Medienspiegel 1. August 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++ITALIEN
Bürgermeister von Lampedusa ließ Aufnahmezentrum schließen
Auf der Sizilien vorgelagerten Insel Lampedusa eskaliert die Situation um ankommende Flüchtlinge und Migranten neuerlich
https://www.derstandard.at/story/2000119107254/buergermeister-von-lampedusa-liess-aufnahmezentrum-schliessen?ref=rss


Geflüchtete im Mittelmeer – Wie Italien mit den namenlosen Toten umgeht
In den letzten fünf Jahren sind fast 20’000 Geflüchtete auf dem Weg nach Europa ertrunken. Was geschieht mit ihren Überresten? Eine Forscherin geht auf Spurensuche.
https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/gefluechtete-im-mittelmeer-wie-italien-mit-den-namenlosen-toten-umgeht


+++TUNESIEN
Migration aus Tunesien: Die junge Generation geht
Die Fluchtroute von Tunesien nach Europa ist weitgehend unbewacht. Bis zu 30 Prozent seiner Schüler würden verschwinden, erzählt ein Lehrer.
https://taz.de/Migration-aus-Tunesien/!5699557/


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
(FB Anarchistische Gruppe Bern – Infoportal)
Per Mail erhalten:
Communiqué 1. August smash states and nations Demo:
Am 1. August gingen ca. 300 Menschen gegen den Mythos Schweiz auf die Strasse. Unsere Kritik richtete sich gegen vier Hauptthemen der Schweizer Geschichte. Den Kolonialismus, die Verdingung, den Antisemitismus und das Patriarchat. Dies sind aber nur wenige von vielen Gründen warum die Schweiz als solches nicht gefeiert werden sollte. Am Ende setzte die Polizei wegen etwas Farbe beim Amtshaus Gummischrot gegen die Demonstration ein und gefährdete somit mutwillig Menschen. Auch sonst positionierte sich die Polizei heute während der ganzen Demo vor symbolischen Gebäude und zeigte somit, dass sie die Geschichte der Unterdrückung verteidigen und dahinter stehen.

Aufgrund der Hitze und der kurzen Mobilisierungszeit, konnten wir heute leider nicht alle Menschen ansprechen, die wir in unserem Aufruf erwähnt hatten. Viele der Inhalte konnten wir an der Demo nicht wie gewünscht rüberbringen. Dennoch war es heute ein notwendige Demo, welche durch die Solidarität der Anwesenden ein notwendiges Zeichen in Zeiten der Corona Krise setzen konnte.

Trotz Corona waren wir heute nicht wenige und setzten mit einer kämpferischen Demonstration ein Zeichen gegen die Geschichte der Schweiz. Mit dieser Demo wollten wir aufzeigen wieso Staaten nicht zu feiern sind. Sie fördern und unterstützen Unterdrückungsformen, um sie zur eigenen Existenz zu nutzen. Die Gesellschaft wird durch den Kapitalismus und dem Staat so geformt, dass sie nicht solidarisch funktionieren kann, sondern nur dem Profit dient. Jene, welche nicht der Ausbeutung dienen, fallen durch das Raster des Systems. Diese Menschenfeindlichkeit geschieht tagtäglich auf der ganzen Welt. Deswegen unterstützen wir das System der Staaten nicht, sondern bekämpfen es. Covid 19 zeigt uns, dass das System zerbrechlich ist und es nicht dazu da ist uns zu unterstützen. Die Gesundheit von Millionen Menschen konnte und kann nicht gewährleistet werden und viele Firmen haben Massenentlassungen vorgenommen – viele weitere werden Folgen, um das System zu retten. Ländern, in denen durch Ausbeutung des Westens die Gesundheitssysteme noch schlechter funktionieren, sind noch schlimmer dran.

Weltweit zeigt sich, dass das Konzept der Staaten nur durch das Leid Vieler am Leben hält. Proteste gegen die staatliche Autorität haben in den letzten Monaten weltweit zugenommen, doch anstatt die Proteste ernst zu nehmen, versuchen die Regierungen die Protestierenden gewaltvoll zum Schweigen zu bringen. Wir solidarisieren uns mit all diesen Protesten weltweit und setzen heute auch in der Schweiz ein Zeichen gegen die Unterdrückungs- und Ausbeutungspolitik durch Kapitalismus, Rassismus, Sexismus und viele weitere Ismen.
(https://www.facebook.com/InfoAGB/posts/1694916093990073)



bernerzeitung.ch 01.08.2020

Demo in Bern: Plötzlich flogen doch noch Farbbeutel und Gummischrot

Etwas mehr als 100 Menschen sind am Samstagnachmittag «gegen den Mythos Schweiz» durch Bern gezogen. Erst kurz vor Schluss wurde es noch unruhig.

Der Rütlischwur stehe für eine Geschichte voller Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung. Dementsprechend habe die Schweiz am 1. August eigentlich gar nichts zu feiern. Mit diesen Worten haben linke Kreise zu einer Demonstration in Bern aufgerufen. Etwas mehr als einhundert Personen sind dem Aufruf gefolgt und am späteren Samstagnachmittag vom Bahnhofplatz losgezogen – die grosse Mehrheit vermummt, mit Transparenten und vereinzelten Rauchpetarden.

Die Altstadt hinunter, am Rathaus vorbei, später wieder stadteinwärts via Bundes- und Bärenplatz in Richtung Bollwerk führte die Route. Vereinzelt kam es zu Verkehrsbehinderungen, doch blieb der Umzug lange Zeit friedlich, so dass die Polizisten am Strassenrand nicht eingriffen. Das änderte sich erst, als beim Amtshaus plötzlich Farbbeutel in Richtung Fassade geworfen wurden: Auch mit dem Einsatz von Gummischrot wurden die Demonstrierenden letztlich zur Reitschule hin vertrieben.

Wie die Kantonspolizei Bern mitteilt, hat sie gegenwärtig keine Kenntnisse von verletzten Personen. Auch nachdem sich die Kundgebung gegen 17.30 Uhr aufgelöst hatte, blieb die Polizei beim Amthaus postiert und beobachtete die Situation weiter. Mithilfe eines Wasserwerfers, an den einige Einsatzkräfte der Kapo einen Schlauch anschlossen, wurden die Farbflecken an der Fassade beseitigt.
 (jsp / mb)
(https://www.bernerzeitung.ch/ploetzlich-flogen-doch-noch-farbbeutel-und-gummischrot-782711710661)
-> Video: https://unityvideo.appuser.ch/video/uv427610h.mp4
-> Demoaufruf: https://barrikade.info/article/3702
-> https://www.police.be.ch/de/start/themen/news/medienmitteilungen.html?newsID=bcb50d8d-1b30-41c5-b4aa-8e2740368b83
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/gegen-den-nationalfeiertag-anarchistische-kreise-demonstrieren-auf-dem-bundesplatz-138630950
-> https://twitter.com/SoerenKohlhuber/status/1289624402103959553


Aktionen für Rojava-Revolution
In St. Gallen haben Aktivist*Innen seit dem Einmarsch der Türkei in Rojava mehrere Aktionen durchgeführt. Die Solidaritätsaktionen für Rojava wurden in einem Video zusammengeschnitten.
https://barrikade.info/article/3716


No Love For Nation
Wir haben in der Nacht auf den ersten August in der Stadt Luzern mehrere Transparente angebracht. Ausserdem wurde das Herz beim Chateau Gütsch schwarz eingefärbt.
https://barrikade.info/article/3747


Feu aux prisons, nations et frontières
In der Nacht auf den 1. August haben wir einen Spaziergang zum Ausschaffungsknast Bässlergut gemacht.
Wir haben die dort drin gefangenen Menschen mit Parolen gegrüsst, welche diese lautstark aus den Fenstern erwiderten. Gleichzeitig haben wir den hässlichen Betonklotz, an dem täglich viele Spaziergänger*innen vorbeigehen, angemalt.
https://barrikade.info/article/3748


+++REPRESSION DE
»Kontrolliert wurde nach dem Motto ›Mohammed sieht aus wie Ali‹«
Junge Frankfurter*innen berichten über Racial Profiling und ihre Erfahrungen mit den Polizeikontrollen am Wochenende
https://wirkommen.akweb.de/politik/polizeikontrollen-und-racial-profiling-junge-frankfurter-berichten/


+++POLIZEI ZH
«Ich habe immer gesagt, dass ich bis zum Äussersten gehen werde» – sechs Jahre nach dem Tod ihres Sohnes in einer Polizeizelle gewinnt seine Mutter im Rechtsstreit gegen die Schweiz
Nach einem Autounfall in betrunkenem Zustand brachte sich ein 40-jähriger Mann 2014 in einer Zelle der Zürcher Kantonspolizei um. Seine Mutter sieht eine Mitschuld bei den Behörden und hat bis nach Strassburg prozessiert.
https://www.nzz.ch/zuerich/suizid-in-polizeizelle-mutter-gewinnt-kampf-gegen-behoerden-ld.1569142
-> https://www.humanrights.ch/de/ipf/rechtsprechung-empfehlungen/europ-gerichtshof-fuer-menschenrechte-egmr/erlaeuterte-schweizer-faelle/egmr-suizid-polizeizelle


+++RECHTSEXTREMISMUS
Der rechte Hass auf Frauen
Antifeminismus wird von der Politik bislang wenig wahrgenommen. Dabei kann er wie eine Einstiegsdroge für extrem rechtes Gedankengut wirken – und sogar tödlich enden. Experten warnen vor Verharmlosung.
https://www.dw.com/de/der-rechte-hass-auf-frauen/a-54303776


Natascha Strobl über „Welt“-Kolumnist: „Don Alphonso hat offensichtlich ein Problem mit Frauen“
Die österreichische Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl über die massiven Drohungen gegen sie und andere linke Frauen, die Gefahr rechten Terrors und einen „Welt“-Chefredakteur mit falschen Motiven.
https://www.fr.de/politik/als-wuerde-ich-permanent-in-den-abgrund-schauen-90016007.html


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Corona-Diktatur?
Grundrechte, antidemokratisches Denken und extrem Rechte in Pandemie-Zeiten. Ein Beitrag von Jens-Christian Wagner („Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten“.)
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/corona-diktatur