amar Salim
Der 26-jährige Kurde aus dem Irak lebt seit fünf Jahren in der Schweiz,
wo er zwei negative Asylbescheide bekommen hat. Seit drei Jahren ist
er im Rückkehrzentrum in Biel-Bözingen, in einer Baracke, die er sich
mit bis zu 20 Personen teilen muss.
(https://www.derbund.ch/evakuieren-um-zu-isolieren-141016862106)
+++HOLLAND
Niederlande: Job-Hilfe für geflüchtete Frauen
Christina Moreno bietet in den Niederlanden Job-Coaching für eine ganz
spezielle Zielgruppe: geflüchtete Frauen. Mehrwöchige Workshops in
kleinen Gruppen. Eine Art Einführungskurs für den Zugang zum
Arbeitsmarkt. | mehr
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/europamagazin/sendung/niederlande-job-hilfe-fuer-gefluechtete-frauen-100.html
+++BALKANROUTE
Bosnien: Der Flüchtlingshelfer von Bihać
Zlatan Kovačević war vierzehn, als er bei einem Granatenangriff im
Bosnien-Krieg ein Bein verlor. Heute, fast dreißig Jahre später, hilft
er gestrandeten Flüchtlingen in seiner Heimatstadt Bihać. | mehr
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/europamagazin/sendung/bosnien-fluechtlingshelfer-102.html
++++MITTELMEER
Sechs Jahre Alarm Phone: Die Kämpfe auf dem Mittelmeer gehen weiter
Am 11. Oktober 2020 wird das Alarm Phone sechs Jahre alt. Unser Netzwerk
aus über 200 Aktivist*innen, die auf beiden Seiten des Mittelmeeres
verteilt sind, hat in allen drei Regionen insgesamt über 3000 Booten in
Seenot geholfen. Seit Oktober 2014 halten wir das Projekt am Laufen, 24
Stunden, 7 Tage die Woche – ohne Pause. Die fortwährende Gewalt des
Grenzregimes, aber vor allem die beständigen Kämpfe der Menschen on the
move haben dazu geführt, dass wir Tag und Nacht wachsam sein müssen,
immer bereit, solidarisch mit denen zu sein, die das Meer überqueren
wollen.
https://alarmphone.org/de/2020/10/11/sechs-jahre-alarm-phone-die-kaempfe-auf-dem-mittelmeer-gehen-weiter
+++EUROPA
Kritik an Migrationspolitik der EU: «Der einzelne Mensch wird in dieser Situation vergessen»
Lesbos gilt als akuter Brennpunkt der Flüchtlingskrise. Der Berner
Fabian Bracher arbeitet auf der griechischen Insel und erzählt, weshalb
die EU offenbar scheinheilig agiert.
https://www.beobachter.ch/migration/kritik-migrationspolitik-der-eu-der-einzelne-mensch-wird-dieser-situation-vergessen
Umgang mit Migranten in Europa: «Die Grenzen zu lockern ist weltfremd»
Europa unterschätzt den Migrationsdruck massiv, sagt der Maghreb-Experte
Beat Stauffer. Wo sieht er konkrete Lösungsansätze zur Steuerung der
Migration?
https://www.beobachter.ch/migration/umgang-mit-migranten-europa-die-grenzen-zu-lockern-ist-weltfremd
+++LIBANON
Immer mehr Flüchtlinge aus dem Libanon – Tagesschau
Hoffnungslosigkeit treibt immer mehr Libanesinnen und Libanesen auf
Flüchtlingsboote und Richtung Europa. Es gibt keine Arbeit, kein
Einkommen, keine Hoffnung für viele. Die Reportage aus Beirut .
https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/immer-mehr-fluechtlinge-aus-dem-libanon?urn=urn:srf:video:7d7e16b7-70a1-4525-a07b-9b1b332fe27d
+++GASSE
Corona- das erste halbe Jahr: Die Gewinner und Verlierer der Pandemie
Das Virus hat das Leben der Menschen verändert: Manche stehen nun sogar
im reichen Zürich für kostenlose Lebensmittel an. Andere profitieren von
der Notlage.
https://www.blick.ch/news/schweiz/corona-das-erste-halbe-jahr-die-gewinner-und-verlierer-der-pandemie-id16138597.html
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/die-verlierer-der-pandemie-wer-arm-ist-bleibt-arm-id16138631.html
+++REPRESSION DE
Größte Zwangsräumung seit Langem in Berlin
Ein Jahr vor der Berlinwahl wird in der Stadt unter der Verantwortung
von Rot-Rot-Grün ein linkes Wohnprojekt geräumt – gegen den Protest von
Mieterorganisationen
https://www.heise.de/tp/features/Groesste-Zwangsraeumung-seit-Langem-in-Berlin-4926079.html
-> https://www.jungewelt.de/artikel/388094.linkes-hausprojekt-ohnm%C3%A4chtige-wut-nach-r%C3%A4umung.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1142968.raeumung-der-liebigstrasse-steine-scherben-autobraende.html
-> https://www.morgenpost.de/bezirke/friedrichshain-kreuzberg/article230639956/Liebig-34-Raeumung-Polizei-erwartet-weitere-Straftaten.html#Echobox=1602418691
Hausbesetzung in Bremen: Kulturzentrum wieder eröffnet
Queerfeminist*innen haben das ehemalige „Dete“ in der Bremer Neustadt
besetzt. Sie beziehen sich auf die geräumte Liebig 34 in Berlin.
https://taz.de/Hausbesetzung-in-Bremen/!5719319/
-> https://www.butenunbinnen.de/videos/polizeieinsatz-neustadt-protestaktion-hausbesetzung-100.html
+++BIG BROTHER
FBI schickte Antiterrorabteilung zu Black-Lives-Matter-Protesten, um Smartphones zu knacken
Interne Mails zeigen: „Fly Team“ war Mitte Juli in Portland aktiv
https://www.derstandard.at/story/2000120826484/fbi-schickte-antiterrorabteilung-zu-black-lives-matter-protesten-um-smartphones?ref=rss
+++RECHTSEXTREMISMUS
AfD-Medienkonferenz: Neurechte Influencer im Bundestag
Zum zweiten Mal lud die AfD am Samstag verschwörungsideologische und
extrem rechte Medienmacher in den Bundestag ein. Was will die Partei mit
dem Schulterschluss erreichen?
https://www.endstation-rechts.de/news/afd-medienkonferenz-neurechte-influencer-im-bundestag.html
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Wer glaubt warum an Verschwörungstheorien? Ein Versuch zu verstehen
In der Buchbranche gilt ein wissenschaftliches Sachbuch als großer
Erfolg, wenn von ihm in mehreren Jahren 10 000 Exemplare verkauft
werden. Für die meisten Wissenschaftspublikationen liegen die
Druckauflagen zwischen 150 und 500 Stück. Als vor etwa einem Vierteljahr
der freischaffende Radiomoderator Kayvan Soufi Siavash, der sich selbst
Ken Jebsen nennt, einen Videokommentar zu den Corona-Maßnahmen der
Bundesregierung bei Youtube hochlud, hatten ihn in kürzester Zeit mehr
als drei Millionen Menschen gesehen. Jebsen behauptet, in seinem Video
eine große Verschwörung der Mächtigen aufzudecken, und verbindet seine
Enthüllung mit einem Aufruf zum Widerstand gegen den Staat. Ganz egal,
was man davon hält, Reichweite und Einfluss kann man Jebsen nicht
absprechen. Und ein Massenbedürfnis nach Positionen, wie er sie
vertritt, scheint es auch zu geben. Darum muss man die inhaltliche
Auseinandersetzung führen.
https://www.zeitschrift-luxemburg.de/wer-glaubt-warum-an-verschwoerungstheorienein-versuch-zu-verstehen/
QAnon: Fitnesshersteller geht gegen rechtsextreme Verschwörungserzähler vor
Peloton löscht mehrere mit QAnon verbundene Gruppen – „Null Toleranz für Hassinhalte“
https://www.derstandard.at/story/2000120817587/qanon-fitnesshersteller-geht-gegen-rechtsextreme-verschwoerungserzaehler-vor?ref=rss
Wendler meldet sich auf Telegram zu Wort und richtet Kampfansage an RTL
https://www.watson.ch/leben/people-news/863929618-wendler-meldet-sich-auf-telegram-zu-wort-und-richtet-kampfansage-an-rtl
-> https://www.blick.ch/people-tv/international/die-widerspruechlichen-corona-aussagen-des-schlagerstars-michael-wendler-meldet-sich-auf-telegram-zu-wort-id16138274.html
-> https://www.nau.ch/people/welt/michael-wendlers-laura-verliert-eigene-tv-show-65798797
Juristischer Erfolg gegen Vegankoch : Attila Hildmann darf Holocaustleugnerin nicht zitieren
Der Verschwörungsideologe Attila Hildmann verbreitet im Netz regelmäßig
Hetze gegen Juden. Jetzt erwirkte ein Gericht eine einstweilige
Verfügung.
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/juristischer-erfolg-gegen-vegankoch-attila-hildmann-darf-holocaustleugnerin-nicht-zitieren-55283.html
+++HISTORY
Laavanja Sinnadurai: Secondas kämpfen weiter um ihre Rechte
Die 30-jährige Bernerin mit tamilischen Wurzeln ist eine der Autorinnen
im Buch «Gruss aus der Küche – Texte zum Frauenstimmrecht». So wie die
Schweizerinnen vor 50 Jahren um das Stimmrecht kämpften, so kämpften
Secondas heute in der Schweiz um ihre Selbstbestimmung, sagt sie.
https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/laavanja-sinnadurai-secondas-kaempfen-weiter-um-ihre-rechte?id=11856430
Der Ku-Klux-Klan – Eine Geschichte des Hasses (1/2)
Der Ku Klux Klan ist die älteste terroristische Organisation der USA.
Der 1865 gegründete Geheimbund hat viele Jahrzehnte überlebt und ging
selbst aus Niederlagen noch gestärkt hervor. Seit über 150 Jahren macht
der Klan immer wieder Schlagzeilen; sein von Hass, Rassismus,
Ausgrenzung und Gewalt geprägtes Programm findet heute wieder Zulauf in
ganz Amerika.
https://www.arte.tv/de/videos/092135-001-A/der-ku-klux-klan-eine-geschichte-des-hasses-1-2/
-> Teil 2: https://www.arte.tv/de/videos/092135-002-A/der-ku-klux-klan-eine-geschichte-des-hasses-2-2/