Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Asyl- und Flüchtlingsbereich: Leistungsvertrag genehmigt
Der Gemeinderat hat den Leistungsvertrag als regionaler Partner im Asyl-
und Flüchtlingsbereich mit dem Kanton genehmigt. Ebenfalls zugestimmt
hat er der Vorlage an den Stadtrat bezüglich der Bildung einer
Spezialfinanzierung in diesem Bereich.
https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/asyl-und-fluechtlingsbereich-leistungsvertrag-genehmigt
Solidarität mit der Aktion «Stopp Isolation»
Die Gruppe «Stopp Isolation» organisierte in den letzten Wochen zwei
Proteste und richtete in einem Brief Forderungen an den Kanton Bern und
das Staatssekretariat für Migration SEM. Die Allianz gegen Racial
Profiling unterstützt die Forderungen und Proteste vollumfänglich. Die
Antworten des Kanton Bern erachten wir als zynisch und institutionell
rassistisch. Insbesondere nimmt der Kanton Bern aktuelle Forschung mit
Blick auf das Phänomen des Racial Profiling und seine Aufgabe in der
Umsetzung des völker- und verfassungsrechtlichen Diskriminierungsverbots
nicht ernst.
http://www.stop-racial-profiling.ch/de/2020/08/03/solidaritaet-stopp-isolation
+++SCHWEIZ
Ausländerstatistik 1. Halbjahr 2020
Die Zuwanderung in die Schweiz nahm im ersten Halbjahr im Vergleich zur
Vorjahresperiode um 5,7 Prozent ab, während die Auswanderung um 14,4
Prozent zurückging. Die Coronavirus-Pandemie wirkte sich im April und
Mai 2020 spürbar auf die Migration aus. Der Wanderungssaldo lag bei 25
995 Personen (+1323 Personen), denn während der Krise wanderten nur
wenige Personen aus der Schweiz aus. Ende Juni 2020 lebten 2 128 812
Ausländerinnen und Ausländer in unserem Land.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-79979.html
-> https://www.bernerzeitung.ch/wegen-corona-nimmt-die-zuwanderung-ab-417056764138
+++GRIECHENLAND
Lesbos: Armin Laschet bricht Termin im Flüchtlingscamp Moria ab
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident hat das Lager auf Lesbos
besucht. Ein Gang durch den „wilden Teil“ des Camps wurde von den
Behörden kurzfristig gestrichen.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-08/lesbos-armin-laschet-moria-fluechtlingscamp-besuch-griechenland
-> https://taz.de/Camp-Moria-auf-Lesbos/!5705412/
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/griechenland-armin-laschet-bricht-moria-besuch-aus-sicherheitsgruenden-ab-a-c02d1a33-227a-43f2-abe8-5222dc678d38
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/laschet-moria-griechenland-fluechtlingscamp-100.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/laschet-moria-101.html
+++ITALIEN
250 Migranten traten Quarantäne auf Schiff vor Lampedusa an
Zwei Wochen sollen die Menschen in Isolation an Bord bleiben. Das
Quarantäneschiff soll den überfüllten Hotspot der Insel entlasten
https://www.derstandard.at/story/2000119155328/250-menschen-gehen-auf-quarantaeneschiff-vor-lampedusa?ref=rss
+++MITTELMEER
Menschen ertrinken im Mittelmeer – zivile Rettungsboote gezielt festgesetzt
Gemeinsames Statement von Sea-Eye, Sea-Watch und SOS MEDITERRANEE Deutschland
Die humanitäre Lage im zentralen Mittelmeer hat sich dramatisch
zugespitzt: Obwohl in den letzten Wochen mehr Menschen versuchten, in
seeuntauglichen Booten aus Libyen zu fliehen, sind inzwischen fast alle
aktiven Seenotrettungsschiffe wegen angeblicher Sicherheitsmängel in
Italien festgesetzt oder werden mit nicht erfüllbaren Auflagen am
Einsatz gehindert. Somit ist derzeit kein ziviles Seenotrettungsschiff
im Mittelmeer im Einsatz.
https://sea-eye.org/menschen-ertrinken-im-mittelmeer-zivile-rettungsschiffe-gezielt-festgesetzt/
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/mittelmeer-fluechtlinge-seenot-italien-100.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1140034.seenotrettung-zuspitzung-der-humanitaeren-lage-im-mittelmeer.html
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Unerhört und verstörend
Wirksame Werbekritik: Adbusting
»Neugier auf Morden? Komm zur Bundeswehr«. Die Adbusting-Aktivist*innen
nehmen besonders gern immer wieder die Bundeswehr aufs Korn. Aber auch
Bundespolizei und Bundesverfassungsschutz sind vor ihrer politischen
Werbekritik nicht sicher.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1140057.adbusting-unerhoert-und-verstoerend.html
+++KNAST
Bundesgericht korrigiert Luzerner Entscheid: Angolaner wird wegen Pandemie aus Ausschaffungshaft entlassen
Ein abgewiesener Asylsuchender erkämpft auf juristischem Weg die
Entlassung aus der Ausschaffungshaft. Das Bundesgericht korrigiert damit
einen Luzerner Entscheid.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/angolaner-wird-aus-ausschaffungshaft-entlassen-wegen-corona-pandemie-ld.1243830
-> https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://24-06-2020-2C_442-2020&lang=de&zoom=&type=show_document
Kommission kritisiert zu lange Aufenthaltsdauer in Zentralschweizer Gefängnis
Bis zu zwei Monate verbrachten zwei Personen im Sarner Gefängnis in
Ausschaffungshaft. Mängel deckte die Nationale Kommission zur Verhütung
von Folter auch im Gefängnis Stans auf, das auch der Kanton Uri nutzt.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/nidwalden/kommission-kritisiert-zu-lange-aufenthaltsdauer-im-gefaengnis-sarnen-ld.1242311
-> https://www.nkvf.admin.ch/nkvf/de/home/publikationen/newsarchiv/2020/2020-06-04.html
Gesundheitsversorgung in Gefängnissen: Krank im Knast
In deutschen Gefängnissen fehlt es an Geld, Personal und Medikamenten – mit teils dramatischen Folgen für die Häftlinge.
https://taz.de/Gesundheitsversorgung-in-Gefaengnissen/!5699817/
+++BIG BROTHER
Beeinträchtigte Gesichtserkennung: Wie Masken Computer verwirren
Die Algorithmen, mit denen eine künstliche Intelligenz Gesichter
erkennt, sind weitgehend eine Blackbox. Kommt ein Mund-Nasen-Schutz ins
Spiel, schneiden die Programme deutlich schlechter ab.
https://www.tagesanzeiger.ch/wie-masken-computer-verwirren-630270735642
+++POLICE BE
bernerzeitung.ch 04.08.2020
Tragödie im Schönbergquartier: Tödliche Schussabgabe: Polizist muss nicht vor Gericht
Vor einem Jahr erschoss ein Polizist einen Mann, der aus einer
psychiatrischen Klinik entwichen war. Nun ist klar: Das Verfahren gegen
den Polizisten wurde eingestellt.
Michael Bucher
Vor rund drei Wochen jährte sich die Tragödie zum ersten Mal. Am 17.
Juli 2019 spürt eine Zweierpatrouille der Kantonspolizei im Berner
Schönbergquartier einen Mann auf, der zuvor aus einer psychiatrischen
Klinik entwichen war. Im Elternhaus des 36-Jährigen kommt es zum Drama:
Durch eine Schussabgabe des einen Polizisten stirbt der Gesuchte. Laut
Polizei hatte dieser eine Waffe bei sich.
Die Berner Staatsanwaltschaft leitete nach dem Vorfall ein Verfahren
gegen den Polizisten ein. Es bestand der Verdacht der vorsätzlichen
Tötung. Zur Untersuchung der genauen Umstände wurde die Zürcher
Kantonspolizei beauftragt. Ein Jahr später ist klar: Der Polizist muss
sich für seine tödliche Schussabgabe nicht vor Gericht verantworten.
«Das Verfahren wurde mittlerweile rechtskräftig eingestellt», gibt
Christof Scheurer, Informationsbeauftragter der Staatsanwaltschaft, auf
Anfrage bekannt. Aus der entsprechenden Einstellungsverfügung der
Staatsanwaltschaft vom 18. Mai, welche dieser Zeitung vorliegt, gehen
erstmals Details zu dem Fall hervor.
Beamte feuerte vier Schüsse auf R.K.
Laut den beiden Polizeibeamten ereignete sich dabei Folgendes: Am
Nachmittag des 17. Juli 2019 wird der Kantonspolizei Bern gemeldet, dass
der 36-jährige R.K. (Name der Redaktion bekannt) aus den Universitären
Psychiatrischen Diensten Bern (UPD Waldau) entwichen war. Dort befand er
sich, weil eine fürsorgliche Unterbringung angeordnet worden war. Als
die ausgerückte Zweierpatrouille am Wohnort des Gesuchten in Bern
niemanden vorfindet, begeben sich die beiden zum Elternhaus im
Schönbergquartier. Dort öffnet der Vater die Eingangstüre. Er flüstert
den Beamten zu, dass es seinem Sohn sehr schlecht gehe.
Der Vater ruft seinen Sohn, der im ersten Stock verweilt, nach unten.
R.K schlottert und hat einen leeren Blick. Die Polizisten erklären, dass
sie ihn wieder in die UPD zu bringen gedenken. Kurz darauf verschwindet
bei R.K. das Zittern. Er sagt zu seinem Vater, dass es ihm nun gut
gehe, und geht schnellen Schrittes die Treppe hoch. Die Beamten, wie
auch der Vater, folgen ihm.
Oben angekommen begibt sich R.K. zielstrebig in ein Schlafzimmer, wo er
die Schublade einer Kommode öffnet. Er greift hinein und hält plötzlich
eine Pistole in der Hand. Nachdem er eine Ladebewegung durchführt, rennt
der eine Polizist nach unten und verlangt über Funk Verstärkung. Der
Vater und der zweite Beamte suchen Schutz in einem anderen Zimmer. In
Deckung kauernd, zieht der Polizist seine Dienstwaffe. Er sieht, wie
R.K. auf den Korridor tritt und die Waffe vor sich ausgestreckt hält.
Der Kantonspolizist steht auf und fordert R.K. mehrmals auf, die Waffe
fallen zu lassen, ansonsten werde er schiessen. Doch dieser richtet die
Pistole auf den Beamten und läuft auf ihn zu.
Dann geschieht es: Der Polizist feuert mehrere Schüsse auf den
Oberkörper des 36-Jährigen, woraufhin dieser zu Boden fällt. Der andere
Polizist kommt hochgerannt und sieht seinen Kollegen unter Schock, aber
unverletzt. Am Boden: der entflohene Patient, unter ihm eine Blutlache.
Die Erste-Hilfe-Versuche laufen ins Leere.
R.K. griff zur Armeewaffe des Vaters
Gestützt werden die Schilderungen der beiden Polizisten vom Vater des
Getöteten. Auch das geht aus dem anonymisierten Dokument der
Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben hervor. Ein Rätsel blieb
bislang die Frage, woher der entflohene UPD-Patient eine Waffe hatte.
Die Antwort darauf ist brisant: Die Pistole, mit der R.K. die
Polizeibeamten bedrohte, war die Dienstwaffe seines Vaters. Befragt zu
der Waffe, gab der Vater an, er lagere sie in der Kommode, damit er sie
«in Griffnähe» habe. Zwei Patronen seien jeweils im Magazin, die Pistole
gesichert.
Er, der Vater, sei an diesem Nachmittag des 17. Juli 2019 nach Hause
gekommen und habe seinen Sohn im Garten angetroffen. Er wolle nicht mehr
in die psychiatrische Klinik, habe ihm dieser gesagt. Der Vater lässt
ihn bei sich duschen. Als R.K. in der weissen Kommode nach frischen
Unterhosen sucht, erblickt er die Armeewaffe seines Vaters. Dieser sagt
zu seinem Sohn, er solle aufpassen. Danach sei ihm nicht mehr so wohl
gewesen, gab der Vater in seiner späteren Einvernahme zu Protokoll.
Später, als sein Sohn ebendiese Waffe auf einen der Beamten richtet,
sucht der Vater Deckung hinter einer Liege. Die tödlichen Schüsse hört
er nur. Gegenüber den Strafverfolgungsbehörden gibt er an, den
Polizisten könne er verstehen, er habe so handeln müssen. Die
forensischen Untersuchungen ergaben, dass insgesamt vier Schüsse
abgefeuert wurden, allesamt aus der Dienstwaffe des Polizisten. Zwei
Projektile trafen den Oberkörper des Opfers. Die Waffe des Getöteten war
derweil geladen und entsichert.
Waffenfan mit Drogenproblemen
Wer war dieser 36-jährige Berner, der plötzlich zur Waffe greift? Sicher
ist: R.K. war der Polizei schon zuvor bekannt. Dies zeigten Recherchen
dieser Zeitung bereits kurz nach dem fatalen Vorfall im letzten Juli.
Bereits mehrere Male musste die Polizei seinetwegen ausrücken. Offenbar
war R.K. ein Waffenfan. Davon zeugte ein Kleber mit Waffenlogo auf dem
Briefkasten an seinem letzten Wohnort. Nachbarn fiel er durch sein
seltsames Verhalten auf. Ein Anwohner in der Nähe des Elternhauses
erzählte einen Tag nach der Tragödie, dass R.K. sich bereits seit jungen
Jahren mit dem Leben schwergetan habe. Er habe zwar eine Drogistenlehre
absolviert. Doch der Drogenkonsum sei ihm immer wieder zum Verhängnis
geworden.
Polizist handelte in Notwehr
Dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen vorsätzlicher Tötung
einstellt, begründet sie damit, dass die Schilderungen des Vorfalles von
sämtlichen Involvierten «in den wesentlichen Punkten übereinstimmen»
würden. Zudem würden die ausgewerteten Sachbeweise die Aussagen
zusätzlich stützen.
Für die Staatsanwaltschaft ist klar, dass der Polizist in Notwehr
handelte, zumal die mehrmaligen Warnungen, die Waffe fallen zu lassen,
nicht gefruchtet hatten. Für den Beamten sei eine «unmittelbare Gefahr
an Leib und Leben» ausgegangen. «Obwohl eine viermalige Schussabgabe aus
naher Distanz eine in ihrer Heftigkeit kaum zu übertreffende
Abwehrreaktion darstellt, erweist sie sich im vorliegenden Fall als
angemessen», hält die Staatsanwaltschaft in ihrer Einstellungsverfügung
fest. Aufgrund der engen räumlichen Verhältnisse in dem Zimmer und der
Möglichkeit von Querschlägern sei ein Warnschuss nicht erforderlich
gewesen. Hätte der Polizist nicht auch in den Arm von R.K. schiessen
können? Das könne in einer solchen Ausnahmesituation nicht verlangt
werden, befindet die Staatsanwaltschaft. Zumal es auch eine «erhebliche
Treffsicherheit» erfordere.
Der Polizist kommt damit um einen Strafprozess herum. Die
Verfahrenskosten muss der Kanton tragen. Dazu gehört auch, den
beschuldigten Polizisten mit rund 7000 Franken für seine Aufwendungen zu
entschädigen.
(https://www.bernerzeitung.ch/toedliche-schussabgabe-polizist-muss-nicht-vor-gericht-158019875143)
-> https://www.derbund.ch/das-verfahren-gegen-den-polizisten-wird-eingestellt-785198369728
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/berner-floh-aus-psychiatrie-polizist-erschiesst-reto-v-36-verfahren-eingestellt-id16026823.html?utm_source=twitter&utm_medium=social_page&utm_campaign=bli&__twitter_impression=true
+++POLICE GE
Deplatzierter Chat: Fristlose Kündigung eines Genfer Polizisten aufgehoben
Das Bundesgericht erachtet die Aufhebung der fristlosen Kündigung eines
Polizisten durch das Genfer Kantonsgericht als zulässig. Der
Aspiranten-Ausbilder hatte sich an einem Abend an einem
WhatsApp-Gruppenchat mit Schülern beteiligt, der rassistische
Nachrichten und solche mit sexuellem Bezug enthielt.
https://www.watson.ch/schweiz/romandie/607378680-deplatzierter-chat-fristlose-kuendigung-genfer-polizisten-aufgehoben
-> Medienmitteilung + Urteil Bundesgericht: https://www.bger.ch/files/live/sites/bger/files/pdf/de/8C_336_2019_2020_08_04_T_d_14_40_12.pdf
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/deplatzierter-chat-fristlose-kundigung-eines-polizisten-aufgehoben-65755063
+++EUROPOL
Europol-Verordnung: Pläne für ein „europäisches FBI“
Die Polizeiagentur der EU soll selbst zu grenzüberschreitenden
Straftaten ermitteln und fahnden dürfen. Ein entsprechender Vorschlag
der Kommission wird für Dezember erwartet, mit einer Konferenz in Berlin
will die deutsche Ratspräsidentschaft die Initiative unterstützen.
Bürgerrechtsgruppen warnen vor einer „Datenwaschmaschine“.
https://netzpolitik.org/2020/europol-verordnung-plaene-fuer-ein-europaeisches-fbi/
+++POLICE USA
Wenn die Polizei Politiker bedroht
Polizeigewerkschaften in den USA sind mächtige Akteure in der Politik – und sie behindern Polizeireformen
Dank Black LivesMatter wird die Rolle der US-Polizei kritischer als
sonst diskutiert. Polizeigewerkschaften haben dort großen politischen
Einfluss und sorgen für ihre Mitglieder – in dem sie Missverhalten
decken und Reformen verhindern.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1140026.polizeigewerkschaften-wenn-die-polizei-politiker-bedroht.html
USA Polizeigewalt und Menschenrechtsverletzungen gegen Black-Lives-Matter-Bewegung
Die Polizei in den USA hat mehrfache und schwere
Menschenrechtsverletzungen gegen Protestierende der
Black-Lives-Matter-Bewegung verübt, auch Rettungspersonal,
Medienschaffende und unabhängige Beobachterinnen und Beobachter waren
davon betroffen.
https://www.amnesty.ch/de/laender/amerikas/usa/dok/2020/polizeigewalt-und-menschenrechtsverletzungen-gegen-black-lives-matter-bewegung
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-08/polizeigewalt-usa-amnesty-international-menschenrechtsverletzungen
-> https://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-bericht-zeigt-menschenrechtsverletzungen-gegen-black-lives-matter-bewegung-a-615f9238-e84c-49cf-97b6-bec76d15fba7
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1140035.polizeigewalt-amnesty-wirft-us-polizei-schwere-menschenrechtsverletzungen-vor.html
-> https://www.tagesschau.de/ausland/amnesty-polizei-blm-101.html
-> https://www.derstandard.at/story/2000119166483/amnesty-wirft-us-polizei-schwere-menschenrechtsverletzungen-vor?ref=rss
+++RASSISMUS
derbund.ch 04.08.2020
Ärger über Schokoküsse: Von Graffenried interveniert beim Quartierbeck
Der Berner Stadtpräsident war mit dem Süssspeisen-Angebot nicht
einverstanden. Daraufhin machte er angeblich Werbung für die Produkte
eines Familienmitglieds.
Sven Niederhäuser
Die Debatte um das umstrittenste Süssgebäck des Landes ist um eine
kleine Anekdote reicher. Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried
(GFL) machte beim Einkaufen beim Hirschibeck im Mattenhofquartier eine
unliebsame Entdeckung. «Ich stellte fest, dass dort Dubler-Produkte
prominent ausgestellt wurden.»
Diese stehen seit Monaten in der Kritik, weil sich Firmenchef Robert
Dubler eisern weigert, von der Bezeichnung «Mohrenkopf» abzurücken. Von
Graffenried hat die Bäckerei nicht ohne Kommentar verlassen. «Ich habe
dazu eine Bemerkung gemacht, weil das Thema gerade aktuell war.» Wie
diese lautete, erwähnt er nicht. Im Laden glaubt man sich jedoch an die
Bemerkung des Stadtpräsidenten erinnern zu können. «Nehmt doch die aus
Heimberg, die schmecken besser», soll er laut Verkaufspersonal gesagt
haben.
Damit gemeint sind die Schokoküsse der Firma Chocolat Ammann. Pikantes
Detail: Diese wird mit Eric von Graffenried ausgerechnet von einem
entfernten Cousin des Stadtpräsidenten geführt. Das wirft die Frage auf,
ob Alec von Graffenrieds Bemerkung als Kampf für die politische
Korrektheit zu verstehen ist oder doch eher plumpe Vetternwirtschaft
bedeutet.
«Ohne rassistische Absichten»
Sollte die Anmerkung vom Stadtpräsidenten als Denkanstoss für
zeitgemässe Sprache gedacht gewesen sein, ist das jedoch ein höchst
zweifelhaftes Engagement. Denn wie sich herausstellt, sind sein
entfernter Cousin und Robert Dubler quasi Brüder im Geiste. «Man sollte
nicht alles neu schreiben, was geschichtlich gewachsen ist», sagt Eric
von Graffenried.
Die Produkte von Chocolat Ammann wurden über Dekaden als «Mohrenkönige»
verkauft. 2018 kam jedoch der Namenswechsel zu King. Ausschlaggebend war
dabei nicht etwa der moralische Kompass, sondern wirtschaftliche
Überlegungen. «Die Änderung erfolgte aus strategischen Gründen, da wir
die Expansion in das Ausland planen», sagt Eric von Graffenried. Dennoch
glaubt er, dass der strittige Ausdruck nicht aus dem allgemeinen
Sprachgebrauch verschwinden wird. «Viele Leute, die ich kenne, sagen
Mohrenkopf, ohne rassistische Absichten zu verfolgen.»
Wunsch nach neuen Namen
Im Kanton Bern werden immer wieder Namensänderungen aus rassistischen
Gründen diskutiert. So soll beispielsweise der umstrittene
Reiseschriftsteller René Gardi seine Strasse im Wankdorf verlieren, und
um den Namen des Agassizhorns wurde bereits mehrmals verhandelt.
(https://www.derbund.ch/von-graffenried-interveniert-beim-quartierbeck-741402710867)
+++RECHTSEXTREMISMUS
Der Terror der einsamen Wölfe
Am 9. Oktober wollte Stephan B. gezielt Menschen der jüdischen Gemeinde
Halle töten. Keine Sicherheitsbehörde war im Vorfeld auf den
Rechtsextremisten aufmerksam geworden. Der Film folgt dem Weg seiner
Radikalisierung.
https://www.ardmediathek.de/ard/video/reportage—dokumentation/der-terror-der-einsamen-woelfe/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy8zOWFjOTlkOC03ZWZlLTQzOTctOWM2Ny1hZjJlZmM2NzQ3OGY/
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Herr Tanner, werden Sie eigentlich von Bill Gates finanziert?
Am Montagabend diskutierten der Basler Epidemiologe Marce Tanner und der
Solothurner Journalist Christoph Pfluger über die Auswirkungen des
Coronavirus. Ein Podium, bei dem das Publikum bereits von Beginn weg
eine klare Meinung hatte.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/herr-tanner-werden-sie-eigentlich-von-bill-gates-finanziert-138658445
Rechtskonservativer Fake-News-Sender aus der Ostschweiz gehackt: Cassis, Berset, Caroni auf geheimer Feindes-Liste
Im Namen der Sekte OCG verbreitet Klagemauer-.tv diverse
Verschwörungstheorien im Netz. Das Portal wurde Ziel einer Hackerattacke
durch das Kollektiv Anonymous, das auch auf eine Feindesdatenbank der
Sekte stiess.
https://www.blick.ch/news/schweiz/ostschweiz/fundi-sender-klagemauer-tv-fuehrt-eine-riesige-datenbank-mit-missliebigen-politikern-und-prominenten-sekte-fichiert-ihre-feinde-id16025251.html
Die Verschwörungsfanatiker von QAnon
Ihre Verschwörungsideologie ist so sinnlos wie gefährlich.
QAnon-Anhänger glauben, dass die Menschheit von geheimnisvollen Eliten
versklavt werden soll. Kinder würden in unterirdischen Bunkern gehalten,
ihr Blut soll die Reichen dieser Welt für immer jung halten. Der
Verfassungsschutz warnt vor der wachsenden Bewegung. Und: der
Kurznachrichtendienst Twitter sperrte vergangene Woche die Konten von
rund 7000 Nutzern, die Inhalte der amerikanischen Verschwörungstheorie
verbreitet haben. Weitere 150 000 Konten wurden in ihrer Reichweite
eingeschränkt.
https://youtu.be/9R5TvLCsN-E
-> https://www.derstandard.at/story/2000119158129/qanon-auf-berliner-demo-worum-es-bei-den-verschwoerungsmythen-ueber?ref=rss
-> https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/corona-demo-in-berlin-die-aggressivitaet-wird-hinter-einigen-peace-fahnen-versteckt
Bericht von der Berliner Großdemonstration der Regierungskritiker*innen
und Coronaleugner*innen mit einigen aktivistischen und soziologischen
Überlegungen
https://wolfwetzel.de/index.php/2020/08/03/bericht-von-der-berliner-grossdemonstration-der-regierungskritikerinnen-und-coronaleugnerinnen-mit-einigen-aktivistischen-und-soziologischen-ueberlegungen-von-gerhard-hanloser/
Verschwörungsmythen „Das Böse in uns selbst“
Verschwörungsmythen erfahren in der Coronakrise offenbar besonders
großen Zuspruch. Im Grunde seien alle Menschen dafür anfällig, sagte der
Religionswissenschaftler Michael Blume im Dlf, auch Bildung schütze
nicht. Lernen könne man hingegen vom Judentum.
https://www.deutschlandfunk.de/verschwoerungsmythen-das-boese-in-uns-selbst.886.de.html?dram:article_id=481711
Ungefährliche Spinner? Analyse der Verschwörungsdemo
Am Samstag zogen Zehntausende gegen die Corona-Maßnahmen durch Berlin.
Simon Brost von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus analysiert
den Protest.
https://youtu.be/lIgd1s2Ud6A